Fachartikel "Der große Lauschangriff", Lead Digital, Mai 2013
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27 LEAD digital 10_2013 F antastillionenmal konnten Unternehmer, Marke- ter und Chief-Dingens-Oicer mittlerweile lesen, dass sie mit Konsumenten in den Dialog treten und ihnen zuhören müssen. Auch denen sollten sie ein Ohr schenken, die das Unternehmen nicht direkt anspre- chen, sondern sich darüber äußern. Via Social Media Mo- nitoring lässt sich selbst „in Echtzeit“ verfolgen, was in sozialen Netzwerken, dem „Realtime-Web“, über die Marke, das Produkt, das Unternehmen, dessen Service, die Wettbewerber und die Branche im allgemeinen ge- sprochen, gelobt und gelästert wird, was die Menschen aktuell positiv stimmt oder auf die virtuelle Palme bringt. Je eher man es mitbekommt, desto schneller lässt sich darauf reagieren. Logisch. Vereinzelte Firmen wie Nestlé und die Vivaldi Partners Group haben regelrechte Moni- toring-Schaltzentralen eingerichtet, in denen Mitarbei- ter auf mehreren großen Bildschirmen zeitnah das Ge- schehen in den Social-Media-Kanälen überwachen. Computer-Hardware-Hersteller Dell beschäftigt sogar einen Chief Listening Oicer. Und aufgepasst: „Dass man als Unternehmen nur dann Monitoring betreiben sollte, wenn man selbst in Social Media aktiv ist, ist ein Trugschluss. Denn die Online-Gemeinde wird sich trotz- dem über die Marke und die Firma unterhalten“, sagt Susanne Ullrich, Marketing Manager beim Toolanbieter Brandwatch. Das kuriose Wörtchen Echtzeit ist aller- dings trügerisch, denn eine Zeitverzögerung indet sehr wohl statt. Wo hört also Echtzeit-Monitoring auf und fängt „Neartime“-Monitoring an? „Unternehmen sollten sich ganz genau überlegen, ob für ihren Anwendungsfall ein Echtzeit-Monitoring not- wendig ist. Und sie sollten auch für sich deinieren, was sie unter Echtzeit verstehen, da es in der Monitoring- Branche noch keine einheitliche Deinition dazu gibt. Für manchen Anbieter bedeutet Echtzeit zwei bis drei Minu- ten, für andere Anbieter heißt das, dass sie einmal am DER GROSSE LAUSCHANGRIFF Ständig rumort es im Netz. Baut sich eine Geräuschkulisse ums eigene Unternehmen auf, lässt sich das mittels Social-Media-Monitoring recht schnell herausfinden. Wenngleich „in Echtzeit“ eine Mogelpackung ist. TEXT: KERSTIN MATTYS Tag die Beiträge aus dem Social Web erfassen und am nächsten Tag dem Tool-Nutzer zur Verfügung stellen“, diferenziert Anna-Maria Zahn, Bereichsleiterin Social Media Research bei Forschungsweb. „Es reicht aus, die wichtigsten Quellen einmal pro Tag zu erfas- sen und zu beobachten. Anwendungsfälle, für die eine Echtzeitbeobachtung wirklich wichtig ist, sind die frühzeitige Identiizierung von Krisenthemen und negativen Diskussionen, die ein Potenzial haben, sich schnell zu verbreiten, sowie die Erfassung von Kun- denanfragen auf den Social-Media-Kanälen, um diese schnell beantworten zu können.“ Als wichtigste „Vereinfacht könnte man behaupten, der digitale Kunde ist anstrengender. Er ist transparente Infos gewöhnt und schnell wieder weg, wenn die Leistung nicht passt. Der Prosument war in Quantität zuerst in den sozialen Netzen zu finden, was aber einfach an den Möglichkeiten dieser neuen Spielwie- se lag. Mittlerweile ist eine Unterscheidung zwischen Facebook und dem Eckkneipen- Stammtisch schwierig – da der Mensch dahinter der Gleiche ist. Insofern ist Social Media nichts Separiertes, rein Technolo- gisches und schon gar nicht ein vorüberge- hendes Ereignis. Es bedeutet Wandel – im Netz, aber eben auch im Laden oder am Telefon. Und alle Kanäle haben etwas gemein: den Dialog. Echter Dialog bedeutet, dass die Nutzer der sozialen Netze genauso ernst genommen werden wie der Kunde in der analogen Welt. Deshalb ist es für viele Unternehmen wichtig, die neuen Kommunikationskanäle partnerschaftlich neben die existie- renden zu stellen. Die technische Seite ist mit Hilfe einer intelligenten und vollintegrierten Social-CRM-Lösung einfach und schnell umsetzbar.“ Anja Bonelli, Business Development Executive Telenet GmbH Kommunikati- onssysteme KOMMENTAR: „SCHLÜSSELWORT DIALOG“ LEAD digital, Ausgabe 10, Mai 2013, Kommentar Anja
Fachartikel "Der große Lauschangriff", Lead Digital, Mai 2013
Ständig rumort es im Netz. Baut sich eine Geräuschkulisse ums eigene Unternehmen auf, lässt sich das mittels Social-Media-Monitoring recht schnell herausfinden. Wenngleich „in Echtzeit“ eine Mogelpackung ist.
