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Kommunikationstheorien und -modelle

Anwendung im Schulalltag

Gliederung

4-Ohrenmodell (Schulz von Thun)

Transaktionsanalyse (Berne)

Themenzentrierte Interaktion (Cohn)

Das Organon-Modell (Karl Bühler)

Nonverbale Kommunikation

Klientenzentrierte Gesprächsführung Carl R. Rogers

4-Ohren-ModellSchulz von Thun

4-Ohren-Modell

Sender hat vier Schnäbel, Empfänger vier Ohren

Es gibt vier Ebenen, auf denen eine Nachricht kommuniziert, gehört und verstanden wird

Sachebene

Selbstauskunft

Appell

Beziehungsebene

Jeder Mensch hört ausgeprägter auf einem der vier Ohren (nach Erfahrungen)

Es kann zu Kommunikationsmissverständnissen kommen

4-Ohren-Modell

4-Ohren-Modell

Beispiel:

Eine Frau fährt mit ihrem Mann gemeinsam Auto. Sie stehen an einer Ampel. Der Mann sagt: „Es ist grün!“

Sachebene: Die Ampel ist grün.

Beziehungsebene: Du bist eine schlechte Autofahrerin.

Selbstkundgabe: Ich habe es eilig.

Appell: Fahr los!

4-Ohren-Modell

Beispiel für Kommunikationsmissverständnisse:

Eine Frau und ein Mann sitzen gemeinsam beim Essen. Die Frau hat eine Suppe gekocht, in dieser schwimmt etwas Grünes. Der Mann sagt: „Da ist etwas Grünes in der Suppe.“

Mann sagt:

Sa: In der Suppe ist etwas Grünes.B: Du weißt, was es ist.Se: Ich kenne es nicht.A: Sag mir, was es ist!

Frau hört:

Sa: In der Suppe ist etwas Grünes.B: Du kochst nicht gut.Se: Mir schmeckt das Essen nicht.A: Lass das Grüne das nächste Mal weg!

4-Ohren-Modell

Anwendung im Schulalltag:

Äußerungen deutlich formulieren, damit keine Missverständnisse auftreten können

Darauf achten, auf welcher Ebene ich sprechen möchte und auf welcher Ebene meine Schüler mich verstehen

Bei Konflikten den Streit auf der richtigen Ebene lösen

Stets auf zusammenpassende verbale und nonverbale Kommunikation achten

TransaktionsanalyseNach Berne

Transaktionsanalyse

Definition:

„Die Transaktionsanalyse ist ein Modell, das helfen soll, Konflikte bzw. Kommunikationsstörungen zu verstehen und zu entschärfen.“(https://www.soft-skills.com/transaktionsanalyse-erklaert/)

Transaktionsanalyse

Es gibt drei Zustände, in der ein Mensch kommunizieren kann

Eltern-Ich

Korrigieren, weisen zurecht, bevormunden, bemuttern

Erwachsenen-Ich

Sachlich, respektvoll, konstruktiv, rational

Kind-Ich

Trotzig, albern, emotional, verspielt

Transaktionsanalyse

Drei Grundannahmen von Berne:

1. Jeder Mensch ist in seiner Existenz und Geburt immer o.k.

2. Der Mensch, der ein psychisches Leiden hat, ist trotz alledem ein vollwertiger und vollständig anzuerkennender Mensch.

3. Der Mensch hat das nötige Handwerkszeug sowie die kognitiven und kommunikativen Fertigkeiten, die er braucht, um sein Leben in die Hand zu nehmen und positiv zu gestalten. Demnach sind alle psyschichen Probleme lösbar.

Transaktionsanalyse

Transaktionsanalyse

Verschiedene Arten der Transaktion

Komplementäre/Parallele Transaktion

Gelungene Transaktion

Gekreuzte Transaktion

Man tritt mit einer Erwartung an eine Person heran, die nicht eingehalten wird

Verdeckte Transaktion

Oberflächlich wirkt ein anderer Ich-Zustand als unterschwellig

Transaktionsanalyse

Übungen für euch: In welchen Zuständen befinden sich die Personen? Was für eine Transaktion ist es?

1.)

Person A: Das ist dein zweites Glas Bier.

Person B: Das ist nicht richtig.

2.)

Person A: Könnten sie bitte ihr Auto umparken? Ich komme leider nicht aus meiner Parklücke heraus.

Person B: Sie hätten sich auch woanders hinstellen können.

Themenzentrierte Interaktion

Ruth Cohn

Themenzentrierte Interaktion

Vier-Faktoren-Modell:

Ich (individuelle Bedürfnisse)

Wir (Gruppenbedürfnisse)

Es (thematische Bedürfnisse)

Globe (Umfeld)

Alle Faktoren müssen in eine dynamische Balance gebracht werden.

Themenzentrierte Interaktion

3 Axiome nach Cohn:

1. Autonomie: Der Mensch ist eine psycho-biologische Einheit. Er ist auch Teil des Universums. Er ist darum autonom und interdependent. Die Autonomie des Einzelnen ist umso größer, je mehr er sich seiner Interdependenz mit allen und allem bewusst ist.

