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Anatomie
Das "blended learning"-Modul Anatomie soll die Kursteilnehmer bei der Erstellung von
verletzungsprophylaktischen und leistungsoptimierenden Krafttrainingsprogrammen (für
sämtliche Sportarten und Niveaugruppen) unterstützen.
Die differenzierten Verläufe und Anteile der Skelettmuskulatur sind primär funktionsorientiert
beschrieben, anhand "bekannter" Bewegungsabläufe aus dem Sport, exemplarisch dargestellt
und durch Videosequenzen von Trainingsübungen ergänzt.
HINWEIS : Sämtliche Anatomieabbildungen in diesem Modul stammen (wenn nicht anders
bezeichnet) vom Online-Atlas der Universität Washington.
In diesem Modul erhältst Du Informationen ...
� ... über dynamische und stabilisierende Funktionen
einzelner Muskelstrukturen,
� ... wie einzelne Muskeln im Zuge von Bewegungen
zusammenwirken,
� ... über Möglichkeiten, koordinativ bzw. komplex
zu kräftigen, wie es die sportliche Situation
verlangt,
� ... Bedingungen zu schaffen, um das Auftreten
von Bewegungsenergien gelenkschonend ableiten
zu können.
Strukturübersicht
� Didaktisches Konzept
� Arbeitsschritte
� Erster Arbeitsschritt
� Zweiter Arbeitsschritt
� Dritter Arbeitsschritt
� Vierter Arbeitsschritt
� Anmerkungen
� Untere Extremität und Rumpf
� Kleine und mittlere Gesäßmuskulatur
� Schenkelanzieher
� Breite Oberschenkelbinde
� Schenkelbindenspanner
� Großer Gesäßmuskel
� Bauchmuskulatur
� Lenden- und Bauchmuskulatur
� Muskeln der Oberschenkelrückseite
� Vierköpfiger Oberschenkelmuskel
� Vierköpfiger Oberschenkelmuskel / innerer Schenkelmuskel
� Hüftbeuger
� Außenrotatoren im Hüftgelenk
� Zwillingswadenmuskel
� Schollenmuskel
� Rückenstrecker
� Obere / Untere Extremität und Rumpf
� Diagonal und ventral verlaufende Muskelschlinge
� Diagonal und dorsal verlaufende Muskelschlinge
� Obere Extremität und Rumpf
� Rotatorenmanschette - Außenrotation
� Rotatorenmanschette - Innenrotation
� Kapuzenmuskel
� Großer Brustmuskel
� Breiter Rückenmuskel
� Dreiköpfiger Oberarmmuskel
� Zweiköpfiger Oberarmmuskel
� Druckversion
Didaktisches Konzept
Der Erkenntnisertrag bzw. Lernerfolg in diesem Modul ist
von der "aktiven Mitarbeit" (siehe nachfolgende Seiten)
des Betrachters abhängig.
Die anatomischen Beschreibungen der verschiedenen
Muskelstrukturen bzw. Muskelgruppen beschränken sich auf
die zugrundeliegenden statischen und dynamischen
Funktionen.
Bei den Funktionsbeschreibungen wird aus
Verständnisgründen oftmals auf die einfachste Form der
Fortbewegung, das "Laufen", eingegangen. Der Moment des
Fußaufsatzes wird als "einbeinige Stützsituation", die
entsprechende stützende Extremität als "Stützbein" bzw.
"Stützbeinseite" und das "frei" schwingende Bein als
"Schwungbein" bzw. "Schwungbeinseite" bezeichnet.
Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass einzelne
Muskelgruppen in der Erfassung der Anteile und
Funktionen zusammengefasst wurden (siehe u. a.
Adduktoren, Außenrotatoren im Hüftgelenk). Das heißt, auf
die Darstellung sämtlicher Muskelfunktionen in den
Gelenksystemen wurde verzichtet.
Weiters wird, im Sinne der "Vereinfachung", auf die
detaillierte "knöcherne Erfassung" von Ansatz und Ursprung
verzichtet.
