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FUNDRAISINGals Teil der Wertschöpfungskette

4. WirtschaftsWoche JahrestagungDüsseldorf

20.- 21. Oktober 2009

Vortrag (Entwurf, Stand 15.10.2009) von Wolfgang-Uwe Friedrich

Stiftung Universität Hildesheimwww.uni-hildesheim.de

Professionelles Fundraising als neue Aufgabe im Hochschulmanagement

Thomas Oppermann als nds. Minister für Wissenschaft und Kultur zum Modell der Stiftungshochschule (2002):

„Die Hochschulen sind fixiert auf den armen Staat und ignorieren die ideell und materiell reiche Gesellschaft.“

Die fünf neuen nds. Stiftungshochschulen verpflichten sich, ein professionelles Fundraising aufzubauen.

B e g r i f f s k l ä r u n g

Fundraising = Mittelbeschaffung

• Finanzmittel

• Dienstleistungen

• Sachmittel

• Rechte

• Informationen

Das Marketingprinzip

• „Fundraising is the principle of asking, asking again and asking for more.“ (Kim Klein)

• „Fundraising ist eine Art von Marketing. Die eigene Leistung bzw. das Produkt muss immer wieder gegenwärtigen und potenziellen Kunden (=Förderern) nahe gebracht werden und zwar auf eine Weise, die diese verstehen.“ (Marita Haibach)

Deutsche Missverständnisse

• Fundraising = Betteln (DAS IST FALSCH!)

• Privates Geld soll staatliches Geld ersetzen (DAS IST FALSCH!)

• Staatliche Aufgaben/Pflichten (Sozialstaat, Kulturstaat, Wissenschaftsförderung) sind nicht private Aufgaben (DAS IST FALSCH!)

Neue und alte Aufgaben

• Fundraising dient der Gewinnung von zusätzlichen gesellschaft-lichen Ressourcen zur Verwirklichung einer öffentlichen Aufgabe (in der Wissenschaft, in der Kultur, im sozialen Bereich). F. ist ein wichtiges zusätzliches Glied der Wertschöpfungskette.

• Das Gros der Hochschulfinanzierung ist weiterhin vom Staat zu leisten. Die Länder sind und bleiben die wichtigsten Glieder in der Wertschöpfungskette.

• Drittmittel bleiben der zweitwichtigste Faktor in der Wertschöpfung.

• Matching Funds sollten zu einem Standardmodell im deutschen Hochschulfundraising entwickelt werden.

• Sozialverträgliche Studienbeiträge sind ein wesentliches Steuerungselement, aber kein wesentlicher Wertschöpfungsfaktor

Professionelles Fund Raising

• Henry R. Rosso gründete 1974 The Fund RaisingSchool

• Indiana University integrierte 1988 die FRS in sein Center on Philanthropy

• Die FRS bietet Kurse an und verleiht Diplome, in Deutschland in Zusammenarbeit mit der Universität Bremen

• H. R. Rosso definierte den Fundraising Cube.

Die sechs Seiten des Fundraising-Würfels lauten: Management, Dynamic Functions, InstitutionalReadiness, Human Resources, Markets, Vehicles

MANAGEMENT

• Bedarfsanalyse (Projekte, Beträge)• Marktanalyse• Planung (Kommunikationsstrategie, Botschaft

und BotschaftER/INNEN*, Ressourceneinsatz, Budget)

• Umsetzung (Ressourcen; Leitung, Stab, Freiwillige)

• Recht• Controlling• Evaluation• Qualitätsmanagement

Erträge im HochschulfundraisingDeutschland/USA 2006 (vgl. DUZ 2007)

Die US TOP 10 im Hochschulfundraising (2008)

• Stanford University $ 785 mio• Harvard University $ 650 mio• Columbia University $495 mio• Yale University $ 486 mio• University of Pennsylvania $ 476 mio• UCLA $ 457 mio• Johns Hopkins University $ 449 mio• University of Wisconsin-Madison $ 410 mio• Cornell University $ 409 mio• USC $ 409 mio

Strukturdaten zum amer. Spendenwesen

Vergabevolumen der Philanthropie in den USA 2008

5 %14,5 Unternehmen

13 %41,21 Stiftungen

7 %22,66 Erbschaften

75 %229,28Individualspenden

100 %307 (vgl. 2007: 314)

ProzentanteilGesamtsumme in Mrd. $Quellen der Spenden

Wer spendet für die Hochschulen?

