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Erkenntnisfortschritt
durch Wissenstransfer
Jahresbericht 2014
Impressum
Herausgeber
Neuhofstraße 9
64625 Bensheim
Tel.: 06251/9845295, Peter Lindner
Tel.: 06251/9845296, Martina Rochel
Fax: 06251/9845297
E-Mail: info@agi-online.de
Web: www.agi-online.de
Titelfoto:
Das Titelfoto zeigt das neue Werk der BMW
Group in Araquari, Santa Catarina, in Bra-
silien. Der offi zielle Festakt für den ersten
Spatenstich war am 16. Dezember 2013.
Der Produktionsbeginn des Werkes erfolgte
im Herbst 2014. Die Fertigungs infrastruktur
umfasst die Technologien Karosseriebau,
Lackiererei und Montage. BMW investiert
über 200 Mio. Euro in das neue Werk.
Geplant ist eine Produktionskapazität von
bis zu 30.000 Fahrzeugen jährlich. Am
neuen Produktionsstandort entstehen rund
1.300 Arbeitsplätze. Mit dem ersten Werk
in Südamerika erweitert die BMW Group ihr
weltweites Produktionsnetzwerk, zu dem
nun 29 Produktions- und Montagestätten in
13 Ländern auf vier Kontinenten gehören.
Bildnachweis: BMW Group
JAHRESBERICHT 2014
Vorwort
DIE AGI FÖRDERT WIRTSCHAFTLICHES BAUEN,
BETREIBEN UND VERWERTEN VON IMMOBIL IEN
Als Know-how Träger im Industriebau …
3… geben wir in der AGI unsere Erfahrun-
gen weiter und sehen die Lösung komplexer
Aufgaben im Industriebau als eines unserer
wichtigsten Ziele an. Geprägt von diesem
Anspruch können wir mit Stolz auf die 2014
erreichten Ergebnisse zurückschauen.
Auf der Frühjahrstagung am 11. April bei
Knauf Engineering in Iphofen haben wir
uns verschiedener Themen zur Gestaltung
zukunftsfähiger Arbeitswelten angenom-
men. „Me places – we places – workplaces“
werden zunehmend von der jungen Gene-
ration gewünscht, die auch Generation Y
oder Generation WHY genannt wird. Ande-
rerseits fordert der demographische Wandel
sowohl in der Fertigung als auch im Büro
eine altersgerechte Arbeitsplatzgestaltung.
Die sich hieraus ergebenden Anforderungen
werden zunehmend bei künftigen Planun-
gen zu berücksichtigen sein.
Zum 14. Herbstfachforum am 19. Novem-
ber waren wir bei Rockwool in Gladbeck zu
Gast. Zum 12. Mal wurden drei Hochschul-
abschlussarbeiten mit dem AGI-Förderpreis
prämiert. Die Preisträger haben uns mit
ihren Beiträgen Antworten zu aktuellen
Themen gegeben. Aufgezeigt wurden ein
BIM- (Building Information Model) Work-
fl ow mit 4D-Simulationen, Energieeinspar-
möglichkeiten durch lastabhängige Rege-
lungstechniken von hydraulischen Systemen
sowie ein experimenteller Dachaufbau für
„die Gemüsefarm auf dem Dach“.
… erweitern wir unsere internationalen Erfahrungen
Mit diesem Ziel wollen wir uns auf der
Frühjahrstagung 2015 am 23./24. April
bei Paroc in Finnland treffen. Ziel wird es
sein, unsere Plattform als Wissens- und
Kooperationsnetzwerk im internationalen
Raum weiter auszubauen. Neben Themen
wie dem Export von Planungsleistungen
und Industriebau 4.0 sollen auch kulturelle
Begegnungen stattfi nden und Erfahrungen
ausgetauscht werden.
Die AGI dankt allen Mitgliedsfi rmen für
ihre Gastfreundschaft bei der Aufnahme
aller unserer Gremien sowie den „Aktiven“
für ihr Engagement in den Workshops,
Arbeits- und Regionalkreisen. Meine Vor-
standskollegen Volkmar Metzler, Michael
Pitzer sowie die Geschäftsstelle mit Frau
Rochel und Herrn Lindner haben den
Wunsch, dass wir uns auch 2015 in unserem
Können weiterbringen.
Ihr
Prof. Thomas Brandin
Vorsitzender des AGI-Vorstandes
VORWORT
3Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
Prof. Thomas Brandin
Vorsitzender des AGI-Vorstandes
Dipl.-Ing. Volkmar Metzler,
stellvertretender Vorsitzender
Dipl.-Ing. Arch. Michael Pitzer,
stellvertretender Vorsitzender
INHALTSVERZEICHNIS
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 20144
Inhalt
Vorwort ........................................................................................ 3
Personelles
Vorstand ...................................................................................... 5
Hauptausschuss ........................................................................... 5
Mitgliederentwicklung ................................................................. 6
Austritt aus dem aktiven Geschehen ............................................ 6
Mitgliederstruktur ........................................................................ 6
Änderungen Firmenbezeichnungen .............................................. 6
Aufgaben und Ziele des Beirats .................................................... 7
Neue Mitglieder ........................................................................... 8
Baubarometer .............................................................................. 9
Verbandspartner ......................................................................... 10
Fachbeiträge aus der Mitgliederarbeit
Interview Prof. Dr.-Ing. Architekt Gunter Henn:
Architektur kann auf verschiedene Weisen innovativ sein .............11
Interview Univ.-Prof. Christoph M. Achammer:
Industrie 4.0 wird auch den Industriebau verändern .....................14
Interview Dipl.-Ing. (FH) Matthias Kohlbecker:
Architektur darf nicht Mittel zum Zweck sein ...............................16
Die Agora im Gebäude:
Zur Architektur von Wissen und Nichtwissen ................................18
Masterplan Industriegebiet Hückelhoven-Baal:
Standortentwicklung in B-Lagen ................................................. 22
Bauen im Ausland:
Der Austausch ist sehr wichtig .................................................... 27
Brandschutz in Laborgebäuden:
Orientierung im Vorschriften-Dschungel ...................................... 30
Neues AGI-Arbeitsblatt B 13:
Sicherheitsaspekte für Industriedächer ........................................ 32
Vorbeugender Brandschutz für Flachdächer:
Normal entfl ammbar oder nicht brennbar ................................... 36
Standorte:
BASF-Hochhaus ist Geschichte .................................................... 39
Bayer Pharma Bauabteilung baut sich ein
modulares Gebäude .................................................................... 39
Regionalkreise
Rhein-Main ................................................................................. 40
Rhein-Ruhr .................................................................................. 41
Nord + Ost .................................................................................. 42
Süd ............................................................................................. 43
Arbeitskreise
Baukonstruktion ......................................................................... 44
Bauvertragsrecht ......................................................................... 45
Brandschutz ................................................................................ 46
Dämmarbeiten an betriebstechnischen Anlagen .......................... 47
Gebäudetechnik ......................................................................... 48
Industriedächer ........................................................................... 49
Informationsverarbeitungssysteme .............................................. 50
Infrastruktur ................................................................................ 51
Korrosions- und Betonschutz ...................................................... 52
Nachhaltigkeit im Industriebau .................................................... 53
Säureschutzbau .......................................................................... 54
Standortbewirtschaftung ............................................................ 55
Standortentwicklung ................................................................... 56
Unternehmenssicherheit ............................................................. 57
AGI-Veranstaltungen
AGI-Frühjahrstagung:
Büroformen der Zukunft ............................................................. 58
ipb Universität Siegen:
Zertifi katskurs „Internationales Planen und Bauen“ ..................... 59
TU Braunschweig:
Symposium „Urban Factory“ ....................................................... 59
Herbstfachforum mit Verleihung der AGI-Förderpreise:
AGI-Förderpreise und Vortragsprogramm .................................... 60
Regionalkreis Rhein-Main:
Neuer stellvertretender Regionalkreisleiter ................................... 61
Regionalkreis Süd:
Theorie trifft Praxis: Fabriken der Zukunft .................................... 62
Dichte Dächer & internationale Beispiele ..................................... 63
Arbeitskreis Standortbewirtschaftung:
Gestaltung moderner Bürowelten ............................................... 64
Büroformen in Arne-Jacobsen-Architektur ................................... 65
AGI-Arbeitsblatt W5: Kennzahlen für Technikkosten ................... 65
AGI-Arbeitsblätter
Neuerscheinungen 2014 ............................................................. 66
AGI-Mitglieder
Mitgliederliste, Stand 1.1.2015 ................................................... 67
PERSONELLES
5Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
PersonellesVorstand
Prof. Dipl.-Ing. Thomas Brandin,
Vorsitzender
Andreas Stihl AG & Co. KG
■ Vertretung der AGI nach außen
■ Organisation Mitgliederversammlungen mit
Fachtagung, thematisch
■ Betreuung Geschäftsstelle, Personal
Dipl.-Ing. Volkmar Metzler,
stellvertretender Vorsitzender
Merck KGaA
■ Koordination des AGI-Beirates
■ Vorbereitung Herbstfachforum, thematisch
Dipl.-Ing. Arch. Michael Pitzer,
stellvertretender Vorsitzender
Evonik Industries AG
■ Zusammenarbeit mit Hochschulen, Nachwuchsförderung
■ Zusammenarbeit mit Fachverbänden, -ausschüssen,
Ministerien und Behörden
Hauptausschuss
■ Dipl.-Ing. Ralf Appel, Evonik Industries AG
■ Prof. Dipl.-Ing. Thomas Brandin, Andreas Stihl AG & Co.KG
■ Dipl.-Ing. Sebastian Illig, Daimler AG
■ Dipl.-Ing. Michael Juhr, Juhr Architekturbüro für Industriebau-
und Gesamtplanung
■ Dipl.-Ing. Volkmar Metzler, Merck KGaA
■ Dipl.-Ing. Arch. Michael Pitzer, Evonik Industries AG
■ Dipl.-Ing. Jürgen Sautter, Imtech Deutschland GmbH & Co. KG
■ Dipl.-Ing. Arch. Till Sunderkötter, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
(ab 10.04.2014)
■ Dipl.-Ing. Rainer Weber, BMW Group
■ Prof. Dipl.-Ing. Martin Weischer, Fachhochschule Münster
PERSONELLES
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 20146
Mitgliederentwicklung
Ausgetreten zum 31.12.2014
■ CRS Chemieschutz GmbH
■ Dow Wolff Cellulosics GmbH
■ Evonik Industries AG (Industriepark Wolfgang GmbH)
■ Harman Becker Automotive Systems GmbH
■ Institut Feuerverzinken GmbH
■ METRO AG
■ Sedus Stoll AG
Neue Mitglieder 2014
■ Gambro Dialysatoren GmbH
■ Hydro Aluminium Rolled Products GmbH
■ ZF Lenksysteme GmbH
Stand 1.1.2015: 117 Mitglieder
Mitgliederstruktur
Änderungen in den Firmenbezeichnungen der AGI-Mitgliedsfi rmen bzw. Übergang der Mitgliedschaften
vorherige Bezeichnung neue Bezeichnung
■ EnBW Systems Infrastruktur Support GmbH EnBW AG
■ Heraeus Liegenschafts- u. Facility GmbH & Co. KG Heraeus Site Management GmbH & Co. KG
■ Roche Diagnostics GmbH Roche Real Estate Services Mannheim GmbH
■ Schaeffl er Technologies GmbH & Co. KG Schaeffl er Technologies AG & Co. KG
Bauherren
67,9 %
Planungs-
gesellschaften
14,2 %
Bauprodukthersteller
13,2 %
15
14
72
Baudienstleister
4,7 %5
Geschäftsstelle
Dipl.-Ing. Peter Lindner Martina Rochel, Sekretariat
Austritt aus dem aktiven Geschehen
■ Dipl.-Ing. Werner Gauß, Hewlett Packard GmbH
■ Dipl.-Ing. Franz-Joachim Gleuwitz, Mainsite GmbH & Co. KG
■ Dipl.-Ing. Helmut Höller, Wacker Chemie AG
■ Dipl.-Ing. Georg Müller, Basell Polyolefi ne GmbH
■ Dipl.-Ing. Werner Schlotz, MAHLE International GmbH
■ Dipl.-Ing. Theo Seth, Knauf Engineering GmbH
Acht Hochschulen, die FORUM Zeitschriften und Spezialmedien
GmbH sowie zwei sonstige Mitglieder sind in dieser Darstellung
nicht eingerechnet.
ARBEITSGREMIEN
7Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
Aufgaben und Ziele des BeiratsDer AGI-Beirat setzt sich aus allen zehn Mitgliedern des Hauptaus-
schusses, aus den 16 Arbeitskreisleiterinnen und -leitern und den
vier Regionalkreisleitern zusammen. Da sieben Hauptausschussmit-
glieder gleichzeitig einen Arbeits- oder Regionalkreis leiten, gehören
dem Beirat 23 Personen an.
Der AGI-Beirat trifft sich regelmäßig zwei Mal im Jahr, vor der Früh-
jahrstagung und vor dem Herbstfachforum. Er sorgt dafür, dass die
sechs AGI-Themenschwerpunkte in den Arbeits- und Regionalkrei-
sen koordiniert bearbeitet werden.
Er berät über die Einrichtung oder die Schließung eines Arbeitskrei-
ses und legt das Ergebnis dem Hauptausschuss zum Beschluss vor.
Die Arbeits- und Regionalkreisleiter berichten im Beirat über ihre
Aktivitäten und ihre Arbeitsergebnisse.
Die AGI■ unterstützt Standortentwicklungen als Wertschöpfungsbeitrag
■ fördert wirtschaftliches Bauen, Betreiben und Verwerten von
Immobilien
■ trägt zu effi zienten, revisions- und rechtssicheren Prozessabläufen
bei
■ setzt Maßstäbe für energieoptimierte und umweltgerechte Indus-
triestandorte
■ fördert die Hochschularbeit und die Weiterbildung ihrer Mitglieder
■ verstärkt ihre Außenwirkung als Kompetenz- und Know-how-
Träger im Industriebau
ARBEITSKREIS (AK) / LEITER
■ Baukonstruktion Dipl.-Ing. Max Gölkel, Ingenieurgemeinschaft Gölkel IGG
■ BauvertragsrechtRA Peter Oppler, Oppler Hering, Rechtsanwälte PartGmbB
■ BrandschutzDipl.-Ing. Dietrich Bank, Robert Bosch GmbH
■ Dämmarbeiten an betriebstechnischen AnlagenRalf Debold, BASF SE
■ Elektrotechnische AnlagenJürgen George, Amprion GmbH
■ GebäudetechnikProf. Dr.-Ing. Helmut Ast, Hochschule Biberach
■ IndustriedächerJosef Löcherbach, alwitra GmbH & Co. Klaus Göbel
■ InformationsverarbeitungssystemeDipl.-Ing. Heinrich Wirth, SCD Architekten Ingenieure GmbH
■ InfrastrukturDipl.-Ing. Wolfgang Vogel, Bayer Real Estate GmbH
■ Korrosions- und BetonschutzDipl.-Ing. Ralf Appel, Evonik Industries AG
■ Nachhaltigkeit im IndustriebauDipl.-Ing. Rainer Weber, BMW Group
■ RechenzentrenN. N.
■ SäureschutzbauDipl.-Ing. Matthias Patzer, Bayer Technology Services GmbH
■ StandortbewirtschaftungDipl.-Ing. Michael Pitzer, Evonik Industries AG
■ StandortentwicklungDipl.-Ing. Till Sunderkötter, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
■ UnternehmenssicherheitGerold Hug, EnBW AG
REGIONALKREIS (RK) / LEITER
■ Nord+OstDipl.-Ing. Thomas Lippert,Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHG
■ Rhein-MainDipl.-Ing. Volkmar Metzler,Merck KGaA
■ Rhein-RuhrDipl.-Ing. Michael Juhr,Juhr Architekturbüro für Industriebau- und Gesamtplanung
■ SüdDipl.-Ing. Sebastian Illig,Daimler AG
NEUE MITGLIEDER
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 20148
NEUES AGI-MITGLIED
Hydro
Aluminium
Rolled
Products
GmbHHydro ist ein globales Aluminiumunter-
nehmen mit Produktionsstätten sowie Ver-
triebs- und Handelsaktivitäten entlang der
gesamten Wertschöpfungskette, von der
Bauxitgewinnung über die Erzeugung von
Tonerde und Energie bis zur Herstellung von
Primäraluminium und von Aluminiumwalz-
produkten sowie Recycling. 13.000 Beschäf-
tigte sind in über 50 Ländern auf allen Kon-
tinenten tätig, Hauptsitz der Norsk Hydro
ASA ist Norwegen.
In Deutschland beschäftigt Hydro mehr
als 6.000 Mitarbeiter in der größten deut-
schen Aluminiumhütte in Neuss, dem welt-
größten Aluminiumwalz- und -schmelz-
werk Alunorf (50 Prozent Beteiligung), dem
international führenden Walzproduktewerk
Grevenbroich sowie am F&E-Standort Bonn.
Das Werk Grevenbroich, 1922 gegründet,
ist mit 2.000 Mitarbeitern die weltgrößte
Produktionsstätte für hochwertige Alumi-
niumwalzprodukte wie hauchdünne Hoch-
leistungsfolien oder Aluminiumband für
Offsetdruckplatten und setzt weltweit Maß-
stäbe für die Aluminiumwalzindustrie. Der
Standort ist zugleich Sitz der Hydro Alumi-
nium Rolled Products GmbH, der größten
deutschen Hydro-Gesellschaft.
Mit dem Bau einer neuen Großanlage will
Hydro auch zu einem führenden Produzen-
ten von hochwertigem Aluminiumblech für
leichtere, Kraftstoff und Emissionen spa-
rende Fahrzeug karosserien werden. Allein
hierfür stehen Investitionen von 130 Mio.
Euro an, zusätzlich zu mehr als 20 Mio. Euro
im Jahr zur steten Wartung und Weiterent-
wicklung der über 100 Anlagen. p
www.hydro.com/deutschland
NEUES MITGLIED
ZF Lenksysteme3 Die ZF Lenksysteme GmbH gehört zu den weltweit führenden Automobilzulie-
ferkonzernen für Lenkungstechnik und wurde 1999 von der Robert Bosch GmbH
und der ZF Friedrichs hafen AG gegründet. Beide High-Tech-Unternehmen halten
je 50 Prozent am Gemeinschaftsunternehmen. Der Hauptsitz der ZF Lenksysteme
GmbH befi ndet sich in Schwäbisch Gmünd. Hier arbeiten rund 5.300 Beschäftigte.
In Deutschland gibt es außerdem Werke in Berlin, Bietigheim und Bremen. Weltweit
beschäftigt das Unternehmen über 13.000 Mitarbeiter an 18 Standorten in acht
Ländern. 2013 erwirtschaftete ZF Lenksysteme einen Umsatz von über 4 Mrd. Euro.
Kurven, Serpentinen, Parklücken, Bodenwellen, rutschiger Fahrbahnbelag, plötz-
liche Ausweichmanöver oder, kurz gesagt, die „Faszination Lenken“ – das ist die
Welt von ZF Lenksysteme. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt
innovative Lenk systeme, Lenksäulen und Lenkungspumpen für Personenkraftwagen
(Pkw) und Nutzkraftwagen (Nkw). Zum Produktportfolio im Bereich Pkw gehören
z. B. die kraftstoffsparende Elektrolenkung Servolectric, die elektronisch gesteuerte
und geschwindigkeitsabhängige Servolenkung Servotronic oder die Zahnstangen-
Hydrolenkung. Zum Bereich Nkw zählen unter anderem die Servolenkung Servocom
und Hinterachs-Lenkanlagen. p
www.zf-lenksysteme.com
NEUES MITGLIED
Gambro Dialysatoren GmbH3 Am Baxter-Standort Gambro Dialysatoren GmbH in Hechingen, Baden-Württem-
berg, entwickeln und produzieren rund 1.400 Mitarbeiter Dialysatoren (künstliche
Nieren) und Dialyse-Katheter (künstliche Gefäßzugänge) für die Nierenersatzthera-
pie. Die Auslieferung der Produkte erfolgt weltweit. Seit 1973 ist der Standort zum
wegweisenden Produktions- und Forschungszentrum für künstliche Nieren inner-
halb des Gambro-Konzerns herangewachsen. Gambro AB gehört inklusive der mit-
telbaren und unmittelbaren Tochtergesellschaften seit September 2013 zu Baxter
International Inc. Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die sogenannte
Membranschmiede, erforscht und entwickelt Membranen für die Dialyse sowie neue
Produkte und Therapien. Dabei liegt die Kernkompetenz in der präzisen Einstellung
der Membraneigenschaften auf die spezifi schen Erfordernisse einer Erkrankung. Die
Dialysatoren, fast alle Komponenten für deren Fertigung und die Dialyse-Katheter
stellt das Unternehmen am Standort her. p
www.baxter.com
www.gambro.com
BAUBAROMETER
9Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
■ = Neubau (in Planung) ■ = Neubau (in Bau) ● = Umbau (in Planung) ● = Umbau (in Bau)
GebäudeartForschung + Entwicklung
Verwaltung +Schulung
Produktion +Montage
Logistik +Distribution
Sonder-bauten
Bauherren
Adam Opel AG, Rüsselsheim ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ●
Andreas Stihl AG & Co. KG, Waiblingen ■ ● ■ ■ ● ■ ■ ● ●
Bayer Pharma AG, Werk Berlin ● ● ■ ● ●
Bayer Technology Services GmbH; Leverkusen ● ● ■ ■ ● ● ■ ● ● ● ■ ● ●
BMW AG, München ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ●
Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG, Coburg ■ ■ ■
Daimler AG, Sindelfi ngen ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ●
Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH, Stade ■ ● ● ● ■ ■ ● ● ● ● ●
Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG ■ ■ ● ● ■ ■ ● ■ ■ ● ■ ■ ■ ●
Drägerwerk AG & Co. KGaA, Lübeck ■ ● ● ● ■ ● ● ■ ■
Evonik Industries AG, Essen ■ ● ● ■ ■ ■ ■
Evonik Industries AG Degussa ● ● ● ■ ■
Flughafen Stuttgart GmbH, Stuttgart ■ ■ ● ● ■ ■ ● ●
Freudenberg Immobilien Management GmbH, Weinheim ■ ■ ■ ■ ■ ■
GETRAG Hermann Hagenmeyer GmbH & Cie KG ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ● ●
Grundfos GmbH, Erkrath ■ ■ ● ● ●
Harman Becker Automotive Systems GmbH, Karlsbad ● ●
Heraeus Liegenschafts- und Facility Management GmbH & Co. KG ● ● ● ● ■ ● ●
IBM Deutschland GmbH, Ehningen ● ● ● ● ● ●
Imtech Deutschland GmbH & Co. KG, Hamburg ■ ● ● ■ ■ ● ■ ● ■ ■ ●
Infraserv GmbH & Co. Höchst KG, Frankfurt ■ ● ● ● ● ■ ● ●
John Deere GmbH & Co. KG, Mannheim ■ ● ● ■ ● ● ● ● ■ ■ ● ●
K + S Aktiengesellschaft, Kassel ■ ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ●
Mainsite GmbH & Co. KG, Obernburg/Main ● ● ● ● ● ● ● ■ ■ ●
Mann + Hummel GmbH, Ludwigsburg ● ●
MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG, Bottrop ■ ■ ■
Merck KGaA, Darmstadt und Gernsheim ■ ● ● ■ ● ■ ■
METRO AG, Düsseldorf ■ ■ ■ ● ●
Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA, Karlsruhe ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ●
MTU Aero Engines AG, München ● ■ ■ ● ● ●
Nordex SE, Rostock ■ ■
RAG Aktiengesellschaft, Herne ● ● ■ ● ■ ●
REHAU AG & Co., Rehau ● ● ■ ■ ●
Robert Bosch GmbH, Stuttgart ■ ■ ● ● ■ ■ ■ ● ● ■ ■
RWE Service GmbH ● ● ● ■
SANHA GmbH & Co. KG, Essen ● ●
Siemens AG, München ■ ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ●
STEULER-KCH GmbH, Höhr-Grenzhausen ■ ■
StoCretec GmbH, Stühlingen ■ ■
Trumpf Immobilien GmbH & Co. KG, Ditzingen ■ ■ ■ ● ■
Vattenfall Europe Business Services GmbH, Cottbus ● ● ■ ■ ● ■ ● ●
Voith Dienstleistungen und Grundstücks GmbH & Co. KG, Heidenheim ■ ● ●
Wacker Chemie AG, Burghausen ■ ● ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ■ ● ●
Architektur- und Planungsbüros
Architekturbüro Dr.-Ing. Hans N. Mertens, Bad Dürrenberg/Berlin ● ● ■ ●
Assmann Beraten + Planen GmbH, Braunschweig ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ●
ATP architekten und ingenieure ■ ■ ● ● ■ ■ ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ●
Baum-Kappler Architekten GmbH, Nürnberg ■ ● ■ ■ ● ● ■ ● ■ ■ ■ ● ●
Drees & Sommer GmbH, Stuttgart ■ ■ ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ■ ■ ● ●
Henn Architekten, München ■ ■ ● ● ■ ■ ● ■ ■ ■ ■ ■
Ingenieurgemeinschaft Gölkel IGG, Stuttgart ■ ■ ■ ■ ● ● ■ ■ ● ■ ● ●
IPROconsult GmbH ■ ■ ● ● ■ ■ ■ ● ■ ● ■ ■ ● ●
Juhr Architekturbüro für Industriebau und Gesamtplanung, Wuppertal ■ ■ ● ■ ● ● ■ ■ ● ●
Kohlbecker | Architekten & Ingenieure ■ ■ ● ■ ■ ■ ■ ● ● ■ ■ ●
Lahmeyer Rhein-Main GmbH, Bad Vilbel ■ ● ■ ● ● ■ ● ● ■ ■ ■ ● ●
SCD Archithekten Ingenieure GmbH ■ ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ■ ● ● ●
wpm Projektmanagement GmbH ■ ■ ■ ■ ● ● ■ ■ ■ ■ ■ ● ●
WPW GmbH BERATEN PLANEN STEUERN, Saarbrücken ■ ● ● ■ ● ● ■ ■ ● ● ■ ● ● ■ ● ●
Auszug aus der AGI-Mitgliederliste, Stand Februar 2015
VERBANDSPARTNER
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201410
JUBILÄUM BEI DER FACHZEITSCHRIFT
60 JAHRE industrieBAU3 1955: 1955 geht das „Zentralblatt für Industriebau“ an den Start,
um die besonderen Anforderungen im Industriebau publizistisch
zu erörtern. Die zunächst monatlich erscheinende Zeitschrift unter
der Schriftleitung von Dr. Heymann-Berg wird vom Verlag Curt
R. Vincentz in Hannover herausgegeben. Die ursprüngliche Zielset-
zung der Monatsschrift hat bis heute nichts an Aktualität verloren:
„Es wird eine wesentliche Aufgabe dieser neuen Zeitschrift sein, über
alle Neuerungen im Bereich des Industriebaues umfassend zu berich-
ten und sie zur Diskussion zu stellen. Hierbei wird strenge Sachlich-
keit angestrebt und versucht werden, die in der Praxis auftretenden
Fragen in aller Vielfalt widerzuspiegeln“, heißt es in der Einführung
zur ersten Ausgabe. Verlag und Redaktion wollten damals wie heute
in „engstem Kontakt mit der Praxis und in Zusammenarbeit mit
erfahrenen Fachleuten (…) Planung, Neubau und Erweiterung sowie
Pfl ege und Schutz der Anlagen und baulich erschlossenen Gelände,
die den verschiedenen Zweigen der industriellen Produktion die-
nen“, darstellen. Architekten, Ingenieuren und den Bauabteilungen
der Industrie wurden und werden dazu Vergleichsbeispiele aus ande-
ren Betrieben für die Durchführung der eigenen Aufgaben geboten.
Kontinuität im Konzept
Dieses ursprüngliche Konzept hat sich bis heute als tragfähig
erwiesen, auch wenn die Zeitschrift die eine oder andere Verän-
derung in ihrer nun 60-jährigen Geschichte durchlaufen hat. Ein
wichtiger früher Schritt war dabei die Zusammenarbeit mit der
1958 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Industriebau e.V., des-
sen Publikations organ das „Zentralblatt für Industriebau“ schnell
wurde. So werden ab den 1960er Jahren die AGI-Arbeitsblätter fes-
ter Bestandteil des Verlagsprogramms bei Vincentz. Im Jahr 1988
wird der Titel prägnant auf „Industriebau“ verkürzt. 2001 zieht
es die Fachzeitschrift dann südwärts nach München. Der Callwey
Verlag übernimmt das Magazin von Vincentz und führt es in neuer
Schreibung „industrieBAU“ in den nächsten Jahren weiter. Im Sep-
tember 2010 schließlich steht ein weiterer Verlagswechsel in den
Annalen: Die FORUM Zeitschriften & Spezialmedien GmbH mit
Sitz im bayrisch-schwäbischen Merching wird die neue verlegeri-
sche Heimat der Fachzeitschrift „industrieBAU“. Und unter diesem
Dach beschließt zum Jahreswechsel 2014/2015 die Sonderedition
„60 JAHRE industrieBAU“ den 60. Jahrgang.
Streifzug durch die Geschichte und Wegbegleiter des Industriebaus
Aus Anlass des Jubiläums lässt die Sonderausgabe in einem über
100 Seiten starken Sonderteil 60 Jahre Baukultur Revue passieren:
in wegweisenden Gebäuden der deutschen Industrie ebenso wie in
fast unbekannten, aber nicht minder beispielgebenden Projekten.
Eine persönliche Note erhält die Sonderedition durch Interviews mit
renommierten Architekturbüros – nicht zuletzt aus der AGI –, die
diesen langen Zeitraum der Architekturgeschichte kontinuierlich
begleitet haben und heute in zweiter oder gar schon dritter Gene-
ration nach wie vor prägen. Ein Zeitstrahl, der wesentliche Ereig-
nisse der Zeitgeschichte, aber auch wichtige Stationen und Ent-
wicklungen aus dem Industriebau in kompakter Form refl ektiert,
fl ankiert die Projekte. p
Robert Altmannshofer, Objektleiter
Melanie Meinig, Chefredakteurin
Karin Kronthaler, Redakteurin
Publikationsorgan der Arbeitsgemeinschaft Industriebau (AGI) 60. Jahrgang
60 JAHRE industrieBAUProjekte aus 60 Jahren Industriebau
Interviews: u. a. Gunter Henn, Christoph M. Achammer
Bauen mit Stahl
www.industriebau-online.de ISSN 0935-2023 B 7509
6 | 2014
MITGLIEDERARBEIT
11Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
INTERVIEW
„Architektur kann auf
verschiedene Weisen
innovativ sein“
„Wir haben immer wieder innoviert,
um mit Architektur auf neue Verfahren
und Prozesse zu reagieren“, erläutert
Prof. Dr.-Ing. Architekt Gunter Henn, Leiter
des Lehrstuhls für Industriebau sowie des
Centers für Wissensarchitektur an der TU
Dresden und Chairman des international
tätigen Büros Henn, seine Vorgehensweise.
Ihr Büro verfügt über eine mehr als
60-jährige Erfahrung, unter anderem im
Bereich des Industriebaus. Welches sind
die gebauten Meilensteine und warum?
Industriebauten sind nicht nur betont funk-
tional, sie führen auch besonders viele
unterschiedliche Funktionen in wechseln-
den Kombinationen zusammen. Das macht
es nicht gerade leicht, einzelne Gebäude
herauszugreifen, die dann für den Industrie-
bau und für eine bestimmte Zeit stehen sol-
len. „Meilenstein“ ist ein anderer Ausdruck
für „Innovation“. Wir haben immer wieder
innoviert, um mit Architektur auf neue Ver-
fahren und Prozesse zu reagieren. Architek-
tur kann auf verschiedene Weisen innovativ
sein. Man kann konstruktiv innovieren, oder
vom Material her, aber auch was die Form
und die Raumbildung angeht.
Nennen Sie ein beispielhaftes Projekt.
Als einen Meilenstein sehe ich die große
Prüfhalle auf dem Hochspannungsversuchs-
feld der Siemens-Schuckertwerke in Berlin,
die Walter Henn 1958 gebaut hat. Bei meh-
reren Millionen Volt entsteht um das Prüf-
objekt herum ein Spannungskreis, den die
Halle wie eine Parabel umschließt und nach
außen hin abschirmt. Nur zwei verschie-
dene Stahlbeton-Fertigteile wurden für das
Rautenfachwerk verwendet, während die
Verkleidung aus Kupferblech gleichzeitig
Dachhaut und elektromagnetische Abschir-
mung ist. Diese Funktionalität wurde eigens
mit einem Versuchsmodell nachgewiesen.
Die Halle ist im Wesentlichen eine konstruk-
tive und technische Innovation, und für die
damalige Zeit waren Serienfertigung und
Erweiterbarkeit wesentliche Herausforde-
rungen, genauso wie Stützenfreiheit und
die Zusammenführung unterschiedlicher
Abläufe in einem Gebäude.
Welche neuere Innovation können
Sie nennen?
Eine neuere Innovation ist der Umgang mit
wechselseitiger, sozialer Wahrnehmung in
der Skoda-Fabrik, die wir 1996 in Mladá
Boleslav gebaut haben. Die Montageschritte
sind fraktal angeordnet und erweiterbar,
wobei der Hauptprozess den verglasten
Spine umrundet, in dem sich Büros des
Managements und der Verwaltung befi n-
den. Die Anforderung lautete hier „Aware-
ness“. Solange die Vorstellung führend
ist, alles ließe sich in Gänze organisieren,
braucht man Awareness nicht, ja sie würde
sogar als störend und ablenkend empfun-
den. Organisation teilt auf, weist zu, und
verbindet dann wieder. Die so aufgesetzten
Prozesse sind lineare Systeme, selbst wenn
einige von ihnen parallel verlaufen. Aware-
ness meint aber Gleichzeitigkeit, Realtime.
Zu einem bestimmten Zeitpunkt konnte
man diese Anforderung formulieren, vor
allem wo es um Qualität ging und um ein
überall vorhandenes Bewusstsein von dem,
was gerade passiert. Natürlich hat Wahrneh-
mung in Fabriken immer eine Rolle gespielt,
dabei ging es um Licht, um Arbeitsplatzqua-
lität, um Sicherheit. Doch dann ist ein Punkt
erreicht, wo Wahrnehmung, technischer
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MITGLIEDERARBEIT
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201412
Prozess, Kommunikation und Architektur
sich auf neue Weise verbinden und einer
Aufgabe gerecht werden, die jetzt erst auf
den Punkt gebracht werden kann.
Wie sehen Sie die Entwicklung der
Aufgaben des Industriebaus?
