Das Mamma-Carzinom eine Herausforderung an die Pflegenden · 2 Ines Daldrup, Uta Hauschild...

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Uta Hauschild

Gesundheits- und Krankenpflegerin, Breast Care Nurse

Ines Daldrup

Fachkrankenschwester für Onkologie, Breast Care Nurse

UKM Münster

Das Mamma-Carzinomeine Herausforderung an die

Pflegenden

2 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

Universitätsklinikum Münster

Übersicht:

� Einführung

� Warum eine Behandlung im Brustzentrum sinnvoll ist!

� Die Angst vor dem Veränderten Körperbild

� Prae-operative Versorgung

� BH Versorgung postoperativ und Beratung

� Pflegerisches Abschlussgespräch

� Das metast. Mamma Ca. – Aufnahmegrund und Versorgung

� Exulzerierende Mamma-Ca

3 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

Universitätsklinikum Münster

Brustkrebs…

• ...ist die am häufigsten diagnostizierte

Krebserkrankung bei Frauen weltweit (23% aller

bösartigen Erkrankungen)

• nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts Berlin

erkranken 57.000 Frauen in Deutschland jährlich

4 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

Universitätsklinikum Münster

5 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

Universitätsklinikum Münster

Warum Behandlung in einem Brustzentrum

• Fachärzte und Personal der verschiedenen Disziplinen, wie Gynäkologen,

Pathologen, Radiologen, Nuklearmediziner, Strahlentherapeuten, Onkologen und

Humangenetiker sind vernetzt und kooperieren mit einander

• Therapiekonzepte für Brustkrebspatientinnen werden gemeinsam festgelegt nach

speziellen Leitlinien

• Die Patientin ist ein Teil des Behandlungsteams und kann selber entscheiden

6 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

Universitätsklinikum Münster

Die Rolle der Breast Care Nurse

Der englische Begriff Breast Care Nurse

bezeichnet spezialisierte Pflegende, die

Brustkrebspatientinnen während und nach

der Behandlung unterstützen.

7 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

Universitätsklinikum Münster

Die Rolle der Breast Care Nurse

8 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

Universitätsklinikum Münster

Die Angst vor dem veränderten Körperbild

9 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

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Informationsvermittlung prae-operativ

• Information und Aufklärung über die geplante OP

- ärztliche Tätigkeit mit Anwesenheit der Breast Care Nurse

• Allgemeine Information über Abläufe und psychologische Begleitung in der Klinik

• Prae-OP Fotodokumentation

• Austausch über Körperbildveränderungen

- Information über BH- Versorgung,

- ggf . Erstkontakt orthopädische Werkstatt

• SLN Markierung (Sentinel-Lymphknoten) in der Nuklearmedizin

10 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

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Postoperative Versorgung nach Brusterhaltung

• eigener BH

• Kompressions-BH nach ärztlicher Anordnung

• Wird direkt nach der OP angezogen

• Wunde wird mit Comfeel abgedeckt

11 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

Universitätsklinikum Münster

Mastektomie:

• Bauchwickel bei Nachblutungsgefahr

• Absprache mit Patientin erste Anpassung der Prothesenversorgung und erster Wundverband

•Information über Umgang mit Drainagen

12 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

Universitätsklinikum Münster

Prothesenversorgung

13 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

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Mastektomie mit Expandereinlage

•Kompressions-BH

mit/ohne Stuttgarter-Gürtel

•Sofortrekonstrution

mittels Expandereinlage

•Gute Schmerztherapie

14 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

Universitätsklinikum Münster

Angleichung der nicht

betroffenen Seite mit einer

Reduktionsplastik

15 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

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Rekonstruktion der Mamillen

vorher nach einer Woche

16 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

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Nach plastischer OP und Mamillentätowierung

17 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

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Inhalt des pflegerischen Abschlußgesprächs:

• Wund(-naht)pflege

• Weiterführende Schmerztherapie

• Lymphödemprophylaxe

• Strahlentherapie (Ernährung, Nebenwirkungen, Hautpflege)

• Chemotherapie (Nebenwirkungen, Prophylaxen, Tagesklinik etc.)

