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1 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
Einführung in E-Business 2. Geschäftsmodelle im E-Business Prof. Dr. Abdolkarim Sadrieh Lehrstuhl für E-Business
2 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2. Geschäftsmodelle im E-Business 2.1 Wertschöpfungsprozesse 2.2 Interaktionsformen 2.3 Plattformen 2.4 Erlösquellen 2.5 Kommunikationsinstrumente 2.6 Geschäftskonzepte 2.7 Integrierte Geschäftsmodelle im E-Business
3 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.1 Wertschöpfungsprozesse im E-Business Alle Geschäftsmodelle im E-Business basieren auf Wertschöpfung durch grundlegende Prozesse der Informationsverarbeitung: Informationssammlung
• zentrale, automatisiere Sammlung: Suchkosten effizient reduziert • alle Informationen in einem Pool: positive Netzwerke-Effekte durch zusätzliche und bessere Nutzungsmöglichkeiten
Informationsverarbeitung • Verarbeitungs-Know-How senkt Informations- und Suchkosten • Verarbeitung erzeugt effiziente Matches von Handelspartnern (dadurch können Handelsvorteile wahrgenommen werden) • Verarbeitung erzeugt neue Verwertungsmöglichkeiten
Informationsübergabe • klassische Informationsübergabe: Wertschöpfung wie im klassischen Handelsgeschäft durch Verfügbarmachung des Produkts • automatisierter Informationsübergabe: Wertschöpfung durch Automatisierung des Informationsaustausches
4 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.1 Wertschöpfungsprozesse im E-Business
Informations-sammlung
Informations- verarbeitung
Informations- übertragung
Mehrwert
Input Prozess / Know-How Output
Google Daten zu Webseiten und Suchanfragen
Abstimmung von Suchwörtern und Webinhalten
Liste mit passenden Webseiten
Überblick Auswahl
Webmiles Daten zu Produkten und Webangeboten
Vergabe von Bonus-punkten für Nutzung von Webangeboten
Punkteinformationen Eintauschoptionen Kundeninformationen
Abwicklung Kooperation
Delticom Daten zu Reifen und Kunden-anfragen
Abstimmung von Produkt-Preis-Anfrage und Angebot
Liste mit Angeboten und Online-Bestell-möglichkeit
Überblick Auswahl Abwicklung
Guenstiger Daten zu Produkt-preisen und Kundenanfragen
Abstimmung von Produkt-Preis-Anfrage und Angebot
Produktinformationen Preisinformationen Kundeninformationen
Überblick Auswahl Vermittlung
Travel-channel
Daten zu Reise-zielen, Buchungs-möglichkeiten und Reiseberichten
Abstimmung von Reiseanfrage, Reiseangebot und Reiseberichten
Reiseangebote Zielortinformationen Reiseberichte
Überblick Auswahl Abwicklung Austausch
Beispiele für elektronische Wertschöpfungsprozesse (nach Kollmann 2006, S.74)
5 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.2 Interaktionsformen Akteure
• Typologie nach Zielfunktion - Consumers: Nutzen-Maximierung (Individuen, Haushalte) - Business: Gewinn-Maximierung (Unternehmen) - Government: Wohlfahrts- oder Wähler-Maximierung (Regierungen, Gewerkschaften, Vereine, Verbände usw.)
