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M A G A Z I N D E R H O C H S C H U L E G E I S E N H E I M U N I V E R S I T Y
1/2017
Aus Forschung und Entwicklung undInstitut für Weiterbildung
Heilpflanze „Arnika“
2223
3436
Aus Forschung und Entwicklung
Herzlichen Glückwunsch zur Promotion
INHALT
3EDITORIAL
10 | 21AUS LEHRE UND STUDIUM
> 10-11 Tierisch gute Lehre
> 12 Lernen – egal wann, egal wo!
> 13 Naturschutzkonzeption für die Agrarlandschaft Geisenheim
> 14-15 Von der Idee zum europäischen Master- Studiengang
> 15 Titelverteidigung geglückt
> 16 Landschaftsarchitektur-Studentinnen siegen im 10. Schaugarten-
wettbewerb zum Fürstlichen Gartenfest Schloss Fasanerie
> 17 Studierende der Landschaftsarchitektur entwerfen RINN-Schaugarten
für die Landesgartenschau Bad Schwalbach 2018
> 18 Studierende erleben Natur und (Unternehmens-)
Kultur in Äthiopien und Ruanda
> 18 Exkursion zur Martin Bauer Group im fränkischen Vestenbergsgreuth
> 19 Berufspraktisches Semester in Finnland
> 20 Job Shadowing – Mehr als ein Vorstellungsgespräch und
weniger als ein Praktikum
> 21 Workshops zur Berufsvorbereitung
22 | 34AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
> 22 Herzlichen Glückwunsch zur Promotion
> 24-25 Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand – ZIM
> 25 Rückblick der Antrittsvorlesungen
> 26 Offizielle Übergabe des LOEWE-Zuwendungsvertrages zum
Forschungsprojekt „Entwicklung verbesserter ELISA Methoden zur
Detektion von Allergenen in Lebensmitteln“
> 27 Projekt Hefezelle – vom Leben auf der Traube bis zum Hefezellenhimmel
> 27 Dufte Biotechnologie
> 28 III. International Symposium on Horticulture in Europe 2016
> 29 AWBR Konferenz in Adelaide – Wissenschaft licher Austausch down under
> 30 Teilnahme an der internationalen Tagung der Academy of
Wine Business Research
> 31 Ecosummit Tagung in Montpellier 2016
> 31 Jahreshauptversammlung der Ver einigung der Johannisbeer-Anbauer
> 32-33 9th International Cool Climate Wine Symposium
> 33 Besuch der 60. Deutschen Pflanzenschutztagung in Halle/Saale
> 34 Populationsgenetische Tagung in Tschechien
4 | 9HOCHSCHULE AKTUELL
> 4 Hochschule Geisenheim vereinbart enge Zusammenarbeit mit
dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
> 4 Tipps, Tricks und wertvolle Kontakte
> 5 IPM 2017: Ressourceneffizienz im Fokus
> 5 Die Hochschule Geisenheim präsentiert sich an den
Agrartagen 2017 in Nieder-Olm
> 6 Klima und Technologie im Fokus
> 7 Hochschule Geisenheim präsentiert sich erstmals auf der
EINSTIEG in Köln
> 7 Die HORIZON in Mainz – Das Event für Orientierung nach dem Abi
> 8-9 Akademische Abschlussfeier – Winter 2016/17
35 | 37GEISENHEIMER INSTITUT FÜR WEITERBILDUNG
Ohne Bildung läuft nichts
> 35-36 Schutzkonzepte für die Heilpflanze „Arnika“
> 36 Tagung „Zukunft der Friedhöfe“ am 22. Februar 2017
an unserer Hochschule
> 37 Aktuelle Trends aus der Welt der alkoholfreien Getränke
> 37 Professionelle Kommunikation in schwierigen Situationen
TERMINE / IMPRESSUM
> 54 Termine
> 55 Impressum
54 | 55
38 | 40VEG / ALUMNI – Marke Geisenheimer> 38 Griechenland – Geisenheim und zurück
> 39-40 Freudiges Zusammentreffen über viele Generationen
> 40 Geisenheimer Alumni – Bleiben wir in Kontakt!
> 41 G-statten, Prof. Dr. Simone Loose
> 42 Hochschule Geisenheim verabschiedet Prof. Siegbert Sattler
> 43-44 Zum Tod von Prof. Dr.-Ing. Herrmann Bauer
> 44 Neue Mitarbeiterinnen – Neue Mitarbeiter
41 | 44PERSONALIEN
DIES UND DAS> 45 Jubiläumsjahr: 200 Jahre Eduard von Lade
> 45 Geisenheimer Doktorandin betreut Chinesische Delegation
> 46 Geisenheimer Absolvent gewinnt Max-Eyth-Nachwuchsförderungspreis
> 46 Josef Mayr und Daniel Vogelwaid erhalten VINUM-Preis
> 47 Gemeinsames Filmprojekt „WoW! World of Wine“ von DWI und Hochschule Geisenheim
> 47 Das neue Welcome Board
> 48 Hochschule Geisenheim als Partner für die Schulen des Rheingaus
> 48 Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir besucht unsere Hochschule
> 49 Albanischer Landwirtschaftsminister zu Besuch an der Hochschule Geisenheim
> 49 Arbeiten, wo andere Urlaub machen
> 50 Biodiversität und (fast) vergessene Rebsorten
> 50 Grundlagenwissen und Praxisbeispiele im Workshop
„Weinmarken zum Erfolg führen“
> 51 Verleihung des Oenologen-Nachwuchspreises 2016 und
Staffelstab-Übergabe beim Bund Deutscher Oenologen e.V.
> 52 Die HGU in den sozialen Medien
45 | 52
3
EDITORIAL
EditorialLiebe Leserinnen und Leser,
Kompetenzen für einen erfolgreichen Berufsweg!
Die berufliche Zukunft unserer Studierenden liegt uns sehr am
Herzen! So ist der Hochschulalltag geprägt von Aktivitäten, die
das Studium weiter optimieren und die Studierenden noch
besser auf das „Danach“ vorbereiten sollen. Dazu gehört die
Bildung einer Arbeitsgruppe zur Verbesserung der Lehre, große
Anstrengungen zur weiteren Internationalisierung der Hoch-
schule sowie ein intensiver Austausch über die notwendigen
Kompetenzen, die Absolventinnen und Absolventen in den ein-
zelnen Studiengängen einerseits für einen erfolgreichen Be-
rufsstart, andererseits für die bestmögliche Gestaltung des
beruflichen Werdegangs in der näheren und ferneren Zukunft
benötigen. Das alles erfordert eine fundierte, zukunftsorientier-
te Ausbildung mit einer breiten Basis an theoretischen und
praktischen Kenntnissen, die unsere Absolventinnen und Ab-
solventen in die Lage versetzen, den vielfältigen Herausforde-
rungen, zum Beispiel den veränderten klimatischen Bedingun-
gen in der Produktion, erfolgreich begegnen zu können. Anstatt
statische „Kochrezepte“ zu vermitteln, ist es uns wichtig, eine
seriöse akademische Ausbildung anzubieten, die mit vielen
praktischen Anteilen gekoppelt ist, anhand derer integrierte
Konzepte ver anschaulicht werden können.
„Praxistauglich“, berufsqualifizierende Ausbildung, Wissen-
schaft – das ist kein Widerspruch in Geisenheim!
Diese Schlagworte bleiben die Leitlinien der Ausbildung in un-
seren Studiengängen. Sie stehen nicht im Gegensatz zu unse-
rem Anspruch, eine theoretisch fundierte Ausbildung anzubie-
ten, die es nämlich ebenso erlaubt, wenn dieser Wunsch be-
steht, in einem weiteren Studium, einem Masterstudium, die
bereits erworbenen Kenntnisse wissenschaftlich zu vertiefen.
Auf der einen Seite war und ist dieser Spagat zwischen Praxis
und Wissenschaft die große Herausforderung in Geisenheim.
Auf der anderen Seite repräsentiert dieser Spagat das beson-
dere Geisenheimer Lehrprofil – davon profitieren unsere Stu-
dierenden in besonderem Maße. Individuelle Lehrverpflichtun-
gen von über einhundert Kolleginnen und Kollegen setzen die-
ses Profil tagtäglich im Lehrbetrieb um. Durch eine Vielzahl
von Lehraufträgen an Kolleginnen und Kollegen aus der Praxis
wird das Lehrangebot ergänzt.
Mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seit kurzer Zeit
ausschließlich damit beschäftigt, die Zufriedenheit der Studie-
renden mit unserem Studienangebot zu beleuchten und be-
lastbare Grundlagen für Weiterentwicklungen aufzuzeigen.
Ergänzt werden diese Arbeiten durch eine Befragung der
Branchen, um parallel eine entsprechende Außensicht auf un-
ser Angebot zu erhalten. Die Synthese aus beidem liefert uns
die Basis für Weiterbildungsangebote, Fortbildungen, beson-
dere Zertifikate sowie spezielle Studiengänge im Bereich der
branchenspezi fischen Erwachsenenbildung.
Aktuell kommt in Geisenheim jeder siebte Studierende nicht
aus Deutschland. Ein enorm steigender Anteil an Geisenhei-
mer Studierenden nutzt die Studienzeit für einen Auslandsauf-
enthalt. Hierfür bietet das Angebot an Austauschprogrammen
im europäischen und außereuropäischen Ausland eine Viel-
zahl an Möglichkeiten, die auch finanziell unterstützt werden
können. Daher wurde das Portfolio an Sprachenunterricht
deutlich erweitert. Auch diese Aspekte steigern die Berufs-
aussichten und verbessern die beruflichen Kompetenzen un-
serer Absolventinnen und Absolventen.
Das „Kontinuum Hochschule“ ist also geprägt von einer per-
manenten Anpassung des Lehrangebotes, einer ständigen
Evaluierung durch die Studierenden, einem kontinuierlichen
Qualitätsmanagement der bestehenden Curricula. Die Hoch-
schule Geisenheim ist mit 1.500 Studierenden eine kleine
Hochschule, die den familiären Charakter tagtäglich bewusst
lebt. Auf dieser beschriebenen Basis – begleitet von umfang-
reichen Baumaßnahmen am Campus – werden wir auch zu-
künftig die Vermittlung vielfältiger Kompetenzen, die zu einem
erfolgreichen Berufsstart führen und langfristigen beruflichen
Erfolg sichern, zu unserer Herzensangelegenheit machen!
Prof. Dr. Otmar Löhnertz Vizepräsident Lehre
Hochschule Geisenheim vereinbart enge Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Kooperation in der Forschung zu Produktionsketten der Wein- und Fruchtsaft - herstellung sowie gartenbaulichen Kulturen stärkt den Verbraucherschutz
>>
4
HOCHSCHULE AKTUELL
Ende Februar 2017 unterzeichnete Hochschul-
Präsident Prof. Dr. Hans Reiner Schultz in Berlin
beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) einen Koope-
rationsvertrag über die enge Zusammenarbeit der beiden
Einrichtungen in Forschung, Lehre und Fortbildung. „Durch
eine enge Zusammenarbeit wollen wir die Auswirkungen des
Klimawandels auf Pflanzeninhaltsstoffe untersuchen, die in
der Lebens- und Futtermittelkette unerwünscht und gege-
benenfalls gesundheitlich bedenklich sind“, erläutert BfR-
Vizepräsident Prof. Dr. Reiner Wittkowski.
Ziel der Zusammenarbeit zwischen dem BfR und unserer
Hochschule ist es, gemeinsam Forschungsprojekte durchzu-
führen und Abschlussarbeiten von Studierenden zu betreuen.
Zu den aktuellen Themen, die in der Forschung aufgegriffen
werden sollen, gehören beispielsweise die Untersuchung von
Schimmelpilzgiften in Fruchtsäften entlang des gesamten
Produktionsprozesses und Verfahren zur Authentizitäts-
prüfung von Wein. Ein weiteres Feld ist die Forschung zur
Sicherheit von Pressrückständen und Trester am Ende der
Produktionskette, die wiederum als Rohstoffe für Spirituosen
und Futtermittel genutzt werden. <
© Bundesinstitut für Risikobewertung
Tipps, Tricks und wertvolle Kontakte Netzwerk- und Karrieremesse an der Hochschule Geisenheim bringt am 20. Juni 2017 Studierende und Unternehmen zusammen
Erstmals findet im kommenden Frühsommer, am
Dienstag, den 20. Juni 2017, auf dem Campus un-
serer Hochschule die Netzwerk- und Karrieremesse G-CHECKT!
statt. Unternehmen bekommen dort die Gelegenheit, sich den
Studierenden und Doktoranden vorzustellen. Zudem gibt es
Gelegenheit für persönliche Einzelgespräche und öffentliche
Firmenpräsentationen.
Studierende, Doktoranden sowie Absolventinnen und Absolventen
aller Fachbereiche können sich bei den Unternehmen über Stellen-
und Traineeangebote informieren und Möglichkeiten für ein Prakti-
kum oder eine Studienabschlussarbeit prüfen. Sie können wichti-
ge Kontakte für ihre Karriere knüpfen und sich bei den ausstellen-
den Unternehmen direkt bewerben. Die Unternehmen treffen in
Geisenheim auf motivierte Studierende, interessierte Wissen-
schaftlerinnen und Wissenschaftler, engagierte Professorinnen
und Profes soren sowie Lehrkräfte aus allen Studiengängen.
Sie wollen Ihr Unternehmen auf der Netzwerk- und Karriere messe
G-CHECKT! präsentieren? Nehmen Sie Kontakt auf mit Simone
Böhm, Alumni & Fundraising, unter Tel. 06722–502741 oder per
E-Mail an simone.boehm@hs-gm.de.
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HOCHSCHULE AKTUELL
5
Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz stan-
den beim Auftritt unserer Hochschule auf der
IPM ESSEN 2017 vom 24. bis 27. Januar 2017 im Fokus. Unse-
re Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präsentierten
neben dem vielfältigen Studienangebot auch die mobile Va-
riante der Geisenheimer Steuerung, eine Bewässerungs-App
für den Freilandgemüsebau. Die App berechnet auf Basis
fundierter Wasserverbrauchsmodelle den Wasserbedarf so-
wie den optimalen Bewässerungszeitpunkt. So erlaubt es
die Anwendung den Betrieben, ressourcen- und kosteneffi-
zient zu agieren.
An einem Exponat konnten Besucher zudem sehen, wie der
Wasserverbrauch von Bäumen im Feld oder in der Stadt ge-
messen wird und mit Experten die Auswirkungen von Tro-
ckenstress – gerade auf urbanes Grün – diskutieren. Auch in
der Lehrschau in der Green City war die Forschungsarbeit der
Hochschule präsent: Die dort gezeigte Hessenlampe ist eine
Plasmalampe mit sonnenähnlichem Licht, die die gartenbau-
liche Gewächshausproduktion deutlich energieeffizienter
macht. Doktorand Oliver Dörr informierte interessierte Fach-
besucher dort an-
schaulich über die bis-
herigen Erkenntnisse
aus dem Forschungs-
projekt.
Die Messe bot Raum für
Gespräche mit Studien-
interessierten, Bran-
chenvertretern sowie
Geisenheimer Alumni,
die zahlreich an den
Stand kamen, um sich über Neuigkeiten aus der Hochschule
zu informieren. Simone Böhm als Vertreterin der VEG – Gei-
senheim Alumni Association e. V. begleitete zudem das Fo-
rum „Beruf + Zukunft – Perspektiven für junge Führungskräf-
te“ des Bundesverbands der Hochschulabsolventen/ Ingeni-
eure Gartenbau und Landschaftsarchitektur (BHGL). Zum
abendlichen Netzwerktreffen mit den Vertretern anderer
Hochschulen und der Branche steuerte die VEG standesge-
mäß Geisenheimer Sekt bei.
Ressourceneffizienz im Fokus Hochschule Geisenheim präsentierte auf der IPM ESSEN 2017 innovative Forschungsprojekte & spannende Studiengänge
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Die Hochschule Geisenheim präsentiert sich an den Agrartagen 2017 in Nieder-Olm Informationen rund ums Studium für Abiturientinnen und Abiturienten sowie Interessierte
„Agrartage 2017 – Denkanstöße über den Tag
hinaus – Vernetzen, Anbinden, Weiterdenken“ so
lautete das Motto der diesjährigen Agrartage Rheinhessen
vom 23. bis zum 27. Januar 2017 in Nieder-Olm, an denen auch
unsere Hochschule vertreten war.
Die Besucher hatten die Möglichkeit, sich über den neuesten
Stand der Forschungen zu informieren. Auch nutzten insbeson-
dere künftige Abiturientinnen und Abiturienten die Chance, sich
bezüglich der Bachelor-Studiengänge Weinbau & Oenologie, In-
ternationale Weinwirtschaft sowie Getränketechnologie bera-
ten zu lassen.
Wir freuen uns über eine gelungene und gut besuchte Messe, an
der wir auch die Gelegenheit genutzt haben, die neuen Studien-
gänge Lebensmittelsicherheit sowie Logistik & Management
Frischprodukte zu präsentieren und den alten und neuen Be-
kannten die Verbindung zwischen Forschung, Bildung und Pra-
xis bei uns in Geisenheim darzustellen.
>>
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HOCHSCHULE AKTUELL
6
>> Unter dem Motto „Wir gestalten Zukunft“ beteilig-
te sich unsere Hochschule vom 27. bis 30. No-
vember 2016 an der Messe INTERVITIS INTERFRUCTA HORTI-
TECHNICA; insgesamt 25.437 Besucher aus 57 Ländern ström-
ten nach Stuttgart. Die Traditionsmesse eröffnete mit einem
erweiterten Konzept: Neben Technik für Wein und Saft präsen-
tierte die Veranstaltung auch Innovationen für Sonderkultu-
ren. Die Stimmung war positiv, denn die Hallen waren gut ge-
füllt und Veranstalter, Aussteller und Besucher zufrieden.
Nach Angaben der Messe Stuttgart sind 70 Prozent der Messe-
besucher im Weinbau tätig, 19 Prozent im Obstbau und 14 Pro-
zent bewirtschaften Sonderkulturen. Über 1.000 Experten aus
der ganzen Welt besuchten den 62. Deutschen Weinbaukon-
gress des Deutschen Weinbauverbandes und mehr als 7.000
Besucher waren von der täglich stattfindenden Maschinenvor-
führung in Halle 7 begeistert.
Vertreter deutscher Lehr- und Forschungsanstalten demonst-
rierten in der vom Bundesministerium für Ernährung und Land-
wirtschaft geförderten Sonderschau „Drohnen und Robotik“ in-
novative Prototypen einer fortschreitenden Automatisierung im
Anbau von Sonderkulturen.
Der am Messestand unserer Hochschule präsentierte VineRo-
bot lockte zahlreiche Besucher, darunter viele Geisenheimer
Alumni. Dieser solarbetriebene Bodenroboter liefert durch auto-
nome Kartierung verschiedenster Parameter Entscheidungshil-
fen in Bezug auf die Weinbergsbewirtschaftung und Lesepla-
nung und damit Grundlagen der Weinbereitung. Ein weiteres
Highlight im wahrsten Sinne des Wortes war die „Hessenlam-
pe“, eine energieeffiziente Plasmalampe mit einem sonnenähn-
lichen Lichtspektrum für die gartenbauliche Gewächshauspro-
duktion. Ebenso sorgte das Exponat eines vertikalen Systems
zur Innenraumbegrünung, welches für ein angenehmes Raum-
klima in den eigenen vier Wänden sorgt, für Begeisterung unter
den Messebesuchern, die sich am Stand direkt mit den Profes-
sorinnen und Professoren sowie Wissenschaftlern und Wis-
senschaftlerinnen austauschen konnten.
Hochschul-Präsident Prof. Dr. Hans Reiner Schultz eröffnete
den sehr gut besuchten Businessabend, welcher durch die
Hochschule Geisenheim veranstaltet wurde und mit Vertreterin-
nen und Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verbänden für
einen erfolgreichen und kommunikativen Ausklang des zweiten
Messetages sorgte. Ebenso stießen Vorträge der Geisenheimer
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf großes Interes-
se bei den Messegästen. <
Klima und Technologie im Fokus VineRobot und neuste gartenbauliche Produkte locken zahlreiche Besucher an den Messestand unserer Hochschule
Minister Gabriel auf der Sonderschau Drohnen und Robotik im Rahmen der INTERVITIS INTERFRUCTA HORTITECHNICA 2016
© MESSE STUTTGART
7
HOCHSCHULE AKTUELL
Mit zwei Berufe-Challenges aus den Studiengän-
gen Gartenbau sowie Logistik & Management
Frischprodukte und einer allgemeinen Beratung hat die Hoch-
schule Geisenheim sich am 10. und 11. Februar 2017 den Studi-
eninteressierten im Rheinland vorgestellt. Es war der erste
Auftritt unserer Hochschule auf einer der bundesweit größten
Berufs- und Studienorientierungsmessen, der EINSTIEG in
Köln, – und der traf auf großes Interesse.
In den Challenges hatten Besucherinnen und Besucher die
Möglichkeit, die Studieninhalte in Geisenheim – am Beispiel von
Liefer- und Kühlkette sowie Reifebestimmung von Obst – ken-
nenzulernen. Viele der Schülerinnen und Schüler zeigten sich
offen für die Studienangebote; Biologieinteressierte ließen sich
von Prof. Dr. Peter Braun für den Gartenbau begeistern, Che-
mie-Asse für den Studiengang Lebens-
mittelsicherheit. Einige der Messebesu-
cherinnen und -besucher hatten sich im
Vorfeld schon online informiert und frag-
ten gezielt nach den Möglichkeiten in der
Getränketechnologie, dem Garten- und
Landschaftsbau sowie dualen Angebo-
ten. Unser Team nutzte
die Gelegenheit auch,
Kontakte zu Verbands-
vertretern sowie Berufs-
schullehrern und Ausbil-
dern zu vertiefen oder
neu zu knüpfen.
Hochschule Geisenheim präsentiert sich erstmals auf der EINSTIEG in Köln Mehr als 20.000 Besucher informieren sich an zwei Tagen über Ausbildungs- und Studienangebote
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Die HORIZON in Mainz – Das Event für Orientierung nach dem Abi Ein Bericht von Master-Studentin Cynthia Zatcha Zekeng
Am 29. und 30. Oktober 2016 fand die Bildungs-
messe HORIZON in Mainz in der Rheingoldhalle
statt. Die HORIZON Mainz ist das zentrale Event für Studien- und
Berufsorientierung nach dem Abitur in Rheinland-Pfalz. Die HO-
RIZON war für mich eine Premiere, vor allem in meiner Funktion,
die Hochschule Geisenheim zu vertreten. An unserem Stand
konnten die Messebesucher einen Überblick über die verschie-
denen Studiengängen und Ausbildungsberufe an der Hoch-
schule Geisenheim erhalten. Für die Mehrheit waren der Ort Gei-
senheim und auch die Hochschule schon durch familiäre oder
freundschaftliche Beziehungen bekannt. So habe ich zum Bei-
spiel einen jungen Mann beraten, dessen Großvater über 30
Jahre im Weingut der Hochschule tätig war.
Die meisten Abiturientinnen und Abiturienten interessierten sich
für die Studiengänge Weinbau & Oenologie und Getränketech-
nologie, weil sie durch ihre Eltern schon einen Bezug dazu hat-
ten, aber auch die Studiengänge Landschaftsarchitektur und
Lebensmittelsicherheit wurden häufig nachgefragt. Generell
war die HORIZON für mich sehr informativ, denn das, was ich
auch immer wieder in meinem Freundes- und Bekanntenkreis
feststelle, dass es vielen Schulabgängern an Orientierung fehlt,
wohin ihre berufliche Reise führen soll, hat sich durch die Bera-
tung am Messestand bestätigt. Die logische Folge ist vielfach
der Studienabbruch. Den zukünftigen Studierenden einen Über-
blick zu verschaffen, ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu in-
formieren, die verschiedenen Möglichkeiten anzuschauen und
sich danach zu entscheiden, empfinde ich als extrem wichtig.
