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Das Vorgestellte erfüllt sich selbst
Ein Vortrag von Neville Goddard
(1968) Die geistige Vorstellung wird zur Realität. Wenn diese Aussage stimmt, dann wirkt sich das, was Sie sich geistig vorstellen, in Ihrem Leben als Fakt aus. Wenngleich ich eine andere Formulierung verwende, sage ich damit nichts Neues aus. „Alles, worum Ihr betet und bittet, glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt und es wird euch zuteil!“ Diese Bibelstelle ist zweitausend Jahre alt, aber bereits zuvor hatte Jeremias in seiner Geschichte mit dem Töpfer und dem Ton dasselbe ausgesagt. Doch solange die Vorstellungskraft nicht Teil Ihres normalen Alltagsdenkens ist, verhalten Sie sich unbewusst. Wie das Atmen, muss auch diese Bewusstheit so sehr ein Teil von Ihnen werden, dass Sie sich nicht mehr nach links oder rechts umblicken, um die Schuld bei jemand anderem zu suchen.
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Sobald Ihnen diese Wahrheit bewusst geworden ist, spielt es keine Rolle mehr, ob Sie im hintersten Winkel oder in einem Palast zur Welt gekommen sind. Es wird egal sein, ob Sie Ihr Leben in einer armen oder reichen Familie begonnen haben. Sie werden erkennen, dass Ihr Leben immer das im Außen zum Ausdruck bringt, was Sie sich innerlich ausmalen. Ohne die Kenntnis dieses Prinzips werden Sie Ihr – angenehmes oder unangenehmes – Umfeld immer nur reproduzieren, da Sie Ihre Vorstellung mit dem füttern, was Ihnen Ihre Sinne diktieren. Sobald Sie dieses Prinzip jedoch erkannt haben, können Sie die Gegenwart ignorieren und sich über die so genannten Tatsachen des Lebens hinwegsetzen; Sie können sich Ihre Gegenwart vor Ihrem inneren Auge so ausmalen, wie Sie sie sich wünschen und diesen Wunsch – und nicht mehr seine Unerfülltheit – nähren. Die Vorstellung lässt sich nicht wie etwas Räumliches beobachten, denn die Vorstellung ist die Realität der räumlichen Gegenstände. Faucett gibt der Ursache des Universums den Namen „Gott“ und schreibt: „Gott, der Schöpfer, ist wie die reine Vorstellung in uns selbst. Er wirkt in den Tiefen unserer Seele, zieht sich durch all unsere Fähigkeiten, einschließlich der Wahrnehmung, hindurch und strömt in unserer Oberflächenbewusstsein, getarnt als produktive Fantasie“ Achten Sie auf Ihre Gedanken und Sie hören Gottes Worte! Ein nicht gefühlter Gedanke erzeugt gar nichts. Doch ein Gedanke, der motorische Elemente erzeugt, reproduziert sich selbst. Ertappen Sie Gott in einem Augenblick eines motorischen Elements wie Ärger, Angst oder Frustration, die Entgegennahme oder Erteilung von Glückwünschen, und Sie werden wissen, was auf Sie zukommt, es sei denn, Sie stoppen diesen Gedanken und polen ihn um. Den meisten Menschen ist nicht bewusst, was sie tun, deshalb beobachten Sie den Schöpfer nicht. Wir spüren ihn aber auf, wenn er – getarnt als produktive Fantasie -‐ dabei ist, in unser Tagesbewusstsein zu strömen.
