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Freitag, 11. März 2011 67. Jahrgang | Nummer 69-IA 41

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Zwoa luftige Schlösser„Da Windpark am Brenner und des nei-che Tirol-Panorama am Bergisel hob‘nmehr gemeinsam, als ma glaubn tat‘:Beide bauen ihre Zukunft offenkundigauf nix anderem als auf hoaßer Luft.“

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Allgemeine GefahrenstufeTendenz: 8. März – 12. MärzRückblick Vorschau

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Kaum Änderungen! Die Lawinen-gefahr bleibt trotz der meist bedecktenNacht günstig und steigt im Tagesverlaufetwas an. Im Norden des Landes herrschtallgemein geringe Gefahr, weiter im Südenist die Gefahr oberhalb von 2200m mäßig,darunter gering. Gefahrenstellen finden sich amehesten noch im sehr steilen schattigen Gelände. 2400m Qu

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D er Biosprit kommt nicht in die Gänge. Wobei die Leute wenigerdas entfernte Problem beschäftigt, dass sie anderen Menschen

die Lebensmittel wegfahren. Viel näher ist ihnen in Wahrheit die Sorge,dass dieses Ethanol-Gemisch die Lebensdauer ihres Wagens drastischverkürzt. Bleibt als echte Alternative zum Rohöl-abhängigen Pkw dochnur das Elektroauto? Das allerdings hat das Problem, dass es die Le-bensdauer von Fußgängern und Radlern drastisch verkürzt. Das Gefährtist nämlich unerhört – weil viel zu leise. Die Frage ist soernst, dass sie bereits eine UNO-Expertengruppebeschäftigt. Und da schlagen die Fachleute jetztvor, dass die E-Pkw beim An- und Retourfahren„ein Geräusch machen“ sollen. Und zwar eines, dasan ein Fahrzeug erinnert! Gute Idee, sonst treibt dasE-Auto womöglich sogar Öko-Politiker zum Kurz-schluss: „Grüne fordern mehr Verkehrslärm.“

Blattlaus Von Elke Ruß

Unerhört

Verbot kommt nichtDas kritisierte Rad-Abstellverbotin der Maria-Theresien-Straßeist abgeblasen. Seite 42 Foto: Böhm

Mit TT-Chefredakteur Alois Vahrner (Mitte) diskutierten BM Karl Mühlsteiger (Gries), Anton Seeber (Leitwind), BM Roman Grünerbl (Obernberg) und OeAV-Generalsekretär Robert Renzler (von links). Foto: Julia Hammerle

Von Christoph Mair

Gries a.Br. – Für die Wind-kraft waren sie alle, die rund170 Zuhörer beim TT-Forumzu den Windpark-Plänen inden Brennerbergen am Mitt-wochabend in Gries. Doch dieumstrittenen Südtiroler Vor-haben, insgesamt 31 Windrä-der auf 2300 Metern Höhe in

unmittelbarer Grenznähe zwi-schen Sattelberg und Sand-joch zu installieren, konntekaum jemand gutheißen. Dasumso weniger, als in der regenaber fairen Diskussion auf-kam, dass es einen Beschlussder Südtiroler Landesregie-rung gibt, das Land frei vonWindrädern zu halten – mitder Ausnahme Brennerberge.„Herzugehen und zu sagen,

ich stelle dem Nachbarn dasan die Grenze, was ich selbstnicht will, das ist mehr alsschlecht“, empörte sich derWipptaler TourismusobmannJosef Gstraunthaler unter Ap-plaus.

Anton Seeber, als Chef derFirma Leitwind einer der Pro-jektbetreiber, versuchte aberdas Bild gerade zu rücken. DerSattelberg zeige ideale Wind-verhältnisse, wiederholteSeeber. Durch das Windkraft-werk am Sattelberg könntenjährlich fast 90.000 TonnenCO2 eingespart werden.

Daran zweifelte der Gene-ralsekretär des Österreichi-schen Alpenvereins (OeAV),Robert Renzler. Er befürchteteine bis zu dreijährige hoch-alpine Baustelle. Und danachsei der Sattelberg als Touren-berg tot, auch wegen der Ge-fahr des Eiswurfes von denFlügeln. Der sanfte Tourismussei aber nach dem Verlust

des Skigebiets die „letzte undnachhaltige Chance“ für dieohnehin vom Verkehr starkbelastete Region. Er appellier-te an die Betreiber, das Projektfallen zu lassen – und sprachdamit vielen im Publikum ausder Seele. Immer wieder wur-de die Befürchtung geäußert,dass diese Windanlage weite-re Begehrlichkeiten weckenkönnte.

Rar waren die Stimmen derBefürworter aus dem Audito-rium. Ausgerechnet ein Mit-glied des Alpenvereins frag-te, wie der OeAV erneuerbareEnergie produzieren wolle,wenn nicht mit solchen Pro-jekten.

Dass die Windräder auchvielen Zugvögeln auf ihrerReise über den Brenner zumVerhängnis werden könnten,bestätigte Erich Gasser vonder Arbeitsgemeinschaft fürVogelkunde in Südtirol. ProZugsaison (Frühjahr/ Herbst)könnten bis zu 60.000 Vögelgetötet werden. Seeber ver-sicherte, dass ein Radaror-

tungssystem die Räder beiVogelzug abstellen würde.Gleiches gelte bei Eisbildung.Große Bedenken hegen auchdie Bürgermeister aus denbeiden Nordtiroler Grenzge-meinden. Obernbergs Orts-chef Roman Grünerbl ist diegroße Sichtbarkeit der rund95 Meter hohen Windräder,etwa vom Obernberger Seeaus, ein Dorn im Auge. „Dasist nicht zumutbar. So habenwir nur die Nachteile und dasGeld fließt nach Südtirol.“Amtskollege Karl Mühlstei-ger aus Gries verwies auf ei-nen einstimmig ablehnendenBeschluss des Wipptaler Pla-nungsverbandes gegen dasProjekt. Die Bürgermeisterwollen zwar auch über finan-zielle Entschädigungen fürdie Beeinträchtigungen reden– „aber nicht um jeden Preis“.Sie wünschen sich mehr Mit-sprache im Behördenverfah-ren und bei den einzelnenWindradstandorten. Zu Letz-terem zeigte sich auch Seeberbereit.

Sturmfront zerzauste WindräderDass sie die Südtiroler Windkraftanlagen am Brenner direkt „vor die Nase“ bzw. an die Grenze gesetzt bekommen,

schmeckt vielen Nordtirolern gar nicht. Beim TT-Forum in Gries machten sie ihrem Ärger Luft.

An die 170 Zuhörer verfolgten im Grieser Kultursaal aufmerksam die Dis-kussion zu den umstrittenen Windrädern. Fotos: Julia Hammerle

Josef Gstraunthaler kritisierte die Nachbarn. Helmut Gassebner zweifelteDaten an. Erich Gasser sprach von bis zu 60.000 toten Vögeln jährlich. Bert-ram Grießer warnte vor weiteren „Begehrlichkeiten“ (im Uhrzeigersinn).

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