Es schafft Vorteile für den Studienbeginn und -verlauf. Ich wün-
sche mir, dass ich durch meine Gespräche als älteres „Semes-
ter“ dazu beitragen konnte.
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GARTENBAU B.SC. >> Nico Boden > Eva Büttner > Nils Eidel > Matthias Eidenmüller > Sebastian Gleich > Katrin Görreßen > Alexandra Gröters > Felix Hofmann > Bastian Kehrer > Alexandra Krüppel > René Scheibe > Ann-Kathrin Steeg >> GETRÄNKE-TECHNOLOGIE B.SC. >> Philipp Ahrens > Manuel Fischer > Maximilian Frey > Tobias Gaiser > Leonhard Habermann, Gabriel Mö-bus > Eva Pensel > Johannes Schendzielorz > Johanna Schönig > Sebastian Schreieck > Stefan Statzner > Markus Weiß >> INTERNATIONALE WEINWIRTSCHAFT (IWW) B.SC. >> Dirk Boeger > Tanyel Fedler > Alica Fischer > Nelly Fischer > Eva Friske > Marete Göbl > Friedrich-Leopold Keller > Marius Klein > Peter Anselm Krüger > Matthias Lambrich > Robert Martin > Xuanzhi Nie > David Andreas Oster > Petra Peres > Theresa Schmidt > Alina Simone Scholtes > Fabian Schütter > Florian Schumann > Philipp Schwindt > Claire Liliane Jeanne Sertznig >> LANDSCHAFTSARCHITEKTUR B.ENG. >> Lucas Adams > Julian Altmann > Yase-min Baksi > Julia Bärenz > Henriette Maria Derix > Sebastian Emmel > Kai Faust > Alexander Geschwind > Jonas Götz > Mike Gut-mann > Martina Heims > Andrea Heiseler > Armin Herberg > Raúl Herberg > Birgitta Höller > Mathias Jacobi > Sina Jurka > Anastasiya Khodak > Franziska Kolmer > Jan Kraus > Karla Marie Kraus > Michael Neutzer > Dirk Peczkowski > Diana Kathrin Schäf-fer > Lena Schenkel > Stella-Zoe Schmidtler > Laura Schöngart > Judith Stollenwerk > Vera Thielen > Michael Wershofen > Alissa Will > Katharina Withake > Ines Wrobel > Lutz Zangenberg > Florian Zorn >> LANDSCHAFTSARCHITEKTUR B.ENG. -DUAL- >> Dennis Campos Albalat > Philipp Klapperich > Florian Ochs > Enrico Piras > Jakob Raidt >> WEINBAU UND OENOLOGIE B.SC. >>
AKADEMISCHE ABSCHLUSSFEIER – WINTER 2016/17
Nicolas Bentz > Larissa Bernard > Theresa Bernard > Bianca Biewers > Silvana Braun > Christoph Eifel > Bruno Nagele Ferreira Gomes da Silva > Benjamin Foerg > Constantin Handke > Nikolai Hemmerling > Christopher Hermes > Franz Kernwein > Kenta Kondo, Christian Krack > Peter Bernhard Kühn > Elena Leineweber > Philipp Lohkamp > Philipp Mayr > Stefan Meuren > Lukas Meyer > Felix Neumaier > Jasmin Pliester > Joel Sartorius > Klaus Schroffenegger > Tobias Single > Maximilian Stigler > Christopher Stock > Svenja Wanielik > Martin Wörner > Mariano Benjamin Zelada >> GARTENBAUWISSENSCHAFT M.SC. >> Philipp Heid > Jan Solbach > Christian Walter >> GETRÄNKETECHNOLOGIE M.SC. >> Florian Ferrenberg > Christian Figueras > Maximilian Otto Hans Grimm > Eva Heinz > Claudia Manns > Jennifer Mettmann > Lucia Luisa Nothhelfer > Alexandra Utz >> OENOLOGIE M.SC. >> Jonas Freimuth > Maximilian Hendgen > Jens Rüdiger >> UMSB – UMWELTMANAGEMENT UND STADTPLANUNG IN BALLUNGSRÄUMEN M.ENG. >> Lydia Ana Gilbert > Carolin Hane > Kristin Hoffmann > Katharina Thews >> VINIFERA EURO-MASTER M.SC. >> James Allen > David Joyce > Elias Mekonnen > Aniruddha Rajagopalan > Aditya Sanjay Shinde > Bosko Tomic > Zhongli Ma > Stephen Lesefko > Tingting Li >> VITIS VINUM M.SC. >> Andrea Bontempo > Sofia Di Giacinto > Frederico Palombi > Massimo Guazzone > Luca Guiotto >> WEINWIRTSCHAFT M.SC. >> Stephan Kahl > Evylin Pabst > Ulrich Schilling >> WEINBAU ÖNOLOGIE UND WEINWIRTSCHAFT WÖW M.SC. >> Charlotte Freiberger > Janina Mertens > Nikolina Skobic
10
Geisenheimer Studierende haben sich bisher
traditionell mit pflanzlichen Produkten – Trau-
ben, Obst, Gemüse –, deren Verarbeitung zu Wein und Saft
oder der Verwendung von Zierpflanzen und Gehölzen be-
schäftigt. Tiere kamen im Curriculum allenfalls in Natur-
schutzkonzepten oder – weniger gern gesehen – als Schäd-
linge vor. Das hat sich geändert: Seit dem Wintersemester
2016/17 sind Tierproduktion und tierische Lebensmittel in
den Geisenheimer Studiengängen Logistik & Management
Frischprodukte (LMF) sowie Lebensmittelsicherheit (LMS)
wesentliche Bestandteile der Lehre. Um das interne Know-
how zu ergänzen, hat die Hochschule Geisenheim in diesem
Bereich Lehraufträge an renommierte Experten der Lebens-
mittelwirtschaft vergeben.
Denn für die Studierenden ist die intensive Beschäftigung mit
Nutztieren und deren Erzeugnissen wichtig, um das Thema
Lebensmittelsicherheit unter einem ganzheitlichen Gesichts-
punkt zu betrachten und ein grundlegendes Verständnis für
frische Lebensmittel und deren Lieferketten zu entwickeln. In
Lehrveranstaltungen wie „Produktionssysteme der Nutztier-
haltung“, „Qualität tierischer Lebensmittel“ oder „Warenkunde
tierischer Frischprodukte“ begleiten die Studierenden den ge-
samten Weg tierischer Produkte vom Bauernhof bis zum Su-
permarktregal.
Entwicklungsleiter Rolf Häußler und der Leiter Technologie Ser-
vice, Horst Brauer, von der Firma Van Hees sind als Lehrbeauf-
tragte im Modul „Tierische Lebensmittel“ eingebunden. Ihr Un-
ternehmen beschäftigt sich mit der
Entwicklung und dem Vertrieb von Ge-
schmackslösungen und technologi-
schen Zutaten – etwa Farbstoffe, Enzy-
me, Stabilisierungssysteme oder Antioxidantien – für Fleisch
und Fleischwaren. Neben der Verbundenheit der Wallufer Firma
zur Region hat Häußler eine ganz klare Motivation für seine Tä-
tigkeit als Lehrbeauftragter: „Letztlich sind wir auf gut ausge-
bildete Nachwuchskräfte angewiesen.“ Und die reifen an der
Hochschule Geisenheim heran.
„Die Studierenden der Lebensmittelsicherheit bekommen im
hochmodernen Technikum der Firma Van Hees Gelegenheit,
die Technologie von tierischen Lebensmitteln eigenständig
anzuwenden. Im vergangenen
Semester haben sie dort Wie-
ner Würstchen und Salbeisa-
lami hergestellt“, berichtet
Prof. Dr. Simone Loos-Theisen,
Professorin für Lebensmittel-
sicherheit. „Dadurch verste-
hen die Studierenden Produk-
tionsabläufe, Mikrobiologie
und die Vorgänge bei den ver-
schiedenen Fermentationen
noch besser. Sie können auch
die Verfahren zur Herstellung
der entsprechenden tieri-
schen Produkte hinsichtlich
Lebensmittelsicherheit und
Qualität besser beurteilen.“
Wenn es um Milch und Milch-
produkte geht, setzt die
Hochschule Geisenheim auf
Dr. Johann Heilmeier und des-
sen Erfahrung aus 20 Jahren
in leitenden Positionen der
Nahrungsindustrie und einer
zehnjährigen Tätigkeit als
Auditor für Qualitätsmanage-
mentsysteme. Im dritten
Semester bekommen die
>>
Tierisch gute Lehre Hochschule Geisenheim erweitert Kompetenzen und Netzwerk in den Schwerpunkten Tierproduktion und tierische Lebensmittel
Dr. Johann Heilmeier
Horst Brauer
Rolf Häußler
AUS LEHRE UND STUDIUM
Studierenden beider Studiengänge von Heilmeier Einblicke in
Inhaltsstoffe, Herstellungsverfahren sowie Risiken bei der
Verarbeitung von Milchprodukten. Bei einer Exkursion zu
Schwälbchen haben sie im abgelaufenen Wintersemester ei-
nen großen Molkereibetrieb kennen gelernt. „Qualitätsnormen
in einem Unternehmen einzuführen, weiterzuentwickeln oder
zu pflegen ist eine schwierige und nie langweilige Aufgabe,
die wesentlich auf der Einschätzung von möglichen Gefahren
und Risiken sowie deren Auswirkungen basiert“, so Heilmeier.
Daneben konnte die Hochschule Geisenheim Dr. Caroline
Lang von der Professur für Tierhaltung und Haltungsbiologie
der JLU Gießen für die Bereiche Tierproduktion und den Studi-
engang Logistik & Management Frischprodukte gewinnen.
Die studierte Ernährungswissenschaftlerin Dr. Lilian Schmidt
vom Institut für Gemüsebau übernimmt die Warenkunde.
„Wir freuen uns sehr über so viel Unterstützung. Die Lehrbe-
auftragten bereichern die Hochschule nicht nur mit ihrer
Expertise, sondern haben bereits eine Exkursion in ein land-
wirtschaftliches Versuchsgut organisiert, wo verschiedene
Tierhaltungsmethoden einem direkten Vergleich unterzogen
werden. Dort können im Sommersemester außerdem Projek-
te zur Tierproduktion durch LMF-Studierende durchgeführt
werden. Damit ist dieses neue Lehrgebiet von Anfang an opti-
mal mit der Praxis verzahnt und bietet den Studierenden
vielfältige Erkenntnisse und Erlebnisse“, freut sich Prof. Dr. Kai
Sparke, Studiengangleiter Logistik & Management Frischpro-
dukte. In diesem Studiengang soll durch die Einrichtung einer
Professur für Qualität und Verarbeitung frischer Lebensmittel
ergänzend auch die eigene Kompetenz der Hochschule im
Bereich tierischer Lebensmittel gestärkt werden.
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AUS LEHRE UND STUDIUM
AUS LEHRE UND STUDIUM
Lernen – egal wann, egal wo! Abteilung für Hochschuldidaktik & eLearning baut digitalen Lernraum auf
12
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Die Digitalisierung macht auch vor der Lehre an
der Hochschule Geisenheim nicht halt. Steigende
Studierendenzahlen, Raumknappheit und der Wunsch nach ef-
fizienten Lernmethoden gaben den Anstoß für den Aufbau der
Abteilung VL2 Hochschuldidaktik & eLearning. Seit gut einem
Jahr treibt Carolin Richardt dort die Entwicklung eines zentra-
len digitalen Lernraums voran. „Wir konkurrieren mit anderen
Hochschulen um die Studierenden und ein gutes eLearning-An-
gebot ist etwas, das junge Menschen anzieht“, glaubt die Di-
daktikerin.
„Das Ziel von eLearning ist es nicht, analoge Veranstaltungen zu
ersetzen. Es gilt, diese sinnvoll zu ergänzen“, erläutert Richardt.
Indem Basiswissen in digitale Einheiten ausgelagert wird, bleibe
in den Vorlesungen mehr Zeit, Fragen der Studierenden zu klä-
ren. Ein digitaler Lernraum biete zudem die Möglichkeit, Studie-
rende mit heterogenen Vorkenntnissen individueller zu fordern
und zu fördern. Ziel von Richardt und ihrem Team, das Grafikerin
Viktoria Günter, Systemadministrator Fabian Schneider und Fa-
chexperte Thomas Franßen ergänzen, ist es, langfristige Struk-
turen aufzubauen; dazu gehören die Beschaffung von geeigne-
ter Software, die Etablierung eines Lernmanagement-Systems
sowie dessen Anbindung an Stud.IP.
„Wir erproben in einem Pilotprojekt parallel, wie das Angebot an-
genommen wird und ausgestaltet werden kann“, so Richardt.
Bereits im Wintersemester 2016/17 hatten alle Studierenden im
Modul Informationstechnologie Zugriff auf fünf Lernmodule, die
ihren Umgang mit Excel und Word schulten. Zum Wintersemes-
ter 2017/18 sollen diese Lernmodule professionell aufgearbeitet
und an die Anforderungen des neuen Office-Pakets 2016 ange-
passt werden. Hier kommen insgesamt 77 professionelle ver-
tonte Tutorials zum Einsatz. Auch die Landschaftsarchitekten
werden ab dem Wintersemester 2017/18 in der Veranstaltung
„Einführung CAD“ in den Testbetrieb einsteigen: Im Vorfeld jeder
Vorlesung gibt es dann ein digitales Übungs-Tutorial. In der Vor-
lesung selbst klärt Dozent Alexander Peters Rückfragen, evalu-
iert aber auch das eLearning-Angebot und überprüft regelmäßig
das Leistungsniveau seiner Studierenden.
Ideen und Anregungen für das eLearning-Team gibt es auch aus
anderen Instituten und AGs der Hochschule; Schulungsfilme
zum Thema Rebschnitt seien ein Wunsch, erzählt Richardt, für
die Getränketechnologen sind Animationen zu technologischen
Prozessen denkbar. Auch das Sprachenzentrum könnte das
eLearning-Angebot gut nutzen. „Wir setzen aber ganz klar auf
Qualität statt Quantität. Deshalb hat für uns der kontinuierliche
Aufbau von ersten digitalen Lernstrukturen sowie die Umset-
zung der beiden Pilotprojekte Priorität.“
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AUS LEHRE UND STUDIUM
Naturschutzkonzeption für die Agrarlandschaft Geisenheim Studierende der Landschaftsarchitektur stellen der Öffentlichkeit Projektergebnisse vor
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Erfolgreich präsentierten 16 Studierende der
Landschaftsarchitektur ihr Naturschutzkonzept
für die Agrarlandschaft Geisenheims. Über 70 Interessierte
lauschten am 30. Januar 2017 den Ergebnissen aus dem
zweiten Projekt des Schwerpunkts Naturschutz und Um-
weltprüfungen.
Die Studierenden erarbeiteten in sieben Arbeitsgruppen um-
setzbare Vorschläge und konkrete Maßnahmen zur Förde-
rung der Biodiversität und der Anpassung an den Klimawan-
del in der Geisenheimer Agrarlandschaft. Die historische
Landnutzung und die vorkommenden Biotope, Tier- und
Pflanzenarten wurden genauso behandelt wie die wichtigen
Ressourcen Boden und Wasser. Eine der Arbeitsgruppen
stellte sich der Herausforderung, die aktuellen Themen
Ökosystemleistungen und naturbasierte Lösungen auf Gei-
senheim anzuwenden. Dass die Natur zu schützen nicht nur
kostet, sondern auch helfen kann, die regionale Wertschöp-
fung zu erhöhen, zeigten unter anderem die von Lena Weg-
ner und Inga Schäfer entworfenen Etiketten für Weinflaschen
mit den Zielarten der Weinbauflächen als Logo.
Es entstanden umfangreiche Schutzkonzepte für Biotope,
Zielarten, Boden und Gewässer und Ideen, wie man Natur-
und Landschaftsschutz mit Tourismus und der Förderung
landwirtschaftlicher Produkte in Einklang bringen kann. Auf
der Suche nach Informationen nahmen die Studierenden
Kontakt mit Landwirten und Winzern, Verbänden, Behörden
und Professoren auf. Das Projekt war eine Herausforderung
an Organisation, Zusammenarbeit und Kommunikation.
Das Konzept und die ausgearbeiteten Pläne werden der
Hochschulstadt Geisenheim zur Verfügung gestellt mit der
Hoffnung, dass deren Vertreter ihrer Begeisterung nun auch
Taten folgen lassen und vorgeschlagene Maßnahmen um-
setzen.
Die Studierenden der Fachrichtung Naturschutz und Umwelt-
prüfungen danken der Hochschule, der VEG Alumni und dem
Engagement von Prof. Dr. Jedicke, dass sie eine öffentliche
Präsentation ihrer Arbeit ermöglicht haben.
Ein Beitrag von Birgit Weimann
13© Yannick Feige
© Janet Winkler
© Lena Wegner
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AUS LEHRE UND STUDIUM
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„Die EU hat zwischenzeitlich gesagt: ‚Vergesst
es!‘“ Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, Präsident der
Hochschule Geisenheim, hat das nicht von seiner Überzeu-
gung abgebracht: Ein europäischer Master-Studiengang
mit Partnern aus Portugal, Spanien, Italien und Frankreich
ist in einer zunehmend globalisierten Wein-Welt ein wich-
tiger Baustein. Der Erfolg des Studiengangs Vinifera Euro-
Master gibt ihm zehn Jahre nach dem Start recht; für den
Jubiläumsjahrgang mit Beginn im Wintersemester 2016/17
haben sich mehr als sechshundert Interessierte um einen
der 32 Studienplätze beworben.
Auswahlgespräche per Videokonferenz mit Bewerberinnen
und Bewerbern aus China oder Südamerika sind heute an
der Tagesordnung. Seit 2009 „ist die Hütte immer voll“, wie
Schultz sagt. Im selben Jahr hatte die EU dem Studiengang
Vinifera EuroMaster den ERASMUS Mundus Status verliehen;
durch die die dreizehn damit verbundenen Stipendien sei
der Bezahl-Studiengang noch einmal attraktiver geworden,
berichtet der Hochschul-Präsident und einer der geistigen
Väter des Studiengangs.
Als Post-Doc hatte Schultz von Februar 1993 bis September
1995 in Montpellier mit Vertretern der Universitäten Madrid,
Lissabon, Bordeaux, Turin und aus Griechenland in einem
EU-Projekt an „Nouveaux systèmes de culture intégrés du
vignoble“ gearbeitet. „Wir waren eine junge Truppe, die sich
auch später noch ungefähr alle zwei Jahre gefunden hat,
irgendwo auf diesem Planeten“, erinnert sich Schultz. „Als
durch die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissen-
schaftler aus Montpellier und Geisenheim die Idee für den
europäischen Master-Studiengang geboren wurde, wurden
alle, die damals am Projekt beteiligt waren, kontaktiert.“ Das
spiegelt sich im Konsortium des Studiengangs deutlich wie-
der: Neben der Hochschule Geisenheim gehören die Mont-
pellier SupAgro, die Bordeaux Sciences Agro, die Universidad
Politécnica de Madrid, die Università degli studi di Udine, die
Università degli studi di Torino sowie die Universidade de Lis-
boa dazu. Das Netzwerk erweitern Partnerschaften mit mehr
als zwanzig Hochschulen und Forschungseinrichtungen, un-
ter anderem in Australien, China, den USA und Argentinien.
Von der Idee zum Studiengang, das brauchte allerdings seine
Zeit. „Uns war von Anfang an klar, dass die Studierenden nicht
nur an einer Universität sein sollen“, erinnert sich Schultz. „In
der Ursprungsskizze vom Anfang der 2000er-Jahre waren
zwei oder drei Sprachen vorgesehen. Konzeptionell haben
wir versucht, uns auf warme und kalte Klimazonen zu spezi-
alisieren. Aber das hat nicht funktioniert, drei Anträge hat die
EU abgelehnt.“ Die größte Schwierigkeit sei es gewesen, die
unterschiedlichen Bachelor-Voraussetzungen miteinander
zu vereinbaren. „Aus Geisenheim waren wir zu der Zeit dann
zu zweit, Prof. Dr. Emil Rückert vertrat die Fachhochschule
Wiesbaden (Fachbereich Geisenheim), weil ich als Angehö-
riger der Forschungsanstalt da formal in Bezug zu Studien-
gängen wenig zu sagen hatte“, so Schultz. „Mit Emil Rückert
hat das dann richtig Fahrt aufgenommen.“
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Von der Idee zum europäischen Master- Studiengang Prof. Dr. Hans Reiner Schultz erinnert sich zum zehnjährigen Jubiläum des Vinifera EuroMaster an Hürden und Erfolge
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AUS LEHRE UND STUDIUM
Bei einer Sitzung im Geisenheimer Goethezimmer 2005 habe
man sich schließlich festgelegt: Das erste Studienjahr fin-
det auf englischer Sprache in Montpellier statt. Dort belegen
die Studierenden Sprachkurse für das zweite Studienjahr an
einer Partnerinstitution. „Wir waren uns aber schon damals
recht sicher, dass ein Studienjahr in deutscher Sprache nicht
funktioniert. Deshalb bieten wir unsere Lehrveranstaltungen
auf Englisch an“, sagt Schultz. Das zahlt sich aus: In jedem
Jahrgang entscheidet sich etwa die Hälfte der Studierenden
für Geisenheim im zweiten Jahr.
Auch der Mut der Konsortial-Partner hat sich ausgezahlt:
„Auch als wir 2006 mit fünfzehn Studierenden aus aller Herrn
Länder gestartet sind, hatten wir noch keine EU-Akkreditie-
rung. Wir haben das einfach gemacht, weil wir vom Konzept
überzeugt waren und Emil Rückert hat einen großen Teil
der formalen Unterlagen entwickelt.“ Dem Studiengang hält
Schultz bis heute die Treue: Im Modul Physiologie übernimmt
der Hochschul-Präsident in Montpellier einen Teil der Lehre
rund um Klima und Wasserhaushalt. „Denn neben der Flexibi-
lität für die Studierenden ist der Vinifera EuroMaster auch ein
Mobilitätsprogramm für die Dozenten und da sind viele Gei-
senheimer Kolleginnen und Kollegen in vielen Fächern aktiv.
Ich bin fest davon überzeugt, dass es die Qualität der Kolle-
genschaft ist, die die Studierenden im zweiten Jahr zur Wahl
für Geisenheim bewegt, das Wetter ist es sicherlich nicht!“ <
Titelverteidigung geglückt Studierende gewinnen zum zweiten Mal in Folge den Sonderpreis der Herbert-Heise- Stiftung für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur
Als die Jury die drei Finalisten des Schaugar-
tenwettbewerbs zum Fürstlichen Gartenfest
Schloss Fasanerie bekannt gab, waren Martina Heims und
Kai Faust, Studierende der Landschaftsarchitektur, „erst-
mal schon enttäuscht“. Denn ihren Entwurf „Outside the
Box“ hatte die Jury als „zu kompliziert für eine Gartenschau“
beurteilt, wie Heims erzählt. Doch lange hielt die Tristesse
nicht an, denn der Entwurf, der Besucher motivieren soll, um
die Ecke zu denken, gefiel einer anderen Jury: Wie im Vorjahr
konnte das Duo den Sonderpreis der Herbert-Heise-Stiftung
für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur abräumen.
Aus ihrer geöffneten Box entspringt eine fröhliche Stauden-
pflanzung mit strahlenden Taglilien, verspielten Wildgräsern,
Farnen und graziler Akelei. Platanen bilden das grüne Dach,
die einzige verbliebene Wand ist mit üppigen Stauden und
Moosen bewachsen. Der Entwurf versinnbildlicht den Garten
als Raum kreativer und geistiger Freiheit: „Der Entwurf be-
trachtet das Wettbewerbsthema ‚Zimmer im Garten‘ etwas
philosophischer.“ Ein mutiger Ansatz, der sich ausgezahlt hat.
