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 LESEPROBE:  Jeweils  der  Anfang  der  im  Buch  enthaltenen  Kurzgeschichten    

     Inhaltsübersicht Originaltitel Deutsche Übersetzung The Bridge-Builders Die Brückenbauer A Walking Delegate Ein schreitender Abgesandter

(nur Erläuterung) The Ship That Found Herself Das Schiff, das sich selbst einschliff The Tomb Of His Ancestors Das Grab seiner Ahnen The Devil And The Deep Sea Die Rache der Perlfischer Wilhelm The Conqueror Wilhelm die Eroberin If Wenn (Gedicht Bezugslinks Taschenbuch (Amazon)

ISBN:  978-­‐1514688120

http://goo.gl/J0yR23

Kindle-E-Book (Amazon, mobipocket)

http://goo.gl/16iAM3

ePuB

ISBN:  978-­‐3-­‐9592-­‐6374-­‐0

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Band I von II

Die Brückenbauer

Das Letzte, was Findlayson vom Tiefbauamt erwartet hatte, war ein C.I.E., ein „Companion of the Order of the Indian Empire“, ein eher nachrangiger Ritterorden.

Er hatte sich einen C.S.I erträumt. Ein solcher Namenszusatz stand für den „Companion of the Order of the Star of India“. Und - darin waren sich auch seine Freunde einig - das wäre das Mindeste gewesen, was er verdient hätte.

Drei Jahre lang hatte er nun Hitze und Kälte, Enttäuschungen, Beschwerlichkeiten, Gefahren und Krankheiten unter einer Verantwortung zu ertragen, die für ein einziges paar Schultern beinahe zu schwer wog; Tag für Tag war die große Kashi-Brücke über den Ganges unter seiner Leitung herangediehen.

Wenn alles gut ginge, würde Seine Exzellenz der Vizekönig die Brücke in weniger als drei Monaten einweihen, ein Erzbischof würde sie segnen und die erste Bahnladung mit Soldaten würde darüber marschieren und natürlich gäbe es auch Ansprachen.

Findlayson, C.E., saß auf einer Feldbahn, die an einer der Ufermauern der großen Steindämme - riesige mit Steinen bewehrte Ufersicherungen, die sich auf beiden Flussseiten drei Meilen nach Norden und Süden aufwölbten - verlief, auf seiner Draisine und gestattete sich, an die Fertigstellung zu denken. Alles in allem, die Rampen miteingerechnet, erstreckte sich sein Bauwerk über eindreiviertel Meilen, eine Fachwerkbrücke, von einem Findlayson-Sprengwerk abgesprengt und auf siebenundzwanzig Backsteinpfeilern ruhend. Jeder dieser Stützpfeiler hatte einen Durchmesser von vierundzwanzig Fuß, war mit einem roten Naturstein aus Agra überkront und achtzig Fuß tief in den Treibsand des Gangesbettes eingelassen. Darüber befand sich ein fünfzehn Fuß breites Eisenbahngleis, und über diesem eine achtzehn Fuß breite und beidseitig von Gehwegen flankierte Wagenfahrbahn.

An beiden Enden ragten aus roten Backsteinen gemauerte Türme, mit Schießscharten für Musketen und Durchbrüchen für schwere Geschütze, empor, und die Wegrampe führte an den Flügelmauern herab. An ihren rauen noch unfertigen Straßenabschnitten wimmelte es vor Hunderten aus den gähnenden Schottergruben herauskriechender, mit gefüllten Säcken beladener Esel, und die heiße Nachmittagsluft war vom Getrampel der Hufe, dem Aufschlagen der Stöcke der Treiber und dem Aufklatschen niederrollender Erde erfüllt.

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Das Schiff, das sich selbst einschliff

Es war seine Jungfernfahrt, und obwohl es sich nur um ein Handelsschiff für zweitausendfünfhundert Tonnen Frachtgut handelte, war es in seiner Art einmalig, denn es war das Ergebnis vierzigjähriger Versuche und Verbesserungen am Kasko und an der Technik, und seine Konstrukteure und Eigner dachten so oft an es, als wäre es die Luciana gewesen.

Ein schwimmendes Hotel, das seine Kosten wieder hereinfährt, kann jeder bauen, falls er genügend Geld in den Salon steckt, Privatbäder, Suiten und dergleichen einbauen lässt, aber in dieser wettbewerbsintensiven Zeit mit seinen niedrigen Entgelten muss bei jedem Quadratzoll eines Frachtschiffes auf Kostengünstigkeit, optimale Auslastung und eine gewisse konstante Reisegeschwindigkeit geachtet werden.

Dieser Frachter war wohl etwa zweihundertvierzig Fuß lang und zweiunddreißig Fuß breit und verfügte über Vorrichtungen, um auf seinem Hauptdeck Rinder und auf dem Oberdeck Schafe zu transportieren, falls dies verlangt werden sollte, doch sein größtes Plus war die Frachtgutmenge, welche im Frachtraum untergebracht werden konnte.

