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Methoden der E-Learning-Forschung: Pro und Contra von experimentellen und Design-Based-Ansätzen (Experimenteller Ansatz)

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Ist das systematische Nachdenken über die eigene Lehre schon Wissenschaft? Bieten Laborstudien zum Lernen mit Medien einen echten Mehrwert für die pädagogische Praxis? Diese Fragen mögen besonders plakativ formuliert sein, doch die Herangehensweisen von anwendungsbezogener und grundlegender Forschung im E-Learning waren schon immer verschieden. Während die eine Seite E-Learning dort, „wo es passiert” untersucht, wählt die andere Seite bewusst die Künstlichkeit der Laborsituation zum besseren Verstehen von Lernprozessen. Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile, doch müssen sie sich gegenseitig ausschließen? Oder sind die Herausforderungen, vor denen E-Learning-Forschung steht, sogar so komplex, dass wir auf unterschiedliche Perspektiven und eine interdisziplinäre Herangehensweise angewiesen sind? In der Auftaktveranstaltung zum Themenspecial „E-Learning-Forschung” wurde auf e-teaching.org diskutiert, welche Fragestellungen bei der Erforschung von E-Learning-Angeboten von interdisziplinärer Bedeutung sind und welche methodischen Zugänge die Bildungsforschung bereithält, um diese gemeinsam zu beantworten. Referentinnen des Online-Events waren Prof. Dr. Gabi Reinmann und Prof. Dr. Ulrike Cress.

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Methoden der e-learning Forschung

Experimenteller Ansatz

Prof. Dr. Ulrike CressLeibniz-Institut für Wissensmedien

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Forschungsfragen

• Wie können innovative Lernsettings realisiert werden? - Bsp: MOOC

• Wie lernen Studierende in MOOCs?• Wann und warum brechen Studierende den MOOC ab?• Welche Wirkung haben Mentoren in MOOCs?

Design-based Research Tradition der Aktionsforschung Wissenschaftler als „Designer“. Wissen geht in das Design ein.

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Beantwortet wird

• Machbarkeit• Identifikation von Schwächen, Stärken• Optimierung / formative Evaluation• Anpassung an die Rahmenbedingungen

(Lernenden/Lehrenden/etc.)

Blick von oben, Blick auf das GanzeSchwerpunkt: Realisierung

• Deskription• Einzelfall

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Offen bleibt

• Repräsentativität der Ergebnisse: Selbstselektion• Konfundierungen

• Bsp: brechen schwache Lerner (mit wenig Vorwissen) eher ab? – Es haben sich aber für den MOOC nur die Lerner angemeldet, die sehr hohes Interesse haben. Das hohe Interesse kompensiert eventuell das schwache Vorwissen

• Unklarheit, welche Prozesse wirken? - kognitive, motivationale, emotionale etc.

• Kausalitäten: Was verursacht was? Welcher Prozess ist für ein beobachtetes Ergebnis verantwortlich?

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Experimentelles Vorgehen

UV

AV

Verursachung/Wirkung

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Experimentelles Vorgehen

Bedingung AMOOC

Bedingung BPräsenzlehre

Randomisierung: Zufallszuweisung der Personen auf die Bedingungen

Personen in A und B unterscheiden sich in nichts anderem als in demUnterschied zwischen A und B (UV).

deshalb können beobachtete Unterschiede in der AV auf UV attribuiert werden.

Leistung

UV

AV

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Zusammenhänge auf theoretischer Ebene (Konstruktebene)

Interesse

LeistungMOOC

Umsetzung im Experiment (Operationalisierung)

Interessenswert

LeistungstestMOOC X

Reliabilität:Genauigkeit der Messung

Validität: Was wird gemessen?

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Standardisierung

StandardisierungGenauigkeit der MessungAllgemeine Prinzipienkünstliche Bedingung

ökologische Validität??

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Hypothesentestung

• Nullhypothese: beobachtete Unterschiede in AV sind zufallsbedingt

Bedingung AMOOC

Bedingung BPräsenzlehre

Leistung =

UV

AVLeistung

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Warum brauchen wir experimentelle Forschung?

• hypothesenprüfend: eigene Überzeugungen prüfen• Falsifikationsprinzip: Nullhypothese verwerfen

• Bsp: Effekt von Brainstorming; • Bsp: Kollaboration

• Vergleich mit Medizin: Evidenzbasierung, Nutzung strenger Kontrollgruppen (Wirkung muss größer sein als Plazebo)

• Effektgrößen messen• hohe Objektivität, Replizierbarkeit

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Probleme

• experimentelle Forschung ist immer sehr feingranular• u.U. geringe ökologische Validität

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Warum brauchen wir Design-based Forschung?

• Innovation • relevant in früher Umsetzungsphase, z.B. Forschung zur

Inklusion