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Falls Sie im Bus, beim Autofahren, in Ihrem Lieblingssessel zu Hause oder an einem Tresen eine Bemerkung mithören und hierauf reagieren, indem sich etwas in Ihnen bewegt, wird sich diese Bemerkung in Ihrem Leben auswirken. Dieses Prinzip macht Sie frei, sofern Sie die Verantwortung übernehmen wollen. Die meisten Menschen in den Vereinigten Staaten von Amerika sind entweder Christen oder Juden. Fragen Sie eine x-‐beliebige Person, ob sie daran glaubt, dass die Vorstellung die Realität erschafft, und Sie werden fast nur verneinende Antworten erhalten. Doch wenn diese Menschen an Gott glauben, dann glauben sie auch an die Vorstellungkraft, auch wenn es ihnen nicht bewusst ist. Diese Leute lesen vielleicht ihre heiligen Bücher, doch sie lesen sie oberflächlich, die tiefere Bedeutung bleibt ihnen verschlossen. Gestern Abend habe ich zum ersten Mal Billy Graham gehört. Im Publikum befanden sich Tausende von Zuhörern und ein riesiger Chor sang: „Oh, wie sehr ich Jesus liebe!“ Ich möchte nicht kritisch sein, aber als ich Billy Graham zuhörte, wurde mir klar, dass der gute Mann nicht die geringste Ahnung vom Konzept „Jesus“ hat. Von Jesu’ Wiederkommen weiß er noch weniger. Er sagte: „Wenn Jesus heute wiederkäme, gäbe es keine Krebskranken mehr. Es gäbe keine Herzleiden und keinen Tod mehr“. Billy Graham glaubt, dass der Himmel mit leiblichen Körpern bevölkert ist, welche natürlich auch Ausscheidungsorgane haben. Es müsste dort also Toiletten geben. Solange der Mensch in einem physischen Körper wohnt, muss er auch ausscheiden und Nahrung zu sich nehmen. Sofern ihm das Schamgefühl nicht völlig abhanden gekommen wäre, müsste es also Toiletten geben. Ich hörte dem Mann zu und fragte mich innerlich: „Ist das der Mann, der ins Weiße Haus eingeladen wurde und dem der Papst eine Audienz gab?“ Nun, auch der Papst weiß über das Mysterium Christi nicht Bescheid. Anmerkung durch I-‐Bux.Com Billy Graham (geb. 1918): US-‐amerikanischer Baptistenpastor und Erweckungsprediger
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Am Ende seines Auftritts gab es einen Spendenaufruf. Sie erhalten zwei Bücher, um die Sie nicht gebeten haben. Das eine interpretiert die Bibel und das zweite Buch interpretiert das erste Buch. Sie brauchen lediglich eine Spende an diese einfache Adresse zu senden: Billy Graham, Minneapolis, Minnesota. „Aber“, so sagte er, „dieses Programm kostet uns 500.000 Dollar und so viel Geld haben wir nicht zur Verfügung. Wenn Sie alleinstehend sind, senden Sie Ihre persönliche Spende. Falls Sie aber nicht alleine sind, führen Sie eine Kollekte durch und senden eine Sammelspende.“ So geht das jeden Abend, die ganze Woche hindurch. Billy Graham ist ein wunderbarer Mensch, aber vom Mysterium Christi hat er nicht die geringste Ahnung. Nun möchte ich Ihnen gerne aufzeigen, was ich meine, wenn ich sage, dass Sie genau so sein können, wie Sie sein wollen. Lassen Sie mich gleich zu Anfang sagen, dass ich mich die letzten paar Monate über wie der Teufel gefühlt habe, aber ich wusste natürlich, dass ich für meine Misere selbst verantwortlich war. Der Arzt hat alles Mögliche an mir ausprobiert, aber als ich ihn gestern aufsuchte, meinte er, dass ich mich in einem Dilemma befände. Wissen Sie, was ein Dilemma ist? Bei einem Dilemma spricht ebenso viel für das eine wie für das andere. Anders ausgedrückt: Wenn Sie davon ausgehen, dass es so und so falsch sein wird, egal, wofür Sie sich entscheiden, dann haben Sie ein Dilemma. Man kann alles als Dilemma verwenden. In meinem Fall verhielt es sich wie folgt: Meine Blutwerte ergaben bei einem Test dies, und bei einem anderen Test wieder etwas anderes. Die Tests bestätigten nur, was ich ohnedies bereits wusste, nämlich, dass die Ursache für mein Unwohlsein in meiner Seele lag und nicht bei irgendeiner sekundären Ursache, wie Schilddrüsen, Herz, Leber oder Nieren. Es hatte nichts mit etwas Äußerem zu tun. Ich habe einen Körper, aber ich bin nicht mein Körper. Schieben Sie die Schuld nicht auf einen Mitmenschen, eine Gruppierung oder eine Situation, sondern finden Sie selbst heraus, dass das Vorgestellte die Realität erschafft. Wenn die Ursache für das gesamte Leben Gott ist, dann muss Gott durch und durch geistige Vorstellung sein.
