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Uns gibt es auch / Reise nach Hamburg Seite 1Selbsthilfegruppe / Lernende zu Experten Seite 2
Qualifizierung Lernende zu Experten Seite 3Das Geld bleibt aus, ein Nachgeschmack bleibt Seite 4
World Cafй in Weinheim / Die Stimme der Lerner Seite 5Mein erstes Buch / Spiegel / Ausflug in den Teich Seite 6
Zuschrift / Spruch / Rдtsel Seite 7Leserbriefe / Meckerecke / Rubrik Seite 8
In dieser Ausgabe
Wir lernen nicht nur schreiben, wir tun es auch! Ausgabe 18 25. Februar 2011
XXXDie ABCZeitung
KONTAKTUns gibt’s
online unterwww.abcprojekt.de
Wir freuen unssehr ьber
Leserbriefe:xxx@abcprojekt.de
UNS GIBT ES AUCHVON BRIGITTE VAN DER VELDE
Seit sechs Jahren schonnehme ich als Lernendean den Fachtagungenzur Alphabetisierungteil. Hier erfahre ich jedes Mal, auch inschwieriger Lebenslage,zu bestehen und geachtet zu werden.In Workshops, in Gesprächen und bei eigenen Vorträgen wurdenmir Aufmerksamkeitund Interesse entgegengebracht. Bei der letztenFachtagung in Weinheim war ich bei einerLesung mit selbst verfassten Texten beteiligt.Umso mehr trifft esmich zutiefst, dass wirLernende auf Fachtagungen in Zukunft nicht
mehr dabei sein können.Ich habe mich selbst miteingegeben, so wie vieleandere es auch taten.Viele wirken mit großem Engagement auchdarüber hinaus. Man hatnicht nur über uns, son
Reise nach HamburgDurch den Schreibkursbei der VHS Oldenburghabe ich so viel Selbstvertrauen gewonnen,dass ich mir, nachdemich hier angefangen habe, es mir zugetraut habe, nach Hamburg zufahren.
Es war für mich neu,einfach mit der Bahnund dem Bus zu fahren.Aber ich habe es geschafft. Das hat mich sogestärkt, dass ich Verwandte in der Nähe vonHamburg besucht habe.Das hätte ich mir vorhernicht zugetraut. Aber
mit ein bisschen Selbstvertrauen geht es. Mankann oft mehr als mandenkt. Es ist schön, dassman mit der richtigenHilfe weiter kommt.Ein gutes Gefühl, wennman sich etwas zutrautund es schafft.
dern auch mit uns geredet. Das hat uns Mut gemacht.Man war dabei, uns eineLobby zu geben und wirwaren voller Hoffnung,als funktionale Analphabeten einen anerkannten
Platz in dieser Gesellschaft zu bekommen.Doch nun schlägt manuns die Tür vor der Nasezu. Wir alle sind schockiert und unendlichtraurig über diese Entwicklung.
weiter auf Seite 2
Lernende im Zug nach Weinheim
VON IRINAMARGRET
XXX Die ABCZeitung Seite 2
nicht so hinnehmen. Daskann man mit uns dochnicht machen. Wir waren uns einig, wir wollen uns wehren.Unsere Haltung habenwir auch noch einmal inder Abschlussversammlung der Fachtagungdeutlich gemacht. Mitten in der Veranstaltungsind viele Lernende zurgleichen Zeit aufgestanden, schweigend, abermit aller Deutlichkeit:Hier sind wir und wirhaben ein Gesicht undwir wollen uns nichtmehr verstecken. Unsgibt es auch!