Erster Arbeitsschritt
In einem ersten Arbeitsschritt sollen Ursprung (körpernah) und Ansatz (körperfern) der
angeführten Muskeln ( bitte Reihenfolge der Modulseiten einhalten! ) erarbeitet werden
und für eine Präzisierung die nachfolgenden Termini Berücksichtigung finden:
� medial - "zur Mitte hin gelegen"
� lateral - "von der Körpermitte abgewandt"
� distal - "rückseitig gelegen"
� ventral - "bauchseitig gelegen"
Führe weiters an, ob die zu beschreibende Muskulatur über ein Gelenk ( eingelenkig ) oder
zwei Gelenke ( zweigelenkig ) verläuft!
Informationen in dem Zusammenhang erhältst Du aus den jeweiligen
Funktionsbeschreibungen.
Beispiel Adduktorengruppe:
Ursprung: Schambein ventral und Sitzbeinhöcker
Ansatz: Vier Anteile ziehen zum Oberschenkel medial
und ein Anteil (schlanker Muskel/m. gracilis)
zum Unterschenkel medial.
Verlauf: ein- und zweigelenkig
Ergänzungen zum ersten Arbeitsschritt
Reduziere den passiven Bewegungsapparat
(Knochen und Fascien), betreffend der unteren
Extremität und des Rumpfes in der
Beschreibung von Ansatz und Ursprung, auf die
nachstehend angeführten Körperregionen:
� Fuß (Fersenbein)
� Oberschenkel, Unterschenkel,
Kniescheibe/Patella
� Becken (Sitzbein, Schambein, Kreuzbein)
� Wirbelsäule (LWS für Lenden-, BWS für
Brust- und HWS für Halswirbelsäule)
� Breite Oberschenkelbinde (tractus ilio
tibialis)
� Brustbein, Rippen
� Kopf
Betreffend obere Extremität und Rumpf:
� Oberarm, Unterarm, Hand
� Wirbelsäule (LWS für Lenden-, BWS für
Brust- und HWS für Halswirbelsäule)
� oberer Rumpf (Schulterblatt,
Schlüsselbein, Brust- bein, Rippen)
� Kopf
� Große Rückenfascie(fascia thoraco
lumbalis)
� Becken (Beckenkamm, Kreuzbein)
Zweiter Arbeitsschritt
Beschreibe mit Hilfe der nachfolgenden Symbole, auf welches Gelenk die Muskulatur
stabilisierend einwirkt.
Zusätzlich soll die dynamische Funktion der Muskulatur im betreffenden Gelenk
(eingelenkiger Verlauf) bzw. in den betreffenden Gelenksystemen (zweigelenkiger Verlauf)
angegeben werden.
Informationen in dem Zusammenhang erhältst Du aus den jeweiligen Funktionsbeschreibungen.
Das Symbol bezeichnet, dass die
diskutierte Muskulatur das Becken
stabil am Oberschenkelkopf
balanciert bzw. stabilisiert!
Das Symbol bezeichnet
die stabilisierende
Wirkung im Bereich des
Kniegelenks!
Das Symbol bezeichnet die
stabilisierende Wirkung im Bereich
des Schultergelenks!
Ergänzungen zum zweiten Arbeitsschritt
Beispiel: Adduktorengruppe
Ursprung: Schambein ventral und Sitzbeinhöcker
Ansatz: Vier Anteile ziehen zum Oberschenkel medial
und ein Anteil (schlanke Muskel/m. gracilis)
zum Unterschenkel medial.
Verlauf: ein- und zweigelenkig
Stabilisation:
Dynamik: Adduktion im Hüftgelenk (Bein zum Körper
heranführen)
Dritter Arbeitsschritt
Führe jene Muskeln an, die mit der zu beschreibenden Muskulatur in Interaktion stehen.
Informationen in dem Zusammenhang erhältst Du aus den jeweiligen Funktionsbeschreibungen.
Beispiel: Adduktorengruppe
Ursprung: Schambein ventral und Sitzbeinhöcker
Ansatz: Vier Anteile ziehen zum Oberschenkel medial
und ein Anteil (schlanke Muskel/m. gracilis)
zum Unterschenkel medial.
