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1 Berufsfeld Schulsozialarbeit - Zwischen Pausenbetreuung und Mittagstisch müsste ich... Prof. Dr. Karsten Speck Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Vortrag auf dem 2. Bremer SchulsozialarbeiterInnen- Fachtag am Mittwoch, den 27. Juni 2012 im Auftrag von ServiceBureau Jugendinformation in Kooperation mit der Serviceagentur „Ganztägig Lernen“, der Hochschule Bremen, der St. Petri Kinder- und Jugendhilfe und dem DBSH

2012 Bremen Karsten Speck schulsozialarbeit in bremen

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2. SchulsozialarbeiterInnen-Fachtag in Bremen

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Berufsfeld Schulsozialarbeit - Zwischen Pausenbetreuung und

Mittagstisch müsste ich...

Prof. Dr. Karsten SpeckCarl von Ossietzky Universität Oldenburg

Vortrag auf dem 2. Bremer SchulsozialarbeiterInnen-Fachtag am Mittwoch, den 27. Juni 2012 im Auftrag von ServiceBureau

Jugendinformation in Kooperation mit der Serviceagentur „Ganztägig Lernen“, der Hochschule Bremen, der St. Petri Kinder- und

Jugendhilfe und dem DBSH

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Abbildung 2:

GliederungAbbildung 2:

Gliederung

1. Definition und Arbeitsprofil von Schulsozialarbeit

2. Entwicklung von Schulsozialarbeit

4. Rahmenbedingungen in der Schulsozialarbeit

5. Fazit

3. Methodisches Handeln/Methoden in der Schulsozialarbeit

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Abbildung 3:

1.1 Konzeptionelle Einordnung von SchulsozialarbeitAbbildung 3:

1.1 Konzeptionelle Einordnung von Schulsozialarbeit

Schulsozialarbeit???

Jugendsozialarbeit an Schulen

Jugendarbeitan Schulen

Kooperation von Jugendhilfe und SchuleSozialarbeit in der Schule

Sozialpädagogische Fachkräfte in Schulen

Schulbezogene Jugendhilfe

schulbezogene Jugendsozialarbeit

schulbezogene Jugendarbeit

Sozialpädagogisches Handeln in Schulen

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Abbildung 4:

1.2 Fachdiskussion: Zielgruppen von Schulsozialarbeit

Abbildung 4:

1.2 Fachdiskussion: Zielgruppen von Schulsozialarbeit

Konsens

- alle SchülerInnen als Zielgruppe; besonderer Blick

auf benachteiligte und problembelastete SchülerInnen

strittig:

- verhaltensauffällige SchülerInnen als vorrangige

Zielgruppe? (m.E. nein: Eingrenzung, Stigmatisierung…)

- Lehrer und Eltern als Zielgruppe von Schulsozialarbeit?

(m.E. eindeutig ja als Sekundärzielgruppen)

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Abbildung 5:

1.3 Fachdiskussion: Ziele von SchulsozialarbeitAbbildung 5:

1.3 Fachdiskussion: Ziele von Schulsozialarbeit

Konsens mit Blick auf SchülerInnen

- 1. Hilfe bei persönlichen, beruflichen, sozialen Belastungen, Problemlagen und Ausgrenzungen 2. soziale Kompetenzförderung für Alle 3. Förderung der Lebensbewältigung für Alle4. Schaffung positiver Lern- und Lebensbedingungen

- sozialpädagogisch, präventiv und schülerorientiert

Strittig/Unklar

- Organisationsentwicklung/Schulentwicklung (m.E. nein)

- Anspruch auf Lehrerveränderung/Schulreform (m.E. nein)

- Förderung der Lebensbewältigung vs. Förderung der schulischen Lernbereitschaft/Integration

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Abbildung 6:

1.4 Fachdiskussion: Ziele bei den Zielgruppen IAbbildung 6:

1.4 Fachdiskussion: Ziele bei den Zielgruppen I

Primärzielgruppe: SchülerInnen

- Förderung der Identitäts- und Persönlichkeitsentwicklung

- Förderung der Lebensbewältigung bei Entwicklungsauf-gaben, Problemen, Belastung, Konflikten, Ausgrenzung

- Förderung der sozialen Kompetenzen (z. B. Engagement, soziales Lernen)

! besondere Berücksichtigung von benachteiligten und beeinträchtigen Kindern und Jugendlichen !