Die Aufgaben des Industriebaus haben sich
ständig erweitert und weisen heute weit
über die Fabrik hinaus. So gehört das Ver-
hältnis von Entwickeln und Produzieren zu
den aktuellen Aufgaben der Industriearchi-
tektur, aber auch die Beziehung zum Kun-
den, sowohl im Innovationsprozess wie in
der Vermarktung. Ein Unternehmen, wel-
ches sich dem Innovieren verpfl ichtet fühlt,
fi ndet seinen Ausdruck in einem Gebäude,
das auch formal und konstruktiv Neues
wagt. Der Porsche Pavillon von Martin Henn
für die AutoStadt in Wolfsburg aus dem Jahr
2012 erzeugt mit seinen dynamischen For-
men fl ießende Übergänge zwischen innen
und außen. Dafür wurde die Monocoque-
Bauweise vom Fahrzeug- und Flugzeugbau
auf ein Gebäude übertragen, Deckenbleche
und Spanten wurden in einer Schiffswerft
in Stralsund vorgefertigt und vor Ort mon-
tiert. Der Pavillon ist Gebäude und Skulptur
zugleich. Er wurde aus dem Markenbild von
Porsche entwickelt, um das Erlebnis des
Fahrzeugs in eine architektonische Erfah-
rung zu transformieren.
Wie hat sich in Ihren Augen die Industrie-
Architektur über die Jahre geändert?
Die Industriearchitektur ändert sich mit den
Aufgaben, und diese haben sich in den letz-
ten Jahrzehnten enorm weiterentwickelt. Es
gab Zeiten, in denen Konstruktives im Vor-
dergrund stand, um einem neuen Raum-
bedarf gerecht zu werden oder Tageslicht-
fabriken zu ermöglichen. Oder man fängt an,
von Kommunikation zu reden, dann kann die
Architektur nicht mit Konstruktion kommen
oder mit Material, sondern muss erst einmal
klären, was denn damit gemeint ist, worin
eigentlich die neue Herausforderung besteht
und was daran eine spezifi sch architektoni-
sche Aufgabe ist. Das geschieht nicht von
selbst, dafür braucht man Innovationsgeist
und die Unterstützung durch Methoden.
Welche Methode sehen Sie?
Wir haben in den 1980er-Jahren begonnen,
mit der Methode Programming die Ziele,
Fakten, Konzepte und Bedarfe eines Unter-
nehmens auf breiter Basis festzuhalten, für
alle Beteiligten sichtbar zu machen und
aufeinander zu beziehen. Die Abgrenzung
der Aufgabe von den möglichen Lösungen,
also vom Entwurf konkreter Gebäude, ist in
Die große Prüfhalle auf dem Hochspannungs-
versuchsfeld der Siemens-Schuckertwerke in
Berlin hat Walter Henn 1958 gebaut. Sie
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(2)
Der Porsche Pavillon von Martin Henn für die AutoStadt in Wolfsburg aus dem Jahr 2012
erzeugt mit seinen dynamischen Formen fl ießende Übergänge zwischen innen und außen.
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Nur zwei verschiedene Stahlbeton-Fertigteile
wurden für das Rautenfachwerk verwendet.
MITGLIEDERARBEIT
13Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
einem dynamischen Feld wie dem Industrie-
bau unumgänglich, weil man sich nicht auf
Erfahrung ausruhen kann. Wie ein Unter-
nehmen handelt und kommuniziert, stellt
sich aus seiner Sicht zunächst ganz anders
dar als für den Architekten, der Funktionen
verortet, voneinander abgrenzt und in Bezie-
hung zueinander setzt. Wir haben es mit
zwei unterschiedlichen Medien zu tun, in
der Kommunikation und in der Architektur.
Die Unterscheidungen sind jeweils andere.
Man muss sie sorgfältig auseinanderhalten,
für sich anreichern und stark machen, um sie
dann in Entwürfen aufeinander zu beziehen.
Wie ist das Verhältnis von
Kommunikation und Unterscheidung?
In der Wirklichkeit greifen Kommunikation
und gebaute Unterscheidungen wieder inei-
nander. In der Gestaltung dieser Wirklichkei-
ten müssen wir aber einen Schritt nach dem
anderen machen. Das ist generell so in der
Architektur, doch im Industriebau mit sei-
ner Dynamik, seinen vielen Funktionen und
Kombinationen ist ein solches Vorgehen
unbedingt erforderlich. Die Tendenz, dass
sich auch Industrieunternehmen in ihren
Bauten ikonisch darstellen möchten, hat
diese Notwendigkeit manchmal verdeckt.
Doch sollte auch eine gebaute Signatur die
Signatur des Unternehmens sein und nicht
die des Architekten.
In welchem Industriebau würden Sie
als Fabrikarbeiter arbeiten wollen?
Gerne in der Gläsernen Manufaktur Dres-
den. Das Manufakturwesen steht historisch
am Übergang von der handwerklichen zur
industriellen Fertigung. Für den Philosophen
Richard Sennett zeigt sich das Handwerk in
der Einstellung, eine Arbeit um ihrer selbst
willen gut machen zu wollen. Diese Einstel-
lung ist heute wieder notwendig, wenn bei
der Entwicklung eines Produkts seine Produk-
tion immer mitgedacht werden muss, dieses
Wissen aber nicht einfach in die Fertigung
hineingetragen wird, sondern in Koopera-
tion mit dieser entsteht. Die Mitarbeiter der
Fertigung müssen zu Innovatoren werden
und die Entwickler Produkte auch herstellen
können. Hierfür ist eine handwerkliche Ein-
stellung im Sinne Sennetts notwendig.
Welche Veränderungen stehen uns
im Industriebau noch bevor?
In der Industrie stehen Veränderungen an, für
die das Schlagwort „Industrie 4.0“ steht. Die
Entwicklung nahm ihren Ausgangspunkt bei
den Embedded Systems, Verbindungen von
Elektronik und Mechanik, bei denen die deut-
sche Industrie einen Spitzenplatz behauptet.
Mit IP-Adressen ausgestattet können nun
Maschinen, Bauteile und selbst Produkte
über das Internet miteinander und mit Mit-
arbeitern oder Kunden kommunizieren. Es
entsteht eine immer dichtere Vernetzung des
Cyberspace mit den physischen Vorgängen.
Zusammen mit neuen Fertigungsverfahren
führt das dazu, dass unmittelbar auftrags-
bezogen reagiert werden kann. Es entsteht
erstmals ein Ist-Bild, ein Echtzeitbild, das die
Fertigung, die interne und externe Logistik,
den Personaleinsatz umfasst.
Was bedeutet das genau für die Praxis?
In der Industrie 4.0 werden Menschen und
vernetzte Objekte kooperativ Entscheidun-
gen fällen. Die Mitarbeiter in der Fabrik der
Zukunft werden eigenverantwortlicher han-
deln, als das heute der Fall ist. Selbstorga-
nisation spielt dabei eine große Rolle, dies
aber so, dass die Menschen mithilfe der Ver-
netzung selbst die Fertigung organisieren,
was sie in herkömmlichen linearen Syste-
men noch sehr eingeschränkt tun. Dadurch
verfl echten sich Produktentwicklung und
Wissensentstehung immer enger mit
Produktion und Wissensanwendung. Unter
dem Gesichtspunkt des Wissens erinnert das
an die Situation im traditionellen Handwerk.
Die Nähe der Wissensformen taucht nun
auf einem höheren, kommunikativ vernetz-
ten Level im industriellen Maßstab wieder
auf, mit dem Unterschied, dass kein Meister
mehr alles weiß und alles kann. Der Architek-
tur kommt dabei die Aufgabe zu, zwischen
Wissen und Nichtwissen, Wissensanwen-
dung und Wissensgenerierung zu unterschei-
den, um das so Unterschiedene auf neue
Weise in einem kooperativen Prozess neu
zusammenzuführen. Dann kann die Vision
einer Fabrik als Schule Wirklichkeit werden,
die der Medien philosoph Vilém Flusser vor
über 20 Jahren beschrieben hat. p
[INTERVIEW: MELANIE MEINIG]
Die Skoda-Fabrik wurde 1996 in Mladá Boleslav von HENN gebaut.
HEN
N/H
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MITGLIEDERARBEIT
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201414
INTERVIEW
„Industrie 4.0 wird auch den
Industriebau verändern“
„Nicht nur weil ich aus den Tiroler Bergen komme, sehe
ich den Industriebau als den ´Abfahrtslauf der Archi-
tektur´“, betont Univ.-Prof. Christoph M. Achammer,
Vorstandsvorsitzender ATP Architekten Ingenieure und
Lehrstuhl für Industriebau und interdisziplinäre Baupla-
nung, Institut für interdisziplinäres Bauprozessmanage-
ment, an der TU Wien, die Bedeutung der Bauaufgabe.
Wie hat sich in Ihren Augen die Industrie -
Architektur über die Jahre geändert?
Sehr erfreulich. Von einer reinen Bedarfs-
deckung über die Hinwendung zur mög-
lichst perfekten Prozessunterstützung wei-
ter zu hohen qualitativen Ansprüchen an
Arbeitsplatzqualität, Umwelt und Ästhetik.
Ich denke, gerade in Zeiten, in denen reale
Wertschöpfung – und das macht Industrie
– wieder wichtig wird, steht eine qualitäts-
orientierte Renaissance der Industriearchi-
tektur bevor.
Welches Industriegebäude der letzten
60 Jahre empfi nden Sie persönlich als
zukunftsweisend?
Als Student beeindruckte mich die „Hänge-
brücken-Papierfabrik“ von Pier Luigi Nervi
bei Mantua, Italien, später das Renault Cen-
ter in Swindon, England, von Norman Foster
und nun beeindrucken mich die wissens-
orientierten Fabriken von Prof. Dr.-Ing.
Architekt Gunther Henn.
Ihr Büro verfügt über eine mehr als
60-jährige Erfahrung, unter anderem im
Bereich des Industriebaus. Welches sind
die gebauten Meilensteine und warum?
Nennen Sie drei beispielhafte Projekte.
Mein Vater hat sich schon in den frühen
1950er-Jahren intensiv dem Industriebau
gewidmet und war mit seinen Lagerge-
bäuden für den Lebensmitteleinzelhandel
„Miterfi nder“ der Europalette. Konsequent
wurde eine Generation von Architekten
ausgebildet, die – ausgehend vom Kernpro-
zess der industriellen Aufgabe – versuchten,
geeignete Gebäude zu entwerfen und in der
Realisierung zu begleiten. In den 1970er-
Jahren wurde dann die Idee der integralen
Planung in die Tat umgesetzt und Architek-
ten begannen mit Tragwerksplanern und
ATP/B
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Laco
ur
SIMEC Siemens Microelectronics Center, Dresden, Chipwerk, 1996.
ATP
MITGLIEDERARBEIT
15Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
Ingenieuren der Gebäudetechnik simultan
zusammenzuarbeiten. Der erste Neubau
eines modernen Zerlegebetriebes für die
Firma Tönnies in Rheda war ein Muster-
projekt für neue Qualitäten in der Lebens-
mittelindustrie, in der sich ATP fortan zum
Marktführer entwickelte. In eine Dimen-
sion der Komplexität und Geschwindigkeit
führte uns der Neubau der Halbleiterfabrik
für SIMEC, das Siemens Microelectronics
Center in Dresden, Anfang der 1990er. Als
Schlüsselprojekt der letzten Jahre betrachte
ich für unser Haus den Neubau für BMG
MIS am Ulmer Eselsberg (siehe industrieBAU
1/2013), das erstmals über alle Gewerke in
einem gemeinsamen BIM-Modell entstand.
Welche drei architektonischen Grundge-
danken braucht ein guter Industriebau?
Solche, die jedes Haus braucht: Utilitas, Firmitas
und Venustas. Was Vitruv vor mehr als 2000
Jahren formuliert hat, stimmt noch immer. Nur
im Industriebau mit erhöhter Geschwindig-
keit. Nicht nur weil ich aus den Tiroler Bergen
komme, sehe ich deshalb den Industriebau als
den „Abfahrtslauf der Architektur“.
In welchem Industriebau würden Sie als
Fabrikarbeiter arbeiten wollen?
In der gläsernen Manufaktur von Henn am
Großen Garten in Dresden.
Welche Kindheits- und Jugenderinne-
rungen haben Sie zum Thema Industrie-
bau? Hat Ihr Vater oder Großvater Sie
auf Baustellen mitgenommen?
Meine erste Erinnerung ist wirklich auf
meinen Vater und Großvater zurückzu-
führen. Mein Vater konnte, als einen sei-
ner ersten Aufträge, für meinen Großvater
eine moderne Weinkellerei und die erste
Coca-Cola-Abfüllfabrik in Westösterreich
planen und errichten. Die in der „Auslage“
stehenden Abfüllmaschinen haben mich
als 7-Jährigen, der an der Hand des Bau-
herrn und des Architekten zwischen den
Coca-Cola-Flaschen durchspazieren durfte,
nachhaltig beeindruckt.
Ganz genau weiß ich noch, wie bei der
Errichtungsfeier einer großen Betonfertig-
teilhalle deren erste Dreigelenkbögen ohne
Querverspannung donnernd zu Boden
krachten und Bauherrn und Bürgermeis-
ter unverletzt umschlossen. Als Gymna-
siast erinnere ich mich an den Besuch der
verschiedenen Versandhäuser für Quelle,
einschließlich einer riesigen Halle mit Plat-
tenstapelspeichern. Deren Kapazität hätte
heute in einem Schreibtisch Platz.
Welche Veränderungen stehen uns im
Industriebau noch bevor?
Industrie 4.0 wird auch den Industriebau
verändern. Die immer intensivere Vernet-
zung von Mensch, Intelligenz und Maschine
einerseits und die Forderung, in Netzwerken
kooperativ zu arbeiten, stellen ganz neue
Anforderungen an den Industriebau. Auch
denke ich, dass Teile der Industrie wieder
in die Stadt zurückkommen werden. Denn
eine der knappen Ressourcen der Zukunft
sind gut ausgebildete und engagierte
Frauen und Männer, die Beruf und Leben
fl exibler vereinbaren möchten.
Der Industriebau ist – wieder einmal –
Vorreiter einer ganz neuen Technologie.
Diesmal im Prozess der virtuellen Abbil-
dung der zukünftigen Fabrik mit allen ihren
Funktionen. Die BIM-Technologie wird
das Planen und Bauen radikal verändern.
Interdisziplinarität und Kooperation sind
meines Erachtens die Voraussetzungen für
erfolgreiche Industrien. Das werden wir in
Zukunft durch Gebäude noch besser unter-
stützen müssen oder dürfen, denn es gibt
keine schönere Herausforderung für Archi-
tekten und Ingenieure. p
[INTERVIEW: MELANIE MEINIG]
BMG MIS, Forschungs- und Produktionsgebäude, Ulm, 2012.
ATP
MITGLIEDERARBEIT
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201416
INTERVIEW
„Architektur darf nicht
Mittel zum Zweck sein“
Schon sein Großvater legte besonderen Wert auf die
„menschliche Fabrik“. Der Beschäftigte sollte nicht ano-
nymer Teil der Produktion sein, sondern der Mittelpunkt
des Industriebaus. Dipl.-Ing. (FH) Matthias Kohlbecker,
Freier Architekt BDA und Geschäftsführer Kohlbecker
Architekten & Ingenieure sowie Kohlbecker Gesamtplan
GmbH, stammt bereits in der dritten Generation aus
einer Architektenfamilie und weiß, wovon er spricht.
Ihr Büro verfügt über eine mehr als
80-jährige Erfahrung, unter anderem im
Bereich des Industriebaus. Nennen Sie
drei beispielhafte Meilensteine.
Mein Großvater erhielt 1939 zusammen mit
den Architekten Emil Mewes, Fritz Schupp
und Martin Kremmer gemeinschaftlich den
Auftrag zur Planung des neuen Volkswa-
genwerkes in Wolfsburg. Dieses Werk ist
herausragend für die Zeit der Industriali-
sierung und ist bis heute in Betrieb, Teile
davon sind als Industriedenkmal geschützt.
Dann die Zeit des Wiederaufbaus: In
den 1950er-Jahren plante Karl Kohlbecker
den Ausbau und Wiederaufbau des Daim-
ler-Werkes in Sindelfi ngen: Werkhallen für
Montage, Gießerei, Galvanik, Lackierung,
Verwaltungsgebäude und Verpfl egungsbe-
trieb. Alle diese Bauwerke tragen Karl Kohl-
beckers Handschrift und sind Zeichen seiner
Leidenschaft für den Industriebau. Bereits zu
dieser Zeit legte mein Großvater besonderen
Wert auf die „menschliche Fabrik“, in der
er den Beschäftigten nicht als anonymen Teil
der Produktion, sondern als Mittelpunkt des
Industriebaus sah.
Heute, in der Zeit der Globalisierung,
haben sich die Aufgabenstellungen der
Industrie stark verändert. Die Wirtschaft
wird zunehmend internationaler und mit
ihr auch die Anforderungen an den Indus-
triebau und an die Planer. Als Beispiel kann
ich hier die KIA-Motors-Fabrik nennen, die
wir 2007 in den USA geplant haben. Dabei
handelt es sich um das erste KIA-Werk in
den USA und das Büro Kohlbecker hat es
geschafft, deutsche Erfahrung mit dem
koreanischen Know-how des Bauherrn auf
amerikanischem Grund zu vereinen und eine
Produktionsstätte nach neuestem Stand und
neuester Technik zu planen und zu bauen.
Wie hat sich in Ihren Augen die Industrie-
Architektur über die Jahre geändert?
Der Industriebau selbst wird immer stärker
auch als Teil der Markenkommunikation ver-
standen. Das Image des Produktes und die
Werte des Unternehmens sind immer häufi -
ger in gebauter Form umgesetzt. Durch die
Verfügbarkeit von neuen Medien wirkt jedes
Handeln eines Unternehmens immer stärker
auf das in der Öffentlichkeit wahrgenom-
mene Gesamtbild ein.
Kohlb
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rchitekte
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Ingenie
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(2)
Volkswagenwerk, Wolfsburg.
MITGLIEDERARBEIT
17Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
Welches Industriegebäude der letzten
60 Jahre empfi nden Sie persönlich als
zukunftsweisend?
Sehr faszinierend sind vor allem Beispiele
der Industriearchitektur, die die Aufgabe
holistisch in allen Maßstäben betrach-
ten. Das Johnson Wax Headquarter von
Frank Lloyd Wright ist zwar ein bisschen
älter als 60 Jahre, aber die Faszination der
Umsetzung des Arbeitsprozesses von Mas-
terplan über Tragwerk bis hin zum Layout ist
hier bemerkenswert eigenständig gedacht.
Ähnlich ist es beim G-Star Headquarter
von OMA, das ist ein sehr zeitgenössisches
Projekt (siehe industrieBAU 4/14). Neben
Funktion und Ästhetik ist dieses Projekt für
mich so beeindruckend, weil es auf beson-
dere Weise den Rückschluss vom Produkt
zum Herstellungsort schafft. Dieser Zusam-
menhang zwischen Produkt und Architek-
tur wird immer wichtiger und wir sehen es
auch als unsere Aufgabe an, dies unseren
Auftraggebern im immer weiteren Umfang
zu ermöglichen. Aus diesem Grunde bieten
wir Industriearchitektur nicht nur in Form
von Gebäudeplanung, sondern bis hin zum
kleinsten Detail der Innenausstattung aus
einem Guss an.
Welche drei architektonischen Grundge-
danken braucht ein guter Industriebau?
Als Allererstes einen engagierten Bauherrn,
der die Architektur nicht vom Mittel zum
Zweck verkommen lässt. Zweitens muss der
Bauherr über die Funktionalität hinaus den
Menschen und Arbeitsplatz fordern und
fördern. Drittens gilt es, den Gedanken der
Nachhaltigkeit in der Architektursprache,
dem Material und dem Umgang mit der
Umwelt umzusetzen.
In welchem Industriebau würden Sie als
Fabrikarbeiter arbeiten wollen?
Die Frage ist einfach, aber die Antwort
etwas komplizierter. Nicht nur das Gebäude
oder der gestaltete Arbeitsplatz prägen
den Industriebau und die damit verbun-
dene Arbeitsplatzqualität. Zur Zufrieden-
heit am Arbeitsplatz gehören viel mehr
Dinge, unter anderem bauliche Aspekte
wie Tageslicht, Klimabedingungen (Luft,
Wärme, Kälte, Schall usw.) sowie Ergo-
nomie und kurze Wege. Zur Fabrikarbeit
gehört aber vor allem auch das Gesamt-
bild des Arbeitgebers dazu, wie Verträge,
Schichtmodelle, Essensangebot, Versiche-
rungen und vieles mehr.
Ich würde gerne – anstatt in einem klas-
sischen Industriebau – in einer campusähn-
lichen Anlage arbeiten, welche folgende
Kriterien erfüllt: einen Ausgleich zwischen
bebauten Flächen und Grünfl ächen sowie
Arbeitsplätze mit Tageslicht und Außenbe-
zug. Der Industriecampus, wie ich ihn mir
vorstelle, sollte wie ein gut gemixter Cock-
tail sein: die Produktion als Basis mit einem
Schuss Essenswelt, Sport, Einzelhandel für
den Tagesbedarf, Gesundheit und Erholung.
Welche Kindheits- und Jugenderinne-
rungen haben Sie zum Thema Industrie-
bau? Hat Ihr Vater oder Großvater Sie
auf Baustellen mitgenommen?
Dies ist, auch wenn in eine Architektur-
familie geboren, für einen Spätberufenen
die falsche Frage. Ich kann mich aber noch
sehr gut an die Flüge von Baden-Baden mit
einer kleinen Sportmaschine mit meinem
Vater zur Baustelle der MTU nach Fried-
richshafen erinnern. Aber ehrlich gesagt,
der Flug war damals viel spannender als die
Besichtigung der Baustelle.
Welche Veränderungen stehen uns im
Industriebau noch bevor?
Ich glaube, dass der Industriebau als reines
Funktionalgebäude bald überholt ist. Im
Wettbewerb um die besten Mitarbeiter sind
die Unternehmen immer mehr gefordert
und auch der klassische Industriebau muss
in Zukunft mehr können. Hier komme ich
wieder auf die Vision des Campus zurück.
Bei Großprojekten sollte eine umfassende
Anlage, ein Campus entwickelt werden,
um der Gesamtentwicklung der Arbeitswelt
gerecht zu werden.
Auch muss die Integration einer Anlage in
die nähere Umgebung unbedingt beachtet
werden. Bei mittleren und kleineren Projek-
ten sollte sich der Gedanke schon im Bebau-
ungsplan widerspiegeln. Der Mitarbeiter
im Mittelpunkt – darauf muss auch der
Industrie bau künftig ausgelegt sein. p
[INTERVIEW: MELANIE MEINIG]Der Hauptsitz G-STAR RAW im Südosten von Amsterdam wurde vom
Pritzker-Preisträger Rem Koolhaas, Architekturbüro OMA, entworfen.
KIA-Motors-Fabrik.
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MITGLIEDERARBEIT
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201418
THEORIE TRIFFT PRAXIS
Die Agora im Gebäude:
Zur Architektur von Wissen und Nichtwissen
Forschung und Entwicklung sind soziale Prozesse. Der kommunikative Austausch
innerhalb der eigenen Disziplin und zwischen den Disziplinen wird immer bedeu-
tender. Dazu braucht es einen Ort. Die architektonische Erfi ndung der Agora könnte
dafür ein Vorbild sein.
3 Der Begriff der Agora führt ähnliche
Bedeutungen mit sich wie Forum oder Plaza.
Werden damit Bauten staatlicher oder kom-
munaler Institutionen beschrieben, geht
dies in der Regel mit hohen Erwartungen an
„etwas Gesellschaftliches“ einher, das sich
dort abspielen soll. In der Privatwirtschaft
sind es zumeist Gebäude des Einzelhan-
dels, die durch öffentliche Bereiche belebt
und attraktiv gemacht werden. „Agora“
greift dabei maximal weit zurück, genau
genommen bis an den Beginn der archai-
schen Kultur und das Aufl eben der attischen
Demokratie vor fast 3.000 Jahren. Mit der
Agora entstand das Prinzip des Synoikismos,
die Vereinigung mehrerer unabhängiger
Dörfer und Adelshäuser („Oikoi“) zu einer
Stadt, einer „Polis“. Ein ähnlicher Zusam-
menschluss lässt sich im selben Zeitraum für
das Forum Romanum beobachten. Charak-
teristisch für die Polis ist, dass vordem unab-
hängig agierende „Häuser“ bzw. Familien in
einen neuartigen Verband eintreten, ohne
jedoch zu verschmelzen. [1]
Die damit einhergehende Steigerung
der gesellschaftlichen Komplexität wird an
entscheidender Stelle durch Architektur
und Städtebau in die Wege geleitet. Zuvor
war der Warentausch zwischen den einzel-
nen „Häusern“ nur im Außerhalb und nur
an besonderen Orten möglich, an denen
Gegenstände hinterlassen bzw. wegge-
nommen wurden (sog. silent trades). Diese
prekäre Einrichtung einer potenziellen
Begegnung mit Fremden – darauf hat der
Soziologe Dirk Baecker [2] aufmerksam
gemacht – erscheint nun mitten in der Stadt,
die dadurch erst zur Stadt im uns vertrauten
Sinne wird: als ein Ort des Austauschs unter
Fremden, die einander fremd bleiben dürfen.
Architektur
Die Architektur kommt dadurch ins Spiel,
dass sie Unterscheidungen einführt. Darin
liegt ihre Selbstreferenz. Architektur unter-
scheidet zunächst einmal zwischen innen
und außen, zwischen einem Raum und dem
nächsten, und erst in weiterer Hinsicht trägt
sie Symbole, zeigt sie Form- und Material-
wahl oder nimmt sie stilistische Bezüge auf.
Die Architektur der Polis, die im 8. Jh. v. Chr.
entsteht, führt den Markt, und mit ihm die
Fremden, in die Stadt ein, und sie tut dies,
indem klar zwischen privaten Häusern und
einem öffentlichen Markt, der Agora, dem
Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt am Main, Campus Riedberg.
Fertigstellung: 2013, Architektur: HENN.
Foyer mit „Boxen“ und Bereichen für den interdisziplinären Austausch.
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h/H
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N (3)
MITGLIEDERARBEIT
19Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
zentralen Platz, unterschieden wird. Durch
die Architektur wird also eine Differenz
eingeführt und aufrechterhalten, die nicht
absolut ist, sondern beliebig oft überschrit-
ten werden kann. Zugleich mit dem Markt
und seiner Fähigkeit, Fremde einander
näher zu bringen, wobei sie Fremde bleiben,
entsteht ein neuartiges politisches System,
das wir seitdem Demokratie nennen.
Die heutige Gesellschaft hat ihre Begeg-
nungs- und Kommunikationsformen durch
die Entstehung neuer Medien insoweit ver-
ändert, als dem Markt in der Stadt keine
zentrale Rolle mehr zuzukommen scheint.
Ausgedient hat diese architektonische
Erfi ndung jedoch keineswegs; Was sich
verändert, ist der Anwendungsbereich. Der
städtische Platz entsteht historisch als eine
Leerstelle, die es möglich macht, mit Frem-
den zusammen zu leben. Natürlich gehören
dazu auch Werte, Regeln und Gesetze. Aber
wäre es überhaupt möglich, diese in jede
konkrete Situation einzubringen ohne die
Orientierung von Städtebau und Architek-
tur? Denn auf dem Platz, der klar von den
umgebenden Häusern unterschieden ist,
wissen wir ohne nachzudenken und ohne
vorhergehende Diskussion, dass wir nicht
privat sind, dass wir Fremdes aushalten müs-
sen und Unbekanntes erwarten dürfen. Auf
dem Platz befi ndet sich kein weiteres Haus,
sondern eine Leerstelle, die nur vorüber-
gehend besetzt werden darf. Das Fremde,
Neue und Unerwartete wird hier auf Dauer
gestellt. Es muss nicht erst von außen her-
eingetragen werden, sondern entsteht aus
den wechselnden Begegnungen derer, die
sich fremd sind.
Das Unstete
Das Unstete wird durch die Architektur zu
einer stetigen Einrichtung, sodass man mit
dem Unberechenbaren rechnen kann. In
der heutigen Wissensgesellschaft kann man
diese Konstellation vermehrt im Innern von
Gebäuden beobachten, die der Forschung
und Entwicklung dienen. Während das
fachspezifi sche Wissen an Labortischen und
Computern, in Bibliotheken und an Werk-
bänken beständig erweitert und erschlossen
wird, sind es die Begegnungen zwischen
den Disziplinen, die das Wissen sprunghaft
entwickeln und neue Gebiete erschließen.
Unterschiedliche Disziplinen sind sich fremd.
Das Wissensfeld, das sich zwischen ihnen
auftut, ist prinzipiell grenzenlos, außerdem
kann es niemand für sich reklamieren und
erobern. Gleiches gilt für die Begegnung
mit dem Markt, mit Kunden, Zulieferern
und Mitbewerbern, aber auch für ethische
Anliegen, die aus der Gesellschaft kommen.
Das Interdisziplinäre
Das interdisziplinäre Wissen ist instabil,
darum braucht es einen Ort, an dem das
beständige Zusammenkommen und Ausei-
nandergehen der Wissensgebiete auf Dauer
gestellt wird. Während die etablierten Fach-
gebiete mit bestimmten Funktionen, techni-
schen wie architektonischen, versorgt wer-
den müssen, hat die „Agora“ die Funktion,
sich von keiner Funktion dauerhaft besetzen
zu lassen.
Das Interdisziplinäre ist kein eigener
Gegenstand, es hat kein angestammtes
Gebiet. Seine Gruppierungen kommen aus
Gründen zusammen, die zunächst nicht Fachlabor
Die „Agora“ in der Mitte wird von allen Fachbereichen genutzt.
HEN
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MITGLIEDERARBEIT
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201420
offenliegen, lassen sie sich doch nicht mit
der Sprache, der Wahrnehmung und dem
Interesse eines bestimmten Fachgebiets
beschreiben. Es gibt zwischen den Fach-
gebieten keine „Gruppen“, wenn dieser
Begriff besagt, dass deren Mitglieder fraglos
zusammengehören, auch wenn sie einmal
nicht zusammen sind. Es gibt allein „Grup-
pierungen“, und für ihre Beobachtung
bleibt nichts als den Spuren zu folgen, die
sie bei ihren Aktivitäten hinterlassen. [3]
Interdisziplinäres kann nur stattfi nden.
Architektur hat dabei die Aufgabe, das
Flüchtige zu verorten, indem es von den
Fachbereichen wahrnehmbar und erlebbar
unterschieden wird. Die Spuren, die die
Begegnungen hinterlassen, werden dabei
nicht der Leerstelle eingeschrieben, son-
dern sie verändern die einzelnen Wissens-
bereiche, wirken also auf diese zurück. Die
memory function liegt verteilt in den Diszi-
plinen und beeinfl usst von dort die zukünf-
tigen Begegnungen auf der „Agora“. Im
Kommen und Gehen, Begegnen und Aus-
einandergehen entstehen und formen sich
Netzwerke. Auch das Gehirn ist solch ein
sich selbst organisierendes Netzwerk, das
Analogien zur Funktionsweise von Städten
und Gebäuden erlaubt. [4]
Funktionale Architekturen
Die Analogie gilt natürlich nicht den Kon-
struktionsweisen, die ganz unterschiedlich
sind, sondern den funktionalen Architek-
turen. Diese äußern sich in raumzeitlichen
Mustern, die beständig reproduziert wer-
den, die entstehen und zerfallen – in
Gehirnen wie in Gebäuden. Die Analo-
gie spielt sich im Bereich der Prozesse ab,
nicht in dem des Aussehens. Dabei ist eine
bestimmte Unterscheidung innerhalb der
neuronalen Architekturen von besonderer
Bedeutung, die zwischen lokalen Verar-
beitungsarealen und deren globaler Ver-
netzung. „Der Schlüssel zur Funktionalität
des Gehirns liegt in der Frage, wie diese
lokalen Verarbeitungsareale über ‚Fern-
verbindungen’ global vernetzt sind.“ [5]
Die Einheitlichkeit der Wahrnehmung und
die Fähigkeit zum Entscheiden und Handeln
kommen nicht durch eine zentrale Instanz
zustande, sondern durch eine Kombination
unterschiedlicher Vernetzungen. „Die funk-
tionale Architektur des Gehirns erzeugt auf
diese Weise in Selbstorganisation raum-
zeitliche Muster mit bestimmten Bedeu-
tungen.“ [6] Diesen Mustern entspricht in
der Welt der Forscher und Entwicklerinnen
das wechselvolle Bild des Begegnens und
Kommunizierens zwischen den Diszipli-
nen. Erst die zusammengeführte Leistung
der lokalen Gehirnareale auf der Basis
einer funktionalen „Architektur“ erscheint
auf der globalen Ebene als Angepasstheit
des Organismus an seine Umwelt, und
erst das Zusammenwirken der spezialisier-
ten Wissensgebiete und Disziplinen bringt
hervor, was heute ein erfolgreiches Institut
oder Unternehmen ausmacht.
Ein derartiger Analogieschluss setzt vor-
aus, dass auch die Unterschiede zwischen
HEN
N (2)
Interdisziplinäres Wissen entsteht auf der „Agora“ durch die Begegnung
in Räumen, die von keinem Fachbereich dauerhaft besetzt werden.
Die Analogie zur funktionalen Architektur des Gehirns liegt in der Unterscheidung lokaler
und globaler Verbindungen. Durch die gemeinsame Nutzung sind alle Fachgebiete
auf der „Agora“ temporär vertreten. Ihre lokalen Netzwerke können dort untereinander
globale Verbindungen entwickeln, ohne ihre fachspezifi sche Verortung aufzugeben.
MITGLIEDERARBEIT
21Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
beiden Feldern benannt werden. Gebäude
werden für Menschen gemacht, die sich in
ihnen bewegen und zurechtfi nden. Verbin-
dungen in der sozialen Sphäre entstehen
dadurch, dass man an einem Ort zusam-
menkommt und später wieder auseinander-
geht. Die soziale Welt ist nicht verdrahtet
wie Nervenzellen, sie pulsiert im Kommen
und Gehen von Menschen. Während im
Gehirn die raumzeitlichen Aktivierungs-
muster mit bestimmten Bedeutungen kor-
relieren, muss man in Gebäuden zwischen
Bewegungsmustern von Menschen im
Raum und den Bedeutungen unterschei-
den, die erst in der Kommunikation ent-
stehen. Nervenzellen bewegen sich nicht,
Menschen aber schon.