Verlauf: ein- und zweigelenkig
Stabilisation:
Dynamik: Adduktion im Hüftgelenk (Bein zum Körper
heranführen)
Interaktion: kleiner und mittlerer Gesäßmuskel
breite Schenkelbinde
Vierter Arbeitsschritt
In einem letzten Arbeitsschritt sollen, durch "eigenständige" Überlegungen bzw. Recherchearbeiten zu den einzelnen Muskelstrukturen, effiziente Stretching- bzw.
Kraftübungen mit Maschinen, gefunden werden.
Die Ausarbeitungen werden am Kursort von den TeilnehmerInnen in den praktisch-
methodischen Einheiten als Lehrauftritt umgesetzt.
Bei den angeführten Arbeitsschritten dienen die einzelnen Anatomieabbildungen, Videosequenzen von Kraftübungen ohne Maschinen funktionsorientierten Beschreibungen bzw. die nachfolgend angeführte Literatur als Orientierungs-grundlage.
Literatur:
� Gottlob A.: Differenziertes Krafttraining mit Schwerpunkt Wirbelsäule, München, 2. Auflage, 2007
� Valerius K., Frank A., Kolster B., Hirsch M.C., Hamilton C., Lafont E.: Das Muskelbuch. Funktionelle Darstellung der Muskeln des Bewegungsapparates, Stuttgart, 2. Auflage, 2006
� Boeckh-Behrens W.U. & Buskies W.: Fitness – Krafttraining (11. Auflage). Die besten Übungen und Methoden für Sport und Gesundheit, Hamburg, 2007
Anmerkung
Die einzelnen Arbeitsschritte sind im Zuge des Kursgeschehens für einen positiven Abschluss im Fach Sportbiologie zu erfüllen.
Der gesamte Arbeitsauftrag kann als Datei ausgedruckt werden. Öffne in dem Zusammenhang die nachfolgende PDF-Datei:
Grundsätzlich wäre anzudenken, eine elektronische Kartei in Eigeninitiative anzulegen. Im sportlichen Entwicklungsfeld des Trainers können die einzelnen Karten folglich angepasst, erweitert und zur Erstellung von Krafttrainingsprogrammen herangezogen werden. Die nachfolgende PDF-Datei könnte hierfür als Orientierungsgrundlage dienen:
Arbeitsschritte
Beschreibung der Adduktorengruppe
Kleine und mittlere Gesäßmuskulatur
[m. gluteus medius u. minimus]
Funktionsbeschreibung anzeigen
Die kleine und mittlere Gesäßmuskulatur verläuft lateral
über das Hüftgelenk. Die Muskulatur ist für das
Abspreizen des Beines auf der Spielbeinseite
(Abduktion) verantwortlich und hilft in der Stützphase
das Absinken des Beckens zur Schwungbeinseite zu
vermindern.
Unterstützt wird die Muskulatur in der stabilisierenden
Funktion durch die Adduktorengruppe, primär durch den
großen Schenkelanzieher!
Die damit verbundene Hebelwirkung im
Hüftgelenk bzw. die auftretenden Scher-
und Schubkräfte in den Wirbelgelenken
und Bandscheiben des unteren
Wirbelsäulenabschnittes können folglich
minimiert werden.
Schenkelanzieher
[Adduktorengruppe]
Funktionsbeschreibung anzeigen
Die Adduktorengruppe verläuft mit vier Anteilen medial
über das Hüftgelenk und mit einem Anteil – dem
schlanken Muskel – weiter über das Kniegelenk zur
Unterschenkelinnenseite.
Die Muskelstrukturen ziehen das Bein an den Körper
heran (Adduktion).
In Interaktion mit der kleinen und mittleren
Gesäßmuskulatur, balanciert im Besonderen der große
Schenkelanzieher das Becken am Oberschenkelkopf.