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Unabhängig davon, was Ihnen Ihre Sinne vorgaukeln oder was Ihnen Ihr Verstand ausreden will, können Sie sich doch alles Mögliche vorstellen und es dann auf der physischen Ebene verwirklichen, sofern diese Prämisse stimmt. Ich darf Ihnen nun Einblick in ein paar wunderbare Briefe gewähren, die mir vor Kurzem zugegangen sind. Eine Dame schreibt Folgendes: „Im Juli benötigte mein Wagen eine Reparatur. Als ich den Reparatur-‐auftrag und Kostenvoranschlag über 62 Dollar unterzeichnete, stellte ich mir vor, dass ich einen Scheck in dieser Höhe ausgestellt hätte. Ich stelle grundsätzlich nur dann einen Scheck aus, wenn ich weiß, dass dieser gedeckt ist. Der Wagen wurde repariert und es vergingen die Monate August und September, ohne dass man das Geld von mir einforderte. Im September kam ein Mann vorbei, der sein Haus verkaufen wollte und bat mich darauf, es für ihn zu offerieren. Ich erklärte ihm, dass ich nicht mehr als Maklerin tätig sei und verwies ihn an meinen früheren Makler. Dann vergaß ich diese Begebenheit. Im Oktober, kurz bevor die Reparaturrechnung eintraf, erhielt ich von meinem früheren Makler eine Provisionsgutschrift über 68 Dollar – sechs Dollar mehr als mich die Reparatur gekostet hatte.“ In diesem Fall erhielt die Schreiberin – wie im sechsten Kapitel bei Lukas – das Geld in einem „vollen, gerüttelten und überfließenden Maß“. In alten Zeiten hatten die Leute eine große Tasche, in die solange Getreide geschüttet wurde, bis es herauslief. So wie ein Bäckerdutzend dreizehn, und nicht nur zwölf ist, erhielt auch diese Dame eine Dreingabe. Sie schreibt weiter: „Mein Lieblingssessel brauchte schon seit geraumer Zeit ein neues Polster. Es war leicht, Material und Muster auszuwählen, aber die Kosten von 87 Dollar mussten erst geistig vorgestellt werden. Ohne mich auf exakt diesen Betrag zu begrenzen, malte ich mir innerlich aus, dass der Sessel bereits neu bezogen worden sei. Wenn ich mich in den Sessel setzte, vereinte ich den abgewetzten Bezug und wenn ich an ihn dachte, weil ich mich woanders im Haus aufhielt, stellte ich ihn mir immer bereits mit dem neuen Sitzpolster vor.
