56
MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITY 1/2017 Aus Forschung und Entwicklung und Institut für Weiterbildung Heilpflanze „Arnika“ 22 23 34 36 Aus Forschung und Entwicklung Herzlichen Glückwunsch zur Promotion

MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

M A G A Z I N D E R H O C H S C H U L E G E I S E N H E I M U N I V E R S I T Y

1/2017

Aus Forschung und Entwicklung undInstitut für Weiterbildung

Heilpflanze „Arnika“

2223

3436

Aus Forschung und Entwicklung

Herzlichen Glückwunsch zur Promotion

Page 2: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

INHALT

3EDITORIAL

10 | 21AUS LEHRE UND STUDIUM

> 10-11 Tierisch gute Lehre

> 12 Lernen – egal wann, egal wo!

> 13 Naturschutzkonzeption für die Agrarlandschaft Geisenheim

> 14-15 Von der Idee zum europäischen Master- Studiengang

> 15 Titelverteidigung geglückt

> 16 Landschaftsarchitektur-Studentinnen siegen im 10. Schaugarten-

wettbewerb zum Fürstlichen Gartenfest Schloss Fasanerie

> 17 Studierende der Landschaftsarchitektur entwerfen RINN-Schaugarten

für die Landesgartenschau Bad Schwalbach 2018

> 18 Studierende erleben Natur und (Unternehmens-)

Kultur in Äthiopien und Ruanda

> 18 Exkursion zur Martin Bauer Group im fränkischen Vestenbergsgreuth

> 19 Berufspraktisches Semester in Finnland

> 20 Job Shadowing – Mehr als ein Vorstellungsgespräch und

weniger als ein Praktikum

> 21 Workshops zur Berufsvorbereitung

22 | 34AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

> 22 Herzlichen Glückwunsch zur Promotion

> 24-25 Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand – ZIM

> 25 Rückblick der Antrittsvorlesungen

> 26 Offizielle Übergabe des LOEWE-Zuwendungsvertrages zum

Forschungsprojekt „Entwicklung verbesserter ELISA Methoden zur

Detektion von Allergenen in Lebensmitteln“

> 27 Projekt Hefezelle – vom Leben auf der Traube bis zum Hefezellenhimmel

> 27 Dufte Biotechnologie

> 28 III. International Symposium on Horticulture in Europe 2016

> 29 AWBR Konferenz in Adelaide – Wissenschaft licher Austausch down under

> 30 Teilnahme an der internationalen Tagung der Academy of

Wine Business Research

> 31 Ecosummit Tagung in Montpellier 2016

> 31 Jahreshauptversammlung der Ver einigung der Johannisbeer-Anbauer

> 32-33 9th International Cool Climate Wine Symposium

> 33 Besuch der 60. Deutschen Pflanzenschutztagung in Halle/Saale

> 34 Populationsgenetische Tagung in Tschechien

4 | 9HOCHSCHULE AKTUELL

> 4 Hochschule Geisenheim vereinbart enge Zusammenarbeit mit

dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

> 4 Tipps, Tricks und wertvolle Kontakte

> 5 IPM 2017: Ressourceneffizienz im Fokus

> 5 Die Hochschule Geisenheim präsentiert sich an den

Agrartagen 2017 in Nieder-Olm

> 6 Klima und Technologie im Fokus

> 7 Hochschule Geisenheim präsentiert sich erstmals auf der

EINSTIEG in Köln

> 7 Die HORIZON in Mainz – Das Event für Orientierung nach dem Abi

> 8-9 Akademische Abschlussfeier – Winter 2016/17

35 | 37GEISENHEIMER INSTITUT FÜR WEITERBILDUNG

Ohne Bildung läuft nichts

> 35-36 Schutzkonzepte für die Heilpflanze „Arnika“

> 36 Tagung „Zukunft der Friedhöfe“ am 22. Februar 2017

an unserer Hochschule

> 37 Aktuelle Trends aus der Welt der alkoholfreien Getränke

> 37 Professionelle Kommunikation in schwierigen Situationen

TERMINE / IMPRESSUM

> 54 Termine

> 55 Impressum

54 | 55

38 | 40VEG / ALUMNI – Marke Geisenheimer> 38 Griechenland – Geisenheim und zurück

> 39-40 Freudiges Zusammentreffen über viele Generationen

> 40 Geisenheimer Alumni – Bleiben wir in Kontakt!

> 41 G-statten, Prof. Dr. Simone Loose

> 42 Hochschule Geisenheim verabschiedet Prof. Siegbert Sattler

> 43-44 Zum Tod von Prof. Dr.-Ing. Herrmann Bauer

> 44 Neue Mitarbeiterinnen – Neue Mitarbeiter

41 | 44PERSONALIEN

DIES UND DAS> 45 Jubiläumsjahr: 200 Jahre Eduard von Lade

> 45 Geisenheimer Doktorandin betreut Chinesische Delegation

> 46 Geisenheimer Absolvent gewinnt Max-Eyth-Nachwuchsförderungspreis

> 46 Josef Mayr und Daniel Vogelwaid erhalten VINUM-Preis

> 47 Gemeinsames Filmprojekt „WoW! World of Wine“ von DWI und Hochschule Geisenheim

> 47 Das neue Welcome Board

> 48 Hochschule Geisenheim als Partner für die Schulen des Rheingaus

> 48 Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir besucht unsere Hochschule

> 49 Albanischer Landwirtschaftsminister zu Besuch an der Hochschule Geisenheim

> 49 Arbeiten, wo andere Urlaub machen

> 50 Biodiversität und (fast) vergessene Rebsorten

> 50 Grundlagenwissen und Praxisbeispiele im Workshop

„Weinmarken zum Erfolg führen“

> 51 Verleihung des Oenologen-Nachwuchspreises 2016 und

Staffelstab-Übergabe beim Bund Deutscher Oenologen e.V.

> 52 Die HGU in den sozialen Medien

45 | 52

Page 3: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

3

EDITORIAL

EditorialLiebe Leserinnen und Leser,

Kompetenzen für einen erfolgreichen Berufsweg!

Die berufliche Zukunft unserer Studierenden liegt uns sehr am

Herzen! So ist der Hochschulalltag geprägt von Aktivitäten, die

das Studium weiter optimieren und die Studierenden noch

besser auf das „Danach“ vorbereiten sollen. Dazu gehört die

Bildung einer Arbeitsgruppe zur Verbesserung der Lehre, große

Anstrengungen zur weiteren Internationalisierung der Hoch-

schule sowie ein intensiver Austausch über die notwendigen

Kompetenzen, die Absolventinnen und Absolventen in den ein-

zelnen Studiengängen einerseits für einen erfolgreichen Be-

rufsstart, andererseits für die bestmögliche Gestaltung des

beruflichen Werdegangs in der näheren und ferneren Zukunft

benötigen. Das alles erfordert eine fundierte, zukunftsorientier-

te Ausbildung mit einer breiten Basis an theoretischen und

praktischen Kenntnissen, die unsere Absolventinnen und Ab-

solventen in die Lage versetzen, den vielfältigen Herausforde-

rungen, zum Beispiel den veränderten klimatischen Bedingun-

gen in der Produktion, erfolgreich begegnen zu können. Anstatt

statische „Kochrezepte“ zu vermitteln, ist es uns wichtig, eine

seriöse akademische Ausbildung anzubieten, die mit vielen

praktischen Anteilen gekoppelt ist, anhand derer integrierte

Konzepte ver anschaulicht werden können.

„Praxistauglich“, berufsqualifizierende Ausbildung, Wissen-

schaft – das ist kein Widerspruch in Geisenheim!

Diese Schlagworte bleiben die Leitlinien der Ausbildung in un-

seren Studiengängen. Sie stehen nicht im Gegensatz zu unse-

rem Anspruch, eine theoretisch fundierte Ausbildung anzubie-

ten, die es nämlich ebenso erlaubt, wenn dieser Wunsch be-

steht, in einem weiteren Studium, einem Masterstudium, die

bereits erworbenen Kenntnisse wissenschaftlich zu vertiefen.

Auf der einen Seite war und ist dieser Spagat zwischen Praxis

und Wissenschaft die große Herausforderung in Geisenheim.

Auf der anderen Seite repräsentiert dieser Spagat das beson-

dere Geisenheimer Lehrprofil – davon profitieren unsere Stu-

dierenden in besonderem Maße. Individuelle Lehrverpflichtun-

gen von über einhundert Kolleginnen und Kollegen setzen die-

ses Profil tagtäglich im Lehrbetrieb um. Durch eine Vielzahl

von Lehraufträgen an Kolleginnen und Kollegen aus der Praxis

wird das Lehrangebot ergänzt.

Mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seit kurzer Zeit

ausschließlich damit beschäftigt, die Zufriedenheit der Studie-

renden mit unserem Studienangebot zu beleuchten und be-

lastbare Grundlagen für Weiterentwicklungen aufzuzeigen.

Ergänzt werden diese Arbeiten durch eine Befragung der

Branchen, um parallel eine entsprechende Außensicht auf un-

ser Angebot zu erhalten. Die Synthese aus beidem liefert uns

die Basis für Weiterbildungsangebote, Fortbildungen, beson-

dere Zertifikate sowie spezielle Studiengänge im Bereich der

branchenspezi fischen Erwachsenenbildung.

Aktuell kommt in Geisenheim jeder siebte Studierende nicht

aus Deutschland. Ein enorm steigender Anteil an Geisenhei-

mer Studierenden nutzt die Studienzeit für einen Auslandsauf-

enthalt. Hierfür bietet das Angebot an Austauschprogrammen

im europäischen und außereuropäischen Ausland eine Viel-

zahl an Möglichkeiten, die auch finanziell unterstützt werden

können. Daher wurde das Portfolio an Sprachenunterricht

deutlich erweitert. Auch diese Aspekte steigern die Berufs-

aussichten und verbessern die beruflichen Kompetenzen un-

serer Absolventinnen und Absolventen.