ABCSelbsthilfegruppe Oldenburg so solldie neue Selbsthilfegruppe heißen.Erwachsene Menschen mit Lese undSchreibschwäche (Lernschwäche) möchtensich mit Gleichgesinnten treffen. Sie wollenüber ihre Probleme sprechen und sich austauschen. Sie wollen aktiv werden, um imAlltag besser zurecht zu kommen. Jeder,der mit Lesen und Schreiben ein Problemhat, kann gerne kommen.Das Treffen findet immer am ersten Montagim Monat von 19:30 bis 21:30 Uhr im Staakenweg 7 in Oldenburg statt. Das erste
Fortsetzung von Seite 1
Deshalb haben sich Lernende aus ganzDeutschland und ausdem Ausland währendder Fachtagung in Weinheim am letzten Tagnoch einmal zusammengefunden, um zu überlegen, was wir tun könnenund wie wir uns dagegen wehren können.Das war ein sehr emotionales Zusammensein.Betroffenheit, Enttäuschung, Wut, und Tränen, aber auchKampfeslust standen imRaum. Wir wollen das
Uns gibt es auch
VON UWE BOLDT
Ich nehme an einer Fortbildung teil für Lerner,die in die Öffentlichkeitgehen. Es wird viel Medientraining gemacht.Bei den Übungen mussman sich nicht nurdurch die Sprache, sondern auch durch dieKörpersprache ausdrücken. Vor allem dieMimik ist wichtig. Aberauch Entspannungsübungen, die man machen kann, bevor manauf die Bühne geht.Die ersten beiden Wochenenden, die wir bereits in Lambrecht beiLudwigshafen verbrachthaben, waren auch fürmich noch sehr auf
schlussreich. Ich konntefür mich noch einigesfür Interviews odersonstige Bühnenauftrittemitnehmen.Das erste Wochenendetrug das Thema Medientraining. Hier haben wirviele Übungen zum Ein
satz des Körpers gemacht und verschiedeneEntspannungstechnikenkennen gelernt. Amzweiten Wochenendewar Kommunikationstraining das Thema.Dort wurden vieleÜbungen zur Wahrnehmung und Öffnung der
Fortbildung: Lerner zu Experteneigenen Wahrnehmunggemacht. Zum Beispielhaben wir das VierOhrenModell kennen gelernt, um jedeninhaltlichen Aspekt einer Nachricht entschlüsseln zu können.Das dritte Modul ist erstam 26./27.2.2011. Dazukann ich noch nichts sagen, da ich selbst nichtweiß, was da auf michzukommt.Aber ich glaube, dieseFortbildung ist sehr gutund hilft allen bessermit Medien umgehen zukönnen. Jeder kann fürsich noch etwas darausmitnehmen.
Probleme mit dem Lernen?
Treffen beginntam 4. April 2011.Ernst undBrigitte freuensich auf euch!
Lernende und Begleiter bei der Fortbildung
XXX Die ABCZeitung Seite 3
Seit vielen Jahren gehenwir in die Öffentlichkeitum aufzuklären und zuermutigen.Wir geben Interviewsfür Zeitungen, Funk undFernsehen, diskutierenbei Tagungen auf demPodium, halten Vorträgeund führen Workshopsdurch. In Unis sprechenwir mit Professoren undStudenten, in Schulenmit Lehrern und Schülern, auf Messen mitAutoren, Verlegern undPolitikern.Wir haben auch keineAngst vor den unangenehmen Fragen auf derStraße, wenn wir mitdem ALFA Mobil desBundesverbandes unterwegs sind. Wir haben esgewagt in die Öffentlichkeit zu gehen und eshat sich gelohnt, für unspersönlich und für unsere Sache.Aber diese Arbeit kostetviel Kraft und Zeit. JedeVeranstaltung, jederAuftritt muss gut vorbereitet sein, denn wirwollen ja ernst genommen werden. Damit wirdas noch besser machenkönnen, wollten wirprofessionelle Hilfe.Mit dem AlBi Projekthatten wir unsere Chance. Bei den Fortbildungen für Schlüsselpersonen, die an ihremArbeitsplatz im JobCenter oder in einer Be
ratungsstelle Menschenansprechen und in Kursevermitteln können, waren wir bald ein festerProgrammpunkt.Schnell wurde klar, dasswir selber solche Multiplikatoren waren undunser Wunsch nach einer eigenen Fortbildungwurde umgesetzt. Gemeinsam mit unsererKursleiterin, zwei Trainerinnen für Medienpädagogik und Kommunikation und der UniMainz haben wir eineFortbildung in drei WochenendModulen entwickeltDie ersten zwei Wochenenden waren ganzschön anstrengend, auchwenn viel gelacht wurde. Aber so soll es sein,denn wir wollen ja anuns arbeiten. Viele
