IV DIE ÖKONOMIK DES ÖFFENTLICHEN SEKTORS

Preview:

DESCRIPTION

IV DIE ÖKONOMIK DES ÖFFENTLICHEN SEKTORS. Kapitel 10: Externalitäten Kapitel 11: Öffentliche Güter Kapitel 13: Die Produktionskosten Kapitel 14: Unternehmen in Märkten mit Wettbewerb Kapitel 15: Monopol Kapitel 16: Oligopol. T. Troeger, P. Wichardt: 18.1.07, 1.2.07. 8.2.07. - PowerPoint PPT Presentation

Citation preview

IV

DIE ÖKONOMIK DES ÖFFENTLICHEN SEKTORS

Kapitel 10: Externalitäten

Kapitel 11: Öffentliche Güter

Kapitel 13: Die Produktionskosten

Kapitel 14: Unternehmen in Märkten mit Wettbewerb

Kapitel 15: Monopol

Kapitel 16: Oligopol

T. Troeger, P. Wichardt: 18.1.07, 1.2.07

8.2.078.2.07

1010Externalitäten

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

Externalitäten

• Man erinnere sich: Adam Smiths “unsichtbare Hand” führt dazu, dass ein von Eigeninteresse geleitetes Handeln von Käufern und Verkäufern das soziale Ziel der optimalen Ressourcen-allokation erreichen kann.

• Dieses Ziel wird bei Marktversagen, bei dem ineffiziente Marktergebnisse die Gesamtrenten nicht maximieren, nicht erreicht.

• Externalitäten sind ein Typus von Marktversagen.

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

EXTERNALITÄTEN UND MARKTVERSAGEN

• Als eine Externalität oder einen externen Effekt bezeichnet man unkompensierte Auswirkungen ökonomischen Handels auf die Wohlfahrt unbeteiligter Dritter.

• Externalitäten können die Wohlfahrt Dritter positiv oder negativ beeinflussen.

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

Externalitäten und Marktversagen

• Negative Externalitäten (Konsum)• Automobil-Auspuffgase• Zigarettenrauch• Bellende Hunde (laute Haustiere)• laute Stereomusik in einem Wohnblock.

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

Externalitäten und Marktversagen

• Positive Externalitäten• Impfungen• Erfindungen• Restaurierung historischer Gebäude

Abbildung 1: Der Markt für Aluminium

Aluminium-menge

0

Aluminium-preis

Gleichgewicht

Nachfrage(privater Wert)

Angebot(private Kosten)

QMARKt

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

Externalitäten und Marktversagen

• Negative Externalitäten führen dazu, dass mehr als die sozial optimale Menge produziert wird.

• Bei positiven Externalitäten wird durch den Markt weniger als die optimale Menge produziert.

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

Wohlfahrtsökonomie: Ein Beispiel

• Der Aluminiummarkt • Preise und Wettbewerb am Markt führen dazu, dass

die produzierte und konsumierte Menge die Summe der Konsumenten- und Produzentenrente maximiert.

• Wenn die Aluminiumwerke Umweltbelastungen verursachen (eine negative Externalität), deren Kosten sie nicht zu tragen haben, dann ergibt sich eine Differenz zwischen privaten und sozialen Kosten.

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

Wohlfahrtsökonomie: Ein Beispiel

• Die volkswirtschaftlichen (sozialen) Kosten betragen für jede produzierte Einheit die privaten Kosten des Produzenten plus die Kosten der unbeteiligten Dritten, welche durch die Produktion betroffen sind.

Abbildung 2: Luftverschmutzung und soziales Optimum

Marktgleichgewicht

Aluminium-menge

0

Aluminium-preis

Angebot(private Kosten)

Volkswirtschaft-liche Kosten

QOPTIMUM

Optimum

QMARKT

Nachfrage(privater Wert)

Kosten derLuftverschmutzung

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

Wohlfahrtsökonomie: Ein Beispiel

• Der Schnittpunkt zwischen der Nachfrage- und der gesellschaftlichen Kostenkurve bestimmt die optimale Ausbringungsmenge. • Das gesellschaftlich optimale Outputniveau liegt unter

dem Marktgleichgewicht.

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

Wohlfahrtsökonomie

• Internalisierung von Externalitäten beinhaltet die Schaffung von Anreizen, damit Menschen die externen Effekte bei ihren Handlungen berücksichtigen.

• Z. B. kann eine Regierung externe Effekte internalisieren, indem sie den Produzenten besteuert.

• Oder es kann versucht werden, die Produktionskosten so zu erhöhen, dass sie den sozialen Kosten ent-sprechen und Marktprozesse wieder zu einem sozial optimalen Resultat führen.

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

Positive Externalitäten

• Wenn eine Externalität einen unbeteiligen Dritten begünstigt, dann ist der externe Effekt positiv.• Der gesellschaftliche Wert eine Gutes übersteigt

den privaten Wert.

• Technologische Spillovers sind positive externe Effekte. Innovationen kommen oft nicht nur dem Unternehmen zugute, welche die Innovation finanziert und durchgeführt hat, sondern einem weiteren Kreis von Unternehmen und Personen.

Abbildung 3: Bildung und soziales Optimum

Bildungsmenge0

Bildungs-preis

Nachfrage(privater Wert)

Volkswirtschaft-licher Wert

Angebot(private Kosten)

QMARKT QOPTIMUM

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

Positive Externalitäten

• Die Schnittstelle zwischen der Angebots- und der Nachfragekurve, die den sozialen (volkswirtschaftlichen) Wert darstellt, bestimmt das optimale Outputniveau. • Das optimale Outputniveau liegt über der

Gleichgewichtsmenge. • Der Markt produziert eine Menge, die unter dem

sozialen Optimum liegt, • und bei der der soziale Wert eines Gutes den

privaten Wert übersteigt.