Wie prägen sich diese funktionalen Archi-
tekturen nun konkret in der Architektur
von Gebäuden aus? Das Raumsystem eines
Gebäudes defi niert Räume für organisato-
rische Einheiten und fachliche Disziplinen
mit ihren Spezialeinrichtungen, aber auch
solche Räume, die mehrere Einheiten über-
greifen und dabei Funktionen beinhalten,
die für alle von Interesse sind. Das können
einfache Bedürfnisse wie Essen und Trinken
oder Entspannung sein, aber auch Exter-
nalisierungen von Arbeitsständen in Form
von Prototypen oder besonders kostspielige
Geräte, die gemeinschaftlich genutzt wer-
den. An solchen Orten treffen Unbekannte
mit ähnlichen Interessen aufeinander und
können neue Kontakte knüpfen. Auch die
bereits vorhandenen und eher fl üchtigen
Verbindungen zwischen Mitarbeitern, die
für ein soziales Netzwerk ebenso wichtig
sind wie die starken und intensiv gepfl eg-
ten, werden immer aufs Neue aktiviert,
sobald die betreffenden Personen an allge-
mein sichtbaren und zugänglichen Orten in
Erscheinung treten.
Das zufällige Aufeinandertreffen, die
absichtsvolle Gruppierung, das Auftreten
und Sich-Zurückziehen, das Präsentieren und
Verbergen von Inhalten und Gegenständen
geschieht nicht als „soziales Handeln“ im
luftleeren Raum einer „Gesellschaft“, son-
dern ist untrennbar mit dem Gebrauch von
Türen und Wänden, Emporen und Treppen,
Fenstern und Fluren, zentralen und peri-
pheren Räumen verknüpft. Wir könnten die
meisten Handlungen, die das soziale Leben
ausmachen, ohne Architekturen gar nicht
ausführen, oder nur mit einem derartigen
mentalen und kommunikativen Aufwand,
dass sie wohl eher ausblieben. Insofern
Architektur Aufgaben übernimmt, mit denen
Menschen oder Apparate zum gegebenen
Zeitpunkt überfordert wären, ist sie selbst
Akteur. [7] Architektur macht das Verhält-
nis von Wissen und Nichtwissen dauerhaft,
indem sie fein abgestimmte Unterscheidun-
gen setzt. So hält sie den Prozess in Gang,
ohne das Ergebnis vorherzubestimmen.
Der Wandel in unserem Verhältnis zum Wis-
sen ist tiefgreifend und herausfordernd. Die
Antworten der Architektur werden dabei keine
völlig neuen sein, bietet Architektur doch wei-
terhin Schutz und ordnet Funktionen an. Wir
verlangen auch nach wie vor von Gebäuden,
dass sie schön sind. Nur wird das, was mit-
hilfe des Gebäudes als schön erscheint, etwas
Neues sein. In einer Zeit gewisser restaurativer
Tendenzen, die allein Überkommenes als
schön hinstellen, kann Architektur die Schön-
heit des Relativen, Unbekannten und Überra-
schenden vermitteln. p
TEXT: PROF. DR.-ING. ARCHITEKT GUNTER HENN
LEITET DEN LEHRSTUHL FÜR INDUSTRIEBAU SOWIE
DAS CENTER FÜR WISSENSARCHITEKTUR AN DER
TU DRESDEN. DARÜBER HINAUS IST ER CHAIRMAN
DES INTERNATIONAL TÄTIGEN BÜROS HENN.
[1] VGL. GUNTER HENN, SVEN RICHTER, MICHAEL
STEINBUSCH: DIE AGORA IM UNTERNEHMEN. IN:
HANS-GEORG LIPPERT, RUT-MARIA GOLLAN, ANKE
KÖTH (HG.), UNPLANBAR 2. AGORA UND VOID:
DIE FUNKTION DER MITTE IN ARCHITEKTUR UND
STÄDTEBAU, DRESDEN 2013.
[2] DIRK BAECKER: STADTLUFT MACHT FREI:
DIE STADT IN DEN MEDIENEPOCHEN DER
GESELLSCHAFT, IN: ZU|SCHNITT (2008) H.
015. WWW.ZU.DE/DEUTSCH/FORSCHUNG_
FORSCHUNGSPROJEKTE/ZUSCHNITT_015.PDF
[3] VGL. BRUNO LATOUR: EINE NEUE SOZIOLOGIE
FÜR EINE NEUE GESELLSCHAFT, FRANKFURT AM
MAIN 2010, S. 50FF. DEM GEDANKENGANG
LATOURS FOLGEND IST DIE FLÜCHTIGE
GRUPPIERUNG KEINESWEGS EINE EXOTISCHE
ERSCHEINUNG, SONDERN DER AUSGANGSPUNKT
VON VERSAMMLUNGEN ÜBERHAUPT, DIE
BEOBACHTUNG IHRER SPUREN MITHIN DIE
EIGENTLICHE AUFGABE DER SOZIOLOGIE.
[4] VGL. WOLF SINGER: DAS GEHIRN – EIN SICH
SELBST ORGANISIERENDES SYSTEM. IN: HENN
MAX PLANCK INSTITUTE FRANKFURT, MÜNCHEN
2014, S. 22-26.
[5] EBD. S. 25
[6] EBD., S. 26
[7] VGL. BRUNO LATOUR: EIN TÜRSCHLIESSER
STREIKT. IN: DERS., DER BERLINER SCHLÜSSEL.
ERKUNDUNGEN EINES LIEBHABERS DER WISSEN-
SCHAFTEN. AUS DEM FRANZÖSISCHEN VON
GUSTAV ROSSLER, BERLIN 1996, S. 62-83.
Restaurant Minerva. Der beliebte Treffpunkt wird auch von Mitarbeitern umliegender Institute genutzt.
HG
Esc
h/H
EN
N
MITGLIEDERARBEIT
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201422
MASTERPLAN INDUSTRIEGEBIET HÜCKELHOVEN-BAAL
Standortentwicklung in B-Lagen
Die richtige Standortwahl für den Bau eines Industriegebäudes macht Unternehmen
und Planern das Leben oft nicht einfacher. Dipl.-Ing. Architekt Michael Juhr vom Juhr
Architekturbüro für Industriebau- und Gesamtplanung aus Wuppertal hat jüngst am
Standort Hückelhoven-Baal ein Musterbeispiel für Masterplanung und Standortent-
wicklung umsetzen können.
3 Das mittelständische Unternehmen
Wenko-Wenselaar GmbH & Co. KG mit
Stammsitz in Hilden, Rheinland, stellt seit
Ende der 1950er-Jahre Artikel aus den Berei-
chen Bad, Küche, Wäsche und Wohnen her
und vertreibt diese weltweit. Der Vertrieb
erfolgt über den Versandhandel, den statio-
nären Handel sowie durch E-Commerce. Zur
Optimierung der Logistikprozesse wurde
1996 die Wenko-Wenselaar GmbH & Co.
KG „Prodlog“ als Logistikdienstleister für die
Wenko-Wenselaar GmbH & Co. KG gegrün-
det. Neben einer optimalen Verkehrsanbin-
dung, der Mindestforderung Duomodalität,
der Möglichkeit eines 24/7-Betriebes und
einem ausreichendem Zugriff auf Perso-
nalressourcen im regionalen Umfeld wurde
als Grundvoraussetzung ein Grundstück
mit ausreichendem Entwicklungspotenzial
defi niert. Die Auswertung der Standortana-
lysen mehrerer Standorte ergab, dass diese
Kriterien in dem 1995 neu ausgewiesenen
Industriegebiet Hückelhoven-Baal, in der
Nähe von Aachen, bestens erfüllt werden.
Auf dieser Grundlage wurde ein Grundstück
mit einer Fläche von 8 ha für den Neubau
des Logistikzentrums erworben.
Masterplanung
Die aktuellen Bedarfe standen im Jahr
1996 fest. Für den Bauherrn war die plan-
bare Erweiterbarkeit für eine Vielzahl mög-
Frank G
leitsm
ann,
Wuppert
al (2
)
MITGLIEDERARBEIT
23Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
licher logistischer Prozesse von eminenter
Bedeutung. 1996 dachte noch niemand an
E-Commerce und die durch diese Logistik
erforderlichen erhöhten Flächenbedarfe. Für
die aktuellen und für mögliche zukünftige
Bedarfe wurde durch die Fraunhofer-Gesell-
schaft IML und das Juhr Architekturbüro für
Industriebau- und Gesamtplanung ein Mas-
terplan für das Areal erstellt. Dieser basiert
im Wesentlichen auf einem erweiterbaren
Hochregallager, um das herum Produktions-
und Logistikgebäude mit den erforderlichen
Freifl ächen in zeitlich versetzten Baustufen
angebunden werden können. Der Mas-
terplan wurde für einen Zeithorizont von
20 Jahren konzipiert.
Standortentwicklung
Die Standortwahl hat sich als zukunfts-
fähig erwiesen. Wenko-Wenselaar GmbH
& Co. KG „Prodlog“ war eines der ersten
Unternehmen, das sich an dem Standort
angesiedelt hat. Heute sind dort neben
Niederlassungen von KEP-Dienstleistern
wie DPD, DHL und Hermes auch QVC mit
Flächen von deutlich über 250.000 m2 eta-
bliert. Das zeigt, dass auch außerhalb der
„Big Five Standorte“ Logistikentwicklungen
in den sogenannten „B-Lagen“ wirtschaft-
lich umzusetzen sind.
Baustufen
In der ersten Baustufe wurden 1998
der erste Teil des Hochregallagers, ein
Produktions gebäude und ein Kommissio-
nierbereich mit einer Gesamtfl äche von
20.000 m2 und im Jahr 2005 in der zweiten
Baustufe ein Semihochregallager mit 2.500 m2
Grundfl äche errichtet. Diese Gebäude dien-
ten der Eigennutzung und wurden build to
suit konzipiert. Ab der Baustufe 3 sieht der
Masterplan die Errichtung von zwei weiteren
Logistikgebäuden mit einer Gesamtfl äche
von ca. 12.000 m2 vor, die sowohl selbst- als
auch fremdgenutzt werden können. Die ab
der dritten Baustufe geplanten Gebäude sind
insoweit multiuserfähig zu realisieren.
Eigennutzung
Materialfl uss
Eigennutzung + Fremdvermietung
Materialfl uss Wareneingang
Eigennutzung + Fremdvermietung
Materialfl uss Warenausgang
PRAXISHINWEIS
Informationen zu Standard -anforderungen an Logistikgebäude und Standorte:
pLogistikimmobilienreport 2014, Jones Lang LaSalle, www.joneslanglasalle.de
p100 Punkte der Logistikplanung, Michael Juhr, www.juhr.de
pAnforderungen bei der Planung von Logistikanlagen, Michael Juhr, www.juhr.de
Die Verbindung von Neubau und Bestand schafft
eine Einheit zwischen den beiden Bauvolumina.
MITGLIEDERARBEIT
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201424
Standortvorteile durch Synergien
Die Logistikgebäude der dritten Baustufe
können weitestgehend nach Standardan-
forderungen erstellt werden. Standardpro-
dukte haben in der Regel nicht die Möglich-
keit einer Hochregaleinlagerung (> 9,50 m).
Der Standort bietet durch das zentrale 16 m
hohe Hochregallager mit einer modernen
EDV-Infrastruktur die Möglichkeit, diesen
Gebäuden auch Hochregallagerkapazitäten
zur Verfügung zu stellen. Das erhöht die
Wettbewerbsfähigkeit der Nutzer und stei-
gert die Vermietungsmöglichkeiten.
Nachhaltigkeit
Damit Aspekte des nachhaltigen Bauens
in einem Projekt realisiert werden können,
sind die unterschiedlichsten Rahmenbe-
dingungen zu verifi zieren. Bei dem Bauab-
schnitt 3.1 wurden die folgenden Rahmen-
bedingungen näher untersucht:
p Betriebsprozesse
p Geografi e
p Geologie
p Amortisationszeiten
p Marketing/Image
p Betriebszeiten
p Topografi e
p singulärer Standort/Industriepark
p Kundenanforderungen
p gesetzliche Vorschriften.
Weiterhin ist innerhalb jeder Rahmenbe-
dingung jede einzelne Maßnahme im Hin-
blick auf die Umsetzbarkeit zu qualifi zieren
und zu quantifi zieren. Die Ergebnisse sind
in einer Matrix zusammenzufassen. Neben
diesen Bewertungen ist noch eine Einschät-
zung von vorbereitenden Maßnahmen für
eine Umsetzung der Nachhaltigkeitskom-
ponenten in dem Projekt zu einem späteren
Zeitpunkt in die Matrix zu integrieren. Hier-
bei wird einerseits darauf zu achten sein, die
Vorhaltungskosten so minimal als möglich zu
gestalten, und andererseits die Umsetzung
der Nachhaltigkeitskomponenten durch die
jetzt realisierten Konstruktionsweisen zu
einem späteren Zeitpunkt nicht unmöglich
zu gestalten. Diese Matrix bildet die Grund-
lage für die Realisierungsentscheidung jeder
einzelnen Nachhaltigkeitskomponente. Die
Grundlagen für die getroffenen Entschei-
dungen zur Umsetzung oder Nichtumset-
zung von Nachhaltigkeitskomponenten zum
Zeitpunkt der Projektentscheidung werden
hierdurch nachvollziehbar dokumentiert.
Nachhaltigkeitskomponenten konkret geprüft
In der nachfolgenden Tabelle sind die bei
diesem Projekt untersuchten Nachhaltig-
keitskomponenten unter Berücksichtigung
der Rahmenbedingung Amortisations-
zeitraum zusammengestellt. Analog dazu
wurden auch die anderen vorgenannten
Rahmenbedingungen für dieses Projekt
RALPH W. BIRSCHEL,
GESCHÄFTSFÜHRER
WENKO-WENSELAAR GMBH &
CO. KG „PRODLOG“, ZUR
Nachhaltigkeit:
Für uns stehen bei unseren Immobilien
deren langfristige Nutzbarkeit, geringe
Betriebskosten, die Möglichkeit, fl exi-
bel auf sich ändernde Kundenanforde-
rungen reagieren zu können, und die
Berücksichtigung energiepolitischer As-
pekte im Vordergrund. Nachhaltigkeit
ist in unserem Unternehmensleitbild fest
verankert. Unsere Kunden erwarten von
uns den Nachweis der Nachhaltigkeit in
unseren Prozessen.
Bei der Auswahl unserer Planer legen
wir Wert darauf, dass diese das Thema
Nachhaltigkeit nicht nur in ihren Unter-
nehmensleitbildern verankert haben,
sondern in diesen Bereichen konkrete
Erfahrungen und Erfolge nachweisen. Wir
verlangen von den durch uns beauftragten
Planungsteams grundsätzlich die Berück-
sichtigung aller für das konkrete Projekt
möglichen Nachhaltigkeitskomponenten
in dem gesamten Planungsprozess. Die
Vorschläge müssen mit nachvollzieh-
baren Wirtschaftlichkeitsberechnungen
hinterlegt sein. Wir diskutieren diese Vor-
schläge in mehreren Workshops mit den
Planungsteams. Auf Grundlage der Ergeb-
nisse dieser Workshops und unter Berück-
sichtigung aller Rahmenbedingungen ent-
scheiden wir dann, welche Vorschläge rea-
lisiert werden.
Sicher sind wir als Eigennutzer an der
einen oder anderen Stelle eher bereit, auch
bei längeren Amortisationszeiträumen in
die Nachhaltigkeit zu investieren. Unter
dem Strich müssen wir aber mit unserer
Logistik – und die Gebäude sind imma-
nenter Bestandteil dieses Prozesses –
wettbewerbsfähig am Markt agieren kön-
nen. Wir erwarten, dass uns die realisierten
Nachhaltigkeitskomponenten dabei einen
Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Die Brettsperrholzdecke dient als tragende Deckenkonstruktion des Mezzaninegeschosses.
Frank G
leitsm
ann, W
uppert
al
MITGLIEDERARBEIT
25Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
untersucht, in der Matrix zusammengefasst
und dienten als wesentliche Entscheidungs-
grundlage für die Realisierung.
Konstruktion
Erstmalig in Deutschland wurde in einem
Logistikprojekt die tragende Deckenkon-
struktion des Mezzaninegeschosses aus
einer Brettsperrholzdecke gefertigt. Die
Konstruktion ist in der Brandschutzqualität
F 30-B nach DIN 4102 gefertigt und erfüllt
in Zusammenhang mit der automatischen
Brandmeldeanlage die Anforderungen der
Kategorie K 2 der aktuellen Industriebau-
richtlinie (IndbauRL). Bei einer Spannweite
von 8,15 m und einer Breite von ca. 3,30 m
beträgt die Plattenstärke bei einer Nutzlast
von 5 kN lediglich 28 cm. Beide Seiten sind
oberfl ächenfertig und bedürfen keiner
Nachbehandlung. Brandschutzanforderun-
gen F 90 an die Decke können durch einsei-
tiges Aufbringen einer Fibersilikatplatte auf
der Deckenunterseite sichergestellt werden.
Die Konstruktion aus nachwachsenden
Rohstoffen zeichnet sich insbesondere
auch durch ein geringes Gewicht und den
Einbau ohne jeglichen Feuchtigkeitseintrag
in das Gebäude aus. So können Erwei-
terungen der Mezzaninegeschosse oder
Ebenen zu einem späteren Zeitpunkt ohne
großen logistischen Aufwand schnell erfol-
gen. Für diesen Fall werden die Platten in
einer Breite von ca. 2,50 m konzipiert. Sie
werden dann durch die Standardladetore in
das Gebäude eingebracht und in der Regel
mit vorhandenen Flurförderzeugen in die
– vorgehaltene – Stahlbetonkonstruktion
direkt hinter den Ladetoren eingelegt. Auf
diese Weise können in einer Nachtschicht
von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr etwa 250 m²
Decke eingebracht werden, ohne die logis-
tischen Abläufe innerhalb der Prozess-
fl ächen zu stören.
Belichtung und Beleuchtung
Belichtung und Beleuchtung stellen bei
dem Thema Nachhaltigkeit einen wichtigen
Aspekt dar. Zum einen geht es hier ganz
wesentlich um die Qualität der Arbeitsplätze
(soziale Komponente), zum anderen um die
Qualitätssicherung der Arbeit (Null-Fehler-
Prinzip) und letztlich um die Reduktion von
Energieverbräuchen (Kostensenkung). Zur
Erreichung dieser Qualitäten sind immer
mehrere Komponenten erforderlich.
In diesem Fall sind diese:
p Große natürliche Belichtungsfl ächen
(Umweltwand als Tageslichtsystem)
p Maßnahmen zur Vermeidung von Blend-
wirkungen/Schattenwurf/unerwünschtem
Wärmeeintrag
p Erhöhung der U-Werte der Fenster-
konstruktionen
p Vermeidung von außen liegendem
Sonnenschutz
p tageslichtabhängige Steuerungen des
Kunstlichtes
p differenzierte Bestückung der Tragbänder
mit Leuchten
p Verwendung von hellen Farben an
Decken, Wänden und Böden.
Rahmenbedingung-Nr. 4: Amortisationszeitraum
Nachhaltigkeits-
komponente
< 5
Jahre
> 5 < 7
Jahre
> 7 <10
Jahre Bemerkung
Entscheidung
Auftraggeber
Verwendung
nachwachsender
Rohstoffe
Dach- u. Deckentragwerk
Nachrüstmöglichkeit Teil 2
Mezzanine
(Vorhaltung)
ja
Niedertemperatur-
heizungX
Optionen Geothermie
Kühlung
Arbeitsplatzqualität
ja
Erhöhung
TageslichtanteilX
Tageslichtabhängige
Kunstlichtsteuerung
Minimierung elektrische Energie
Arbeitsplatzqualität
ja
Optimierung
Wirkungsgrad
Tageslichtanteil
durch Wand-/
Dachgestaltung
X
Minimierung elektrische
Energie
Arbeitsplatzqualität
ja
Transluzente
DämmungX
In Profi lverglasung
Gute Lichtverteilung
keine Schlagschatten, dadurch
erhöhte Arbeitssicherheit
ja
Optimierung
LadetechnikX Vorgesetzte Loadhouses ja
Lastreserven
Tragkonstruktion
Photovoltaik
Solarthermie
Industrial Farming
1,5 kN/m2 Dachfl äche
(Vorhaltung)
ja
Photovoltaik
Dach/WandX Lastreserven berücksichtigt nein
Solarthermie Dach XWasch- u. Duschbereiche
Lastreserven berücksichtigtnein
Erhöhung
Dämmstärke XKompensation fehlende
Energien nach EEGja
Grauwassernutzung X Wasch- und Duschbereiche ja
PRAXISHINWEIS
Änderung der M IndBauRL im Sommer 2014 geplant
Gemäß dem Beschluss der Fachkommis-sion Bauaufsicht vom 13./14.12.2013 sind deutliche Verschärfungen der aktu-ellen Muster-Industriebau-Richtline ge-plant. Insbesondere zu den Bereichen der Emporen und Ebenen weist der Entwurf ebenso wie bei Dachkonstruk tionen erhöhte Anforderungen aus. Empo-ren waren bisher bis zu 50 Prozent der Grundfl äche zulässig; in Zukunft ist eine Reduzierung auf 25 Prozent oder als Einordnung in Ebenen mit aufwendiger Brandlastberechnung erforderlich. Tipp: Bei bestehenden Logistikgebäuden vor Inkrafttreten der Novellierung mögliche Flächenerweiterungen bauaufsichtlich (nach altem Recht) genehmigen lassen. Die Umsetzung kann dann zu einem spä-teren Zeitpunkt erfolgen.
Tabelle
: Ju
hr
Arc
hitektu
rbüro
für
Indust
riebau-
und G
esa
mtp
lanung
MITGLIEDERARBEIT
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201426
Insbesondere die Verwendung von trans-
luzenter Wärmedämmung, z. B. Glasge-
spinsten, innerhalb einfacher und bewährter
Industrieverglasungen (Profi lglaskonstruk-
tionen) führt zu einer signifi kanten Verbes-
serung der gesamten Lichtanmutung und
des Ug-Wertes. Im vorliegenden Fall durch
das Glasgespinst Timax GL plus F der Firma
Wacotech von 2,8 W/m²K auf 1,35 W/m²K.
Tageslichtsysteme verwandeln direktes
Sonnenlicht in diffuse Strahlung und bewir-
ken eine deutlich angenehmere Ausleuch-
tung: Helligkeit verteilt sich blendfrei und
gleichmäßig im Innenraum – ohne Schlag-
schatten. Außen liegende Sonnenschutzan-
lagen können entfallen. Die Unfallgefahr bei
den Arbeitsprozessen ist durch den Wegfall
der Schlagschatten deutlich reduziert.
Die Realisierung von Nachhaltigkeits-
komponenten ist abhängig vom Stand-
ort und Projekt. Grundsätzlich lassen sich
diese Komponenten in Industriegebäuden
in der Wechselwirkung mit hohen thermi-
schen und mechanischen Prozessenergien
hervorragend einsetzen. Im Bereich von
Light-Industrial-Projekten mit wenig instal-
lierter Prozesstechnik eigen sich die großen
Gebäudehüllen zum Einsatz der Bauteile. Bei
allen Planungen sind immer die baulichen
Maßnahmen in den Vordergrund zu stellen,
die eine Nachrüstung von Nachhaltigkeits-
komponenten zu einem späteren Zeitraum
ermöglichen – sei es, dass eine Nutzung es
erforderlich macht oder das Budget dafür
geschaffen werden kann. p
TEXT: DIPL.-ING. ARCHITEKT MICHAEL JUHR
REDAKTIONELLE BEARBEITUNG: MELANIE MEINIG
PRAXISHINWEIS
Lieferzeiten beachten!
Stahltrapezbleche, Stahlkassetten und Stahlsandwichelemente in Sonderfarben und Sonderrefl exionsgraden (z.B. RAL 9016 Verkehrsweiß in Verbindung mit mittlerem Glanz nach DIN 13300) tragen deutlich zur Helligkeitssteigerung bei und sind nur geringfügig teurer, haben aber Lieferzeiten von bis zu 12 Wochen.
Lichtsituation im Inneren der Halle.
Frank G
leitsm
ann, W
uppert
al
Schnitt
Plä
ne:
Juhr
Arc
hitektu
rbüro
für
Indust
riebau-
und G
esa
mtp
lanung
Grundriss
Lageplan
MITGLIEDERARBEIT
27Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
INTERVIEW
„Der Austausch ist sehr wichtig“
„Je klarer die Arbeitsgrundlagen, desto besser das Ergebnis.“ Der das über das Bauen
im Ausland sagt, weiß, wovon er spricht: Albrecht Fischer leitet als Verantwortlicher
der Zentralabteilung Anlagen und Bauten, Corporate Real Estate and Facilities bei der
Robert Bosch GmbH alle nationalen und internationalen Bauaufgaben des Konzerns.
Herr Fischer, welchen prozentualen Anteil am Gesamtbauvo-
lumen hat das Bauen im Ausland bei Bosch?
Wir bauen derzeit rund 80 Prozent unserer Flächen im Ausland.
Dabei verfügen wir insgesamt über rund 13,5 Mio. m2 Gebäudefl ä-
chen. Davon befi nden sich mehr als ein Drittel in Deutschland, etwa
gleich viel in Europa und Asien und in Amerika knapp 15 Prozent.
Unser Wachstum fi ndet eindeutig in Asien statt, zusätzlich auch in
Mexiko. Mittel fristig sehen wir auch neue Aufgaben in Afrika. Der
Länderschwerpunkt lag im vergangenen Jahr auf China mit rund
100.000 m2 fertiggestellter Gebäudefl ächen.
Wie baut Bosch im Ausland?
Wir als Bosch Liegenschaftsabteilung bauen und steuern den gesam-
ten Prozess. Dabei entwickeln wir mit dem Nutzer, unserem internen
Bauherrn, zusammen das Anforderungsprofi l und daraus das Pfl ich-
tenheft. Die ersten Pläne werden immer in Deutschland in der zen-
tralen Bauabteilung erstellt und dann vor Ort weiterentwickelt und
umgesetzt.
Wenn es sich in dem entsprechenden Land um unsere erste Bau-
aufgabe handelt, suchen wir vor Ort einen Planungspartner, der die
lokalen Behörden und den Markt kennt und weiß, was es zu tun gilt.
Der Austausch ist sehr wichtig, um kein Lehrgeld zahlen zu müs-
sen. Die Pläne bis zur Genehmigung und Ausschreibung entwickeln
wir dann gemeinsam weiter. Danach wird die Ausschreibung grund-
sätzlich wieder von der Schillerhöhe aus gesteuert. In China gibt es
diesbezüglich eine Ausnahme: Die Projektleitung und der Einkauf
erfolgen vor Ort. Grundsätzlich gilt: je klarer die Arbeitsgrundlagen,
desto besser das Ergebnis.
Wer nimmt die Bauleitung
vor Ort wahr?
Auf den Baustellen reagieren wir je nach Land differenziert. In Ost-
europa arbeiten wir beispielsweise ausschließlich mit lokalen Büros.
In China haben wir seit über zehn Jahren eine eigene Abteilung
bestehend aus deutschen und chinesischen Mitarbeitern, die die
Projekte eigenständig umsetzt und vor Ort steuert. Bedarfsbezogen
entsenden wir auch Vertragsangestellte über mehrere Jahre ins Aus-
land, z. B. nach Vietnam, Russland und Indien. Bei den Auslandsein-
sätzen achten wir darauf, Erfahrung, Know-how, Denken und Werte
unseres Unternehmens in die jeweiligen Länder zu transportieren.
In China haben wir einen chinesischen Kollegen, der nach sieben-
jährigem Know-how-Transfer für die Projekt- und Bauleitung aller
chinesischen Projekte verantwortlich ist.
Alle anderen Aktivitäten betreuen wir direkt von Gerlingen aus
mit Besuchen vor Ort im monatlichen Rhythmus. Operative Tätig-
keiten, also die Bautätigkeiten auf den Baustellen, vergeben wir
an Auftragnehmer.
Welche regionalen Unterschiede
existieren von Land zu Land?
Die lokalspezifi schen Einfl üsse und Besonderheiten sind enorm. Wir
treffen auf Unterschiede in der Gesetzgebung, der Kultur und im
Baumarkt. Die eigentliche Heraus forderung besteht darin, sich so
weit zu öffnen, dass man die lokalen Aspekte erkennen, einschätzen
und im Projekt-, im Tagesgeschäft umsetzen kann. Mit einer starren
deutschen Erwartungshaltung würden die Kollegen gerade in Asien
und Osteuropa scheitern. Wir achten darauf, unser Grundverständnis
C/R
E
Verkaufshaus in Budapest, Ungarn.
MITGLIEDERARBEIT
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201428
von Qualität, die Verlässlichkeit bei Terminen
sowie selbstverständlich unseres gesetzes-
konformem Verhaltens zu vermitteln und
damit ein Grundverständnis der Zusammen-
arbeit herzustellen.
Was können Sie anderen Bauherren
mit auf den Weg geben?
Einem deutschen Unternehmen würde ich
ganz klar empfehlen, bereits im Vorfeld, in
Deutschland sehr genau festzulegen, was
gebraucht wird. Das Projekt sollte mit deut-
schen Partnern so weit wie möglich kon-
zeptionell vorangetrieben werden, sodass
die Inhalte klar und deutlich formuliert sind.
Es hilft auf jeden Fall, mit Firmen Kontakt
aufzunehmen, die im entsprechenden Land
schon einmal gebaut haben, und inhaltlich
abzuholen, was es dort zu beachten gilt, um
als deutsche Firma von diesem Netzwerk zu
profi tieren. Über Empfehlungen zu verläss-
lichen lokalen Partnern reduziert man die
Risiken für den Markteintritt und spart am
Ende bares Geld in der Investition.
Was sehen Sie beim Bauen im Ausland
besonders positiv?
Sicherlich die in sehr vielen Fällen schnelle
Genehmigungsdauer von Projekten sowie
die Unterstützung der Behörden. Es wird
anerkannt, wenn jemand ins jeweilige Land
kommt und in Arbeitsplätze investiert. Die
Wertschätzung des hohen deutschen Qua-
litätsstandards sowie der gute Ruf sind
geschätzt und wir profi tieren von der daraus
resultierenden Akzeptanz. Die Einsatzbereit-
schaft und Schnelligkeit der Planungsbüros
und Firmen ist insgesamt oft sehr hoch.
Persönlich erweitert das Bauen im Ausland
unheimlich den eigenen Blick; man lernt im
Laufe der Jahre viele sehr interessante Men-
schen kennen und schätzen.
Wo gilt es genau aufzupassen?
Das Grundverständnis des Themas „fertig“ ist weit gespannt. Wäh-
rend wir in China sehr positive Erfahrungen gemacht haben, sind wir
in Indien noch auf dem Weg, ein gemeinsames Grundverständnis zu
erreichen. Länderspezifi sch gilt es, auch bei der Grundstückssuche
genau hinzuschauen. So gibt es oft kein Katasterwesen, auch hier sei
beispielhaft Indien genannt. Hier gilt es, erst einmal zu recherchieren,
wie die Eigentumsverhältnisse sind. In Osteuropa gestaltet sich die
Bereitstellung der technischen Infrastruktur teilweise schwierig. Ins-
gesamt sollten sämtliche Angaben zur Infra-
struktur sorgfältig geprüft werden.
Wie stehen Sie zur Nachhaltigkeit?
Der vernünftige Umgang mit der Energie ist
bei uns ein wichtiges Thema. Bosch hat es
sich zum Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß bis
2020 bezogen auf 2007 um 20 Prozent zu
senken. Für uns ist das Thema Energie schon
seit Jahren ganz oben auf der Agenda und
wir berücksichtigen es bei Neu- und Umbau-
ten. Dabei kümmern wir uns nicht nur um
den energetischen Aspekt beim bedarfs-
gerechten Bau der Gebäudehülle, sondern
auch bei der technischen Gebäudeausrüs-
tung sowie der Steuerung der Anlagen. Wir
sehen dies als ein Gesamtprojekt. Dies ist bei
Auslandsprojekten umso wichtiger, da es bei
den erst im Aufbau befi ndlichen Ländern oft
noch keine um fassenden Regelwerke gibt.
Lassen Sie Ihre Projekte zertifi zieren?
In Singapur haben wir das erste große Büro-
gebäude in der Stadt mit einem außenlie-
genden Sonnenschutz realisiert, das u. a
deshalb die hohen Anforderungen an die
Energiebilanz erfüllt. Bosch wurde dafür mit
dem Platin-Award, der höchsten Umwelt-
Auszeichnung Singapurs, gewürdigt.
Wie steht es vor Ort um die Sicherheit
der Arbeiter auf der Baustelle?
Wir legen auf Organisation und Sicherheit
der Baustelle in allen Ländern großen Wert.
Besonders in den asiatischen Ländern ist
die Einstellung zur Sicherheit auf Baustellen
sehr verschieden zu unserer. Daher gibt es
gerade im Rahmen der asiatischen Projekte
wie in Indien oder China ein weit entwickel-
tes Schulungssystem unsererseits. Am Ende
der Schulung bekommen die Bauarbeiter
einen sogenannten Baustellenausweis und
jedes Fehlverhalten wird notiert. Allein in
Ahmedabad, Indien, haben wir bei einem
Projekt über 10.000 Schulungen durchge-
führt. Auch die Unterbringung der Bauarbeiter auf der Baustelle
sowie eine funktionierende Baustelleneinrichtung, Ordnung und
Sauberkeit werden bei uns mit hoher Priorität verfolgt. In Bangalore
haben wir derzeit zwei große Baustellen mit bisher rund 1,8 Mio.
geleisteten Arbeitsstunden ohne Unfälle.
Die Tatsache, dass gerade in den Schwellenländern die kulturelle,
bedarfs- oder mentalitätsbedingte Fluktuation auf der Baustelle
BEREITSCHAFT ZUM AUSTAUSCH
„Offenheit für andere Meinungen und Kulturen ist enorm wichtig. Man muss bereit sein für einen Austausch von einem hoch entwickelten Land in ein Entwick-lungsland und umgekehrt. Dabei können die Beteiligten insbesondere vom Quer-transport von einem Entwicklungsland ins andere lernen. Es ist wichtig, sich vor Ort ein Bild zu machen und zu versuchen, möglichst vorurteilsfrei von Medienmei-nungen das jeweilige Umfeld zu beob-achten und wahrzunehmen. Wir als Firma Bosch haben einen sehr guten Ruf, auf den wir achten müssen und dem wir uns in unserer täglichen Arbeit verpfl ichtet fühlen. In der technischen Umsetzung müssen lokale und regionale Aspekte berücksichtigt werden, wenn man wirt-schaftlich bauen will, und dazu gilt es, sich Offenheit für regionale Produkte und Vor-gehensweisen zu bewahren. Internationa-les Bauen verlangt von allen Mitarbeitern den Willen zu hohem Einsatz, Kompetenz und Flexibilität. Diesen müssen sie selber haben und ihr privates Umfeld, ihre Fami-lien müssen ihn mittragen.“
Albrecht Fischer, Verantwortlicher
der Zentralabteilung Anlagen und
Bauten, Corporate Real Estate
and Facilities, Robert Bosch GmbH.