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Anfang September hatte mein Nachbar im Urlaub einen Herzanfall. Seine Frau wollte bei ihrem Gatten sein und fragte an, ob ihr Sohn bei uns bleiben könne, bis ihr Gatte wieder gesund sei. Da der Nachbarssohn und unser eigenen Sohn Spielgefährten waren, blieb der kleine John fünf Wochen lang bei uns. Als seine Mutter wissen wollte, wie viel sie uns schulde, sagte ich scherzhaft: „Nichts! Aber falls du irgendwann mal einen zerknitterten Hundertdollarschein übrig hast, für den du keine andere Verwendung hast, kannst du ihn ja bei mir loswerden.“ Sie antwortete: „Das ist genau die Idee, die wir auch hatten.“ Dann griff sie in ihr Portemonnaie und überreichte mir einen Hundertdollarschein. Mit diesem Geld konnte ich mir das neue Sitzpolster kaufen und hatte noch einen Überschuss von 13 Dollar.“ Auch hier sehen wir wieder, dass das Geld in einem „vollen, gerüttelten und überfließenden Maße“ zu dieser Dame kam. Jedes Mal, wenn Sie dieses Prinzip gegenüber dem – scheinbar – anderen Menschen anwenden, wenden Sie es auf sich selbst an. Wir lesen, dass Jakob von seiner Gefangenschaft befreit wurde, weil er sich in seiner Liebe zu seinen Freunden hintenangestellt hatte. Alles, was verloren schien, wurde um das Hundertfache mehr zurückgegeben. Wenn Sie einem anderen Menschen vergeben und so an ihn denken, wie Sie ihn idealerweise hätten, und sich selbst von der Realität dieses Vorstellungsbildes überzeugen, dann vergeben Sie ihm den Anschein, indem Sie ihn in einen völlig anderen Zustand versetzen. Sie setzen dann ein würdiges Konzept an die Stelle eines unwürdigen. Das ist Vergeben und Verzeihen. Das Vergeben prüft die Fähigkeit des Menschen, sich in einen gegenteiligen Zustand hineinzuversetzen. Ein Beichtvater wird Ihnen sagen: „Ich vergebe dir!“, doch wenn er Sie auf der Straße wiedertrifft, wird er sich an das erinnern, was Sie ihm gebeichtet haben. Solange er sich daran erinnern kann, hat er Ihnen nicht vergeben. Die Erinnerung an das Getane oder Gesagte muss durch etwas anderes ersetzt werden, damit die Erinnerung an das Vorherige ausgelöscht wird.
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Falls die jetzige Frau Onassis für Sie weiterhin Frau Kennedy bleibt, haben Sie ihr nicht vergeben. Dann sehen Sie sie immer noch im vormaligen Zustand. Vergeben Sie ihr, indem Sie sich so in den neuen Zustand hineinfühlen, dass dieser alles ist, woran Sie sich erinnern können. Solange Sie an den früheren Zustand denken, haben Sie sie in diesen Zustand zurückgezogen, denn wir haben es immer nur mit veräußerlichten Zuständen zu tun. Ein weitere Geschichte: Mein Freund fuhr in diesem Sommer nach Pittsburgh, um eine Jugendfreundin zu besuchen, die ein neues Baldwin-‐Klavier haben wollte. Die Freundin besaß ein billiges Klavier. Mein Freund sagte ihr, dass sie sich jedes Mal, wenn sie sich an ihr Klavier setzte, den Schriftzug „Baldwin“ vorstellen sollte. Sie solle sich in die Szene hineinfühlen, dass sie das neueste Baldwin-‐Modell habe und dass es völlig bezahlt sein. Das versprach sie ihm. Der Vater der Freundin war verstorben und als sie einen Scheck über 4.500 Dollar aus dem Nachlass erhielt, verwendete sie das Geld für notwendige Reparaturen am Haus. Dann kam ein weiterer Scheck über 3.500 Dollar. Mit diesem Geld erstand sie das Klavier. Obwohl das neueste Baldwin-‐Klavier 5.500 Dollar kostete, erzählte man ihr, dass es für 4.000 Dollar verkauft würde und dass ihr altes Klavier mit 1.000 Dollar angerechnet würde. Auf diese Weise hatte sie das Klavier ihrer Träume für nur 3.000 Dollar erhalten. Ein schlimmer Regen hatte das Hausdach enorm in Mitleidenschaft gezogen. Der Kostenvoranschlag belief sich auf 1.700 Dollar, doch die Rechnung war noch nicht eingetroffen. Als die Rechnung endlich kam, fragte die Freundin meinen Freund, warum der Dachdecker mit seiner Rechnung gewartet habe, bis sie das Klavier hatte. Daraufhin erzählt er ihr die Geschichte meiner Bekannten Anna, die in New York City wohnte.