Das „Kontinuum Hochschule“ ist also geprägt von einer per-

manenten Anpassung des Lehrangebotes, einer ständigen

Evaluierung durch die Studierenden, einem kontinuierlichen

Qualitätsmanagement der bestehenden Curricula. Die Hoch-

schule Geisenheim ist mit 1.500 Studierenden eine kleine

Hochschule, die den familiären Charakter tagtäglich bewusst

lebt. Auf dieser beschriebenen Basis – begleitet von umfang-

reichen Baumaßnahmen am Campus – werden wir auch zu-

künftig die Vermittlung vielfältiger Kompetenzen, die zu einem

erfolgreichen Berufsstart führen und langfristigen beruflichen

Erfolg sichern, zu unserer Herzensangelegenheit machen!

Prof. Dr. Otmar Löhnertz Vizepräsident Lehre

Page 4: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

Hochschule Geisenheim vereinbart enge Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Kooperation in der Forschung zu Produktionsketten der Wein- und Fruchtsaft - herstellung sowie gartenbaulichen Kulturen stärkt den Verbraucherschutz

>>

4

HOCHSCHULE AKTUELL

Ende Februar 2017 unterzeichnete Hochschul-

Präsident Prof. Dr. Hans Reiner Schultz in Berlin

beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) einen Koope-

rationsvertrag über die enge Zusammenarbeit der beiden

Einrichtungen in Forschung, Lehre und Fortbildung. „Durch

eine enge Zusammenarbeit wollen wir die Auswirkungen des

Klimawandels auf Pflanzeninhaltsstoffe untersuchen, die in

der Lebens- und Futtermittelkette unerwünscht und gege-

benenfalls gesundheitlich bedenklich sind“, erläutert BfR-

Vizepräsident Prof. Dr. Reiner Wittkowski.

Ziel der Zusammenarbeit zwischen dem BfR und unserer

Hochschule ist es, gemeinsam Forschungsprojekte durchzu-

führen und Abschlussarbeiten von Studierenden zu betreuen.

Zu den aktuellen Themen, die in der Forschung aufgegriffen

werden sollen, gehören beispielsweise die Untersuchung von

Schimmelpilzgiften in Fruchtsäften entlang des gesamten

Produktionsprozesses und Verfahren zur Authentizitäts-

prüfung von Wein. Ein weiteres Feld ist die Forschung zur

Sicherheit von Pressrückständen und Trester am Ende der

Produktionskette, die wiederum als Rohstoffe für Spirituosen

und Futtermittel genutzt werden. <

© Bundesinstitut für Risikobewertung

Tipps, Tricks und wertvolle Kontakte Netzwerk- und Karrieremesse an der Hochschule Geisenheim bringt am 20. Juni 2017 Studierende und Unternehmen zusammen

Erstmals findet im kommenden Frühsommer, am

Dienstag, den 20. Juni 2017, auf dem Campus un-

serer Hochschule die Netzwerk- und Karrieremesse G-CHECKT!

statt. Unternehmen bekommen dort die Gelegenheit, sich den

Studierenden und Doktoranden vorzustellen. Zudem gibt es

Gelegenheit für persönliche Einzelgespräche und öffentliche

Firmenpräsentationen.

Studierende, Doktoranden sowie Absolventinnen und Absolventen

aller Fachbereiche können sich bei den Unternehmen über Stellen-

und Traineeangebote informieren und Möglichkeiten für ein Prakti-

kum oder eine Studienabschlussarbeit prüfen. Sie können wichti-

ge Kontakte für ihre Karriere knüpfen und sich bei den ausstellen-

den Unternehmen direkt bewerben. Die Unternehmen treffen in

Geisenheim auf motivierte Studierende, interessierte Wissen-

schaftlerinnen und Wissenschaftler, engagierte Professorinnen

und Profes soren sowie Lehrkräfte aus allen Studiengängen.

Sie wollen Ihr Unternehmen auf der Netzwerk- und Karriere messe

G-CHECKT! präsentieren? Nehmen Sie Kontakt auf mit Simone

Böhm, Alumni & Fundraising, unter Tel. 06722–502741 oder per

E-Mail an [email protected].

>>

<

Page 5: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

HOCHSCHULE AKTUELL

5

Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz stan-

den beim Auftritt unserer Hochschule auf der

IPM ESSEN 2017 vom 24. bis 27. Januar 2017 im Fokus. Unse-

re Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präsentierten

neben dem vielfältigen Studienangebot auch die mobile Va-

riante der Geisenheimer Steuerung, eine Bewässerungs-App

für den Freilandgemüsebau. Die App berechnet auf Basis

fundierter Wasserverbrauchsmodelle den Wasserbedarf so-

wie den optimalen Bewässerungszeitpunkt. So erlaubt es

die Anwendung den Betrieben, ressourcen- und kosteneffi-

zient zu agieren.

An einem Exponat konnten Besucher zudem sehen, wie der

Wasserverbrauch von Bäumen im Feld oder in der Stadt ge-

messen wird und mit Experten die Auswirkungen von Tro-

ckenstress – gerade auf urbanes Grün – diskutieren. Auch in

der Lehrschau in der Green City war die Forschungsarbeit der

Hochschule präsent: Die dort gezeigte Hessenlampe ist eine

Plasmalampe mit sonnenähnlichem Licht, die die gartenbau-

liche Gewächshausproduktion deutlich energieeffizienter

macht. Doktorand Oliver Dörr informierte interessierte Fach-

besucher dort an-

schaulich über die bis-

herigen Erkenntnisse

aus dem Forschungs-

projekt.

Die Messe bot Raum für

Gespräche mit Studien-

interessierten, Bran-

chenvertretern sowie

Geisenheimer Alumni,

die zahlreich an den

Stand kamen, um sich über Neuigkeiten aus der Hochschule

zu informieren. Simone Böhm als Vertreterin der VEG – Gei-

senheim Alumni Association e. V. begleitete zudem das Fo-

rum „Beruf + Zukunft – Perspektiven für junge Führungskräf-

te“ des Bundesverbands der Hochschulabsolventen/ Ingeni-

eure Gartenbau und Landschaftsarchitektur (BHGL). Zum

abendlichen Netzwerktreffen mit den Vertretern anderer

Hochschulen und der Branche steuerte die VEG standesge-

mäß Geisenheimer Sekt bei.

Ressourceneffizienz im Fokus Hochschule Geisenheim präsentierte auf der IPM ESSEN 2017 innovative Forschungsprojekte & spannende Studiengänge

>>

Die Hochschule Geisenheim präsentiert sich an den Agrartagen 2017 in Nieder-Olm Informationen rund ums Studium für Abiturientinnen und Abiturienten sowie Interessierte

„Agrartage 2017 – Denkanstöße über den Tag

hinaus – Vernetzen, Anbinden, Weiterdenken“ so

lautete das Motto der diesjährigen Agrartage Rheinhessen

vom 23. bis zum 27. Januar 2017 in Nieder-Olm, an denen auch

unsere Hochschule vertreten war.

Die Besucher hatten die Möglichkeit, sich über den neuesten

Stand der Forschungen zu informieren. Auch nutzten insbeson-

dere künftige Abiturientinnen und Abiturienten die Chance, sich

bezüglich der Bachelor-Studiengänge Weinbau & Oenologie, In-

ternationale Weinwirtschaft sowie Getränketechnologie bera-

ten zu lassen.

Wir freuen uns über eine gelungene und gut besuchte Messe, an

der wir auch die Gelegenheit genutzt haben, die neuen Studien-

gänge Lebensmittelsicherheit sowie Logistik & Management

Frischprodukte zu präsentieren und den alten und neuen Be-

kannten die Verbindung zwischen Forschung, Bildung und Pra-

xis bei uns in Geisenheim darzustellen.

>>

<

<

Page 6: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

HOCHSCHULE AKTUELL

6

>> Unter dem Motto „Wir gestalten Zukunft“ beteilig-

te sich unsere Hochschule vom 27. bis 30. No-

vember 2016 an der Messe INTERVITIS INTERFRUCTA HORTI-

TECHNICA; insgesamt 25.437 Besucher aus 57 Ländern ström-

ten nach Stuttgart. Die Traditionsmesse eröffnete mit einem

erweiterten Konzept: Neben Technik für Wein und Saft präsen-

tierte die Veranstaltung auch Innovationen für Sonderkultu-

ren. Die Stimmung war positiv, denn die Hallen waren gut ge-

füllt und Veranstalter, Aussteller und Besucher zufrieden.

Nach Angaben der Messe Stuttgart sind 70 Prozent der Messe-

besucher im Weinbau tätig, 19 Prozent im Obstbau und 14 Pro-

zent bewirtschaften Sonderkulturen. Über 1.000 Experten aus

der ganzen Welt besuchten den 62. Deutschen Weinbaukon-

gress des Deutschen Weinbauverbandes und mehr als 7.000

Besucher waren von der täglich stattfindenden Maschinenvor-

führung in Halle 7 begeistert.

Vertreter deutscher Lehr- und Forschungsanstalten demonst-

rierten in der vom Bundesministerium für Ernährung und Land-

wirtschaft geförderten Sonderschau „Drohnen und Robotik“ in-

novative Prototypen einer fortschreitenden Automatisierung im

Anbau von Sonderkulturen.

Der am Messestand unserer Hochschule präsentierte VineRo-

bot lockte zahlreiche Besucher, darunter viele Geisenheimer

Alumni. Dieser solarbetriebene Bodenroboter liefert durch auto-

nome Kartierung verschiedenster Parameter Entscheidungshil-

fen in Bezug auf die Weinbergsbewirtschaftung und Lesepla-

nung und damit Grundlagen der Weinbereitung. Ein weiteres

Highlight im wahrsten Sinne des Wortes war die „Hessenlam-

pe“, eine energieeffiziente Plasmalampe mit einem sonnenähn-

lichen Lichtspektrum für die gartenbauliche Gewächshauspro-

duktion. Ebenso sorgte das Exponat eines vertikalen Systems

zur Innenraumbegrünung, welches für ein angenehmes Raum-

klima in den eigenen vier Wänden sorgt, für Begeisterung unter

den Messebesuchern, die sich am Stand direkt mit den Profes-

sorinnen und Professoren sowie Wissenschaftlern und Wis-

senschaftlerinnen austauschen konnten.