MITGLIEDERARBEIT
29Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
sehr groß ist, stellt in dieser Hinsicht immer
wieder eine Herausforderung dar und eben
nicht nur für Qualität und Termine.
Bereitet die Sprache Probleme?
Wenig, denn in etlichen Ländern bietet
gerade unsere landessprachliche Präsenz,
die im gesamten Projektierungsbereich auf
langfristige Partnerschaften angelegt ist,
entscheidende Vorteile. In der Türkei haben
wir seit 17 Jahren mit demselben Architek-
ten zusammengearbeitet. Wenn sich die
Zusammenarbeit im ersten Projekt bewährt
hat, versuchen wir grundsätzlich die weite-
ren Projekte in den Ländern mit denselben
Partnern umzusetzen. Damit haben wir
sprachlich kein Thema mehr und mindestens
genauso wichtig: Die Anforderungen sind
bekannt. Das reduziert den Aufwand unse-
rer Mitarbeiter in der Begleitung von Projek-
ten massiv. Hätten wir nicht den langfristigen Partnerschaftsgedan-
ken, wäre es unmöglich, die zahlreichen Projekte in der angestrebten
Qualität mit unserer schlanken Struktur so erfolgreich umzusetzen.
Inwiefern spielt hier der
menschliche Faktor eine Rolle?
Das Thema einer guten Zusammenarbeit ist für jeden Projekterfolg
letztendlich die entscheidende Komponente. Dabei sind Verlässlich-
keit und Vertrauenswürdigkeit nicht regional spezifi sch. Man wird an
seinem eigenen Tun und Auftreten gemes-
sen und bekommt das Gegebene auch wie-
der zurück. Wir versuchen die Werte unse-
res Unternehmens authentisch zu leben und
stellen fest, dass sie in diesem Zusammen-
hang absolut belastbare Fundamente dar-
stellen. Die Offenheit jedes Einzelnen sowie
die Tatsache, zu dem zu stehen, was man
sagt, sind uns dabei genauso wichtig wie die
Wertschätzung der Zusammenarbeit und
damit der Respekt gegenüber dem Partner.
Das A und O bei allen Projekten sind sehr
engagierte, kompetente Mitarbeiter, die
sich wirklich für das Projekt begeistern und
damit auch das Potenzial haben, es zu tra-
gen. Bis jetzt haben wir dies in jedem Land
realisieren können.
Wie fi nden Sie die
geeigneten Bauprodukte
und prüfen, ob sie der Qualität entsprechen?
Als Erstes prüfen wir im lokalen Markt, welche Produkte wir ver-
wenden können. Wenn wir sehen, dass sich die Produktentwicklung
erst in der Anfangsphase befi ndet, dies gilt vor allem für die Gebäu-
detechnik, beziehen wir diese Produkte aus Europa. Dabei gibt es
auch viele regionale Märkte, die die Produkte den jeweiligen Anfor-
derungsprofi len entsprechend liefern können. Benötigen wir etwa
Betonfertigteile, dann schauen wir uns vor Ort die Produktion an
und entscheiden dann. All dies machen wir mit den eigenen Mitar-
beitern, beziehungsweise in China auch mit chinesischen Kollegen,
die mittlerweile bezüglich der detaillierten Qualitätsstandards min-
destens so penibel sind wie wir.
Gibt es länderspezifi sch einen
entsprechenden Raumbedarf und
was gilt es zu berücksichtigen?
Grundsätzlich gelten für unsere Produk tionsgebäude natürlich
weltweite Standards, die teilweise auch über den gesetzlichen
Forderungen liegen. Darüber hinaus berücksichtigen wir selbstver-
ständlich lokale Standards. Während in der Türkei beispielsweise ein
Gebetsraum nicht fehlen darf, gilt es in China die entsprechenden
Fengshui-Kriterien zu berücksichtigen. Den Zugang zum Werk legen
wir in Indien nach Vastu fest. Weil all diese Themen stark emotional
behaftet sind, nehmen wir Rücksicht auf die Befi ndlichkeiten, denn
die Akzeptanz bei den Kollegen ist uns sehr wichtig. Zur Umsetzung
der Inhalte ziehen wir in der frühen Planungsphase Berater hinzu,
danach lässt sich die Planung sehr gut vermitteln. p
[INTERVIEW: MELANIE MEINIG]
Fertigungsgebäude in Toluca, Mexiko.
Forschungs- und Entwicklungsgebäude in Wujin, China.
C/R
E (2)
BOSCH C/RE
Die Corporate Department Real Estate and Facilities – C/RE – ist verantwortlich für das gesamte Liegenschaftswesen der Bosch Gruppe weltweit in Eigenbesitz und Mietfl ächen. Weil sämtliche Prozesse in einem Lebenszyklus einer Immobilie von der Bedarfsermittlung über das Beschaf-fen, das Betreiben bis zur Verwertung im eigenen Hause selbst auch praktisch gemacht werden, garantiert das vorhan-dene Know-how weltweit eine zielge-richtete Umsetzung aller Projekte sowohl bezüglich der geforderten Funktionalität, als auch hinsichtlich des Termin- und Kos-tenrahmens. Dabei profi tiert die Abteilung erheblich vom großen internationalen Erfahrungsschatz der Mitarbeiter.
Das Gespräch fand bei der Robert Bosch GmbH auf der Schillerhöhe in Gerlingen statt.
MITGLIEDERARBEIT
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201430
MINDESTANFORDERUNGEN AN DEN BRANDSCHUTZ IN LABORGEBÄUDEN
Orientierung im Vorschriften-Dschungel
Der sogenannte „Aldi-Erlass“ gab beim Chemie-Konzern Evonik Industries AG den
Anstoß für eine Masterarbeit an der Fachhochschule Kaiserslautern, die konzernweit
Planungsstandards für neu zu bauende Laborgeschäfte defi niert. Das Ergebnis legt
Mindestanforderungen im Brandschutz über alle Bundesländer hinweg fest und liefert
damit ein einheitliches Orientierungspapier für die Gebäudeplaner des Unternehmens.
3 Unternehmen, die in mehreren Bundes-
ländern Standorte betreiben, haben oft mit
der Problematik des Föderalismus im Bau-
wesen zu tun: In 16 Bundesländern gelten
16 unterschiedliche Landesbauordnungen
und eine Musterbauordnung. Hinzu kom-
men die unterschiedlichen Auslegungen
der Bauaufsichtsämter und Brandschutz-
dienststellen insbesondere bei Sonderbau-
ten. Die Evonik Industries AG betreibt in
mehreren Bundesländern Standorte. Daher
lag es nahe, im Konzern einen brandschutz-
technischen Standard für Laborgebäude
einzuführen. Da die zukünftigen Bauten
des Unternehmens aber nicht nach dem
gleichen Schema errichtet werden, war
auch kein Muster-Brandschutzkonzept für
Labor gebäude bei der Evonik Industries
AG möglich. Vielmehr konzentrierte man
sich bei den ausgearbeiteten brandschutz-
technischen Mindestanforderungen auf
den „gemeinsamen Nenner“ der Anforde-
rungen aus den Landesbauordnungen der
betrachteten Bundesländer und den bun-
desweiten Vorschriften des Arbeitsschutzes,
die in zukünftige Brandschutzkonzepte ein-
fl ießen können. Daraus wurde ein Leitfaden
erstellt als Grundlage für ein konzernweites
Orientierungspapier. Dieses ist dazu gedacht
den Planern zu helfen, die Kosten für ein
Projekt im Vorfeld besser einschätzen bzw.
kalkulieren zu können und sicherzustellen,
dass die brandschutztechnischen Maßnah-
men allgemeine Akzeptanz bei den Geneh-
migungsbehörden fi nden.
Vorbild Baden-Württemberg
Es stellte sich heraus, dass die Anforde-
rungen an die Brennbarkeit der Baustoffe
und den Feuerwiderstand von Bauteilen
in jeweils zwei Bundesländern, bis auf
Nuancen, nahezu identisch sind. Um eine
allgemeine Akzeptanz zu erreichen, war
es jedoch erforderlich, einen Mindeststan-
dard herauszuarbeiten, der in allen Bundes-adam
121/F
oto
lia.c
om
MITGLIEDERARBEIT
31Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
ländern akzeptiert wird. Baden-Württem-
berg ist dabei das einzige der betrachteten
Bundesländer, in dem unmittelbar in der
Landesbauordnung Anforderungen an die
Bauteile und Baustoffe von Räumen mit
erhöhter Brandgefahr gestellt werden. Alle
anderen Bundesländer überlassen dies den
Brandschutzdienststellen, Brandschutzkon-
zepterstellern oder den Bauaufsichten im
Rahmen der Anforderungen, die an Son-
derbauten gestellt werden können. Der in
Baden-Württemberg für alle Gebäudeklas-
sen vorgegebene Feuerwiderstand von 90
min (feuerbeständig) für raumabschließende
Bauteile von Räumen mit erhöhter Brandge-
fahr wurde deshalb als Mindeststandard für
chemische Labore bei Evonik defi niert.
Anforderungen an Flucht- und Rettungswege
Ab der Gebäudeklasse 4 sind in den
betrachteten Bundesländern die tragen-
den und raumabschließenden Bauteile, mit
Ausnahme der Wände notwendiger Flure,
ohnehin mindestens feuerbeständig (F 90)
auszuführen. Unterscheidungen gibt es
hierbei allenfalls in der Wahl der zulässigen
Baustoffe. Die Wände notwendiger Flure
dürfen in allen Obergeschossen der betrach-
teten Gebäudeklassen feuerhemmend (F 30)
hergestellt werden. Die Teile von Flurwän-
den, die gleichzeitig raumabschließende
Bauteile von chemischen Laboren sind,
müssen jedoch mindestens feuerbeständig
ausgeführt werden. Die Zulassungen von
Abschottungen, seien es Brandschutzklap-
pen, Rohrleitungsmanschetten, Kabelab-
schottungen usw., sind standardmäßig für
einen Feuerwiderstand von 90 min geprüft.
Mehrkosten im Bereich der Abschottungen
entstehen dadurch in der Regel nicht.
Um den Planungsaufwand und die Kosten
für technische Einrichtungen zu reduzieren,
sind notwendige Treppenräume standard-
mäßig an Außenwände zu legen und ihre
Ausgänge sollten unmittelbar ins Freie füh-
ren. Aufzüge sollten in den Treppenräumen
verlaufen. Damit die Anzahl der Durchdrin-
gungen von raumabschließenden Bauteilen
erheblich minimiert werden kann, ist es sinn-
voll, Leitungs- und Lüftungsanlagen über-
wiegend in dafür herzurichtenden Installa-
tionsschächten und -kanälen zu verlegen.
Raumlufttechnische Anlagen für Labore
Wenn sicher ausgeschlossen werden
kann, dass in der Abluft der Laborabzüge
aggressive Schadstoffe vorhanden sind,
können nach allgemeiner Auffassung
Brandschutzklappen in der Abluft einge-
setzt werden. Dies reduziert die Kosten
bei der Verlegung der Leitungen in jeweils
einzelnen Installationsschächten. Um auf-
wendige brandschutztechnische Anforde-
rungen an Lüftungszentralen und die darin
verlaufenden Abluftleitungen zu umgehen,
sollte geprüft werden ob die Aufstellung der
Lüftungsanlagen im Freien, also in der Regel
auf den Dächern, nicht doch günstiger ist.
Defi nitionen aus dem Arbeitsschutz sind hilfreich
Die Anforderungen des Arbeitsschutzes
sind bundesweit gültig und daher in allen
Bundesländern obligatorisch anzuwenden.
Die baulichen Vorgaben der Arbeitsstät-
tenrichtlinien betreffen in erster Linie die
erforderlichen Breiten der Fluchtwege und
deren zulässige Länge in bestimmten Fällen.
Die Technischen Regeln für Arbeitsstätten
geben konkrete Maße für die Breite vor, die
auch in das Baurecht transferiert werden
können. Einzig Baden-Württemberg über-
schreitet diese Anforderungen in seinem
Baurecht, weshalb diese bei Evonik nicht
als Mindeststandard vorgegeben werden.
Sogar die Muster-Versammlungsstätten-
richtlinie (MVStättV) verlangt nur 1,20 m
lichte Breite bei Rettungswegen für bis zu
200 Besucher.
Weitere Mindestanforderungen aus dem
Arbeitsschutz betreffen die Türen, die als
Ausgänge aus Laboren führen, oder die
Öffnungsrichtung von Türen im Verlauf von
Rettungswegen. Die Technischen Regeln für
Arbeitsstätten sind die einzigen Regelwerke,
aus denen sich konkrete Vorgaben für die
hier relevanten Gebäude ableiten lassen.
Abweichungen können später Kosten verursachen
Natürlich sind auch Abweichungen von den
Mindeststandards akzeptabel. Wenn beispiels-
weise eine Gefährdungsermittlung ergibt,
dass keine erhöhte Brandgefahr besteht, kann
dies im Rahmen eines Brandschutzkonzeptes
berücksichtigt werden. Dabei muss jedoch
immer bedacht werden, dass bei der Unter-
schreitung des Mindeststandards zukünftige
Veränderungen der Arbeitssysteme in den
Laboren gegebenenfalls nur mit baulichen
Änderungen, wie zum Beispiel Anpassungen
des Feuerwiderstandes oder der Austausch
von brennbaren Baustoffen gegen nicht-
brennbare, erfolgen können. p
TEXT: ALEXANDER KUMMER
Bauteile Mindestanforderung
Tragende und aussteifende Bauteile F 90-A
Wände und Decken zu
angrenzenden RäumenF 90-A
sonstige Wände und Decken A
Türen in Trennwänden zu
angrenzenden RäumenT 30
Türen zu notwendigen Treppenräumen T 30-RS
Erläuterungen zur Tabelle:
T 30 selbstschließender Feuerschutzabschluss (feuerhemmend)
RS Rauchschutztür (DIN 18095)
F 90 Feuerwiderstandsdauer 90 min (feuerbeständig)
A aus nichtbrennbaren Baustoffen
Quelle
: A
lexa
nder
Kum
mer
MITGLIEDERARBEIT
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201432
NEUES AGI-ARBEITSBLATT B 13
Sicherheitsaspekte für Industriedächer
Mit dem neuen AGI-Arbeitsblatt B 13 „Sicherheitsaspekte – Industriedächer (Planung
– Ausführung – Nutzung – Instandhaltung)“ gibt der Arbeitskreis Industriedächer der
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. (AGI) Empfehlungen zur sicherheitsrelevan-
ten Gebäudeausstattung für das Bauteil „fl ache und fl achgeneigte Industriedächer“
(bis ca. 10° Neigung).
3 Sicherheit auf dem Industriedach ist eine
wesentliche Aufgabe – für Planer ebenso
wie für Bauherren und Betreiber. Denn auch
nach Abschluss der Bauphase sind Sicher-
heits- und Schutzmaßnahmen bei Dach-,
Montage-, Wartungs- oder Instandhaltungs-
arbeiten erforderlich – und dies über den
ganzen Gebäudelebenszyklus. Im neuen
AGI-Arbeitsblatt B 13 vom Januar 2015 stellt
der Arbeitskreis Industriedächer der Arbeits-
gemeinschaft Industriebau e. V. deshalb
Maßnahmen zur Reduzierung des Risiko-
bzw. Gefahrenpotenzials für den Betreiber
und den Nutzer übersichtlich zusammen.
Das Arbeitsblatt hilft, Sicherheitsaspekte bei
Industriedächern und Dachbereichen unter
Berücksichtigung der Nutzungsfrequenz,
-art und des Nutzertyps (Personengruppe)
zu ermitteln, zu erfassen und zu planen.
Gesetze, Verordnungen, Richtlinien und Normen
Dazu identifi zieren die Experten des
Arbeitskreises zunächst insgesamt elf
Gesetze, Verordnungen, Richtlinien und
Normen und stellen deren wesentliche
Anforderungen dar. Im Einzelnen sind dies:
• Arbeitsschutzgesetz – ArbSchG
• Arbeitssicherheitsgesetz – ASiG
• Arbeitsstättenverordnung - ArbStättV
• Musterbauordnung – MBO
• Betriebssicherheitsverordnung – BetrSichV
• Baustellenverordnung – BauStellV
• EU-Baustelleneinrichtung
• Technische Regeln für Arbeitsstätten ASR
A2.1 (neu 2013/2014)
• Technische Regeln für Betriebssicherheit
TRBS 2121 „Absturz“
• Bauberufsgenossenschaft der
Bauwirtschaft BG BAU
• DIN-Normen
Da sich die Inhalte dieser verschiedenen
Vorgaben teilweise überlagern, werden
gemeinsame Grundlagen daraus abgeleitet.
Dies soll den verantwortlichen Betreiber und
Planer dafür sensibilisieren, zusammen mit
dem Nutzer ein gesamtheitlich-optimales
Sicherheitskonzept zu erstellen und umzu-
setzen. Der Anhang des Arbeitsblatts stellt
ergänzend die für den Anwendungsbereich
erforderlichen Textpassagen der gesetzlichen
Vorgaben zur vertiefenden Lektüre bereit.
Planungsgrundlagen und Gefährdungsmatrix
Bei der Planung eines Industriedachs
sind die gesetzlichen Vorgaben grundsätz-
lich objektspezifi sch zu berücksichtigen.
Auf der Basis dieser Bestandsaufnahme
können mit der vom AK Industriedächer
neu erarbeiteten Gefährdungsmatrix die
erforderlichen Sicherungsklassen und die
damit verbundenen Schutzeinrichtungen
festgelegt werden. Die Gefährdungsmatrix
setzt dazu die einzuhaltenden Sicherheits-
standards bzw. Sicherungsmaßnahmen in
Relation zur Personengruppe (Zeilen I – V)
und den Nutzungsintervallen (Spalten A –
E) der Dachfl ächen.
Nutzungskategorien A bis E:
Die Nutzungsintervalle gliedern sich in fünf
Nutzungskategorien. Die Häufi gkeit, die
Dachfl äche zu betreten bzw. zu nutzen,
hängt von den technischen Einrichtungen
und notwendigen Wartungsintervallen ab.
In der Nutzungskategorie 5 ist hierbei eine
ständige Nutzung der Dachfl äche gegeben,
wenn z. B. Teile der Dachfl äche als Terrasse
zum Aufenthalt genutzt werden.
Für die Anwendung der Nutzungsklassifi -
kation muss der Begriff „Baustelle“ eindeu-
tig von der „Nutzung“ des fertiggestellten
Bauwerks abgegrenzt werden. Baustelle
defi niert einen Zustand, in dem ein Bau-
werk errichtet, umgebaut oder abgebro-
chen wird. Mit Einsatz von Handarbeit und
Maschinen wird eine Veränderung am Bau-
werk vorgenommen. Daraus ergeben sich
für die dort beschäftigten Personen spezifi -
sche Gefahren, für die zum Sicherheits- und
Gesundheitsschutz besondere Maßnahmen
getroffen werden müssen.
Nach der Errichtung eines Bauwerks, ab
dem Beginn der Nutzung, fallen zu Instand-
haltungszwecken Wartungsarbeiten an.
Sie fallen nicht unter den Zustand einer
Baustelle, sondern sind zum Betreiben des
Gebäudes notwendig. Dennoch sind die
damit beauftragten Personen Gefährdun-
gen durch Absturz ausgesetzt. Die vom
AK Industriedächer entwickelte Nutzungs-
klassifi kation soll deshalb insbesondere das
sichere Arbeiten auf Dächern nach dem
Baustellenbetrieb verbessern.
MITGLIEDERARBEIT
33Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
Personengruppen I – V:
Die verschiedenen Personengruppen glie-
dern sich nach den fachtechnischen Kennt-
nissen der Personen über das Arbeiten bzw.
den Aufenthalt auf Dächern. Das Spektrum
reicht von eingewiesenem Fachpersonal,
geschult mit dem Umgang und den Gefah-
ren auf Dächern, bis hin zu Privatpersonen,
die üblicherweise keine Einweisung in die
Gefährdung beim Betreten von Dächern
erhalten haben. Somit benötigt die Perso-
nengruppe V alle aus der Arbeitsstättenver-
ordnung und den Bauordnungen der Län-
der resultierenden Sicherungseinrichtungen
(Geländer, Treppen usw.).
Sicherungsklasse 1 – 5:
Aus der Schnittstelle der gewählten Nut-
zungskategorie sowie der dazugehörigen
Personengruppe ergibt sich die notwendige
Sicherheitsklasse 1 – 5. Jede Sicherungs-
klasse beschreibt die notwendigen Mindest-
ausstattungen der Schutzeinrichtung.
Praxisbezug am konkreten Beispiel
Das Zusammenspiel der verschiedenen
Faktoren in der Gefährdungsmatrix ver-
deutlichen exemplarisch die technischen
Anlagen eines Gebäudes. Auf dem Dach
stehen häufi g Geräte für die Lüftungstech-
nik, Klimatechnik, Heizungstechnik, Auf-
zugstechnik oder auch Photovoltaikanlagen.
Allen gemeinsam ist die Notwendigkeit von
Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten in
unterschiedlichen Zyklen durch fachkun-
dige Personen, die zudem Werkzeuge oder
Ersatzteile mitführen.
Für die Planung von Dachfl ächen mit
technischen Anlagen bedeutet dies, dass
nicht nur Wartungswege vorhanden sein
müssen, sondern auch ausreichend freier
Platz, um Reparaturarbeiten ausführen
zu können. Ebenso sollte es möglich sein,
Ersatzteile größeren Umfangs sicher auf
das Dach zu transportieren. Hierfür eignen
sich Vorhaltungen, an denen Seilzüge bei
Bedarf montiert werden können, bzw. gibt
es bei häufi ger Nutzung Lastkräne, die auch
dauerhaft montiert sind. Weitere Möglich-
keiten, Lasten sicher auf das Dach zu beför-
dern, ist der Einsatz von Kranen (kritisch)
oder besser temporären Lastaufzügen.
Ebenso sollte der Zugang zum Dach so aus-
geführt werden, dass Personen Werkzeuge
und kleinere Ersatzteile sicher mitführen
können (kein Leiteraufstieg).
Auswirkungen auf Planung und Realisierung
Für die unterschiedlichen Anforderungen
aus der Gefährdungsmatrix steht ein großes
Repertoire an baulichen Ausrüstungen und
Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Einige davon erfordern gleichzeitig fachge-
rechte und sicherheitskonforme Verhaltens-
weisen der Personen auf dem Dach. Das zu
berücksichtigende Spektrum umfasst tempo-
räre und stationäre Sicherheitseinrichtungen
ebenso wie die Gestaltung der Wartungs-
wege. So lassen sich für die Planung aus der
Gefährdungsmatrix die jeweils notwendigen
Sicherungsklassen ableiten und entsprechend
baulich realisieren.
alw
itra
(3)
Öffentlich zugängliche Dächer wie hier am Campus
der Hochschule Rhein-Waal in Kleve müssen durch
einen Seitenschutz, ein Geländer oder eine entspre-
chend hohe Attikaausführung gesichert werden.
Ein aufstellbares Geländer als temporäre Absturz-
sicherung für zeitweilige Arbeiten auf dem Dach.
MITGLIEDERARBEIT
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201434
Temporäre Sicherheits-einrichtungen
Unter temporären Sicherheitseinrichtun-
gen sind Klappgeländer und Anschlagssys-
teme (EN 363) zu verstehen. Die Geländer
werden im erforderlichen Fall aufgestellt
bzw. sind bei manchen Systemen bereits vor
Ort montiert und bei Bedarf aufzuklappen.
Die Anschlageinrichtungen lassen sich
in zwei Typen unterteilen: die seilgeführte
Anschlageinrichtung und die Einzelan-
schlageinrichtung. Sie bestehen jeweils aus
der Anschlageinrichtung, die fest mit dem
Gebäude verbunden ist, und der Ausrüs-
tung, also einem Auffanggurt mit Verbin-
dungsmittel, Falldämpfer oder Höhensi-
cherungsgerät. Der Benutzer muss in die
korrekte Anwendung eingewiesen werden
und es muss immer mindestens noch eine
weitere Person anwesend sein, um im
Unglücksfall zu retten bzw. Hilfsmaßnah-
men einzuleiten. Hierfür ist ein geeignetes
Verfahren vom Vorgesetzten zur Rettung
festzulegen. Ebenso muss die richtige und
sichere Benutzung und die Rettung regel-
mäßig praktisch geübt werden.
Temporäre Sicherheitseinrichtungen sind
deshalb nur dort sinnvoll, wo im Umgang
mit Anschlageinrichtungen oder Klappge-
ländern geschultes Personal eingesetzt wer-
den kann. Generell sollte der Anseilschutz
verwendet werden, wenn technisch keine
kollektiven Schutzmaßnahmen wie z. B.
Seitenschutz oder Hubarbeitsbühnen mög-
lich sind. Kollektive Schutzsysteme haben
immer Vorrang vor Anschlageinrichtungen.
Stationäre Sicherheit-seinrichtungen
Zu den stationären Sicherheitseinrichtun-
gen zählen ein Seitenschutz, ein Geländer
oder eine entsprechend hohe Attikaaus-
führung. Sie sind fest und dauerhaft mit
dem Gebäude verbunden. Ohne weitere
Hilfsmittel sind diese Bereiche vor Absturz
alw
itra
(3)
Lassen sich aus betriebstechnischen Gründen (z. B.
Arbeitsverfahren, zwingende technische Gründe)
Absturzsicherungen nicht verwenden, müssen an
deren Stelle Auffangeinrichtungen vorhanden sein.
Der Zugang zum Dach sollte so ausgeführt
werden, dass Personen Werkzeuge und
kleinere Ersatzteile sicher mitführen können.
Lichtbänder mit integriertem Durchsturzschutz
zählen zu den kollektiven Schutzmaßnahmen.
MITGLIEDERARBEIT
35Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
gesichert. Die Ausführung muss gemäß den
jeweiligen Landesbauordnungen erfolgen.
Gerade bei Bereichen, die häufi g betreten
werden müssen, ist es sinnvoll solche Ein-
richtungen vorzusehen.
Wartungswege
Wartungswege und deren Zugänge sind
in ausreichender Breite zu planen. Die ggf.
benötigte Dämmung im Bereich des Weges
sollte druckstabil sein, d.h., eine Verformung
durch Betreten sollte nicht möglich sein, um
die dauerhafte Dichtigkeit der Dachfl äche zu
gewährleisten. Zu den druckfesten Dämm-
stoffen zählen beispielsweise Mineralwolle
mit druckfester Oberfl äche, Polystyrol- oder
Polyurethandämmplatten mit entsprechen-
der Druckbelastbarkeit, Porenbeton oder
Schaumglas. Werden Wartungswege bereits
bei der Planung bedacht, können in diesen
Bereichen abweichende Schichtenaufbau-
ten zur Restdachfl äche verwendet werden.
Bei Überwindung von besonders gefährde-
ten Bereichen ist es teils auch nötig, den
Weg durch einen Seitenschutz zu sichern.
Weiterhin ist zu beachten, dass der Mindest-
abstand von 2 m zu nicht durchtrittsicheren
Dachöffnungen, Dachkanten, Dachrändern
etc. eingehalten wird.
Vorab ist zu prüfen, ob der Laufweg
aufgelagert oder fast fl ächenbündig zur
Abdichtungsebene realisiert werden soll. Ein
fast fl ächenbündiger Belag sollte rutschhem-
mend ausgeführt werden und vollfl ächig
auf der tragfähigen Unterkonstruktion auf-
liegen, im besten Fall sollte er kraftschlüssig
mit dem Untergrund verbunden werden.
Stolperfallen, wie z. B. Blitzschutzführungen,
sollten vermieden bzw. abgedeckt werden.
Unnötige Wegeführungen verleiten dazu,
„Abkürzungen“ zu nehmen. Damit War-
tungswege auch als Wegeführung erkenn-
bar sind, sollten diese gekennzeichnet sein.
Beispielsweise, indem der Weg sich von
der Umgebung farblich bzw. kontrastreich
abhebt. Bei einigen Bahnen kann der Weg
durch farbliche Gestaltung und Verwen-
dung einer Zusatzlage fast fl ächenbündig
ausgeführt werden. Nahezu bündige Beläge
bieten den Vorteil, keine Stolperkante zu
erzeugen, bringen jedoch mitunter eine
höhere Belastung der Flächenbahn mit sich.
Bei aufgelagerten Wegen, die unmittelbar
auf der Abdichtung angeordnet werden, ist
der Wasserlauf freizuhalten. Die Lastvertei-
lung kann über Einzelplatten von ca. 50 cm
mal 50 cm erfolgen. Je nach Belastung wird
der Belag auf der Flächendämmung verlegt.
Zur Verwendung kommen hier Betonplatten
auf Drain- oder Bautenschutzmatten ggf.
mit Einfassrahmen aus Metallprofi len. Die
zusätzliche Last ist mit dem Tragwerksplaner
abzustimmen. Einige Hersteller bieten system-
gebundene, stark profi lierte und somit rutsch-
hemmende Platten an, die mit der Flächenab-
dichtung kraftschlüssig verbunden werden.
Im Industriebereich werden auch Laufstege
mit Gitterrostbelag aus Metall oder Kunst-
stoff ausgeführt, die über Einzelpunkte auf
den Dächern abgelastet werden. Sie werden
oft über der Blitzschutzebene ausgeführt.
Dabei entsteht eine Kante von ca. 120 mm.
Durch die Aufbauhöhe von ca. 30 mm bis
120 mm besteht die Gefahr des seitlichen
Abrutschens mit Umknicken. Der Vorteil der
Aufständerung liegt darin, dass die Abdich-
tungsschicht kaum beansprucht wird.
Nutzungsphase
Im Gebäudebetrieb muss der Betreiber
seinen gesetzlichen Verpfl ichtungen nach-
kommen. Ihm obliegt die Verkehrssiche-
rungspfl icht der Dachbereiche. Wichtiger
Bestandteil hierbei ist die Durchführung
und Dokumentation der sicherheitstech-
nischen Einweisung von Fremdpersonen
sowie eigenen Mitarbeitern, die auf dem
Dach tätig sind. Zur Unterstützung bei der
Wahrnehmung dieser Pfl ichten beinhaltet
das AGI-Arbeitsblatt B 13 im Anhang Mus-
terblätter für eine „Gefährdungsanalyse“
und für eine „Betriebsanweisung für das
Begehen von Dächern“.
Der AK Industriedächer der AGI weist aus-
drücklich darauf hin, dass der Bauherr bzw.
Betreiber oder sein Beauftragter persönlich
für die Einhaltung der gesetzlichen Vorga-
ben und der daraus resultierenden Schutz-
einrichtungen und -maßnahmen verant-
wortlich ist. Besonders bei der Koordination
unterschiedlicher Gewerke (z. B. Dachab-
dichtung/Gerüstbau/TGA) sind gegen -
seitige Gefährdungen zu berücksichtigen
und durch geeignete Maßnahmen auszu-
schließen. Diese Verantwortung während
der Bauphase kann der Bauherr durch
Bestellung eines Sicherheits- und Gesund-
heitsschutzkoordinators (SiGeKo) delegie-
ren. In der Nutzungsphase müssen Nutzer
und Betreiber auf die Einhaltung der Siche-
rungsmaßnahmen achten. Die regelmäßige
Einweisung und Schulung des für Instand-
haltungs- und Wartungsarbeiten betrauten
Personenkreises ist eine Grundvorausset-
zung für das sichere und unfallfreie Betrei-
ben der Immobilie. p
[REDAKTIONELLE BEARBEITUNG:
ROBERT ALTMANNSHOFER]
QUELLE: AGI-ARBEITSBLATT B 13 DES ARBEITS-
KREISES INDUSTRIEDÄCHER IN DER ARBEITS-
GEMEINSCHAFT INDUSTRIEBAU E.V. (AGI)
UNTER DER LEITUNG VON JOSEF LÖCHERBACH,
ALWITRA GMBH & CO. KLAUS GÖBEL.
BEZUG
Das neue AGI-Arbeitsblatt B 13 „Sicher-heitsaspekte – Industriedächer (Planung – Ausführung – Nutzung – Instandhal-tung)“ mit Ausgabedatum Januar 2015 ist unter www.immobilien-buch.com/agi-papiere zum Preis von 79,00 Euro (zzgl. MwSt.) als PDF-Ausgabe erhältlich.
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201436
VORBEUGENDER BRANDSCHUTZ FÜR FLACHDÄCHER
Normal entfl ammbar oder nicht brennbar
Brandgefahren kann man durch geeignete vorbeugende Maßnahmen entgegen-
wirken. Diese lassen sich insbesondere auch bei Dächern als unverzichtbarer Bestand-
teil der gesamten Baukonstruktion realisieren.
3 Nach DIN 4102-7 gelten Dacheindeckun-
gen und Dachabdichtungen einschließlich
etwaiger Dämmschichten und Lichtkup-
peln oder auch anderer Abschlüsse für
Dachöffnungen als Bedachungen. Alle
hierfür eingesetzten Baustoffe werden
hinsichtlich ihres Brandverhaltens in Bau-
stoffklassen eingestuft. Im Rahmen der
europäischen Harmonisierung liegt seit
2008 ein differenziertes Klassifi zierungs-
system vor, das für alle Produkte mit dem
CE-Zeichen innerhalb einer festgeleg-
ten zeitlichen Frist anzuwenden ist. So
gilt die Baustoffklasse A2 „nichtbrenn-
bar“ nach DIN 4102-1 nach der DIN EN
13501-1 nur noch als „nichtbrennbar“,
wenn zugleich die Anforderungen an die
Rauchentwicklung und das brennende
Abtropfen bzw. Abfallen erfüllt werden. In
der europäischen Klassifi zierung ist damit
der Buchstabe A allein kein Indiz mehr
für die Nichtbrennbarkeit. Baustoffe, die
im Flachdachbereich eingesetzt wer-
den, müssen in jedem Fall der Baustoff-
klasse B2 nach DIN 4102-1 „normal ent-
fl ammbar“ bzw. mindestens E - d2 nach
DIN EN 13501-1 entsprechen.