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Anna war schon oft bei meinen Vorträgen gewesen, aber an diesem Tag traf ich sie an der Ecke Broadway und 72. Straße. Dort erzählt sie mir von der folgenden Begebenheit: Eines Tages war sie an einem Hutgeschäft vorbeigegangen und hatte sich in einen wunderbaren Hut vernarrt, den sie im Schaufenster entdeckte. Er war mit 17,50 Dollar ausgezeichnet. Sie wollte den Hut unbedingt und entschloss sich daraufhin, dieses Prinzip anzuwenden. In ihrer Vorstellung setzte sie sich den Hut auf und fühlte sich auf der Straße so, als hätte sie diesen Hut auf ihrem Kopf. Zuhause nahm sie ihren imaginären Hut ab und legte ihn auf die Ablage. Zehn Tage später wurde sie von einer Freundin zum Mittagessen eingeladen. Als die Freundin kam, überreichte sie ihr eine Hutschachtel und meinte, sie habe einen Fehler begangen. Der Hut würde ihr doch nicht so gut gefallen, aber, so meinte sie, er würde Anna gut stehen. In der Schachtel befand sich nicht irgendein Hut – sondern genau der Hut, den Anna im Schaufenster bewundert hatte. Dann fragte mich Anna: „Warum habe ich nicht das Geld bekommen, um mir den Hut zu kaufen?“ Ich fragte zurück, ob sie sich jetzt ihrer Freundin gegenüber verpflichtet fühle. Sie verneinte das. Dann wollte ich wissen, wie teuer ihre Hüte normalerweise seien. Sie antwortete, dass sie 4, höchstens 5 Dollar pro Hut ausgäbe. Für über 17 Dollar habe sie noch nie einen Hut gekauft, noch dazu sei sie mit der Miete zwei Wochen im Rückstand. Ich bohrte weiter: „Wenn Sie auf der Straße 100 Dollar gefunden hätten, hätten Sie sich den Hut dann gekauft?“ Wieder lautete die Antwort: „Nein!“ Sie hätte die Miete bezahlt, etwas zum Essen gekauft, aber natürlich nicht einen so teuren Hut.
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„Wie viel Geld hätten Sie denn haben müssen, damit Sie so einen Hut gekauft hätten?“, wollte ich wissen. „1000 Dollar?“ Sie hätte sich den Hut nicht einmal dann gekauft. Warum? Weil das ihre Gewohnheit gesprengt hätte. Gott wusste besser, wie sie zu diesem Hut kommen konnte. Dies also war die Begebenheit, die mein Freund seiner Freundin schilderte. Er stellte ihr dann folgende Frage: „Wie viel Geld hättest du erhalten müssen, um dir das Klavier zu kaufen?“ „Du hast jetzt das Klavier, weil du es dir so vorgestellt hast. Nun übertrage dasselbe Prinzip auf das Dach!“ Diese Dame wandte das Prinzip bei ihrem Klavier an, aber bei der Dachreparatur hatte sie es wieder vergessen. Sie erinnerte sich nicht mehr an die Quelle aller Erscheinungen im Leben. Der Verstand hatte sich zu Wort gemeldet und ihr eingeredet, dass das gesamte Geld aus dem Nachlass ihres Vaters verplant sei. Wenn Sie dem Verstand das Feld überlassen, wird er ihnen das göttliche Geschenk entziehen und Ihre Wünsche bleiben unerfüllt. Sie können alles haben, was Sie sich erfolgsüberzeugt vorstellen können, aber Sie müssen dieser inneren Vorwegnahme konsequent treu bleiben! Hier ein weiterer Brief. Eine Dame schreibt: „Ich träumte, dass ich mit einer lieben Freundin in einem großen Kaufhaus sei. Sie hatte sich bereit erklärt, auf meine Tasche aufzupassen, während ich mich etwas umsehen wollte. Als ich zurückkehrte, war meine Freundin verschwunden und meine Handtasche lag auf einer Papiertüte auf dem Fußboden. Als ich die Tasche öffnete, stelle ich fest, dass 30 Dollar, sowie ein Kärtchen, das mich als geweihte Unity-‐Priesterin auswies, fehlten. Ich wurde wach und wunderte mich, was sie mit dem Kärtchen anfangen könne.“