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Kai Faust und Matina Heims
AUS LEHRE UND STUDIUM
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Landschaftsarchitektur-Studentinnen sie-gen im 10. Schaugartenwettbewerb zum Fürstlichen Gartenfest Schloss Fasanerie Auch die Plätze zwei und drei gehen an Geisenheimer Studierende
Endlose Räume und ungewöhnliche Perspek-
tiven eröffnet der Schaugarten von Julie Ann
Holmok und Aylin Kreß den Besuchern des Fürstlichen Gar-
tenfests Schloss Fasanerie vom 25. bis 28. Mai 2017. Die
beiden Landschaftsarchitektur-Studentinnen unserer Hoch-
schule haben mit ihrem Entwurf „Barocke Raumwelten“
sowohl die Jury als auch die Leser der Zeitschrift Garten-
praxis überzeugt und sich im 10. Schaugartenwettbewerb
durchgesetzt. Auf den weiteren Plätzen landeten ebenfalls
Studierende aus Geisenheim: Sebastian Emmel und Andrea
Heiseler belegten mit ihrem „RIESENGewinn für die Natur“
Platz zwei, Claudia Eckel und Hanna Mohr verdienten sich
mit ihrem Entwurf „Pop Up Pop Art“ den dritten Platz.
Ihre Raumwelten dürfen die Siegerinnen im Frühjahr für die
Besucherinnen und Besucher des Gartenfestes im Schlos-
spark aufbauen: Mit hohen Wänden schaffen die beiden Stu-
dentinnen dort einen Raum im Garten. Von außen ist dieser
mit barocken Tapeten angelegt und mit bepflanzten Bilder-
rahmen bestückt. Innen sind die Wände verspiegelt. „Bei ei-
ner Aufzugfahrt kam uns der Gedanke an den Spiegelsaal von
Versailles – die Idee zum Wettbewerbsmotto ‚Zimmer im Gar-
ten‘ war geboren“, erzählt Julie Ann Holmok. „Mit den Spiegeln
schaffen wir mehrere Dimensionen und endlose Räume“, er-
gänzt ihre Kommilitonin Aylin Kreß. Die innenliegenden Beete
in barocken Formen ergeben nur dank der Spiegel ein Ganzes.
„Der Fokus soll auf den Formen liegen, trotz des barocken
Charakters wollen wir eine gewisse Klarheit“, erläutert Aylin.
Die Bepflanzung ist deshalb schlicht in schwarz, weiß, grau
und rot gehalten. „Die Barocken Raumwelten sind der erste
meiner Entwürfe, der umgesetzt wird. Ein tolles Gefühl“, freut
sich Julie Ann. Auch der betreuende Dozent, Prof. Dr. Alexan-
der von Birgelen, freut sich über den Erfolg seiner Schützlin-
ge. „Der Siegerentwurf zeigt verkehrte Welten: der Raum au-
ßen, der Garten innen. Eine wirklich gute Idee“, findet er. „Ich
bin auch unglaublich stolz, dass Platz zwei und drei an Stu-
dierende aus Geisenheim gehen; bei dieser Leistungsdichte
hatte die Jury in diesem Jahr wirklich die Qual der Wahl.“
Interessierte können die Barocken Raumwelten von Aylin Kreß
und Julie Ann Holmok von Donnerstag, 25. Mai, bis Sonntag,
28. Mai 2017, besichtigen. Sonntags hat der Schaugarten von
10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet, an allen anderen Tagen von 10:00
bis 19:00 Uhr. <
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ENTWURF Barocke Raumwelten
Schaugartenwettbewerb Thema "Zimmer im Garten"
November16
BAROCKE RAUMWELTENBAROCKE RAUMWELTEN
Tulipa`White Triumphator''
Cerastium tomentosum var. columnae
Stachys byzantinaSempervivum tintenblutOpiopogon planiscapus
Heuchera 'Obsidian'
Tulipa` Queen of night'
SPIEGEL SPIEGEL
PFLANZKONZEPT FARBLOS M 1:50
GRUNDRISS M 1:50 PERSPEKTIVEN
SPIEGEL
BEPFLANZTE BAROCKE BILDERRAHMEN M 1:20
SPIEGELSAAL
DIMENSIONENWELTEN
FARBLOS
SYMMETRIE
Die Historie der Anlage wurde durch das berühmteste barocke Zimmer aufgegriffen - den Spiegelsaal von Versailles.Die Beete aus schwarzen, silbernen und weißblühenden Pflanzen lenken den Fokus auf die barocken Formen und bilden gespiegelt an den Wänden neue Dimensionen: endlose Zimmer.
v. l. n. r.: Julie Ann Holmok und Aylin Kreß
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AUS LEHRE UND STUDIUM
Studierende der Landschaftsarchitektur entwerfen RINN-Schaugarten für die Landesgartenschau Bad Schwalbach 2018 Unternehmen prämiert die vier besten Ideen aus studentischem Wettbewerb
Eine kleine Fläche, deren Gestaltung höchsten
Ansprüchen an Ästhetik, Materialverwendung
und Verkehrssicherheit genügen muss: Ein Schaugarten ist
eine echte Herausforderung für Landschaftsplaner. Deshalb
hat sich die Rinn Beton- und Naturstein GmbH & Co. KG für den
Entwurf ihres Schaugartens auf der Landesgartenschau Bad
Schwalbach 2018 Unterstützung bei unseren Studierenden
der Landschaftsarchitektur geholt. Im Februar zeichnete das
Unternehmen im Beisein von Prof. Dr. Otmar Löhnertz, Vize-
präsident Lehre, die vier besten von 15 Entwürfe aus einem
eigens ausgelobten Wettbewerb aus.
Die Prüfung der Entwürfe, betreut durch die BPG Landschafts-
architekten KERL.ZIEGENBRÜCKER. aus Biebertal, orientierte
sich an den Richtlinien für Planungswettbewerbe. „Damit wol-
len wir die Studierenden schon frühzeitig an die Arbeitsweise in
der freien Wirtschaft heranführen“, erläutert Norbert Kerl.
Den größten Eindruck bei der Jury hinterließ der Entwurf von Ja-
nka Jung und Adrian Keil mit dem Titel „Außen Stein, innen grün“.
Adrian hatte seine Kommilitonin von der Wettbewerbsteilnahme
überzeugt – mit dem ersten Platz und dem Preisgeld von 500
Euro hatten beide aber „absolut nicht gerechnet“. Den Siegerent-
wurf prägen bepflanzte Hochbeete, Bänder aus den natürlichen
Materialien Sand, Basalt und Granit sowie ein Wasserbecken
mit Quellsteinen und beleuchteten Stelen. Die Idee: Sowohl im
Inneren der Steine, als auch umrandend werden Pflanzen als
Verbindung zwischen den Materialien genutzt. Platz zwei be-
legte Marie Scholtissek mit ihrer Idee eines grünen Regenwald-
Zimmers, dominiert von einer bewachsenen Betonwand mit
Wasserbecken und Hängesesseln zum Verweilen. Den dritten
Platz teilten sich zwei von der Jury als gleichwertig beurteilte
Entwürfe – „Natürlicher Kreislauf“ von Maria Vatter und Elena
Simon sowie „Ökologischer Kreislauf“ von Lukas Friedel und
Geraldine Bechstein.
„Wir waren beeindruckt von der Vielfalt der fünfzehn Entwürfe“,
so Rinn-Verkaufsleiter Jochen Lindenstruth, in dessen Unter-
nehmen auch zwei Geisenheimer Alumni beschäftigt sind. Kerl
lobte: „Es ist schon überraschend, wie gut die Entwürfe durch-
geplant sind. Die Studierenden bekommen in Geisenheim einen
sehr guten Grundstock für ihren späteren Berufseinstieg.“
Zu sehen ist der Schaugarten während der Landesgarten-
schau Bad Schwalbach vom 28. April bis 7. Oktober 2018.
Im Rahmen der Landesgartenschau soll zudem ein Forum
geschaffen werden, in dem alle teilnehmenden Studierenden,
die von Prof. Gerd Helget, Prof. Dr. Andreas Thon und Thomas
Muschkullus betreut wurden, ihre Entwürfe über zwei Wo-
chen den Besuchern der Landesgartenschau präsentieren
können.
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Besuche bei den Deutschen Botschaften,
Unternehmen – Weingut, Brauerei, Milch-
viehbetrieb und Teeplantage – sowie den Hochschu-
len in Addis Abeba und Ruhengeri standen auf dem
Programm: Auf Initiative von Daniela Ceroni Porath,
Italienischdozentin am Sprachenzentrum der Hoch-
schule Geisenheim, erlebten neun Studierende unse-
rer Hochschule gemeinsam mit neun Kommilitoninnen
und Kommilitonen der Hochschule Mainz – University of
Applied Sciences Anfang Februar eine ganz besondere
Exkursion. Die Studierenden lernten gemeinsam Land,
Leute und Kulinarik in Äthiopien und Ruanda kennen.
Ausflüge zu Gedenkstätten, in
die beeindruckende Natur des
schwarzen Kontinents und die
urbanen Zentren rundeten das
Programm ab. „Die Reise war
für uns alle von überragen-
den Eindrücken geprägt, hat
viel Spaß gemacht und unse-
re Speicher der Fotoapparate
gut gefüllt“, fasst Studentin
Ann-Sophie Gottwein-Zankl
zusammen.
Alle Impressionen von der Afrika-Exkursion erhalten Sie im Blog der Hoch schule:
http://blog.hs-geisenheim.de/index.php/2017/02/unsere-safari-tour
AUS LEHRE UND STUDIUM
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Studierende erleben Natur und (Unter-nehmens-)Kultur in Äthiopien und Ruanda Studiengangsübergreifende Exkursion mit Studierenden der Hochschule Mainz
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Exkursion zur Martin Bauer Group im fränkischen Vestenbergsgreuth Ein Bericht von Katharina Müller und Yasmin Peters, Master-Studentinnen der Getränketechnologie
Schon zum vierten Mal in Folge bot die Martin Bauer
Group den Master-Studierenden des Studiengangs
Getränketechnologie der Hochschule Geisenheim die Möglichkeit,
durch eine zweitägige Exkursion Einblicke in die Herstellung von
Tee-, Getränke- und phytopharmazeutischen Industrieproduk-
ten zu erlangen. Das heute als the nature network® bekannte
Konzerngeflecht begann 1930 mit der Kräuterverarbeitung von
Pfefferminze. Heutzutage umfasst das Unternehmensportfolio
rund 200 Rohstoffe, die zu einer Vielzahl an pflanzlichen Pro-
dukten, wie zum Beispiel zu Kräuter-, Früchte- und Teeextrakten,
Aromen und Teemischungen verarbeitet werden. Im Rahmen der
Schulungstage referierten Mitarbeiter des Unternehmens über
den theoretischen Hintergrund der angewandten Extraktherstel-
lungstechnologien sowie über die Stabilisierung und Trübungs-
vermeidung in Extrakten. Des Weiteren erhielten die Studierenden
eine Einführung in die wichtigsten Kräuter wie zum Beispiel Kamil-
le, Pfefferminze und Hibiskus sowie in die unterschiedlichen Tee-
produkte aus Camellia Sinensis. Diese theoretischen Lerninhalte
wurden abgerundet durch thematisch passende Verkostungen
von Tees und Extrakten und die eigenständige Entwicklung von
Teegetränken. Am Hauptsitz in Vestenbergsgreuth befinden sich
die Geschäftsbereiche PhytoLab und Martin Bauer Group, die sich
in die Business Units Martin Bauer und Plantextrakt unterteilt.
Durch die Betriebsbesichtigungen der einzelnen Bereiche konn-
ten die Studierenden einen guten Einblick in die angewendeten
Technologien und täglichen Arbeitsabläufe erhalten. Die Schulung
in Zusammenarbeit mit der Martin Bauer Group ist im Verlauf der
letzten Jahre ein fester und wichtiger Bestandteil des Modules
Kaffee, Tee, Kakao geworden. Gerade durch den mehrtägigen Ein-
blick ermöglicht die Exkursion es den Studenten umfangreiche
Kenntnisse in dem Fachbereich der pflanzlichen Produktverarbei-
tung zu erlangen.
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AUS LEHRE UND STUDIUM
Berufspraktisches Semester in Finnland Ein Bericht von Gartenbau-Studentin Claire Maire Bles
Vor gut einem Jahr habe ich die Reise von mei-
ner Heimatstadt Canach, Luxemburg, nach Pi-
ikkiö, Finnland, angetreten, um dort mein Berufspraktisches
Semester zu absolvieren. Mit meinem vollgepackten Auto bin
ich erst nach Hamburg gefahren, habe dort ein paar Freunde
besucht. Nach einem schönen Wochenende fuhr ich weiter
durch Dänemark und Schweden, wo ich von Stockholm aus
die Fähre nach Turku nahm.
Am 1. April erreichte ich schließlich das Natural Resources Insti-
tute Finland (LUKE) in Piikkiö – Koordinaten: 60° 25‘ 29.32“ Nord,
22° 30‘ 57.64“ Ost. Dort wurde ich bereits vor dem Gebäude
erwartet und ein Mitarbeiter nutzte den Tag, mir mein Zuhause
für die nächsten sechs Monate und die Lebensmittelgeschäfte
vor Ort zu zeigen. Meine Supervisoren waren Saila Karhu und
Jorma Hellstén – eigentlich waren aber alle Mitarbeiter des
LUKE während meines Praktikums Kontaktpersonen, freundlich
und wirklich hilfsbereit.
LUKE ist eine Forschungs- und Beratungsorganisation, die
Biowirtschaft und die nachhaltige Nutzung natürlicher Res-
sourcen fördert. Sie gehört zum finnischen Ministerium für
Land- und Forstwirtschaft. Die Gartenbau-Abteilung arbeitet an
verschiedenen Standorten in Finnland in den Bereichen Frei-
land- und Gewächshausproduktion, die Forschung umfasst die
Zucht und den Anbau von Früchten, Beeren, Gemüse, Zierpflan-
zen und Stauden.
Ich arbeitete dort hauptsächlich mit Blaubeeren, weißen Jo-
hannisbeeren und Erdbeeren. Ich habe auch zahlreiche Johan-
nisbeersträucher geschnitten, Bewässerungsrohre repariert,
Gras gemäht, ein Vogelnetz gespannt, Salat und Zwiebeln ge-
pflanzt. Ich habe geholfen, Folientunnel aufzubauen, kümmer-
te mich um junge veredelte Apfelbäume und nahm Phytoplas-
ma-Proben, die wir an das Labor in Helsinki schickten. Ich half
auch noch bei einem Apfelprojekt mit; ich half, die Staubblätter
der Apfelblüte zu entfernen und bestäubte anschließend die
Narbe mit fremdem Pollen, um eine neue Sorte zu kreieren. Bei
einer solchen Vielzahl von Aufgaben, hatte die Langeweile kei-
ne Chance!
Neben der Arbeit ruderte ich zweimal pro Woche in einem stu-
dentischen Ruderclub. Dort konnte ich andere ERASMUS- und
einheimische Studierende kennenlernen. Ich besuchte außer-
dem die Inselgruppe vor der Küste von Turku, fuhr Kajak und
machte mit meinen Freunden Inselhopping. An den Wochen-
enden besichtigte ich die Städte in der Umgebung: Rauma,
Helsinki und natürlich Turku. Ein Wochenende nutzten wir, um
ein Insel-Cottage zu mieten, grillten, schwammen und gingen –
natürlich – in die Sauna. Mein Praktikum in Finnland hat mir die
Möglichkeit eröffnet, eine neue Kultur, ein neues Land und viele
faszinierende Menschen kennenzulernen.
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Was ist Job Shadowing? Dies war mit eine der
ersten Fragen, die mich die Kollegen vom Wein-
bauamt gefragt haben, als ich dort ankam. „Job Shadowing“
ist so etwas wie „Girls-Day“ für Studentinnen, war meine Ant-
wort, bzw. „Boys-Day“ für Studenten.
Und warum macht man dieses Job Shadowing? Diese zwei-
te Frage war nun nicht mehr ganz so einfach zu beantworten.
Als angehende Absolventin beschäftigt mich zurzeit die Frage,
was passiert, wenn ich mit der Thesis fertig bin und meinen
Abschluss habe. Praktika habe ich schon einige gemacht. Bei
einem weiteren würde ich zwar den Betrieb kennenlernen, aber
es würde mich auch wieder Zeit und Geld kosten. Besonders,
wenn es keine Vergütung gibt. Einfach Bewerbungen schrei-
ben und auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch hoffen,
das dauerte mir zu lange, denn oft muss man 50 und mehr
Bewerbungen schreiben, um zu einem Verstellungsgespräch
eingeladen zu werden. Außerdem hat man in einem Vorstel-
lungsgespräch nur zwanzig Minuten Zeit, den Chef von sich zu
überzeugen.
Einen ganzen Tag in einem Betrieb zu verbringen, gibt mir die
Möglichkeit den Betrieb einmal von innen zu sehen, die Kolle-
gen in einer entspannten Atmosphäre kennenzulernen, und die
Chance, den Chef von mir zu überzeugen. Kurz gesagt: Meine
Visitenkarte „Ich passe in Euer Team“ zu hinterlassen.
Mit dieser Erklärung war das Eis gebrochen. Ich konnte in jede
Abteilung einmal reinschauen und immer ein Kollege hat mir
dort seinen Arbeitsplatz erklärt. Begonnen habe ich in der Ab-
teilung Weinprüfung, wo ich erklärt bekommen habe, wie die
Weinprüfung abläuft. Beginnend mit dem Probeneingang, der
Probenentnahme für das Labor sowie der Vorbereitung und die
Durchführung der sensorischen Weinprüfung. Weiter ging es
in die Abteilung Weinbaukartei, wo die Erntemeldungen abge-
geben und die Anträge auf Rodung und Neubepflanzung bear-
beitet werden. Dann ging es in die Abteilung Förderung. Zum
Schluss ging es in die Abteilung Pflanzenschutzberatung, wo
es zu sehr interessanten und spannenden Gesprächen kam.
Da ich mich schon vor und während des Studiums im Be-
reich Pflanzenschutz spezialisiert hatte, ist besonders dieser
Bereich für mich als möglicher Arbeitsplatz interessant. Ich
konnte nachfragen, welche Anforderungen an einen Berater im
Pflanzenschutz gestellt werden, welche Aufgaben er hat. Sehr
spannend waren die Gespräche zu den aktuellen Themen wie
Sachkundenachweis, Verringerung des Pflanzenschutzmit-
teleinsatzes und neue und alte Schädlinge im Weinbau.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ein sehr erleb-
nisreicher und spannender Tag war. Ich habe viel gesehen,
konnte viele Fragen stellen und viele bekannte Sachen aus
einem neuen Blickwinkel betrachten. Meine Erwartungen an
den Tag wurden mehr als erfüllt und ich kann mir vorstellen,
in diesem Betrieb einmal zu arbeiten. Ich werde auf jeden Fall
eine Bewerbung um eine mögliche Stelle als B. Sc. Weinbau
abgeben.
AUS LEHRE UND STUDIUM
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Job Shadowing – Mehr als ein Vorstellungsgespräch und weniger als ein Praktikum Weinbau-Studentin Manuela Schumann berichtet von ihrem Tag beim Regierungspräsidium Darmstadt, Dezernat Weinbauamt in Eltville
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AUS LEHRE UND STUDIUM
Workshops zur Berufsvorbereitung Career Service bereitet Studierende auf die internationale Arbeitswelt vor
Im Sommersemester bietet der Career Service
der Hochschule wieder Workshops zur Berufs-
vorbereitung an. Das Programm setzt sich aus drei zweitägi-
gen Intensivworkshops und einem interkulturellen Workshop
zusammen. Alle Veranstaltungen werden in Kleingruppen bis
maximal 15 Teilnehmer von etablierten Trainern und Referen-
ten aus der Rhein-Main-Region gehalten.
Wir starten mit dem Workshop über Eigen- und Fremdwahr-
nehmung von kulturellen Traditionen im internationalen Kon-
text. Das Seminar soll einerseits internationale Studierende
an der Hochschule Geisenheim helfen, sich in der neuen deut-
schen Umgebung schneller einzuleben, indem sie über die ei-
genen Erfahrungen hinausblicken und in der Gruppe kulturelle
Unterschiede wertneutral reflektieren. Andererseits können
deutsche Studierende sich durch die Teilnahme auf ihren Aus-
landsaufenthalt vorbereiten.
Die Termine der drei zweitägigen Wochenendveranstaltungen
liegen alle noch vor der Geisenheimer Netzwerk- und Karriere-
messe G-CHECKT! Insbesondere das Erstellen repräsentativer
Bewerbungsunterlagen und das Üben von Vorstellungsge-
sprächen sollen den Übergang der zukünftigen Absolventen in
die Berufswelt erleichtern und sie optimal auf die Messe am
Campus vorbereiten.
Workshops im Sommersemester 2017 im Überblick
23. März 2017 – Empowerment for Students in an Internatio-
nal World
Referentin: Szilvia Keilani
31. März und 01. April 2017 – Zeit- und Stressmanagement
Referentin: Janine Nonny Schmidt
19. und 20. Mai 2017 – Die schriftliche Bewerbung
Referentin: Janine Nonny Schmidt
02. und 03. Juni 2017 – Vorstellungsgespräche und Gehalts-
verhandlungen führen, mit Videoanalyse
Trainer: Dr. Martin Stotz
Die Workshops richten sich an alle interessierten Studieren-
den der Hochschule Geisenheim. Sie werden im Rahmen des
ESF-Projektes „Geisenheim international – study & more“ vom
Career Service der Hochschule organisiert und veranstaltet.
Die Studierenden können sich kostenlos auf der Seite des Gei-
senheimer Instituts für Weiterbildung (GIW) für die Kurse an-
melden. Dort stehen auch die ausführliche Beschreibung der
Workshops und weitere Informationen über Stundenumfang
und Veranstaltungsort zur Verfügung.
www.hs-geisenheim.de
Kontakt
Ute Bickert (Ute.Bickert@hs-gm.de)
Leiterin des Career Service
Müller-Thurgau-Haus, Raum 01.13
Tel.: +49 6722 502 780
Sprechzeiten: Mo. - Do. 13:00 - 14:00 Uhr oder nach Vereinbarung
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Das Projekt wird finanziert aus Mitteln des Landes Hessen und des Europäischen Sozialfonds (ESF)
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AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Herzlichen Glückwunsch zur Promotion
Dr. agr. André Hoffmann
„Spätfrostgefährdung und Frostresistenz der Weinrebe (vitis
vinifera) unter der Berücksichtigung technischer Abwehr-
möglichkeiten von Frostschäden durch Windmaschinen“
Betreuer: Prof. Dr. Hans-Peter Schwarz
Zweitbetreuer: Prof. Dr. Bernd Honermeier, JLU Gießen
Dr. agr. Hermann Morast
„Analytische und sensorische Untersuchungen zum oenolo-
gischen Einsatz phenolischer Extrakte in Spätburgunder und
Müller-Thurgau Weinen und deren Verbraucherakzeptanz“
Betreuer: Prof. Dr. Rainer Jung
Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Sylvia Schnell, JLU Gießen
Dr. agr. Jessica Röcker
„Mikrobiologische und enzymatische Verfahren zur Reduzie-
rung des potentiellen Alkoholgehalts von Weinen sowie
deren Einfluss auf die Weinaromen“
Betreuer: Prof. Dr. Manfred Großmann
Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Sylvia Schnell, JLU Gießen
Dr. rer. nat. Jochen Vestner
„New Chemometric Approaches to Non-targeted GC-MS-Fin-
gerprinting Analysis of Wine Volatiles“
Betreuerin: Prof. Dr. Doris Rauhut
Zweitbetreuer: Prof. Dr. Gilles de Revel, Université de Bodeaux
„Analytische und sensorische Untersuchungen zum oenologischen Einsatz phenolischer Extrakte in Spätburgunder und Müller-Thurgau Weinen und deren Verbraucherakzeptanz“ – Dr. Hermann Morast
Hermann Morast schloss am 13. Dezember 2016
seine Promotion mit der Disputation ab. Das The-
ma des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
geförderten Projektes lautete: „Analytische und sensorische
Untersuchungen zum oenologischen Einsatz phenolischer
Extrakte in Spätburgunder und Müller-Thurgau Weinen und
deren Verbraucherakzeptanz“. Das Projekt war Teil eines eu-
ropäischen Gesamtprojektes mit dem Titel „Eco Innovera,
Valuxtract“ mit den Universitäten Bordeaux sowie Compiègne
in Frankreich, der Hochschule Wädenswil/Changins, Schweiz,
sowie dem Labor Sofralab in der Champagne als Partner. Die
Laufzeit des Projekts war von Oktober 2013 bis Oktober 2016.