Übungen konnten wirgleich im Alltag nutzen.Wir haben gelernt, dasses immer verschiedeneAnsichten einer Information gibt. Man mussimmer überlegen, wieetwas gemeint ist oderwie man selber geradedrauf ist. Wir habenauch gelernt nein zu sagen, sich nicht überreden oder überrumpelnzu lassen.Wir freuen uns alleschon auf das dritte Modul, auf neue Tipps undTricks, die uns helfennoch selbstbewusster zuwerden. Das Tolle dabeiist, je mehr Angst abgebaut wird, umso besserklappt auch das Lernen.Wir wissen jetzt schon,dass drei Module zwartoll sind, aber viel zu
Qualifizierung Lernende zu Expertinnen und Experten
wenig. Man muss dranbleiben, wenn man sichverbessern will. Lebenslanges Lernen ist angesagt!Viele Übungen könnenzwar direkt in den normalen Unterricht eingebaut werden, aber unswäre es auch wichtigweiterhin in Workshopsund Seminaren gemeinsam an unseren Stärkenund Schwächen zu arbeiten.Wie wir das bei denFachtagungen in denletzten sieben Jahren geschafft haben. Denn nurwenn wir zeigen, dasswir unsere Sache selbstin die Hand nehmen,wird sich was ändern.
Beittrag: SelbsthilfegruppeAnalphabeten Ludwigshafen
Lernende im Seminar zur Kommunikation
XXX Die ABCZeitung Seite 4
VON KARIN
Die einzelnen großenund kleinen Gruppenund Projekte, die sichim Laufe der Jahre umdie gesetzliche Alphabetisierung aufgebauthaben, sollten sichnoch mehr vernetzen,um größere Erfolge zuerzielen.Es ist schon viel inBewegung gekommen, aber sicher wirdnoch mehr erreicht,wenn man an einemStrang zieht.Leider ist es so, dassdie Gelder für die Alphabetisierung 2011auslaufen. Das hat sicher viele Nachteilefür uns und vor allemfür die, die nach unskommen.Immer wieder werdenAnalphabeten (leseund rechtschreibschwache Kinder) inden deutschen Schulen produziert.Es war in der Vergangenheit so, und wirdsicher auch in der Zukunft so sein, dass viele Lehrer beiSchreibproblemen undLegasthenie einesKindes überfordertsind und waren.Einige Lehrer könnenden Schülern nur wenig oder gar nichtsbeibringen, in unge
heuer vielen Fällenmussten die Kinderdie Schulen wechselnund kamen in eineFörderschule, ehemalsSonder oder Hilfsschule.Wenn das Kind aus einem sogenannten guten Elternhaus kommt,sieht das ganz andersaus. Es bekommt Förderunterricht und jedeMenge Nachhilfe, sodass es auch die Mittlere Reife machenkann.Die Fachtagung inWeinheim hat mir eines ganz deutlich gemacht, dass wer schonunten ist, auch gerneunten gehalten wird.Ich habe dort vieleWorte und Vorträgemit Begeisterung gehört und war tief beeindruckt. Es istwirklich eine gute Sache, diese Alphabetisierung!Der Vortrag vom Kerschensteiner Berufskolleg aus Bielefeldhat mich jedoch tieferschüttert und einengallebitteren Nachgeschmack in mir hinterlassen.Dort können jungeMenschen mit Lese/Schreibschwierigkeiten eine Berufsausbil
dung nach §66 BBiG,nach 42 (m) oder nach§25 BBiG für denzweiten Arbeitsmarktmachen.Das Schreckliche daran ist: Dass man mitdem offiziellen § 66als behindert eingestuft wird. Es ist nichtmöglich, auf dem ersten Arbeitsmarkt mitdieser Ausbildung zuarbeiten.Ich stellte mir einigeFragen:Wie soll der jungeMensch jemals denMakel der Behinderung in unserer gebildeten Gesellschaftwieder loswerden?Was können wir alledafür, dass uns dieLehrer ignorierten?Was können wir denndafür, dass man unsdas Recht auf eine ordentliche Bildung verwehrte?Was können wir eigentlich dafür, dassdie, die uns was beibringen sollten, esnicht konnten oderwollten?Was können wir dafür,dass wir nicht aus einem reichen Elternhaus kamen.