Seine Eigner - eine bekannte schottische Firma - kamen mit ihm aus dem Norden, wo es vom Stapel gelaufen, eingerichtet und getauft worden war, nach Liverpool, von wo aus es Ware nach New York bringen sollte, und die Tochter des Eigentümers, Miss Frazier, spazierte auf den sauberen Decks herum und bewunderte den neuen Anstrich und die Messingarbeiten, die patentierten Winden und insbesondere den starken geraden Bug, an dem sie eine Flasche Champagne aufgeschlagen hatte, als sie den Dampfer auf den Namen „Dimbula“ getauft hatte.

Es war ein wunderschöner Septembernachmittag und das Schiff erstrahlte in seiner neuen Frische: Es hatte einen bleifarbenen Anstrich erhalten und der Schlot war in Rot gehalten. In der Tat ein erhebender Anblick.

Seine Hausflagge wehte und von Zeit zu Zeit gab es als Gegengruß an befreundete Schiffe, welche erkannten, dass es auf den Meeren neu war und ihm einen Willkommensgruß erboten, ein Pfeifen von sich.

„Aber jetzt“, sagte Miss Frazier vergnügt zum Kapitän „ist es doch ein wirkliches Prachtschiff geworden, nicht wahr? Mir kommt es vor, es hätte mein Vater erst gestern den Konstruktionsauftrag erteilt. Einfach eine Augenweide!“ Das Mädchen war stolz auf das Unternehmen und redete, als wäre sie die Hauptgesellschafterin.

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Das Grab seiner Ahnen

Wenn es in ganz Indien nur einen einzigen Laib Brot gäbe, - so kann man bisweilen hören - dann würde er zwischen den Plowdens, den Trevors, den Beadons und den Rivett-Carnacs gerecht aufgeteilt werden. Das ist nur eine der vielen Umschreibungen, mit denen betont werden soll, dass gewisse Familien eine Generation nach der anderen in Indien dienen, so wie Delfine in einer Reihe über die Meere ziehen.

Nehmen wir einen kleinen und unbedeutenden Fall. Seit den Tagen von Feuerwehrleutnant Humphrey Chinn vom Europaregiment in Bombay hatte an der Belagerung von Seringapatam mindestens ein Vertreter der Chinns aus Devonshire teilgenommen.

Alfred Ellis Chinn, Humphreys jüngerer Bruder, befehligte zwischen 1804 und 1813 ein Regiment von Bombay-Grenadieren und war an einigen gemischten Kampfhandlungen beteiligt, und 1834 tat sich John Chinn aus derselben Familie - wir wollen ihn hier John Chinn den Ersten nennen - in einem Ort namens Mundesur als besonnener Verwalter hervor.

Er starb jung, aber er hinterließ in diesem neuen Land einen nachhaltigen Eindruck, und das ehrenwerte Direktorium der ebenso ehrenwerten Ostindischen Gesellschaft nahm seine Tugenden in eine stattliche Resolution auf und übernahm die Kosten für ein Grabmal auf den Satpura-Hügeln. Sein Nachfolger war sein Sohn, Lionel Chinn, der sein kleines altes Heim in Devonshire gerade noch rechtzeitig verließ, um bei einer Meuterei ernsthaft verwundet zu werden. Er verbrachte sein Arbeitsleben im Radius von hundertfünfzig Meilen von John Chinns Grab und schaffte es zum Befehlshaber eines Regiments kleiner wilder Hügelbewohner, von denen die meisten seinen Vater gekannt hatten.

Sein Sohn John erblickte das Licht der Welt in der strohgedeckten, selbst heute noch achtzig Meilen von der nächsten Eisenbahnstrecke entfernt liegenden bescheidenen Lehmmauernunterkunft, im Herzen eines verbuschten und wilden Landes. Colonel Lionel Chinn versah seinen Dienst dreißig Jahre lang und setzte sich dann zur Ruhe. Im Kanal2 überholte sein Dampfer das hinaustuckelnde Truppenschiff, auf dem sein Sohn in östlicher Richtung seinen der Tradition der Familie entsprechenden Pflichten zugeführt wurde.

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Die Rache der Perlfischer

Es war ein britisches Schiff, aber seine Hausflagge wird man in der Liste der Handelsmarine vergeblich suchen. Ein Neunhundertonner war es, ein Zweimastschoner, ein Frachter mit einem Schraubenpropeller, und äußerlich unterschied es sich von keinem anderen regulären Schiff auf See. Aber mit Dampfern ist so wie mit Menschen.

Es gibt solche, die sich bei Aussicht auf eine lohende Vergütung in fremden Gewässern fischen und in der derzeitigen Situation einer verderbten Welt haben solche Leute und solche Dampfer eine gewisse Konjunktur.