„Harte Bedachung“ nach DIN 4102-7
Für das Bauteil Dach fordern die Landes-
bauordnungen (LBO) neben der Klassifi -
zierung im Allgemeinen eine sogenannte
„Harte Bedachung“. Damit soll sicher-
gestellt werden, dass die Dachaufbauten
gegen Flugfeuer und strahlende Wärme
widerstandsfähig sind. In der Praxis bedeu-
tet dies, dass unter bestimmten Prüfbedin-
gungen eine Brandausbreitung verhindert
wird, wenn z. B. durch ein Feuer auf einem
benachbarten Dach entweder enorme
Wärme oder Funkenfl ug auftreten. Im Nor-
malfall gibt es bei einer Flachdachabdich-
tung natürlich keine „Harte Bedachung“
im üblichen Sinne. Jedoch ist die Anforde-
rung „Widerstand gegen Flugfeuer und
strahlende Wärme” auch mit einer min-
destens 5 cm dicken Kiesschüttung oder
einem Plattenbelag ohne Nachweis erfüllt.
Bei allen anderen Dachaufbauten muss der
Widerstand gegen Flugfeuer und strahlende
Wärme durch ein Prüfzeugnis nachgewie-
sen werden. Jedoch ist die geforderte Eigen-
schaft nicht nur von der Dachabdichtung,
sondern von dem gesamten Schichtenauf-
bau zu erbringen.
MITGLIEDERARBEIT
37Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
Verwendbarkeitsnachweis
Darüber hinaus ist zudem ein Verwend-
barkeitsnachweis zu führen. In der Baure-
gelliste A Teil 3 ist dieser für die einzelnen
Bauarten in einer Tabelle aufgelistet. Danach
besteht ein Verwendbarkeitsnachweis für
„Harte Bedachungen“ aus einem „allgemei-
nen bauaufsichtlichen Prüfzeugnis“ nach
den Prüfverfahren DIN 4102-7 oder DIN V
ENV 1187 - Prüfverfahren 1 inklusive einer
Bestätigung in Form einer Übereinstim-
mungserklärung des Anwenders.
Konstruktive Risiken
Der Industrie- und Gewerbebau ist geprägt
von leichten Konstruktionen, die schnell und
wirtschaftlich zu erstellen sind. Dachkon-
struktionen dieser Form stellen ein nachweis-
lich höheres Risiko dar. Gerade bei Sanierun-
gen mit offener Flamme kann es durch relativ
kleine Entstehungsbrände in wenigen Minu-
ten zu einer explosionsartigen Brandausbrei-
tung über das ganze Dach kommen. Eine
Brandweiterleitung ins Gebäudeinnere ist
dann häufi g nicht mehr auszuschließen.
Brandeinwirkungen
Je nach Brandentstehungsort sind Dächer
unterschiedlichen Brandeinwirkungen aus-
gesetzt. Liegt ein Brand im Gebäudein-
neren vor, erhöht sich die Temperatur
von leichten Dachschalen aus Metall sehr
schnell. Dadurch können thermoplastische
Dachbaustoffe wie z. B. Klebemassen, Wär-
medämmung oder Abdichtung ausgasen
und schmelzen. Steigt die Temperatur bis
zum Flammpunkt oder der Zündtempe-
ratur, kann sich der Brand auch auf der
Dach oberseite entzünden. Unachtsamkeit
bei der Verwendung von offenen Flammen
zur Verlegung oder Sanierung von Dachab-
dichtungen führt häufi g zum Brand auf der
Dachfl äche. Das Feuer greift hierbei auf die
Dachfl äche über und setzt das gesamte
Dach in sehr kurzer Zeit in Brand. Kommt
es zu einem Brand in der Nachbarschaft,
ist die Verwendung einer gegen Flugfeuer
und strahlende Wärme widerstandsfähi-
gen Bedachung kein Garant für absoluten
Brandschutz. Vielmehr ist das Brandrisiko
abhängig von der realen Brandbelastung.
Brandweiterleitung
Eine Brandausbreitung erfolgt bei Dächern
entweder auf der Dachoberseite durch
ungünstige Winde oder auf der Dachunter-
seite durch Zündung der Dachkonstruktion.
Hinzu kommen unter Umständen in mög-
licherweise vorhandenen Dachhohlräumen
weiträumig verteilte brennbare Zersetzungs-
gase. Eine weitere Gefahr der Brandweiter-
leitung besteht durch das Nachglimmen von
Dachbaustoffen in den Dachhohlräumen.
Dachbaustoffe und -bauteile
Grundsätzlich gilt es, die Brandlasten
des Dachaufbaus so gering wie möglich
zu halten. Die Brandlast bezeichnet den in
Mega-Joule (MJ) gemessenen Brennwert
des Bauteils oder Baustoffes im einge bauten
Zustand. Eine Kunststoff-Dachbahn mit
einer Dicke von 1,2 mm hat eine Brandlast
von etwa 38 MJ/m². Das liegt knapp unter
der Brandlast von einem Liter Heizöl mit
42 MJ. Traditionelle Abdichtungsbahnen
erreichen pro Lage und m2 einen Heizwert,
der bis um das Dreifache höher ist.
Nach Auswertung eines Großteils der
Brände von industriellen und gewerblichen
Gebäuden werden vom Gesamtverband der
Deutschen Versicherungswirtschaft nachfol-
gende Systeme bzw. Materialien empfohlen:
p brandlastarme Dampfsperren
p nichtbrennbare Wärmedämmstoffe
anstelle von brennbaren Wärmedämm-
stoffen
p hochpolymere Dachabdichtungsbahnen
(z. B. Kunststoff- oder Kautschukbahnen)
p mechanische Befestigungen, deren
Anzahl in der Fläche, den Rändern und
Ecken durch die Flachdachrichtlinien des
Dachdeckerhandwerkes geregelt werden,
anstelle von bituminösen Klebmassen.
Brandschutz groß-fl ächiger Dächer
Bei Industriedächern und großen Dach-
fl ächen können in Abhängigkeit des Brand-
schutzkonzeptes Anforderungen nach DIN
18234 „Baulicher Brandschutz großfl ächi-
ger Dächer – Brandbeanspruchung von
Um die Brandweiterleitung zu verhindern, werden Brandabschnitte ausgebildet. Brand- und Komplextrenn-
wände sind dabei grundsätzlich über die anschließenden Dachfl ächen oder Shedspitzen zu führen.
alw
itra
(2)
MITGLIEDERARBEIT
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201438
unten“ erforderlich werden. Ein Verzeich-
nis von Dächern, welche ohne zusätzlichen
Nachweis die Anforderungen erfüllen, ist im
Teil 2 dieser Norm aufgeführt. DIN 18234-3
regelt die brandschutztechnisch konstrukti-
ven Grundsätze bei Dachdurchdringungen.
Teil 4 dieser Norm enthält ein Verzeichnis
von Durchdringungen, Anschlüssen und
Abschlüssen von Dachfl ächen, welche die
Anforderungen nach DIN 18234-3 erfüllen.
Bei profi lierten Flächen-Baustoffen, wie
Stahltrapezprofi l, sind z. B. bei allen An- und
Abschlüssen an aufgehenden Bauteilen und
um die Durchdringungsstelle der Profi lform
folgend in den Tiefsicken Abschottungen
mit Formstücken aus nichtbrennbaren Bau-
stoffen erforderlich. Ferner werden je nach
Ausführungsart bei kleinen, mittleren und
großen Durchdringungen unterschiedliche
konstruktive Maßnahmen beschrieben,
die einen Brandüberschlag von innen nach
außen auf die Dachfl äche verhindern sollen.
Zum Schutz vor einer Brandweiterleitung
sollten größere Durchdringungen wie Licht-
kuppeln, Rauch- oder Wärmeabzugsgeräte
mindestens 5,0 m von Brandwänden ent-
fernt sein, die nicht über das Dach geführt
werden. Ansonsten ist ein Mindestabstand
von 2,5 m einzuhalten.
Dachabschlüsse und Dachanschlüsse
Um eine Brandweiterleitung auf dem
Dach zu verhindern, dürfen konstruktive
Dachbauteile aus brennbaren Baustoffen
sowie Wärmedämmstoffe und Abdichtun-
gen nicht über bzw. durch Brand- und Kom-
plextrennwände geführt werden. Brand-
und Komplextrennwände sind grundsätzlich
über die anschließenden Dachfl ächen oder
Shedspitzen zu führen. Kommen Dachbau-
teile aus Stahl zum Einsatz, so sind diese
nicht fest mit den Brand- und Komplex-
trennwänden zu verbinden.
Unter Berücksichtigung des Brandschut-
zes sollten im Sanierungsfall möglichst Ver-
lege- oder Sanierungstechniken verwendet
werden, die nicht auf Verfahren basieren,
die mit offener Flamme arbeiten. Schon
seit Jahrzehnten ermöglichen Kunststoff-
bahnen und deren Verlegetechnik wie die
mechanische Befestigung oder Verklebung
mit Klebstoffen eine brandschutztechnisch
risikofreie Verarbeitung auf dem Dach.
Sind dennoch Arbeiten mit offener Flamme
unvermeidbar, sind sie grundsätzlich nur
mit offi zieller Genehmigung durchzufüh-
ren. Dann ist zugleich darauf zu achten,
dass der ausführende Verarbeiter über eine
risikogerechte Versicherung verfügt. Im
Blick auf die praktische Umsetzung emp-
fi ehlt sich, die ausführenden Handwerker
vor Beginn der Arbeiten schriftlich zur Ein-
haltung der betrieblichen Brandschutzord-
nung sowie der Sicherheitsregeln für Feuer-
arbeiten zu verpfl ichten. p
TEXT: JOSEF LÖCHERBACH LEITET DAS PRODUKT-
MANAGEMENT DACH- UND DICHTUNGSBAHNEN
BEI ALWITRA GMBH & CO. KLAUS GÖBEL. ER IST
ZUDEM LEITER DES ARBEITSKREISES INDUSTRIE-
DÄCHER DER ARBEITS GEMEINSCHAFT INDUSTRIE-
BAU E. V.
Bei großen Dachfl ächen können in
Abhängigkeit des Brandschutzkonzeptes
Anforderungen nach DIN 18234 „Baulicher
Brandschutz großfl ächiger Dächer – Brandbean-
spruchung von unten“ erforderlich werden. Dächer,
die ohne zusätzlichen Nachweis die Anforderungen
erfüllen, sind im Teil 2 dieser Norm aufgeführt. alw
itra
Lfd. Nr. BauartAnwendbarkeits-
nachweis
anerkanntes
Prüfverfahren nach
Übereinstimmungs-
nachweis
1 2 3 4 5
2.8
Bauarten zur
Herstellung von
Bedachungen
(Dachhaut), an die
Anforderungen
hinsichtlich Wider-
standsfähigkeit gegen
Flugfeuer und strah-
lende Wärme gestellt
werden. Satz 2
aus lfd. Nr. 2.1
gilt entsprechend.
P
DIN 4102-7:1998-07
in Verbindung mit
DIN SPEC 4102-
23:2011-10
Abschnitte 1, 2, 3,
4 und 7 oder DIN V
ENV 1187:2006-10;
Prüfverfahren 1 in
Verbindung mit
DIN SPEC 4102-
23:2011-10
Abschnitte 1, 2, 3,
4 und 7 oder DIN V
EN 1187:2006-10;
Prüfverfahren 1 in
Verbindung mit
DIN EN 13501-5:2010-
02 und Anlage 0.1.3
der Bauregelliste
A Teil 1
Übereinstim-
mungserklärung
des Anwenders6
6 siehe Vorbemerkungen zur Bauregelliste A, Bauregelliste B und Liste C, Abschnitt 2.3
Bauarten, die von Technischen Baubestimmungen wesentlich abweichen oder für
die es allgemein anerkannte Regeln der Technik nicht oder nicht für alle Anforderungen
gibt und die hinsichtlich dieser Anforderungen nach allgemein anerkannten
Prüfverfahren beurteilt werden können (Auszug aus Bauregelliste A Teil 3, Ausgabe 2013/2).
Deuts
ches
Inst
itut
für
Baute
chnik
MITGLIEDERARBEIT
39Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
3 BASF-Hochhaus ist Geschichte
Die BASF SE hat den Abriss des Friedrich-Engelhorn-Hochhauses am Stammsitz des Konzerns
in Ludwigshafen Ende 2014 beendet. Das Gebäude mit 25 Stockwerken und 102 m Höhe
war bis 1962 das höchste Hochhaus Deutschlands. Seit Herbst 2013 wurde das Gebäude
Stockwerk für Stockwerk rückgebaut. Das abgetragene Baumaterial wurde als Baustoff im
Werk wiederverwertet. Durch den Abriss entsteht laut Werksleiter Friedrich Seitz „die Mög-
lichkeit, in Einklang mit den derzeit in Bau oder Umbau befi ndlichen Nachbargebäuden eine
ansprechende Eingangssituation zur BASF zu schaffen".
Dazu will BASF ab 2016 ein repräsentatives Bürogebäude auf einer Grundfl äche von
20.000 m², mit einer Mindesthöhe von 75 m, einer Panorama-Ebene und modernen Büro-
und Besprechungsräumen für rund 600 BASF-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter bauen. In
unmittelbarer Nachbarschaft des geplanten Neubaus entsteht derzeit östlich das Büro- und
Konferenzgebäude D 105. Westlich grenzt das Besucherzentrum an, das gerade umgebaut
und erweitert wird.
Den 2013 ausgeschriebenen Architektenwettbewerb für das neue Hochhaus hatte im
vergangenen Sommer das Düsseldorfer Büro Eller + Eller Architekten gewonnen. Ihr Ent-
wurf eines homogenen und geometrischen Baukörpers ist in zwei parallele 88 m hohe
Scheiben gegliedert, die durch eine transparente Mittelfuge verbunden sind. In der Fuge
sind lichtdurchfl utete und optimal zugängliche Kommunikations- und Gemeinschaftsfl ä-
chen vorgesehen. Die Bürobereiche liegen jeweils westlich und östlich der Mittelzone. Zwei
der insgesamt vier an der Fassade angeordneten Aufzüge ermöglichen während der Fahrt
einen Blick über das BASF-Werksgelände bis zum Rhein. Am anderen Ende der Mittelzone
liegen zweigeschossige Wintergärten. Das vorletzte Geschoss ist über die Gesamtfl äche als
Panoramaebene mit Konferenzbereichen und einem kleinen Außenbereich angelegt. Das
20. Geschoss ist mit Dachgarten und Terrasse auch für Besucher vorgesehen. p
Ab 2016 will BASF am Stammsitz
ein neues Hochhaus errichten.
BA
SF
3 Bayer Pharma Bauabteilung baut sich ein modulares Gebäude
Die Bayer Pharma AG Bauabteilung hat
sich in Wuppertal ein neues Bürogebäude
mit Alho-Raummodulen gebaut. Beson-
ders wichtig war dem Bauherrn ein fl exibler
Grundriss, der vielseitige Bürofl ächen ohne
störende Stützen bietet. Entwurf, Planung
und Realisation des Neubaus nahmen
zusammen nur sieben Monate in Anspruch.
Ein Architekt der Bayer Bauabteilung über-
nahm als Projektleiter die Entwurfsarbeit.
Für alle weiteren Planungen und den Bauab-
lauf war Alho als Generalunternehmer
zuständig. Die insgesamt 96 Raummodule
wurden in nur elf Wochen Montagezeit zu
einem lichtdurchfl uteten, modernen Büro-
haus zusammengefügt.
Im neuen Gebäude für 130 Mitarbeiter
verteilen sich variable Büroräume unter-
schiedlicher Größe dreigeschossig auf ins-
gesamt 2.935 m2 Brutto geschossfl äche.
Herzstück des Gebäudes ist der repräsen-
tative Eingangsbereich mit dem Haupttrep-
penhaus, einer angrenzenden multifunk-
tionalen Kommunikationsfl äche und einer
Kaffee-Bar. An den Stirnseiten des Gebäu-
des sorgen zwei weitere Stahl-Treppenhäu-
ser für kurze Wege innerhalb des Hauses.
Bodentiefe Fenster bringen viel Tageslicht in
die Räume. Die zum Flur hin mit viel Glas
gestalteten Trennwände leiten das Licht in
die Korridore.
Der etwas raue, industrielle Charme, den
der Büroriegel mit seiner sichtbaren und
nicht hinter einer vorgehängten Fassade
verborgenen Rahmenstruktur beibehält,
war dabei durchaus gewollt und beabsich-
tigt – quasi als Hommage an die erst 1929
gegründete Arbeiterstadt im Ruhrgebiet
mit ihrem Wahrzeichen, der Wuppertaler
Schwebebahn. p
Ein Büroriegel mit etwas rauem, industriellem
Charme ist das neue Zuhause der Bauab-
teilung der Bayer Pharma AG in Wuppertal.
Der Eingangsbereich mit dem Haupttreppenhaus,
einer Kommunikationsfl äche und einer
Kaffee-Bar lädt auch zu informellen Meetings ein.
REGIONALKREISE
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201440
Regionalkreis Rhein-MainZielsetzung■ Themenauswahl gemäß AGI-Strategie
Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 10./11.03.2014 bei Bilfi nger HSG Facility Manage-
ment GmbH in Neu-Isenburg (15 Teilnehmer)
• Status Kampfmittel bei der BASF, Herr Benter
• Bericht über ein Bürogebäude, welches sich derzeit in Bau
befi ndet, Herr Weber, Boehringer Ingelheim
• Neues aus der AGI und Wahl von Herrn Sven Benter zum stell-
vertretenden Leiter des RK Rhein-Main, Herr Lindner
• Besichtigung der Commerzbank Arena
■ Sitzung am 06./07.10.2014 bei Deutsche Rockwool Mineralwoll
GmbH & Co. OHG in Flechtingen (12 Teilnehmer)
• Vorstellung des Gastgebers Deutsche Rockwool, Herr Drobniewski
• Arbeitssicherheit bei eigenen Mitarbeitern & Kontraktoren bei
der BASF, Herr Benter
• ONE Global Headquarters Merck in Darmstadt, Herr Metzler
• Büroentwicklung bei Merck, Herr Metzler
• Neues aus der AGI/Herbstfachforum 2014, Herr Metzler
• Führung über das Werksgelände
Ausblicke und neue Themen■ Die Regionalkreisarbeit wird sich auch in Zukunft an der Strategie
der AGI orientieren und dabei auf aktuelle Themen der Mitglie-
der eingehen.
Termine 2015■ 1. RK-Treffen am 16./17.03.2015 bei Evonik Industries AG
in Darmstadt
Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ Vortragsunterlagern unter www.agi-online.de
Zusammenarbeit mit anderen Gremien■ Interne und externe Referenten zu Leitthemen der jeweiligen RK-
Treffen, Vertretung in den Arbeitsgruppen Strategie und Nachhal-
tigkeit, Kooperation mit Arbeitskreisen
Arbeitskreisleiter: Volkmar MetzlerStellvertreterin: ` Dr. Benno Blessenohl bis 11.03.2014,
Sven Benter ab 11.03.2014
Mitglieder: Sven Benter, BASF SEBenno Blessenohl, Infraserv GmbH & Co. Höchst KGStefan Blöcker, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHGKarl-Heinz Bretfeld, Evonik Industries AGJürgen Class, ATP München Planungs GmbHMeik Denschlag, Xella Aircrete Systems GmbHStephan Drobniewski, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHGKarl-Heinz Dunker, STEULER-KCH GmbHVolker Eisenbeis, WPW INGENIEURE GmbHGerhard Faust, Adam Opel GmbHFranz Joachim Gleuwitz, Mainsite GmbH & Co. KGLutz Goltz, Xella Aircrete Systems GmbHStefan Heidenblut, Ernst & Young Real Estate GmbHNorbert Junk, Hoesch Bausysteme GmbHPetra Klaproth, Ernst & Young Real Estate GmbHChristian Kleber, Infraserv GmbH & Co. Höchst KGEberhard Klüber, BASF SE
Wolfgang Konle, StoCretec GmbHGeorg Korn, alwitra GmbH & Co. Klaus GöbelNicole Lackmann, Bilfi nger HSG Facility Management GmbH Matthias Lagoda, FlachdachTechnologie AG & Co. KGThomas Lippert, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHGThomas Mensch, IPROconsult GmbHVolkmar Metzler, Merck KGaAChristopher Peters, ABB Grundbesitz GmbHLudwig Ritzinger, Lindner AGDieter Rother, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KGGerhard Saueracker, Lahmeyer Rhein-Main GmbHAnton Scariot, Caverion Deutschland GmbH Michael Schäfer, Heraeus Liegenschafts- u. FM GmbH & Co. KGAndreas Schneider, Mainsite GmbH & Co. KGLarry Schmid, alwitra GmbH & Co. Klaus GöbelMichael Stumpf, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. Koen van den Stehen, Evonik Industries AGRichard Weber, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG
REGIONALKREISE
41Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
Regionalkreis Rhein-RuhrZielsetzung■ Erkennen von zukünftigen Erfordernissen im Industriebau und
der Standortbewirtschaftung
■ Prüfung der Nutzwerte und Umsetzbarkeit in den Mitgliedsunter-
nehmen
■ Generieren von Themen für die Arbeitskreise
■ Vermitteln von Teilnehmern in die Arbeitskreise
■ Erfahrungs- und Wissensaustausch
■ Sicherstellung von anerkannten Schulungen der Architekten- und
Ingenieurkammern
Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 18.03.2014 an der Fachhochschule Münster, Depart-
ment Baumanagement (39 Teilnehmer)
• Light Industrial - Mehrwert durch Vernetzung, Michael Juhr
• Stahlanwendungsforschung im Bauwesen – Aktuelle Themen und
F & E Management, Gregor Nüsse und Prof. Feldmann, FOSTA
• Hallen und Gebäude für die Zukunft – mehrdimensional ener-
gieeffi zient, Prof. Feldmann, RWTH Aachen
• Adäquate Reaktion eines Bauherrn auf ein gerichtliches Sach-
verständigengutachten; insbesondere: wann liegt die Besorgnis
der Befangenheit vor?, RA. Ralf-Thomas Wittmann, Grooter-
horst & Partner, Rechtsanwälte
• AGI-Netzwerk schafft optimale Ergebnisse: Projektbericht über
Konzeption und Realisierung einer Bestandsaufstockung für
die METG Mittelrheinische Erdgastransportgesellschaft mbH,
Andreas Schöler und Joachim Heitbrink, Open Grid Europe, und
Martin Simmelbauer, Linder AG
■ Sitzung am 18.09.2014 bei Vallourec Deutschland GmbH in
Düsseldorf (36 Teilnehmer)
• Der deutsche Baumarkt – Marktmacht und Marktdurchdrin-
gung im Gleichgewicht?, Prof. Dr. Oepen, BWI Institut der
Bauwirtschaft
• Industriebaurichtlinie 2014 – alles wird gut, Dietrich Bank,
Robert Bosch GmbH
• PREON box – Spannweite mit System, Dr. Weynand, F+W Inge-
nieure, und Nico Genge, Vallourec Deutschland GmbH
• Kurzpräsentation BIM-Anwendung, Richard Heix und Robert
Bäck, Nemetschek GmbH
• Einbindung von BIM (Building Information Modeling) in Planer-
verträge, Dr. Harald Brock, Kapellmann+Partner
• Werksbesichtigung und Führung durch das Rohrwalzwerk
Düsseldorf-Rath
Ausblicke und neue Themen■ Einbindung von Industriegebäuden in die Energieerzeugung und
Nahrungsmittelproduktion
■ Neue Nachhaltigkeitsbestrebungen der Bundes und Landesre-
gierungen – Flächenversiegelung, Konsequenzen, Brownfi eld-
Maßnahmen
■ Neue Industriebaurichtlinie – „Schlimmer geht’s nimmer!“
■ EnEV 2014
■ Einfache Bewertung von Bestandsimmobilien – Vorstellung ent-
wickelter Systeme der AGI-Mitglieder
■ Marketing von Bauabteilungen
■ Bedarfsermittlung als Bauherrenaufgabe
Termine 2015■ 1. RK-Treffen am 18.03.2015 bei Henkel AG & Co. KGaA
in Düsseldorf
Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ Vortragsunterlagen unter www.agi-online.de
Regionalkreisleiter(in): Michael JuhrStellvertreter: Prof. Martin Weischer
Mitglieder: Karl-Wilhelm Albrecht, Bayer Technology Services GmbHMarco Barth, Lanxess Deutschland GmbHKlaus-Alexander Bentzin, Bayer Pharma AGUlrich Borowski, ehemals AGIWolfgang Brassat, alwitra GmbH & Co. Klaus GöbelHarald Brock, Kapellmann und PartnerDetlev Damm, RAG AktiengesellschaftHeiko Diermann, InfraServ GmbH & Co. Knapsack KGPatrick Düren-Rost, Institut Feuerverzinken GmbHTheo Esseling, Henkel AG & Co. KGaAJörg Ewald-Lincke, Drees & Sommer GmbHClaus-Peter Franke, Open Grid Europe GmbHKlaus Godenschweig, ThyssenKrupp Xervon GmbHKay Goebert, Heraeus Site Management GmbH & Co. KGPaul Gohsen, INFRACOR GmbHGünter Hanke, ehemals KarstadtThomas Herweg, Continentale Krankenversicherung AGChristian Remde, Vallourec Deutschland GmbH Michael Juhr, Juhr Architekturbüro für Industriebau- und GesamtplanungMarcus Kampen, RAG AGMartin Köther, RWE Power AGKlaus Kottkamp, Thyssen Krupp Steel Europe AGMarkus Kuhnhenne, RWTH Aachen
Bernt Langeneke, ehemals RWEWalter Leneis, Lindner AGJörg Löber, RWE Service GmbHThomas Meier, Solvay Chemicals GmbHRalf Modes, TROLINING GmbHEric Muders, METRO PROPERTIES Holding GmbHHubert Piper, Bayer Technology Service GmbHVolker Persch, ehemals Henkel AG & Co. KGaAThorsten Pollok, Salzgitter Mannesmann Handel GmbHRalph Post, Grundfos GmbHKarlheinz Röhr, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHGKristian Roncescu, Xella Aircrete Systems GmbHHelmut Rumpza, ehemals MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KGBernd Schmidt, Sanha GmbH & Co. KGManfred Schulte, RWE Service GmbHHolger Schwarze, MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KGChristof Spangemacher, Leopold Kostal GmbH & Co. KGRainer Theurich, ehemals RWEHubertus Thoholte, Thoholte & FinckeCaroline von Wallwitz, Fenne GmbHProf. Martin Weischer, Fachhochschule MünsterBernhard Wenning, Henkel AG & Co. KGaAJürgen Winselmann, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHG
REGIONALKREISE
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201442
Regionalkreis Nord + OstZielsetzung■ Erfahrungsaustausch in der Region, Themenauswahl entspre-
chend der AGI-Strategie, Themenauswahl durch Eigenbeitrag
der RK-Mitglieder
Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 06./07.05.2014 bei DOW Deutschland Anlagen-
gesellschaft mbH in Stade (15 Teilnehmer)
• Themen aus der AGI, Peter Lindner
• Vorstellung Unternehmen und Werk Stade, Frank Gubbels, DOW
• Industrieböden (Wika/Heidelberger Beton/Betotec)
• Industriebodenbeschichtungen in Bestandsbauten, Meinolf
Kleinschnittger, DOW, und H. Husung, Sika
• Brandschutz im Industriebau, Herr Stürzl, FDT
• Umnutzung eines Bestandsgebäudes, B. Jochim, DOW
• Werksrundfahrt und Verabschiedung
■ Sitzung am 05./06.11.2014 bei der Lindner AG in Dettelbach
(13 Teilnehmer)
• Vorstellung der Ergebnisse aus dem Workshop in Mannheim,
Thomas Lippert,
• Vorstellung Lindner Group, Rudolf Aigner
• Systemgebäude, Martin Simmelbauer
• Neues aus der AGI/Herbstfachforum 2014, Thomas Lippert
Ausblicke und neue Themen■ Wandlungsfähigkeit und Nutzungsänderung von Industriebauten
■ Standort-Entwicklung und -Sicherung
■ Brandschutz im Industriebau
■ EnEV und EEG
■ Baumängel
Termine 2015■ 1. RK-Treffen am 06./07.05.2015 bei VSM in Hannover
Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ Vortragsunterlagen unter www.agi-online.de
Regionalkreisleiter(in): Thomas LippertStellvertreterin: Friederike Wagner
Mitglieder: Rudolf Aigner, Lindner AGWolfgang Brassat, alwitra GmbH & Co. Klaus GöbelMichael Bucherer, TU BraunschweigFriedemann-Felix Dahling, Kalzip GmbHOlaf Dettmann, Volkswagenwerk AG (VW)Thomas Garritsen, LINDSCHULTE Ingenieurgesellschaft mbHWolfgang Haller, Nordex SEUlrike Heed, Drägerwerk AG & Co. KGaAAlfons Hiergeist, ArchitektMarco Hirschl, C+P Industriebau GmbHNorbert Junk, Hoesch Bausysteme GmbHUwe Kastner, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHGThomas Kleinegees, Sita Bauelemente GmbHMeinolf Kleinschnittger, DOW Deutschland Anlagengesellschaft mbHOliver Krause, MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KGMatthias Köhler, Arcelor Mittal Construction Deutschland GmbHMelanie Meinig, Forum Zeitschriften und Spezialmedien GmbHThomas Lippert, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHG
Lutz Logemann, K + S AktiengesellschaftGünther Mäder, MULTIFILM Sonnen- u. Blendschutz GmbHDr. Hans-N. Mertens, Architekturbüro Dr. MertensBurkhardt Neusel, Assmann Beraten + Planen GmbHRainer Nissen, Flachdach Technologie GmbH & Co. KG (FDT)Philip Pickard, Dow Wolff Cellulosics GmbHAlexander Reichmuth, Imtech Deutschland GmbH & Co. KGKai Rentz, Drägerwerk AG & Co. KGaAJörg Rißling, Xella Aircrete Systems GmbHRainer Schach, Technische Universität DresdenAlfred Skrypzak, ehemals Solvay Chemicals GmbHWerner Stockhofe, DOW Wolff Cellulosics GmbHUwe Sturmhöfel, Paroc GmbHHerr Sülzle, FDT Flachdach Technologie GmbH & Co. KGUdo Tegtmeier, StoCretec GmbHDetlef Thonke, VSMFriederike Wagner, Biq Standortentwicklung u. Immobilienservice GmbHLutz Weber, Nordex Energy GmbHHans-Jörg Wisch, Ytong Bausatzhaus GmbH
REGIONALKREISE
43Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
Arbeitskreisleiter(in): Sebastian IlligStellvertreter: Jan Schneider
Mitglieder: Josef Albrecht, Lindner AGKarl Heinz Belser, Johnson Controls Systems & Service GmbHProf. Thomas Brandin, Andreas Stihl AG & Co. KGThomas Burger, EnBW AGRené Dietel, REHAU AG & CoGerhard Ekert, Sedus Stoll AGAlbrecht Fischer, Robert Bosch GmbHDr. Ditmar Flothmann, ehem. FreudenbergGerhard Freiwald, Freudenberg Immobilien Management GmbHWerner Gauß, Hewlett Packard GmbHMax Gölkel, Ingenieurgemeinschaft Gölkel (IGG)Lutz Goltz, Xella Aircrete Systems GmbHBodo Haberstroh, Hewlett Packard GmbHMartin Hahm, BMW GroupPhilipp Haap, Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaAKlaus Heidenreich, LIEBHERR-PURCHASING SERVICES GMBHMichael Hochmann, Grundfos GmbHGregor Hornen, IPROconsult GmbH Niederlassung RheinlandSebastian Illig, Daimler AGThomas Jaißle, Drees & Sommer GmbHNorbert Junk, Hoesch Bausysteme GmbHBurkhard Kalk, Daimler AGJürgen Klenk, GA-tec Gebäude- und Anlagentechnik GmbHFrank Koch, Harman Becker Automotive Systems GmbHWolfgang Konle, StoCretec GmbHRalf Laßau, Flughafen Stuttgart GmbHRudolf Leimböck, ehem. HebelAlexander Lenk, GETRAG Hermann Hagenmeyer GmbH
Thomas Marko, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHGDr. Gerd Maurer, ATP München Planungs GmbHJürgen May, MC-Bauchemie Müller GmbH & CoRupert Mayr, MTU Aero Engines AGMelanie Meinig, Forum Zeitschriften und Spezialmedien GmbHWilhelm Merz, Roche Real Estate Services Mannheim GmbHEberhard Meßmer, Vermessungsbüro MeßmerMichael Müller-Ruff, BMW GroupPeter Oppler, Oppler Hering RechtsanwälteManfred Pietsch, wpm Projektmanagement GmbHRolf Rapp, Robert Bosch GmbHWolfgang Riehle, Riehle+Assoziierte GmbH & Co. KGPeter Röckle, Mann + Hummel GmbHProf. Klaus Rössner, wpm Projektmanagement GmbHJürgen Sautter, Imtech Deutschland GmbH & Co. KGLothar Scharpegge, Xella Aircrete Systems GmbHJürgen Schäfer, TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH & Co. Larry Schmid, alwitra GmbH & Co. Klaus GöbelJan Schneider, ZF Lenksysteme GmbHTheo Seth, Knauf Engineering GmbHHarald Selcho, Imtech Deutschland GmbH & Co. KGJürgen Staiger, Caverion Deutschland GmbHTill Sunderkötter, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AGProf. Dr. Christian Stoy, Universität StuttgartArmin Wagner, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AGRainer Weber, BMW GroupSven Windhausen, Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaARoland Wölfl e, Merckle GmbH
Regionalkreis SüdZielsetzung■ Bearbeitung von Themen aus der Baupraxis
■ Förderung von Erfahrungs- und Wissensaustausch
Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 30.06./01.07.2014 bei Sto, Werk Weizen, in Stühlingen-
Weizen (23 Teilnehmer)
• Fabriken der Zukunft
– Crossfunktionale und interdisziplinäre Produktionsstandorte
der Zukunft
– Wie kann Architektur führende Unternehmen noch erfolgrei-
cher machen.