Das Geld bleibt aus, ein bitterer Nachgeschmack bleibtUnd was man einemvon uns angetan hat,hat man allen angetan.Ich wurde schon oftgefragt, warum ichnicht in der Öffentlichkeit zu meinemDefizit, meinemSchreibproblem, stehe. Ich bin schon lange auf dem Weg,dieses Defizit in eineStärke umzuwandelnund hatte schon fastvergessen, warum ichso eingestellt bin.Jetzt weiß ich es wieder und werde es niemehr vergessen. Einige sogenannte klugeMenschen reduzierenMenschen auf ihreSchwächen, damit sieselbst prunkvoll dastehen.Sie wollen um keinenPreis die Stärken desAnderen sehen.
XXX Die ABCZeitung Seite 5
VON ERNST
Am Donnerstag, den28.10.2010 sind wir angekommen im N.H HotelWeinheim. Von 17 bis 19Uhr gab es für uns Lernerdas WorldCafe. Manuelaund ich hatten auch ein Thema vorbereitet: „Wie ging esuns nach der Schulzeit, Beruf, Familie, Kinder…“Ich brauchte nicht viel sagen, es ging sofort los. DerFunke sprang sofort über.Einige Lerner arbeiten als
Hilfsarbeiter mal hier und daund bekommen Hartz IV. Esgab auch Antworten wie: „InDeutschland bekomme ichmein Geld schon.“Eine junge Frau sagte ganzklar: „Meine Eltern habensich nicht gekümmert.“ Sieerzählte uns eine sehr traurige Geschichte und trotzdemfällt es immer wieder auf,dass immer wieder die Eltern geschützt werden.Warum auch immer.Warum schafft man sich
WorldCafé in WeinheimVON TIMTHILO FELLMER
Immer mehr Lerner stehen zu ihren Lese und Schreibproblemenund einige von ihnen gehen sogarauf Veranstaltungen und in denMedien für ihr Thema in die Öffentlichkeit.Dadurch wird der Gesellschaftund den Entscheidungsträgern inder Politik zunehmend vor Augengeführt, dass es in der Thematiknicht um abstrakte Zahlen, sondern um Menschen mit ihren ganzpersönlichen Lebensschicksalengeht.Hierbei wird allen schnell klar,dass die Schuld nicht oder nursehr schlecht lesen und schreibengelernt zu haben nicht bei denBetroffenen zu suchen ist. Vielmehr wird offensichtlich, dass esmeistens an äußeren Einflüssenlag, die zu der Problematik geführt haben.Auch wenn es inzwischen schonviele Lerner sind, die für ihre Sache aktiv werden, sollten es nochviel, viel mehr werden.Denn es ist gerade das Mitwirkender Lerner, das zunehmend zurSensibilisierung und Aufklärungfür die Thematik in der Gesellschaft und Politik beiträgt.Also lasst uns bitte gemeinsamweiter unsere Stimme erheben, sodass uns Unterstützung zukommt,und es anderen vielleicht gar nichtmehr so ergehen muss, wie wir esin unserem Leben erleben mussten.
Kinder an, um sich dannnicht darum zu kümmern?Das kann ich nicht verstehen. Einige sagten, die Eltern mussten viel arbeiten,hatten wenig Zeit. Das darfkeine Ausrede sein.Ein junger Mann lebte 2Jahre auf der Straße. Er erzählte, dass er seinen Vaterkaum gesehen hatte und seine Mutter nur dann undwann mal.
So hat jeder seine Geschichte erzählt. Einige Malemusste ich ganz schöndurchatmen.Einige sagten auch, die ARGE hat Schuld. Sie mussmehr Geld geben und diesund das machen.Das ist mir zu einfach. Mankann nicht immer alles aufdie ARGE abwälzen.Man muss sich auch selbsteinbringen und etwas machen.