Ab dem Zeitpunkt, an dem die Aglaia erstmals den Clyde befuhr - neu, stattlich, unschuldig, mit einem am Bug herabträufelnden Quart Sekt - war durch das Schicksal und den Besitzer und gleichzeitig Kapitän dieses prachtvollen Schiffes beschlossen, dass es fürderhin mit beschämten gekrönten Häuptern, fliehenden Präsidenten, allzu raffinierten Financiers, Frauen, denen ein Tapetenwechsel dringend angeraten war und Kleinkriminellen zu tun haben werde.

Seine Laufbahn führte es bisweilen zum Seegericht6, wo die eidesstattlichen Erklärungen des Kapitäns die Brüder mit Neid erfüllten. Soweit es das Meer betraf, konnte der Seebär keine Falschaussagen machen und einen Sturm wusste er immer richtig einzuschätzen, aber, wie die Anwälte entdeckt hatten, wenn er, in jeder Hand eine Versicherung an Eides statt haltend, an Land ging, wie er hie und da Erinnerungslücken auf.

Aus dem Fall Mackinaw kam die Aglia mit Bravour heraus. Dies war ihr erstes Abweichen vom Pfade der Tugend und sie änderte daraufhin ihren Namen, nicht aber ihre Gesinnung, und lernte, sich geschickter über See zu bewegen.

Aufgrund der Kleinigkeit, dass sie mit voller Kraft in einen südamerikanischen Hafen eingelaufen war und dabei mit dem Rumpf des einzigen inländischen Kriegsschiffes, „Guiding Light“, das gerade in Begriff war, Kohle an Bord zu nehmen, zusammenstieß, wurde sie von diesem Staat dringend gesucht. Sie hatte den Hafen ohne Abgabe von Erklärungen trotz  eines halbstündigen Beschusses wieder heil verlassen ...

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Wilhelm die Eroberin

„Ist das bereits offiziell?“

„Sie haben immerhin bereits eine ‚extreme örtliche Mangelsituation‘ zugegeben und in ein oder zwei Bezirken mit Hilfseinsätzen begonnen. So steht es in der Zeitung.“

„Das heißt also, dass es bald offiziell erklärt werden wird, sobald sie über die Leute und die Waggons verfügen. Würde mich nicht wundern, wenn das wieder so schlimm würde, wie 78.“

„Kann eigentlich nicht sein,“ meinte Scott und rutschte etwas auf dem Langrohrstuhl umher. „Im Norden haben wir eine ganz ordentliche Ernte gehabt, und Bombay und Bengalen wissen nicht, wohin mit dem Zeug. Diesmal ist das etwas örtlich Begrenztes.“

Martyn schnappte sich den ‚Pioneer‘ vom Tisch, nahm sich die Telegramme ein weiteres Mal vor und legte die Füße auf die Fußablage. Es war ein heißer, dunkler und luftloser Abend und man roch die frische Bewässerung draußen auf der Mall.

Die Blumen in den Klubgärten waren tot und an den Stängeln schwarz, der kleine Lotusteich war ein Kreis verkrusteten Drecks und die Tamarisken waren vom wochenlangen Staub weiß geworden.

Die meisten Männer befanden sich auf dem Kapellenrondell im öffentlichen Garten - von der Klubveranda aus konnte man die örtliche Polizeikapelle ihre immergleichen Walzer spielen hören; manche waren auch auf dem Poloplatz oder im Gerichtsgebäude mit seinen überhohen Wänden, in denen es brütend heiß war. Ein halbes Dutzend Stallburschen trottete vor einigen Ponys her und wartete darauf, dass ihre Herren zurückkämen. Von Zeit zu Zeit ritt jemand im Schritttempo auf das Klubgelände zu und trieb sich dann in den gekalkten Kasernen neben dem Hauptgebäude herum. Das sollten eigentlich Kammern sein.

Männer wohnten darin und trafen eine Nacht um die andere auf dieselben Bleichgesichter, die ihre Schreibstubenarbeiten bis auf die letzte Stunde hinauszögerten, um dieser trübseligen Gesellschaft zu entgehen. „Was hast du vor?“, sagte Martyn mit einem Gähnen. „Ich plädiere erst mal für eine Runde Schwimmen vor dem Abendessen.“

„Das Wasser ist heiß. Ich war heute schon beim Baden.“

„Dann Billard?“

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„In der Halle kommst du jetzt um. Bleib schön sitzen und sei nicht so quengelig!“

Ein grunzendes Kamel kam unter dem Vordach ins Visier und sein behängter und gegürteter Reiter fummelte an einem Ledertäschchen herum. „Kubber-kargaz-ki-yektraaa“, wimmerte der Mann und reichte ein Extrablatt herunter - ein einziges einseitig bedrucktes, von der Druckerpresse noch feuchtes Blatt.

Es wurde über dem grün bespannten Billardtisch neben Verkaufsanzeigen für Ponys und verlaufenen Fox Terriern aufgehängt ...

Vor jeder Geschichte befindet sich eine Kurzzusammenfassung und Hinweise zur Entstehungsgeschichte; im Anschluss an die Erzählung werden nur örtlich oder im geschichtlichen Zusammenhang verstehbare Begriffe erläutert.