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Das Kärtchen enthielt die zentrale Wahrheit ihres Traums. Sie hatte die dreißig Silberlinge bezahlt – den Preis für die Wahrheit – und nun war sie über jegliche Priesterweihe auf der irdischen Welt hinaus-‐gewachsen. So nett Unity und all diese Bewegungen auch sein mögen, bewegen sie sich doch nur auf einer gewissen Bewusstseinsstufe. Aber diese Dame war über die von Menschen gemachten Anschauungen hinaus-‐gewachsen, ob diese nun Unity, Christliche Wissenschaft oder Science of Mind heißen. Es handelt sich durchweg um Glaubenslehren, die von Menschen gemacht wurden, das sind keine Visionen! Dieser Dame wurde im Traum aufgezeigt, dass sie den Preis für Christus bezahlt hatte und das kleine Kärtchen, mit dem ihr ein Titel für einen gewissen Bewusstseinszustand verliehen worden war, war ihr entwendet worden, denn nun hatte sie eine neue Stufe erreicht: Die Stufe der Vision. Lassen Sie mich wiederholen: Sie haben in sich die Macht, alles zu erschaffen. Lassen Sie die Leute das sein, was sie sein wollen, während Sie sich um Ihre eigenen Ziele kümmern. Was in Ihrem Leben passiert ist oder was Ihnen Ihre Sinnesorgane vorsetzen, spielt keine Rolle. Die Macht des Universums befindet sich in Ihnen. Diese Macht ist Jesus Christus, dessen Name „ICH BIN“ lautet. Sie können diese Erfahrung nur machen, wenn Sie ihn auf die Probe stellen; erst dann werden Sie erkennen, dass Jesus Christus in Ihnen ist. Mir hat man beigebracht, dass sich Christus irgendwo da draußen im Raum befände. Aber ich nahm die Herausforderung an und stellte mich auf die Probe, um festzustellen, dass ich Schöpferkraft besitze. Ich erkannte, dass ich von innen heraus erschaffe und dass mein Leben die Erfüllung geistiger Vorstellungsbilder ist.
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Leider war ich bei meinen Entscheidungen nicht immer klug. Da sich das Vorgestellte immer erfüllt, habe ich mir auch unliebsame Dinge vorgestellt und die entsprechende Quittung erhalten. Doch ich wurde wachsamer. Ich entdeckte, dass ich Christus erwischen konnte, wenn er – getarnt als schöpferische Fantasie -‐ in mein Tagesbewusstsein strömte. Wenn ich mich bei unangenehmen Gedanken ertappte, polte ich sie um. Ich revidierte sie. Doch unabhängig davon, ob die Gedanken angenehmer oder unangenehmer Art sind, wusste ich, dass sie sich erfüllen würden, falls ich weiterhin an sie dachte. Beneiden Sie niemanden! Wenn ein Mann 500 Millionen besitzt und ein Mädchen auf der obersten Sprosse der gesellschaftlichen Leiter steht, dann deshalb, weil der Gott in ihnen den entsprechenden Wunsch hatte und sich erfüllt. William Blake hatte recht, als er diese Zeile zu Papier brachte: „Mehr! Mehr! So ruft der Narr. Weniger als alles ist ihm nicht genug.“ Die Bibel sagt uns: „Das Deinige ist mein, und das Meine ist dein“, denn alles, was Gott ist, gehört Ihnen. Doch wer ständig nach „mehr“ ruft, wird niemals „genug“ haben. Frau Onassis steht ein Treuhandfonds von 20 Millionen Dollar zur Verfügung. Man möchte meinen, dass das genug sei, doch man kann sich an einen aufwändigen Lebensstil gewöhnen. Viele Wohlfahrts-‐organisationen strecken ihre Hände aus, und zu den Bestgekleideten im Lande gehören zu wollen, verschlingt ebenfalls Unsummen. Daran ist nichts auszusetzen. Ich persönlich habe kein Interesse daran, äußerlich zu den Bestgekleideten zu gehören, mein Interesse betrifft die innere Bekleidung. Ich sage Ihnen nochmals: Das Vorgestellte wird sich verwirklichen. Faucett schrieb richtig: „Das Geheimnis der Vorstellungskraft ist das größte aller Probleme, deren Lösung der Mystiker anstrebt, denn die Lösung dieses Rätsels verheißt unfassbare Macht und Weisheit.“