• Typologie nach Individualisierungsebene - One: einzelner Akteur, vollkommen individualisiert - Few: wenige Akteure, kleine Gruppe, identifizierbare Mitglieder - Many: viele Akteure, einzeln nicht identifizierbar
6 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.2 Interaktionsformen who-2-whom (wer-zu-wem)
• nach Zielfunktion
von / an Consumers Business Government
Consumers C-2-C Communities, Bewertungsseiten Foren, Flohmärkte Auktionen, Chats
C-2-B Bewertungs- und Beschwerdeseiten Service-Einkaufs-Auktionen
C-2-G Blogs, Petitionsseiten
Business B-2-C Shops, Auktionen Märkte, Produkt- und CRM-Seiten
B-2-B Beschaffungs-, Kooperations- und Informationsseiten
B-2-G Shops, Lobby-Arbeit- und Informationsseiten
Government G-2-C (Bürger-)Service- und (gesetzliche) Informationsseiten
G-2-B Ausschreibungs- und (gesetzliche) Informationsseiten
G-2-G Kooperations- und Informationsseiten
7 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.2 Interaktionsformen who-2-whom (wer-zu-wem)
• nach Individualisierungsebene
von / an One Few Many
One one-2-one Chats
one-2-few Shops, User-Group-Seite
one-2-many Shops, öffentliche Informationsseite
Few few-2-one Beschaffungs- o. Ausschreibungs- Seiten einzelner Organisationen, Lobby-Seiten
few-2-few B-2-B-Marktplätze, gemeinschaftliche Beschaffungsseite, Kooperationsnetze
few-2-many virtuelle Malls, gemeinschaftliche Verkaufs- und Informationsseite
Many many-2-one Petitionsseiten User-Group-Seite
many-2-few gemeinschaftliche Beschaffungsseite
many-2-many Marktplätze, Foren
8 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.3 Plattformen Informationsdienste
• individuelle Homepages und Blogs • Nachrichten und andere Informationskompilierungsdienste • Listen und Verzeichnisse • Vergleichs- und Bewertungsseiten • Suchmaschinen
Beschaffung (e-procurement) • individuelle und gemeinschaftliche Beschaffungsseiten • staatliche Ausschreibungsseiten
Handel • individueller Online-Verkaufsshop • gemeinschaftliche Online-Verkaufsseite (online mall) • Online-Marktplatz • Online-Auktion
9 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.3 Plattformen Interaktionsdienste
• Chats • Foren und interaktive Blogs • Communities und User-Groups • Kommunikationsdienste (z. B. Text- und Voice-Messaging) • Matching-Seiten (z. B. Investor- oder Partner-Suche) • interaktive Online-Spiele
Unterhaltungsdienste • Online-Multi-Media-Seiten (Texte, Audio- und Video-Inhalte) • Online-Spiele
Bündeldienste • allgemeine Internet-Zugangs-Portale (generisch oder individualisiert) • spezialisierte Portale (z. B. community link lists oder Branchenportale)
10 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.4 Erlösquellen 2.4.1 Direkte Erlösquellen Direkte Erlöse stammen unmittelbar aus dem Handel des Online-Unternehmens (dem Tausch oder der Kooperation) mit dem Gegenüber. Transaktionserlöse
• Verkaufserlöse • Leistungsabhängige Gebühren
Transaktionsunabhängige Gebühren • Einmalgebühren: Zugangs- oder Anmeldegebühr • Zeitabhängig: Bereitstellungs- oder Mitgliedschaftsgebühren
Nicht-monetärer Tausch • Communities und User-Groups (Nutzen durch Informationsaustausch) • Tauschbörsen (Nutzen durch Güteraustausch, z.B. swaptree.com)
11 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.4 Erlösquellen 2.4.2 Indirekte Erlösquellen Indirekte Erlöse stammen aus Informationsdiensten des Online-Unternehmens, die den Handel (den Tausch oder die Kooperation) zwischen anderen Parteien ermöglichen. Provisionen
• Anbahnungsprovision (z. B. in Auktionen, Märkten und Partnersuche) • Maklergebühren • Weiterleitungsprovision (click-thru fee)
Werbeerlöse • Anzeigeerlös (display or impression fees) • Suchmaschinenplatzierungserlöse • Placement fees (z. B. in Listen, Blogs, Videos usw.)
12 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.4 Erlösquellen 2.4.3 Erlösquellen im Online Business nach Schwickert
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2.4 Erlösquellen 2.4.4 Empirische Verteilung der Erlösquellen
Quelle: bvdv: Kommerzielle deutsche Webseiten 2004
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2.5 Kommunikationsinstrumente 2.5.1 Aktive Instrumente Online-Unternehmen richtet sich unaufgefordert an (potentielle) Kunden. Homepage / Online-Shop / Online-Markt
• pre-sales-Phase (Produkt-Kataloge) • post-sales-Phase (z. B. Imagepflege, Serviceinfos, usw.)