Hochschul-Präsident Prof. Dr. Hans Reiner Schultz eröffnete

den sehr gut besuchten Businessabend, welcher durch die

Hochschule Geisenheim veranstaltet wurde und mit Vertreterin-

nen und Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verbänden für

einen erfolgreichen und kommunikativen Ausklang des zweiten

Messetages sorgte. Ebenso stießen Vorträge der Geisenheimer

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf großes Interes-

se bei den Messegästen. <

Klima und Technologie im Fokus VineRobot und neuste gartenbauliche Produkte locken zahlreiche Besucher an den Messestand unserer Hochschule

Minister Gabriel auf der Sonderschau Drohnen und Robotik im Rahmen der INTERVITIS INTERFRUCTA HORTITECHNICA 2016

© MESSE STUTTGART

Page 7: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

7

HOCHSCHULE AKTUELL

Mit zwei Berufe-Challenges aus den Studiengän-

gen Gartenbau sowie Logistik & Management

Frischprodukte und einer allgemeinen Beratung hat die Hoch-

schule Geisenheim sich am 10. und 11. Februar 2017 den Studi-

eninteressierten im Rheinland vorgestellt. Es war der erste

Auftritt unserer Hochschule auf einer der bundesweit größten

Berufs- und Studienorientierungsmessen, der EINSTIEG in

Köln, – und der traf auf großes Interesse.

In den Challenges hatten Besucherinnen und Besucher die

Möglichkeit, die Studieninhalte in Geisenheim – am Beispiel von

Liefer- und Kühlkette sowie Reifebestimmung von Obst – ken-

nenzulernen. Viele der Schülerinnen und Schüler zeigten sich

offen für die Studienangebote; Biologieinteressierte ließen sich

von Prof. Dr. Peter Braun für den Gartenbau begeistern, Che-

mie-Asse für den Studiengang Lebens-

mittelsicherheit. Einige der Messebesu-

cherinnen und -besucher hatten sich im

Vorfeld schon online informiert und frag-

ten gezielt nach den Möglichkeiten in der

Getränketechnologie, dem Garten- und

Landschaftsbau sowie dualen Angebo-

ten. Unser Team nutzte

die Gelegenheit auch,

Kontakte zu Verbands-

vertretern sowie Berufs-

schullehrern und Ausbil-

dern zu vertiefen oder

neu zu knüpfen.

Hochschule Geisenheim präsentiert sich erstmals auf der EINSTIEG in Köln Mehr als 20.000 Besucher informieren sich an zwei Tagen über Ausbildungs- und Studienangebote

>>

Die HORIZON in Mainz – Das Event für Orientierung nach dem Abi Ein Bericht von Master-Studentin Cynthia Zatcha Zekeng

Am 29. und 30. Oktober 2016 fand die Bildungs-

messe HORIZON in Mainz in der Rheingoldhalle

statt. Die HORIZON Mainz ist das zentrale Event für Studien- und

Berufsorientierung nach dem Abitur in Rheinland-Pfalz. Die HO-

RIZON war für mich eine Premiere, vor allem in meiner Funktion,

die Hochschule Geisenheim zu vertreten. An unserem Stand

konnten die Messebesucher einen Überblick über die verschie-

denen Studiengängen und Ausbildungsberufe an der Hoch-

schule Geisenheim erhalten. Für die Mehrheit waren der Ort Gei-

senheim und auch die Hochschule schon durch familiäre oder

freundschaftliche Beziehungen bekannt. So habe ich zum Bei-

spiel einen jungen Mann beraten, dessen Großvater über 30

Jahre im Weingut der Hochschule tätig war.

Die meisten Abiturientinnen und Abiturienten interessierten sich

für die Studiengänge Weinbau & Oenologie und Getränketech-

nologie, weil sie durch ihre Eltern schon einen Bezug dazu hat-

ten, aber auch die Studiengänge Landschaftsarchitektur und

Lebensmittelsicherheit wurden häufig nachgefragt. Generell

war die HORIZON für mich sehr informativ, denn das, was ich

auch immer wieder in meinem Freundes- und Bekanntenkreis

feststelle, dass es vielen Schulabgängern an Orientierung fehlt,

wohin ihre berufliche Reise führen soll, hat sich durch die Bera-

tung am Messestand bestätigt. Die logische Folge ist vielfach

der Studienabbruch. Den zukünftigen Studierenden einen Über-

blick zu verschaffen, ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu in-

formieren, die verschiedenen Möglichkeiten anzuschauen und

sich danach zu entscheiden, empfinde ich als extrem wichtig.

Es schafft Vorteile für den Studienbeginn und -verlauf. Ich wün-

sche mir, dass ich durch meine Gespräche als älteres „Semes-

ter“ dazu beitragen konnte.

>>

<

<

<

Page 8: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

GARTENBAU B.SC. >> Nico Boden > Eva Büttner > Nils Eidel > Matthias Eidenmüller > Sebastian Gleich > Katrin Görreßen > Alexandra Gröters > Felix Hofmann > Bastian Kehrer > Alexandra Krüppel > René Scheibe > Ann-Kathrin Steeg >> GETRÄNKE-TECHNOLOGIE B.SC. >> Philipp Ahrens > Manuel Fischer > Maximilian Frey > Tobias Gaiser > Leonhard Habermann, Gabriel Mö-bus > Eva Pensel > Johannes Schendzielorz > Johanna Schönig > Sebastian Schreieck > Stefan Statzner > Markus Weiß >> INTERNATIONALE WEINWIRTSCHAFT (IWW) B.SC. >> Dirk Boeger > Tanyel Fedler > Alica Fischer > Nelly Fischer > Eva Friske > Marete Göbl > Friedrich-Leopold Keller > Marius Klein > Peter Anselm Krüger > Matthias Lambrich > Robert Martin > Xuanzhi Nie > David Andreas Oster > Petra Peres > Theresa Schmidt > Alina Simone Scholtes > Fabian Schütter > Florian Schumann > Philipp Schwindt > Claire Liliane Jeanne Sertznig >> LANDSCHAFTSARCHITEKTUR B.ENG. >> Lucas Adams > Julian Altmann > Yase-min Baksi > Julia Bärenz > Henriette Maria Derix > Sebastian Emmel > Kai Faust > Alexander Geschwind > Jonas Götz > Mike Gut-mann > Martina Heims > Andrea Heiseler > Armin Herberg > Raúl Herberg > Birgitta Höller > Mathias Jacobi > Sina Jurka > Anastasiya Khodak > Franziska Kolmer > Jan Kraus > Karla Marie Kraus > Michael Neutzer > Dirk Peczkowski > Diana Kathrin Schäf-fer > Lena Schenkel > Stella-Zoe Schmidtler > Laura Schöngart > Judith Stollenwerk > Vera Thielen > Michael Wershofen > Alissa Will > Katharina Withake > Ines Wrobel > Lutz Zangenberg > Florian Zorn >> LANDSCHAFTSARCHITEKTUR B.ENG. -DUAL- >> Dennis Campos Albalat > Philipp Klapperich > Florian Ochs > Enrico Piras > Jakob Raidt >> WEINBAU UND OENOLOGIE B.SC. >>

AKADEMISCHE ABSCHLUSSFEIER – WINTER 2016/17

Page 9: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

Nicolas Bentz > Larissa Bernard > Theresa Bernard > Bianca Biewers > Silvana Braun > Christoph Eifel > Bruno Nagele Ferreira Gomes da Silva > Benjamin Foerg > Constantin Handke > Nikolai Hemmerling > Christopher Hermes > Franz Kernwein > Kenta Kondo, Christian Krack > Peter Bernhard Kühn > Elena Leineweber > Philipp Lohkamp > Philipp Mayr > Stefan Meuren > Lukas Meyer > Felix Neumaier > Jasmin Pliester > Joel Sartorius > Klaus Schroffenegger > Tobias Single > Maximilian Stigler > Christopher Stock > Svenja Wanielik > Martin Wörner > Mariano Benjamin Zelada >> GARTENBAUWISSENSCHAFT M.SC. >> Philipp Heid > Jan Solbach > Christian Walter >> GETRÄNKETECHNOLOGIE M.SC. >> Florian Ferrenberg > Christian Figueras > Maximilian Otto Hans Grimm > Eva Heinz > Claudia Manns > Jennifer Mettmann > Lucia Luisa Nothhelfer > Alexandra Utz >> OENOLOGIE M.SC. >> Jonas Freimuth > Maximilian Hendgen > Jens Rüdiger >> UMSB – UMWELTMANAGEMENT UND STADTPLANUNG IN BALLUNGSRÄUMEN M.ENG. >> Lydia Ana Gilbert > Carolin Hane > Kristin Hoffmann > Katharina Thews >> VINIFERA EURO-MASTER M.SC. >> James Allen > David Joyce > Elias Mekonnen > Aniruddha Rajagopalan > Aditya Sanjay Shinde > Bosko Tomic > Zhongli Ma > Stephen Lesefko > Tingting Li >> VITIS VINUM M.SC. >> Andrea Bontempo > Sofia Di Giacinto > Frederico Palombi > Massimo Guazzone > Luca Guiotto >> WEINWIRTSCHAFT M.SC. >> Stephan Kahl > Evylin Pabst > Ulrich Schilling >> WEINBAU ÖNOLOGIE UND WEINWIRTSCHAFT WÖW M.SC. >> Charlotte Freiberger > Janina Mertens > Nikolina Skobic

Page 10: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

10

Geisenheimer Studierende haben sich bisher

traditionell mit pflanzlichen Produkten – Trau-

ben, Obst, Gemüse –, deren Verarbeitung zu Wein und Saft

oder der Verwendung von Zierpflanzen und Gehölzen be-

schäftigt. Tiere kamen im Curriculum allenfalls in Natur-

schutzkonzepten oder – weniger gern gesehen – als Schäd-

linge vor. Das hat sich geändert: Seit dem Wintersemester

2016/17 sind Tierproduktion und tierische Lebensmittel in

den Geisenheimer Studiengängen Logistik & Management

Frischprodukte (LMF) sowie Lebensmittelsicherheit (LMS)

wesentliche Bestandteile der Lehre. Um das interne Know-

how zu ergänzen, hat die Hochschule Geisenheim in diesem

Bereich Lehraufträge an renommierte Experten der Lebens-

mittelwirtschaft vergeben.