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Ein Freund von mir sandte Faucett mein Buch und verwies ihn insbesondere auf ein Kapitel, in dem es um die nachträgliche geistige Umgestaltung geht. Ich nenne sie „Revision“. Mein Freund ließ auch ein Exemplar einem Physiker an einer bekannten Universität zukommen. Der Physiker war der Meinung, dass meinen Aussagen die wissenschaftliche Grundlage abginge und das Buch deshalb seiner Bibliothek nicht würdig sei. Doch der alte Herr, der Philosoph und Lehrer an der Oxford-‐Universität, schrieb meinem Freund eine paar wirklich freundliche Zeilen. Er sagte: „Ich weiß nicht, wer Neville ist, aber nachdem ich wunschgemäß das Kapitel über die Revision gelesen habe, weiß ich, dass er dieses Wissen nur von den Brüdern erhalten haben kann. Nur die göttliche Gesellschaft und niemand sonst kann ihm diese Einsichten diktiert haben.“ Faucett war voll des Lobes, während der Physiker etwas ins Lächerliche zog, was er nicht begreifen konnte. Nehmen Sie die Aussage deshalb bitte ernst, dass das Vorgestellte Wirklichkeit werden wird. Lassen Sie sich durch nichts begrenzen, was vor sich geht, egal, was es ist! Überlegen Sie genau, was Sie wollen. Als Nächstes malen Sie sich eine geistige Szene aus, welche zum Ausdruck bringt, dass es bereits so ist. Überzeugen Sie sich selbst von dieser Wahrheit und verhalten Sie sich so, als wäre das Gewünschte bereits eingetroffen! Glauben Sie daran, dass es real ist. Gehen Sie erfolgsüberzeugt vom Eintreffen dieser Situation aus und fühlen Sie sich in diese Situation hinein. Sie muss dann eintreffen! Sie kennen vielleicht jemanden, der von der Verwirklichung eines Wunsches ausgegangen ist, doch verstarb, und die Erfüllung des Wunsches nicht mehr erleben konnte.
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Ich darf Ihnen Folgendes sagen: Der Tod beendet das Leben nicht! In dem Augenblick, in dem Ihre Sinne die Welt nicht mehr registrieren, hört sie nicht zu existieren auf. Sie werden zu einem neuen Leben erweckt und führen Ihre Reise fort. Ihre hier nicht erfüllten Träume werden sich dort erfüllen. Sie können das gar nicht aufhalten, denn das Vorgestellte wird sich verwirklichen. Als mein Bruder Lawrence diese Welt verließ, sagte ich meiner Schwägerin, dass es auch in der nächsten Welt Paare gibt. Sie meinte leichthin: „Ich habe keine Eile, dorthin zu kommen, aber denkst du, dass Lawrence auf mich warten wird, damit wir nochmals heiraten?“ Ich erwiderte ebenso spitzbübisch: „Gott ist barmherzig“. Dabei beließ ich es und überließ ihr selbst die Schlussfolgerung. Doch man stelle sich zwei Leute vor, die sich permanent wie Hund und Katze ankeifen – wer will einen solchen Zustand denn verewigen? Nein. Gott ist barmherzig. Wer eine unglückliche Zeit durchgemacht hat, müsste doch ein Idiot sein, wenn er diesen Zustand wiederholen wollte. Lassen Sie uns nun eine Schweigepause einlegen.
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