-

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Abbildung 7:

1.5 Fachdiskussion: Ziele bei den Zielgruppen IIAbbildung 7:

1.5 Fachdiskussion: Ziele bei den Zielgruppen II

Sekundärzielgruppe: LehrerInnen

- Sensiblisierung für Sichtweisen und Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen

- Information über Hilfen und Kooperationspartner

- Beratung und Fortbildung zu sozialpädagog. Themen

- Vermittlung und Beratung bei Konflikten mit SchülerInnen

Sekundärzielgruppe: Erziehungsberechtigte

- Beratung und Unterstützung bei Erziehungsfragen

- Information über Hilfsangebote, soziale Einrichtungen und Ansprechpartner

- Vermittlung und Unterstützung bei Konflikten mit LehrerInnen und ihren Kindern

-

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Abbildung 8:

1.6 Fachdiskussion: Arbeitsprofil SchulsozialarbeitAbbildung 8:

1.6 Fachdiskussion: Arbeitsprofil Schulsozialarbeit

Konsens:Sechs Kernleistungen für ein Arbeitsprofil:

•Beratung und Begleitung von einzelnen SchülerInnen,•sozialpädagogische Gruppenarbeit,•offene Gesprächs-, Kontakt- und Freizeitangebote,•Mitwirkung in Unterrichtsprojekten und in schulischen Gremien, •Zusammenarbeit mit und Beratung der LehrerInnen und Erziehungsberechtigten sowie •Kooperation und Vernetzung mit dem Gemeinwesen

Strittig:•Hilfen für den Übergang Schule und Beruf (Grundschule?)•Schulprogrammarbeit und Schulentwicklung (Soz.Päd`s?)•Trainingsraum (Stigmatisierung, Lehrer?, Soz.päd.Rolle?)

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Abbildung 9:

1.7 Was sind SchulsozialarbeiterInnen nicht?Abbildung 9:

1.7 Was sind SchulsozialarbeiterInnen nicht?

- Feuerwehrfrauen und –männer? (z.B. zum Löschen von akuten Bränden in Schulen, zum Kaltduschen verhaltensauffälliger Schüler)

- Pausenclowns und Ausfallbürgen?(z.B. Pausenbetreuung, Mittagstisch, Unterrichtsersatz, Ermöglichung von „gutem“ Unterricht)

- Freizeitanimateure?(z.B. für den Nachmittag, Ganztag)

- PolizistInnen und RichterInnen?(z.B. zur Festsetzung im Trainingsraum, Bestrafung)

- SchulreformerInnen und LehrerhasserInnen?(z.B. LehrerInnen, Schulentwickler, Trojanische Pferde)

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Abbildung 10:

1.8 Fachdiskussion: Träger bzw. TrägerkompetenzAbbildung 10:

1.8 Fachdiskussion: Träger bzw. Trägerkompetenz

Schulischer Träger

Freier oder öffentlicher Träger der Jugendhilfe

• weniger Reibungspunkte und Konflikte und in der Kooperation

• klarer Auftrag für die Schulsozialarbeiter

• größere Kontinuität gesichert• (größere Wirkung)

• größere sozialpäda-gogische Kompetenz

• keine Vereinnahmung der Fachkräfte

• gute Einbindung in die Jugendhilfe

• größere Flexibilität und Innovation

• geringe sozialpäda-gogische Kompetenz

• Vereinnahmung der Fachkräfte• geringe Einbindung in die

Jugendhilfe• geringe Flexibilität

und Innovation

• größere Distanz der Schule gegenüber der Jugendhilfe

• größere Konflikte in der Kooperation

• Stigmatisierungsgefahrvon Eltern und Schülern

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Abbildung 11:

1.9 ZusammenfassungAbbildung 11:

1.9 Zusammenfassung

• anvisierte Zielgruppen, Ziele und Arbeitsprofile werden von Begründungsmustern von Schulsozialarbeit beeinflusst

• die Zielgruppen, die Ziele und das Arbeitsprofil von Schulsozialarbeit differieren zwischen Fachpolitik, Fachorganisation, Landesarbeitsgemeinschaften, Wissenschaft und in empirischen Studien

• auch innerhalb der verschiedenen Länder bzw. Akteurs- und Interessengruppen besteht offenbar kein Konsens über die Zielgruppen, die Ziele und das Arbeitsprofil

• konkrete Angebote sind in Praxis leider abhängig von: 1. Förderprogramm, 2. Schulform und Personalsituation, 3. Bedarf und sozialem Umfeld der Schule, 4. zeitlichen und personellen Ressourcen und Kompetenzen der SSA

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Abbildung 12:

1.10 Definition: Schulsozialarbeit ist….Abbildung 12:

1.10 Definition: Schulsozialarbeit ist….

• ein Angebot der Jugendhilfe,

• bei dem sozialpädagogische Fachkräfte

• kontinuierlich am Ort Schule präsent sind und

• mit Lehrkräften auf einer verbindlich vereinbarten und

gleichberechtigten Basis zusammenarbeiten,

• um 1. junge Menschen in ihrer individuellen, sozialen,

schulischen und beruflichen Entwicklung zu fördern,

2. dazu beizutragen, Bildungsbenachteiligungen zu

vermeiden und abzubauen,

3. Erziehungsberechtigte und LehrerInnen bei der

Erziehung und dem Kinder- und Jugendschutz zu

beraten und zu unterstützen

4. sowie zu einer schülerfreundlichen Umwelt beizutragen.

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Abbildung 13:

GliederungAbbildung 13:

Gliederung

1. Definition und Arbeitsprofil von Schulsozialarbeit

2. Entwicklung von Schulsozialarbeit

4. Rahmenbedingungen in der Schulsozialarbeit

5. Fazit

3. Methodisches Handeln/Methoden in der Schulsozialarbeit

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Abbildung 14:

2.1 Bundesweite, fachliche EntwicklungAbbildung 14:

2.1 Bundesweite, fachliche Entwicklung

• in 70er initiiert, gegenwärtig im Aufschwung

• bildungs- und sozialpolitische Überformung, aber

Schärfung des Arbeitsprofils (Kernangebote)

• SGB VIII/KJHG als Grundlage (kein Paragraph),

Kooperation zunehmend in Schulgesetzen

• Präventionsanspruch vs. pol. Interventionsgedanke;

oft keine übergeordnete Konzepte zur JH-Schule

• Finanzierungsverantwortung strittig; Förderpolitik

oft prekär, unzureichend, defizitorientiert

• Kooperation läuft besser, Tandems sinnvoll

• zahlreiche Studien zur Kooperation und Wirkungen

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Abbildung 15:

2.2 Bundesweite förderpolitische EntwicklungenAbbildung 15:

2.2 Bundesweite förderpolitische Entwicklungen

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Abbildung 16:

2.3 Bremen Entwicklung– Eindruck von außenAbbildung 16:

2.3 Bremen Entwicklung– Eindruck von außen

• Entwicklung: in 2004 kein Verweis im Handbuch JH-Schule;

in 2011 1. Fachtag der SchulsozialarbeiterInnen; 2011 aus

BuT für 50 Schulsozialarbeitenden 2,4 Mill. EUR; nach 2013?

• Merkmale: verschiedene Anstellungen (befristet, unbefristet),

Stundenvolumen; Träger, Zielvorgaben, Berufsgruppen,

Institutionen

• Konzept: Konzept und Profil unklar; Trainingsraum und

Sozialtraining!; Inklusion!; Kooperationsverträge?; Tandem?