Denn für die Studierenden ist die intensive Beschäftigung mit

Nutztieren und deren Erzeugnissen wichtig, um das Thema

Lebensmittelsicherheit unter einem ganzheitlichen Gesichts-

punkt zu betrachten und ein grundlegendes Verständnis für

frische Lebensmittel und deren Lieferketten zu entwickeln. In

Lehrveranstaltungen wie „Produktionssysteme der Nutztier-

haltung“, „Qualität tierischer Lebensmittel“ oder „Warenkunde

tierischer Frischprodukte“ begleiten die Studierenden den ge-

samten Weg tierischer Produkte vom Bauernhof bis zum Su-

permarktregal.

Entwicklungsleiter Rolf Häußler und der Leiter Technologie Ser-

vice, Horst Brauer, von der Firma Van Hees sind als Lehrbeauf-

tragte im Modul „Tierische Lebensmittel“ eingebunden. Ihr Un-

ternehmen beschäftigt sich mit der

Entwicklung und dem Vertrieb von Ge-

schmackslösungen und technologi-

schen Zutaten – etwa Farbstoffe, Enzy-

me, Stabilisierungssysteme oder Antioxidantien – für Fleisch

und Fleischwaren. Neben der Verbundenheit der Wallufer Firma

zur Region hat Häußler eine ganz klare Motivation für seine Tä-

tigkeit als Lehrbeauftragter: „Letztlich sind wir auf gut ausge-

bildete Nachwuchskräfte angewiesen.“ Und die reifen an der

Hochschule Geisenheim heran.

„Die Studierenden der Lebensmittelsicherheit bekommen im

hochmodernen Technikum der Firma Van Hees Gelegenheit,

die Technologie von tierischen Lebensmitteln eigenständig

anzuwenden. Im vergangenen

Semester haben sie dort Wie-

ner Würstchen und Salbeisa-

lami hergestellt“, berichtet

Prof. Dr. Simone Loos-Theisen,

Professorin für Lebensmittel-

sicherheit. „Dadurch verste-

hen die Studierenden Produk-

tionsabläufe, Mikrobiologie

und die Vorgänge bei den ver-

schiedenen Fermentationen

noch besser. Sie können auch

die Verfahren zur Herstellung

der entsprechenden tieri-

schen Produkte hinsichtlich

Lebensmittelsicherheit und

Qualität besser beurteilen.“

Wenn es um Milch und Milch-

produkte geht, setzt die

Hochschule Geisenheim auf

Dr. Johann Heilmeier und des-

sen Erfahrung aus 20 Jahren

in leitenden Positionen der

Nahrungsindustrie und einer

zehnjährigen Tätigkeit als

Auditor für Qualitätsmanage-

mentsysteme. Im dritten

Semester bekommen die

>>

Tierisch gute Lehre Hochschule Geisenheim erweitert Kompetenzen und Netzwerk in den Schwerpunkten Tierproduktion und tierische Lebensmittel

Dr. Johann Heilmeier

Horst Brauer

Rolf Häußler

AUS LEHRE UND STUDIUM

Page 11: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

Studierenden beider Studiengänge von Heilmeier Einblicke in

Inhaltsstoffe, Herstellungsverfahren sowie Risiken bei der

Verarbeitung von Milchprodukten. Bei einer Exkursion zu

Schwälbchen haben sie im abgelaufenen Wintersemester ei-

nen großen Molkereibetrieb kennen gelernt. „Qualitätsnormen

in einem Unternehmen einzuführen, weiterzuentwickeln oder

zu pflegen ist eine schwierige und nie langweilige Aufgabe,

die wesentlich auf der Einschätzung von möglichen Gefahren

und Risiken sowie deren Auswirkungen basiert“, so Heilmeier.

Daneben konnte die Hochschule Geisenheim Dr. Caroline

Lang von der Professur für Tierhaltung und Haltungsbiologie

der JLU Gießen für die Bereiche Tierproduktion und den Studi-

engang Logistik & Management Frischprodukte gewinnen.

Die studierte Ernährungswissenschaftlerin Dr. Lilian Schmidt

vom Institut für Gemüsebau übernimmt die Warenkunde.

„Wir freuen uns sehr über so viel Unterstützung. Die Lehrbe-

auftragten bereichern die Hochschule nicht nur mit ihrer

Expertise, sondern haben bereits eine Exkursion in ein land-

wirtschaftliches Versuchsgut organisiert, wo verschiedene

Tierhaltungsmethoden einem direkten Vergleich unterzogen

werden. Dort können im Sommersemester außerdem Projek-

te zur Tierproduktion durch LMF-Studierende durchgeführt

werden. Damit ist dieses neue Lehrgebiet von Anfang an opti-

mal mit der Praxis verzahnt und bietet den Studierenden

vielfältige Erkenntnisse und Erlebnisse“, freut sich Prof. Dr. Kai

Sparke, Studiengangleiter Logistik & Management Frischpro-

dukte. In diesem Studiengang soll durch die Einrichtung einer

Professur für Qualität und Verarbeitung frischer Lebensmittel

ergänzend auch die eigene Kompetenz der Hochschule im

Bereich tierischer Lebensmittel gestärkt werden.

11

<

AUS LEHRE UND STUDIUM

Page 12: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

AUS LEHRE UND STUDIUM

Lernen – egal wann, egal wo! Abteilung für Hochschuldidaktik & eLearning baut digitalen Lernraum auf

12

>>

Die Digitalisierung macht auch vor der Lehre an

der Hochschule Geisenheim nicht halt. Steigende

Studierendenzahlen, Raumknappheit und der Wunsch nach ef-

fizienten Lernmethoden gaben den Anstoß für den Aufbau der

Abteilung VL2 Hochschuldidaktik & eLearning. Seit gut einem

Jahr treibt Carolin Richardt dort die Entwicklung eines zentra-

len digitalen Lernraums voran. „Wir konkurrieren mit anderen

Hochschulen um die Studierenden und ein gutes eLearning-An-

gebot ist etwas, das junge Menschen anzieht“, glaubt die Di-

daktikerin.

„Das Ziel von eLearning ist es nicht, analoge Veranstaltungen zu

ersetzen. Es gilt, diese sinnvoll zu ergänzen“, erläutert Richardt.

Indem Basiswissen in digitale Einheiten ausgelagert wird, bleibe

in den Vorlesungen mehr Zeit, Fragen der Studierenden zu klä-

ren. Ein digitaler Lernraum biete zudem die Möglichkeit, Studie-

rende mit heterogenen Vorkenntnissen individueller zu fordern

und zu fördern. Ziel von Richardt und ihrem Team, das Grafikerin

Viktoria Günter, Systemadministrator Fabian Schneider und Fa-

chexperte Thomas Franßen ergänzen, ist es, langfristige Struk-

turen aufzubauen; dazu gehören die Beschaffung von geeigne-

ter Software, die Etablierung eines Lernmanagement-Systems

sowie dessen Anbindung an Stud.IP.

„Wir erproben in einem Pilotprojekt parallel, wie das Angebot an-

genommen wird und ausgestaltet werden kann“, so Richardt.

Bereits im Wintersemester 2016/17 hatten alle Studierenden im

Modul Informationstechnologie Zugriff auf fünf Lernmodule, die

ihren Umgang mit Excel und Word schulten. Zum Wintersemes-

ter 2017/18 sollen diese Lernmodule professionell aufgearbeitet

und an die Anforderungen des neuen Office-Pakets 2016 ange-

passt werden. Hier kommen insgesamt 77 professionelle ver-

tonte Tutorials zum Einsatz. Auch die Landschaftsarchitekten

werden ab dem Wintersemester 2017/18 in der Veranstaltung

„Einführung CAD“ in den Testbetrieb einsteigen: Im Vorfeld jeder

Vorlesung gibt es dann ein digitales Übungs-Tutorial. In der Vor-

lesung selbst klärt Dozent Alexander Peters Rückfragen, evalu-

iert aber auch das eLearning-Angebot und überprüft regelmäßig

das Leistungsniveau seiner Studierenden.

Ideen und Anregungen für das eLearning-Team gibt es auch aus

anderen Instituten und AGs der Hochschule; Schulungsfilme

zum Thema Rebschnitt seien ein Wunsch, erzählt Richardt, für

die Getränketechnologen sind Animationen zu technologischen

Prozessen denkbar. Auch das Sprachenzentrum könnte das

eLearning-Angebot gut nutzen. „Wir setzen aber ganz klar auf

Qualität statt Quantität. Deshalb hat für uns der kontinuierliche

Aufbau von ersten digitalen Lernstrukturen sowie die Umset-

zung der beiden Pilotprojekte Priorität.“

<

<

Page 13: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

AUS LEHRE UND STUDIUM

Naturschutzkonzeption für die Agrarlandschaft Geisenheim Studierende der Landschaftsarchitektur stellen der Öffentlichkeit Projektergebnisse vor

>>

<

Erfolgreich präsentierten 16 Studierende der

Landschaftsarchitektur ihr Naturschutzkonzept

für die Agrarlandschaft Geisenheims. Über 70 Interessierte

lauschten am 30. Januar 2017 den Ergebnissen aus dem

zweiten Projekt des Schwerpunkts Naturschutz und Um-

weltprüfungen.

Die Studierenden erarbeiteten in sieben Arbeitsgruppen um-

setzbare Vorschläge und konkrete Maßnahmen zur Förde-

rung der Biodiversität und der Anpassung an den Klimawan-

del in der Geisenheimer Agrarlandschaft. Die historische

Landnutzung und die vorkommenden Biotope, Tier- und

Pflanzenarten wurden genauso behandelt wie die wichtigen

Ressourcen Boden und Wasser. Eine der Arbeitsgruppen

stellte sich der Herausforderung, die aktuellen Themen

Ökosystemleistungen und naturbasierte Lösungen auf Gei-

senheim anzuwenden. Dass die Natur zu schützen nicht nur

kostet, sondern auch helfen kann, die regionale Wertschöp-

fung zu erhöhen, zeigten unter anderem die von Lena Weg-

ner und Inga Schäfer entworfenen Etiketten für Weinflaschen

mit den Zielarten der Weinbauflächen als Logo.

