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00 KMU-Magazin Nr. 5, Mai 2015 Marketing & Vertrieb Eine aktuelle Studie zeigt, dass rund 51 Prozent der Netzbesucher via einem Smartphone auf eine Webseite zugrei- fen, oder in anderen Worten, in rund vier Stunden des Tages via Mobilephone oder Tablet auf dem Netz umhersurfen. Bei den Jugendlichen ist diese Zahl noch grösser. Experten gehen von einer Rate über 90 Prozent aus. Oftmals sind die kaufkräftigen Zielpersonen auch solche, die einer entsprechend enga- gierten Arbeit nachgehen. Deshalb wer- den sie sich via Smartphone unterwegs informieren und recherchieren, teil- weise sogar Artikel in den Warenkorb le- gen und dann zu Hause via Tablet oder Laptop final einkaufen. Und dennoch unterschätzen vor allem kleinere und mittlere Unternehmen die Bedeutung von mobilen Endgeräten und deren Nutzung. Nicht zuletzt weil mobile Websites- und Shopentwicklungen einen Kostenfaktor auslösen, vor dem sich viele Unternehmer scheuen. Was es kostet, werden an dieser Stelle viele fragen, und wie so oft ist es nicht eine Frage des Auf- wandes, sondern der Opportunitätskos- ten. Denn was kostet es, wenn sie es nicht machen, sofern sie nicht zu den anderen 49 Prozent gehören? «This change will affect mobile searches in all languages worldwide and will have a significant im- pact in our search results», heisst es im Google Webmasters Central Blog. Fakten schaffen Wer nichts weiss, muss alles glauben: Es lohnt sich deshalb, Fakten zu schaffen. Ein Blick auf (Google) Analytics Software kann dabei helfen zu identifizieren, wie viel Verkehr oder in der Fachsprache Traf- fic (Besucher) auf die Seite via Mobile, Geräte (Telefon und / oder Tablet) kom- men. Wichtig ist hier: Mobile ist nicht gleich mobile: so ist das Nutzerverhalten in Bezug auf Ort und Absicht bei Smart- phones und Tablets grundsätzlich ver- schieden. Werden Smartphones eher un- terwegs zur Informationsbeschaffung dienen, sind Tablets oft ein Desktopersatz am Abend und werden beim sogenannten Couchsurfing auch schon für den Einkauf oder die Reisebuchung genutzt, Termine werden ausgemacht und E-Mail-Bestel- lungen ausgelöst. Wer unterwegs schnell auf eine Informa- tion zugreifen will oder gar auf der Suche nach dem nächsten Kauf, dem nächsten Restaurantbesuch ist, schätzt, wenn ge- wisse Grundvoraussetzungen gegeben sind: schnelle Ladezeiten, einfache Über- sichten, Kontaktmöglichkeiten. Ein sau- berer Code, klassische Suchmaschinen- optimierung und allenfalls ein Google- Maps-Eintrag können hier schon sehr helfen. Wer auf der Webseite über entspre- chende Kontaktmöglichkeiten oder Bu- chungsmöglichkeiten verfügt sowie Öff- nungszeiten, Servicenummern, Kontakt- möglichkeiten, (Social-)Bewertungen auf einen Blick und einen Klick ansehen und zugreifen kann, wird eine entsprechend hohe Conversion-Rate (Umwandlungs- rate) erreichen und damit auch wieder im Ranking nach oben kommen. Wenige Punkte zu verbessern Was es braucht, ist gar nicht mal so viel: In der Schweiz spricht man dann auch von unterschiedlichen Einkaufssituatio- nen, ein Tablet wird vorwiegend im relax- ten Shopping-Modus genutzt, das Smart- phone ist ein Effizienz-Instrument. Noch vor fünf Jahren brauchte es eine App, heute sind HTML5 im Einsatz und ent- sprechend schnellere Netzverbindungen Roger Basler Suchmaschinenoptimierung Google verändert das Ranking von Websites Seit dem 21. April macht Google ernst: Websites, welche nicht mobileoptimiert sind, wer- den im Ranking abgestraft. Es ist also ratsam, den eigenen Auftritt zu testen und zu ver- bessern, wenn das Unternehmen im Ranking nicht weiter nach hinten abfallen soll oder schlimmstenfalls via Smartphone gar nicht mehr angezeigt wird.

Google ändert Algorithmus für Suchmaschinenoptimierung

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Page 1: Google ändert Algorithmus für Suchmaschinenoptimierung

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KMU-Magazin Nr. 5, Mai 2015

Marketing & Vertrieb

Eine aktuelle Studie zeigt, dass rund 51 Prozent der Netzbesucher via einem Smartphone auf eine Webseite zugrei-fen, oder in anderen Worten, in rund vier Stunden des Tages via Mobilephone oder Tablet auf dem Netz umhersurfen. Bei den Jugendlichen ist diese Zahl noch grösser. Experten gehen von einer Rate über 90 Prozent aus. Oftmals sind die kaufkräftigen Zielpersonen auch solche, die einer entsprechend enga-gierten Arbeit nachgehen. Deshalb wer-den sie sich via Smartphone unterwegs informieren und recherchieren, teil-weise sogar Artikel in den Warenkorb le-gen und dann zu Hause via Tablet oder Laptop final einkaufen.