• Beteiligte: Senatorin f. Soziales; Senatorin f. Bildung; LJA;

ServiceBureau Jugendinformation; Serviceagentur; Hoch-

schule; DBSH; Zentrum f. unterstützende Pädagogik, GEW

• Datenlage: kaum Daten und Evaluation

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Abbildung 17:

2.4 Bremen Entwicklung – QualitätsstandardsAbbildung 17:

2.4 Bremen Entwicklung – Qualitätsstandards

• Fachlich ausgebildetes sozialpädagogisches Personal• Eigene Räume, Telefon, Fax und PC, Internetzugang,

Beratungsraum --> eigener Etat • Vor- und Nachbereitung, Dokumentation • Teilnahme an Fortbildungen, Fachtagungen

und Supervisionsangeboten • Mitarbeit in Schulgremien, kontinuierliche

Gespräche mit der Schulleitung • Konzeptverankerung der Schulsozialarbeit

im Schulprogramm • Vernetzung und Austausch mit anderen Fachleuten • Evaluation und Reflexion der eigenen Arbeit“

Quelle: http://www.lis.bremen.de/detail.php?gsid=bremen56.c.20435.de (25.06.12)

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Abbildung 18:

2.5 Bremen: Wachstum alleine reicht nichtAbbildung 18:

2.5 Bremen: Wachstum alleine reicht nicht

1. Gesamtkonzept zur Kooperation von Jugendhilfe und Schule auf Landesebene

2. Konzeptionelle Klärung der Ziele, Adressaten, Arbeitsprofile und Standards auf Landesebene auf der Basis eines sozialpädagogischen Zugangs

3. Klärung der Rolle der verschiedenen Akteure und Institutionen im Feld

4. Einführung und Begleitung der neuen Projekte, d.h. der Schulen, Projektträger und SchulsozialarbeiterInnen

5. Verstetigung der Kooperation von Jugend-hilfe und Schule und Schulsozialarbeit über 2013

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Abbildung 19:

GliederungAbbildung 19:

Gliederung

1. Definition und Arbeitsprofil von Schulsozialarbeit

2. Entwicklung von Schulsozialarbeit

4. Rahmenbedingungen in der Schulsozialarbeit

5. Fazit

3. Methodisches Handeln/Methoden in der Schulsozialarbeit

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Abbildung 20:

3.1 Herausforderung für das methodische HandelnAbbildung 20:

3.1 Herausforderung für das methodische Handeln

Besonderheiten des Arbeitsfeldes Schulsozialarbeit sind hohe Herausforderungen für das methodische Handeln:

• Teilbereich der Sozialen Arbeit in der Schule

• Profil von Schulsozialarbeit auch abhängig vom Schultyp, Schule und Umfeld

• diffuse, überhöhte und z.T. widersprüchliche Erwartungen

• z.T. schlechte Arbeitsbedingungen

• Sozialarbeiter als „Einzelkämpfer“

• Agieren zwischen zwei Institutionen (Schule und Jugendhilfe) und Welten (schulische und außerschulische)

• wenig fachliche Unterstützung, Reflexion u. Supervision

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Abbildung 21:

3.2 Kooperation von Lehrern und SchulsozialarbeiternAbbildung 21:

3.2 Kooperation von Lehrern und Schulsozialarbeitern

Kooperationsmodell Grafische Darstellung

Additives Kooperationsmodell

Ablehnendes, distanziertes Kooperationsmodell

Hierarchisches Kooperationsmodell

Partnerschaftliches Kooperationsmodell

L SSA

L SSA

LSSA

L SSA

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Abbildung 22:

3.3 Folgerungen für das methodische HandelnAbbildung 22:

3.3 Folgerungen für das methodische Handeln

- sozialpädagogische Ziele, Methoden, Handlungsprinzipien

- kooperative Arbeitshaltung

- kontinuierliches und abzustimmendes Angebote

- schülerorientiertes, anwaltschaftliches Handeln

- niedrigschwellige und präventive Ausrichtung

- beteiligungsorientiertes Angebot bei Planung/Durchführung,

- Freiwilligkeit: freiwillige Zusammenarbeit und Inanspruchnahme,

- ganzheitliche Betrachtung von Lebenssituation und -lagen,

- gleichberechtigte Kooperation mit (außer-)schulischen Partnern,

- Schweigepflicht: Vertraulichkeit der Gesprächsinhalte und Daten,

- Vorrang Elternrecht, aber Schutz bei Kindeswohlgefährdung.

- .

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Abbildung 23:

3.4 Methoden in der SchulsozialarbeitAbbildung 23:

3.4 Methoden in der Schulsozialarbeit

• es gibt „keine spezifischen Methoden der Schulsozialarbeit“ (Müller 2004, S. 222)

• klassische Methoden der Sozialen Arbeit haben hohe Bedeutung in der Schulsozialarbeit

• in der Tendenz deutet sich Zunahme an von: 1. Arbeit mit den LehrerInnen und Eltern (system. Ansatz)2. kind-/jugendgerechten (z.B. Erlebnispädagogik) und

geschlechtsspezifischen Methoden (z.B. Jungenarbeit)3. Diagnostik (Soziogramme, Rollenspiel, Tests)4. indirekt interventionsbezogene Methoden (Supervision, Selbstevaluation) sowie struktur-, sozialraum und

organisationsbezoge Methoden (z B. Bildungs- und Sozialmanagement, Beteiligung Jugendhilfeplanung)

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Abbildung 24:

3.5 Methoden in der SchulsozialarbeitAbbildung 24:

3.5 Methoden in der Schulsozialarbeit

Methodengruppe Methode

1. direkte einzelfall- und primärgruppenbezogeneMethoden mit direktem Interventionsbezug

• Einzelfallhilfe, sozialpädago-gische und klientenzentrierte Beratung, multiperspektivische Fallarbeit, Case-Management, Mediation, rekonstruktive Sozialarbeit…

2. direkte sekundärgruppen- und sozialraumbezogeneMethoden mit direktem Interventionsbezug

• soziale Gruppenarbeit, Gemein-wesenarbeit, soziale Netzwerk-arbeit, Erlebnispädagogik, themenzentrierte Interaktion und Empowerment…

3. Indirekt interventionsbezogene Methoden

• Supervision

• Selbstevaluation…

4. struktur- und organisations-bezogene Methoden

• …

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Abbildung 25:

GliederungAbbildung 25:

Gliederung

1. Definition und Arbeitsprofil von Schulsozialarbeit

2. Entwicklung von Schulsozialarbeit

4. Rahmenbedingungen in der Schulsozialarbeit

5. Fazit

3. Methodisches Handeln/Methoden in der Schulsozialarbeit

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Abbildung 26:

4.1 Verschiedenen QualitätsdimensionenAbbildung 26:

4.1 Verschiedenen Qualitätsdimensionen

1) Konzeptdimension

3) Prozessdimension

2) Strukturdimension(= Rahmenbedingungen!)

4) Ergebnisdimension

z.B. Vorhandensein von Konzeption, Logik und Passung der Konzeption

z.B. Datenschutz, Kooperation, Beteiligung, Aushandlung Lebensweltorientierung

z.B. personelle, räumliche, materielle, sächliche und finanzielle Rahmenbedingungen

z.B. Effektivität und Effizienz, Nutzung, Zufriedenheit, Zielereichung, Aneignung

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Abbildung 27:

4.2 Überblick: StrukturdimensionAbbildung 27:

4.2 Überblick: Strukturdimension

- personelle Rahmenbedingungen (z.B. erziehungswiss. Ausbildung, Abschluss, Vollzeitstelle)