Morast untersuchte in seiner Arbeit die Anwendung phenoli-
scher Extrakte, hergestellt aus Traubentrester und Rebholz,
und verglich deren Einsatz im Verlauf der Vinifikation und in
füllfertigen Weinen mit einem zugelassenen oenologischen
Tannin. Die Extraktion der Nebenprodukte der Weinbereitung
erfolgte mittels Vorbehandlung im pulsierenden elektrischen
Feld oder mittels Extraktion durch überkritisches Wasser. Bei-
de Verfahren haben einen im Vergleich zu herkömmlichen Ext-
raktionsverfahren niedrigeren Energieaufwand und kommen
ggf. ohne Lösungsmittelreste aus. Darüber hinaus wurde der
Einfluss der Produkte auf die Wein-Sensorik und die Kaufbe-
reitschaft von Weinkonsumenten eruiert.
Im Vergleich zu dem untersuchten, handelsverfügbaren oeno-
logischen Tannin enthielten die Extrakte deutlich weniger Ge-
samtphenole, deren Anteil unterhalb des im Internationalen
oenologischen Codex festgelegten Wertes lag. Es konnte ge-
zeigt werden, dass die Rohware und die Herstellungsmethode
einen Einfluss auf die Zusammensetzung der Produkte haben.
Der Einsatz der Behandlungsmittel in verschiedenen Stadien
der Weinbereitung hatte, unabhängig vom Zeitpunkt der Zuga-
be, keinen Einfluss auf allgemeine analytische Weinparameter.
Bei allen untersuchten Parametern wurde deutlich, dass bei
v.l.n.r. Prof. Dr. Manfred Großmann mit Dr. Hermann Morast, Dr. André Hoffmann und Dr. Jochen Vestner
AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
23
der Bewertung des Einflusses von oenologischen Behand-
lungsmitteln die jahrgangsbedingte Zusammensetzung der
Trauben von elementarer Bedeutung ist. Diese hat einen größe-
ren Einfluss auf die Weine, als der Einsatzzeitpunkt oder das
eingesetzte Produkt.
In Versuchen mit füllfertigen Weinen konnte gezeigt werden,
dass ein Zusatz der Extrakte unmittelbar vor der Verkostung
einen Einfluss auf das sensorische Profil eines Weines hat und
dass ein linearer Zusammenhang zwischen der Dosagemenge
und den ausgelösten Effekten besteht.
Aus der Verbraucherstudie geht hervor, dass Wein für Verbrau-
cher ein Genussmittel darstellt: Wein ist ein natürliches Pro-
dukt. Entsprechend negative Auswirkungen auf den Gesam-
teindruck hat die Einstellung von Konsumenten gegenüber dem
Einsatz von Behandlungsmitteln, auch wenn diese nachhaltig
produziert wurden. Dennoch konnte durch die Bereitstellung
von Informationen über die Herstellung der mit phenolischen
Extrakten produzierten Weine, die Wahrnehmung des Aromas
und der Farbintensität verbessert werden. Gleichzeitig führten
die Informationen zu einer erhöhten Kaufbereitschaft und ei-
nem besseren Gesamteindruck aller Weine.
Betreuer der Arbeit waren: Prof. Dr. Rainer Jung (Hochschule
Geisenheim) als Erstgutachter und Prof. Dr. Sylvia Schnell (Jus-
tus-Liebig-Universität Gießen) als Zweitgutachterin. Die Prüfer
in der Disputation waren neben den Gutachtern: Prof. Dr. Doris
Rauhut, Prof. Dr. Manfred Stoll und Dr. Gergely Szolnoki. Die
Hochschule Geisenheim gratuliert Herrn Morast, der seine Prü-
fung mit der Endnote „Magna cum laude, sehr gut“ abgeschlos-
sen hat, recht herzlich! <
>> Dr. Jochen Vestner präsentierte Konferenzbeitrag auf der Macrowine 2016
Die Hochschule für Weinbau und Önologie Chan-
gins veranstaltete in Partnerschaft mit der HES-
SO Westschweizer Hochschule für angewandte Wissenschaf-
ten und Kunst (französisch HES-SO Haute école spécialisée de
Suisse occidentale) vom 27. bis 30. Juni 2016 das internationale
Symposium für Weinbau und Önologie Macrowine. Malerisch
gelegen am Genfer See, stellte das nationale Kompetenzzent-
rum für Rebe und Wein Changins einen perfekten Tagungsort
für die über 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
aus fünf Kontinenten.
Das Symposium Macrowine bringt alle zwei Jahre Wissenschaft-
lerinnen und Wissenschaftler sowie Forscherinnen und Forscher
aus den Bereichen Önologie und Weinbau zusammen und bietet
eine exzellente Bühne vor internationalem Fachpublikum, um Er-
gebnisse der aktuellen Forschung vorzustellen, neue Herausfor-
derungen zu diskutieren, Kooperationsnetzwerke zu erweitern
und die Entwicklung innovativer Lösungen zu initiieren.
Anlässlich des 10. Macrowine Symposiums wurde das ursprüng-
liche Hauptthema der Konferenz, Makromoleküle und Metaboli-
ten der Rebe und des Weins neu interpretiert und ausgerichtet.
2016 stand die angewandte Forschung, also Forschungsthemen
mit direktem Einfluss auf den Weinbau und die moderne Önolo-
gie, im Fokus. Das Symposium wurde in folgende Themengebiete
gegliedert: Einfluss der biologischen Aktivität des Weinbergs auf
die Zusammensetzung von Trauben und Wein, Auswirkungen der
Makromoleküle auf die Weinqualität und Sinneswahrnehmung,
Prozesse der Weinbereitung und Modulation von Aromen und
Geschmack.
Seitens der Hochschule Geisenheim wurde der Konferenzbeitrag
mit dem Titel „Merging fast sensory profiling with non-targeted
GC-MS analysis for full factorial experimental winemaking“ von
Dr. Jochen Vestner präsentiert. Die Studie beinhaltete die Ent-
wicklung einer schnellen Screeningmethode von Aromastoffen
in Wein und die Möglichkeit, aromachemische Daten mit sensori-
schen Daten zu korrelieren. Als Anwendungsbeispiel wurde der
Einfluss des Alters der Rebstöcke, Hefestämme und Trubgehalt
auf das Weinaroma (aromachemisch und sensorisch) unter-
sucht. Eine Besonderheit dieses Projektes war die Zusammenar-
beit mit den Koautoren dreier in der Önologie international be-
kannten Institutionen, der Université de Bordeaux (Prof. Dr. Gilles
de Revel), der Stellenbosch University (Prof. Maret du Toit und
Prof. André de Villiers) und der Hochschule Geisenheim (Prof. Dr.
Doris Rauhut, Dr. Armin Schüttler und Prof. Dr. Manfred Stoll). Ne-
ben dem beeindruckenden wissenschaftlichen Programm leg-
ten die Veranstalter der Konferenz auch einen großen Wert dar-
auf, die sozialen Aktivitäten so informativ und spannend wie
möglich zu gestalten. Vom „Welcome Cocktail” im historischen
Schloss Nyons bis zum Besuch der Terrassenweinberge von
Lauvaux, welche zum UNESCO Weltkulturerbe zählen. <
24
AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
>>
Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand – ZIM Vorstellung des AiF–ZIM Projekts: „Begrünte Fassadenkacheln“
Städtisches Grün trägt auf vielfältige Weise zu
einer gesunden und nachhaltigen Stadtent-
wicklung bei und ist Gegenstand vielfältiger Forschung. Mit
einer anhaltenden Verdichtung, besonders der Stadtzent-
ren, gewinnt unter anderem die Begrünung von Fassaden
immer mehr an Bedeutung. Sie unterliegen meist weniger
Nutzungsüberlagerungen, die eine Begrünung einschrän-
ken, als die „horizontalen“ städtischen Freiflächen. Hierbei
stehen besonders die durch den Künstler Patrick Blanc be-
kannt gewordenen wandgebundenen Fassadenbegrünun-
gen im Mittelpunkt aktueller Entwicklungen.
Die auf dem Markt bereits angebotenen wandgebundenen
Begrünungssysteme unterscheiden sich im Aufbau, der Sub-
stratauswahl und der damit verbundenen Nährstoffversor-
gung und Bewässerungstechnik. Die genauen Wirkungen der
Pflanzen sind allerdings noch nicht hinreichend untersucht,
auch deshalb, weil eine zuverlässige Etablierung der Arten
auf den Extremstandorten bisher noch nicht ausreichend ge-
lungen ist. Besonders bei den sogenannten substratlosen
Systemen, bei denen Pflanzen in einen Vliesstoff oder ein
textiles Material gesteckt werden, ist die Überwinterung der
Pflanzen bzw. das Aussehen der vertikalen Begrünung in
Frostzeiten ein zentrales Problem. Generell wird daher das
gestalterische Potential der Systeme in der Pflanzenverwen-
dung bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Vor diesem Hin-
tergrund wird hier an der Hochschule Geisenheim derzeit ein
Versuch aufgebaut, bei dem die Pflanzen als zentrales Ele-
ment der begrünten Wände im Zentrum der Untersuchungen
stehen. Grundlage dieser sogenannten „Begrünten Fassa-
denkacheln“ bildet ein textiler Vegetationsträger, welcher
vom Sächsischen Textilforschungsinstitut e. V., Chemnitz, er-
stellt und gemeinsam im Projekt weiterentwickelt wird. Dieser
besteht aus einem Polyester Spinnvliesstoff welcher zu ei-
nem groben Kettengewirke verarbeitet wurde und mit einge-
arbeiteten wasserspeichernden Elementen ausgestattet ist.
Weitere Projektpartner sind die Firma Metallbau Wirth & Co.
GmbH, die eine Trägerkonstruktion bzw. Einfassung entwi-
ckelt sowie der Garten- und Landschaftsbaubetrieb Wirth
und Wiener GmbH, der das Bewässerungs- und Nährstoffsys-
tem optimiert.
© Dr. Henning Günther. Begrünte Wände von Patric Blanc am Verwaltungsgebäude des Museum Quai Branly
© Maren Stollberg, l.: erste Versuche zur Messtechnik, 2.v.l.: erste Versuche zur Ansaat nach fünf Wochen bzw. nach acht Wochen (3.v.l.)
AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
25
Am 2. November 2016 sprach Prof. Dr. Andreas
Kurth vom Zentrum für Ökonomie/Institut für Be-
triebswirtschaft und Marktforschung in seinem Vortrag über
das Thema „Wein und Performance“ und diskutierte, ob und
unter welchen Bedingungen sich Investitionen in die Wein-
branche unter finanziellen Aspekten rentieren können.
Der Vortrag von Prof. Dr. Alexander von Birgelen, Arbeitsgruppe
Freiraumplanung, Zentrum für Landschaftsarchitektur & urba-
nen Gartenbau, schaffte im Anschluss einen interessanten
Einblick in die Lehr- und Forschungsfelder der Pflanzenver-
wendung in der Landschaftsarchitektur. Zusätzlich berichtete
er als Leiter des Parkpflegeteams über Neues aus den beiden
Campusparks.
Prof. Dr. Manfred Stoll vom Institut für allgemeinen & ökologi-
schen Weinbau sprach in seinem Vortrag am 2. Februar 2017
über das Thema „Weinbauliche Strategien in Zeiten des Klima-
wandels“.
Prof. Dr. Eckhard Jedicke, Arbeitsgruppe Naturschutz & Um-
weltprüfung, berichtete über die „Kulturlandschaft 2030 – Wie
gelingt der Spagat zwischen Schutz und Nutzung?“. Das Video
der Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Eckhard Jedicke ist nach
der Anmeldung mit dem HSGM-Account unter folgendem Link
abrufbar: http://video.hs-gm.de/videos/video/43/
>>
Rückblick der Antrittsvorlesungen Vier unserer Professoren geben Einblicke in ihre Bereiche
Im Rahmen des Projektes werden ausgewählte Pflanzen auf
den textilen Vegetationsträgern im Gewächshaus vorgezo-
gen. Dazu werden verschiedene Methoden zur Voranzucht der
Pflanzen wie Ansaat, Jungpflanzen und Geophyten auf dem
neuen Vegetationsträger getestet. Ziel ist es, vorgezogene
Fassadenkacheln zu entwickeln, die direkt nach deren Instal-
lation an der Wand ein fertiges Bild erzeugen. Ab Mai diesen
Jahres sollen die vorbegrünten Fassadenkacheln im Außenbe-
reich aufgehängt werden. Hierfür wurden zwei Mauern auf den
Versuchsflächen des Zierpflanzenbaus errichtet mit einer Aus-
richtung nach Süden, Westen und Osten. Als Nordwand dient
eine Wand des Ver- und Entsorgungsgebäudes der Hochschu-
le. So können Pflanzen mit unterschiedlichen Lichtansprüchen
eingesetzt und auf deren Eignung hin untersucht werden. Bei
der Pflanzenauswahl spielten neben den gestalterischen Ei-
genschaften die Standortanpassungen hinsichtlich extremer
und wechselnder Bedingungen auf Temperatur, Luftfeuchte,
Licht- und Wasserangebot im Tages- und Jahresverlauf eine
wichtige Rolle. Im Laufe der nächsten drei Jahre soll die Vege-
tationsentwicklung dokumentiert werden.
Auf diese Weise soll ein wichtiger Baustein zur Entwicklung
eines ganzjährig optisch ansprechenden und
wartungsarmen Systems zur großflächigen Ge-
bäudebegrünung geliefert werden, als Beitrag für
eine lebenswerte Innenstadt der Zukunft.
Das ZIM ist ein bundesweites, technologie- und branchen-
offenes Förderprogramm für mittelständische Unterneh-
men und mit diesen zusammenarbeitenden wirtschaftsna-
hen Forschungseinrichtungen. Hochschulen können in ZIM
Kooperationsprojekten maximal 190.000 Euro beantragen,
Antragseinreichung erfolgt jederzeit. Mehr Info unter:
http://www.zim-bmwi.de/kooperationsprojekte
<
<
26
>>
AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Offizielle Übergabe des LOEWE-Zuwen-dungsvertrages zum Forschungsprojekt „Entwicklung verbesserter ELISA Methoden zur Detektion von Allergenen in Lebensmitteln“
Projekt soll helfen, Nüsse in Lebensmitteln besser nachzuweisen, um Allergiker zu schützen
Am 8. Februar 2017 übergab Wissenschaftsmi-
nister Boris Rhein bei R-Biopharm in Darmstadt
offiziell den LOEWE-Zuwendungsvertrag für das Projekt
„Entwicklung verbesserter ELISA Methoden zur Detektion
von Allergenen in Lebensmitteln“.
Nüsse können schwere allergische Reaktionen auslösen.
Um Allergiker zu schützen, müssen sie auf Lebensmittelver-
packungen gekennzeichnet werden. Antikörper-basierte
Tests sind die am häufigsten verwendeten Analysemetho-
den, um Nüsse in Lebensmitteln nachzuweisen. Genutzt
werden sie vor allem von der Lebensmittelindustrie sowie
kommerziellen oder öffentlichen Laboren. Nüsse können in
verarbeiteten Lebensmitteln, die z.B. gebacken oder gerös-
tet wurden, oft nur schlecht wiedergefunden werden.
Ziel dieses Projektes ist der verbesserte Nachweis von Nüs-
sen in Lebensmitteln, insbesondere von Haselnuss und
Mandel. Dies führt zu einer erhöhten Sicherheit für Allergiker
beim Konsum von Lebensmitteln. Die beteiligten Partner
R-Biopharm, Hochschule Geisenheim und Hochschule
Fresenius in Idstein bringen weitreichende Erfahrungen in
der Analytik von Allergenen und der Prozessierung von
Lebensmitteln mit, um eine verbesserte Methode zum
Nachweis von Nüssen auf den Markt zu bringen.
Das Projekt hat eine Gesamtfördersumme von knapp
670.000 Euro inkl. der Eigenmittel der beteiligten Partner.
Davon beträgt die Zuwendung der Hessenagentur rund
330.000 Euro.
2,1 Millionen Euro für Südhessens Forschung
Rhein übergab Förderbescheide aus dem Forschungs-
förderprogramm LOEWE in Höhe von rund 2,1 Millionen Euro
an sechs südhessische KMU-Verbundprojekte. In diesen
Projekten arbeiten kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
aus Hessen mit Wissenschaftseinrichtungen an innovativen
Produkten und Dienstleistungen.
Die Abkürzung „LOEWE“ steht für „Landes-Offensive zur
Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzel-
lenz“. Mit LOEWE hat die Landesregierung von 2008 bis
2016 rund 671 Millionen Euro für die Förderung heraus-
ragender, wissenschaftlicher Verbundvorhaben bereit-
gestellt. Im Jahr 2017 beläuft sich das LOEWE-Budget
auf insgesamt rund 58 Millionen Euro. Das Programm
ist neben dem Hochschulpakt und dem Bauprogramm
HEUREKA die dritte Säule der Hochschulförderung in
Hessen.
?SCHON
G-WUSST
© R-Biopharm AG
<
27
Der großen Herausforderung, mikrobielle Abläufe
optisch darzustellen, stellte sich das fünfte Se-
mester des Bachelorstudiengangs Media Management der
Hochschule RheinMain, die im Januar bei ihrer Abschlussprä-
sentation der Lehrveranstaltung Media Design ihre Ergebnis-
se vorführten.
Es gab zwei verschiedene Projektgruppen. Jede der Gruppen
hat voneinander unabhängig eine Konzeption für Videoclips
zum Thema - „Leben und Abenteuer der Hefezelle im Wein-
gärungsprozess“, in Kooperation mit Prof. Dr. Manfred Groß-
mann vom Institut für Mikrobiologie und Biochemie unserer
Hochschule, erarbeitet.
Unter der Leitung von Prof. Dr. Andrea Gschwendtner, Media
Management (Fachbereich Design, Informatik, Medien), stellten
die Studierenden unter anderem die beiden Projekte „Hefehel-
den - Zwei Welten“ und „Hefezelle - Ruf zum Abenteuer“ vor, die
sich sowohl im gestalterischen und visuellen als auch im er-
zählerischen Ansatz unterscheiden.
Beim Projekt „Hefehelden – Zwei Welten“ wählten die Studie-
renden zwei Perspektiven. Zum einen aus Winzersicht und
zum anderen stellten sie sich selbst - zum Teil mit viel Drama,
wie beispielsweise bei unterschiedlichen Temperaturen wäh-
rend der Gärung im Weintank - als Hefezellen dar.
Ebenfalls in Form von
„menschlichen Hefezellen“
ging es beim zweiten Projekt-
thema um das Lebensaben-
teuer der Hefezelle. Angefan-
gen vom sonnigen und relax-
ten Leben auf der Traube über
die stressige Traubenlese bis
hin zum Ende im Hefezellen-
himmel. Auch hier verkörper-
ten die Studierenden selbst
die Hefezellen, wobei zwi-
schen schwachen, leistungs-
starken und zarten Hefezel-
len unterschieden wurde und
Luftballons als Sauerstoffbla-
sen dienten.
Spätere Aufgabe wird sein,
eine Videoserie zu entwi-
ckeln, die insbesondere für
unsere Studierenden der Stu-
diengänge Weinbau & Oeno-
logie sowie Internationale
Weinwirtschaft interessant
und auf spielerische Art lehr-
reich sein wird. <
>>
AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Ende Januar referierte Prof. Dr. Jens Schrader vom
DECHEMA-Forschungsinstitut in Frankfurt am
Main im Rahmen der Seminarveranstaltungen der Graduierten-
schule unserer Hochschule über die biotechnologische Pro-
duktion von Terpenen. Schrader ging in seinem Vortrag von den
mikrobiologischen Grundlagen über die gentechnische Opti-
Dufte Biotechnologie Prof. Dr. Jens Schrader hält Vortrag über Aromastoffe aus dem Bioreaktor
>>Prof. Dr. Jens Schrader erhält von Prof. Dr. Manfred Großmann „Terpene in flüssiger Form“.<
mierung bis zum Biopro-
zess-Design ein. Unter an-
derem erläuterte er auch
den Begriff der mikrobiellen
Zellfabrik und erklärte, war-
um Methanol eine attraktive
und flexibel herstellbare
Kohlenstoffquelle für Bio-
technologie-Prozesse ist.
© Prof. Dr. Andrea Gschwendtner
Projekt Hefezelle – vom Leben auf der Traube bis zum Hefezellenhimmel Studierende der Hochschule RheinMain stellen sich selbst in Realfilm als Hefezellen dar
28
III. International Symposium on Horticulture in Europe 2016 Tagungsbericht von Prof. Dr. Jana Zinkernagel, Leiterin des Instituts für Gemüsebau
>>
AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Das III. International Symposium on Horticulture
in Europe – SHE2016 (www.she2016.org): Als Vor-
standsmitglied der Deutschen Gartenbauwissenschaftlichen
Gesellschaft e.V. und als Vertreterin der gemüsebaulichen
Forschung der Hochschule Geisenheim war die Teilnahme an
dieser Tagung – möglich dank der finanziellen Unterstützung
der Gesellschaft zur Förderung der Hochschule Geisenheim
(GFHG) – im Oktober letzten Jahres für mich von großer Wich-
tigkeit. Die geplanten Präsentationen unserer Forschungser-
gebnisse in Form eines Vortrags und eines Posters konnten
dort erfolgreich durchgeführt werden. Der Vortrag behandelte
das Thema „Temperature-sum models for irrigation schedu-
ling of vegetable crops in open field“, welches von meinem
Doktoranden Matthias Olberz im Rahmen des Innovations-
projektes GS-Mobil erarbeitet wurde. Gegenwärtig liegt auf
Grundlage dieser Präsentation eine Einladung zu einem Vor-
trag an dem 5th World Congress of Agriculture-2017 (WCA-
2017) vor. Das Poster stellte die Ergebnisse des Forschungs-
themas „Growth and anthocyanin accumulation of purple
carrots is impacted by harvesting date, but not by reduced
nitrogen supply“ vor. Dabei handelt es sich um ein Koopera-
tionsprojekt von Dr. Lilian Schmidt aus dem Institut für Ge-
müsebau, Dr. Susanne Tittmann vom Institut für allgemeinen
& ökologischen Weinbau, Dr. Johannes Max vom Institut für
Pflanzenernährung & Bodenkunde, der Gartenbaustudieren-
den Sophia Sorg und mir im Rahmen einer Bachelor-Thesis.
Auf dieser auch international besuchten Tagung wurden
Gespräche zur europäischen und internationalen Netzwerk-
bildung und Kooperation geführt. Darunter zählt das europä-
ische gemüsebau-wissenschaftliche Netzwerk EUVRIN (euv-
rin.eu). Im Fokus der Netzwerkbildung stand das EU-Netzwerk
zum Thema „Regional cooperation for innovation on water
management in horticulture“ welches durch das ERIAFF Net-
work, die EIP Water Action Group und TOPSECTOR initiiert wur-
de. Zur Auftaktveranstaltung im März 2015 in Brüssel konnte
ich mich erfolgreich bewerben und teilnehmen (GFHG-Förde-
rung 2015). Weiterführende Gespräche zu den Inhalten dieses
Workshops fanden im Rahmen der SHE statt.
