bergauf 3 06 - Alpenverein...einen Block herum und quert auf einer Platte nach rechts (B/C). Mit dem...

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A lles dreht sich hier ums Ei-sen. Unübersehbar und an

Wochentagen leider auch un-überhörbar bildet der Erzberg,an dem bereits seit 1230 Tagbaustattfindet, das Wahrzeichen undgleichzeitig auch die Lebens-grundlage der Gemeinde Eisen-erz. Nach dem Zweiten Welt-krieg ließ der florierende Berg-bau das Örtchen Eisenerz auf13.000 Einwohner anwachsen.

Doch durch die weltweite Stahl-krise und Neuerungen im Tag-bau wurde es wieder ruhig umden Ort und die Bevölkerungs-zahl halbierte sich.

Ein Kletter-Eldorado

Glücklicherweise kann die Ge-gend um Eisenerz nicht nur mitBodenschätzen, sondern auchmit landschaftlichen Schönhei-

ten aufwarten. Neben dem ma-lerisch gelegenen Leopoldstei-nersee bietet die Bergwelt derHochschwab-Gruppe und derEnnstaler Alpen ein reiches Be-tätigungsfeld für Wanderer undBergsteiger. Beide Gebirgsgrup-pen sind durch etliche Wege undSteige aller Schwierigkeitsgradeerschlossen. Während Klettererin dieser Gegend schon seit je-her eine Vielzahl an anspruchs-

vollen Routen vorfanden, wur-den ambitionierte Klettersteig-geher kaum mit schwierigen Ei-senwegen bedacht.

Dieses Defizit wurde im Ok-tober 2005 behoben. Am West-grat des 1.865 m hohen Pfaffen-steins errichteten die Natur-freunde Eisenerz einen für dieHochschwab-Gruppe einzigar-tigen Klettersteig. Der neue Ei-senerzer Klettersteig ist nicht nur

56 | BERGAUF 03-2006

In einem bisher nur Kletterern vorbehaltenen Gebiet gibt es seit knapp einem Jahr einenanspruchsvollen Klettersteig. Eine echte Herausforderung!

Dieter Wissekal, Wien, Redakteur von www.bergsteigen.at

Eisenerzer KlettersteigFür alle Vie-Ferrate-Fans

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Foto: G. Edelbauer

der längste Eisenweg im Hoch-schwab, sondern mit Schwie-rigkeiten bis zum Grad C/D(Skala von A bis E) auch der an-spruchsvollste. 320 der insge-samt 1.050 Höhenmeter sind zuklettern. Neben Trittsicherheitund Schwindelfreiheit ist daherauch eine entsprechende Porti-on Ausdauer erforderlich. MitAusnahme einer kurzen Geh-stelle ist der Eisenerzer Kletter-steig durchgehend versichert.Zusätzlich zu den hervorragen-den Stahlseilsicherungen erleich-tern Trittstifte die Bewältigungder steilsten Abschnitte. Die An-strengungen werden mit einemgroßartigen Panoramablick aufEisenerz, den Erzberg und denLeopoldsteinersee belohnt.

Lang und schwierig

Der beste Ausgangspunkt istder Parkplatz auf der Au ober-halb von Eisenerz. Wer eine An-

reise mit öffentlichen Verkehrs-mitteln bevorzugt, erreicht Ei-senerz mit dem Linienbus vomBahnhof Leoben aus. Vom Park-platz marschiert man über eineSchotterstraße an einem Gehöftvorbei zu einem Wegweiser.Hier folgt man der Markierungnach links zum oberen Wiesen-rand und verlässt dort den Karrenweg nach rechts. Nunmarschiert man auf dem Steiggerade weiter bis zu einer Forst-straße, biegt auf dieser links abund folgt ihr wenige Minutenlang (Weg 825). Anschließendverlässt man die Forststraßenach rechts, kommt an einerJagdhütte vorbei und marschiertdurch den Hochwald weiter. Da-nach steigt man über Wiesen-hänge und Latschenfelder bis zuden Gedenktafeln an der Fels-wand auf. Hier hat man bereitseine schöne Aussicht zum Erz-berg und ins Tal. Diese Stelle bie-tet sich daher als idealer Rast-

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platz und zum Anlegen der Klet-tersteigausrüstung an. Ein Stückrechts des Rastplatzes beginntder Eisenerzer Klettersteig (Ein-stiegskoordinaten: N 47°33'32“,O 14°54'19“).