Zusätzlich vermindert der große Schenkelanzieher die
laterale Biegebelastung des Standbeines in der
Impactphase beim u. a. Sprinten bzw. Springen. Die
Biegeentlastung am Oberschenkelknochen wird durch
die breite Oberschenkelbinde
(Muskelsehnenzugsystem) verstärkt!
schlanker Muskel m. gracilis
kurzer, langer u. großer
Schenkelanzieher
m. adductor brevis,
longus u. magnus
Kammmuskel m. pectineus
Breite Oberschenkelbinde
[m. tractus iliotibialis]
Funktionsbeschreibung anzeigen
Die breite Oberschenkelbinde verläuft lateral über das Hüft- und Kniegelenk und wird durch den Schenkelbindenspanner und den oberen Faserverläufen der Gesäßmuskulatur verspannt.
Ein funktionsangepasstes Abduktionstraining (siehe Videosequenz) kann folglich die laterale Biegebelastung am Standbein (primär am Oberschenkelknochen), im Zuge von einbeinigen Stützphasen, vermindern.
Über die breite Oberschenkelbinde können die beiden Muskelstrukturen das gestreckte Kniegelenk sichern, primär erfolgt dies jedoch durch die große Gesäßmuskulatur.
Schenkelbindenspanner
[m. tensor fascie latae]
Funktionsbeschreibung anzeigen
Der Schenkelbindenspanner kann zusätzlich in
seiner Funktion als "stärkster" Innenrotator,
dem dominanten Außenrotator - großen
Gesäßmuskel - entgegenwirken.
Großer Gesäßmuskel
[m. gluteus maximus]
Funktionsbeschreibung anzeigen
Der große Gesäßmuskel verläuft dorsal über das Hüftgelenk.
Bei "gutem" Trainingszustand kann die große Gesäßmuskulatur die in der Stützphase (Laufen) auftretende "schwungvolle" Beckenkippbewegung nach ventral "vorzeitig" abbremsen (exzentrisch – "bremsend").
Dadurch wird eine übermäßige Lendenwirbellordose, hohe Scher- und Schubkräfte an den Bandscheiben und Wirbelgelenken verhindert.
Unterstützt wird der Muskel in dieser Funktion durch die Bauchmuskulatur und von der Oberschenkelrückseite !
Über die breite Oberschenkelbinde kann der große Gesäßmuskel das gestreckte Knie kraftvoll "sichern"!
In Interaktion mit der Oberschenkelrückseite, ist der Muskel für eine "kraftvolle" Hüftstreckung und somit für den Vortrieb verantwortlich.
Bauchmuskulatur
Abb.
Tittel
Funktionsbeschreibung anzeigen
Die geraden und schrägen Bauchmuskelanteile
reduzieren, bei "gutem" Trainingszustand, die ventral
gerichtete Beckenkippbewegung. Die unterschiedlichen
Verläufe haben somit "bremsende" und zugleich
stabilisierende Wirkung im Rumpf beim u. a. Laufen im
Moment der Stützphase.
Dadurch können übermäßige
"Hohlkreuzpositionierungen" in der Lendenwirbelsäule
und resultierende Scher- und Schubkräfte an den
Bandscheiben und Wirbelgelenken reduziert werden.
Unterstützung finden die differenzierten Anteile der
Bauchmuskulatur in der angeführten Funktion durch die
Gesäßmuskulatur und von der
Oberschenkelrückseite .
Zusätzlich kommt der Muskulatur eine Beuge-, Dreh-
und Seitneigefunktion im Rumpf zu.
gerader Bauchmuskel m. rectus abdominis
schräger äußerer u.
innerer Bauchmuskel
m. obliquus externus u. m.
obliquus internus abdominis
weitere Übungen Ein Klick auf die Bilder startet das entsprechende Video.
Lenden- und Bauchmuskulatur
Abb. Prometheus, Schünke
u. a.
Funktionsbeschreibung anzeigen
Der viereckige Lendenmuskel und die quer verlaufenden
Anteile der Bauchmuskulatur ermöglichen eine
Seitneigung des Rumpfes.
Der viereckige Lendenmuskel erstreckt sich vom
Beckenkamm bis zur Lendenwirbelsäule und der 12.
Rippe. In Interaktion mit der kleinen und mittleren
Gesäßmuskulatur, können die genannten
Muskelstrukturen in der Stützphase das Absinken des
Beckens zur Spielbeinseite vermindern.