Es entstanden umfangreiche Schutzkonzepte für Biotope,

Zielarten, Boden und Gewässer und Ideen, wie man Natur-

und Landschaftsschutz mit Tourismus und der Förderung

landwirtschaftlicher Produkte in Einklang bringen kann. Auf

der Suche nach Informationen nahmen die Studierenden

Kontakt mit Landwirten und Winzern, Verbänden, Behörden

und Professoren auf. Das Projekt war eine Herausforderung

an Organisation, Zusammenarbeit und Kommunikation.

Das Konzept und die ausgearbeiteten Pläne werden der

Hochschulstadt Geisenheim zur Verfügung gestellt mit der

Hoffnung, dass deren Vertreter ihrer Begeisterung nun auch

Taten folgen lassen und vorgeschlagene Maßnahmen um-

setzen.

Die Studierenden der Fachrichtung Naturschutz und Umwelt-

prüfungen danken der Hochschule, der VEG Alumni und dem

Engagement von Prof. Dr. Jedicke, dass sie eine öffentliche

Präsentation ihrer Arbeit ermöglicht haben.

Ein Beitrag von Birgit Weimann

13© Yannick Feige

© Janet Winkler

© Lena Wegner

<

Page 14: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

AUS LEHRE UND STUDIUM

14

„Die EU hat zwischenzeitlich gesagt: ‚Vergesst

es!‘“ Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, Präsident der

Hochschule Geisenheim, hat das nicht von seiner Überzeu-

gung abgebracht: Ein europäischer Master-Studiengang

mit Partnern aus Portugal, Spanien, Italien und Frankreich

ist in einer zunehmend globalisierten Wein-Welt ein wich-

tiger Baustein. Der Erfolg des Studiengangs Vinifera Euro-

Master gibt ihm zehn Jahre nach dem Start recht; für den

Jubiläumsjahrgang mit Beginn im Wintersemester 2016/17

haben sich mehr als sechshundert Interessierte um einen

der 32 Studienplätze beworben.

Auswahlgespräche per Videokonferenz mit Bewerberinnen

und Bewerbern aus China oder Südamerika sind heute an

der Tagesordnung. Seit 2009 „ist die Hütte immer voll“, wie

Schultz sagt. Im selben Jahr hatte die EU dem Studiengang

Vinifera EuroMaster den ERASMUS Mundus Status verliehen;

durch die die dreizehn damit verbundenen Stipendien sei

der Bezahl-Studiengang noch einmal attraktiver geworden,

berichtet der Hochschul-Präsident und einer der geistigen

Väter des Studiengangs.

Als Post-Doc hatte Schultz von Februar 1993 bis September

1995 in Montpellier mit Vertretern der Universitäten Madrid,

Lissabon, Bordeaux, Turin und aus Griechenland in einem

EU-Projekt an „Nouveaux systèmes de culture intégrés du

vignoble“ gearbeitet. „Wir waren eine junge Truppe, die sich

auch später noch ungefähr alle zwei Jahre gefunden hat,

irgendwo auf diesem Planeten“, erinnert sich Schultz. „Als

durch die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissen-

schaftler aus Montpellier und Geisenheim die Idee für den

europäischen Master-Studiengang geboren wurde, wurden

alle, die damals am Projekt beteiligt waren, kontaktiert.“ Das

spiegelt sich im Konsortium des Studiengangs deutlich wie-

der: Neben der Hochschule Geisenheim gehören die Mont-

pellier SupAgro, die Bordeaux Sciences Agro, die Universidad

Politécnica de Madrid, die Università degli studi di Udine, die

Università degli studi di Torino sowie die Universidade de Lis-

boa dazu. Das Netzwerk erweitern Partnerschaften mit mehr

als zwanzig Hochschulen und Forschungseinrichtungen, un-

ter anderem in Australien, China, den USA und Argentinien.

Von der Idee zum Studiengang, das brauchte allerdings seine

Zeit. „Uns war von Anfang an klar, dass die Studierenden nicht

nur an einer Universität sein sollen“, erinnert sich Schultz. „In

der Ursprungsskizze vom Anfang der 2000er-Jahre waren

zwei oder drei Sprachen vorgesehen. Konzeptionell haben

wir versucht, uns auf warme und kalte Klimazonen zu spezi-

alisieren. Aber das hat nicht funktioniert, drei Anträge hat die

EU abgelehnt.“ Die größte Schwierigkeit sei es gewesen, die

unterschiedlichen Bachelor-Voraussetzungen miteinander

zu vereinbaren. „Aus Geisenheim waren wir zu der Zeit dann

zu zweit, Prof. Dr. Emil Rückert vertrat die Fachhochschule

Wiesbaden (Fachbereich Geisenheim), weil ich als Angehö-

riger der Forschungsanstalt da formal in Bezug zu Studien-

gängen wenig zu sagen hatte“, so Schultz. „Mit Emil Rückert

hat das dann richtig Fahrt aufgenommen.“

>>

Von der Idee zum europäischen Master- Studiengang Prof. Dr. Hans Reiner Schultz erinnert sich zum zehnjährigen Jubiläum des Vinifera EuroMaster an Hürden und Erfolge

Page 15: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

15

AUS LEHRE UND STUDIUM

Bei einer Sitzung im Geisenheimer Goethezimmer 2005 habe

man sich schließlich festgelegt: Das erste Studienjahr fin-

det auf englischer Sprache in Montpellier statt. Dort belegen

die Studierenden Sprachkurse für das zweite Studienjahr an

einer Partnerinstitution. „Wir waren uns aber schon damals

recht sicher, dass ein Studienjahr in deutscher Sprache nicht

funktioniert. Deshalb bieten wir unsere Lehrveranstaltungen

auf Englisch an“, sagt Schultz. Das zahlt sich aus: In jedem

Jahrgang entscheidet sich etwa die Hälfte der Studierenden

für Geisenheim im zweiten Jahr.

Auch der Mut der Konsortial-Partner hat sich ausgezahlt:

„Auch als wir 2006 mit fünfzehn Studierenden aus aller Herrn

Länder gestartet sind, hatten wir noch keine EU-Akkreditie-

rung. Wir haben das einfach gemacht, weil wir vom Konzept

überzeugt waren und Emil Rückert hat einen großen Teil

der formalen Unterlagen entwickelt.“ Dem Studiengang hält

Schultz bis heute die Treue: Im Modul Physiologie übernimmt

der Hochschul-Präsident in Montpellier einen Teil der Lehre

rund um Klima und Wasserhaushalt. „Denn neben der Flexibi-

lität für die Studierenden ist der Vinifera EuroMaster auch ein

Mobilitätsprogramm für die Dozenten und da sind viele Gei-

senheimer Kolleginnen und Kollegen in vielen Fächern aktiv.

Ich bin fest davon überzeugt, dass es die Qualität der Kolle-

genschaft ist, die die Studierenden im zweiten Jahr zur Wahl

für Geisenheim bewegt, das Wetter ist es sicherlich nicht!“ <

Titelverteidigung geglückt Studierende gewinnen zum zweiten Mal in Folge den Sonderpreis der Herbert-Heise- Stiftung für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur

Als die Jury die drei Finalisten des Schaugar-

tenwettbewerbs zum Fürstlichen Gartenfest

Schloss Fasanerie bekannt gab, waren Martina Heims und

Kai Faust, Studierende der Landschaftsarchitektur, „erst-

mal schon enttäuscht“. Denn ihren Entwurf „Outside the

Box“ hatte die Jury als „zu kompliziert für eine Gartenschau“

beurteilt, wie Heims erzählt. Doch lange hielt die Tristesse

nicht an, denn der Entwurf, der Besucher motivieren soll, um

die Ecke zu denken, gefiel einer anderen Jury: Wie im Vorjahr

konnte das Duo den Sonderpreis der Herbert-Heise-Stiftung

für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur abräumen.

Aus ihrer geöffneten Box entspringt eine fröhliche Stauden-

pflanzung mit strahlenden Taglilien, verspielten Wildgräsern,

Farnen und graziler Akelei. Platanen bilden das grüne Dach,

die einzige verbliebene Wand ist mit üppigen Stauden und

Moosen bewachsen. Der Entwurf versinnbildlicht den Garten

als Raum kreativer und geistiger Freiheit: „Der Entwurf be-

trachtet das Wettbewerbsthema ‚Zimmer im Garten‘ etwas

philosophischer.“ Ein mutiger Ansatz, der sich ausgezahlt hat.

>>

<

Kai Faust und Matina Heims

Page 16: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

AUS LEHRE UND STUDIUM

16

Landschaftsarchitektur-Studentinnen sie-gen im 10. Schaugartenwettbewerb zum Fürstlichen Gartenfest Schloss Fasanerie Auch die Plätze zwei und drei gehen an Geisenheimer Studierende

Endlose Räume und ungewöhnliche Perspek-

tiven eröffnet der Schaugarten von Julie Ann

Holmok und Aylin Kreß den Besuchern des Fürstlichen Gar-

tenfests Schloss Fasanerie vom 25. bis 28. Mai 2017. Die

beiden Landschaftsarchitektur-Studentinnen unserer Hoch-

schule haben mit ihrem Entwurf „Barocke Raumwelten“

sowohl die Jury als auch die Leser der Zeitschrift Garten-

praxis überzeugt und sich im 10. Schaugartenwettbewerb

durchgesetzt. Auf den weiteren Plätzen landeten ebenfalls

Studierende aus Geisenheim: Sebastian Emmel und Andrea

Heiseler belegten mit ihrem „RIESENGewinn für die Natur“

Platz zwei, Claudia Eckel und Hanna Mohr verdienten sich

mit ihrem Entwurf „Pop Up Pop Art“ den dritten Platz.