– Die Fabrik als Schule: Vom Produktionsort zum Lernort –
Von der Information zum Wissen
Tobias Ell, Standortleiter Ulm, Leiter Architektur,
Carpus+Partner AG
• Dämmlösungen nach EnEV 2014
– Energieeinsparverordnung 2014 – Anforderungen
– Wärmebrückenfreie Dämmsysteme
– Anwendungsbeispiele aus Neubau und Sanierung
Matthias Bischof, Bauplanungsservice Süd, Fa. Rockwool
• Masterplan Standort Stühlingen-Weizen
– Wie hat sich der Standort seit der Gründung als Zement- und
Kalkwerk in 1835 zur heutigen Zentrale der weltweit operie-
renden Sto SE & Co KGaA entwickelt
Ulrich Gisy, Ltr. Standortplanung und Standortentwicklung
Sto SE & Co KGaA
■ Sitzung am 22./23.10.2014 bei alwitra GmbH & Co. Klaus Göbel
in Trier (27 Teilnehmer)
• BIM Heute und Zukunft: Von BIM im Büro, im Alltag sowie in
der Zukunft, Hr. Madl, PBB
• Flachdachabdichtungen nach aktuellem Stand der Technik
– Brandschutz im Industriebau – Nachweise
– Abdichtung/Planung/Materialauswahl/Nachweise/Detail-
ausbildung, Josef Löcherbach, alwitra
• Standortentwicklungsprozesse im internationalen Industriebau
anhand von drei ausgewählten Fallbeispielen
– Beispiel 1: Projektentwicklungsprozess, ZF Lenksysteme,
Jan Schneider
– Beispiel 2: Projektrealisierung in Asien, Robert Bosch,
Thomas Spiegel
– Beispiel 3: Entwicklungsplanung Airport City,
Flughafen Stuttgart, Ralf Lassau
• Eine kleine Einheit im alwitra Schulungszentrum: sauber, einfach
+ genial, Christian Bigge, alwitra
Ausblicke und neue Themen■ Kommunikation im Prozess – Projekt und Einsatz von neuen Medien
■ Arbeitswelten – Büro der Zukunft (Erfahrungsbericht)
■ Brandschutz – Ertüchtigung von Stahlkonstruktionen
■ Vorstellung AGI-Leitfaden Bauleitplanung
Termine 2015■ 1. RK-Treffen am 28./29.01.2015 bei ZF Lenksysteme GmbH in
Schwäbisch-Gmünd
■ 2. RK-Treffen am 24./25.06.2015 bei Robert Bosch GmbH in
Stuttgart
Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ Vortragsunterlagen unter www.agi-online.de
Zusammenarbeit mit anderen Gremien■ Interne und externe Referenten zu Leitthemen der jeweiligen
RK-Treffen, Information zu Ergebnissen aus diversen AGI-AK
ARBEITSKREISE
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201444
Arbeitskreisleiter(in): Max GölkelStellvertreter: Tilo Köhler
Mitglieder: Stefan Barnowski, PAROC GmbHMatthias Bischof, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHGMax Gölkel, Ingenieurgemeinschaft Gölkel IGGMarco Hirschl, C + P Industriebau GmbH & Co. KGGerhard Hoffmann, ifesMarco Hofmann, REHAU AG & Co Wolfgang Hornischer, Freier Berater StuttgartJoachim Klanten, BMW Group Florian Kohlbecker, Kohlbecker Gesamtplan GmbHTilo Köhler, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AGYvonne Kramer, Andreas Stihl AG & Co. KGJosef Löcherbach, alwitra GmbH & Co. Klaus GöbelRalf Mehring, Fenne Baugesellschaft mbHThomas Marko, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHG
Danyel Pfi ngsten, IPROconsult GmbHMichael Protz, Xella Aircete Systems GmbHRalf Remy, Bauglasindustrie GmbHJoachim Scholl, John Deere GmbH & Co. KGUwe Thomas Schönfelder, SCHÜCO International KGChristian Schulz, Freudenberg Immobilien Management GmbH Jörg Schwall, Kalzip GmbHRoger Schwarz, Infraserv GmbH & Co. Höchst KGMartin Simmelbauer, Lindner AGMarkus Steffes, Kalzip GmbHThomas Wagner, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AGMarc Willich, DB Station & Service AGRoland Wölfl e, Merckle GmbHNico Wollenberg, Daimler AGHarald Wonisch, Roche Real Estate Services Mannheim GmbH
Arbeitskreis BaukonstruktionZielsetzung ■ Allgemein:
• Erfahrungs- und Wissensaustausch, Untersuchungen, Themen-
beiträge zu Baukonstruktionen, Bauverfahren, der Planung und
den Prozessen für Gebäude im Industriebau
• Anwendungs- und Fallbeispiele an ausgeführten Projekten
• Fach-/Gastvorträge zu Einzelthemen der Baukonstruktion
• Erarbeitung von Arbeitshilfen, z. B. Leitfaden und Methodik
zur Standardisierung von Gebäudehüllen, Systemlösungen
von Baukonstruktionen
■ Einzelthemen:
• Planungsprozesse: Standardisierung, BIM, Zulassungsverfahren,
Ausschreibungs- und Vergabemodelle
• Bauprozesse und Bauverfahren: Beschleunigung über Modul-
bauten, Container, temporäre Bauten
• Lifecycle-Betrachtung von Baukonstruktionen: Unterhalt und
Betrieb: Systemlösungen
• Nachhaltigkeit von Baukonstruktionen im Industriebau
• Schnittstellenbetrachtungen zu nutzerbedingtem Ausbau,
Brandschutz, Bauphysik, Gebäudetechnik, Betriebstechnik
Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 25./26.03.2014 bei der BMW Group in München
(16 Teilnehmer)
• Beschleunigung von Bauprozessen auf Bauherrenseite, auf
Planerseite, in der Ausführung: Impulsvortag Modulbauten bei
BMW, Vorstellung Entscheidungsmatrix Container/Modulbau-
weise/Systembauten, Joachim Klanten, BMW Group
• Neue Büro- und Arbeitswelten bei BMW, Vortrag mit anschlie-
ßender Führung, Joachim Klanten, BMW Group
• Brandschutzbekleidung von Stahlkonstruktionen, Thomas
Marko, Deutsche Rockwool
• EnEV 2014: Änderungen und Schnittstellen zur LBO, Gerhard
Hoffmann, ifes
• Delegierbare Aufgaben für ein effi zientes Projektmanagement,
Wolfgang Hornischer, freier Berater
■ Sitzung am 04./05.11.2014 bei Fischer Profi l GmbH in Netphen-
Deuz bei Siegen (14 Teilnehmer)
• Diskussion Thema 1: Bürowelten – Wandlungsfähigkeit, Anfor-
derungen, Doppelböden, Abhangsysteme, Trennwände mit
Verbindung zum Arbeitskreis Gebäudetechnik
• Diskussion Thema 2: Sanierung und Reorganisation von Produk-
tionshallen und Bürogebäuden – Retrofi tting, Böden, Fassaden,
Wärmeschutz, Brandschutz, Akustik
• Building Envelope Tata/Kalzip/Fischer Profi l, Herr Stark, Fischer
Profi l, und Dr. Schwall, Kalzip
• Rockshell – ein fl exibles System für Gebäude und Räume, Herr
Marko, Deutsche Rockwool
• DIN SPEC 91311 – Metallprofi le für die Unterkonstruktion von
Wänden in Leichtbauweise, hier: Anforderungen für die Instal-
lation von Kabeln und medienführenden Leitungen, H. Ude,
Protektorwerk Maisch
Ausblicke und neue Themen■ Bürowelten, Future Offi ce
■ Parkhäuser
■ Zulassungen, EU-Richtlinie, Bauproduktenliste
Termine 2015■ 1. AK-Sitzung am 24./25.03.2015 bei A. Stihl AG & Co. KG
in Waiblingen
Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ TIB 08/2009 Leitfaden und Methodik zur Standardisierung von
Gebäudehüllen
■ TIB 11/2011 Überarbeitung TIB 11/2004 Baukonstruktionen von
Industriebauten: Bewertungsmethoden und Systemlösungen
Vorträge:■ RK Süd 02/2010: Monolithische Bodenplatten im Industriebau
■ AK Industriedächer: Stand der Bearbeitung zum Thema
Nachhaltigkeit im Industriebau
■ Herbstfachforum 2011: Nachhaltigkeit von Baukonstruktionen
im Industriebau
■ Herbstfachforum 2011: Das neue Automobilwerk der Daimler
AG in Kecskemet/ Ungarn: Value Engineering in der Tragwerks-
planung
■ RK Süd 10/2012 und Herbstfachforum 2012: Denk-Prinzipien
in der Automobilindustrie: Übertragbar auf die Bauindustrie?
■ 2013: industrieBAU: Benchmark für Kosten und Zeitplan –
Produktionsstandort Mercedes-Benz, Kecskemét, Ungarn
Zusammenarbeit mit anderen Gremien■ Austausch mit anderen Arbeitskreisen z. B. Industriedächer,
Standortentwicklung
■ Mitwirkung im Arbeitskreis Nachhaltigkeit bei der Erstellung des
Leitfadens
■ Zusammenarbeit mit Uni Dortmund
■ Zusammenarbeit mit DGNB
ARBEITSKREISE
45Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
Arbeitskreis BauvertragsrechtZielsetzung■ Vorbereitung, Abschluss und Pfl ege von nachhaltigen Vertrags-
beziehungen zur Errichtung und Instandsetzung sowie zum Um-
und Rückbau industrieller Bauwerke
■ Netzwerk als Informationsplattform für AGI-Mitglieder über alle
Fragen des Bauvertrags-, Architekten- und Ingenieurrechts
■ Erfahrungsaustausch über Themen des Bauvertragsrechts
(z. B. VOB, HOAI, Allgemeine Geschäftsbedingungen, BGB)
unter Einbeziehung von Best Practices
■ Netzwerk als Kooperationsplattform für AGI-Mitglieder zur
Weiterentwicklung von Methoden, Kooperationsmöglichkeiten,
Benchmarks, etc.
■ Erstellen von Arbeitshilfen, Checklisten und Unterlagen für die
tägliche Baupraxis im Rahmen der Arbeitsblattreihe „Angewand-
tes Bauvertragsrecht“
■ Empfehlungen zu Wettbewerbs- und Vergabemodellen, Aus-
schreibungen, Vertragsgestaltung und -formulierungen
Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 17./18.02.2014 bei der Evonik Industries AG in
Hanau (11 Teilnehmer)
• Aktuelles, Neues aus der AGI, Frühjahrstagung, RA Peter Oppler
• Mitverarbeitete Bausubstanz (In der HOAI 2013 wurde die
Anrechnung der mitverarbeiteten Bausubstanz wieder akti-
viert.), Michael A. Engemann
• Berechtigte Erwartung des Auftraggebers als maßgebliches
Kriterium zur Bestimmung des geschuldeten Leistungsumfangs:
„Hofgefälle-Entscheidung“ des BGH vom 21.11.2013,
VII ZR 275/12, RA Peter Oppler
• Fortführung des Arbeitsblattes: Vorstellung der Checkliste
zum Thema Wartungsverträge, Dr. Christian Schmehl und
Thomas Pietsch
■ Sitzung am 13./14.10.2014 bei der Daimler AG in Stuttgart-Unter-
türkheim (11 Teilnehmer)
• Aktuelles, Neues aus der AGI, Herbstfachforum, RA Peter Oppler
• Referat und Diskussion: Der Umgang mit Forderungen aus Bau-
zeitenverzögerungen, Markus Zacharias, LHR GmbH & Co. KG
– Präventive Maßnahmen
– Richtiges Verhalten bei Störungseintritt
– Prüfung und Abwehr unberechtigter Forderungen
• Bearbeitung Leitfaden Bauvertragsrecht: Checkliste Planerverträge
Ausblicke und neue Themen■ Überarbeitung und Aktualisierung des „Leitfadens – Angewandtes
Bauvertragsrecht“
■ Elemente der partnerschaftlichen Projektabwicklung inkl. Media-
tion, Adjudikation und Schlichtung
■ Rechtliche Rahmenbedingungen für das Bauen im Ausland
■ Nachhaltigkeit im Bau aus rechtlicher Perspektive
Termine 2015■ 1. AK-Sitzung am 09./10.02.2015 bei Oppler Hering Rechtsan-
wälte PartGmbB in München
Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ Merkblätter und Vorträge auf www.agi-online.de
Ausblicke und neue Themen■ Überarbeitung und Aktualisierung des „Leitfadens – Angewandtes
Bauvertragsrecht“
■ Elemente der partnerschaftlichen Projektabwicklung inkl. Media-
tion, Adjudikation und Schlichtung
■ Rechtliche Rahmenbedingungen für das Bauen im Ausland
■ Nachhaltigkeit im Bau aus rechtlicher Perspektive
Arbeitskreisleiter(in): Peter OpplerStellvertreter:
Mitglieder: Christian Alex, Bosch Sicherheitssysteme GmbHThomas Ball, Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaAZafer Bekaroglu, Siemens AGStephan Berger, Drees & Sommer AGPeter Bloi, IPROconsult GmbHRalf v. Breitenbach, Project ManagementHermann Brenner, BASF SEOswald Dengler, Daimler AGMichael A. Engemann, Evonik Industries AGManfred Erhardt, ASSMANN Beraten + Planen GmbHThomas Fahrländer, Freudenberg Service KGNorbert Fett, Daimler AGMax Gölkel, Ingenieurgemeinschaft Gölkel (IGG)Hans-Jürgen Helmers, Siemens Real Estate GmbH & Co. OHGJanusch-Markus Janta, John Deere GmbH & Co. KGMichael Juhr, Juhr Arch.-Büro für Industriebau- und Gesamtplanung
Jan-Peter Kauffmann, Robert Bosch GmbHMartin Knoblauch, wpm Projektmanagement GmbHHubert Kunz, Ingenieurgemeinschaft Gölkel (IGG)Michael Mägel, BMW GroupMartina Mazuw, TRUMPF Immobilien GmbH + Co. KG Peter Oppler, Böck Oppler Hering, RechtsanwälteThomas Pietsch, Andreas Stihl AG & Co. KGGeorg Rasche, BMW GroupDr. Christian Schmehl, Andreas Stihl AG & Co. KGMatthias Schrimpf, Siemens AGPhilipp Späth, Drees & Sommer AGAnja Spirres, MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KGHubertus Thoholte, Thoholte & FinckePeter Weisenburger, Roche Real Estate Services Mannheim GmbHRobbin Westphal, BMW GroupSven Windhausen, Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA Bülent Yildiz, wpm Projektmanagement GmbHMarkus Zacharias, Kohlbecker Gesamtplan GmbH
ARBEITSKREISE
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201446
Arbeitskreis BrandschutzZielsetzung■ Interessenvertretung und Mitgestaltung von Normen und
Richtlinien, die den Baulichen Brandschutz von Industriebauten
betreffen, z. B. DIN 18230, Industriebau-Richtlinie
■ Spiegelausschuss zur Behandlung der Normenentwürfe aus dem
Bereich des Baulichen Brandschutzes
■ Erstellung von Grundlagen für die brandschutztechnische Gestal-
tung von Gebäuden und Anlagen
■ Betrachtung des baulichen Brandschutzes unter Kosten/Nutzen-
Gesichtspunkten
■ Gegenseitiger Erfahrungsaustausch durch Darstellung von brand-
schutztechnischen Gesichtspunkten im Rahmen von Neubau-
und Sanierungsprojekten
■ Netzwerk zum umgehenden Austausch relevanter Informationen
aus dem Brandschutz
Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 11./12.03.2014 bei der Wacker Chemie AG in Burg-
hausen (12 Teilnehmer)
• Eurocodes, Bauproduktenverordnung und Brandschutzklappen,
Rolf Dörendahl, Merck
• Brandfallmatrix, Walter Münchow, RWE Power
• Freilagerplatz – die Geschichte geht weiter, René Dietel, REHAU
• Brandschutz im Bestand am Beispiel KBA in Würzburg, Hartmut
Schulze, IPROconsult
■ Sitzung am 29./30.09.2014 bei Deutsche Rockwool Mineralwoll
GmbH & Co. OHG in Neuburg an der Donau (13 Teilnehmer)
• Werksneubau Indien, Thomas Marko
• AGI-Merkblattentwurf Brandfallmatrix – Erörterung,
Dietrich Bank
• Brandfallsteuerungen – eine weitere Be- und Erleuchtung,
Hr. Nagel
• Änderungen in der neuen MInBauRl, DietrichBank
• Brandschutztüren in großen Höhen, Hr. Wilske
Termine 2015■ 1. AK-Sitzung am 20.02.2015 bei Bosch in Nürnberg
Ausblicke und neue Themen■ Brandschutz im Bestand
■ Systematische Auseinandersetzung mit den neuen Brandschutz-
klassen nach Euronormen
Arbeitskreisleiter(in): Dietrich BankStellvertreter:
Mitglieder: Dietrich Bank, Robert Bosch GmbHKarl Heinz Belser, Johnson Controls Systems & Service GmbHPeter Diemer, John Deere GmbH & Co. KGRené Dietel, REHAU AG + CoRolf Dörendahl, Merck KGaABjörn Hauske, Daimler AGMarc Heinrichsdorff, Bosch Sicherheitssysteme GmbHThomas Henke, Evonik Industries AGMichael Hochmann, Grundfos GmbHJochen Jöst, Freudenberg Immobilien Management GmbHFrank Koch, Harman Becker Automotive Systems GmbH Andreas Labus, Bayer Technology Services GmbH
Lars Litzinger, Johnson Controls Systems & Service GmbHSven Mahler, John Deere GmbH & Co. KGThomas Marko, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHGLothar Marth, Bosch Sicherheitssysteme GmbHFrank Mesmer, BMW GroupWalter Münchow, RWE Power AGBastian Nagel, Gruner AGThomas Reitzel, Imtech Brandschutz GmbHHartmut Schulze, IPRO Consult GmbHFabian Swaton, Merck KGaASilke von Cranach, Siemens AGManfred Weber, Infraserv GmbH & Co. Knapsack KGMartin Wilske, Wacker Chemie AG
ARBEITSKREISE
47Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
Arbeitskreis Dämmarbeiten an
betriebstechnischen Anlagen
Zielsetzung■ Erstellung einheitlich abgestimmter technischer Arbeitsunter-
lagen für Planung und Ausführung von „Wärme-/Kälte-/Brand-
schutz- und Schallschutzdämmarbeiten an betriebs-
technischen Anlagen“
■ Normung von Dämmarbeiten und Dämmstoffen in der Q-Reihe
der AGI-Arbeitsblätter
■ Mitwirkung und Interessenvertretungen bei der DIN- und
Europa-Normung
■ Verwaltung und Überarbeitung von ca. 30 Arbeitsblättern mit
kontinuierlicher Überführung der Arbeitsblätter in eine deutsch-
englische Version
Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 20./21.01.2014 bei Bilfi nger Industrial Services GmbH
in München (14 Teilnehmer)
• Überarbeitung der AGI-Arbeitsblätter Q 154, Q 137, Q 133-3
■ Sitzung am 11./12.03.2014 bei BASF SE in Ludwigshafen (10
Teilnehmer)
• Überarbeitung der AGI-Arbeitsblätter Q 154, Q 137, Q 03
■ Sitzung am 20./21.05. 2014 bei Kaefer Isoliertechnik GmbH &
Co. KG in Bremen (14 Teilnehmer)
• Überarbeitung der AGI-Arbeitsblätter Q 143, Q 137, Q 03
■ Sitzung am 30.09./01.10.2014 bei G+H Isolierung GmbH in
Speyer (15 Teilnehmer)
• Überarbeitung der AGI-Arbeitsblätter Q 154, Q 137
■ Sitzung am 18./19.11.2014 bei der Linde AG in Pullach bei
München (10 Teilnehmer)
• Überarbeitung der AGI-Arbeitsblätter Q 154, Q 133-3
Termine 2015■ 1. AK-Sitzung am 03./04.02.2015 bei der Evonik AG in Herten
■ 2. AK-Sitzung am 17./18.03.2015 bei Hertel
■ 3. AK-Sitzung am 16./17.06.2015 bei Lyondellbasell in Wesseling
■ 4. AK-Sitzung am 15./16.09.2015 bei der AGI in Bensheim
■ 5. AK-Sitzung am 24./25.11.2015 bei Foamglas in
Tessenderlo (Belgien)
Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ Veröffentlichung der AGI-Arbeitsblätter Q 143 Vernetzte Elasto-
mere und Q 137 Schaumglas
■ Überarbeitung der AGI-Arbeitsblätter Q 03 Ausführung von
Wärme- und Kältedämmungen, Q 154 Tragkonstruktionen,
Q 133-3 Polyurethan Hartschaum
Ausblicke und neue Themen■ Veröffentlichung der AGI-Arbeitsblätter Q 154, AGI Q 133-3
■ Überarbeitung der AGI-Arbeitsblätter Q 03, Q 101, Q 132,
und Q 138
■ Erstellen von zwei neuen AGI-Arbeitsblättern über Energieeffi zi-
enz und sicherheitsrelevante Dämmausführungen
Zusammenarbeit mit anderen Gremien■ VDI AG Gütesicherung
■ den Verbänden (Handwerk und Industrie)
■ DIN
Arbeitskreisleiter(in): Ralf DeboldStellvertreter:
Mitglieder: Ralph Alberti, FIW MünchenArmin Badent, LANXESS Deutschland GmbHRalf Debold, BASF SE Gerd Gollenstede, KAEFER Industrie GmbHDietmar Gröblinghoff, Fisia Babcock Environment GmbHGünther Kasparek, Lindner Isoliertechnik & Industrieservice GmbHFrank Kraus, Basell Polyolefi ne GmbHHerbert Kruehling, G+H Isolierung GmbH
Dirk Olschowski, Evonik Industries AGThomas Ortlieb, G+H Isolierung GmbHAndreas Regel, Bilfi nger Industrial Services GmbHWalter Riering, Hertel GmbH LingenRolf Schwerdtfeger, Linde AGLuk Smout, PITTSBURGH CORNING Europe NV FoamglasManfred Timpert, NTI GmbHJens Tröger, Fa. Tröger-Isolierungen
ARBEITSKREISE
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201448
Arbeitskreis GebäudetechnikZielsetzung■ Das Ziel dieses Arbeitskreises besteht darin, den AGI-Mitgliedern
aktuelle Informationen über neue Entwicklungen und bewährte
Systemlösungen in der Gebäudetechnik zur Verfügung zu stellen.
Derzeit arbeiten rund 20 Mitglieder an dieser Aufgabe.
Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 11.03.2014 bei TRUMPF Immobilien GmbH & Co. KG
in Ditzingen (15 Teilnehmer)
• Anwendung der neuen Trinkwasserverordnung bei der EnBW,
Herr Entreß
• Energieversorgung mit BHKW für einen bestehenden Standort,
Herr Neudert
• Best-Practice-Modelle bei Michelin, Herr Aust
Abstimmung künftiger Themen (z. B. Mitarbeit an Checkliste
Energieeffi zienz), Prof. Dr. Ast und alle AK-Mitglieder
• Besichtigung TRUMPF Ditzingen, Herr Kirschmann
■ Sitzung am 15.11.2014 bei Infraserv GmbH & Co. Höchst KG in
Frankfurt (10 Teilnehmer)
• Lean Construction Management bei Trumpf, Herr Kirschmann
• Erfahrungen mit Energieprojekten bei Stihl, Herr Neudert
• Besichtigung Insulinbereich Infraserv Höchst, Herr Möwis
Termine 2015■ 1. AK-Sitzung am 17.03.2015 bei der Evonik Industries AG in Hanau
Ausblicke und neue Themen■ Ausgelöst durch die EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffi zienz von
Gebäuden sowie durch die Energieeinsparverordnung EnEV und
das Erneuerbare-Energien-Gesetz hat der Arbeitskreis beschlos-
sen, das Leitthema „Energie“ kontinuierlich fortzuführen. Kon-
kret werden aktuelle Beispiele dargelegt, die von den Beteiligten
des Arbeitskreises aus Projekten, Studien, Untersuchungen und
Semesterarbeiten zur Verfügung gestellt werden. Schwerpunkte
stellen die Verwendung effi zienter und wirtschaftlicher Lösungen
sowie der Einsatz regenerativer Energien in der Industrie dar.
Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ Vortragsunterlagen unter www.agi-online.de
Arbeitskreisleiter(in): Prof. Dr.-Ing. Helmut AstStellvertreter: Dipl.-Ing. Bernhard Neudert
Mitglieder: Helmut Ast, Hochschule BiberachWolfgang Aust, Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaAGerald Bernard, Passau Ingenieure GmbHTobias Entreß, EnBW Systeme Infrastruktur Support GmbHUwe Fritz, Evonik Industries AGGerhard Grießer, Imtech Deutschland GmbH & Co. KGSteffen Hans, Freudenberg Immobilien GmbH & Co. KGMichael Hochmann, Grundfos GmbHChristoph Kirschmann, TRUMPF Immobilien Management GmbH
Gerd Klostermann, DB Station& Service AGChristian M. Kroner, Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaALars Litzinger, Johnson Controls Systems & Services GmbHPeter Möwis, Infraserv GmbH & Co. Höchst KGBernhard Neudert, Andreas Stihl AG & Ko. KGRoland Portugall, Robert Bosch GmbHJürgen J. Schmid, Hewlett-Packard GmbHHolger Schmidt, John Deere GmbH & Co. KGThomas Seewald, John Deere GmbH & Co. KGLela Spornhauer, Hewlett-Packard GmbH
ARBEITSKREISE
49Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
Arbeitskreis IndustriedächerZielsetzung■ Erstellung von Planungsgrundlagen für Industriedächer in
Abstimmung auf die Gebäudenutzung nach den
Anforderungskriterien:
• Bautechnik, Ökonomie und Ökologie, Erfahrungsaustausch
über technische Neuerungen zur Verbesserung der Funktionssi-
cherheit und Minimierung von Instandsetzungsarbeiten.
• Interessenvertretung in Technischen Ausschüssen, z. B. Brand-
schutz, Abdichtungen, Bauwerksabdichtungen
Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 19./20.03.2014 bei John Deere GmbH & Co. KG in
Mannheim (13 Teilnehmer + 4 Gäste)
• Vorstellung/Diskussion AGI-Leitfaden des Arbeitskreises Indus-
triedächer „Sicherheitsaspekte – Industriedächer: Planung –
Ausführung – Nutzung – Instandhaltung“, alle AK-Teilnehmer
• Bewertungskriterien: Ökobilanzen, EPDs, Datenbanken –
aktueller Überblick, Bauproduktenrichtlinie/-verordnung,
Herr Löcherbach
• Brandschutz im Industriebau: Textile Brandschutzsysteme,
Rauchabschottung, Herr Berno, Fa. Stöbich
• Vorbeugender Brandschutz im Industriebau: Löschwasserü-
bergabestellen nach DIN 1988-600, Alternative Löschmittel –
Druckluftschaum, Herr Thun und Herr Faulstich, Fa. Minimax
■ Sitzung am 15./16.10.2014 bei der Kee Safety GmbH in Hanau
in Senftenberg (15 Teilnehmer)
• Arbeitssicherheit auf dem Dach, Herr Klotz, Kee Safety
• Regenentwässerung von Flachdächern: Welche Normen und
Regelwerke müssen eingehalten werden? Wie können wir die
Flachdächer vor Starkregenereignissen schützen auch im Hin-
blick auf bevorstehende Sanierungen? Und warum sollten War-
tungen durchgeführt werden?, Herr Pieper, Sita Bauelemente
• Endfassung/Verabschiedung AGI-Leitfaden des Arbeitskreises
Industriedächer „Sicherheitsaspekte – Industriedächer“, alle
AK-Teilnehmer
• Leckageortung auf Flachdächern – zielsicher, aufwendig, realis-
tische Erfolgsaussichten?, Herr Bochow und Herr Korth, Hum-ID
• Präzise Ortung aller Schadstellen am Flachdach,
Herr Chirband, NIS
• Praxisvorführung Arbeitssicherheits-/Absturzsicherungssysteme,
Herr Salomon, Kee Safety
Termine 2015■ 1. AK-Sitzung am 19.05.2015 bei NIS – NORDIC INDUSTRIAL
SERVICES GmbH in Viernheim
Ausblicke und neue Themen■ Industriedachplanung in Europa
■ Stand der Technik/Normung/CE-Kennzeichnung
■ Sicherheitseinrichtungen auf Flachdächern, Wartungswege
■ Dachterrassen – Abdichtung/Detailausbildung
■ Nachhaltigkeit – hier: Umweltproduktdeklaration (EPD)
Ergebnisse und Veröffentlichungen■ Vortragsunterlagen unter www.agi-online.de
Zusammenarbeit mit anderen Gremien■ AGI-AK Systemlösungen Gebäudehülle
■ AGI-AK Baulicher Brandschutz im Industriebau
■ Normenausschüsse Dachabdichtung, Bauwerksabdichtung,
Brandschutz, Windlasten
Arbeitskreisleiter(in): Josef LöcherbachStellvertreter: Andreas Gebing
Mitglieder: Thomas Bernhart, John Deere GmbH & Co. KGMatthias Böhme, IPROconsult GmbHHans-Dieter Dürnberger, Kalzip GmbHClaus Fischer, Infraserv GmbH & Co. Höchst KG Jasmin Forster, Merck KGaA Andreas Gebing, Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co.Karlheinz Härle, SCD Architekten Ingenieure GmbHHarald Hildebrandt, SFS intecNorbert Junk, Hösch Bausysteme GmbH
Josef Löcherbach, alwitra Flachdach GmbH & Co. Klaus GöbelMartin Meyer, FDT Flachdach Technologie GmbH & Co. KGFrank Netter, BASF SEUlrich Oberle, Daimler AGMichael Protz, Xella Aircrete Systems GmbHKarin Schimpff, Evonik Industries AGChristian Schulz, Freudenberg Immobilien Management GmbHRolf Truderung, John Deere GmbH & Co. KG Christian Weinmann, ehem. BASFMatthias Wollny-Berretz, LANXESS Deutschland GmbH
ARBEITSKREISE
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201450
Arbeitskreis InformationsverarbeitungssystemeZielsetzungIm Industriebau sind sowohl Bau- als auch Instandhaltungsprozesse
einem hohen wirtschaftlichen Druck ausgesetzt. Mit BIM (Building
Information Modeling) werden zurzeit neue Prozesse der digitalen
Planung eingeführt, in denen ein großes Optimierungspotenzial für
die Bauausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden gesehen
wird. Dieses Optimierungspotenzial kann unter den folgenden
Voraussetzungen realisiert werden:
■ Wirtschaftliche Datenpfl ege
• keine redundante Datenhaltung (sonst fehleranfällige Mehr-
fachbearbeitung erforderlich)
• prozessabhänge Datentiefe (keine überfl üssige Datentiefe,
kein Datenfriedhof)
■ Wirtschaftlicher Datenaustausch bzw. optimierte digitale
Prozessketten
• Regeln (z. B. allgemein lesbare Austauschformate und
Datenstrukturen)
• Dokumentation des Datenaustausch
• Historisierung relevanter Dateistände (Datenarchivierung)
■ Wirtschaftlicher Datenzugriff
• technisch einfach, ohne komplexe EDV-Programme oder
lange Suchzeiten
• Datenaktualität
■ Vollständige und transparente Objektdokumentation
• Schnittstellendefi nition zum Gebäudebetrieb
■ Empfehlungen zu Wettbewerbs- und Vergabemodellen,
Ausschreibungen, Vertragsgestaltung und -formulierungen.
Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 20.02.2014 bei der SCD Architekten Ingenieure
GmbH in Ditzingen (7 Teilnehmer)
• Begrüßung, Organisatorisches (Protokoll, Wahl des stellvertre-
tenden AK-Leiters, nächster Termin und Themen, Neues aus der
AGI, Frühjahrstagung), Heinrich Wirth, SCD
• Fotodokumentation, Bernd Pfau, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
• Mobile Prozesse in der Projektarbeit, Rainer David, DOCby net
• Gemeinsames Mindmapping zum Thema Informationsverarbei-
tungssysteme im Lebenszyklus eines Gebäudes (Entstehungs-
phase, Nutzungsphase, Verwertungsphase) mit dem Ziel der
thematischen Schwerpunkte in der nächsten AK-Sitzung
Ausblicke und neue Themen■ Variantenvergleich digitaler Planungsprozesse (CAD-Planung
2D/3D, BIM)
■ Variantenvergleich Datenkommunikation (Mail, PKM, Cloud)
■ Erarbeitung von Handlungskonzepten und Richtlinien – Firmen-
und Projektstandards, Vertragskonzepte (Planung, Objekt-
dokumentation)
■ Schnittstellen zu anderen Verbänden (GEFMA, BuildingSmart etc.)