Die damit verbundene Hebelwirkung im Hüftgelenk bzw.
die auftretenden Scher- und Schubkräfte in den
Wirbelgelenken und Bandscheiben, im Bereich des
unteren Wirbelsäulenabschnittes, können folglich
minimiert werden.
viereckiger Lendenmuskel m. quadratus
lumborum
quer verlaufender
Bauchmuskel
m. transversus
abdominis
Muskeln der Oberschenkelrückseite
[ischiocrurale Muskulatur]
Funktionsbeschreibung anzeigen
Die Oberschenkelrückseite verläuft mit einem Anteil
über das Kniegelenk und mit drei Anteilen über das
Knie- und Hüftgelenk. Im Moment des Bodenkontaktes
kann die Oberschenkelrückseite, bei "gutem"
Trainingszustand, eine "schwungvolle"
Beckenkippbewegung nach ventral "vorzeitig"
abbremsen (exzentrisch – "bremsend") und somit eine
übermäßige Lendenwirbellordose und hohe Scher- und
Schubkräfte an den Bandscheiben und Wirbelgelenken
verhindern.
In Interaktion mit der Gesäßmuskulatur, ist die
Muskelgruppe für die Hüftstreckung und somit für den
Vortrieb verantwortlich.
Die skizzierte Wirkung kann erst durch ein
mehrgelenkiges Training (siehe Videosequenz) erreicht
werden!
Im Spielbein zieht die Muskulatur die Ferse in Richtung
Gesäß. Zusätzlich hat die Oberschenkelrückseite eine
kniegelenkstabilisierende Wirkung.
zweiköpfiger
Schenkelmuskel
m. biceps femoris caput
longum u. breve
Plattsehnenmuskel m. semimembranosus
Halbsehnenmuskel m. semitendinosus
Vierköpfiger Oberschenkelmuskel
[m. quadriceps]
Abb: Tittel
Funktionsbeschreibung anzeigen
Die Muskeln der Oberschenkelvorderseite verlaufen mit
drei Anteilen über das Kniegelenk und mit einem Anteil
über das Hüft- und Kniegelenk. Die dynamischen
Funktionen der unterschiedlichen Anteile können
anhand eines Torschusses im Fußball diskutiert werden:
Der zweigelenkige gerade Oberschenkelmuskel löst, in
Interaktion mit dem Hüftbeuger, eine "kraftvolle"
Beugung im Hüftgelenk aus und beschleunigt somit das
angewinkelte Bein in Bewegungsrichtung.
Die nachfolgende Unterschenkel-Pendelbewegung zum
Ball wird durch die eingelenkigen und streckenden
Anteile des Kniegelenks vollzogen und durch den
geraden Oberschenkelmuskel unterstützt.
innerer, mittlerer u. äußerer
Schenkelmuskel
m. vastus medialis,
intermedius, lateralis
gerader Oberschenkelmuskel m. rectus femoris
Vierköpfiger Oberschenkelmuskel / innerer Schenkelmuskel
[m. quadriceps / vastus medialis]
Abb: Tittel
Funktionsbeschreibung anzeigen
Die exzentrisch - "bremsende" Funktion der
eingelenkigen Anteile liegen im Abfangen des Körpers
im Moment der Stützsituation.
Dabei stabilisiert v. a. der innere Anteil der
Oberschenkelmuskulatur das Kniegelenk gegen
seitwärts gerichtete Ausweichbewegungen.
innerer, mittlerer u. äußerer
Schenkelmuskel
m. vastus medialis,
intermedius, lateralis
gerader Oberschenkelmuskel m. rectus femoris
Hüftbeuger
[m. iliopsoas]
Funktionsbeschreibung anzeigen
Der Hüftbeuger verläuft ventral über das
Hüftgelenk, inseriert einerseits am Becken bzw.
mit einem zusätzlichen Muskelstrang am unteren
Teil der Wirbelsäule.