Ihre Raumwelten dürfen die Siegerinnen im Frühjahr für die

Besucherinnen und Besucher des Gartenfestes im Schlos-

spark aufbauen: Mit hohen Wänden schaffen die beiden Stu-

dentinnen dort einen Raum im Garten. Von außen ist dieser

mit barocken Tapeten angelegt und mit bepflanzten Bilder-

rahmen bestückt. Innen sind die Wände verspiegelt. „Bei ei-

ner Aufzugfahrt kam uns der Gedanke an den Spiegelsaal von

Versailles – die Idee zum Wettbewerbsmotto ‚Zimmer im Gar-

ten‘ war geboren“, erzählt Julie Ann Holmok. „Mit den Spiegeln

schaffen wir mehrere Dimensionen und endlose Räume“, er-

gänzt ihre Kommilitonin Aylin Kreß. Die innenliegenden Beete

in barocken Formen ergeben nur dank der Spiegel ein Ganzes.

„Der Fokus soll auf den Formen liegen, trotz des barocken

Charakters wollen wir eine gewisse Klarheit“, erläutert Aylin.

Die Bepflanzung ist deshalb schlicht in schwarz, weiß, grau

und rot gehalten. „Die Barocken Raumwelten sind der erste

meiner Entwürfe, der umgesetzt wird. Ein tolles Gefühl“, freut

sich Julie Ann. Auch der betreuende Dozent, Prof. Dr. Alexan-

der von Birgelen, freut sich über den Erfolg seiner Schützlin-

ge. „Der Siegerentwurf zeigt verkehrte Welten: der Raum au-

ßen, der Garten innen. Eine wirklich gute Idee“, findet er. „Ich

bin auch unglaublich stolz, dass Platz zwei und drei an Stu-

dierende aus Geisenheim gehen; bei dieser Leistungsdichte

hatte die Jury in diesem Jahr wirklich die Qual der Wahl.“

Interessierte können die Barocken Raumwelten von Aylin Kreß

und Julie Ann Holmok von Donnerstag, 25. Mai, bis Sonntag,

28. Mai 2017, besichtigen. Sonntags hat der Schaugarten von

10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet, an allen anderen Tagen von 10:00

bis 19:00 Uhr. <

>>

ENTWURF Barocke Raumwelten

Schaugartenwettbewerb Thema "Zimmer im Garten"

November16

BAROCKE RAUMWELTENBAROCKE RAUMWELTEN

Tulipa`White Triumphator''

Cerastium tomentosum var. columnae

Stachys byzantinaSempervivum tintenblutOpiopogon planiscapus

Heuchera 'Obsidian'

Tulipa` Queen of night'

SPIEGEL SPIEGEL

PFLANZKONZEPT FARBLOS M 1:50

GRUNDRISS M 1:50 PERSPEKTIVEN

SPIEGEL

BEPFLANZTE BAROCKE BILDERRAHMEN M 1:20

SPIEGELSAAL

DIMENSIONENWELTEN

FARBLOS

SYMMETRIE

Die Historie der Anlage wurde durch das berühmteste barocke Zimmer aufgegriffen - den Spiegelsaal von Versailles.Die Beete aus schwarzen, silbernen und weißblühenden Pflanzen lenken den Fokus auf die barocken Formen und bilden gespiegelt an den Wänden neue Dimensionen: endlose Zimmer.

v. l. n. r.: Julie Ann Holmok und Aylin Kreß

Page 17: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

17

AUS LEHRE UND STUDIUM

Studierende der Landschaftsarchitektur entwerfen RINN-Schaugarten für die Landesgartenschau Bad Schwalbach 2018 Unternehmen prämiert die vier besten Ideen aus studentischem Wettbewerb

Eine kleine Fläche, deren Gestaltung höchsten

Ansprüchen an Ästhetik, Materialverwendung

und Verkehrssicherheit genügen muss: Ein Schaugarten ist

eine echte Herausforderung für Landschaftsplaner. Deshalb

hat sich die Rinn Beton- und Naturstein GmbH & Co. KG für den

Entwurf ihres Schaugartens auf der Landesgartenschau Bad

Schwalbach 2018 Unterstützung bei unseren Studierenden

der Landschaftsarchitektur geholt. Im Februar zeichnete das

Unternehmen im Beisein von Prof. Dr. Otmar Löhnertz, Vize-

präsident Lehre, die vier besten von 15 Entwürfe aus einem

eigens ausgelobten Wettbewerb aus.

Die Prüfung der Entwürfe, betreut durch die BPG Landschafts-

architekten KERL.ZIEGENBRÜCKER. aus Biebertal, orientierte

sich an den Richtlinien für Planungswettbewerbe. „Damit wol-

len wir die Studierenden schon frühzeitig an die Arbeitsweise in

der freien Wirtschaft heranführen“, erläutert Norbert Kerl.

Den größten Eindruck bei der Jury hinterließ der Entwurf von Ja-

nka Jung und Adrian Keil mit dem Titel „Außen Stein, innen grün“.

Adrian hatte seine Kommilitonin von der Wettbewerbsteilnahme

überzeugt – mit dem ersten Platz und dem Preisgeld von 500

Euro hatten beide aber „absolut nicht gerechnet“. Den Siegerent-

wurf prägen bepflanzte Hochbeete, Bänder aus den natürlichen

Materialien Sand, Basalt und Granit sowie ein Wasserbecken

mit Quellsteinen und beleuchteten Stelen. Die Idee: Sowohl im

Inneren der Steine, als auch umrandend werden Pflanzen als

Verbindung zwischen den Materialien genutzt. Platz zwei be-

legte Marie Scholtissek mit ihrer Idee eines grünen Regenwald-

Zimmers, dominiert von einer bewachsenen Betonwand mit

Wasserbecken und Hängesesseln zum Verweilen. Den dritten

Platz teilten sich zwei von der Jury als gleichwertig beurteilte

Entwürfe – „Natürlicher Kreislauf“ von Maria Vatter und Elena

Simon sowie „Ökologischer Kreislauf“ von Lukas Friedel und

Geraldine Bechstein.

„Wir waren beeindruckt von der Vielfalt der fünfzehn Entwürfe“,

so Rinn-Verkaufsleiter Jochen Lindenstruth, in dessen Unter-

nehmen auch zwei Geisenheimer Alumni beschäftigt sind. Kerl

lobte: „Es ist schon überraschend, wie gut die Entwürfe durch-

geplant sind. Die Studierenden bekommen in Geisenheim einen

sehr guten Grundstock für ihren späteren Berufseinstieg.“

Zu sehen ist der Schaugarten während der Landesgarten-

schau Bad Schwalbach vom 28. April bis 7. Oktober 2018.

Im Rahmen der Landesgartenschau soll zudem ein Forum

geschaffen werden, in dem alle teilnehmenden Studierenden,

die von Prof. Gerd Helget, Prof. Dr. Andreas Thon und Thomas

Muschkullus betreut wurden, ihre Entwürfe über zwei Wo-

chen den Besuchern der Landesgartenschau präsentieren

können.

>>

<

Page 18: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

Besuche bei den Deutschen Botschaften,

Unternehmen – Weingut, Brauerei, Milch-

viehbetrieb und Teeplantage – sowie den Hochschu-

len in Addis Abeba und Ruhengeri standen auf dem

Programm: Auf Initiative von Daniela Ceroni Porath,

Italienischdozentin am Sprachenzentrum der Hoch-

schule Geisenheim, erlebten neun Studierende unse-

rer Hochschule gemeinsam mit neun Kommilitoninnen

und Kommilitonen der Hochschule Mainz – University of

Applied Sciences Anfang Februar eine ganz besondere

Exkursion. Die Studierenden lernten gemeinsam Land,

Leute und Kulinarik in Äthiopien und Ruanda kennen.

Ausflüge zu Gedenkstätten, in

die beeindruckende Natur des

schwarzen Kontinents und die

urbanen Zentren rundeten das

Programm ab. „Die Reise war

für uns alle von überragen-

den Eindrücken geprägt, hat

viel Spaß gemacht und unse-

re Speicher der Fotoapparate

gut gefüllt“, fasst Studentin

Ann-Sophie Gottwein-Zankl

zusammen.

Alle Impressionen von der Afrika-Exkursion erhalten Sie im Blog der Hoch schule:

http://blog.hs-geisenheim.de/index.php/2017/02/unsere-safari-tour

AUS LEHRE UND STUDIUM

18

>>

Studierende erleben Natur und (Unter-nehmens-)Kultur in Äthiopien und Ruanda Studiengangsübergreifende Exkursion mit Studierenden der Hochschule Mainz

<

<

Exkursion zur Martin Bauer Group im fränkischen Vestenbergsgreuth Ein Bericht von Katharina Müller und Yasmin Peters, Master-Studentinnen der Getränketechnologie

Schon zum vierten Mal in Folge bot die Martin Bauer

Group den Master-Studierenden des Studiengangs

Getränketechnologie der Hochschule Geisenheim die Möglichkeit,

durch eine zweitägige Exkursion Einblicke in die Herstellung von

Tee-, Getränke- und phytopharmazeutischen Industrieproduk-

ten zu erlangen. Das heute als the nature network® bekannte

Konzerngeflecht begann 1930 mit der Kräuterverarbeitung von

Pfefferminze. Heutzutage umfasst das Unternehmensportfolio

rund 200 Rohstoffe, die zu einer Vielzahl an pflanzlichen Pro-

dukten, wie zum Beispiel zu Kräuter-, Früchte- und Teeextrakten,

Aromen und Teemischungen verarbeitet werden. Im Rahmen der

Schulungstage referierten Mitarbeiter des Unternehmens über

den theoretischen Hintergrund der angewandten Extraktherstel-

lungstechnologien sowie über die Stabilisierung und Trübungs-

vermeidung in Extrakten. Des Weiteren erhielten die Studierenden

eine Einführung in die wichtigsten Kräuter wie zum Beispiel Kamil-

le, Pfefferminze und Hibiskus sowie in die unterschiedlichen Tee-

produkte aus Camellia Sinensis. Diese theoretischen Lerninhalte

wurden abgerundet durch thematisch passende Verkostungen

von Tees und Extrakten und die eigenständige Entwicklung von

Teegetränken. Am Hauptsitz in Vestenbergsgreuth befinden sich

die Geschäftsbereiche PhytoLab und Martin Bauer Group, die sich

in die Business Units Martin Bauer und Plantextrakt unterteilt.