Und dennoch unterschätzen vor allem kleinere und mittlere Unternehmen die Bedeutung von mobilen Endgeräten und deren Nutzung. Nicht zuletzt weil mobile Websites- und Shopentwicklungen einen Kostenfaktor auslösen, vor dem sich viele Unternehmer scheuen. Was es kostet, werden an dieser Stelle viele fragen, und wie so oft ist es nicht eine Frage des Auf-wandes, sondern der Opportunitätskos-ten. Denn was kostet es, wenn sie es nicht machen, sofern sie nicht zu den anderen

49 Prozent gehören? «This change will affect mobile searches in all languages worldwide and will have a significant im-pact in our search results», heisst es im Google Webmasters Central Blog.

Fakten schaffen

Wer nichts weiss, muss alles glauben: Es lohnt sich deshalb, Fakten zu schaffen. Ein Blick auf (Google) Analytics Software kann dabei helfen zu identifizieren, wie viel Verkehr oder in der Fachsprache Traf-fic (Besucher) auf die Seite via Mobile, Geräte (Telefon und / oder Tablet) kom-men. Wichtig ist hier: Mobile ist nicht gleich mobile: so ist das Nutzerverhalten in Bezug auf Ort und Absicht bei Smart-phones und Tablets grundsätzlich ver-schieden. Werden Smartphones eher un-terwegs zur Informationsbeschaffung dienen, sind Tablets oft ein Desktopersatz am Abend und werden beim sogenannten Couchsurfing auch schon für den Einkauf oder die Reisebuchung genutzt, Termine werden ausgemacht und E-Mail-Bestel-lungen ausgelöst.

Wer unterwegs schnell auf eine Informa-tion zugreifen will oder gar auf der Suche

nach dem nächsten Kauf, dem nächsten Restaurantbesuch ist, schätzt, wenn ge-wisse Grundvoraussetzungen gegeben sind: schnelle Ladezeiten, einfache Über-sichten, Kontaktmöglichkeiten. Ein sau- berer Code, klassische Suchmaschinen-optimierung und allenfalls ein Google-Maps-Eintrag können hier schon sehr helfen. Wer auf der Webseite über entspre-chende Kontaktmöglichkeiten oder Bu-chungsmöglichkeiten verfügt sowie Öff-nungszeiten, Servicenummern, Kontakt-möglichkeiten, (Social-)Bewertungen auf einen Blick und einen Klick ansehen und zugreifen kann, wird eine entsprechend hohe Conversion-Rate (Umwandlungs-rate) erreichen und damit auch wieder im Ranking nach oben kommen.

Wenige Punkte zu verbessern

Was es braucht, ist gar nicht mal so viel: In der Schweiz spricht man dann auch von unterschiedlichen Einkaufssituatio-nen, ein Tablet wird vorwiegend im relax-ten Shopping-Modus genutzt, das Smart-phone ist ein Effizienz-Instrument. Noch vor fünf Jahren brauchte es eine App, heute sind HTML5 im Einsatz und ent-sprechend schnellere Netzverbindungen

› Roger Basler

Suchmaschinenoptimierung

Google verändert das Ranking von Websites Seit dem 21. April macht Google ernst: Websites, welche nicht mobileoptimiert sind, wer­

den im Ranking abgestraft. Es ist also ratsam, den eigenen Auftritt zu testen und zu ver­

bessern, wenn das Unternehmen im Ranking nicht weiter nach hinten abfallen soll oder

schlimmstenfalls via Smartphone gar nicht mehr angezeigt wird.

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KMU-Magazin Nr. 5, Mai 2015

Marketing & Vertrieb

mit Apps nur noch nötig, wenn sie einen effektiven Mehrwert generieren. Dabei wird in erster Linie die Anwendung von responsive Webdesign empfohlen: der-selbe HTML-Code wird für alle Geräte verwendet und das Rendering auf dem je-weiligen Gerät wird ausschliesslich durch das Customized Style Sheet (kurz CSS) gesteuert.

Wer sich schnell einen Überblick ver-schaffen möchte, dem bietet Google auf einer eigenen Website einen kleinen Checkup an, inklusive möglichen So-fortmassnahmen (bit.ly/friendlymobile). Dabei sind es nicht viele Punkte, die es zu verbessern gilt:

› Die Ladezeiten: Die Ladegeschwindig-keit muss für mobile Endgeräte opti-miert sein.

› Die Schriftgrössen und Call to Actions: auch wenn Smartphones und Phablets immer grösser werden, eine vernünftige Darstellung und für Daumen und Zeig-finger optimierte Call To Actions (Tele-

fonnummern, Formulare, Mail-Adres-sen) gehören zum Mindeststandard.

› Die Flashvideos: Ja, es gibt sie noch, die unverbesserlichen, welche dank Flash-animationen alle iOs-Nutzer und And-roid ab Version 4.1 vergraulen.

Auch über den 21. April hinaus bleibt noch etwas Zeit, jedoch sind Unterneh-men gut beraten, sich schnellstmöglich über die nötigen Schritte zu informieren und Massnahmen einzuleiten – denn auf der zweiten Seite sucht und findet sich niemand bei Google. «

Porträt

Roger BaslerBerater

Roger Basler ist Betriebsökonom FH und Unternehmens­architekt. Seine Fachspezialisierungen sind Business­De­velopment, New Media, Social Commerce und Digitales Marketing. Er ist Inhaber der Digital Marketing Agentur Gustav & Paul, Geschäftsführer der Swiss E­Commerce

Academy und ist im Vorstand der MSM Investorenvereinigung, welche Start­ups berät und finanziert.

Kontakt

[email protected] www.rogerbasler.com, www.gustavpaul.com