2. Wertschätzung: Achtung gebührt allem Lebendigem und seinem Werden und Vergehen. Respekt vor dem Wachstum bedingt bewertende Entscheidungen. Das Humane ist wertvoll; Inhumanes ist wertbedrohend.

3. Grenzen erweitern: Freie Entscheidungen geschehen innerhalb bedingender innerer und äußerer Grenzen. Eine Erweiterung dieser Grenzen ist möglich.

Themenzentrierte Interaktion

Zwei Postulate nach Cohn:

1. Postulat: Sei deine eigene Chairperson!

Sich eigene und innere Wirklichkeit bewusst machen

Sinne, Gefühle und Gedanken zum Verständnis von sich selbst und der Umwelt nutzen

Entscheidungen treffen und die Verantwortung dafür übernehmen

2. Postulat: Störungen haben Vorrang!

Hindernisse, Ablenkungen und Beeinträchtigungen auf dem Weg zum Ziel als Realität anerkennen

Nach Möglichkeiten suchen, sie zu überwinden

Themenzentrierte Interaktion

Hilfsregeln: (nutzbar im Schulalltag) Vertritt dich selbst in deinen Aussagen; sprich per „Ich“ und nicht per „Wir“ oder

„Man“. Wenn du eine Frage stellst, sage, warum du fragst und was deine Frage für dich

bedeutet. Sage dich selbst aus und vermeide das Interview. Sei authentisch und selektiv in deinen Kommunikationen! Halte dich mit Interpretationen von anderen zurück. Sprich stattdessen deine

persönlichen Reaktionen aus. Sei zurückhaltend mit Verallgemeinerungen. Wenn du etwas über eine andere Person sagst, sage auch, was es dir bedeutet. Seitengespräche haben Vorrang. Sie stören und sind meist wichtig. Nur einer zur gleichen Zeit bitte!

Das Organon-Modell

Karl Bühler

● Deutscher Sprachpsychologe und Sprachtheoretiker

● Studiengänge: Medizin & Psychologie

● Kriegsdienst als Arzt

Das Organon-Modell nach Karl Bühler

● 1934 entwickelt vom Sprachpsychologen Karl Bühler

● „Organonen“, gr.: Werkzeug, Methode

● → Sprache als Werkzeug

● Sprache = Kommunikation zw. Sender und Empfänger

● Grundlage der Kommunikation = sprachliches Zeichen

Das Organon-Modell

● Z = Zeichen: Satz, Wort, Text, Gesichtsausdruck, Handlung

● Kreis = Schallereignis

● Dreieck = Inhalt

● 3 Funktionen:● 1. Ausdruck: Kundgabe, Gefühle vom

Sender

● 2.Darstellung: Anlass der Kommunikation, Thema

● 3. Appell: fordert Empfänger zu etwas auf

Das Organon-Modell

● Mittelpunkt: Organum, d. Sinnlich Wahrnehmbare, das Sprachzeichen

● Sender erzeugt (meistens) akustisches Ereignis → wirkt auf Empfänger ein

● Gegenstände u. Sachverhalte = Ereignisse, um die es bei der Kommunikation zw. Sender u. Empfänger geht

● Intention des Senders ist nicht identisch mit der Interpretation des Empfängers

● Abstraktive Relevanz: Empfänger filtert Informationen

● Apperzeptive Ergänzung: Empfänger ergänzt Defizite

Beispiel

● Nehmen wir folgende Kommunikationssituation an: Vater und Sohn befinden sich in einem Zimmer. Der Vater äußert das “Schallphänomen” /es 'tsi:t/ („Es zieht.“). Daraufhin geht der Sohn zum offenen Fenster und schließt es. Das Schallphänomen ist als Zeichen:

● 1. Symbol: Es stellt den Sachverhalt “im Zimmer ist ein Luftzug” dar (Darstellungsfunktion)

● 2. Symptom: Es kann den inneren Zustand des Sprechers ausdrücken (“der Luftzug ist mir unangenehm”) (Ausdrucksfunktion)

● 3. Signal: "Ich wünsche, dass der unangenehme Zustand beseitigt wird / das Fenster geschlossen wird." (Appellfunktion)

Nonverbale Kommunikation

Nonverbale Kommunikation

Nonverbale Kommunikation über alle Sinne:

● Gestik

● Mimik

● Körperhaltung

● Blickkontakt

● Räumliche Distanz

● stimmliche Merkmale ( Aussprache, Betonung…)

● Äußere Erscheinung

→ „Man kann nicht nicht kommunizieren.“

Nonverbale Kommunikation

● Kommunikation, die nicht sprachlich abläuft (ohne Worte)

● Schätzungsweise 65 – 90 % nonverbale Kommunikation

● z.B. auch zwischen Mensch und Tier

● Kann intendiert oder nicht intendiert sein

Übertragungswege

● Visuelle nonverbale Kommunikation: Bildkommunikation etc.