Darüber hinaus waren Vertreter des gemeinsamen EU-Antra-
ges „Nutrient Efficiency in Vegetable production Optimized
(NUEVO)“ anwesend und es wurden Gespräche zur Wieder-
einreichung des Antrages geführt. Nicht zuletzt wurde von
mir als Sektionssprecherin Gemüsebau der DGG erwartet, die
Gesellschaft und ihre Sektion zu repräsentieren und mich an
der Mitgliederversammlung zu beteiligen. In dieser Funkti-
on hatte ich den Chair von zwei Vortragssessions inne. Als
Veranstalterin der DGG-Posterprämierung auf den jährlichen
Jahrestagungen der DGG wurde mir die Ehre zuteil, die Poster-
prämierung auf der SHE mitzugestalten. <
29
AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Die Academy of Wine Business Research ist
eine non-profit Organisation von Universitäten
und Forschern, die seit 2003 wissenschaftliche Konferen-
zen im Bereich Weinökonomie organisiert. Mitte Februar
2016 fand die 9. AWBR-Konferenz an der University of South
Australia in Adelaide statt. Die Konferenz eröffnete mit einer
Industrietagung, bei der mehr als 20 eingeladene Gäste aus
der ganzen Welt zu Themen wie On-Trade, Off-Trade, Marken,
China, USA und UK referierten. Die Konferenz mit wissen-
schaftlichen Vorträgen folgte am 17. und 18. Februar 2016.
An diesen beiden Tagen wurden insgesamt 70 wissen-
schaftliche Beiträge in 18 Sektionen präsentiert. Die
Themenvielfalt war bemerkenswert, die Sektionen umfass-
ten Themen von Business-Strategie über Weintourismus bis
hin zu Konsumentenverhalten, Terroir, Nachhaltigkeit,
Verpackung, Neuen Medien und Absatzkanäle.
Aus Geisenheim nahmen an der Konferenz eine Wissen-
schaftlerin und zwei Wissenschaftler, nämlich Prof. Dr. Simone
Loose, Dr. Gergely Szolnoki und M. Sc. Maximilian Iselborn, mit
insgesamt vier Präsentationen teil. Die Beiträge aus Geisen-
heim deckten vier unterschiedliche Forschungsbereiche ab:
1) Weintourismus mit einem Fallbeispiel aus dem Rheingau;
2) Bio-Wein Produktion und die Motivation von Erzeugern in
Deutschland; 3) Analyse der Struktur weinproduzierender
Familienbetriebe in Australien, Italien und Deutschland und
4) Erfolgsfaktoren deutscher Familienbetriebe. Der letztere
erhielt von der AWBR-Kommission einen der Best Paper
Awards der Konferenz.
Ähnlich wie die Vorträge war auch das Rahmenprogramm der
Konferenz sehr abwechslungsreich. Nach dem ersten Konfe-
renztag wurden die Teilnehmer mit Bussen zur Küste von
Adelaide gefahren, wo von den Organisatoren ein Beach BBQ
präsentiert wurde. Am nächsten Abend wurde es beim Ga-
la-Abendessen formal im Adelaide Oval, Hill of Grace Restau-
rant mit Begleitung von Henschke Weinen. Am dritten Tag be-
suchten die Teilnehmer ausgewählte Weingüter im Barossa
Valley – einem der berühmtesten Anbaugebiete Australiens
nördlich von Adelaide.
Die viertägige Veranstaltung war aber weit mehr als nur Vor-
träge, gutes Essen und schöne Weine. Das Zusammentreffen
der wissenschaftlichen Community in Adelaide bot die einzig-
artige Gelegenheit, sich über neue Forschungsprojekte und
Kooperationen auszutauschen. Auf diese Art kam eine inter-
nationale Publikation mit Wissenschaftlerinnen und Wissen-
schaftler aus den USA, Australien, Neuseeland und Deutsch-
land zustande, die gerade bei einem wissenschaftlichen
Journal eingereicht wurde. Auch diverse internationale Pro-
jekte wurden hier besprochen und der Grundstein für eine ge-
meinsame European Wine Business Summer School mit den
Kolleginnen und Kollegen aus Dijon und Verona gelegt. Die
erste Summer School findet vom 5. bis 8. Juli 2017 in Dijon
statt. Weitere Summer Schools in Verona und in
Geisenheim sollen folgen.
AWBR Konferenz in Adelaide – Wissenschaft licher Austausch down under Best Paper Award für Forschung über die Erfolgsfaktoren deutscher Familienbetriebe
>>
<
30
>>
AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Am 17. und 18. Februar 2016 fand die Konferenz
der Academy of Wine Business Research (AWBR)
in Adelaide (Australien) statt. Die neunte internationale Ta-
gung der AWBR, die seit 2003 alle anderthalb Jahre unter an-
derem von den ausgewählten Universitäten, in Bordeaux, Sie-
na, Auckland, Brock und Geisenheim organisiert wird, wurde
dieses Mal von der University of South Australia veranstaltet.
Rund 80 führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft-
ler der Weinwirtschaft aus der ganzen Welt präsentierten
wissenschaftliche Beiträge zu Themenbereichen von Wein-
marketing, Konsumentenforschung, Terroir und Weinher-
kunft, Weinrecht, Social Media, Weintourismus, Nachhaltig-
keit bis hin zum Strategie-Management. Das wissenschaftli-
che Programm der Konferenz wurde mit einer eintägigen Ex-
kursion zu Weingütern und Weinkellereien unterschiedlicher
Größe im Barossa Valley abgerundet. AWBR stellt eine her-
vorragende Plattform dar, die neuesten wissenschaftlichen
Studien und Erkenntnisse vorzustellen, sowie die Netzwerke
für weitere Forschungsprojekte und Hochschulpartnerschaf-
ten zu knüpfen.
Das auf der Konferenz präsentierte Forschungsprojekt befasste
sich mit „Benefits convincing wine consumers - Developing a
unique selling proposition for Georgian wines based on focus
group analysis“. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit der
Hochschule für Ökonomie & Management in Berlin durchgeführt.
Georgien gilt mit ca. 500 autochthonen Rebsorten und einer
über 8.000 Jahre alten traditionellen Weinherstellungsge-
schichte als „Wiege des Weines“. Seit 2013 dürfen georgische
Weine mit dieser Kennzeichnung vermarktet werden. Die Wein-
fermentation und Gärung in Qvevri, einem in der Erde einge-
buddelten eierförmigen Tongefäß, sind Beweise für das welt-
weit älteste Weinherstellungsverfahren. Jedoch sind georgi-
sche Weine Neulinge auf dem deutschen Weinmarkt. Sie sind
den deutschen Konsumenten kaum bekannt. Darüber hinaus
fehlt es an einer einheitlichen landesbezogenen Marketings-
trategie, um georgische Weine erfolgreich zu vermarkten.
Im Rahmen der Studie wurde ein Kaufverhaltensmodell für das
Produkt Wein entwickelt. Darauf basierend wurde die Wahr-
nehmung deutscher Weinkonsumenten in Bezug auf die Quali-
tät von georgischen Weinen untersucht. Die Untersuchungser-
gebnisse der Gruppendiskussionen mit der inkludierten Wein-
verkostung zeigen, dass authentische und natürliche Merkma-
le des Produktes die Wahrnehmung der Konsumenten
beeinflussen. Demzufolge nehmen die deutschen Konsumen-
ten die georgischen Weine als Produkte wahr, die durch ökolo-
gische und traditionelle Herstellungsmethoden von Unterneh-
men mit gesellschaftlicher Verantwortung produziert werden.
Dieses Ergebnis weist auf das Potenzial der georgischen Wei-
ne hin, durch die Kommunikation der genannten wahrgenom-
menen Eigenschaften der georgischen Weine, die Weinkonsu-
menten mit dem nachhaltigen Lifestyle anzusprechen und sie
als Premiumprodukt auf dem Markt zu etablieren. Die Erkennt-
nisse der Studie können bei der Entwicklung eines effektiven
Marketingkonzepts der georgischen Weine auf den Export-
märkten umgesetzt werden.
Die Teilnahme an der Konferenz wurde dankenswerterweise
von der Gesellschaft zur Förderung der Hochschule Geisen-
heim e.V. finanziell unterstützt.
Teilnahme an der internationalen Tagung der Academy of Wine Business Research Ein Bericht von Dr. Sophie Ghvanidze
© Sophie Ghvanidze
<
AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
31
Die 5. Internationale Ecosummit unter dem Slog-
an „Ecological Sustainability – Engineering Ch-
ange“ fand vom 29. August bis 02. September 2016 in Mont-
pellier in Südfrankreich statt. Unter den 1.500 Teilnehmern
aus 75 Ländern, 600 vorgestellten Postern und 750 Präsen-
tationen war auch die Hochschule Geisenheim mit einem
Posterbeitrag mit Ergebnissen des EU-Projekts PromESSinG
vertreten. Der Tagungsaufenthalt von Deniz Uzman, Dokto-
randin in diesem Projekt, wurde freundlicherweise durch die
GFHG unterstützt.
Das ProMESSinG Projekt, das im Jahr 2015 an der Hochschule
in Kooperation mit vier weiteren europäischen Partnern be-
gonnen hat, untersucht die Zusammenhänge zwischen
Ökosystemfunktionen und Biodiversität im Weinbau und wie
diese von verschiedenen Bewirtschaftungsformen beein-
flusst werden. In Montpellier wurde ein Poster über den Zu-
sammenhang zwischen natürlicher Unkrautkontrolle und der
Laufkäferdiversität in ökologischen und konventionell bewirt-
schafteten Weinbergen vorgestellt. Das Thema passte her-
vorragend zum Schwerpunkt der ökologischen Nachhaltigkeit
dieser Expertentagung. Während der beiden Postersessions
kam es bei ein paar Gläsern Wein aus der Region zu anregen-
den Diskussionen mit internationalen Experten auf dem For-
schungsgebiet der Agrar- und Landschaftsökologie. Es konn-
ten fruchtbare Verbindungen zu thematisch verwandten Pro-
jekten und Forschern in anderen Ländern geknüpft werden.
Auch außerhalb der Tagungsstätte bot das im Herzen des
französischen Mittelmeerraums gelegene, mittelalterliche
Montpellier eine spektakuläre Kulisse für den Erfahrungsaus-
tausch über eine Vielzahl an Methoden und Arbeiten im span-
nenden Forschungsfeld der Ökologie. Bei verschiedenen sozi-
alen Aktivitäten, wie einem Grillabend am Strand der Camar-
gue oder einer Exkursion in die südfranzösischen Feuchtge-
biete, konnten nicht nur die faszinierenden Lebensräume
unseres europäischen Nachbarlandes kennen gelernt, son-
dern auch neue wissenschaftliche Kontakte geknüpft und
vertieft werden. Nicht zu vergessen ist natürlich der wertvolle,
empirische Vergleich von lokalen Weinsorten und dem wohl-
bekannten Rheingauer Riesling.
Insgesamt war der Besuch der Ecosummit nicht nur für das
eigene Forschungsprojekt eine sehr gelungene Tagung, son-
dern auch für den Blick über den eigenen Tellerrand, den man
durch die vielfältigen Poster- und Präsentationsbeiträge aus
den verschiedensten Bereichen der ökologischen Forschung
erlangen konnte. Mit erweitertem Horizont und neuen Pers-
pektiven ging es nach einer Woche im pittoresken Montpellier
zurück ins schöne, beschauliche Geisenheim.
Ecosummit Tagung in Montpellier 2016 Vorstellung des Projekts PromESSinG – Ein Bericht von Doktorantin Deniz Uzman
>>
Am 21. Februar 2017 fand in der Hochschule Gei-
senheim die Jahreshauptversammlung der Verei-
nigung der Johannisbeer-Anbauer in Deutschland statt. Nach-
dem der Vorstandsvorsitzende Dirk Herdieckerhoff die Mitglieder
begrüßte, folgte der Bericht des Vorstandes über das abgelau-
fene Jahr 2016 sowie unter anderem die Wahl des Vorstandes.
Dr. Christian von Wallbrunn, Wissenschaftler am Institut für Mik-
robiologie und Biochemie der Hochschule Geisenheim, referierte
zum Thema Produkte der Agrarproduktion in der Biotechnologie.
Über Aktuelles zur Pflanzenschutzmittelzulassung im Johannis-
beerenanbau berichtete Norbert Fischer von der Württembergi-
schen Obstgenossenschaft Raiffeisen eG in Öhringen.
>>
<
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Jahreshauptversammlung der Ver einigung der Johannisbeer-Anbauer Produkte der Agrarproduktion in der Biotechnologie ein Thema
32
AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
9th International Cool Climate Wine Symposium Bericht zur Tagungsteilnahme von Prof. Dr. Beate Berkelmann-Löhnertz und Dr. Moustafa Selim, Institut für Phytomedizin
Vom 26. bis 28. Mai 2016 fand das „9th Internatio-
nal Cool Climate Wine Symposium“ in Brighton
statt. Hier traf sich die Weinwelt der gemäßigten Klimazonen
zum internationalen Schlagabtausch. So hatten Weinwissen-
schaftler, Winzer, Berater, Branchenvertreter sowie wein-
bauspezifische und oenologisch orientierte Firmen aus aller
Welt Gelegenheit, Ideen auszutauschen. Das Symposium war
so organisiert, dass übergeordnete Veranstaltungen und die
Verkostungen gemeinsam wahrgenommen werden konnten.
Darüber hinaus wurden Vortragssektionen angeboten, die je-
weils parallel stattfanden.
Jeder Symposium-Tag stand unter einem anderen Motto:
– Tag 1: Facing a challenging climate
– Tag 2: Optimising fruit and wine quality
– Tag 3: Cool climate wine styles
Insgesamt gab es 28 Sektionen, denen 28 Gastredner als Sek-
tionsvorsitzende, welche jeweils einen Einführungsvortrag hiel-
ten, vorstanden. Darüber hinaus waren 70 Vortragende zu hö-
ren und 48 Poster zu sehen. Die Eröffnungsansprache hielt die
bekannte englische Weinjournalistin und Weinkritikerin Jancis
Robinson, persönliche Beauftragte der Queen zur kompetenten
Bestückung des royalen Weinkellers im Buckingham Palast,
seit sie im Jahr 2003 mit dem berühmten OBE-Orden ausge-
zeichnet wurde. Es folgten weitere Größen der Weinbranche,
wie z. B. Cornelis van Leeuwen (Terroir-Experte, aktuell in Borde-
aux), Mark Sosnowski (australischer Pflanzenschützer) und
Reinhardt Töpfer (deutscher Züchtungsforscher). Ein Genuss
der besonderen Art war ohne Zweifel das Vortragsduett des
Geisenheimer Präsidenten Prof. Dr. Hans Reiner Schultz mit sei-
nem Kollegen Gregory V. Jones von der Southern Oregon Univer-
sity, USA. Vor etwa 600 Tagungsteilnehmern spielten sich die
beiden zum Thema „Emerging Cool Climate Regions“ gekonnt
die Bälle zu und brachten sehr kurzweilig den Status Quo des
weinbaulich relevanten Klimawandels sowie zukünftige Her-
ausforderungen zu Gehör. Als Vorsitzende der an den Tagen
zwei und drei folgenden Sektionsveranstaltungen wurden be-
kannte Weinwissenschaftler für Eröffnungsvorträge engagiert.
So kamen Huiqin Ma (China), Paul Henschke (Australien), Vittorio
Rossi (Italien) und Wayne Wilcox (USA) zu Wort. Aus Geisen-
heim wurden Prof. Dr. Monika Christmann und Prof. Dr. Randolf
Kauer als Sektionsvorsitzende eingeladen.
In verschiedenen Einzelveranstaltungen stand die Weinwirt-
schaft des Gastgeberlandes im Fokus. Die südenglischen Win-
zer gehören zu den Gewinnern des Klimawandels. Zum überwie-
genden Teil werden die Moste für die Herstellung von „Sparkling
Wine“ verwendet. Aber auch tolle Stillweine gehören zum Spek-
trum der englischen Weinwirtschaft, wovon wir uns in den drei
Tagen immer wieder überzeugen konnten. Hier dominieren die
Rebsorten Chardonnay (23 %) und Spätburgunder (22 %).
Im Foyer gab es bei ausgezeichneter Bewirtung reichlich Gele-
genheit zum fachlichen Austausch, zum freudigen Wiedersehen
nach längerer Karenz sowie zum Knüpfen neuer Kontakte. Hier
wurde auch verschiedenen Firmen die Möglichkeit gegeben,
ihre Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren. Mehrere
Weinproben und Exkursionen haben das Programm sensorisch
und fachlich bestens abgerundet. Und dass nicht nur das Sym-
posium, sondern auch die Stadt Brighton einen Besuch wert ist,
davon konnten wir im Rahmen der Abendveranstaltungen und
am Rande des Symposiums facettenreich überzeugen.
Zusammen mit mehreren Co-Autoren wurden drei Beiträge aus
Geisenheim angemeldet, die allesamt als Vorträge angenom-
men wurden. Die Titel der Vorträge lauteten:
1. New approach to combat Botrytis in the vineyard using UV-C
irradiation (Berkelmann-Löhnertz et al.)
Die UV-C-Bestrahlung wurde als neue mögliche komplementäre
Methode zum chemischen Pflanzenschutz gegen den Erreger
des Grauschimmels, Botrytis, präsentiert. Im Vergleich zur che-
mischen Standard-Behandlung ergaben die bisher erzielten
Ergebnisse im Weinberg unter moderatem Krankheitsdruck
eine signifikant höhere biologische Wirksamkeit gegenüber
>>
AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
33
Botrytis beim Einsatz der UV-C-Technologie in Kombination mit
nur 50 % des chemischen Pflanzenschutzes. Auch an der Erd-
beere sowie im Sportrasenbereich finden erste orientierende
Untersuchungen mit dieser Technologie statt.
2. First results on the production of esca-free grapevine pro-
pagation material (Selim et al.)
Die Bereitstellung von Vermehrungsmaterial, welches frei von
Esca-Erregern ist, gilt als große Herausforderung. Welche phy-
tosanitären und chemisch-analytischen Bausteine auf der Ebe-
ne der Pfropfreben-Produktion eingesetzt werden können, um
diesem Ziel näher zu kommen, wurde anhand eines neuen Mik-
ro-Pathosystems gezeigt. Dabei sollen auch antagonistische
Pilze zum Einsatz kommen, um das Rebholz langfristig gesund
zu erhalten. Außerdem wurde ein neues Verfahren zur Untersu-
chung der Esca-Krankheit vorgestellt, und zwar der Einsatz von
Röntgen-Strahlen zur Früherkennung der Holzsymptome.
3. Regulating yield and optimising fruit composition using a low
input trellis system: semi-minimal pruned hedge (Stoll et al.)
Eine spezielle Schnitttechnik zur Laubwandgestaltung wurde
mit der im Rheingau verbreiteten Spaliererziehung verglichen,
um zu zeigen, wie sich unterschiedliche Schnitt- und Ausdün-
nungsverfahren auf das Wachstum der Rebe und auf die Quali-
tät der Trauben auswirken können. In Ergänzung zu den Laub-
schnittverfahren wurde das Phytohormon Gibberellinsäure
(GA3) eingesetzt, um die Traubenarchitektur zu verändern. Mit
dem besonderen Schnittverfahren konnten erstens die ge-
wünschten Mostqualitäten erzeugt werden. Zweitens brachten
die GA3-behandelten Flächen kleinere Beeren hervor und wa-
ren somit weniger anfällig gegenüber Botrytis.
Für die Gewährung der finanziellen Unterstützung, welche uns
die Teilnahme an einer überaus inspirierenden Tagung ermög-
licht hat, bedanken wir uns herzlich bei der GFHG!
In der Zeit vom 20. bis 23. September 2016 trafen
sich unter dem Motto „Pflanzenschutz: Effizienz
und Vielfalt“ weit über 1.000 Teilnehmer aus über 20 Ländern
anlässlich der 60. Deutschen Pflanzenschutztagung an der
Martin-Luther Universität in Halle an der Saale. Diese Tagung
findet im zweijährigen Turnus statt und bietet ein hervorragen-
des Forum, um sich über neue Schaderreger, integrierte und
biologische Bekämpfungsstrategien und aktuelle Entwick-
lungen im Pflanzenschutz auszutauschen. Die Hochschule
Geisenheim war mit einer Gruppe von sechs Kolleginnen und
Kollegen des Instituts für Phytomedizin angereist und präsen-
tierte aktuelle Geisenheimer Arbeiten in drei Vorträgen und
zwei Posterbeiträgen. Neben einer Vielzahl von Beiträgen in
unterschiedlichen Sektionen wie Weinbau, Gartenbau, Bio-
logischer Pflanzenschutz oder Schaderregernachweis bot
insbesondere die Plenarveranstaltung zum Motto der Tagung
reichlich Inspiration für Diskussion. Hier beleuchteten drei Im-
pulsvorträge aus verschiedenen Perspektiven Möglichkeiten
zur Effizienzsteigerung im Pflanzenbau unter dem Aspekt einer
nachhaltigen Intensivierung sowie Hürden bei der Umsetzung
des integrierten Pflanzenschutzes in der landwirtschaftlichen
Praxis. Ein weiteres Tagungs-Highlight für die Geisenheimer
Gruppe war die Verleihung des Posterpreises für das beste
Poster eines/r Nachwuchswissenschaftler/in an die Geisen-
heimer Doktorandin Melanie Dahlmann im Rahmen des Gesell-
schaftsabends der Tagung. Neben den wissenschaftlichen
Aspekten dieser Tagung boten Kaffeepausen, Posterdemons-
tration und der Gesellschaftsabend ausreichend Gelegenheit,
um neue Kontakte zu knüpfen und bereits bestehende zu ver-
tiefen. Der GFHG sei für die finanzielle Unterstützung des Ta-
gungsbesuches von Holger Linck, Katharina Piel und Annette
Reineke gedankt.
>>
Besuch der 60. Deutschen Pflanzen-schutztagung in Halle/Saale Ein Bericht von Prof. Dr. Annette Reineke
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Im Rahmen meiner Promotion „Identifying hab-
itat-specific threats, population genetic patterns
and restoration measures as a basis for the management of de-
graded Arnica montana populations” beschäftige ich mich u.a.
mit der genetischen Analyse von Beständen der Pflanzenart
Arnica montana, um ihre Populationsstruktur in Hessen darzu-
stellen und Hinweise auf diesbezügliche Gefährdungsursachen
zu finden. Finanziert aus Mitteln der Gesellschaft zur Förderung
der Hochschule Geisenheim e.V. (GFHG) konnte ich im Mai 2016
die Tagung „PopBio“ im tschechischen Třeboň besuchen, um
mich hinsichtlich Methoden und Auswertung auszutauschen
und meine ersten Ergebnisse vorzustellen.
Seit September 2014 bin ich Teil des von BMUB/BfN und BMBF
geförderten Artenschutzprojekts ArnikaHessen, welches in Ko-
operation vom Botanischen Garten Marburg, der Philipps-Univer-
sität Marburg und der Hochschule Geisenheim durchgeführt
wird. In meiner Arbeit geht es um die Erforschung der Rückgangs-
ursachen von A. montana und die Erarbeitung von Pflegemaß-
nahmen, die bestehende Populationen fördern und die Ansied-
lung an geeigneten Stellen ermöglichen sollen. Die Bestände der
Arzneipflanze gehen in Mitteleuropa stark zurück, wobei die Ur-
sachen nur unzureichend geklärt sind. Diskutiert werden ver-
schiedene habitat-verschlechternde Einflüsse sowie populati-
onsgenetische Faktoren, da sich die Art in vielen Beständen nur
noch vegetativ ausbreitet. Vermeintlich große Populationen be-
stehen so lediglich aus wenigen Individuen, was einen Mangel an
Fortpflanzungspartnern, genetische Verarmung und reduzierten
Genfluss zur Folge haben kann.