• Psychosoziale Unterstützung/Kontakte (Sozialdienst/Psychoonkologin/Seelsorge)

• Informationsbroschüren

• Kontaktadressen

• Ansprechpartner (pflegerisch) bei Rückfragen und Notsituationen

18 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

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Aufnahmegrund bei metastasiertem Mammakarzinom

• Schmerzen durch Knochenmetastasen

• Dyspnoe bei zunehmender Lungenmetastasierung

• Übelkeit, Erbrechen

• Gerinnungsstörungen und Zunahme des Ikterus bei Lebermetastasierung

• Neurologische Ausfälle bei Hirnmetastasen (Schwindel, Wesensveränderung, Gangunsicherheit)

• Infektionszeichen: Fieber, Erysipel

• Zunehmendes Lymphödem

19 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

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Symptomkontrolle

• Gezielte Abklärung der Metastasierung durch den Arzt

• Gezielte Symptombehandlung z.B. Schmerzeinstellung, Ernährungsberatung etc.

• Schnelle Entlassung

• Einleitung der Überleitungspflege durch Sozialdienst, ambulante Hospizdienst etc.

• Auf Wunsch Informationsgespräch mit Angehörigen und Patientin zusammen

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Zunehmendes Lymphödem

–Intensivierung der Lymphdrainage

–Strumpfanpassung nach Maß

–Schmerzeinstellung

–ggf. Chemo-Embolisation

21 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

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Exulzerierendes Mammakarzinom

Wie kann es so weit

kommen?

22 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

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Die Behandlung eines exulzerierten Tumors:

• Symptombehandlung z. B. Schmerzeinstellung

• gezielte Wundbehandlung

• Palliative Chemotherapie

• Ggf. palliative OP

23 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

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Wundarten:

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z. B. Strahlenschaden

25 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

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Behandlungsmöglichkeiten der Wunde

Ziel:

Linderung der Symptome und die maximale Lebensqualität!

26 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

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Sezernierende, fistelnde Wunden– Stark resorbierendes Verbandmaterial verwenden z.b. Mepilex

– Nach Möglichkeiten Sekret auffangen, nicht verteilen, da Hautmazerationen entstehen können

– 3M Cavillion Sprühflasche oder Stäbchen auf die Wundumgebung auftragen

– Schutz der Wundumgebung, evtl. durch Hautschutzplatten bzw. Hautschutzfolie (Duschfolie) oder Hydropolymerverbände (Tielle)

Nekrotische Wunden– Trockener Verband

– Evtl. Nekrosen mit Hydrogel gelöst werden ggf. Lavaseptgel, auf chirurgisches Débridement sollte verzichtet werden (Blutungsgefahr)

– Geruchsminimierung durch Komressen mit Kohle

– Abdecken mit Tielle -Verband

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Blutende Wunde/Wundränder– Information der Patientin über Risiken und Gefahren einer arteriellen Blutung

– Verbandswechsel: Anfeuchten der Wunde (Salbeitee, Prontosan)

– Komprimieren der blutenden Wunde

– Nach ärztlicher Anweisung: Kompresse getränkt mit Adrenalin 0,1%, Claudengaze (Vasokonstriktion), Tabotamp auflegen

– Sedierung der Patientin

– Ggf. Abdecken der Wunde

Infizierte Wunden mit Geruchsbelästigung1. Reinigung der Wundfläche – Spülung der Wunde ggf. Duschen

2.Behandlung der Infektion

• lokales Spülen der Wundfläche (Prontosan)

• Spülung mit Antibiotika nur nach vorigen Abstrich

• Kohlekompressen bzw. silberhaltige Alginate

Alle Veränderung erzeugt

Angst.

Und die bekämpft man am

besten, indem man das

Wissen verbessert.Ihno Schneevoigt

29 Ines Daldrup, Uta Hauschild Onkologie-Weiterbildung05.10.2010

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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