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1. LEAD digital, Ausgabe 10, Mai 2013, Kommentar Anja DER
GROSSE LAUSCHANGRIFF Stndig rumort es im Netz. Baut sich eine
Geruschkulisse ums eigene Unternehmen auf, lsst sich das mittels
Social-Media-Monitoring recht schnell herausnden. Wenngleich in
Echtzeit eine Mogelpackung ist. TEXT: KERSTIN MATTYS F
antastillionenmal konnten Unternehmer, Marketer und
Chief-Dingens-Oicer mittlerweile lesen, dass sie mit Konsumenten in
den Dialog treten und ihnen zuhren mssen. Auch denen sollten sie
ein Ohr schenken, die das Unternehmen nicht direkt ansprechen,
sondern sich darber uern. Via Social Media Monitoring lsst sich
selbst in Echtzeit verfolgen, was in sozialen Netzwerken, dem
Realtime-Web, ber die Marke, das Produkt, das Unternehmen, dessen
Service, die Wettbewerber und die Branche im allgemeinen
gesprochen, gelobt und gelstert wird, was die Menschen aktuell
positiv stimmt oder auf die virtuelle Palme bringt. Je eher man es
mitbekommt, desto schneller lsst sich darauf reagieren. Logisch.
Vereinzelte Firmen wie Nestl und die Vivaldi Partners Group haben
regelrechte Monitoring-Schaltzentralen eingerichtet, in denen
Mitarbeiter auf mehreren groen Bildschirmen zeitnah das Geschehen
in den Social-Media-Kanlen berwachen. Computer-Hardware-Hersteller
Dell beschftigt sogar einen Chief Listening Oicer. Und aufgepasst:
Dass man als Unternehmen nur dann Monitoring betreiben sollte, wenn
man selbst in Social Media aktiv ist, ist ein Trugschluss. Denn die
Online-Gemeinde wird sich trotzdem ber die Marke und die Firma
unterhalten, sagt Susanne Ullrich, Marketing Manager beim
Toolanbieter Brandwatch. Das kuriose Wrtchen Echtzeit ist
allerdings trgerisch, denn eine Zeitverzgerung indet sehr wohl
statt. Wo hrt also Echtzeit-Monitoring auf und fngt
Neartime-Monitoring an? Unternehmen sollten sich ganz genau
berlegen, ob fr ihren Anwendungsfall ein Echtzeit-Monitoring
notwendig ist. Und sie sollten auch fr sich deinieren, was sie
unter Echtzeit verstehen, da es in der MonitoringBranche noch keine
einheitliche Deinition dazu gibt. Fr manchen Anbieter bedeutet
Echtzeit zwei bis drei Minuten, fr andere Anbieter heit das, dass
sie einmal am LEAD digital 10_2013 Tag die Beitrge aus dem Social
Web erfassen und am nchsten Tag dem Tool-Nutzer zur Verfgung
stellen, diferenziert Anna-Maria Zahn, Bereichsleiterin Social
Media Research bei Forschungsweb. Es reicht aus, die wichtigsten
Quellen einmal pro Tag zu erfassen und zu beobachten.
Anwendungsflle, fr die eine Echtzeitbeobachtung wirklich wichtig
ist, sind die frhzeitige Identiizierung von Krisenthemen und
negativen Diskussionen, die ein Potenzial haben, sich schnell zu
verbreiten, sowie die Erfassung von Kundenanfragen auf den
Social-Media-Kanlen, um diese schnell beantworten zu knnen. Als
wichtigste KOMMENTAR: SCHLSSELWORT DIALOG Vereinfacht knnte man
behaupten, der digitale Kunde ist anstrengender. Er ist
transparente Infos gewhnt und schnell wieder weg, wenn die Leistung
nicht passt. Der Prosument war in Quantitt zuerst in den sozialen
Netzen zu finden, was aber einfach an den Mglichkeiten dieser neuen
SpielwieAnja Bonelli, se lag. Mittlerweile ist eine Unterscheidung
Business zwischen Facebook und dem EckkneipenDevelopment Stammtisch
schwierig da der Mensch Executive dahinter der Gleiche ist.
Insofern ist Social Telenet GmbH Media nichts Separiertes, rein
TechnoloKommunikatigisches und schon gar nicht ein
vorbergeonssysteme hendes Ereignis. Es bedeutet Wandel im Netz,
aber eben auch im Laden oder am Telefon. Und alle Kanle haben etwas
gemein: den Dialog. Echter Dialog bedeutet, dass die Nutzer der
sozialen Netze genauso ernst genommen werden wie der Kunde in der
analogen Welt. Deshalb ist es fr viele Unternehmen wichtig, die
neuen Kommunikationskanle partnerschaftlich neben die existierenden
zu stellen. Die technische Seite ist mit Hilfe einer intelligenten
und vollintegrierten Social-CRM-Lsung einfach und schnell
umsetzbar. 27