■ Integration von Ergebnissen anderer Arbeitskreise der AGI
Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ Vortragsunterlagen unter www.agi-online.de
Arbeitskreisleiter(in): Heinrich WirthStellvertreter: Michael Lebsanft
Mitglieder: Rainer David, DOCby.net GmbHRoland Edelmann, IBM Deutschland GmbHStefan R. Frank Oliver Hensel, DOCby.net GmbHCarsten Knobloch, VIB Verhoeven Ingenieurberatung
Martin Kunert, Andreas Stihl AG & Co. KGMichael Lebsanft, Lahmeyer Rhein-Main GmbHDirk Pfi tzner, Merck KGaABernd Pfau, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG Hanspeter Sautter, Drees & Sommer GmbHHeinrich Wirth, SCD Architekten Ingenieure GmbH
ARBEITSKREISE
51Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
Arbeitskreis InfrastrukturZielsetzung■ Erfahrungsaustausch zur Optimierung von Arbeitsabläufen wie
der Selbstüberwachung und der Instandsetzung von Kanälen
■ Vergleich von Kanaldienstleistungen und -prozessen unter wirt-
schaftlichen Aspekten
■ Vorstellung technischer Neuerungen
■ Interessenvertretung in technischen Ausschüssen und Verbänden
durch Mitgestaltung von Richtlinien und Normen
■ Einheitlicher Auftritt gegenüber der Behörde bei den Defi nitionen
zur Einhaltung der SüwVKa
Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 06.05.2014 bei Bayer Real Estate GmbH in Leverkusen
(14 Teilnehmer)
• Verkehrsstudien am Beispiel der Werkszufahrt Chempark LEV
an der Kaiser-Wilhelm-Allee, Herr Küßner
• Neubau eines Ersatzdükers unter dem Rhein, Herr Wittka
• Bau eines Hebers, Herr Nickerl
• Sachstandsbericht zum Merkblatt M 149 – 7, Herr Meyer-Hübner
• Neue TRAS: Anlagenschutz gegen Hochwasser und Nieder-
schlag mit verschärften Aufl agen, Herr Meyer-Hübner
■ Sitzung am 16./17.10.2014 bei der Evonik Industries AG in Marl
(18 Teilnehmer)
• Vorstellung des Bereiches Ver- und Entsorgung, Herr Gohsen/
Herr Schneider
• PE als Schutz von Betonbauwerken, Herr Modes
• Nachfolge AK-Leitung, alle
• Laserscanning, Herr Peterson und Herr Jedamski
• Sanierung der Altablagerung "Gipsteich", Herr Vogel
• Sachstandsbericht zum Merkblatt M 149 – 7, Herr Meyer-Hübner
• Setzungen bei Linern, Herr Hillenbrand
Ausblicke und neue Themen■ Erweiterung der Themenfelder auf Straßen- und Parkplatzbau
sowie Straßenbeleuchtung
■ Sachstand Merkblatt M 149
Termine 2015■ 1. AK-Sitzung am 14./15.04.2015 bei MC-Bauchemie in Bottrop
■ 2. AK-Sitzung im Herbst bei Roche Real Estate Services Mannheim
Zusammenarbeit mit anderen Institutionen■ DIN-Ausschuss
■ Verband Zertifi zierter Sanierungsberater (VSB)
■ DWA
Arbeitskreisleiter(in): Wolfgang Vogel Stellvertreter: Volker Meyer-Hübner
Mitglieder: Peter Aicher, Wacker Chemie AGPaul Gohsen, Evonik Industries AGMichael Goldschmidt, MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KGBernhard Hillenbrand, Merck KGaAHeinz Hülsken, Evonik Industries AGDietrich Kemper, InfraServ GmbH & Co. Knapsack KGEdmund Klein, Infraserv GmbH & Co. Höchst KGJochen Kraft, Roche Real Estate Services Mannheim GmbHChristian Matthias Lindner, ASSMANN Beraten + Planen GmbHHans Lindow, Deutsche Bahn Station&Service AGThomas Meier, SoIvay Chemicals GmbH
Rudolf Meisenbach, Henkel AG & Co. KGaADetlef Meyer, Bayer Technology Services GmbHVolker Meyer-Hübner, BASF SE Ralf Modes, TROLINING GmbHGerhard Nickerl, IPROconsult GmbHJürgen Nikisch, Freudenberg Immobilien Management GmbHIngolf Schäfer, LANXESS Deutschland GmbHFriedhelm Ubber, RWE Power AGWolfgang Vogel, Bayer Real Estate GmbHThomas Wittemann, Evonik Industries AGUwe Wittka, CURRENTA GmbH & Co. OHG
ARBEITSKREISE
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201452
Arbeitskreis Korrosions- und BetonschutzZielsetzung■ Erfahrungsaustausch über alle den Korrosions- und Betonschutz
von Stahl- und Betonoberfl ächen durch Beschichtung und Über-
züge betreffenden Fragen der Materialverwendung, Applikati-
onsverfahren und Regiearbeiten vor Ort
■ Erstellung von Arbeitsunterlagen für AGI-Mitglieder für Aus-
schreibung und Vergabe von Korrosionsschutzarbeiten nach
technisch-wirtschaftlichen Grundsätzen
Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 29.04.2014 bei der Evonik Industries AG in Hanau
(11 Teilnehmer)
• Berichte der Arbeitsgruppen (Aktualisierung Arbeitsblätter):
– Stand Bearbeitung TIB „Ableitfähige Korrosionsschutzsys-
teme“
• Erfahrungsaustausch zu folgenden Korrosionsschutzthemen:
– Kontrollfl ächen
– Korrosionsschutzsysteme für heißbetriebene Behälter oder
Rohre, u. a. unter dem Aspekt der chemischen Beständigkeit
– Korrosionsschutz unter Dämmungen bei kältebelasteten
Rohrleitungen
– Langlebige Korrosionsschutzsysteme: Sammlung von
Entwicklungen und Erfahrungen über Systeme, Werkstoffe
und Schutzdauer
– Überarbeitung der DIN EN ISO 12944
• DIN-Neuerscheinungen
– DIN EN 13438-12 „Beschichtungsstoffe – Pulverbeschichtun-
gen für feuerverzinkte oder sheradisierte Stahlerzeugnisse für
Bauzwecke“
– DIN EN ISO 15528:2013-12 „Beschichtungsstoffe und Roh-
stoffe für Beschichtungen – Probenahme“
• Technische Standards/Werknormen
• Beschichtungen als Prüfung von mechanischen Belastungen
(z. B. Rührwerke)
• Zerstörungsfreie Dichtigkeitsprüfungen
• Schichtdickenmessung im schweren Korrosionsschutz: Einfl ussfak-
toren und Möglichkeiten der modernen Messtechnik im Bauwesen
in Theorie und Praxis, Andreas Rieger, Helmut Fischer GmbH
■ Sitzung am 04.12.2014 bei Institut für Korrosionsschutz Dresden
GmbH in Dresden (15 Teilnehmer)
• Stand Bearbeitung neuer Arbeitsblätter
– Letzter Entwurf (12.11.2014) TIB „Ableitfähige Korrosions-
schutzsysteme“
– Arbeitsblatt K 10: Aktualisierung der gelisteten Normenwerke
in 2015 erforderlich
– Arbeitsblatt K 20: Anpassung des Arbeitsblattes nach
Abschluss der Überarbeitung der DIN 12944
– Arbeitsblatt K 21: Überarbeitung durch Herrn Schumacher
– Arbeitsblatt K 31: Überarbeitung durch Herrn Hotter
• Erfahrungsaustausch Korrosionsschutzthemen
– Praxiserfahrungen mit neuen Beschichtungssystemen,
Herr Schumacher
– Innovationen und Objekte 2014, Herr Pfl ugfelder
– Feuerverzinkter Betonstahl, Herr Düren-Rost
– Schutzdauer von Zinküberzügen in Theorie und Praxis,
Herr Düren-Rost
• Unternehmensvorstellung von Xervon Plastocor GmbH,
Herr Godenschweig
• Korrosions-/Erosionsschutz in Kühlwasserkreisläufen und im
Speziellen bei Kondensatoren und Wärmetauschern mit
Plastocor, Herr Hildebrand
Ausblicke und neue Themen■ CE-Konformität im Stahlbau
■ KTL-Beschichtung
■ Kennzeichnungen im Korrosionsschutz
■ Nachhaltigkeit im Korrosionsschutz
■ Aktualisierung Arbeitsblätter
Termine 2015■ 1. AK-Sitzung am 02.06.2015 bei Fa. Jotun in Hamburg
Zusammenarbeit mit anderen Gremien■ Zusammenarbeit mit Bundesverband Korrosionsschutz e.V.
■ Institut für Korrosionsschutz Dresden GmbH
■ Institut Feuerverzinken GmbH
Arbeitskreisleiter(in): Ralf AppelStellvertreter: Holger Frost
Mitglieder: Ralf Appel, Evonik Industries AGArmin Badent, LANXESS Deutschland GmbHRalf Buch, Xervon GmbHMichael Collignon, BASF SEPatrick Düren-Rost, Institut Feuerverzinken GmbHHolger Frost, K + S KALI GmbHKlaus Godenschweig, XERVON Plastocor GmbHHerbert Hotter, Engineering QS KorrosionsschutztechnikJörn Jacobs, IPROconsulting GmbH Niederlassung LeipzigMario Leitsch, Siemens AG
Stephan Müller, RWE Power AGJoachim Pfl ugfelder, Sika Deutschland GmbHAlf Schumacher, Geholit+Wiemer Lack- u. Kunststoff-Chemie GmbHDr. Andreas Schütz, Corroconsult GmbHRolf Schwerdtfeger, LINDE AGGerd Spitzlei, Vattenfall Wärme Hamburg GmbHHeiner Stahl, Bundesverband Korrosionsschutz e.V.Dr. Jürgen Triebert, Institut für Korrosionsschutz Dresden GmbHJohan Wilmsen, Engicon NV/GeldorfArne Wörpel, John Deere GmbH & Co. KG
ARBEITSKREISE
53Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
Arbeitskreis Nachhaltigkeit im IndustriebauZielsetzung■ Nach der Erstellung des Leitfadens „Nachhaltigkeit im Industrie-
bau“ im April 2010 war das Hauptthema in 2013 die Vorstellung
und Verteilung des Leitfadens, Teil 2. Nach einer Pause in 2014
wird in 2015 ein dritter und letzter Leitfaden mit Praxisbeispielen
der Mitglieder erscheinen.
Vorgehensweise■ Es wurde eine Struktur ermittelt, in der die bereits realisierten
Praxisbeispiele der Mitglieder integriert werden können.
■ Die Projekte sollen kurz beschrieben werden, die Beispiele der
Nachhaltigkeitsmaßnahmen hervorgehoben und mit einer Amor-
tisationsmatrix ergänzt werden.
Termine 2015■ Sitzung am 15.01.2015 in München
■ Sitzung am 12.03.2015 in Münster
■ Sitzung zur Frühjahrstagung
Ausblicke und neue Themen: ■ 2015: Leitfaden Teil 3:Ergänzung durch Praxisbeispiele
Zusammenarbeit mit anderen Gremien■ Mitarbeit am „Runden Tisch nachhaltiges Bauen“ des Bundesmi-
nisteriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)
Arbeitskreisleiter(in): Rainer WeberStellvertreter: Martin Weischer
Mitglieder: Michael Juhr, Juhr Architekturbüro für Industriebau- und GesamtplanungStefan Kremeier, Intep GmbH
Rainer Weber, BMW GroupMartin Weischer, Fachhochschule Münster
ARBEITSKREISE
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201454
Arbeitskreis SäureschutzbauZielsetzung■ Aktualisierung vorhandener Arbeitsblätter der Reihe S
■ Bereitstellung englischer Übersetzungen aktueller Arbeitsblätter
für Auslandsprojekte
■ Erstellung neuer Arbeitsblätter zu folgenden Themen:
S 60 Säureschutzmaßnahmen, Leitfaden für maßgeschneiderte
Konzeptionierung
■ Erfahrungsaustausch über Entwicklungen und Einsatzmöglich-
keiten von Beschichtungen, Dichtungsbahnen, Kunstharzkitten,
sf-Ausmauerungen und Fugendichtstoffsystemen.
■ Erfahrungsaustausch über aktuelle Novellierungen der den
Gewässerschutz betreffenden Gesetze, Verordnungen und
Technischen Regelwerke im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf
Planung, Ausführung, Eignungsnachweise etc.
■ Erfahrungsaustausch zu Optimierung von Planung, Beschaffung
und Ausführung von Säureschutzmaßnahmen zwischen Herstel-
lern, Applikateuren und Betreibern bei In- und Auslandsprojekten
■ Werbung neuer Mitglieder für den Arbeitskreis
■ Verbesserung der Außendarstellung des Arbeitskreises über die
Internetplattform
■ Verbesserung der Präsenz, Zugänglichkeit und Akzeptanz der
AGI-Arbeitsblätter zur Qualitätssicherung von Planung und
Ausführung
■ Abstimmung mit tangierenden Gewerken
Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 08./09.04.2014 bei Bayer Technology Services in
Leverkusen (11 Teilnehmer)
• AGI-Arbeitsblätter S 10 –1 und S 10 – 4: Aktualisierung der
derzeitigen Fassungen aus den Jahren 2001 bis 2003. Diskus-
sion der erforderlichen Aktualisierungen nach Art und Umfang
und Begründung im AK nach Vorstellung der Arbeitsergebnisse
durch die Leiter der Kleinarbeitsgruppen:
– Teil 1: Herr Velte
– Teil 4: Herr Dr. Baumann
• Diskussion zum Stellenwert der AGI als Interessenvertreter der
Industrie hinsichtlich bewährter Bauweisen
• Verabschiedung von Herrn Jahn als langjähriges Mitglied und
Leiter des Arbeitskreises.
• Wahl von Herrn Freisberg als neuer stellvertretender
Arbeitskreisleiter
• Beschlussfassung des Arbeitskreises, die Übersetzung der
Arbeitsblätter in die englische Sprache nochmals anzustreben
und die Entscheidung des Hauptausschusses zu hinterfragen
■ Sitzung am 28./29.10.2014 bei DSB-Säurebau GmbH in
Bad Honnef (11 Teilnehmer)
• AGI-Arbeitsblatt S 10 – 4 „Schutz von Baukonstruktionen mit
kombinierten Auskleidungen gegen chemische, thermische und
mechanische Einwirkungen (Säureschutzbau) – Ausführungsde-
tails“: Abschluss der Aktualisierung, letzte vereinbarte Anpas-
sungen der dargestellten Details durch Fa. DSB
• Highlights & Lessons Learned
– Neuheiten (Produkte, Entwicklungen, Anforderungen)
– Erfahrungen aus der Abwicklung von Säurebauschutzmaß-
nahmen im Rahmenvertragsgeschäft
– Erfahrungen mit Sachverständigen und Behörden
• AGI-Arbeitsblatt S 10 –1 „Schutz von Baukonstruktionen mit
kombinierten Auskleidungen gegen chemische, thermische und
mechanische Einwirkungen (Säureschutzbau) – Anforderungen
an den Untergrund“, Abschluss der Aktualisierung
• AGI-Arbeitsblatt S 10, Teil 2: Aktualisierung der derzeitigen Fas-
sungen aus den Jahren 2001 bis 2003. Vorstellung der erforder-
lichen Aktualisierungen nach Art und Umfang und Begründung
durch Frau Dr. Riecken und Herrn Wolfsteiner
• Diskussion zum Stellenwert der AGI als Interessenvertreter
der Industrie hinsichtlich bewährter Bauweisen und möglicher
Beitrag des Arbeitskreises Säureschutzbau zum strategischen
AGI-Handlungsfeld „Vertretung von Interessen industrieller
Bauherren gegenüber Gesetzgeber, Ausschüssen, …”
Termine 2015■ 1. AK-Sitzung am 28./29.04.2015 bei der Merck KGaA in Darmstadt
Zusammenarbeit mit anderen Gremien■ Fachverband der Säureschutzindustrie
Arbeitskreisleiter(in): Matthias PatzerStellvertreter: Christoph Freisberg ab 09.04.2014
Mitglieder: Joachim Baumann, Leipziger Säurebau GmbHFranz-Josef Bergmann, Ingenieurbüro für FugentechnikHans Dekreon, DSB Säurebau GmbHKarl-Heinz Dunker, STEULER-KCH GmbHChristoph Freisberg, LANXESS Deutschland GmbHStefan Hennig, Infraserv GmbH & Co. Höchst KGAndreas Hopp, STEULER-KCH GmbH
Reiner Huber, BASF SEAndreas Molter, INFRACOR GmbHMatthias Patzer, Bayer Technology Services GmbHBärbel Riecken, Merck KGaAMarkus Schmidt, Evonik Industries AGDieter Velte, TIP TOP Oberfl ächenschutz Elbe GmbHKlaus Vierkötter, STEULER-KCH GmbHMichael Wolfsteiner, Asplit GmbH
ARBEITSKREISE
55Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
Arbeitskreis StandortbewirtschaftungZielsetzung■ Der Schwerpunkt des Arbeitskreises liegt auf den Themen des
Corporate Real Estate Management, Property Management
und Facility Management. Die gemeinsame Bearbeitung der
Themen aus dem Tagesgeschäft der Arbeitskreismitglieder führt
zu einem gegenseitigen Wissensaustausch und hat Best-Practice
Lösungen zum Ziel
Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 06./07.05.2014 bei der Evonik Industries AG in
Hanau (17 Teilnehmer)
• Workplace Management, Herr Wingerter, Eurocres Consul-
ting GmbH
• Zusammenfassung AGI-Frühjahrstagung – Thema: Moderne
Bürowelten, Herr Pitzer, Evonik Industries AG
• CAFM-Projekt bei Freudenberg, Herr Golla, Freudenberg
• Kunstführung Bürogebäude 10, Frau Janke, Leiterin Kunst-
Management Evonik Industries AG
• Neues Arbeitsblatt Energieeffi zienz, alle Arbeitskreis-Mitglieder
■ Sitzung am 29./30.10.2014 bei der Vattenfall Europe Business
Services GmbH in Hamburg (18 Teilnehmer)
• City Nord: Europas Modellstadt der Moderne, Sylvia Soggia,
Grundeigentümer-Interessengemeinschaft City Nord GmbH
• Workplace Management
– Bürokonzepte: Berichte und Beispiele aus den verschiedenen
Unternehmen
– Erfahrungsaustausch über WorkPlace Management Beratung
– Umfrage in den Unternehmen zu den Erfahrungen mit neuen
Bürokonzepten
– Benchmarking WorkPlace Management
• Technik-Führung (u. a. Wärmerückgewinnung im Vattenfall-
Gebäude), Herr Mohrmann
• § 12 Energetische Inspektion von Klimaanlagen, Herr Mayr
• Neues Arbeitsblatt Energieeffi zienz, alle Arbeitskreis-Mitglieder
• Diskussion von Best Practice Lösungen
– für den Austausch von Rauchmeldern
– für die Anwendung von Thermografi e bei Schaltschränken
– für die Anwendung von Ticketsystem und/oder Hotline
Ausblicke und neue Themen■ In Bearbeitung ist das Arbeitsblatt W4 mit einer Sammlung von
Energieeffi zienzmaßnahmen.
■ Der Arbeitskreis wird sich weiterhin intensiv mit der Entwick-
lung neuer Büroarbeitsplatzkonzepte auseinandersetzen, die
verschiedenen Konzepte untersuchen und durch Erfahrungs-
berichte für die Industrie sinnvolle Kriterien und Best Practice
Lösungen erarbeiten.
Termine 2015■ 1. AK-Sitzung voraussichtlich im Mai 2015
Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ AGI-Arbeitsblatt W 5 Kennzahlen für Technikkosten während der
Nutzungsphase von Büro- und Laborgebäuden
■ AGI-Arbeitsblatt W 6 Betreiberverantwortung, Prüfpfl ichtige
Anlagen und rechtssichere Dokumentation im Immobilienma-
nagement
■ AGI-Arbeitsblatt W 7 Bauen und Revitalisieren (instandhaltungs-
und betriebsgerecht) - wird zurzeit aktualisiert
Zusammenarbeit mit anderen Gremien■ IFMA Benchmarking® (Arbeitskreis Industrielles Facility Manage-
ment Benchmarking) „Chemie, Pharma & Life Science”
Arbeitskreisleiter(in): Michael PitzerStellvertreter: Uwe Schönfelder
Mitglieder: Angelika Baier, Bauakademie Gesellschaft für Forschung Entwicklung und Bildung mbHKlaus-Alexander Bentzin, Bayer Pharma AGKarl-Heinz Borsian, Wacker Chemie AGThomas Buck, Daimler AGKlaus Bücker, Roche Real Estate Services Mannheim GmbHMarcus Carstens, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KGHeiko Diermann, InfraServ GmbH & Co. Knapsack KGHerbert Frieden, Infraserv GmbH & Co. Höchst KGArmin Furkert, Andreas Stihl AG & Co. KGEric Golla Freudenberg, Immobilien Management GmbHNicole Lackmann, Bilfi nger HSG Facility Management GmbHMirco Manneck, Drägerwerk AG & Co. KGaA
Jörg Maßalski, REHAU AG + CoErnst Mayr, BBM ConsultingMartina Mazuw, TRUMPF Immobilien GmbH+Co. KGMichael Pitzer, EVONIK Industries AG/IPW GmbHRoland Portugal, Robert Bosch GmbHSolveig Rangics REHAU AG + CoHeinz G. Reichel, ehemals VattenfallAxel Rudnik, Bayer Real Estate GmbHAnette Schmidt, Merck KGaAUwe Schönfelder, BASF SEDirk Vollrath, baum-kappler architekten gmbhRainer Weller, Robert Bosch GmbHBernhard Wenning, Henkel AG & Co. KGaA
ARBEITSKREISE
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201456
Arbeitskreis StandortentwicklungZielsetzung
■ Erfahrungs- und Wissensaustausch zu Themen der Standortent-
wicklung und des Baurechts. Im Jahr 2014 lagen die Schwer-
punkte bei den Themen:
• Energie
– Anforderungen an vorhandene und neue Standorte auf
Grundlage der aktuellen Gesetzgebung
– Verfolgung der geplanten Gesetzesänderungen, z. B. EnEV 2014
• Modulares Bauen als kurzfristige Erweiterungsoption oder
temporäre Lösung
– Fach-/Gastvorträge
– Ausarbeitung zu Vor- und Nachteilen der Systeme, die im Jahr
2014 fertig gestellt werden soll
• Bebauungsplan-Verfahren
– Fachvorträge und Erfahrungsberichte aus der AGI zum Auf-
stellungsverfahren eines B-Plans
– Erstellung eines Leitfadens über die Aufstellung eines B-Plans
und welche Themen dabei zu beachten sind
• Verfolgen weiterer gesetzlicher Vorgaben z. B.:
– Überarbeitung verschiedener Arbeitsstättenrichtlinien und
deren Auswirkungen
– Novellierung der Hessischen Bauordnung, insbesondere die
Sonderbaueinstufung und deren Konsequenzen
– ARGEBAU – Verfolgung der Veröffentlichungen
Sitzungen und Themen 2014
■ Sitzung am 27./28.03.2014 beim Kulturkreis der deutschen Wirt-
schaft im BDI in Berlin (14 Teilnehmer)
• Vorstellung Kulturkreis der deutschen Wirtschaft, Hr. Dr. Frucht
• WILO – Beispielhaftes Projekt des Kulturkreises, Hr. Prof. Stridde
und Hr. Platzer
• Bericht aus der Arbeitsgruppe B-Planverfahren, Hr. Sunderkötter
• Industriestadt Berlin: Neue Ansätze in der Industrie- und
Stadtentwicklungspolitik 1: Masterplan Industriestadt Berlin
2010 – 2020, Fr. Sabanovic, Industriereferentin und Leiterin
der Geschäftsstelle Masterplan Industrie, Senatsverwaltung für
Wirtschaft, Technologie und Forschung Berlin
• Industriestadt Berlin: Neue Ansätze in der Industrie- und
Stadtentwicklungspolitik 2: Stadtentwicklungsplan Industrie
und Gewerbe, Hr. Tonndorf, Referatsleiter Stadtentwicklungs-
planung, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
Berlin
• Urbane Produktionsstandorte: Chancen einer Symbiose von
Fabrik und Quartier, Fr. Sonntag, TU Braunschweig
• Industriestandort im Stadtzentrum – gemeinsame Diskussion
und Erfahrungsaustausch, alle Arbeitskreismitglieder
■ Sitzung am 05./06.11.2014 bei der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG in
Stuttgart – Zuffenhausen (17 Teilnehmer)
• Vorstellung des Zentralen Baumanagement der Porsche AG,
Herr King
• Bericht aus der Arbeitsgruppe B-Planverfahren und anschlie-
ßende Diskussion, Herr Sunderkötter
• Kommunikation bei Großprojekten, Prof. Dr. Frank Brettschnei-
der, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, Universität
Hohenheim
• FIZ Future: Städtebaulicher Wettbewerb und Bürgerbeteiligung –
Eine Zwischenbilanz, Falko Eschenlohr, BMW Group
Ausblicke und neue Themen
■ Bürgerbeteiligung bei Großprojekten
Ergebnisse und Veröffentlichungen■ Leitfaden zur Erstellung eines B-Plans
■ eine weitere Ausarbeitung der bestehenden Ergebnisse zu
den Modul- und Systembauten und deren Vor- und Nachteilen
wurde nicht erstellt, da sich eine präzise Differenzierung nicht
erreichen lässt
Termine 2015■ 1. AK-Sitzung am 10./11.03.2015 bei der bei BASF SE in
Ludwigshafen
Arbeitskreisleiter(in): Till SunderkötterStellvertreterin: Heike Pohl
Mitglieder: Angelika Baier, Bauakademie Gesellschaft für Forschung Entwicklung und Bildung mbHPeter Bloi, GICON - Großmann Ingenieur Consult GmbHErasmus Eller, Eller + Eller Architekten GmbHPeter J. J. Elspaß, IPROconsult GmbHMarkus Heitkemper, RWE Power AGAlfons Hiergeist, ehem. Bayer Schering Pharma AGChristine Hofmann, Daimler AGRudolf Isenmann, Voith Dienstleistungen GmbHFrank Koch, Harman Becker Automotive Systems GmbHAlexander Korthäuser, WILO SEMarduk Krohn, Infraserv GmbH & Co. Höchst KG
Hans-N. Mertens, Architekturbüro Dr. MertensAxel Overath, Andreas Stihl AG & Co. KGPeter Platzer, BASF SEHeike Pohl, Merck KGaAHans-Joachim Rieks, ehem. Bayer Real Estate GmbH Kay Salawa, Bayer Technology Services GmbHHenning Schöbener, Lahmeyer Rhein-Main GmbHRoger Schulz, IPE GmbHRegina Sonntag, TU BraunschweigWerner Stockhofe, Dow Wolff Cellulosics GmbHTill Sunderkötter, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AGFriederike Wagner, VSG GmbHDr. Ulrich, Waschke, Bayer Real Estate GmbHJörg Winkelbrandt, ASSMANN Beraten + Planen GmbHGerd Ziervogel, ehem. Bayer Technology Services GmbH
ARBEITSKREISE
57Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
Arbeitskreis UnternehmenssicherheitZielsetzung■ Erfahrungsaustausch über bauliche, gerätetechnische und
organisatorische Sicherheitskonzepte für Industriebauten und
Standorte/Industrieparks in Abstimmung auf unternehmerische
Schutzziele
Sitzungen und Themen 2014■ Sitzung am 12./13.03.2014 bei der Merck KGaA in Darmstadt
(8 Teilnehmer)
• Werksrundfahrt und Infos zur Geschichte und zu Produkten von
Merck, Herr Jelinek und Frau Strobel
• Besichtigung Werksfeuerwehr, Herr Sauerbrei
• Standort Darmstadt Vorstellung der Bereichs SO Safety &
Environment: Organisation, Community Relations, Besucher-
betreuung, Vorbeugender Brandschutz und Standortsicherheit,
Arbeits- und Anlagensicherheit, Umweltschutz, Dr. Schäfer
• Prozessablauf zur Implementierung von Security-Konzepten
am Beispiel eines Projektes: Erläuterung von Sicherheitszonen-
Kategorien anhand einer Sicherheitsmatrix und Defi nition eines
Sicherheitszonen-Models, Herr Jelinek
• Zugangssicherheit am Standort Darmstadt: Einführung eines
Zutrittsberechtigungssystems (ZBS) mit Drehkreuzanlage/Karten-
leser, Zufahrtsmanagement/Ausweisstelle/Besucherverwaltung
und Kontrollmaßnahmen in Sicherungsbereichen, Herr Ditter
• Besichtigung Zentrale Sicherheitsleitstelle: Führung durch alle
Bereiche des Neubaus der zentralen Sicherheitsleitstelle für
Merck weltweit, Herr Werkmann
Ausblicke und neue Themen■ Sicherheitskonzepte/Sicherheitsstrategien – Sicherheitsstandards
für Basisschutz (Grundschutz) und nutzerspezifi scher Schutz
■ Zutrittssysteme, Schließmedien
■ Vorbeugender Brandschutz/Feuerwehr
■ AGI-Arbeitsblatt T1 Objektschutz bei Immobilien und Anlagen
■ Sicherheit auf Großbaustellen (Stuttgart 21 und Fildertunnel)
Termine 2015■ 1. AK-Sitzung im Mai 2015
Ergebnisse, Arbeitsblätter, Veröffentlichungen ■ Vortragsunterlagen unter www.agi-online.de
Arbeitskreisleiter(in): Gerold HugStellvertreter:
Mitglieder: Werner Becker, Deutz AGWolfgang Bergelt, Infraserv GmbH & Co Höchst KG Alfred Egger, Robert Bosch GmbHWalter Eisen, RWE Service GmbHJörg Frase-Tonoli, Andreas Stihl AG & Co. KGGerold Hug, EnBW AGRüdiger Hartmann, Alfred Kärcher GmbH & Co. KG
Thomas Jelinek, Merck KGaAHeinrich Wirth, SCD ArchitektenRainer von zur Mühlen, Von zur Mühlen GmbH, BdSIHans-Joachim Morban, Bosch Sicherheitssysteme GmbHWolfgang Popp, Bosch Rexroth AGArne Rix, Drägerwerk AG & Co. KGaAAlexander Vogt, Drägerwerk AG & Co. KGaA
VERANSTALTUNGEN
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201458
Carlo Knauf, Geschäftsleitung Technik und
Produktion der Knauf AG, begrüßte die
zahlreichen Teilnehmer der AGI-Frühjahrstagung.
AGI-FRÜHJAHRSTAGUNG IN IPHOFEN
Büroformen der Zukunft
Moderne Bürowelten im Industriebau waren das Leitthema der AGI-Frühjahrstagung
am 11. April 2014 bei der Knauf AG in Iphofen. Bereits am Vortag wurde die jährliche
Mitgliederversammlung durchgeführt.
3 Am 10. und 11. April 2014 haben die
diesjährige Mitgliederversammlung und die
Frühjahrstagung der Arbeitsgemeinschaft
Industriebau e. V. (AGI) im fränkischen
Iphofen stattgefunden. Gastgeber war mit
der Knauf Engineering GmbH die Bauabtei-
lung des weltweit tätigen Gips- und Bau-
stoffkonzerns Knauf.
Nach einer kurzen Begrüßung und Vor-
stellung der Knauf AG durch den geschäfts-
führenden Gesellschafter Manfred Grundke
konnte am 10. April zunächst die Pro-
duktion von Knauf besichtigt werden. Im
Rahmen der ordnungsgemäß einberufe-
nen Mitgliederversammlung erstattete
der Vorstandsvorsitzende Prof. Thomas
Brandin den Bericht über die Aktivitäten
im abgelaufenen Jahr 2013. Geschäfts-
führer Peter Lindner präsentierte anschlie-
ßend den wirtschaftlichen Jahresabschluss
2013 und den Wirtschaftsplan 2014. Auf
Antrag von Robert Altmannshofer wurden
dann Vorstand und Hauptausschuss von
der Mit gliederversammlung einstimmig
entlastet. Für den Hauptausschuss der AGI
standen Wahlen auf der Agenda, nach-
dem die Amtszeiten von Burkhard Kalk,
Daimler AG, und Volkmar Metzler, Merck
KGaA, endeten. Da Burkhard Kalk in den
Ruhestand verabschiedet wurde, war seine
Position neu zu besetzen. Zur Wahl stellte
sich Till Sunderkötter von der Dr. Ing. h.c. F.
Porsche AG, der einstimmig in den Haupt-
ausschuss gewählt wurde. Volkmar Metzler
trat zur Wahl für eine weitere Amtszeit im
Hauptausschuss an und wurde ebenfalls
einstimmig in dieser Funktion bestätigt. Ein
Besuch im Knauf-Museum in Iphofen ver-
mittelte später einen eindrucksvollen Ein-
blick in die Welt der Relief-Kunst. So gibt es
dort in der Dauerausstellung 205 Repliken
der Glanzlichter der großen Museen aus
allen Geschichtsepochen zu sehen. Der Tag
endete mit einem stimmungsvollen Abend-
essen unter Tage in der Knauf-Anhydrit-
grube in Hüttenheim.
Bürowelten im Industriebau
Am 11. April startete dann die AGI-Früh-
jahrstagung unter dem Motto „Moderne
Bürowelten im Industriebau“ mit rund 100
Teilnehmern. Nach der Begrüßung des Gast-
gebers durch Carlo Knauf, Geschäftsleitung
Technik und Produktion, stellte Manfred
Grundke die weltweiten Bauaktivitäten
der Knauf AG und den dafür entwickelten
modularen „Fabrikbaukasten“ vor. Er führt
zu einer effi zienten und wirtschaftlichen
Planung und Realisierung von Produktions-
stätten, die jeweils einfach auf die Anforde-
rungen vor Ort angepasst werden können.
Trends in der Arbeitswelt
Unter dem Titel „Workplace 2020“ eröff-
nete Jürgen Steiner von der REM Assets
Unternehmensimmobilien AG dann die
Reihe der Fachvorträge rund um das Thema
Büro. Ausgehend von den aktuellen Trends
VERANSTALTUNGEN
59Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
im Workplace-Management wie Kommu-
nikation, Wissensarbeit, Nachfrage nach
fl exiblen Arbeitsformen, generationenüber-
greifende Arbeitswelten oder neue Tech-
nologien in der Arbeitswelt, erläuterte er,
wie sich Kommunikations-, Prozess- und
Bedarfsanalysen zu einer Optimierung in der
Zusammenarbeit zwischen einzelnen Abtei-
lungen wie auch zur Flächenoptimierung
nutzen lassen. „Der Zeit voraus und doch
fast da“ lautete der Vortragstitel von Ralph
Gielgen von der art aqua GmbH. Höchst
lebendig und erfrischend plädierte er für
großzügiges Experimentieren mit neuen
Arbeitsformen in neuartigen Umgebungen,
wie beispielsweise „grünen, bepfl anzten
Wänden in Produktionsfl ächen“. Die neue
Arbeitswelt mit ihren typischen Bausteinen
und Inspirationen für gute Arbeitsumge-
bungen sei das, was wir daraus machen,
betonte er. Und gerade für Innovationen
sei es wichtig, in jedem Unternehmen eine
„Garage“ für die Entwicklung der Produkte
von morgen bereitzustellen.
Innenausbau und Schallschutz
Schnelle und effi ziente Möglichkeiten zur
baulichen Umsetzung von modernen Büro-
formen zeigte anschließend Harald Hünting,
Leiter Ausbildung Knauf Akademie, auf. In
seinem Vortrag „Flexibel bleiben“ brachte
er den Tagungsteilnehmern die Vorteile
und Anwendungsfelder des Trocken- und
Leichtbaus im modernen Büroausbau näher.
Dr. Wolfgang Rümler, Leiter Forschung und
Entwicklung, Knauf Gips KG, Deutschland/
Schweiz, ergänzte dieses Thema um die
Aspekte Schallschutz und Raumakustik im
Bürobau. Sein Thema „Nichts hören – alles
verstehen“ konnten die AGI-Mitglieder
anhand von Modellen und Hörexperimen-
ten praxisnah erleben.
Industriebaupraxis im Offi cebereich
Drei Praxisbeispiele zu Büroplanung und
-ausführung aus AGI-Unternehmen runde-
ten das anspruchsvolle Tagungsprogramm
ab. Richard Weber von Böhringer Ingelheim
Pharma GmbH & Co. KG stellte ein aktuelles
Neubauprojekt vor, das das Pharmaunter-
nehmen derzeit nach neuesten Standards
realisiert. Volkmar Metzler von der Merck
KGaA präsentierte, wie das Unternehmen
am Standort Darmstadt Bürokonzepte auf
die Arbeitsweise der Nutzer abstimmt und
die Mitarbeiter frühzeitig einbindet, um
eine bestmögliche Akzeptanz für die neuen
Konzepte zu erzielen. Den „Arbeitsplatz
von morgen“ bei Drees & Sommer stellte
abschließend Thomas Jaißle anhand der
Revitalisierung des Standortes Stuttgart-
Vaihingen vor. p
[ROBERT ALTMANNSHOFER]
Gruppenbild vor der Knauf-Zentrale am Standort
Iphofen. Hier fanden am 10. und 11. April die AGI-Mit-
gliederversammlung und die Frühjahrstagung statt.
Burkhard Kalk, ehemals Daimler AG (links), schied aus
dem Hauptausschuss der AGI aus. Sein Nachfolger ist
Till Sunderkötter von der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG.
Knauf
(2)
R. A
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I PB UNIVERSITÄT SIEGEN
Zertifi katskurs
„Internationales
Planen und Bauen“
3 Das Lehrgebiet Bauökonomie und
Baumanagement der Universität Sie-
gen bietet unter der Leitung von Prof.