● Nonverbale auditive Signale: vokale & musikalische Signale etc.

● Taktile Signale: Wahrnehmung v. Berührungen

● Olfaktorische Signale: Gerüche

● Gustatorische Signale: Geschmack

● Thermale Signale: Körperwärme, Raumtemperatur etc.

Ziele und Wichtigkeit

● Selbst- und Fremdwahrnehmung:

● sich der Körpersprache der Kommunikationspartner ohne Vorurteile bewusst werden

● sich eigener Körpersprache bewusst werden u. sie an gegebene Situationen anpassen

● Wichtig für Sozialkontakte, Bewerbungsgespräche, Arbeitnehmer, Verkäufer usw.

Missverständnisse

● Mimik und Gestik z.B. in kulturellen Kontext gebunden:

Bsp.: Kopfnicken und Kopfschütteln

● Interpretation des Empfängers

● Nonverbale Kommunikation in d. Meisten Fällen un-/ unterbewusst

Klientenzentrierte Gesprächsführung Carl R. Rogers

Klientenzentrierte GesprächsführungCarl R. Rogers

● Carl Rogers:

● US-Amerikanischer Psychologe und Psychotherapeut

● Bedeutender Vertreter und Ausbau der humanistischen Psychologie

● Entwicklung der klientenzentrierten Gesprächstherapie:

→ entwickelte psychotherapeutisches Verfahren, welches Beziehung zum Klienten in den Mittelpunkt stellt

Klientenzentrierte PsychotherapieCarl R. Rogers

● auch Gesprächspsychotherapie, non-direktive oder Personzentrierte Psychotherapie genannt

● Grundlage: therapeutische Überzeugung, dass Therapeut Selbstheilungskräfte des Individuums fördern muss

→ Aufbau unterstützender Beziehung zum Klienten

→ Selbsterkenntnis u. Selbstanalyse

● Jeder Mensch strebt nach Selbstverwirklichung → Mensch möchte autonom sein u. Sich von Zwängen lösen

Klientenzentrierte Psychotherapie Carl R. Rogers

● Beruft sich auf Streben des Menschen nach Selbsterhaltung u. Weiterentwicklung → natürliche „Aktualisierungstendenz“

● Seelische Störungen:

→ Mensch verhält sich destruktiv, irrational und / oder asozial

→ Therapeut muss Blockaden lösen

● 3 Prinzipien:

1. Kongruenz: Echtheit, Unverfälschtheit u. Transparenz

2. Wertschätzung: absolute Akzeptanz, einfühlendes Verstehen

3. Empathie: Versuch Denken u. Fühlen des Klienten zu verstehen

Klientenzentrierte Psychotherapie Carl R. Rogers

● Beratung nicht direktiv → Therapeut dominiert Gespräch nicht

● Kein Hierarchieverhältnis

● Problem nicht im Zentrum d. Gesprächs → Klient übernimmt aktive Rolle

● „Das Selbstkonzept“:

● Eigene Wahrnehmung der Person von sich

● „Real-Selbst“ + „Ideal-Selbst“

● Balance zwischen „Real-Selbst“ & „Ideal-Selbst“ = ausgeglichen u. Glücklich

● Geringe Wertschätzung → negatives „Selbstkonzept“

Quellen

https://www.schulz-von-thun.de/die-modelle/das-kommunikationsquadrat

https://wortwuchs.net/vier-ohren-modell/

https://medium.com/@INKOVEMA/33-ta-konzepte-f%C3%BCr-die-mediation-und-was-sie-damit-anstellen-k%C3%B6nnen-29f3213cf0f5

https://www.berufsstrategie.de/bewerbung-karriere-soft-skills/kommunikationsmodelle-transaktionsmodell.php

https://www.soft-skills.com/transaktionsanalyse-erklaert/

https://www.ruth-cohn-institute.org/tzi-konzept.html

https://wb-web.de/wissen/interaktion/Themenzentrierte-Interaktion-TZI.html

http://www.osz-ruth-cohn.de/schulportrait/ruth-cohn/themenzentrierte-interaktion-tzi

Quellen

● https://www.studienkreis.de/deutsch/organonmodell-karl-buehler/

● https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_B%C3%BChler

● http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/buehlermodell.shtml

● https://www.google.com/search?q=organon+modell+erkl%C3%A4rt&newwindow=1&client=firefox-b&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwif2quooKbbAhXG26QKHU7QDocQ_AUICygC&biw=1114&bih=669#imgrc=Yl1hWMVBXBubXM:

● https://www.karteikarte.com/card/1526193/apperzeptive-ergaenzung

● https://de.wikipedia.org/wiki/Nonverbale_Kommunikation

● https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/nonverbale-kommunikation-38140

● https://karrierebibel.de/nonverbale-kommunikation/

● https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Rogers● https://www.sign-lang.uni-hamburg.de/projekte/slex/seitendvd/konzepte/l52/l5253.htm● http://www.resourcesofchange.de/fileadmin/user_upload/www.res2.de/Pdf/Gespraechsfuehrung.pdf