Mit dem wirbelsäulennahen Anteil stabilisiert der
Hüftbeuger effizient die Lendenwirbelsäule. Die
"kraftvolle" hüftbeugende Wirkung findet vor
allem bei hohen Bewegungsdynamiken, wie diese
zum Beispiel beim Sprinten anzutreffen sind,
Berücksichtigung und weniger beim "Joggen".
Bei geringen Intensitäten wird die Beugung im
Hüftgelenk primär mit Hilfe des geraden
Oberschenkelmuskels umgesetzt.
Außenrotatoren im Hüftgelenk
[m. piriformis, m. gemelli, m. obturatorii, m. quadratus femoris]
Funktionsbeschreibung anzeigen
Die gelenksnahen Außenrotatoren des
Hüftgelenks können, im Zusammenwirken mit
der kleinen und mittleren Gesäßmuskulatur, die
während des Bodenkontaktes entstehende
Hebelwirkung am Oberschenkelkopf reduzieren –
haben somit Hüftgelenk-"zentrierende" bzw. -
stabilisierende Wirkung.
Zwillingswadenmuskel
[m. gastrocnemius]
Funktionsbeschreibung anzeigen
Die Wadenmuskulatur verläuft dorsal, mit dem
eingelenkigen Anteil über das Fußgelenk und mit
den zweigelenkigen Anteilen über das Fuß- und
Kniegelenk.
Die Muskulatur bewegt den Fuß dynamisch in
Richtung Boden, sorgt für einen kraftvollen
Abdruck aus dem Sprunggelenk und somit für
einen effizienten Vortrieb beim Laufen bzw.
Springen.
Schollenmuskel
[m. soleus]
Funktionsbeschreibung anzeigen
In Spielsportarten erfolgen Bewegungen oftmals
in tiefen Körperschwerpunktlagen.
Knie- und Hüftgelenk sind dabei vielfach "stark"
gebeugt, die Abdruckkraft im Sprunggelenk wird
primär über die Aktivierung der eingelenkigen
Wadenmuskulatur erreicht.
Rückenstrecker
[m. erector spinae]
Abb. Platzer
Funktionsbeschreibung anzeigen
Die Rückenmuskulatur erstreckt sich dorsal,
entlang des gesamten Rumpfes, vom Hinterkopf
über die Wirbelsäule und den Rippen bishin zum
Becken bzw. Kreuzbein.
Neben der stabilisierenden Wirkung im Rumpf,
ermöglicht die Muskulatur eine Streck-, Dreh-
und Seitneigefunktion in den unterschiedlichen
Abschnitten der Wirbelsäule.
Rückenstrecker - Rotation
[m. erector spinae]
Abb. Platzer
Funktionsbeschreibung anzeigen
Die gelenksnahen Rotatoren der Wirbelsegmente
sind zusätzlich für das "Abfangen" (exzentrisch –
"bremsend") der hohen Rotationsenergien in der
Ausklangphase von Schlagbewegungen (Tennis,
Volleyball, Handball, Wurf- und Stossdisziplinen
in der Leichtathletik) besonders im Training
(siehe Videosequenz) zu berücksichtigen.
Die passiven Strukturen der Segmentsysteme
(Bandscheiben, Band- und Kapselapparat,
Wirbelgelenke) können durch ein
Rotationskrafttraining Entlastung finden und das
Auftreten von Verletzungen folglich mindern.
Diagonal und ventral verlaufende Muskelschlinge
Abb.
Tittel
Funktionsbeschreibung anzeigen
Die diagonal und ventral verlaufenden Muskelschlingen
können, bei entsprechend ausgerichtetem Training
(siehe Videosequenz), in der Stützphase das Absinken
des Beckens zur Spielbeinseite vermindern.
Die damit verbundene Hebelwirkung im Hüftgelenk bzw.
die auftretenden Scher- und Schubkräfte
(Wirbelgelenke und Bandscheiben) im unteren
Wirbelsäulenabschnitt können folglich reduziert werden.