Durch die Betriebsbesichtigungen der einzelnen Bereiche konn-

ten die Studierenden einen guten Einblick in die angewendeten

Technologien und täglichen Arbeitsabläufe erhalten. Die Schulung

in Zusammenarbeit mit der Martin Bauer Group ist im Verlauf der

letzten Jahre ein fester und wichtiger Bestandteil des Modules

Kaffee, Tee, Kakao geworden. Gerade durch den mehrtägigen Ein-

blick ermöglicht die Exkursion es den Studenten umfangreiche

Kenntnisse in dem Fachbereich der pflanzlichen Produktverarbei-

tung zu erlangen.

>>

Page 19: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

19

AUS LEHRE UND STUDIUM

Berufspraktisches Semester in Finnland Ein Bericht von Gartenbau-Studentin Claire Maire Bles

Vor gut einem Jahr habe ich die Reise von mei-

ner Heimatstadt Canach, Luxemburg, nach Pi-

ikkiö, Finnland, angetreten, um dort mein Berufspraktisches

Semester zu absolvieren. Mit meinem vollgepackten Auto bin

ich erst nach Hamburg gefahren, habe dort ein paar Freunde

besucht. Nach einem schönen Wochenende fuhr ich weiter

durch Dänemark und Schweden, wo ich von Stockholm aus

die Fähre nach Turku nahm.

Am 1. April erreichte ich schließlich das Natural Resources Insti-

tute Finland (LUKE) in Piikkiö – Koordinaten: 60° 25‘ 29.32“ Nord,

22° 30‘ 57.64“ Ost. Dort wurde ich bereits vor dem Gebäude

erwartet und ein Mitarbeiter nutzte den Tag, mir mein Zuhause

für die nächsten sechs Monate und die Lebensmittelgeschäfte

vor Ort zu zeigen. Meine Supervisoren waren Saila Karhu und

Jorma Hellstén – eigentlich waren aber alle Mitarbeiter des

LUKE während meines Praktikums Kontaktpersonen, freundlich

und wirklich hilfsbereit.

LUKE ist eine Forschungs- und Beratungsorganisation, die

Biowirtschaft und die nachhaltige Nutzung natürlicher Res-

sourcen fördert. Sie gehört zum finnischen Ministerium für

Land- und Forstwirtschaft. Die Gartenbau-Abteilung arbeitet an

verschiedenen Standorten in Finnland in den Bereichen Frei-

land- und Gewächshausproduktion, die Forschung umfasst die

Zucht und den Anbau von Früchten, Beeren, Gemüse, Zierpflan-

zen und Stauden.

Ich arbeitete dort hauptsächlich mit Blaubeeren, weißen Jo-

hannisbeeren und Erdbeeren. Ich habe auch zahlreiche Johan-

nisbeersträucher geschnitten, Bewässerungsrohre repariert,

Gras gemäht, ein Vogelnetz gespannt, Salat und Zwiebeln ge-

pflanzt. Ich habe geholfen, Folientunnel aufzubauen, kümmer-

te mich um junge veredelte Apfelbäume und nahm Phytoplas-

ma-Proben, die wir an das Labor in Helsinki schickten. Ich half

auch noch bei einem Apfelprojekt mit; ich half, die Staubblätter

der Apfelblüte zu entfernen und bestäubte anschließend die

Narbe mit fremdem Pollen, um eine neue Sorte zu kreieren. Bei

einer solchen Vielzahl von Aufgaben, hatte die Langeweile kei-

ne Chance!

Neben der Arbeit ruderte ich zweimal pro Woche in einem stu-

dentischen Ruderclub. Dort konnte ich andere ERASMUS- und

einheimische Studierende kennenlernen. Ich besuchte außer-

dem die Inselgruppe vor der Küste von Turku, fuhr Kajak und

machte mit meinen Freunden Inselhopping. An den Wochen-

enden besichtigte ich die Städte in der Umgebung: Rauma,

Helsinki und natürlich Turku. Ein Wochenende nutzten wir, um

ein Insel-Cottage zu mieten, grillten, schwammen und gingen –

natürlich – in die Sauna. Mein Praktikum in Finnland hat mir die

Möglichkeit eröffnet, eine neue Kultur, ein neues Land und viele

faszinierende Menschen kennenzulernen.

>>

<

Page 20: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

Was ist Job Shadowing? Dies war mit eine der

ersten Fragen, die mich die Kollegen vom Wein-

bauamt gefragt haben, als ich dort ankam. „Job Shadowing“

ist so etwas wie „Girls-Day“ für Studentinnen, war meine Ant-

wort, bzw. „Boys-Day“ für Studenten.

Und warum macht man dieses Job Shadowing? Diese zwei-

te Frage war nun nicht mehr ganz so einfach zu beantworten.

Als angehende Absolventin beschäftigt mich zurzeit die Frage,

was passiert, wenn ich mit der Thesis fertig bin und meinen

Abschluss habe. Praktika habe ich schon einige gemacht. Bei

einem weiteren würde ich zwar den Betrieb kennenlernen, aber

es würde mich auch wieder Zeit und Geld kosten. Besonders,

wenn es keine Vergütung gibt. Einfach Bewerbungen schrei-

ben und auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch hoffen,

das dauerte mir zu lange, denn oft muss man 50 und mehr

Bewerbungen schreiben, um zu einem Verstellungsgespräch

eingeladen zu werden. Außerdem hat man in einem Vorstel-

lungsgespräch nur zwanzig Minuten Zeit, den Chef von sich zu

überzeugen.

Einen ganzen Tag in einem Betrieb zu verbringen, gibt mir die

Möglichkeit den Betrieb einmal von innen zu sehen, die Kolle-

gen in einer entspannten Atmosphäre kennenzulernen, und die

Chance, den Chef von mir zu überzeugen. Kurz gesagt: Meine

Visitenkarte „Ich passe in Euer Team“ zu hinterlassen.

Mit dieser Erklärung war das Eis gebrochen. Ich konnte in jede

Abteilung einmal reinschauen und immer ein Kollege hat mir

dort seinen Arbeitsplatz erklärt. Begonnen habe ich in der Ab-

teilung Weinprüfung, wo ich erklärt bekommen habe, wie die

Weinprüfung abläuft. Beginnend mit dem Probeneingang, der

Probenentnahme für das Labor sowie der Vorbereitung und die

Durchführung der sensorischen Weinprüfung. Weiter ging es

in die Abteilung Weinbaukartei, wo die Erntemeldungen abge-

geben und die Anträge auf Rodung und Neubepflanzung bear-

beitet werden. Dann ging es in die Abteilung Förderung. Zum

Schluss ging es in die Abteilung Pflanzenschutzberatung, wo

es zu sehr interessanten und spannenden Gesprächen kam.

Da ich mich schon vor und während des Studiums im Be-

reich Pflanzenschutz spezialisiert hatte, ist besonders dieser

Bereich für mich als möglicher Arbeitsplatz interessant. Ich

konnte nachfragen, welche Anforderungen an einen Berater im

Pflanzenschutz gestellt werden, welche Aufgaben er hat. Sehr

spannend waren die Gespräche zu den aktuellen Themen wie

Sachkundenachweis, Verringerung des Pflanzenschutzmit-

teleinsatzes und neue und alte Schädlinge im Weinbau.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ein sehr erleb-

nisreicher und spannender Tag war. Ich habe viel gesehen,

konnte viele Fragen stellen und viele bekannte Sachen aus

einem neuen Blickwinkel betrachten. Meine Erwartungen an

den Tag wurden mehr als erfüllt und ich kann mir vorstellen,

in diesem Betrieb einmal zu arbeiten. Ich werde auf jeden Fall

eine Bewerbung um eine mögliche Stelle als B. Sc. Weinbau

abgeben.

AUS LEHRE UND STUDIUM

20

>>

Job Shadowing – Mehr als ein Vorstellungsgespräch und weniger als ein Praktikum Weinbau-Studentin Manuela Schumann berichtet von ihrem Tag beim Regierungspräsidium Darmstadt, Dezernat Weinbauamt in Eltville

<

Page 21: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

21

AUS LEHRE UND STUDIUM

Workshops zur Berufsvorbereitung Career Service bereitet Studierende auf die internationale Arbeitswelt vor

Im Sommersemester bietet der Career Service

der Hochschule wieder Workshops zur Berufs-

vorbereitung an. Das Programm setzt sich aus drei zweitägi-

gen Intensivworkshops und einem interkulturellen Workshop

zusammen. Alle Veranstaltungen werden in Kleingruppen bis

maximal 15 Teilnehmer von etablierten Trainern und Referen-

ten aus der Rhein-Main-Region gehalten.

Wir starten mit dem Workshop über Eigen- und Fremdwahr-

nehmung von kulturellen Traditionen im internationalen Kon-

text. Das Seminar soll einerseits internationale Studierende

an der Hochschule Geisenheim helfen, sich in der neuen deut-

schen Umgebung schneller einzuleben, indem sie über die ei-

genen Erfahrungen hinausblicken und in der Gruppe kulturelle

Unterschiede wertneutral reflektieren. Andererseits können

deutsche Studierende sich durch die Teilnahme auf ihren Aus-

landsaufenthalt vorbereiten.

Die Termine der drei zweitägigen Wochenendveranstaltungen

liegen alle noch vor der Geisenheimer Netzwerk- und Karriere-

messe G-CHECKT! Insbesondere das Erstellen repräsentativer

Bewerbungsunterlagen und das Üben von Vorstellungsge-

sprächen sollen den Übergang der zukünftigen Absolventen in

die Berufswelt erleichtern und sie optimal auf die Messe am

Campus vorbereiten.

Workshops im Sommersemester 2017 im Überblick

23. März 2017 – Empowerment for Students in an Internatio-

nal World

Referentin: Szilvia Keilani

31. März und 01. April 2017 – Zeit- und Stressmanagement

Referentin: Janine Nonny Schmidt

19. und 20. Mai 2017 – Die schriftliche Bewerbung

Referentin: Janine Nonny Schmidt

02. und 03. Juni 2017 – Vorstellungsgespräche und Gehalts-

verhandlungen führen, mit Videoanalyse

Trainer: Dr. Martin Stotz

Die Workshops richten sich an alle interessierten Studieren-

den der Hochschule Geisenheim. Sie werden im Rahmen des

ESF-Projektes „Geisenheim international – study & more“ vom

Career Service der Hochschule organisiert und veranstaltet.