- trägerbezogene Rahmenbedingungen (z.B. sozialpäd. Kompetenz, Supervision, Fortbildung)

- finanzielle Rahmenbedingungen (z.B. mehrjährige Absicherung)

- räumliche Rahmenbedingungen (z.B. zentraler Beratungsraum, zusätzliche Gruppenräume)

- materiell-technische Rahmenbedingungen (z.B. Telefon, Computer, eigener Sachmitteletat)

- kooperationsbezogene Rahmenbedingungen (z.B. Autonomie, Zeit für eigene Nachbereitung, Kooperationszeit der LehrerInnen, Gremienbeteiligung)...

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Abbildung 28:

4.3 Qualitätsstandards: StrukturdimensionAbbildung 28:

4.3 Qualitätsstandards: Strukturdimension

Qualitätsstandards für SozialarbeiterInnen

• qualifizierte Fachkräfte der Jugendhilfe (d.h. in der Regel Dipl. Päd./MA Uni oder FH)

• Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Lehrern• Kenntnisse des Gemeinwesens der Schule• Erfahrungen Einzelfallhilfe und Gruppenarbeit• Beachtung des Freiwilligkeitsgebotes• Beachtung Datenschutz und Sozialdatenschutz• Absprache bei Urlaub, Fortbildung, Arbeitszeit etc.• Absprache der An- und Abwesenheit• Teilnahme an Projektgruppe und Arbeitskreisen• Teilnahme an Fortbildungen und Beratungen• Erstellung Dokumentation, Statistik und Berichte• Selbstreflexion und Selbstevaluation

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Abbildung 29:

4.4 Qualitätsstandards: StrukturdimensionAbbildung 29:

4.4 Qualitätsstandards: Strukturdimension

Qualitätsstandards für Freie Träger der Jugendhilfebzw. Träger der Fachaufsicht

• Träger mit Kooperationserfahrungen mit Schulen,

• Kenntnissen der Positionen und Standards der SSA,

• Sozialpädagogischer Verortung des Trägers und personelle und fachlichen Ressourcen zur fachlichen Begleitung

• Ansprechpartner für die SSA (auch in Konflitkfällen)

• Erstellung + Fortschreibung des Konzeptes

• Bereitstellung angemessenen Ausstattung + Etat

• wöchentliche Treffen mit den Sozialarbeitern

• Teilnahme Projektgruppe + Reflexionsgespräche

• Absicherung Fortbildung + Versicherungsschutz

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Abbildung 30:

4.5 Qualitätsstandards: StrukturdimensionAbbildung 30:

4.5 Qualitätsstandards: Strukturdimension

Qualitätsstandards für Schulen

• Vorhandensein Schulkonzept mit SSA-Bezug, Situationsanalyse,

• Kenntnisse und Akzeptanz der Positionen der SSA

• Aktive Unterstützung der SSA und Kooperation

• Teilnahme an sozialpädagog. Fortbildungen

• Bereitstellung von zentralen und eigenen Gruppen- und Beratungsräumen mit eigenem Telefon

• Ermöglichung der Gremienteilnahme für SSA

• Schlüsselgewalt für Sozialarbeiter

• Teilnahme Projektgruppe + Reflexionsgespräche

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Abbildung 31:

GliederungAbbildung 31:

Gliederung

1. Definition und Arbeitsprofil von Schulsozialarbeit

2. Entwicklung von Schulsozialarbeit

4. Rahmenbedingungen in der Schulsozialarbeit

5. Fazit

3. Methodisches Handeln/Methoden in der Schulsozialarbeit

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Abbildung 32:

5. FazitAbbildung 32:

5. Fazit

1. Die Schulsozialarbeit befindet sich – auch in Bremen – im Aufwind. Unzureichend sind oft die Finanzierungen, Zielklärungen und Kooperationsstrukturen.

2. Die Tätigkeit in der Schulsozialarbeit erfordern einerseits eine qualifizierte Ausbildung; andererseits aber auch eine Rollenklärung, günstige Rahmenbedingungen und eine angemessene Entlohnung.