Blogs, Bewertungsseiten, Foren und User-Groups • pre-sales-Phase (Produktplatzierung, Buzz-Marketing) •post-sales-Phase (z. B. Imagepflege, Serviceinfos, usw.)
Direct-Mailing • pre-sales-Phase (z. B. Newsletters und andere Werbe-E-Mails) • post-sales-Phase (CRM) (z. B. Service- und Newsletters)
Online-Werbung • Banner + Buttons • Sponsoring
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2.5 Kommunikationsinstrumente 2.5.2 Reaktive Instrumente Online-Unternehmen richtet sich nach Aufforderung an (potentielle) Kunden. Homepage / Online-Shop / Online-Markt
• pre-sales-Phase: angeforderte Produktinfo, verhaltensgesteuerte Produktempfehlungen • sales-Phase: Vertragsabwicklung (shopping cart) + E-Payment • post-sales-Phase: angeforderte Serviceleistungen und Add-On Produkte, Kundenkontoführung, Kundenfeedback
Suchmaschinen Produktinformation auf inhaltliche Stimuli • direkte Rückmeldung (z. B. AdWords von Google): Suchbegriffeingabe löst Ausgabe von Kommunikationslinks in der Suchmaschine • indirekte Rückmeldung (z. B. AdSense von Google): Suchbegriffeingabe löst Ausgabe von Suchergebnis-Seiten aus, auf denen (mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit) Kommunikationslinks platziert sind
16 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.5 Kommunikationsinstrumente 2.5.2 Reaktive Instrumente Blogs, Bewertungsseiten, Foren und User-Groups
• Produktinformation nach direkter oder indirekter Aufforderung oder auf inhaltliche Stimuli Beispiel 1: „Wie ist das Studium an der OvGU Magdeburg? Hat da jemand im Forum eine Info?“ Antwort: „Ist gar nicht übel. Mein Vetter hat da Internationales Management studiert. “ Beispiel 2: „Überlege gerade wo ich studieren soll. Habe mir Berlin, Hannover und Leipzig angesehen.“ Antwort: „Solltest Dir auch mal Magdeburg angucken.“ • Imagepflege auf inhaltliche Stimuli Beispiel 3: „Hab‘nen Freund an der Uni MD besucht. Abends absolut tot. Gibt nicht mal etwas zu essen abends auf‘m Campus.“ Antwort: „Stimmt. War auch da. Alles tot. Die Studis flüchten wohl alle zum Hassel. Da ist dann aber auch die ganze Nacht Party. Guck mal: youtube.com/NachtlebenMD“
17 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.5 Kommunikationsinstrumente 2.5.2 Reaktive Instrumente Direct-Mailing
• pre-sales-Phase: angeforderte Produktinfo • sales-Phase: Vertragsabwicklung per E-Mail • post-sales-Phase: Service- und Newsletters
Votings-Feedback Kommunikation mit Teilnehmern von Votings und ähnlichen interaktiven Werbemaßnahmen
Voice-over-IP noch nicht sehr verbreitet
18 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.6 Geschäftskonzepte
4-C-Charakterisierung nach Wirtz
Quelle: Wirtz/Kleineicken (2000): Geschäftsmodelltypologien im Internet
19 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.6 Geschäftskonzepte Kritische Würdigung der 4-C-Charakterisierung
• grundlegende Strukturierung der meisten Online-Geschäftskonzepte • reine Geschäftskonzepte sind kaum anzutreffen
Ist der Vertrieb von Informationsgütern Content oder Commerce? z. B. Online-Zeitschrift (Content) verkauft Artikel (Commerce) z. B. Musik-Download (Content) gegen Stückpreis (Commerce)
• Context ist meist eine Sekundär-Nutzung von Online-Informationen, aber die Systematisierung der dargestellten Informationen ist selbst eine Primär-Information, d. h. im Grunde selbst Content
z. B. Preisvergleichsseiten systematisieren vorhandene Preis-Info (also Context), aber die ermittelte Rangfolge der Anbieter ist nützliche Primär-Information (also Content)
20 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.6 Geschäftskonzepte Kritische Würdigung der 4-C-Charakterisierung
• Connection umfasst sehr unterschiedliche Dinge - technische Internetanbindung - Portaldienste
- Unterhaltung und Primär-Information (Content) - Listen und Verzeichnisse, Suchmaschinen (Context) - Online-Shops (Commerce)
- Communities - Unterhaltung und Primär-Information (Content) - Verzeichnisse und Suchmaschinen der Community (Context)
• alle Geschäftskonzepte sammeln, selektieren und systematisieren Primär-Informationen (Content) • viele Geschäftskonzepte sammeln, selektieren und systematisieren vorhandene Informationen (Context) oder bahnen Transaktionen an (Commerce)
21 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.7 Integrierte Geschäftsmodelle im E-Business ein integriertes Geschäftsmodell beschreibt
1. den Wertschöpfungsprozess 2. die Geschäftskonzepte 3. die einzusetzenden Interaktionsformen 4. die einzusetzenden Plattformen 5. die erwarteten Erlösquellen 6. die einzusetzenden Kommunikationsinstrumente 7. die Finanzierung 8. die Wettbewerbs- und Nachfragesituation
22 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.7 Integrierte Geschäftsmodelle im E-Business Welche Komponenten erachten andere Autoren als wichtig?