Um das Ausmaß der Klonalität und der genetischen Diversität in
den hessischen A. montana-Beständen zu untersuchen, führe
ich genetische Analysen durch. Dafür werden Blattproben nach
einem festgelegten Rastermuster entnommen und ihre DNA ext-
rahiert. Es folgen Vervielfältigung der DNA und eine Fragmentlän-
gen-Bestimmung. Die Auswertung zur Zeit der Tagung zeigt,
dass besonders kleine Bestände eine niedrige klonale Diversität
besitzen sowie eine geringe Anzahl an unterschiedlichen Allelen,
wobei dies besonders deutlich in Tieflagen-Beständen (< 500 m
über Normalnull) ist. Eine räumliche Autokorrelation weist dazu
auf besonders hohe Verwandtschaftsgrade bei benachbarten
Pflanzen, abhängig von der Populationsgröße, hin. Dies spiegelt
die klonale Ausbreitungsweise wider, bei der die Tochterpflanzen
in sogenannten Trupps um die Mutterpflanze wachsen.
Der GfÖ-Arbeitskreis „Populationsbiologie der Pflanzen“ (PopBio)
beschäftigt sich seit 1988 mit Populationsgenetik und verwand-
ten Disziplinen. Bei meinem Besuch auf seiner Jahrestagung vom
5. bis 7. Mai im beschaulichen Städtchen Třeboň stellte ich auf
einem Poster die Ergebnisse meiner bisherigen Arbeit vor und
durfte in einem dreiminütigen „Lightning talk“ darauf aufmerksam
machen. Ich nutzte die Gelegenheit dazu, auf Probleme hinzu-
weisen und bekam während der Postersession viele Tipps und
Anregungen.
Zur Zeit der Tagung konnte ich mit Daten aus 25 Beständen arbei-
ten; seitdem ist der Datenbestand auf 37 Populationen ange-
wachsen und ich freue mich, alle Daten zusammen auswerten zu
können. Gespannt bin ich dabei auf die Populationsstruktur mit
Blick auf ganz Hessen, da ich bisher nur eine Trennung in nord-
westliche und südöstliche Bestände finden konnte.
>>
Populationsgenetische Tagung in Tschechien Ein Bericht von Doktorandin Verena Lauströer
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AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
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INSTITUT FÜR WEITERBILDUNG
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Schutzkonzepte für die Heilpflanze „Arnika“ Geisenheimer Fachtagung bringt Forschung und Praxis an einen Tisch
Ein gelbes Blütenmeer, soweit das Auge reicht:
Die Heilpflanze Arnika war früher in vielen Ge-
genden Deutschlands ein gewohnter Anblick. In den letzten
Jahrzehnten sind die Bestände in Hessen wie auch in ganz
Deutschland jedoch drastisch zurückgegangen. Die letzten
Reste sind mittlerweile streng geschützt – und nehmen trotz-
dem weiter ab.
„Es besteht dringender Handlungsbedarf, damit Arnika und ihre
Lebensräume, die Magerrasen und Heiden, nicht vollkommen
verschwinden. Hierfür müssen Forschung und Praxis gemein-
sam Schutzkonzepte erarbeiten“, erläutert Prof. Dr. Ilona Leyer
aus der AG Pflanzenökologie & Naturschutz der Hochschule
Geisenheim den Anlass für eine Fachtagung zu diesem Thema,
die am 2. und 3. März an der Hochschule Geisenheim stattge-
funden hat. Die Tagung wurde von ArnikaHessen, dem Ver-
bund-Projekt des Marburger Botanischen Gartens, der Natur-
schutzbiologie der Universität Marburg und der Hochschule
Geisenheim, zusammen mit dem Geisenheimer Institut für
Weiterbildung (GIW) veranstaltet. Das Projekt wird vom Bun-
desumwelt- und Bundesforschungsministerium sowie dem
Bundesamt für Naturschutz mit mehr als 1,3 Millionen Euro aus
dem Bundesprogramm „Biologische Vielfalt“ gefördert. Die
rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung aus Tätig-
keitsfeldern wie Forschung, Naturschutzbehörden, Botani-
schen Gärten und Landschaftspflege reisten aus der ganzen
Bundesrepublik sowie aus Belgien und Luxemburg an. „Es
geht uns darum, den Dialog zwischen Forschung und Praxis zu
fördern, um eine gemeinsame Wissensbasis und eine bessere
Vernetzung der im Arnika-Schutz tätigen Institutionen zu
schaffen“, so Dr. Andreas Titze, Koordinator des Projektes und
Direktor des Marburger Botanischen Gartens.
Die Tagung machte deutlich, dass vor allem eine zunehmende
schleichende Nährstoffanreicherung den Lebensräumen der
Art zusetzt. Zur kurzfristigen Stützung sind Erhaltungskulturen
wichtig, die über Samen der Wildbestände in Botanischen Gär-
ten angelegt werden. Für die langfristige Regeneration ist aber
ein Pflege-Management an den Wildstandorten nötig, das sich
an den jeweiligen Vor-Ort-Bedingungen orientiert. Die Schaf-
fung von Offenboden zur Samenkeimung ist dabei genauso
wichtig wie der verstärkte Nährstoffentzug durch Mahd oder
Beweidung. Als Maßnahmen wurden unter anderem kleinräu-
miger Bodenabtrag, die Entfernung von dichter Streu- und
Moosschicht sowie kontrolliertes Brennen von den Fachleuten
diskutiert.
Weitere Aspekte der Tagung betrafen Ergebnisse populations-
genetischer Untersuchungen der Arnika-Bestände, mit deren
Hilfe man unter anderem herausfinden kann, ob sich die Be-
stände über Samen überhaupt noch vermehren. „Gerade kleine
Bestände sind oft genetisch verarmt und schaffen es dann
aus eigener Kraft nicht mehr, den Bestand aufrecht zu erhalten
– und das trotz eines optimalen Lebensraumes“, gibt Verena
Magerrasen und Heiden sind der Lebensraum der Heilpflanze Arnika. © Claudia Hepting
Arnika-Blühaspekte, wie hier bei einem der größten Bestände Hessens, sind sehr selten geworden. © Andreas Titze
>>
Tagung „Zukunft der Friedhöfe“ am 22. Februar 2017 an unserer Hochschule Marketing und Sanierung im Fokus von Information und Diskussion
Die fachliche und methodische Aufbereitung der
Thematik „Friedhofsbetrieb“ in ihrer ganzen
Vielschichtigkeit stand auf der Agenda der Tagung „Zukunft
der Friedhöfe“ am 22. Februar 2017 an der Hochschule Geisen-
heim. Organisiert vom Geisenheimer Institut für Weiterbildung
(GIW) diskutierten Landschaftsarchitekten, Friedhofsbe-
treiber, Bestatter, Steinmetze, Friedhofsgärtner und Architek-
ten mit Vertretern der beteiligten Verbände über neue Fried-
hofskonzepte. Unter der Moderation von Prof. Klaus Werk,
Studiengangsleiter Landschaftsarchitektur, diskutierten die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer Sanierung, Marketing, Netz-
werkentwicklung und den Übergang vom Friedhof in eine
öffentliche Parkanlage.
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INSTITUT FÜR WEITERBILDUNG
36< Referent Thomas Struchholz © teba
Lauströer, Geisenheimer Doktorandin im ArnikaHessen-Projekt
zu bedenken. Die Aspekte, die beim Arnika-Schutz eine Rolle
spielen, sind vielfältig und die ökologischen Prozesse, die es
mit einzubeziehen gilt – wie Bestäubung, Konkurrenz mit der
Begleitvegetation, genetische Verarmung und Inzucht – sind
komplex. Eine der größten Herausforderungen ist dabei noch
gar nicht genannt: „Wenn unser Projekt ArnikaHessen 2020
ausläuft, werden wir wahrscheinlich viele Bestände auf einen
guten Weg gebracht haben und wir werden jede Menge Erfah-
rungen zur Erhaltung der Art weitergeben können. Es kommt
aber darauf an, dass wir es schaffen, die angepasste Nutzung
der Lebensräume nachhaltig zu sichern – und das kann nur
durch die Akteure vor Ort gewährleistet werden“, resümiert
Leyer am Ende der Tagung. Auf die aktive Einbindung der Land-
wirtschaft, lokaler Verbände und engagierter Bürger komme es
an. Die Tagungsteilnehmer waren sich einig, dass ein Bewusst-
sein für die biologische Vielfalt allgemein und den Wert ihrer
Erhaltung in der breiten Öffentlichkeit geschaffen werde müs-
se, um langfristig die Biodiversität zu sichern.
Infos zum Projekt ArnikaHessen:
www.arnika-hessen.de
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INSTITUT FÜR WEITERBILDUNG
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Aktuelle Trends aus der Welt der alkoholfreien Getränke Geisenheimer Getränkeseminar bringt Experten aus Industrie und Forschung zusammen
>> Technologien, Rohwaren, Produkte, Inhaltsstoffe:
Beim Geisenheimer Getränkeseminar am 7. und 8.
März 2017 diskutierten Expertinnen und Experten aus For-
schung und Industrie aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse
und neueste Trends für die Getränkeindustrie. Das zweitägige
Seminar brachte Betriebs- und Laborleiter, Fruchtsafttechni-
ker, Produktentwickler sowie Vertreter der Zulieferindustrie zu-
sammen. Gastgeber war neben dem Geisenheimer Institut für
Weiterbildung (GIW) das Institut für Weinanalytik & Getränke-
forschung der Hochschule Geisenheim.
Auf der Rednerliste stand unter anderem Prof. Dr. Reinhold
Carle von der Universität Hohenheim mit seinen Vorträgen zur
Druckwechseltechnologie als aussichtsreiches Verfahren zur
nicht-thermischen Haltbarmachung von Fruchtsäften sowie
zum Thema Fälschungen durch Reaktivfarbstoffe. Dr. Victor
Ara von Chelab referierte über den Bio-Status-Nachweis mit-
tels Stabil-Isotopen-Verhältnis-Analysen in Fruchtsäften und
deren Halb- und Rohwaren. Abgerundet wurde das Programm
durch Vorträge weiterer Expertinnen und Experten aus den Be-
reichen Verfahrenstechnik und Lebensmittelchemie sowie
eine angeregte Abschlussdiskussion zum Thema „Xanthan &
Co.: Zulassung von neuen Zusatzstoffen für Fruchtsäfte und
Nektare – was ist davon zu halten?“
Professionelle Kommunikation in schwierigen Situationen Weiterbildung für die Mitarbeiterinnen des Studienzentrums
Studierende mit Prüfungsangst, finanziellen
Schwierigkeiten oder mehreren nicht bestande-
nen Modulen: Die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle für
Prüfungswesen und des Studienbüros im Müller-Thurgau-
Haus unserer Hochschule müssen nicht selten auch schwie-
rige Gespräche führen. Um mit solchen Situationen künftig
noch besser umgehen zu können, hat das Team gemeinsam
die Schulung „Umgang mit Studierenden, Kollegen und Kolle-
ginnen und Lehrenden in schwierigen Situationen“ absolviert.
Finanziert wurde der Tages-Workshop vom Vizepräsidenten
Lehre, Prof. Dr. Otmar Löhnertz.
Unter der Leitung von Coach Elke Umbach trainierten die Teil-
nehmerinnen, auch in komplexen Situationen Position zu be-
ziehen, empfängerorientiert, höflich und bestimmt „Klartext
zu reden“, destruktive Gesprächsverläufe zu erkennen und zu
unterbrechen und schwierige Inhalte zu transportieren – klar
auf der Sachebene
und empathisch
auf der Bezie-
hungsebene. „Uns
ist wichtig, auch in
Hochzeiten, in de-
nen wir selbst un-
ter Stress stehen,
den Studierenden
sowie den Kollegin-
nen und Kollegen hilfsbereit und sachlich begegnen zu
können“, sagt Ulrike Schneider, Teamleiterin in der Geschäfts-
stelle für Prüfungswesen. „Mit der Schulung haben wir den
ersten Schritt getan, um uns für diese wachsenden Heraus-
forderungen zu wappnen. Daran wollen wir auch zukünftig
kontinuierlich weiterarbeiten.“
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VEG / ALUMNI ___ Marke Geisenheimer
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>> Vor mehr als zehn Jahren, im Juli 2006, hat der
junge Grieche Antonis Dourakis sein Wein-
bau-Studium an unserer Hochschule abgeschlossen. Die
Erinnerungen an seine Studienzeit und die Kontakte, die er
in dieser Zeit geknüpft hat, hat er sich bewahrt. Im Inter-
view gibt er Einblick in seinen Werdegang und den griechi-
schen Weinbau.
Herr Dourakis, wie sind Sie 2002 auf die Idee gekommen, in
Geisenheim zu studieren?
Auf Kreta ist es üblich, dass eine Familie zusammenarbeitet;
bei uns im familieneigenen Weingut. Mein Vater hatte schon
genaue Pläne im Kopf, als meine Schwester und ich noch
ganz klein waren. Er selbst hat in Weinsberg Wein- und
Obstanbau studiert und kannte die Liebe und die Leiden-
schaft, die die Deutschen in Sachen Wein und Weinbau ha-
ben. Er wollte, dass wir davon profitieren und hat uns schon
in jungen Jahren Karriereperspektiven eröffnet. „Antonis,
mein Sohn“, hat er gesagt. „Du hast eine so gute Nase! So
ein Talent muss man nutzen. Du wirst einmal ein sehr guter
Oenologe werden – und die beste Schule dafür gibt es in Gei-
senheim.“ Ich hatte damals keine Ahnung, was und wo Gei-
senheim ist, aber ich wusste schon mit sechs Jahren, dass
ich ein Oeneologe werde und dafür besser die deutsche
Sprache lerne. So ist es passiert.
Welche Erinnerungen haben Sie
an die Zeit in Geisenheim?
Ich habe viele positive Erinnerun-
gen: Alle Professoren und Mitar-
beiter der Hochschule waren sehr
hilfsbereit. Alles war so gut orga-
nisiert und ich hatte Kommilito-
nen aus der ganzen Welt. Ich
habe in Geisenheim viele Leute
kennengelernt; Menschen, die
heutzutage überall auf der Welt leben und arbeiten und mit
denen ich noch öfter Kontakt habe. Wenn ich berufliche Fra-
gen haben, sind meine Kommilitonen und auch die Profes-
soren immer bereit, mich zu unterstützen.
Wie verlief Ihr beruflicher Werdegang nach dem Abschluss
und was tun Sie heute?
Nach meinem Abschluss 2006 bin ich direkt zurück nach
Kreta gegangen – meine ganze Familie hat auf die zusätzli-
che Hilfe gewartet. Ich arbeite heute als Oenologe in unse-
rem Familienweingut. Wir produzieren pro Jahr 140.000 Fla-
schen aus griechischen aber auch internationalen Rebsor-
ten.
Was unterscheidet den Weinbau in Griechenland von dem
in Deutschland?
Da gibt es einige Unterschiede: andere Rebsorten, anderes
Klima, anderer Boden. Auf Kreta treiben die Reben schon
Ende Februar oder Anfang März aus. Es ist sehr leicht, die
Weine ökologisch anzubauen, weil es zwischen Mai und
September kaum regnet. Auch die Lese fängt sehr früh an,
im letzten Jahr zum Beispiel am 28. Juli. Trockenheit ist die
größte Gefahr, deshalb werden viele Reben mit dem Gobelet
System erzogen.
Würden Sie anderen jungen Menschen ein Studium in Gei-
senheim empfehlen?
Auf jeden Fall! Geisenheim war, ist und bleibt – so hoffe ich
– eine der besten Hochschulen für Weinbau und Oenologie.
Ich habe immer das Gefühl, dass Geisenheim das Zentrum
des Welt-Weinbaus ist; alles was in der Weinwelt wichtig ist,
erfährt und lernt man in Geisenheim. <
Griechenland – Geisenheim und zurück Alumnus Antonis Dourakis über seine Erinnerungen an das Studium und die Unterschiede zwischen Griechenland und Deutschland
VEG / ALUMNI ___ Marke Geisenheimer
39
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Freudiges Zusammentreffen über viele Generationen Professor Müller-Thurgau-Preis im Rahmen der VEG-Mitgliederversammlung verliehen
2.904 organisierte „Geisenheimer“ Mitglieder
weltweit sprechen für sich. Um diese Gemein-
samkeit zu wahren, fand im November 2016 wieder die Mit-
gliederversammlung der VEG – Geisenheim Alumni Associati-
on e.V. an unserer Hochschule statt. Begrüßt wurden die
Ehemaligen durch VEG-Präsident Robert Lönarz, der deutlich
machte, dass die bestehende Verbindung gepflegt werden
muss und auch gepflegt wird. Um Mitglieder ein Leben lang
zu halten, ging er insbesondere auch auf die Weiterentwick-
lung des Alumni-Gedanken an Hochschulen ein. Simone
Böhm, Leitung der Alumni-Geschäftsstelle, betonte die Freu-
de, die ihr die Arbeit in Bezug auf die Ehemaligen bereitet,
und berichtete über ihre Erfahrungen und den Austausch.
„Vor allem in den Gesprächen und Erfahrungen mit den ‚älte-
ren Semestern‘ liegt ein großer Erfahrungsschatz, den es zu
bewahren und weiterzugeben gilt“, so Böhm. Auf die Vielfäl-
tigkeit der seit 2013 bestehenden neuen Hochschule verwies
der Präsident der Hochschule Geisenheim, Prof. Dr. Hans Rei-
ner Schultz. Er stellte außerdem die Zielvereinbarungen mit
dem Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst,
den sogenannten „Hochschulpakt 2020“ vor und ging da-
nach auf Einzelthemen wie Forschung sowie Studium und
Lehre ein. In Bezug auf die Personalentwicklung verwies der
Hochschulpräsident auf den deutlichen Zuwachs gegenüber
der Zeit vor der Hochschulgründung 2012. Ebenso ging er auf
die in naher Zukunft geplanten baulichen Maßnahmen auf
dem Campus Geisenheim ein und gab den Anwesenden den
Tipp, sich nicht mehr nur alle fünf Jahre an der Hochschule
blicken zu lassen, sonst würde die Gefahr bestehen, dass die
Ehemaligen den Campus nicht wiedererkennen würden.
Nach dem Geschäfts- und Kassenbericht, verbunden mit der
Entlastung der Geschäftsführung und des Vorstandes, folg-
ten die Wahlen zum Vorstand.
Ein Highlight des Abends war die Verleihung des Professor
Müller-Thurgau-Preises an den Rebenveredler und Reben-
züchter Ferdinand Staab, der selbst von 1966 bis 1969 in Gei-
senheim studiert hat und den Preis allen Rebenveredlern
widmete. Passend zum Thema Rebenzüchtung hielt Prof. Dr.
Ernst Rühl vom Institut für Rebenzüchtung die Laudatio. Rühl
erklärte unter anderem, warum die Rebenveredelung 1963
eingeführt wurde und machte auf die wichtigen Innovatio-
nen wie zum Beispiel die Einführung von Chinosol im Bereich
der Rebenzüchtung aufmerksam. „Insbesondere auch dank
der hervorragenden Kommunikation und guten Beziehungen
durch den Preisträger habe sich im Bereich der Rebenzüch-
tung viel getan“, erklärte Rühl. Staab, der zur Ehrung die Ur-
kunde sowie eine Karaffe von Lönarz überreicht bekam, ist
VEG / ALUMNI ___ Marke Geisenheimer
40
außerdem vielseitig in Verbänden engagiert. In seiner Dan-
kesrede erzählte er, dass sein sehr früh verstorbener Vater
damals davon träumte, dass er promoviert. „Nun habe ich
sogar einen Professor: den Professor Müller-Thurgau-Preis“,
lächelte Staab. „Ich liebe die super Zusammenarbeit mit den
Kollegen der Geisenheimer Rebenzüchtung, es ist wie eine
Familie der Rebenveredler. Diese und die langjährige Verbun-
denheit zu den Kunden machen es mir nicht leicht, dass Le-
ben nach den Reben zu leben“, ergänzte der Preisträger.
„Einmal Geisenheimer, immer Geisenheimer.“
Im Anschluss an die Preisverleihung folgten die Ehrungen für
25-, 40-, und 50-jährige Mitgliedschaften. Mit den passen-
den Worten „einmal Geisenheimer, immer Geisenheimer“ zum
Abschluss der gelungenen Veranstaltung verwies der VEG-Vi-
zepräsident Edmund Diesler anlässlich seiner Ehrung für die
40-jährige Mitgliedschaft auf die „Marke Geisenheimer“.
Das Zusammentreffen fand seinen Höhepunkt bei der litera-
rischen Weinprobe. Martin Seidler vom SWR Fernsehen las
Erich Kästners „13 Monate“. Auf die Frage, ob es für jede Jah-
reszeit den passenden Wein gibt, präsentierte Josefine
Schlumberger, ehemalige deutsche Weinkönigin und Studen-
tin der Hochschule Geisenheim, die köstlichsten Antworten.
Alles in allem ein literarisch-musikalischer und genussvoller
Spaziergang durchs Jahr, der vom Pianisten Peter Grabinger
mit Musik großer Komponisten wie Mozart, Beethoven,
Gershwin und Chopin vertont wurde.
Das Protokoll zur Mitgliederversammlung wurde mit dem De-
zember-Newsletter an alle Geisenheimer versendet. Wer die-
sen nicht erhalten hat, kann das Protokoll natürlich jederzeit
in der Geschäftsstelle anfordern.
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>> In der Geschäftsstelle der VEG – Geisenheim
Alumni Association e.V. legen wir viel Wert dar-
auf, mit Ihnen in Kontakt und Austausch zu bleiben. Mit aus
diesem Grund unterstützt die VEG die Herausgabe des in Ih-
ren Händen liegenden Magazins! Sie sollen informiert sein
darüber, was an der Hochschule passiert – auch wenn das
noch weitaus mehr ist, als hier abgedruckt werden kann. Zu-
sätzlich zu PlanG versenden wir monatlich unseren eigenen
Newsletter. Sollten Sie diesen noch nicht erhalten, dann las-
sen Sie der Geschäftsstelle Ihre aktuelle Mailadresse zu-
kommen. (simone.boehm@geisenheimer.de)
Im internen Mitgliederbereich auf unserer Webseite www.
geisenheimer.de können Sie die Änderung selbst vorneh-
men und zudem prüfen, ob die Adress- und Bankdaten kor-
rekt hinterlegt sind. Ihre Mitgliedsbescheinigung für das je-
weilige Beitragsjahr liegt dort für Sie zum Ausdruck bereit.
Sollten Sie nicht am elektronischen Lastschriftverfahren
teilnehmen, vergessen Sie nicht, den fälligen Beitrag zu
überweisen.
Zur letzten akademischen Abschlussfeier im Kloster Eber-
bach wurde neben dem Absolventenhut und den Rosen
erstmals die neue VEG Anstecknadel an die absolvierten
Mitglieder überreicht. Diese entspricht dem Logo der Hoch-
schule Geisenheim – ist jedoch komplett in silberner Farbe
gehalten. Damit bringt die VEG die enge Verbundenheit zur
Hochschule und den Alumni zum Ausdruck. Über die Ge-
schäftsstelle erhalten Sie als VEG-Mitglied die neue An-
stecknadel per Post zugesandt!
Geisenheimer Alumni – Bleiben wir in Kontakt! Ein paar Jahre Studierende – ein Leben lang Alumni
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PERSONALIEN
G-STATTEN Professorin für Betriebswirtschaft des Wein- und Getränkesektors an der Hochschule Geisenheim
Im September 2015 wurde Prof. Dr. Simone Loose an unsere Hochschule als Leiterin des Instituts für Betriebswirtschaft & Markt-
forschung berufen. Sie besetzt die erste Eck-Professur mit dem Forschungsschwerpunkt Wein- und Getränkemarketing, die der
besonderen Profilbildung der Hochschule dienen soll. Neben der Forschung engagiert sie sich im Bachelor- und Masterstudium vor
allem in den Lehrbereichen Marketing, Marktforschung sowie Vertrieb und Logistik.