Teilnehmer aus Oldenburg in Weinheim
Die Stimme der Lerner inGesellschaft und Politik
XXX Die ABCZeitung Seite 6
VON ANDREAS
Ich heiße Andreas undbin 45 Jahre alt. In derSchule habe ich das Lesen und Schreiben nichtgut gelernt.Meine Schulzeit war alles andere als schön.Schon in der erstenKlasse kam ich nichtmit und bin dann gleichsitzen geblieben.Das Jahr darauf bin ichgleich in die Sonderschule gekommen. Dorthaben sich die Lehreraber auch nur für dieLeute interessiert, dieschon lesen und schreiben konnten.Erst jetzt habe ich denMut gehabt, an einemAlphabetisierungskursteilzunehmen. Jetzt kannich schon besser lesen
und habe mein erstesBuch gelesen. Das hieß„Monsieur Ibrahim unddie Blumen des Koran“.Das war gar nicht soleicht, aber weil dasBuch sehr interessantwar, konnte ich nichtaufhören. Nach sechseinhalb Stunden war ichfertig. Wer nicht lesen
Den Spiegel zerschlagenMein erstes BuchVON ZDENKO SISIC
Mein Freund, der du zumir aus dem Spiegelsprichst. Bist du ich oderbin ich du? MeinFreund, sprichst du zumir oder ich zu dir?Mein Freund, bin ich es,
VON OLIVER
Peter und Olaf wollteneine Fahrradtour machen. Als Olaf bei Peterankam, sagte er: „MeinFahrrad ist kaputt.“Peter fluchte und jetztsagte Olaf: „Dann musstdu mich auf den Gepäckträger nehmen.“Peter sagte: „Du kannstnicht auf den Gepäckträger, du wiegst mehr alsich.“ Olaf antwortete:
„Dann fahr ich halt.“Die beiden fuhren endlich los. Sie fuhren eineWeile. Dann sagte Olaf:“Lass uns eine Pausemachen.“Peter antwortete: „Nagut.“Nach 20 Minuten wolltePeter wieder losfahren.Olaf sagte zu Peter:„Fahr du weiter!“Peter antwortete: “Dumusst eh ein paar Kiloabnehmen. Also fahr duweiter!“
Der Ausflug in den Teich
und schreiben kann, dersoll es lernen. Besserspät als nie. Denn esmacht Spaß und mankann viel lernen.
Olaf fuhr grimmig weiter. Die beiden redetenkein Wort mehr. AlsOlaf um einen See fahren wollte, brach dasFahrrad und Olaf fuhr in
den See rein. Peter undOlaf saßen jetzt im See.Die Moral von der Geschichte: Teile deinFahrrad nicht.
©Günt
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ena/pi
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der so im Spiegel leidet? Mein Freund, habenwir das gleiche Leiden?Mein Freund, dein Leiden kann ich mit einemSchlag zerschlagen. Oder ich kann michverstecken, aber mein Leiden, das ich einLeben lang aus der Vergangenheit in dieZukunft trage, weicht nicht von mir.Es ist das Leiden, dass ich nicht richtig lesenkann, dass ich es nicht schaffe richtig zuschreiben und die Regeln nicht anwendenkann. Dass ich die Buchstaben verdrehe odervertausche und in meinem Gehirn eine Leereherrscht. Dass ich das Alphabet nichtbeherrsche.Was soll ich tun, mein Freund? Wie kann ichmein Leiden zerschlagen?
©Jürg
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XXX Die ABCZeitung Seite 7
In diesem Silbenrдtsel sind 10 Wцrter zum Thema Mieter.Ne trag Kau Nach pa Bal ben Ver
Haus di ra ord kon tion gen turten nung barn kün kos zah Re Zim be mer len
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Das Silbenrдtsel ERSTELLT VON ERNST
Lösung der letzten Ausgabe: Advent, Zimtstern, Süßigkeiten, Nikolaus, Geschenke, kalt, Tannenbaum, Schneeball, Lebkuchen, Weihnachten
Hallo Chef,ich arbeite wie ein Pferd,werde wie ein Pony bezahltund fьhle mich dabei wie einEsel.Ja, Esel muss es geben.So ist das Arbeitsleben.
K.