Unterstützt wird die Muskulatur in der angeführten
stabilisierenden Funktion durch die kleine und mittlere
Gesäßmuskulatur, den großen Schenkelanzieher bzw.
den viereckigen Lendenmuskel!
vorderer Deltamuskel pars clavicularis
großer Brustmuskel m. pectoralis major
schräger äußerer u.
innerer Bauchmuskel
m. obliquus externus u. m.
obliquus internus
abdominis
Hüftbeuger m. iliopsoas
vierköpfiger
Oberschenkelmuskel m. quadriceps
Diagonal und dorsal verlaufende Muskelschlinge
Abb.
Tittel
Funktionsbeschreibung anzeigen
Die am Rücken diagonal verlaufenden Muskel-Fascien-Schlingen ermöglichen eine stabile Ausrichtung der Segmentsysteme gegen Scher- und Schubkraftentwicklungen in Flexionshaltung ("gebückte" Positionierung im u. a. Radrennsport, Rudern, Hockey usw.).
Zusätzlich kann über die diagonale "Verspannung" der großen Rückenfascie (siehe Videosequenz: Muskelfasern des breiten Rückenmuskels und der großen Gesäßmuskulatur "strahlen" in die Fascie ein) eine "Verzuggurtung" und somit Stabilisation des Kreuz-darmbein-Überganges erreicht werden.
breiter Rückenmuskel m. latissimus dorsi
große Rückenfascie fascia thoracolumbalis
großer Gesäßmuskel m. gluteus maximus
Muskeln der
Oberschenkelrückseite
Ischiocrurale Muskulatur
Rotatorenmanschette - Außenrotation
[m. infraspinatus, m. supraspinatus, m. teres minor]
Funktionsbeschreibung anzeigen
Unter- und Obergrätenmuskel bzw. der kleine
Rundmuskel zählen u. a. zu den Strukturen der
Rotatorenmanschette.
Die Rotatoren verlaufen gelenksnahe unterhalb
den außen sichtbaren Schultergelenksmuskeln,
vom Schulterblatt bis zum Oberarmkopf und
stabilisieren bzw. "zentrieren" den Gelenkskopf
in der Pfanne in sämtlichen Winkelpositionen
bzw. Bewegungsrichtungen.
In der dynamischen Funktion führen Unter- und
Obergrätenmuskel bzw. der kleine Rundmuskel
im Schultergelenk eine Außenrotation aus.
Untergrätenmuskel m. infraspinatus
Obergrätenmuskel m. supraspinatus
kleiner Rundmuskel m. teres minor
Rotatorenmanschette - Innenrotation
[m. subscapularis]
Funktionsbeschreibung anzeigen
Der Unterschulterblattmuskel wird ebenso der Rotatorenmanschette zugeordnet.
Neben der "zentrierenden" bzw. stabilisierenden Wirkung, setzt dieser in seiner dynamischen Funktion eine Innenrotation im Schultergelenk um.
Kapuzenmuskel
[m. trapezius: pars ascendens, pars transversus u. pars decendens]
Funktionsbeschreibung anzeigen
Sägemuskel, Schulterblattheber und
Rautenmuskulatur
Der mittlere und untere Anteil der
Kapuzenmuskulatur zieht die Schulterblätter
zur Mitte - unten, in Richtung Wirbelsäule.
Die beiden Muskelverläufe haben einen
entscheidenden Einfluss auf die Ausrichtung des
Schulterblattes am Thorax und somit auf die
Schultergelenkszentrierung.
Um kraftvolle Armhebebewegungen in
sämtliche Bewegungsrichtungen realisieren zu
können, muss der untere Winkel des
Schulterblattes durch das Zusammenspiel der
oberen, mittleren und unteren Anteile der
Kapuzenmuskulatur, im vollen
Bewegungsumfang nach außen drehen können.
Der Sägemuskel, der sich von den Rippen zur
Innenseite des Schulterblattes erstreckt,
unterstützt dabei die Drehung. Durch die
exzentrisch - "bremsende" Aktivität der
Rautenmuskulatur und des Schulterblatthebers,
werden die Drehbewegungen des
Schulterblattes "gesteuert" bzw. "reguliert".