Konjunkturen des Spendens

Die US TOP 20 in den Jahren 2003-2008

Die Finanzkrise erfaßt die US-Hochschulen

• Harvard University:

Anteil des Haushalts an Stiftungserträgen

1992 16 %

2001 23 %

2008 34 %

Harvards Stiftungsportfolio

Spendenaufkommen in Deutschland 2004

Spenderquote 2008

2 %Politik

2 %Kunst

4 %Bildung / Wissenschaft

9 %Umweltschutz

14 %Tierschutz

18 %Entwicklungshilfe

21 %Soziales

20 %Kirchen

27 %Kinder- und Jugendhilfe

29 %Behindertenhilfe

22 %Soforthilfe

ProzentanteilZweck

Spendermonitor 2008

• 27 Millionen Spender in Deutschland

• 2,8 Mrd. Euro an Geldspenden an gemeinnützige Organisationen

•102 Euro durchschnittliche Spendenhöhe

• Spendenquote:

bei Facharbeitern: 43 %, bei Beamten: 42 %,

bei Selbstständigen: 47%, bei Leitenden Angestellten: 52 %

• Alter der Spender:

über 65 Jahre: 61%, 50-64 Jahre: 45 %, 30-49 Jahre: 40 %

• Frauen (44 %) sind spendenfreudiger als Männer (40 %)

• 42 % der Gesamtbevölkerung sind Spender

Stiftungen in DeutschlandDie TOP 15 (2008)

Stiftungsmittel in Deutschland Die TOP 15 (2008)

FAZIT

Die aktive Bürgergesellschaft leistet einen eigenständigen Beitrag zur Entwicklung unseres Gemeinwesens. Dies geschieht u.a. durch Spenden und durch ehrenamt-liche Tätigkeit. Mittels Fundraising haben Hochschulen bessere Möglichkeiten, an dieser positiven Entwicklung teilzunehmen.

Daneben zählen Stiftungen zu den wichtigsten Adressaten des Fundraising.

Alumni ergänzen das Spektrum.

Beispiele (2003-2009)Stiftung Universität Hildesheim

• Stiftungsprofessur IT (IHK-Partnerunternehmen/AK-IT)

• Stiftungsprofessur IT (Sparkasse und Volksbank Hildesheim)

• Stiftungsprofessur Arbeit/Wirtschaft (Handwerkskammer Hildesheim)

• Stiftungsprofessur Wirtschaftsinformatik (Arwed Löseke)

• Stiftungsgastprofessur Theater (Heinz-Dürr-Stiftung)

• Stiftungsprofessur Neurobiologische Grundlagen des Lernens (Carsten Maschmeyer)

• Stiftungsprofessur Kunstvermittlung (VGH-Stiftung Hannover und Sparkasse Hildesheim)

Beispiele (2003-2009)Stiftung Universität Hildesheim

• Margot-Möller-Promotionskolleg

• Sozialfonds

• Bibliotheksspenden Senator Olms

• Instrumentensammlung Irle

• Fachbibliothek Wagner

• Leselounge (Sparkasse Hildesheim)

• MINT-Stipendien

Beispiele (2003-2009)Stiftung Universität Hildesheim

• Zeitspenden (giving time)/Ehrenamt

• Universitätsgesellschaft

• Sozialfonds

• Lehrbeauftragte

Stiftungen als Förderer (2008)

100 %18.747Gesamt

3,2 %5917. Private Zwecke

19,1 %3.5796. Sonstiges

5,5 %1.0325. Umweltschutz

15 %2.8134. Kunst/Kultur

17 %3.1923. Bildung

13,2 %2.4822. Wissenschaft

27 %5.0581. Soziales

ProzentanteilAnzahl der StiftungenZweck

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

www.uni-hildesheim.de

Bauprojekt Kulturcampus Marienburg

Marita Haibach:

Handbuch Fundraising. Spenden, Sponsoring, Stiftungen in der Praxis. Frankfurt/New York: Campus, 2006

www.philanthropy.iupui.edu

www.fundraising-akademie.de

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