In ihrer Jugend in der sächsischen Lausitz entwickelte Simone Loose zeitig Interesse an der Natur und verbrachte viele Jahre bei den
Jungen Sanitätern. Nach vorderen Plätzen bei Mathematikolympiaden entdeckte sie am Internat der Spezialschule für Mathematik und
Naturwissenschaften in Riesa vor allem ihre Liebe zur Biologie. In den Wendewirren wenige Jahre nach der deutschen Wiedervereini-
gung verschlug es Simone Loose in die wirtschaftliche Richtung. Nach einer Banklehre bei der Dresdner Bank studierte sie in Dresden
und in Göteborg Betriebs- und Volkswirtschaften. Bei einem Urlaub an der Rhône in Südfrankreich infizierte sie sich Mitte der 90er
Jahre mit dem Weinvirus. In Praktikas beim Weingut Heinz Josef Oster an der Mosel begeisterte sie, wieviel angewandte Naturwissen-
schaften in Weinanbau und -ausbau stecken. Fortan kombinierte sie ihre Interessen für Wein und Wirtschaft. So schrieb sie ihre Dip-
lomarbeit zum deutschen Weingesetz aus Konsumentensicht und führte viele Jahre lang sensorische Weinseminare an der TU Dres-
den durch. Bei Besuchen in Geisenheim wurde sie von Prof. Dr. Dieter Hoffmann zu ihrem Promotionsthema an der TU Dresden inspiriert,
die Bedeutung der Herkunft der Sektgrundweine beim deutschen Konsumenten zu erforschen. Folgerichtig wurde sie danach wissen-
schaftliche Mitarbeiterin in der Ökonomie in Geisenheim.
Einem Angebot, als Postdoc nach Adelaide an die University of South Australia zu gehen, konnte Simone Loose nicht widerstehen. Zu-
sammen mit Kollegen vom Australian Wine Research Institute forschte sie daran, Methoden zur Messung von Konsumentenpräferen-
zen für die Sensorik und die Verpackung von Wein zu optimieren, und brachte diese in Marktforschungsprojekten in Australien, USA und
China zur Anwendung. Die Zeit in Australien war für Simone Loose eine wissenschaftlich extrem prägende Zeit, aus der auch ein welt-
weites Netzwerk zu Lehr- und Forschungseinrichtungen im Weinmarketing hervorgeht, das aus der Keimzelle der Wine Marketing Group
um Prof. Larry Lockshin in Adelaide entstanden ist. Noch heute ist sie dem Ehrenberg-Bass Institute for Marketing Science in Adelaide
als Adjunct Senior Research Fellow eng verbunden. Nach ihrer Rückkehr nach Europa erhielt Simone Loose ein begehrtes Marie Curie
Forschungsstipendium der EU, um am MAPP Centre der Aarhus University in Dänemark u.a. mit Eye-Tracking zum Einkaufsverhalten der
Konsumenten bei Lebensmitteln zu forschen. Daneben gab sie Gastvorlesungen im Bordeaux Wine MBA in Frankreich und war an ver-
schiedenen internationalen Forschungsprojekten in der Marktforschung für Wein tätig. Während ihrer Professurvertretung des Lehr-
stuhls für Marketing an der TU Dresden habilitierte sie sich in Agrar- und Ernährungsmarketing an der Christian-Albrechts-Universität zu
Kiel und wurde Mutter von Zwillingen.
Mit ihrer Berufung nach Geisenheim schließt sich für Simone Loose ein Kreis. Der enge Kontakt der Hochschule zur Wein- und Geträn-
kebranche stellt für sie eine einzigartige Möglichkeit dar, fundierte Forschung für die Bedürfnisse der Praxis umzusetzen. Sie findet
es eine besonders reizvolle Herausforderung, den ganz unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen
Branchenakteure wie Weingüter, Genossenschaften, Keller eien
und Verbänden gerecht zu werden.
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Prof. Dr. Simone Loose
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PERSONALIEN
42
<
>> Im Rahmen der Akademischen Abschlussfeier
am 18. Februar 2017 verabschiedete die Hoch-
schule Geisenheim nicht nur ihre Absolventinnen und Absol-
venten, sondern auch Prof. Dipl.-Ing. Siegbert Sattler. Vom
Sommersemester 1983 bis zum Wintersemester 2016/17 hat
Sattler an der Hochschule Geisenheim im Studiengang
Landschaftsarchitektur, aber auch in Wiesbaden in den
Fachbereichen Gestaltung und Kommunikationsdesign un-
terrichtet. Er hat alle Veränderungen und Reformen von der
Fachhochschule Wiesbaden über die Hochschule Rhein-
Main bis zur Hochschule Geisenheim University miterlebt.
Einer alten Tradition folgend trat Sattler als Beamter des hö-
heren bautechnischen Dienstes der Hessischen Staatsbau-
verwaltung, der die Bauten des Landes Hessen und der Bun-
desrepublik Deutschland im Rheingau betreut, als Lehrbeauf-
tragter in Geisenheim an. Zuvor hatte er als Projektleiter alle
Baumaßnahmen und Bauunterhaltungsarbeiten, auch unse-
re Lehr- und Forschungsanstalt, betreut. Als Projektleiter rea-
lisierte er in der Fachhochschule Wiesbaden die Bauab-
schnitte „Architektur, Bauingenieurwesen, Informatik sowie
Mensa, Bibliothek und Parkhaus“. Nach 35 Jahren Dienstzeit
beim Staatsbauamt Wiesbaden wurde er im November 2006
in den Ruhestand verabschiedet.
Seine Lehrtätigkeit, die mit der Ernennung zum Honorarpro-
fessor am 03. März 2001 geehrt wurde, führte er – wegen
seiner wertvollen Erfahrung mit historischer Bausubstanz –
bis 2017 fort. Er war als Projektleiter für das Wiesbadener
Schloss, das Biebricher Schloss, die Burgen Ehrenfels, Ho-
henstein und Mosburg sowie das Niederwald-Denkmal tätig.
Bei der Akademischen Abschlussfeier schloss sich für Sattler
dann auch der berufliche Kreis, denn unter anderem und vor
allem war er für die Baumaßnahmen des Kloster Eberbach
verantwortlich. Vor über zehn Jahren war der Konversenbau
mit dem Laiendormitorium seine letzte Baumaßnahme inner-
halb der Staatsbauverwaltung. Als Mann der Praxis konnte
Sattler sein Fachwissen in 33 Jahren an viele Studierenden-
generationen weitergeben. Weit über fünfzig Veröffentlichun-
gen hat er verfasst.
Seine Lehrmethode hatte etwas Besonderes: Er zeigte be-
wusst keine Dias oder Powerpoint-Präsentationen, sondern
zeichnete Stadtpläne, Grundrisse, Tempel- und Kirchenan-
sichten und wichtige Baudetails an die Schultafel. Aufgrund
seiner zeichnerischen Qualifikationen unterrichtete er somit
auch das Fach „Freihandzeichnen“.
Die Hochschule Geisenheim dankt Prof. Dipl.-Ing. Sattler für
seine Tätigkeiten an unserer Hochschule und wünscht ihm für
die Zukunft bei bester Gesundheit alles Gute!
Hochschule Geisenheim verabschiedet Prof. Siegbert Sattler Drei Jahrzehnte Lehre in Kunst- und Kulturgeschichte, Geschichte des Städtebaus und Freihandzeichnen
<
PERSONALIEN
Zum Tod von Prof. Dr.-Ing. Herrmann Bauer Nachruf von Prof. Dr. Erik Schweickert
43
„Leut, ich destilliere jetzt ab nach Monte Pre-
so“. Mit diesem Satz hat sich Prof. Dr. Herr-
mann Bauer bei Generationen von Studierenden nach ei-
nem Projekt oder einer Exkursion verabschiedet und ist in
sein geliebtes Presberg gefahren. Am 6. Januar 2017 hat er
sich nun für immer von uns verabschiedet.
Herrmann Bauer wurde am 18. August 1936 geboren. Er stu-
dierte an der Fakultät für Brauwesen der TU München. Di-
rekt im Anschluss an seinen Abschluss als Diplom-Ingeni-
eur sammelte er erste berufliche Erfahrungen als Laborlei-
ter in einer nordhessischen Großbrauerei, ehe er als wis-
senschaftlicher Assistent ins Institut für technische
Mikrobiologie bei Prof. Weinfurtner in Weihenstephan wech-
selte. Seine Forschungsaufgaben waren im Bereich der
„physikalischen Methoden zur Haltbarmachung von Ge-
tränken und spezielle Probleme der Hefereinzucht“. Wäh-
rend dieser Zeit seiner Promotion entdeckte Herrmann Bau-
er seine Passion für die Lehre, in die er durch Vorlesungen,
Praktika und die Diplomandenbetreuung eingebunden war.
1969 wurde er dann mit ‚sehr gut‘ zum Dr.-Ing. promoviert.
Nach Geisenheim kam Herrmann Bauer am 1. September
1968 und übernahm die Stelle eines wissenschaftlichen Ra-
tes im Institut für Kellerwirtschaft und Verfahrenstechnik.
Schon bei seiner Einstellung war klar, dass er sich auf die
Verfahrenstechnik, die Technologie sowie die Wein- und Ge-
tränkebeurteilung spezialisierte. Somit legte er die Basis
dafür, dass damals die Gründung der neuen und in der Form
einzigartigen Fachrichtung Getränketechnologie überhaupt
erfolgen konnte. 1974 wechselte Herrmann Bauer dann
auch offiziell an die Fachhochschule und wurde zum ‚Pro-
fessor‘ ernannt.
In seiner unvergesslich direkten und herzlichen Art war
Herrmann Bauer das bayerische Original in Geisenheim.
Sein Bestreben war es bis zu seiner Pensionierung, den
Studierenden fachlich fundiertes Wissen zu vermitteln,
welches dann durch die handwerkliche Anwendung im
Rahmen von Praktika erweitert wurde. Somit konnten ins-
besondere die Getränketechnologen, aber auch die Oenolo-
gen, die bei Herrmann Bauer in den Vorlesungen und Prakti-
ka waren, eine qualitativ hochwertige Ausbildung mit
höchstem Praxisbezug erfahren.
So hat er 1979 mit großem Engagement das Sektprojekt in-
itiiert, aufgebaut und von 1981 an bis zu seiner Pensionie-
rung im Jahr 1999 jahrzehntelang durchgeführt. Mit viel
Herzblut führte er somit tausende Studierende in die Kunst
des praktischen Sektmachens ein. Zum einen erlernten da-
mit im legendären Sektkeller viele der heutigen Persönlich-
keiten in der Sektbranche ihr Handwerk. Zum anderen war
er mit diesem Sektprojekt aber auch derjenige, der die Er-
folgsgeschichte des Winzersekts in vielen Weingütern in
Deutschland erst ermöglichte und sich damit historische
Verdienste um den Sekt in der deutschen Weinwirtschaft
erwarb.
In der Sensorik kannte er in den Prüfungen kein Pardon,
selbst exotische Spirituosen musste ein Geisenheimer bei
Herrmann Bauer klar zu differenzieren wissen. Wer also To-
pinambur mit Bärwurz verwechselte, musste so lange an-
treten, bis es klappte. Und wer in den Genuss kam, bei ihm
Diplomarbeit schreiben zu dürfen, hatte eine ganz beson-
dere Hürde zu überwinden: Denn als Original, das er nun
einmal war, war ihm der Straßenname seiner Wohnadresse
schlicht zu lang, weshalb er einfach nur ‚Im Tal‘ angab. Was
dazu führte, dass immer wieder Studierende stundenlang
durch Presberg irrten, bis sie dann irgendwann den Brief-
kasten mit dem Namen Dr.-Ing. Bauer in der Tassilo-Trö-
scher-Straße fanden und ihre Arbeit einwerfen konnten.
1995 hat er sich mit dem ‚Sud 0‘ noch einen Herzenswusch
erfüllt und als Brauer im weinaffinen Geisenheim zusätzlich
die Kunst des Brauens in der Lehre verankert. Und wie es
sich für Herrmann Bauer gehörte, lag ihm auch im „Projekt
Bier“ der wichtige Zusatzeffekt am Herzen, den man heute
als Sozialkompetenz bezeichnen würde. Denn bei ihm war
eine Lehrveranstaltung nicht direkt nach dem Teil der fach-
lichen Vermittlung von Wissen beendet, sondern förderte
>>
44
im Nachgang den studentischen Zusam-
menhalt am Standort Geisenheim –
auch über Studienganggrenzen hin-
weg. So hat zwar jeder für sich selbst
Bier gebraut, um jeweils eigene Er-
kenntnisse daraus zu gewinnen.
Aber im Anschluss wurde immer ge-
meinsam die Biervernichtung zele-
briert. Das war ihm wichtig und ge-
treu seinem Motto „Einer für alle, Alle
für Einen“ hat er mit seinem Spruch
„Lasst das Körbchen kreisen“ immer die
Basis geschaffen, dass im besten Sinne
der Nachhaltigkeit die aktuelle Studenten-
generation dafür gesorgt hat, dass auch
die nachfolgenden Semester in den
Genuss des Bierbrauens im Techni-
kum kommen konnten.
Die Hochschule Geisenheim verneigt
sich in Demut vor einem großen Cha-
rakter mit offenem Herz und wird
Herrmann Bauer ein ehrendes Anden-
ken bewahren.
Neue Mitarbeiterinnen – Neue MitarbeiterGeorg Ardissone Institut für Bodenkunde & Pflanzenernährung, AG Klimafolgenforschung
Dr. Evelyn Evdokia Dimkou Institut für Bodenkunde & Pflanzenernährung
Lena Finger Auszubildende Bibliothek
Dipl.-Kfr. Sainan Geng K2 – Finanzen
Birte Heinrich AG Vegetationstechnik & Landschaftsbau
Dipl.-Ing. Uwe Pohlmann P – Architekt
Yvonne Rondot Institut für Gemüsebau
Jens Rüdiger VL7 – Weiterentwicklung Studium und Lehre
Dr. Eva Spindler-Raffel Lebensmittelsicherheit
Lena Stolte International Office
Anke Jamila Winkler K – Persönliche Referentin der Kanzlerin
Venelina Yovkova Lebensmittelsicherheit
Lisa Zimmermann Lebensmittelsicherheit
PERSONALIEN
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45
DIES UND DAS
JUBILÄUMSJAHR: 200 JAHRE EDUARD VON LADE Vortragsreihe zu Leben und Wirken des Gründers der Königlich Preußischen Lehranstalt
für Obst- und Weinbau
GEISENHEIMER DOKTORANDIN BETREUT CHINESISCHE DELEGATION Begleitung hochrangiger Entscheidungsträger auf der INTERVITIS INTERFRUCTA HORTITECHNICA
>
>
Am 24. Februar 2017 feierten die Hochschule und die
Stadt Geisenheim den 200. Geburtstag von Eduard von
Lade, Gründer der Königlich Preußischen Lehranstalt für Obst- und
Weinbau – Ursprung der heute in die Hochschule überge gang-
enen Forschungsanstalt Geisenheim. Im Verlaufe des Jubiläums-
jahres haben Interessierte die Möglichkeit, in verschiedenen Vor-
trägen mehr über Leben und Wirken von Lades zu erfahren.
Anlässlich des Jubiläumsjahres bemüht sich die Gesellschaft
zur Förderung der Hochschule Geisenheim (GFHG) e. V. auch um
die Restaurierung des Mausoleums der Familie von Lade auf
dem Alten Friedhof Geisenheim. Nicht nur das Dach, auch das
Innere der Grabstätte benötigt nach der Schändung vor einigen
Jahren fachkundige Hilfe. Eine Spende für die Restaurierung ist
an die GFHG (IBAN DE44 5105 0015 0450 0192 40, BIC NASS-
DE55XXX) möglich.
Der Deutsche Weinbauverband (DWV) e.V. hat im Rah-
men der INTERVITIS INTERFRUCTA HORTITECHNICA 2016
eine chinesische Delegation zu einem umfangreichen Seminar-
und Besuchsprogramm empfangen. Unsere Doktorandin Lishi
Zeng begleitete die Abordnung während ihres Aufenthaltes in
Deutschland – die beste Wahl für diese Aufgabe, denn Zeng
befasst sich in ihrer Doktorarbeit mit dem Konsumverhalten bei
Produktneueinführungen in Zukunftsmärkten – in ihrem Fall
das Produkt Wein in China.
„Meine Aufgabe war die erfolgreiche Umsetzung des vom DWV
geplanten Besuchsprogramms“, erklärt Lishi Zeng. „Während
der Messe habe ich Seminare von Vertretern der Hochschule
Geisenheim und Unternehmen übersetzt. Ich habe dafür ge-
sorgt, dass die Delegation zum richtigen Zeitpunkt in den Mee-
tings anwesend war und die Termine mit DWV, Ausstellern und
der Delegation abgestimmt.“
Die Delegation, die sich aus 15 Entscheidungsträgern von be-
deutenden Unternehmen aus Weinerzeugung und -handel in
China zusammensetzte, traf im Rahmen ihres Messebesuchs
mit Ausstellerfirmen wie Scharfenberger, Atlantic C, KHS, Robi-
no Galandrino oder Della Toffola zusammen. Dabei konnten
wertvolle Kontakte zwischen europäischer Zulieferindustrie
und der chinesischen Weinbranche geknüpft werden. Abge-
rundet wurde der Aufenthalt der chinesischen Besucher durch
Besichtigungen von Weingütern, Genossenschaften und Lehr-
und Versuchsanstalten im Raum Stuttgart.
DIES UND DAS
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*Zeit und Ort der Veranstaltungen werden jeweils im Vorfeld bekannt gegeben
DIE TERMINE IM JUBILÄUMSJAHR IM ÜBERBLICK
07. August 2017*: Vortrag anlässlich des Todestages „Eduard von Lade –
Eine historische Spurensuche“
10. September 2017*: Vortrag mit Rundgang „Schloss oder Villa? Eduard
von Lade und seine Besitzung Monrepos in Geisenheim“ im Rahmen des
Tages des offenen Denkmals
11. Oktober 2017*: Vortrag „Von der Obstkiste zur Pomologie – Eduard von
Lade und die Gründung der Königlich Preußischen Lehranstalt für
Obst- und Weinbau“
© DWV
DIES UND DAS
46
GEISENHEIMER ABSOLVENT GEWINNT MAX-EYTH-NACHWUCHSFÖRDERUNGSPREIS VDI zeichnet herausragende Abschlussarbeiten auf der Tagung LAND.TECHNIK in Köln aus
JOSEF MAYR UND DANIEL VOGELWAID ERHALTEN VINUM-PREIS Unterstützung von Studierenden mit besonderem sozialen und akademischen Engagement
>
>
Für seine Bachelor-Arbeit „Untersuchung der Genau-
igkeit von RTK-Systemen in Abhängigkeit des Ab-
standes zwischen Rover und Basisstation“ ist unser Absol-
vent Martin Becker am 22. November 2016 mit dem
Max-Eyth-Nachwuchsförderungspreis der VDI Gesellschaft
ausgezeichnet worden. Die Arbeit verfasste der Winzer un-
ter der Betreuung von Prof. Dr. Hans-Peter Schwarz am Ins-
titut für Technik und hatte auf der Tagung LAND.TECHNIK in
Köln die Möglichkeit, die Ergebnisse der Arbeit der Fachwelt
in einem Vortrag zu präsentieren.
Die zentrale Fragestellung der Bachelorthesis von Martin
Becker war es, die Genauigkeit von satellitengestützten
Systemen zur Positionsbestimmung und automatischen
Lenkung zu untersuchen. Hierbei wird vor allem hinterfragt,
ob die funktionierenden Bedingungen auch mit in der Praxis
vorherrschenden Bedingungen vereinbar sind. Speziell geht
es um RTK–GPS gestützte Lenksysteme, wie sie in der Flä-
chenlandwirtschaft vorzufinden sind, und deren absolute
Genauigkeit in Abhängigkeit vom Abstand zur Basisstation.
Dies ist unseres Wissens nach noch nicht in der Praxis ge-
testet worden.
Der Max-Eyth-Nachwuchsförderungspreis wurde 1978 erst-
mals von der Max-Eyth-Gesellschaft für Agrartechnik (MEG)
vergeben. Seit 1995 ist er eine Ehrung des VDI und wird heute
von der VDI-Gesellschaft Technologies of Life Sciences, Fach-
bereich Max-Eyth-Gesellschaft Agrartechnik, verliehen.
In diesem Jahr dürfen sich die zwei Weinbau-Studen-
ten Daniel Vogelwaid und Josef Mayr über die Aus-
zeichnung mit dem VINUM-Preis freuen. Quereinsteiger Vo-
gelwaid, der aus Schwaben stammt und ein Auslandsse-
mester in Frankreich absolviert hat, und sein Kommilitone
Mayr aus Südtirol werden für ihre guten Leistungen im Stu-
dium und darüberhinausgehendes Engagement an und im
Umfeld der Hochschule Geisenheim ausgezeichnet.
Mit dem VINUM-Preis unterstützt das gleichnamige Magazin
jährlich zwei Geisenheimer Studierende, die sich durch be-
sondere akademische oder soziale Leistungen ausgezeich-
net haben. Der Preis ist auch eine Anerkennung der erfolg-
reichen Zusammenarbeit von Hochschule und Verlag; jähr-
lich führt VINUM seine Verkostungen zur Vergabe des Deut-
schen Rotweinpreises an der Hochschule Geisenheim
durch. Folgerichtig stammt das Preisgeld für die Studieren-
den in Höhe von je 1.800 Euro aus dem Erlös, den der Verkauf
der Restflaschen aus dem Deutschen Rotweinpreis einge-
bracht hat.
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47
DIES UND DAS
GEMEINSAMES FILMPROJEKT „WOW! WORLD OF WINE“ VON DWI UND HOCHSCHULE GEISENHEIM Studierende portraitieren im Medien-Projekt internationale Geisenheimer Alumni
Im Sommersemester 2017 rücken die Studierenden
aus dem Studiengang International Wine Business in
ihrem Medien-Projekt die Marke Geisenheimer ins rechte
Licht. Gemeinsam mit Frank R. Schulz, Leiter Kommunikation
im Deutschen Weininstitut (DWI), und Angela Diermeyer, Koor-
dinatorin des Projekts Study & Work an der Hochschule Gei-
senheim, suchen, befragen und portraitieren sie ausländi-
sche Geisenheimer Alumni, die sich erfolgreich in den deut-
schen Arbeitsmarkt integriert haben. Ziel ist es, mit den Por-
traits einerseits internationalen Studierenden selbst, aber
auch den Unternehmen der Branche zu demonstrieren, wel-
che Vorteile gelungene Integration am Arbeitsplatz für alle
Beteiligten bietet. Die Studierenden erarbeiten während des
Semesters ein Konzept zum Thema sowie ein Drehbuch und
setzen dieses in mehrere Filme um. Zum Projektstart hat das
DWI eine Anzeige veröffentlicht, um geeignete Geisenheimer
Alumni zur Teilnahme zu motivieren. Die Interviews mit den
Alumni werden an verschiedenen Drehorten stattfinden und
die Bereiche Leben und Arbeiten in Deutschland abdecken.
Typische Fragen zum Thema Wein, Job und lustige Erlebnisse
sollen die Filme, die auch auf Oechsle TV – dem Kanal des DWI
– ausgestrahlt werden, prägen.
>
DAS NEUE WELCOME BOARD Informationsportal für internationale Studierende und Studieninteressierte
> Ab sofort steht das „Welcome Board“ zur Verfügung –
ein neues Informationsangebot des International Office
an unserer Hochschule, das sich an internationale Studieninter-
essierte und Studierende richtet. Es ist eine Maßnahme des
Projektes „Geisenheim international – study&more“, gefördert
aus Mitteln des Landes Hessen und des Europäischen Sozial-
fonds. Internationale Besucher haben die Möglichkeit, sich vor
Studienbeginn auf der Plattform über die Lebens- und Studien-
bedingungen in Geisenheim zu informieren. Auch für internatio-
nale Studierende, die sich am Campus orientieren müssen, bie-
tet die Plattform nützliche Hinweise. „Das Ziel ist es, Internatio-
nals den Einstieg in das Leben und Studieren in Geisenheim zu
erleichtern. Je früher Studieninteressierte über die realen Bedin-
gungen informiert werden, umso höher ist die Wahrscheinlich-
keit, erfolgreich durch das Studium zu gehen“, so Projektkoordi-
natorin Lisa-Marie Peters. Das „Welcome Board“ fungiert als
Wegweiser, der auf detailliertere und spezifische Informationen
auf die Hauptseite der Hochschule Geisenheim verweist. Das
Portal behandelt Fragen wie: Wie bewerbe ich mich um einen
Studienplatz? Wie beantrage ich ein Visum? Wie finanziere ich
ein Studium? Wo finde ich eine Wohnung? Es liefert auch spezi-
fische Informationen zu Geisenheim: Wer hilft mir am Campus,
mich zurechtzufinden? Wie organisiere ich meinen Alltag?