Anspruchsvoller Start

Der Klettersteig beginnt an-spruchsvoll: Über die zuerst stei-le (C/D), später flachere (B) Ein-stiegswand klettert man empor.Grasig geht es deutlich leichterdurch den Wald (A bis B) zu ei-ner Lichtung mit einem Stück

Gehgelände. Hier befindet sichein nicht zu übersehender Hub-schrauber-Landeplatz. Danachführt eine steile Wand (B/C) zueiner Linksquerung (B) und die-se zu einer weiteren steilenWand (B bis C/D). Nun klettertman direkt am Grat (A bis B) zueiner glatten Platte (C). Eineleichte Querung nach rechts (A)bringt zu einer Schuttrinne, dieebenfalls gequert wird (A/B).Auf einem überdachten Band (A)erreicht man eine Steilstufe (C).Anschließend klettert man umeinen Block herum und quert auf

einer Platte nach rechts (B/C).Mit dem Leopoldsteinersee imRücken stellt dieser Abschnitteinen optimalen Fotoplatz dar.Danach bringt ein Steilauf-schwung (C) den mittlerweilemüden Bergsteiger zu einem gra-sigen Band (A bis B). In einemrinnenartigen Kamin (C/D)muss noch einmal kräftig zuge-packt werden, bis der Ausstieg(A) auf die Hochfläche des Pfaf-fensteins erreicht wird.

Panoramablick vom Pfaffenstein

Vom Ausstieg gelangt man inwenigen Minuten zum West-gipfel des Pfaffensteins. Hiersollte man sich Zeit nehmenund den tollen Panoramablickgenießen. Der schnellste Ab-stiegsweg führt über den Mar-kussteig (Weg 825) zurück zumAusgangspunkt. Der Markuss-teig weist einige wenige gesi-cherte Passagen bis zum Schwie-rigkeitsgrad A/B auf. Wer mehrZeit hat, sollte über das Hoch-plateau in Richtung des 1.871m hohen Ostgipfels marschie-ren. Von hier kann auch überden Südwandsteig (Weg 826)abgestiegen werden. Der Süd-wandsteig wird auch als Schra-bachersteig bezeichnet undweist mehr versicherte Passa-gen (max. A/B) auf als der Mar-kussteig. Die Abstiegszeit ver-längert sich um etwa 15 bis 30Minuten.

Nicht ganz unumstritten

Die Errichtung des EisenerzerKlettersteig brach in einschlägi-gen Internetforen eine rege Dis-kussion vom Zaum. Obwohl sicheine solche Anlage in dieserstrukturschwachen Region si-cherlich positiv auf den Bergtou-rismus auswirkt, wurde – durch-aus mit Recht – kritisiert, dassder Klettersteig stellenweise ex-akt über die beliebte Kletterrou-te „Direkter Westgrat“ gelegtwurde. An einigen Stellen befin-det sich das Seil des Klettersteigsnur wenige Zentimeter nebenden Bohrhaken der Kletterrou-

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tipp

EXTREME KLETTERSTEIGE IN DEN OSTALPEN

Die schwersten Klettersteige inÖsterreich, Italien und der Schweiz,inkl. aller neuen KlettersteigeÖsterreichs!ISBN: 3-9500920-4-8, Mai 2006,EUR 29,90Mehr Infos zum Buch finden Sie unter: www.alpinverlag.at

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Der Frühling kann kommen – mit der Subaru G3X Justy Sonderedition „Picknick“

te. Dass die Gemeinde derKletterer damit wenig Freu-de hat, ist verständlich. Fürein freundliches Miteinander

von Klettersteiggehern undKletterern wäre es wün-schenswert, bei der Neuer-richtung von Klettersteigen

in Zukunft etwas mehr aufbestehende Routen Rücksichtzu nehmen.

infos

GIPFELPfaffenstein-Westgipfel, 1.865 mSchwierigkeitsgrad: C/DHöhenmeter: 1050 m (davon 320 m am Klettersteig)Expositur: Südwest

GEHZEITENZustieg: 1,75 StundenKletterzeit: 1,5 StundenAbstieg: 1,75 Stunden (über Markussteig)

KARTENMATERIALKompass WK 212 Hochschwab-Mariazell, 1:35.000Freytag & Berndt WK 041 Hochschwab, 1:50.000BEV ÖK 101 Eisenerz, 1:50.000

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