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

Positive Externalitäten

• Internalisierung von Externalitäten: • Die Internalisierung erfolgt oft durch Subventionen.

• Technologiepolitik• Regierungen versuchen, Industrien mit hohem

technologischen Potenzial zu fördern.• Patentrechte sind Formen der Technologie-

förderung. Sie geben dem Erfinder über eine gewisse Zeit ein Eigentumsrecht an einer Innovation. Patente können Externalitäten internalisieren.

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

PRIVATE LÖSUNGEN BEI EXTERNALITÄTEN

• Intervention der Regierung ist nicht immer erforderlich, um das Problem der externen Effekte zu lösen. Möglich sind auch

• moralische Normen und soziale Sanktionen,

• Freiwilligenorganisationen (Stiftungen und Vereine),

• Verträge zwischen Parteien.

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

Das Coase-Theorem

• Das Coase-Theorem besagt, dass das Problem der Externalitäten durch private Verhandlungen gelöst wird, wenn die Eigentumsrechte klar definiert sind und die Transaktionskosten gering sind. • Transaktionskosten sind die Kosten, welche den

Vertragsparteien durch den Vertragsabschluss und die Vertragserfüllung entstehen.

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

Warum private Lösungen nicht immer funktionieren

• Manchmal sind die Transaktionskosten so hoch, dass private Abkommen nicht möglich sind.

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

POLITISCHE MAßNAHMEN BEI EXTERNEN EFFEKTEN

• Wenn die Externalitäten signifikant sind und private Lösungen nicht gefunden wurden, dann kann eine Regierung die Probleme zu lösen versuchen durch . . .• Regulierung des Verhaltens

(Verhaltensvorschriften),• marktbasierte Maßnahmen.

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

Politische Maßnahmen bei externen Effekten

• Regulierung• Verbote oder Gebote• Beispiele:

• Impfzwang

• Festlegung von Emissionsniveaus

• Vorschriften für die Anwendung von Technologien

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

Politische Maßnahmen bei externen Effekten

• Marktbasierte Maßnahmen• Steuern und Subventionen sollen private und

soziale Kosten und Nutzen in Übereinstimmung bringen.

• Pigou-Steuern sind Steuern zur Korrektur (Internalisierung) negativer externer Effekte.

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

Politische Maßnahmen bei externen Effekten

• Beispiele von Regulierung versus Pigou-Steuern• Eine Behörde schreibt den einzelnen Unternehmen

vor, wie viel Giftschlamm sie emittieren dürfen (Regulierung).

• Eine Steuer von € 50.000 pro Tonne Giftschlamm wird erhoben (Pigou-Steuer).

• Eine Pigou-Steuer hat den Vorteil, dass die Verringerung der Verschmutzung dort vorgenommen wird, wo die Kosten dafür relativ gering sind.

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

Politische Maßnahmen bei externen Effekten

• Handelbare Umweltzertifikate spezifizieren Rechte auf Umweltbelastungen. • Sie erlauben den Transfer von

Umweltverschmutzungsrechten von einem Unternehmen zum anderen.

• Ein Markt für Umweltzertifikate wird entstehen. • Ein Unternehmen, das die Verschmutzung zu

niedrigen Kosten verringern kann, verkauft die Rechte an Unternehmen, für die die Kosten der Verringerung der Verschmutzung höher sind.

Abbildung 4: Die Äquivalenz von Pigou-Steuern und Umweltzertifikaten

Menge derVerschmutzung

0

Preis derVerunreinigung

Verschmutzungs-nachfrage

P Pigou-Steuer

(a) Pigou-Steuer

2. … der, zusammenmit der Nachfrage-kurve, die Verschmut-zungsmenge bestimmt.

1. Durch einePigou-Steuerwird ein Preisfür Verschmut-Zungen erho-ben…

Q

Abbildung 4: Die Äquivalenz von Pigou-Steuern und Umweltzertifikaten

Verschmutzungs-menge

0

Verschmutzungs-nachfrage

Q

Angebot anVerschmutzungs-zertifikaten

(b) UmweltzertifikatePreis der

Verschmutzung

2. … die, zusammen mitder Nachfragekurve,den Verschmutzungs-preis bestimmt.

1. Verschmutzungs-zertifikate bestim-men die Verschmut-Zungsmenge,…

P

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

Zusammenfassung

• Eine Externalität liegt vor, wenn eine Transaktion zwischen Käufer und Verkäufer unmittelbar die Wohlfahrt eines Dritten beeinflusst.

• Bei negativen externen Effekten liegt die Gleichgewichtsmenge des Markts über dem sozialen Optimum.

• Die betroffenen Parteien können die Probleme manchmal selbst lösen.

• Das Coase-Theorem besagt, dass ohne Transaktionskosten bei klar definierten Eigentumsrechten Verhandlungsergebnisse zu einer optimalen Allokation von Ressourcen führen.

Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg

Zusammenfassung

• Wenn private Lösungen nicht zu einer adäquaten Lösung führen, kann es für eine Regierung sinnvoll sein, zu intervenieren.

• Eine Regierung kann entweder Verhalten vorschreiben oder die Externalität internalisieren – durch Pigou-Steuern oder Umweltzertifikate.

Recommended