Vielen Dankfür diese schöne Postkarte vom Leseund Schreibkurs aus Hameln! ☺
XXX Die ABCZeitung Seite 8
Wir haben uns wieder sehr über alleure Zuschriften gefreut. Schreibtuns unter xxx@abcprojekt.deBitte gib mit an, wenn du mit demAbdruck deines Leserbriefes einverstanden bist.Schreibe: Ihr dürft meinen Brief inder ABCZeitung abdrucken._____________________________
Ein Hoch auf das A.B.C. Projekt inOldenburg! Die Eröffnung desA.B.C. Projekts war am 01.11.2007.Das Projekt dauerte drei Jahre. Jeder Euro, der hier reingesteckt wurde, kommt meiner Meinung doppeltoder dreifach zurück!!Hier wurde ein Meilenstein in derAlphabetisierung gelegt!!! Die Lerner erhalten 400 Stunden Unterrichtin einem halben Jahr für nur 338Euro!! Ich würde mir wünschen,wenn wir so etwas deutschlandweithaben könnten!!Ich komme aus dem Raum Aschaffenburg! In Aschaffenburg gibt esauch eine VHS. Dort kann ich nur 15Stunden im Jahr machen! Ich müsstealso 26,6 Jahre zur VHS gehen, umauf 400 Stunden zu kommen!!Ich glaube, alle Lerner würden sichso etwas wünschen wie das A.B.C.Projekt, 400 Stunden in einem halben Jahr. Das wäre ein Traum fürmich!! Es werden so viele Steuergelder rausgepulvert! Warum kann mannicht solche Projekte in allen Großstädten einrichten?
Richard
Die nдchste Ausgabeerscheint Mitte AprilV.i.S.d.P.: Achim Scholz scholz@abcprojekt.deVHS Grundbildungszentrum, Staakenweg 7,26131 Oldenburg, Telefon: 0441/5948635© 2011 www.abcprojekt.de
Leserbriefe Warum habe ichnicht lesen undschreiben gelernt?Da wir oft gefragt werden,warum wir nicht lesen undschreiben gelernt haben, möchten wir das Thema in jeder Ausgabe aufgreifen und darüber berichten. Dazu brauchen wirauch eure Geschichten! Schicktuns Leserbriefe zu dem Thema,die wir veröffentlichen dürfen.Warum ich nicht lesen undschreiben gelernt habe:Über mich:Mit 11 Jahren bin ich nachDeutschland gekommen. Dannwurde ich mit 12 Jahren eingeschult.Meine Eltern konnten kein einziges Wort Deutsch. Als ich dieSchule besuchte, haben sich dieLehrer kaum um uns gekümmert.Ich habe mit 19 Jahren geheiratet und im selben Jahr ein Kindbekommen Patrizia. Jasminwurde 4 Jahre später geboren.Mein Mann ist Deutscher. Wirsprechen alle Deutsch. Sprechen kann ich das gut. Nur Lesen und Schreiben fällt mirschwer.Ich habe viel gelernt: DieSprache und über die Kultur.Nun bin ich 31 Jahre und lerneLesen und Schreiben.
Kumri
Lieber Achim,vorneweg vielen Dank an dich unddein Redaktionsteam.Die Weihnachtsausgabe eurer ABCZeitung als Lektüre für die Feiertagemitgeben zu können, war ein sehrschönes Gefühl. Ich habe sie für allefarbig ausgedruckt und schön gebunden. Das hat richtig was „hergemacht“. Ich bin schon gespannt, wiedas von den Lernenden genutzt wurde.Eine Anmerkung dazu: Der linkeRand ist fürs Lochen und Binden etwas knapp bemessen. Vielleichtkönnt ihr etwas nach rechts rücken,da ist der Rand breiter.Vielen Dank und alles Gute für eineerholsame Weihnachtszeit und vielErfolg im nächsten Jahr wünscht dir
Elfriede Haller.
Mich ärgert, dass die Deut
schen zu wenig auf die Stra
ße gehen. Noch nicht mal
wenn’s ans eigene Portmo
nee geht.K.
Ich ärgere mich, dassman mit einem 50igerRoller nur 45 km/hfahren darf. K.
Und was ärgert euch? Schreibt uns!
xxx@abcprojekt.de
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