Großer Brustmuskel
[m. pectoralis major]
Funktionsbeschreibung anzeigen
Die Brustmuskulatur verläuft ventral, von der Vorderseite des Rumpfes bis zum Oberarm. Die Funktion der Muskulatur kann anhand eines Vorhand-Topspinnschlages im Tennis diskutiert werden. Bei angehobenem Arm und zunehmender Einwärtsrotation während der Schlagbewegung, wird der Arm zum Körper geführt.
zweite Übung
Breiter Rückenmuskel
[m. latissimus dorsi]
Funktionsbeschreibung anzeigen
In Interaktion mit dem Brustmuskel, ermöglicht der
breite Rückenmuskel, der von der Innenseite des
Oberarmes flächig zur Rückseite des Rumpfes verläuft,
das kraftvolle Senken des erhobenen Armes, eine
zentrale Sequenz beim u. a. Volleyballservice bzw. der
Schlagwurfbewegung im Handball oder auch den
Armzugbewegungen in den unterschiedlichen
Disziplinen des Schwimmens.
Dreiköpfiger Oberarmmuskel
[m. triceps brachii]
Funktionsbeschreibung anzeigen
Der dreiköpfige Oberarmmuskel, der ein Rückführen des Armes im Schultergelenk aber auch eine Streckbewegung im Ellbogengelenk ermöglicht, vervollständigt die Darstellung der "Über-Kopf"-Schlagbewegung bzw. den Armzugbewegungen im u. a. Schwimmsport.
Neben den angeführten "dynamisch" wirkenden Muskelgruppen und Strukturen, sind jene in der finalen Betrachtung zu berücksichtigen, die eine leistungsfähige Armhebebewegung grundsätzlich erst ermöglichen (Schulterblattmuskeln) bzw. für eine "Zentrierung" und somit Stabilisierung im Schultergelenk (Rotatorenmanschette) verantwortlich sind:
Schulterblattmuskeln: siehe "Kapuzenmuskulatur" und Drehbewegung des Schulterblattes.
Rotatorenmanschette: siehe "Außen- und Innenrotation" im Schultergelenk.
Zweiköpfiger Oberarmmuskel
[m. biceps brachii]
Funktionsbeschreibung anzeigen
Beide Anteile (langer und kurzer Kopf) des
zweiköpfigen Oberarmmuskels ziehen sowohl über das
Schulter- als auch das Ellbogengelenk.
Die differenzierten Verläufe der Muskulatur lassen die
Vielfalt der Bewegungsmöglichkeiten erahnen. Die
wichtigsten Wirkungsweisen sind nachfolgend
zusammengefasst:
Der zweiköpfige Oberarmmuskel realisiert in der
dynamischen Funktion mit beiden Anteilen ein nach
vorne orientiertes Hochheben des Armes und eine
Beugung im Ellbogengelenk.
Die Supination (Handfläche nach oben drehen) gelingt
ausschließlich in gebeugter Ellbogengelenkssituation.
Zusätzlich "zentriert" bzw. stabilisiert die Sehne des
langen Kopfes, in Interaktion mit den Muskeln der
Rotatorenmanschette, den Oberarmkopf in der
Schultergelenkspfanne.
Breite Oberschenkelbinde
Große Rückenfascie
Wirbelgelenke
tractus ilio tibialis:
Die breite Oberschenkelbinde ist ein „Facienstreifen“ (flächige
Struktur aus Bindegewebe), die lateral vom Becken bis zum
Unterschenkel verläuft.
fascia thoraco lumbalis:
Die große Rückenfascie ist eine „Sehnenplatte“ (flächige bzw. platte
Struktur aus Bindegewebe), spannt sich dorsal im Bereich der Brust-
und Lendenwirbelsäule auf und besteht aus einem oberflächlichen
und einem tiefen Blatt.
Wirbelgelenke (Facettengelenke) sind kleine, paarige Gelenke, die
zwischen den Gelenkfortsätzen benachbarter Wirbel bestehen und die
Beweglichkeit der Wirbelsäule garantieren.
Sie bilden zusammen mit den Bandscheiben und den die Wirbelsäule
umgebenden Bändern eine funktionelle Einheit. (Definition –
Wikipedia)
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