3. Erwartungen werden durch die verschiedenen Akteure und Institutionen beinflusst. Notwendig sind daher Klärungs-prozesse auf Landes-, Kommunal- und Projektebene!

4. Unerlässlich sind professionsinterne und über- übergreifende Fortbildungen sowie eine träger-, projekt- und fallbezogene Reflexion der Arbeit.

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Vielen Dankfür Ihre

Kooperationsbereitschaft!

Karsten Speck

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Abbildung 34:

6.1 Literatur des Referenten IAbbildung 34:

6.1 Literatur des Referenten I

ISBN 978-3531151748 (2006)416 Seiten = 44,90 Euro- Qualität, Evaluation, Standards- Selbstevaluation und Qualitätsentwicklung - Landesprogramme, Fachpolitik - Landesarbeitsgemeinschaften- Empirische Befunde- Theoretische Überlegungen

ISBN 978-3825229290 (2009)176 Seiten = 14,90 Euro - Begriff, Begründungen, Ziele- Zielgruppen, Paragraphen, - Förderpolitik, Finanzierung- Methodisches Handeln- Bedingungen, Kooperation - Ergebnisse, Wirkungen - Ausbildung, Fortbildung

ISBN 978-3779922384 (2010)350 Seiten = 29,00 Euro - Forschung zur Schulsozialarbeit- Wirkungs- und Nutzerforschung - Ergebnisse zur Schulsozialarbeit in Bundesländern und im Ausland - Voraussetzungen, Zielerreichung, Effizienz in der Schulsozialarbeit - Sicht der Lehrer, Schüler, Eltern

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DankeAbbildung 35:

6.2 Literatur des Referenten IIAbbildung 35:

6.2 Literatur des Referenten II

ISBN 978-3779921585 (2011)216 Seiten = 26,95 Euro•Kooperation, Professionalität und Vernetzung an Ganztags-schulen•Forschungsbefunde und Gelingensbedingungen•Empfehlungen

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Abbildung 36:

6.3 Ausgewählte Literatur zum Thema IAbbildung 36:

6.3 Ausgewählte Literatur zum Thema I

Baier, Florian/Deinet, Ulrich (2011) (Hrsg.): Praxisbuch Schulsozialarbeit. Methoden, Haltungen und Handlungsorientierungen für eine professionelle Praxis. Opladen: Verlag Barbara Budrich

Braun, Karl-Heinz/Wetzel, Konstanze (2006): Soziale Arbeit und Schule. München

Drilling, M. (2009): Schulsozialarbeit. Antworten auf veränderte Lebenswelten. 4. Aufl. Bern: Haupt

Kilb, Rainer/Peter, Jochen (2009): Methoden der Sozialen Arbeit in der Schule. Reinhard Verlag: München

Pötter. Nicole/Segel, Gerhard (2009) (Hrsg.): Profession Schulsozialarbeit: Beiträge zu Qualifikation und Praxis der sozialpädagogischen Arbeit an Schulen. Wiesbaden: Verlag Sozialwissenschaften

Speck, Karsten (2009): Schulsozialarbeit. Eine Einführung. 2. Auflage. UTB-Verlag: München

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Abbildung 37:

6.3 Ausgewählte Literatur zum Thema IIAbbildung 37:

6.3 Ausgewählte Literatur zum Thema II

Speck, Karsten/Olk, Thomas 2010 (Hrsg.): Forschung zur Schulsozialarbeit. Stand und Perspektiven, Weinheim und München: Juventa-Verlag

Speck, Karsten 2006: Qualität und Evaluation in der Schulsozialarbeit. Konzepte, Rahmenbedingungen und Wirkungen, Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften

Spies, Anke /Pötter, Nicole (2011) Soziale Arbeit an Schulen – Einführung in die Schulsozialarbeit. VS-Verlag: Wiesbaden

www.schulsozialarbeit.net