Sie erreichen das „Welcome Board“ unter:
www.welcome-hgu.de (deutschsprachig)
www.welcome-hgu-en.de (englischsprachig)
Projektleitung: Prof. Dr. Otmar Löhnertz, Vizepräsident Lehre
und Sonja Thielemann, Leiterin des International Office
Projektkoordination: Lisa-Marie Peters, International Office,
pre-study@hs-gm.de
<
Das Projekt wird finanziert aus Mitteln des Landes Hessen und des Europäischen Sozialfonds (ESF)
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DIES UND DAS
48
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HOCHSCHULE GEISENHEIM ALS PARTNER FÜR DIE SCHULEN DES RHEINGAUS
Live-Erlebnis in Molekularbiologie für Biologie-Leistungskurse
HESSENS WIRTSCHAFTSMINISTER TAREK AL-WAZIR BESUCHT UNSERE HOCHSCHULE Besichtigung im Rahmen der Wochen der Wissenschaft
Mit mehreren Aktionen hat sich die Hochschule Gei-
senheim Anfang Februar als Partner für die Schulen
des Rheingaus präsentiert. So besuchten insgesamt drei Bio-
logie-Leistungskurse der Rheingauschule Geisenheim und
des Gymnasiums Eltville das Institut für Phytomedizin res-
pektive das Institut für Botanik und hatten dort die Gelegen-
heit, Molekularbiologie live zu erleben. In einem Workshop zu
verschiedenen molekularbiologischen Techniken konnten
drei Gruppen mit insgesamt knapp 40 Schülerinnen und
Schüler an jeweils einem Vormittag selber DNA extrahieren,
eine Polymerasekettenreaktion ansetzen und die Ergebnisse
gelelektrophoretisch auswerten. Damit konnte ein Teil der
Theorie der Leistungskurse zur Thematik Genetik praktisch
vertieft werden. Dieses Angebot haben beide Gymnasien in
den letzten Jahren bereits mehrfach wahrgenommen und
das Feedback von Schülerinnen, Schülern und Lehrerinnen
war bislang durchweg positiv.
Zusätzlich hat die Hochschule Geisenheim am 1. Februar 2017
für die Jahrgangsstufe 11 der Rheingauschule Geisenheim
erstmalig einen Berufsinformationstag für den naturwissen-
schaftlichen Bereich veranstaltet. Hier präsentierten Kollegin-
nen und Kollegen mögliche Tätigkeiten und Forschungsfelder
im Bereich der Angewandten Mathematik, der Chemie, der
Mikrobiologie und des Naturschutzes. Darüber hinaus wurden
die Studiengänge Weinbau und Gartenbau durch die Studien-
gangsleiter vorgestellt und das Gewächshaus des Obstbaus
sowie das Getränketechnologische Zentrum der Hochschule
besucht.
„Die Förderung von innovativen Forschungsprojekten ist
eine sinnvolle Investition in die Zukunft unseres Landes.“
Das betonte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir beim Besuch
unserer Hochschule am 6. Dezember 2016. „Wissenschaft und
Forschung haben eine besondere Bedeutung für Hessen, denn
sie sind ein Motor für Zukunftsfähigkeit, Fortschritt, wirtschaftli-
che Entwicklung und für Arbeitsplätze in unserem Land“, erklärte
Al-Wazir. „Sie stehen deshalb im Fokus der politischen Arbeit der
schwarz-grünen Landesregierung. Mit dem Haushalt 2017 inves-
tieren wir insgesamt 2,7 Milliarden Euro in Wissenschaft, For-
schung und Lehre.“ Dank zahlreicher Initiativen und finanzieller
Förderung des Landes sei Hessen gut aufgestellt, beispielswei-
se durch das Forschungsförderungsprogramm LOEWE (Lan-
des-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer
Exzellenz), das aufgrund seiner Konzeption und seines Finanz-
volumens bundesweit einzigartig sei. LOEWE-Forschungspro-
jekte tragen dazu bei, gegenwärtige und zukünftige Herausfor-
derungen, wie zum Beispiel die Erhaltung der Gesundheit und
der Umwelt, zu meistern. Häufig ist außerdem ein starker Trans-
ferbezug in die Wirtschaft gegeben. Hochschul-Präsident Prof.
Dr. Hans Reiner Schultz stellte dem Minister bei seinem Besuch
das LOEWE-Forschungsprojekt FACE2FACE vor, das sich mit den
Folgen des Klimawandels, der entsprechenden Anpassung von
Sonderkulturen und der Verminderung der Treibhausgas-Emissi-
onen bis 2050 befasst.
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DIES UND DAS
ALBANISCHER LANDWIRTSCHAFTSMINISTER ZU BESUCH AN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM Rundgang mit Prof. Dr. Hans Reiner Schultz und Prof. Dr. Manfred Großmann
ARBEITEN, WO ANDERE URLAUB MACHEN
Studierende der Hochschule leisten freiwilligen Arbeitseinsatz bei Bergbauern
Hoher Besuch aus Albanien: Edmond Panariti, Minister
für Landwirtschaft, ländliche Entwicklung und Was-
serverwaltung, informierte sich am Sonntag, 19. Februar 2017,
bei Hochschul-Präsident Prof. Dr. Hans Reiner Schultz und
dem Vizepräsidenten Forschung, Prof. Dr. Manfred Großmann,
über die Forschungsarbeit der Hochschule. In Beisein von Kor-
dula Kovac MdB diskutierten er und sein Stellvertreter Roni Te-
legrafi mit den Hochschulvertretern auch Möglichkeiten einer
Kooperation und des Studierendenaustauschs. Die Cam-
pus-Tour führte das albanische Kabinettsmitglied zur Free Air
Carbon Dioxide Enrichment (FACE)-Versuchsanlage, in die Ins-
titute für Rebenzüchtung und Oenologie sowie die Labore im
Zentralen Institutsgebäude.
Eine Gruppe Studierender war im Sommer 2016 mit
der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) zu ei-
nem Arbeitseinsatz bei Südtiroler Bergbauern unterwegs. Der
Verein ‚Freiwillige Arbeitseinsätze‘ in Bozen sucht jährlich Hel-
fer, vor allem für die Heuernte bei jenen Bauern, die einen Groß-
teil ihrer Arbeit ohne Maschineneinsatz bewältigen müssen.
Abgelegene und einsame Höfe in den Gebirgsregionen des
Passeiertals und des Vinschgaus waren das Arbeitsfeld von
acht Studierenden, vier von der Hochschule Geisenheim, die
mit der KHG zur Unterstützung der Bergbauern eine Woche eh-
renamtliche Arbeit am Berg leisteten. Heuernte an Steilhän-
gen, Stallarbeit und die Aufsicht des Viehs auf den Almen und
Weiden gehörten zu den Aufgaben, neben Brennholz für den
Winter bereiten, Blumenkohl ernten und allgemeine Reparatur-
arbeiten am Hof durchführen. Über 300 Bergbauern hatten Hil-
fe für diesen Sommer angefordert. Sie könnten ohne die frei-
willigen Helfer und Helferinnen wirtschaftlich nicht überleben,
da für sie Berg- und Almwirtschaft wegen der extremen Steil-
lagen nur mit körperlicher Arbeit möglich ist. „Die Arbeit mit den
Kühen und auf den Wiesen hat sehr viel Spaß gemacht, hat mir
aber auch einen Eindruck verschafft, wie hart die Bauersleute
das Jahr über arbeiten müssen“, sagt Weinbau-Studentin Sil-
vana. In eine sehr ursprüngliche Arbeitsweise eintauchen,
Südtirol kennenlernen, Neues entdecken und nebenbei Berg-
luft schnuppern, dazu dann in den Genuss von selbstgemach-
tem Käse und frischgemolkener Milch kommen – das macht
den Einsatz aus. „Mich hat sehr beeindruckt, wie zufrieden die
Bauersleute mit dem sind, was sie haben und dass sie aus
allen Gegebenheiten das Beste machen“, so Silvanas Erfah-
rung. In Südtirol gibt es noch etwa 6.000 Bergbauern. Jedes
Jahr geben viele ihre Höfe auf, weil sie ökonomisch nicht mehr
lebensfähig sind und den Kindern, wenn welche da sind, die
Arbeit zu mühselig ist. Die Bergbauern leisten einen wertvollen
Beitrag im Ökosystem der Gebirgslandschaften. Organisiert
werden die Einsätze seit 20 Jahren vom Verein ‚Freiwillige Ar-
beitseinsätze in Südtirol‘. Sie suchen dort Hilfe zu leisten, wo
die Not am Größten ist. Die KHG plant im Sommer 2017 einen
erneuten Arbeitseinsatz.
Auskunft: Dr. Herbert Poensgen (poensgen@khg-wiesbaden.de)
KHG Wiesbaden / Geisenheim
Friedrichstr. 26-28, 65185 Wiesbaden
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DIES UND DAS
50
BIODIVERSITÄT UND (FAST) VERGESSENE REBSORTEN
Symposium Historische Rebsorten lockt zahlreiche Besucher an unsere Hochschule
GRUNDLAGENWISSEN UND PRAXISBEISPIELE IM WORKSHOP „WEINMARKEN ZUM ERFOLG FÜHREN“
Hochschule Geisenheim und Wine Intelligence moderieren regen Austausch zum Thema Markenbildung
Das Institut für Rebenzüchtung, der Verein zur Förde-
rung des Historischen Weinbaus im Rheingau e.V. und
die Gruppe ̀ Slow Food Rheingau‘ hatten am 18. November 2016
zum Symposium Historische Rebsorten eingeladen, um alte
Rebsorten wie Gelber Orleans und Heunisch aus dem Schat-
tendasein zu heben. Winzer und Weinbau-Fachleute diskutier-
ten die spannende Frage, ob historische Reb sorten die Biodi-
versität im Weinbau wieder erhöhen. Präsident Prof. Dr. Hans
Reiner Schultz begrüßte die mehr als 200 Gäste des Symposi-
ums, welches durch Prof. Dr. Leo Gros moderiert und im Rah-
men der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Hessen von der
Hessenagentur geför dert wurde. „In einer Zukunft geprägt von
Wetterextremen können historische Rebsorten eine Grundla-
ge für eine gesunde Zukunft des Weinbaus in Hessen bieten.
Denn manch eine alte Sorte ist widerstandsfähiger und kann
mit extremen Bedingungen besser umgehen als moderne, auf
Effizienz gezüchtete, Rebsorten. Jedenfalls liegt hier ein gro-
ßes Potenzial, das es zu erhalten und auszubauen gilt“, mit
diesen Worten beschrieb Dr. Beatrix Tappeser, Staatssekretä-
rin im hessischen Umweltministerium, in ihrem Grußwort den
aktuellen Stand zur Erhaltung und zum Anbau alter Sorten in
Hessen. Genforscherin Dr. Erika Maul referierte über die Siche-
r ung genetischer Ressourcen als gesellschaftliche Aufgabe.
Was die Verbraucher davon haben, erläuterte zProf. Dr. Ulrich
Ste ger. „Der Kunde sucht das Besondere, aber es darf nicht zu
exotisch sein“, erläuterte er. „Wichtig sei, eine Brücke zu schla-
gen“, so Steger. Und auch die Winzer kamen zu Wort: Mit dem
Betriebsleiter des Weinguts Georg Breuer, Hermann Schmo-
ranz und Frederik Freiherr zu Knyphausen stellten sich zwei
Pioniere aus dem Rheingau der Diskussion. Der ehemalige,
langjährige Leiter des Weinbauamtes, Dr. Andreas Booß, stell-
te die Überlegungen zu einer Dach marke „Rheingauer ge-
mischter Satz“ vor.
Was erwarten Konsumenten von Weinmarken und wie
können Marken erfolgreich kommuniziert und positio-
niert werden? Diese und andere Fragen haben die mehr als 25
Teilnehmer des Workshops „Weinmarken zum Erfolg führen“ am
17. November 2016 gemeinsam anhand von konkreten Beispie-
len aus der Weinbranche diskutiert. Der Workshop wurde in Ko-
operation von Wine Intelligence mit dem Institut für Betriebs-
wirtschaft und Marktforschung der Hochschule Geisenheim auf
dem Campus der Hochschule durchgeführt. Der Termin war Teil
einer weltweiten Workshop-Reihe; ähnliche Workshops fanden
unter anderem in London, Sydney und Santiago statt.
Während Richard Halstead, CEO von Wine Intelligence, anhand
von Grundlagenwissen zur Markenbildung und mit Marktfor-
schungszahlen zu Weinmarken durch den Workshop führte,
ergänzte Wilhelm Lerner, Country Manager Deutschland bei
Wine Intelligence, diese Erkenntnisse mit zahlreichen Pra-
xis-Beispielen aus dem deutschen Weinmarkt. Die Teilneh-
merinnen und Teilnehmer brachten ihre eigenen Erfahrungen
aus den verschiedensten Bereichen der Weinbranche mit ein
und sorgten somit für einen regen Austausch darüber, wie Mar-
ken auf dem deutschen Weinmarkt funktionieren können und
welche Faktoren für eine erfolgreiche Markenbildung im Wein-
segment verantwortlich sind. Bei einem informellen Get-To-
gether bestand im Anschluss an den Workshop die Möglichkeit,
sich über die neu gewonnenen Erkenntnisse auszutauschen
und neue Kontakte zu knüpfen.
Aufgrund des Erfolgs der Veranstaltung sind im kommenden
Jahr weitere Workshops in Kooperation mit Prof. Dr. Simone Loo-
se und Dr. Gergely Szolnoki von der Hochschule Geisenheim
und Wine Intelligence geplant.
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51
DIES UND DAS
VERLEIHUNG DES OENOLOGEN-NACHWUCHSPREISES 2016 UND STAFFEL-STAB-ÜBERGABE BEIM BUND DEUTSCHER OENOLOGEN E.V.
Eine Ära geht zu Ende: Prof. Dr. Erik Schweickert folgt auf Edmund Diesler
Der Bund Deutscher Oenologen e.V. (BDO) verlieh am 29.
November 2016 in Stuttgart den Oenologen-Nachwuch-
spreis 2016 in den vier Bereichen Oenologie, Weinbau, Internati-
onale Weinwirtschaft und Getränketechnologie.
Im Bereich Oenologie nahm Jan Riske, der für seine Thesis „Un-
filtrierte Weine aus oenologischer Sicht am Beispiel des Spät-
burgunders – Analyse der Akzeptanz unfiltrierter Weine“ ausge-
zeichnet wurde, Urkunde und Dekanter entgegen. Die Auszeich-
nung im Bereich Weinbau ging an Nathanael Döbler mit seiner
Thesis „Auswirkung des Einsatzes eines Pflanzenkohlesubstra-
tes im Vergleich zur mineralischen und organischen Düngung
auf pflanzenphysiologische Parameter der Rebe“. Ebenfalls
wurde die Thesis von Marco Uhl mit dem Titel „Erstellen eines
Leitfadens für das Fachvokabular von Getränken“ im Bereich der
Getränketechnologie ausgezeichnet. David Spies befasste sich
in seiner Thesis mit der „Analyse der Kosten- und Margenstruk-
tur und Beurteilung von Wachstumsmöglichkeiten eines Famili-
enweinguts“ und erhielt den Preis im Bereich Internationale
Weinwirtschaft.
Bei seiner ordentlichen Mitgliederversammlung wählte der BDO
im Anschluss seinen neuen Vorstand. Nach fast 15 Jahren als
Präsident des BDO, stellte sich Edmund Diesler nicht mehr zur
Wahl. Zu dessen Nachfolger wurde Prof. Dr. Erik Schweickert ge-
wählt, dem weiterhin die Vizepräsidenten Robert Lönarz, Rolf
Stocké und Dr. Christian von Wallbrunn zur Seite stehen. Als Bei-
räte wurden gewählt: Edmund Diesler für den Beirat Internatio-
nale Beziehungen, Manuel Brixius als Beiratsvorsitzender Oe-
nologie, Prof. Dr. Jon Hanf als Beiratsvorsitzender Internationale
Weinwirtschaft sowie Tina Kissinger, Klaus Herrmann und Dori-
ano Pozzetta für den Beirat Öffentlichkeitsarbeit. In der Ge-
schäftsstelle betreut Simone Böhm die Geisenheimer Oenolo-
gen, während Sandra Sohns zur Unterstützung der weiteren
Hochschulen tätig sein wird.
Diesler, der mit einem „trockenen Hals“ und großer Freude auf
seine Tätigkeit als BDO-Präsident zurückblickte, resümierte,
„dass in den vergangenen Jahren durch unzählige Aktionen ein
Netzwerk geschaffen wurde, auf welches ich sehr stolz bin und
welches es weiter auszubauen gilt. Insbesondere im Bereich
der BDO-Gebietsgruppen habe sich in der letzten Zeit viel ge-
tan.“ Als Dankeschön für sein jahrelanges, ehrenamtliches En-
gagement und seinen unermüdlichen Einsatz im Dienste des
BDO wurde dem scheidenden Präsidenten neben Wein auch ein
Original-Werk des Künstlers Michael Apitz überreicht.
Schweickert, der einstimmig gewählt wurde, freute sich über
das ihm entgegengebrachte Vertrauen und betonte in seiner
ersten Rede als neuer BDO-Präsident, dass „er den Staffelstab
nicht alleine übernimmt, sondern weiterhin auf die Erfahrung
und Unterstützung des scheidenden Präsidenten und des ge-
samten Vorstandes baut“. Nach dem Motto „Genuss durch
Kompetenz“ ging es im Anschluss an die Mitgliederversamm-
lung gemeinsam zum kulinarischen Netzwerkabend. Dieser
fand im Collegium Wirtemberg – Weingärtner Rotenberg & Uhl-
bach eG – in Stuttgart statt. <
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DIE HGU IN DEN SOZIALEN MEDIEN
DIES UND DAS
INNENSTADT GEISENHEIM
Hochschulstadt
Geisenheim
Rheingau-Taunus-Kreis
www.geisenheim.de/streetfood
BÜHNE · WEINPROBE · RAHMENPROGRAMM
BÜHNE · WEINPROBE · RAHMENPROGRAMM
BÜHNE · WEINPROBE · RAHMENPROGRAMM
5Corporate Design Manual Stadt Geisenheim
Das Logo + Claim
Das Coporate Design der Stadt Geisenheim sieht im Logo folgende Farben vor: Braun, Petrol, Grau und Schwarz. Diese Werte sind festgelegt und unveränderbar. Das Logo ist als Vektordatei zu verwenden. Die Wort und Bildmarke dürfen nicht getrennt verwendet werden, sondern nur in einer Einheit als Logo auftreten.
International und weltoffen
Für alle, die wirklich was bewegen wollen:
17. Mai 2017I N F O T A G
STUDIEN -
Studiengänge, mit denen Du die Zukunft gestaltest!
PRAXISFORSCHUNG
internationaleKooperationen
BILDUNG
Hochschule GeisenheimUniversity
www.hs-geisenheim.de/studieninfotag
9:30 – 16:00 UhrGerd-Erbslöh-Hörsaal und Campus
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TERMINE / IMPRESSUM
Termine GIWFrühjahrstagung des Forschungsrings des Deutschen Weinbaus (FDW) 25. – 26. April 2017
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Qualitätsforschung 22. – 23. Mai 2017
Food Safety Manager Kurs 2/2017 25. August – 26. Dezember 2017
Fachtagung Straße und Landschaft 28. September 2017
Termine AllgemeinÖkowein-Messe 09. April 2017
Geisenheimer MediaNight 20. April 2017
Pflanzenbörse des Rheingauer Vereins der Gartenfreunde 22. April 2017
Geisenheimer Muttertagsfest mit Street Food Meile 13. – 14. Mai 2017
Studieninfotag auf dem Campus Geisenheim 17. Mai 2017
Kräutererlebnistag des Rheingauer Vereins der Gartenfreunde 20. Mai 2017
Jahrestagung des Sachverständigen Kuratoriums (SVK) 29. – 31. Mai 2017
Antrittsvorlesungen von Prof. Dr. Simone Loos-Theisen und Prof. Dr. Constanze A. Petrow 01. Juni 2017
Fachvortrag Imkerverein Rheingau 17. Juni 2017
Verleihung des Gerd-Erbslöh-Preises 20. Juni 2017
Netzwerk- und Karrieremesse G-CHECKT! 20. Juni 2017
Sommerfest der Hochschule Geisenheim 22. Juni 2017
Akademische Abschlussfeier 14. Juli 2017
INNENSTADT GEISENHEIM
GEISENHEIMER MUTTERTAGS-FEST AM 13. UND 14. MAI 2017 MIT STREET FOOD MEILE
Regionale und internationale Spezialitäten,
garniert mit einem bunten Programm
Am 13. und 14. Mai 2017 verwandeln sich die Straßen der Hochschulstadt
Geisenheim wieder in ein wahres Wunderland der Gerüche, Geschmäcker,
Klänge und Aktivitäten. Das Muttertags-Fest mit verkaufsoffenem Wochen-
ende, Street Food Meile und großem, buntem Rahmenprogramm öffnet ab
12.00 Uhr seine Pforten in der Geisenheimer Innenstadt!
Sie bieten regionale oder internationale Produkte an und möchten dieses
Jahr als Händler dabei sein? Rund um den Lindenplatz gibt es die Gelegen-
heit, sich den zahlreichen Besuchern zu präsentieren. Senden Sie ganz
einfach eine E-Mail an angela.diermeyer@hs-gm.de oder rufen Sie an unter
06722 502 626.
International und weltoffen
Impressum
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TERMINE / IMPRESSUM
PlanG
Magazin der Hochschule Geisenheim University und der
VEG – Geisenheim Alumni Association e.V.
ISSN 2364-3625
Erscheinungsweise: vierteljährig
Auflage: 3.500 Stück
Schutzgebühr: 7,50 Euro
Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag der VEG – Alumni
Association e.V. enthalten
Herausgeber:
Präsident der Hochschule Geisenheim
Präsident der VEG – Geisenheim Alumni Association e.V.
Redaktion:
Robert Lönarz (Leitung)
Tina Kissinger (Medien-Referentin, Wissenschaft)
Alina-Louise Kramer (Medien-Referentin, Studium)
kommunikation@hs-gm.de
Mitwirkende:
Simone Böhm, Angela Diermeyer, Anne Grimmich,
Lisa-Marie Peters, Andrea Wünsch
Anschrift:
Hochschule Geisenheim University
Von-Lade-Str. 1, 65366 Geisenheim
Abteilung Kommunikation und Hochschulbeziehungen (P4)
Telefon 06722 502 788, Telefax 06722 502 740
www.hs-geisenheim.de
Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben jeweils
die Meinung der Verfasserinnen und Verfasser wieder.
Fotos und Abbildungen:
Titel: Ingrid Wanner
Rückseite: Erbslöh Geisenheim AG
Fotos: Tina Kissinger, Alina-Louise Kramer,
Winfried Schönbach
Anzeigenverwaltung:
Campus Geisenheim GmbH
info@campus-geisenheim-gmbh.de
Gestaltung: Ingrid Wanner, ppsstudios GmbH, Frankfurt
www.pps-studios.com
Druck: Die Druckerei/Onlineprinters GmbH
Rudolf-Diesel-Straße 10
D-91413 Neustadt/Aisch
Dieses Produkt wurde CO2-neutral gedruckt und unterstützt
ein Waldschutzprojekt in April Salumei, Papua Neuguinea
Erbslöh Imageanzeige Plan G_A4_RZ.indd 1 16.03.17 14:12
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