Dr. Bert Bielefeld in Kooperation mit der
AGI den Zertifi katskurs „Internationales
Planen und Bauen“ an. Vier Module
behandeln die Themen „Internationales
Baurecht/FIDIC“, „Internationale Ver-
gabe/Compliance“, „Projektorganisa-
tion und -management“ sowie „Kosten
und Claim-Management“ mit jeweils
abschließendem Zertifi kat. Der Zertifi -
katslehrgang ist für Architekten, Inge-
nieure, Bauunternehmen, Betriebswirte,
Rechtsanwälte und andere Berufsgrup-
pen konzipiert, die ihr Unternehmen
auf internationale Projekte vorbereiten
möchten oder selbst internationale Pro-
jekte bearbeiten. p
TU BRAUNSCHWEIG
Symposium
„Urban Factory“3 Am 4. November 2014 veranstaltet die
TU Braunschweig ein Symposium zum
Thema „Urban Factory“. Städte sind
mehr denn je in Bewegung. Im Strudel
vielfältiger Wachstums- und Schrump-
fungsprozesse wurden und werden
in Deutschland Produktionsstätten an
den Stadtrand, ins Ausland oder auf
die grüne Wiese verdrängt. Unzählige
Unternehmen kämpfen um den Erhalt
erfolgreicher städtischer bzw. stadt naher
Standorte. Sie sind seit Jahrzehnten
hochgradig mit ihrem urbanen Umfeld
vernetzt, nutzen aber nicht vollständig
die sich bietenden Potenziale maximaler
Ressourceneffi zienz. p
VERANSTALTUNGEN
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201460
AGI-HERBSTFACHFORUM
AGI-Förderpreise und Vortragsprogramm
Das AGI-Herbstfachforum und die Verleihung der AGI-Förderpreise fanden am
19. November bei der Deutschen Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHG in
Gladbeck statt. Dabei wurden in diesem Jahr wieder drei Preisträger ausgezeichnet.
3 Die Arbeitsgemeinschaft Industriebau
e. V. (AGI) hat sich im Rahmen des Herbst-
fachforums bei der Deutschen Rockwool
Mineralwoll GmbH & Co. OHG in Glad-
beck getroffen. Zu Beginn begrüßten Axel
Marschke, Rockwool, und der AGI-Vor-
standsvorsitzende Prof. Thomas Brandin die
Teilnehmer. Hierbei ging Prof. Brandin auch
auf die geplante Fertigstellung eines dritten
Leitfadens mit Nachhaltigkeitsbeispielen aus
der Praxis ein, der auf die beiden Leitfäden
„Nachhaltigkeit im Industriebau“ folgen
soll. Im Anschluss stellte Volker Christmann,
Rockwool, den Gastgeber kurz vor.
Verleihung AGI-Förderpreise
Im Rahmen der Verleihung der AGI-För-
derpreise stellte AGI-Vorstand Michael Pitzer
die einzelnen Abschlussarbeiten mit ihren
innovativen Aspekten des Industriebaus kurz
inhaltlich vor. Dabei erfolgte die Preisverlei-
hung in der Reihenfolge vom dritten zum
ersten Platz. Daniel Landau, FH Münster,
präsentierte mit seiner Bachelorthesis den
„Leitfaden für die intelligente Bestands-
nutzung im Bereich Nahrungsmittelherstel-
lung“. Dabei ging es um Industrial Farming
und darum, mit der Nutzung von Industrie-
dächern für den Agraranbau einen Mehr-
wert zu schaffen. Süffi sant kommentierte
Daniel Landau, zu Beginn seines Vortra-
ges, dass ihn sein Projektpartner Edeka mit
dem Zentral lager Rhein-Ruhr in Hamm zu
Beginn des eher ungewöhnlichen Projektes
gefragt habe, „ob er denn noch alle Tassen
im Schrank hätte“. Als Vorbild und Orientie-
rungspunkt für die Arbeit diente das Rooftop
Green House in New York. Ein erheblicher
Aspekt bei dieser ungewöhnlichen Nutzung
von Industriedächern liegt dabei selbstver-
ständlich in der Betrachtung des Tragwerkes
und dessen Leistungsfähigkeit.
Den zweiten Platz erlangte Kevin Gutstein
von der Hochschule Biberach ebenfalls mit
einer Bachelorarbeit mit dem Thema „Opti-
mierung eines Pumpensystems in der Indus-
trie unter dem Aspekt des „low-delta- T-
syndrome“. Dabei ging es um eine hydrauli-
sche Analyse und rechnerische Betrachtung
und Bewertung verschiedener Optimie-
rungsmaßnahmen eines Pumpensystems.
Als praktisches Beispiel wurde ein beste-
hender Heizkreis einer Montagehalle bei der
Andreas Stihl AG & Co. KG betrachtet.
Den ersten Preis bekam Torvid Meinl
von der TU Dresden mit einer klassischen
Diplom arbeit an der Fakultät für Bauingeni-
eurwesen, Prof. Schach, für den „Einsatz von
Simulationssoftware bei der Planung von
Bauprojekten“. Der Bearbeiter beleuchtete
hier einen Workfl ow für 4D-Simulationen
und Kollisionsprüfungen im Rahmen eines
Building Information Model (BIM) Work-
fl ows. Anhand von Daten aktueller Bauvor-
haben von Goldbeck analysierte er das Leis-
tungsspektrum von Autodesk Navisworks.
Vortragsprogramm
Das Vortragsprogramm begann mit
einem Bericht aus dem Beirat durch Volkmar
Metzler. Hier erwähnte er beispielsweise
die Diskussion zur Zweisprachigkeit der
AGI-Arbeitsblätter oder das Thema „Junge
Menschen in der AGI“. Die AGI will sich
verstärkt darum bemühen, künftig nach-
folgende Generationen früher auf die AGI
aufmerksam zu machen und sie an die AGI
zu binden.
Vera King, Leiterin DGNB System und
DGNB System Director, beleuchtete zum
Thema „Nachhaltiges Bauen im Industrie-
bau“ die Ziele der DGNB sowie das Nut-
Gruppenfoto mit AGI-Förderpreisträgern (v.l.n.r.): AGI-Vorstand Dipl.-Ing. Arch. Michael Pitzer, Evonik Industries
AG, AGI-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Peter Lindner, Kevin Gutstein, Hochschule Biberach (2. Preis), Torvid Meinl,
TU Dresden (1. Preis), AGI-Vorstand Dipl.-Ing. Volkmar Metzler, Merck KGaA, Daniel Landau, FH Münster
(3. Preis), und AGI-Vorstandsvorsitzender Prof. Dipl.-Ing. Thomas Brandin, Andreas Stihl AG & Co. KG.
Rock
wool/Behre
ndt
und R
ausc
h (2)
VERANSTALTUNGEN
61Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
zungsprofi l Neubau Industriebauten, das
für Logistikgebäude und Produktionsstät-
ten angewendet werden kann. Darüber
hinaus ging sie auf das noch in der Erstan-
wendungsphase befi ndliche Nutzungsprofi l
Industriestandorte für Standorte mit meist
industrieller Güterproduktion ein.
Jochen Scholpp, Andreas Stihl AG & Co.
KG Werksplanung, stellte den Arbeitskreis
Gebäudetechnik, Energieprojekte im indu-
striellen Umfeld sowie Projekte aus dem
eigenen Hause vor.
Am Nachmittag begann dann die Vor-
stellung neu ausgearbeiteter Leitfäden mit
Josef Löcherbach, alwitra GmbH & Co.
Klaus Göbel und Leiter des Arbeitskreises
Industriedächer. Er präsentierte den neu
erarbeiteten Leitfaden „Sicherheit auf dem
Dach“. Im Anschluss stellte Till Sunderköt-
ter, Porsche AG, Leiter des Arbeitskreises
Standortentwicklung, den ebenfalls neu
ausgearbeiteten „Leitfaden zur Bauleit-
planung“ vor. Der Leitfaden geht unter
anderem auf die Klärung der planungs-
rechtlichen Situation des Standortes, das
Bebauungsplanverfahren sowie Rechtsver-
bindlichkeit und Rechtsmittel ein.
Heinrich Wirth, SCD Architekten Ing.
GmbH, Leiter des Arbeitskreises Informa-
tionsverarbeitungssysteme, ging auf das
Thema BIM und vernetztes Arbeiten im
Industriebau 4.0 ein. p
[MELANIE MEINIG]
Die Teilnehmer des diesjährigen Herbstfach forums
vor dem Rockwool- Gebäude in Gladbeck.
AGI-REGIONALKREIS RHEIN-MAIN
Neuer stellvertretender RegionalkreisleiterAm 10. und 11. März 2014 hat sich der Regionalkreis Rhein-
Main bei der Bilfi nger HSG Facility Management GmbH in
Neu-Isenburg getroffen. Da der Regionalkreisleiter Volk-
mar Metzler, Merck KGaA, kurzfristig erkrankt war, begrüßte
Dr. Benno Blessenohl, Infraserv GmbH & Co. Höchst KG, die 15
Teilnehmer. Für das gastgebende Unternehmen stellte Nicole
Lackmann die Aktivitäten der Bilfi nger HSG Facility Management
GmbH vor. Sie betonte dabei besonders die Beachtung der Nach-
haltigkeitsaspekte bei den Projekten.
Im Rahmen des Vortragsprogramms berichtete Sven Ben-
ter von der BASF SE von der Explosion eines Blindgängers aus
dem Zweiten Weltkrieg bei Bohrpfahlarbeiten im Werk in Lud-
wigshafen, der trotz sorgfältiger Untersuchungen vor den
Arbeiten nicht gefunden worden war. Personen kamen nicht
zu Schaden, der Vorfall war jedoch Anlass, eine noch bes-
sere Vorgehensweise bei vermuteten Blindgängern festzule-
gen. Als Ersatz für den erkrankten Volkmar Metzler sprang
Richard Weber von Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co.
KG kurzfristig ein und berichtete über ein neues Büro gebäude,
das derzeit im Bau ist.
Aus berufl ichen Gründen stellte Dr. Benno Blessenohl im Rah-
men der Tagung sein Amt als stellvertretender Leiter des Regio-
nalkreises zur Verfügung. Für seine Nachfolge kandidierte Sven
Benter, der einstimmig gewählt wurde.
Am Nachmittag stand die abschließende Besichtigung der
Commerzbank-Arena mit ihren beeindruckenden, individuell
gestalteten VIP-Lounges auf dem Programm. Bilfi nger HSG Faci-
lity Management ist dort als Dienstleister für den Betrieb zustän-
dig. Die Stadionführung führte deshalb auch abseits der üblichen
Pfade in die Technikzentrale der Arena. p
VERANSTALTUNGEN
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201462
REGIONALKREIS SÜD
Theorie trifft Praxis: Fabriken der Zukunft Der AGI-Regionalkreis Süd traf sich am
1. Juli bei der Sto SE & Co. KGaA in Stühlin-
gen-Weizen am Bodensee. Dabei hatte die
Vorabendveranstaltung am 30. Juni bereits
die Möglichkeit zum informellen Erfah-
rungsaustausch gegeben. Nach einer offi -
ziellen Begrüßung zu Beginn des zweiten
Tages, die Peter Lindner, Geschäftsführer der
AGI, in Vertretung des Leiters Regionalkreis
Süd Sebastian Illig von der Daimler AG über-
nahm, hießen auch Wolfgang Konle, Leiter
Projektmanagement StoCretec GmbH, und
Gerd Stotmeister, Gesellschafter und Mit-
glied im Vorstand der Sto SE & Co. KGaA,
die Teilnehmer herzlich willkommen. Im
Rahmen des Termins wurde Jan Schneider,
ZF Lenksysteme, einstimmig als neuer stell-
vertretender Regionalkreisleiter gewählt.
Vorträge
Tobias Ell, Leiter Architektur Carpus +
Partner AG, präsentierte zum Thema „Fab-
riken der Zukunft“ verschiedene Projekte,
unter anderem den Qiagen Forschungscam-
pus in Hombrechtikon, Schweiz. Dabei warf
er bezüglich der Herangehensweise an das
Projekt beispielsweise Fragen auf, wie das
Unternehmen durch die Architektur erfolg-
reicher werden kann, was das Unterneh-
men braucht, um besser zu werden, oder
wie Büros und Labore in Zukunft aussehen
können. Als eine mögliche Beantwortung
dieser Fragen betonte er: „Ideen identifi -
zieren und implementieren.“
Im Anschluss ging Matthias Bischof, Bau-
planungsservice Süd, Deutsche Rockwool
Mineralwoll GmbH & Co. OHG, unter der
Überschrift „Dämmlösungen nach EnEV
2014“ auf die Energieeinsparverordnung
2014 mit den entsprechenden Anforde-
rungen, wärmebrückenfreie Dämmsysteme
sowie Anwendungsbeispiele aus Neubau
und Sanierung ein. Ein weiterer Vortrag
von Ulrich Gisy, Leiter Standortplanung und
Standortentwicklung Sto SE & Co. KGaA,
rundete den theoretischen Teil der Veran-
staltung mit Inhalten zum Thema „Master-
plan Standort Stühlingen-Weizen“ ab und
beleuchtete, wie sich der Standort seit der
Gründung als Zement- und Kalkwerk 1835
zur heutigen Zentrale der Sto SE & Co. KGaA
entwickelt hat. Michael Wilford von Wilford
Schupp Architekten zeichnet für die Ent-
wicklung des Masterplanes, dessen Entwurf
von 1993 stammt, verantwortlich. Das im
ersten Bauabschnitt realisierte Verwaltungs-
gebäude erhielt 1999 die Auszeichnung
RIBA „best commercial building in Europe”.
Im zweiten Bauabschnitt wurde die soge-
nannte Sto Fabrik 2003 realisiert, im dritten
Baustein wurden die am Standort vorhande-
nen historischen Industriegebäude in eine
eigene Ausstellungswelt umgestaltet. Die
Erweiterung des Logistikzentrums bildete
den vierten Baustein des Masterplanes, der
fünfte Baustein mit einem neuen Büro- und
Eingangsgebäude ist derzeit in Arbeit.
Eine Werksführung verbunden mit der
Präsentation neuer Produkte der Sto SE &
Co. KGaA rundete den Veranstaltungstag
ab. Der kommende Termin des Regional-
kreises wird am 22./23. Oktober bei der
Alwitra GmbH in Trier stattfi nden. p
[MELANIE MEINIG]
Der Masterplan der Sto SE & Co. KGaA
in Stühlingen-Weizen am Bodensee
wurde von Michael Wilford von
Wilford Schupp Architekten entwickelt.
Als neuer stellvertretender Regionalkreisleiter Süd
wurde Jan Schneider, ZF Lenksysteme, gewählt.Mela
nie
Mein
ig/indust
rieBA
U (2)
VERANSTALTUNGEN
63Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
Die Teilnehmer des Regionalkreises Süd beim
Flachdachsystem-Hersteller alwitra in Trier.
Bjö
rn R
ohle
s, a
lwitra
REGIONALKREIS SÜD
Dichte Dächer & internationale Beispiele3 Am 23. Oktober traf sich der AGI-Regio-
nalkreis Süd beim Flachdachsystem-Herstel-
ler alwitra in Trier. Bereits am Vorabend gab
es mit einem Vortrag von Franz Madl, PBB
Architekten und Ingenieure, zum Thema
„BIM – Heute und Zukunft“ eine Einfüh-
rung in den am nächsten Tag folgenden
Vortragsteil. Als Beispiel für Building Infor-
mation Modeling stellte er das Testprojekt
Medienservice Center GVZ in Ingolstadt vor.
Ein gemeinsames Abendessen bot Gelegen-
heit zum fachlichen Austausch sowie zum
Networking untereinander.
Vorträge
Nach der Begrüßung durch den Leiter des
Regionalkreises Süd, Sebastian Illig, Daimler
AG, sowie der Vorstellung des Gastgebers
alwitra durch Larry Schmid ging es gleich mit
zwei Vorträgen von Josef Löcherbach (Leiter
Arbeitskreis Industriedach), alwitra, zu den
Themen „Flachdachabdichtungen nach
aktuellem Stand der Technik“ sowie zum
Leitfaden des Arbeitskreises Industriedächer
„Sicherheitsaspekte – Industriedächer“ in
medias res. Dabei erläuterte Josef Löcher-
bach bei der Flachdachabdichtung insbe-
sondere den Brandschutz im Industriebau
und die damit verbundenen entsprechen-
den Nachweise sowie die Themen Abdich-
tung, Planung, Materialauswahl, Nachweise
und Detailausbildung. Bei der Präsentation
des Leitfadens ging es insbesondere um Pla-
nung, Ausführung, Nutzung und Instand-
haltung. Im Anschluss diskutierte Sebastian
Illig die aktuellen Themen und Termine des
RK Süd. Peter Lindner, Geschäftsführer der
AGI, beleuchtete „Neues aus der AGI“
sowie Näheres zum kommenden Herbst-
fachforum bei der Deutschen Rockwool
Mineral woll GmbH & Co. OHG in Gladbeck.
Jan Schneider, ZF Lenksysteme und stell-
vertretender Regionalkreisleiter Süd, stellte
anhand dreier ausgewählter Fallbeispiele die
Standortentwicklungsprozesse im internati-
onalen Industriebau dar. Nach der Mittags-
pause konnten die Teilnehmer dann selbst
Hand anlegen und beim Arbeiten mit Kunst-
stoffdachbahnen im alwitra-Schulungszent-
rum unter der fachkundigen Anleitung der
alwitra-Anwendungstechnik eigene Erfah-
rungen sammeln. Den Abschluss des Tages
bildeten die „Standortentwicklungsprozesse
im internationalen Industriebau“ mit Bei-
spielen von Thomas Spiegel, C/RER, Robert
Bosch GmbH, und Ralf Lassau, Flughafen
Stuttgart. Das derzeit in Entstehung befi nd-
liche Quartier „Airport City Stuttgart“ ist
ein DGNB-Pilotprojekt und wurde bereits
mit einem Vorzertifi kat in Silber ausgezeich-
net, Hauptmieter des New Offi ce Airport
Stuttgart wird mit rund 1.667 Mitarbeitern
Ernst & Young sein, die Fertig stellung ist für
Oktober 2015 geplant. Die nächste Veran-
staltung des Regionalkreises Süd wird am
28./29. Januar 2015 bei ZF Lenk systeme in
Schwäbisch Gmünd stattfi nden. p
[MELANIE MEINIG]
VERANSTALTUNGEN
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201464
ARBEITSKREIS STANDORTBEWIRTSCHAFTUNG
Gestaltung moderner Bürowelten
Neue Bürokonzepte werden derzeit bei vielen AGI-Mitgliedern erprobt. Der AGI-
Arbeitskreis Standortbewirtschaftung will erfolgreiche Ansätze und Konzepte sam-
meln und zugänglich machen.
3 Die Gestaltung moderner Bürowelten stand nach der Frühjahrs-
tagung auch bei der Sitzung des AGI-Arbeitskreises Standortbewirt-
schaftung am 7. Mai bei Evonik Industries AG in Hanau im Vor-
dergrund. Dem derzeitigen Trend entsprechend haben traditionelle
Einzel- und Doppelbüros ausgedient. Es entstehen neue Formen,
wie „Open Space“ mit „Lounges“, „Meeting-Points“, „Coffee-Cor-
ners“ oder auch das „Virtual Offi ce“. Die meisten Teilnehmer des
Arbeitskreises stammen aus Real-Estate- und Facility-Management-
Abteilungen der Industrie, die Gestaltung von modernen Büro-
arbeitsplätzen gehört somit zu ihren Hauptaufgaben.
Den Einstieg in das Fachprogramm lieferte Sven Wingerter von
Eurocres Consulting mit einer Präsentation und zwei Filmsequen-
zen zum Thema „WorkPlace-Management“. Gesellschaftlicher
Wandel führe zu neuen Anforderungen an die Bürotätigkeiten,
hin zu Wissens- und Teamarbeit. Auch habe die junge Generation
andere Erwartungen an die Arbeitswelt. Zudem würden wirtschaft-
liche Aspekte eine Rolle spielen, etwa die Fragestellung, wie viel
Immobilie sich ein Konzern leisten wolle und könne. Sven Wingerter
erläuterte, wie Eurocres über eine Analyse der Ausgangssituation
eine kerngeschäftsorientierte Zukunftsprognose erstellt, die zu opti-
mierten Prozessen und Raumangeboten führen soll und dabei auch
alle gesundheitlichen Aspekte berücksichtige. Das Ergebnis laute:
„Kommunikativer + gesünder + attraktiver = optimierte Bürowelt“.
Im weiteren Verlauf berichtete Michael Pitzer vom Facility Manage-
ment Kongress 2014 in Frankfurt und insbesondere vom Beitrag
„Neue Arbeitswelten – es muss nicht immer Open Space sein“
von Bernd Fels vom Büro if5. Der Referent habe in seinem Vortrag
gemahnt, dass die Einführung von Open-Space-Konzepten bei der
Belegschaft nicht zu einer negativen Stimmung führen dürfe, da
so die emotionale Bindung an das Unternehmen und die Arbeit-
geberattraktivität sinken würden. Vor der Entscheidung für eine
Grundrisslösung müsse sich die Frage stellen, ob Open Space zur
Vision und Kultur des Unternehmens passe, die Fähigkeiten bei den
Mitarbeitern vorhanden seien und ob es Alternativen gäbe. Herr Fels
hatte in seinem Vortrag eine Grundrisslösung als Muster gezeigt,
in der alle Büroformen je nach Anforderung an die Arbeitsauf-
gaben umgesetzt wurden. Nach einer Zusammenfassung weiterer
Vorträge vom Facility Management Kongress und der Vorträge der
AGI-Frühjahrstagung diskutierte der Arbeitskreis, welche Büroraum-
gestaltung für ihre Unternehmen die beste sei.
Büroformen im Vergleich
Neue Bürokonzepte werden derzeit in allen Unternehmen umge-
setzt. Mittel- bzw. langfristige Erfahrungen liegen jedoch kaum
vor. Nicht alles, was „in“ ist, sollte umgesetzt werden, war sich
der Arbeitskreis in der Diskussion sicher. So seien Bürokonzepte
an die individuellen Anforderungen unterschiedlicher Formen der
Büroarbeit anzupassen. Dabei gelte es, nicht blindlings modernen
Strömungen zu folgen, sondern Best-Practice-Lösungen für die
Unternehmen zu formulieren. Diese will der Arbeitskreis genau
herausarbeiten. Dazu sollen Gestaltungsformen, die sich positiv
bewährt haben, Planungskonzepten gegenübergestellt werden, die
sich nicht bewährt haben. Grundlage hierfür sollen Erkenntnisse aus
den bisherigen realisierten Konzepten in den Unternehmen sein, die
man anhand eines Fragenkatalogs ermitteln will. Einig war man sich
auch, dass nicht nur die Flächenreduktion im Fokus stehen dürfe,
sondern die effektive Arbeitsplatzgestaltung inklusive der Betrach-
tung gesundheitlicher Aspekte. Schließlich sei das Humankapital
wichtigster Produktionsfaktor und nur eine optimale Gestaltung
des Arbeitsumfeldes könne zu optimalen Leistungsergebnissen der
Mitarbeiter beitragen. p
MICHAEL PITZER, LEITER AGI-ARBEITSKREIS
STANDORTBEWIRTSCHAFTUNG
Der AGI-Arbeitskreis Standortbewirtschaftung diskutierte am 7. Mai
bei Evonik Industries AG in Hanau über neue Formen der Büroarbeit.
AG
I
VERANSTALTUNGEN
65Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
AGI-ARBEITSKREIS STANDORTBEWIRTSCHAFTUNG
Büroformen in Arne-Jacobsen-Architektur3 Das Bürogebäude von Vattenfall Europe in Hamburg bildete den
geeigneten Rahmen für das derzeitige Hauptthema des AGI-Arbeits-
kreises Standortbewirtschaftung: die zukunftsfähige Büroplanung.
Die Tagung startete am 30. Oktober mit einem Vortrag von Sylvia
Soggia über die City Nord. Sie entstand Mitte der 1950er-Jahre auf
Anregung von Werner Hildebrand, dem damaligen Oberbaudirektor
Hamburgs, als Bürostadt, ohne den von den Stadtplanern gewünsch-
ten Bestandsschutz der funktionierenden Innenstadt zu gefährden.
Schon damals gab es Diskussionen über die richtige Büroform.
Entsprechend wurden in den Neubauten sowohl Einzel- als auch
Großraumbüros umgesetzt. Für das heutige Vattenfall-Gebäude
(damals noch HEW) fi el die Entscheidung zugunsten fl exibler Ein-
zelbüroräume. Wie im Rahmen von Workplace-Management-
Studien heute wieder üblich, wurden Analysen der Tätigkeiten,
Kommunikationswege etc. durchgeführt und mit allen weiteren
Anforderungen an die Ausstattung des Gebäudes in das Lastenheft
für den Architektenwettbewerb aufgenommen. Aus dem Wettbe-
werb gingen der dänische Architekt Arne Jacobsen und sein Partner
Otto Weitling als Sieger hervor. Das „Vierscheibenhaus“ ist heute
noch ein architektonisches Highlight von zeitloser Eleganz. Die Prä-
sentationen der Tagungsteilnehmer zeigten, dass es auch heute,
trotz des allgemein festzustellenden Trends zu offenen Büroland-
schaften, Unterschiede in den Büroraumkonzepten der Unterneh-
men gibt. So dominiert zwar in vielen Unternehmen Open Space,
aber es gibt auch traditionelle Lösungen sowie Hybridlösungen. Der
Arbeitskreis wird sich deshalb weiterhin intensiv mit der Entwicklung
auseinandersetzen, die verschiedenen Konzepte untersuchen und
durch Erfahrungsberichte für die Industrie sinnvolle Kriterien und
Best-Practice-Lösungen erarbeiten. p
[MICHAEL PITZER]
Der Arbeitskreis Standortbewirtschaftung vor
dem Vierscheibenhaus der Vattenfall Europe.
AG
I
NEUES AGI-ARBEITSBLATT W5
Kennzahlen für TechnikkostenIm Frühling hat der AGI-Arbeitskreis Standortbewirtschaftung das neue AGI-Arbeitsblatt W5
mit Ausgabedatum März 2014 veröffentlicht. Es informiert auf drei Seiten über „Kennzahlen
für Technikkosten während der Nutzungsphase von Büro- und Laborgebäuden“. Das Arbeits-
blatt schlägt dazu eine einfache Systematik für Unternehmen zur Bewertung der Technikkosten
während der Nutzungsphase von Büro- und Laborgebäuden vor und nennt Richtwerte aus
Benchmark-Untersuchungen der vergangenen Jahre für Büro- und Laborgebäude der Industrie.
Aufbauend auf einer kompakten Begriffsklärung defi niert das Arbeitsblatt zunächst Büro-
und Laborgebäude sowie vier Kostenstufen der Technikkosten für Bauwerke. Unter Bezug-
nahme auf die Kostenstufen leitet der Arbeitskreis Standortbewirtschaftung mit einer einfa-
chen Berechnungsformel vier Kennzahlen ab: die Kosten der Inspektion und Wartung (Stufe 1),
die Kosten der Grundinstandhaltung (Stufe 2 = Stufe 1 + Instandsetzung und Verbesserung
< 20.000 Euro pro Einzelmaßnahme), die Kosten der Instandhaltung (Stufe 3 = Stufe 2 +
Instandsetzung und Verbesserung > 20.000 Euro pro Einzelmaßnahme) und die Kosten der
Instandhaltung mit Umbau (= Stufe 3 + Kosten für Umbau- und Umnutzungsmaßnahmen).
Im Vergleich verschiedener Bauten können Kennzahlen für Instandhaltungsaufwendungen als
wichtige Beurteilungsgrößen dienen. Sie lassen außerdem Rückschlüsse auf die Planungs- und
Ausführungsqualität eines Bauwerks zu und sind geeignet, um damit dauerhafte, instandhal-
tungsfreundliche und langlebige Bauweisen und -konstruktionen identifi zieren zu können. p
Bezug: www.immobilien-buch.com
ARBEITSBLÄTTER
66 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. Jahresbericht 201466
AGI-ABEITSBLÄTTER
Neuerscheinungen 2014
AK Standortbewirtschaftung, AGI W 5 Kennzahlen für Technikkosten während
der Nutzungsphase von Büro- und Laborgebäuden
Das AGI-Arbeitsblatt W 5 mit Ausgabedatum März 2014 schlägt eine einfache Systematik für Unternehmen zur Bewertung der
Technikkosten während der Nutzungsphase von Büro- und Laborgebäuden vor und nennt Richtwerte aus Benchmark-Untersuchungen
der vergangenen Jahre für Büro- und Laborgebäude der Industrie.
AK Industriedächer, AGI B 13 Sicherheitsaspekte Industriedächer:
Planung – Ausführung – Nutzung – Instandhaltung
Das 2014 erarbeitete und mit Ausgabedatum Januar 2015 erschienene Arbeitsblatt beinhaltet einen Leitfaden und eine
Handlungsanleitung für die Planung, Konstruktion, Ausführung und Nutzung der sicherheitsrelevanten Gebäudeausstattung
für fl ache und fl achgeneigte Industriedächer (bis ca. 10° Neigung).
Online-Bestellung unter:
www.immobilien-buch.com/agi-papiere
Vertrieb durch:
Forum Zeitschriften und Spezialmedien GmbH
Mandichostraße 18
86504 Merching
Tel.: 0 82 33 / 38 1 - 3 61
Fax: 0 82 33 / 38 1 - 2 12
service@forum-zeitschriften.de
www.forum-zeitschriften.de
Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. (AGI)
Neuhofstraße 9
64625 Bensheim
Tel.: 0 62 51 / 98 45 29 5, Peter Lindner
Tel.: 0 62 51 / 98 45 29 6, Martina Rochel
info@agi-online.de
www.agi-online.de
MITGLIEDER
67Jahresbericht 2014 Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V.
Mitglieder – Stand 1.1.2015A
ABB Grundbesitz GmbH
Adam Opel AG
Alfred Kärcher GmbH & Co. KG
alwitra GmbH & Co. Klaus Göbel
Andreas Stihl AG & Co. KG
ArcelorMittal Construction
Deutschland GmbH
Architekturbüro Dr.-Ing. Hans N. Mertens
ASSMANN Beraten + Planen GmbH
ATP München Planungs GmbH
B
Basell Polyolefi ne GmbH
BASF SE
BAUAKADEMIE Gesellschaft für Forschung
Entwicklung und Bildung mbH
baum - kappler architekten gmbh
Bayer Pharma AG
Bayer Technology Services GmbH
Bilfi nger HSG Facility Management GmbH
BMW AG
Boehringer Ingelheim Pharma
GmbH & Co. KG
Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG
C
Caverion Deutschland GmbH
D
Daimler AG
DB Station & Service AG
Deutsche Rockwool Mineralwoll
GmbH & Co. OHG
Deutz AG
Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH
Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
Drägerwerk AG & Co. KGaA
Drees & Sommer GmbH
E
EnBW AG
Evonik Industries AG (Darmstadt)
Evonik Industries AG (Essen)
Evonik Industries AG (Hanau-Wolfgang)
F
Fachhochschule Münster (Fachbereich
Architektur)
FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG (FDT)
Flughafen Stuttgart GmbH
Forschungszentrum Jülich GmbH
FORUM Zeitschriften und
Spezialmedien GmbH
Freudenberg Immobilien
Management GmbH
G
G + H Isolierung GmbH
GA-tec Gebäude- und
Anlagentechnik GmbH
Gambro Dialysatoren GmbH
GETRAG Hermann Hagenmeyer
GmbH & Cie KG
Grundfos GmbH
H
Henkel AG & Co. KGaA
Henn Architekten
Heraeus Site Management
GmbH & Co. KG
Hewlett-Packard GmbH
Hochschule Biberach (HS Bauwesen und
Wirtschaft)
Hydro Aluminium Rolled Products GmbH
I
IBM Deutschland GmbH
Imtech Deutschland GmbH & Co. KG
INFRACOR GmbH
Infraserv GmbH & Co. Höchst KG
InfraServ GmbH & Co. Knapsack KG
Ingenieurgemeinschaft Gölkel IGG
IPROconsult GmbH
J
John Deere GmbH & Co. KG
Johnson Controls Systems & Service GmbH
Juhr Architekturbüro für
Industriebau- u. Gesamtplanung
K
K + S Aktiengesellschaft
Kalzip GmbH
Knauf Engineering GmbH
Kohlbecker Gesamtplan GmbH
L
Lahmeyer Rhein-Main GmbH
LANXESS Deutschland GmbH
Leopold Kostal GmbH & Co. KG
LIEBHERR-PURCHASING SERVICES GMBH
Lindner AG
M
Mahle International GmbH
Mainsite GmbH & Co. KG
Mann+Hummel GmbH
MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG
Merck KGaA
Merckle GmbH
Messe Essen GmbH
Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA
MTU Aero Engines AG
MTU Friedrichshafen GmbH
Multifi lm Sonnen- u. Blendschutz GmbH
N
Nordex SE
O
Open Grid Europe GmbH
Oppler, Peter, Rechtsanwalt
OXEA GmbH
P
PAROC GmbH
Pepperl+Fuchs GmbH
R
RAG Aktiengesellschaft
REHAU AG & Co
Riehle+Assoziierte GmbH+Co. KG
Robert Bosch GmbH
Roche Real Estate Services Mannheim GmbH
RWE Service GmbH
RWTH Aachen (Lehrstuhl für
Stahlbau u. Leichtmetallbau)
S
SANHA GmbH & Co. KG
SCD Architekten Ingenieure GmbH
Schaeffl er Technologies AG & Co. KG
SFS intec GmbH
Siemens AG
Solvay Chemicals GmbH
STEULER-KCH GmbH
StoCretec GmbH
T
TROLINING GmbH
TRUMPF Immobilien GmbH + Co. KG
TU Braunschweig
TU Dresden (Institut für Baubetriebswesen)
TU Wien (Institut für Industriebau und
interdisziplinäre Bauplanung)
TÜV SÜD Industrie Service GmbH
U
Universität Siegen, Fak. II, Departement
Architektur
Universität Stuttgart
V
Vallourec Deutschland GmbH
Vattenfall Europe Business Services GmbH
Voith Dienstleistungen u. Grundstücks
GmbH & Co. KG
Volkswagenwerk AG (VW)
W
Wacker Chemie AG
wpm Projektmanagement GmbH
WPW GmbH BERATEN PLANEN STEUERN
X
Xella Aircrete Systems GmbH
Z
ZF Lenksysteme GmbH
Neuhofstraße 9
64625 Bensheim
Tel.: 06251/9845295, Peter Lindner
Tel.: 06251/9845296, Martina Rochel
Fax: 06251/9845297
E-Mail: info@agi-online.de
Web: www.agi-online.de
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