Es folgen einige andere Konzepte zur integrierten Darstellung von Geschäftsmodelle im E-Business. Jedes dieser Konzepte hat seine Stärken und Schwächen, aber die meisten stimmen in einigen der prinzipiellen Strukturen überein. Die Modelle und die beispielhafte Anwendung auf den darauffolgenden Folien sollten kritisch behandelt werden:
• Kann die Darstellung in einem anderen Modellrahmen ein Prozess genauso gut oder besser darstellen?
• Sind die Modellkriterien tatsächlich eindeutig anwendbar? • Sind wichtige Zusammenhänge zugunsten der Einpassung in einen
Modellrahmen vernachlässigt worden? Fazit dieser Überlegungen sollte sein:
• Eine eindeutige Zuordnung ist oft nicht möglich. • Fast alle Elemente jedes der Konzepte lassen sich auch in die oben
beschriebenen 8 Teilmodelle einordnen.
23 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.7 Integrierte Geschäftsmodelle im E-Business Welche Komponenten erachten andere Autoren als wichtig?
Quelle: Schwickert (2004): Geschäftsmodelle im Electronic Business – Bestandsaufnahme und Relativierung
24 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.7 Integrierte Geschäftsmodelle im E-Business Welche Komponenten erachten andere Autoren als wichtig?
Quelle: Wirtz/Kleineicken (2000): Geschäftsmodelltypologien im Internet
25 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.7 Geschäftsmodell eines Internet-Service-Providers
26 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
Quelle: Wirtz/Kleineicken (2000): Geschäftsmodelltypologien im Internet
2.7 Geschäftsmodell eines Internet-Service-Providers
27 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.7 Geschäftsmodell eines Portals
28 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
Quelle: Wirtz/Kleineicken (2000): Geschäftsmodelltypologien im Internet
2.7 Geschäftsmodell eines Portals
29 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.7 Geschäftsmodell einer Suchmaschine
30 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.7 Geschäftsmodell einer Suchmaschine
Quelle: Wirtz/Kleineicken (2000): Geschäftsmodelltypologien im Internet
31 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.7 Geschäftsmodell eines Online-Shops
32 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.7 Geschäftsmodell eines Online-Shops
Quelle: Wirtz/Kleineicken (2000): Geschäftsmodelltypologien im Internet
33 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.7 Geschäftsmodell www.monster.de
34 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.7 Geschäftsmodell www.monster.de von Stefan Göranson
35 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.7 Geschäftsmodell www.thomann.de
36 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.7 Geschäftsmodell www.thomann.de
von Tobias Kahlert
37 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.7 Geschäftsmodell www.impulse.de
38 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.7 Geschäftsmodell www.impulse.de von Kathrin Buhl
39 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.1 Geschäftsmodelle im E-Business Vom Dot-come zum Dot-gone
40 Einführung in E-Business WS 13-14 Kapitel 2
2.1 Geschäftsmodelle im E-Business Vom Dot-come zum Dot-gone
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