Die Studierenden können sich kostenlos auf der Seite des Gei-

senheimer Instituts für Weiterbildung (GIW) für die Kurse an-

melden. Dort stehen auch die ausführliche Beschreibung der

Workshops und weitere Informationen über Stundenumfang

und Veranstaltungsort zur Verfügung.

www.hs-geisenheim.de

Kontakt

Ute Bickert ([email protected])

Leiterin des Career Service

Müller-Thurgau-Haus, Raum 01.13

Tel.: +49 6722 502 780

Sprechzeiten: Mo. - Do. 13:00 - 14:00 Uhr oder nach Vereinbarung

>>

<

Das Projekt wird finanziert aus Mitteln des Landes Hessen und des Europäischen Sozialfonds (ESF)

Page 22: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

22

>>

AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Herzlichen Glückwunsch zur Promotion

Dr. agr. André Hoffmann

„Spätfrostgefährdung und Frostresistenz der Weinrebe (vitis

vinifera) unter der Berücksichtigung technischer Abwehr-

möglichkeiten von Frostschäden durch Windmaschinen“

Betreuer: Prof. Dr. Hans-Peter Schwarz

Zweitbetreuer: Prof. Dr. Bernd Honermeier, JLU Gießen

Dr. agr. Hermann Morast

„Analytische und sensorische Untersuchungen zum oenolo-

gischen Einsatz phenolischer Extrakte in Spätburgunder und

Müller-Thurgau Weinen und deren Verbraucherakzeptanz“

Betreuer: Prof. Dr. Rainer Jung

Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Sylvia Schnell, JLU Gießen

Dr. agr. Jessica Röcker

„Mikrobiologische und enzymatische Verfahren zur Reduzie-

rung des potentiellen Alkoholgehalts von Weinen sowie

deren Einfluss auf die Weinaromen“

Betreuer: Prof. Dr. Manfred Großmann

Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Sylvia Schnell, JLU Gießen

Dr. rer. nat. Jochen Vestner

„New Chemometric Approaches to Non-targeted GC-MS-Fin-

gerprinting Analysis of Wine Volatiles“

Betreuerin: Prof. Dr. Doris Rauhut

Zweitbetreuer: Prof. Dr. Gilles de Revel, Université de Bodeaux

„Analytische und sensorische Untersuchungen zum oenologischen Einsatz phenolischer Extrakte in Spätburgunder und Müller-Thurgau Weinen und deren Verbraucherakzeptanz“ – Dr. Hermann Morast

Hermann Morast schloss am 13. Dezember 2016

seine Promotion mit der Disputation ab. Das The-

ma des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung

geförderten Projektes lautete: „Analytische und sensorische

Untersuchungen zum oenologischen Einsatz phenolischer

Extrakte in Spätburgunder und Müller-Thurgau Weinen und

deren Verbraucherakzeptanz“. Das Projekt war Teil eines eu-

ropäischen Gesamtprojektes mit dem Titel „Eco Innovera,

Valuxtract“ mit den Universitäten Bordeaux sowie Compiègne

in Frankreich, der Hochschule Wädenswil/Changins, Schweiz,

sowie dem Labor Sofralab in der Champagne als Partner. Die

Laufzeit des Projekts war von Oktober 2013 bis Oktober 2016.

Morast untersuchte in seiner Arbeit die Anwendung phenoli-

scher Extrakte, hergestellt aus Traubentrester und Rebholz,

und verglich deren Einsatz im Verlauf der Vinifikation und in

füllfertigen Weinen mit einem zugelassenen oenologischen

Tannin. Die Extraktion der Nebenprodukte der Weinbereitung

erfolgte mittels Vorbehandlung im pulsierenden elektrischen

Feld oder mittels Extraktion durch überkritisches Wasser. Bei-

de Verfahren haben einen im Vergleich zu herkömmlichen Ext-

raktionsverfahren niedrigeren Energieaufwand und kommen

ggf. ohne Lösungsmittelreste aus. Darüber hinaus wurde der

Einfluss der Produkte auf die Wein-Sensorik und die Kaufbe-

reitschaft von Weinkonsumenten eruiert.

Im Vergleich zu dem untersuchten, handelsverfügbaren oeno-

logischen Tannin enthielten die Extrakte deutlich weniger Ge-

samtphenole, deren Anteil unterhalb des im Internationalen

oenologischen Codex festgelegten Wertes lag. Es konnte ge-

zeigt werden, dass die Rohware und die Herstellungsmethode

einen Einfluss auf die Zusammensetzung der Produkte haben.

Der Einsatz der Behandlungsmittel in verschiedenen Stadien

der Weinbereitung hatte, unabhängig vom Zeitpunkt der Zuga-

be, keinen Einfluss auf allgemeine analytische Weinparameter.

Bei allen untersuchten Parametern wurde deutlich, dass bei

v.l.n.r. Prof. Dr. Manfred Großmann mit Dr. Hermann Morast, Dr. André Hoffmann und Dr. Jochen Vestner

Page 23: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

23

der Bewertung des Einflusses von oenologischen Behand-

lungsmitteln die jahrgangsbedingte Zusammensetzung der

Trauben von elementarer Bedeutung ist. Diese hat einen größe-

ren Einfluss auf die Weine, als der Einsatzzeitpunkt oder das

eingesetzte Produkt.

In Versuchen mit füllfertigen Weinen konnte gezeigt werden,

dass ein Zusatz der Extrakte unmittelbar vor der Verkostung

einen Einfluss auf das sensorische Profil eines Weines hat und

dass ein linearer Zusammenhang zwischen der Dosagemenge

und den ausgelösten Effekten besteht.

Aus der Verbraucherstudie geht hervor, dass Wein für Verbrau-

cher ein Genussmittel darstellt: Wein ist ein natürliches Pro-

dukt. Entsprechend negative Auswirkungen auf den Gesam-

teindruck hat die Einstellung von Konsumenten gegenüber dem

Einsatz von Behandlungsmitteln, auch wenn diese nachhaltig

produziert wurden. Dennoch konnte durch die Bereitstellung

von Informationen über die Herstellung der mit phenolischen

Extrakten produzierten Weine, die Wahrnehmung des Aromas

und der Farbintensität verbessert werden. Gleichzeitig führten

die Informationen zu einer erhöhten Kaufbereitschaft und ei-

nem besseren Gesamteindruck aller Weine.

Betreuer der Arbeit waren: Prof. Dr. Rainer Jung (Hochschule

Geisenheim) als Erstgutachter und Prof. Dr. Sylvia Schnell (Jus-

tus-Liebig-Universität Gießen) als Zweitgutachterin. Die Prüfer

in der Disputation waren neben den Gutachtern: Prof. Dr. Doris

Rauhut, Prof. Dr. Manfred Stoll und Dr. Gergely Szolnoki. Die

Hochschule Geisenheim gratuliert Herrn Morast, der seine Prü-

fung mit der Endnote „Magna cum laude, sehr gut“ abgeschlos-

sen hat, recht herzlich! <

>> Dr. Jochen Vestner präsentierte Konferenzbeitrag auf der Macrowine 2016

Die Hochschule für Weinbau und Önologie Chan-

gins veranstaltete in Partnerschaft mit der HES-

SO Westschweizer Hochschule für angewandte Wissenschaf-

ten und Kunst (französisch HES-SO Haute école spécialisée de

Suisse occidentale) vom 27. bis 30. Juni 2016 das internationale

Symposium für Weinbau und Önologie Macrowine. Malerisch

gelegen am Genfer See, stellte das nationale Kompetenzzent-

rum für Rebe und Wein Changins einen perfekten Tagungsort

für die über 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

aus fünf Kontinenten.

Das Symposium Macrowine bringt alle zwei Jahre Wissenschaft-

lerinnen und Wissenschaftler sowie Forscherinnen und Forscher

aus den Bereichen Önologie und Weinbau zusammen und bietet

eine exzellente Bühne vor internationalem Fachpublikum, um Er-

gebnisse der aktuellen Forschung vorzustellen, neue Herausfor-

derungen zu diskutieren, Kooperationsnetzwerke zu erweitern

und die Entwicklung innovativer Lösungen zu initiieren.

Anlässlich des 10. Macrowine Symposiums wurde das ursprüng-

liche Hauptthema der Konferenz, Makromoleküle und Metaboli-

ten der Rebe und des Weins neu interpretiert und ausgerichtet.

2016 stand die angewandte Forschung, also Forschungsthemen

mit direktem Einfluss auf den Weinbau und die moderne Önolo-

gie, im Fokus. Das Symposium wurde in folgende Themengebiete

gegliedert: Einfluss der biologischen Aktivität des Weinbergs auf

die Zusammensetzung von Trauben und Wein, Auswirkungen der

Makromoleküle auf die Weinqualität und Sinneswahrnehmung,

Prozesse der Weinbereitung und Modulation von Aromen und

Geschmack.

Seitens der Hochschule Geisenheim wurde der Konferenzbeitrag

mit dem Titel „Merging fast sensory profiling with non-targeted

GC-MS analysis for full factorial experimental winemaking“ von

Dr. Jochen Vestner präsentiert. Die Studie beinhaltete die Ent-

wicklung einer schnellen Screeningmethode von Aromastoffen

in Wein und die Möglichkeit, aromachemische Daten mit sensori-

schen Daten zu korrelieren. Als Anwendungsbeispiel wurde der

Einfluss des Alters der Rebstöcke, Hefestämme und Trubgehalt

auf das Weinaroma (aromachemisch und sensorisch) unter-

sucht. Eine Besonderheit dieses Projektes war die Zusammenar-

beit mit den Koautoren dreier in der Önologie international be-

kannten Institutionen, der Université de Bordeaux (Prof. Dr. Gilles

de Revel), der Stellenbosch University (Prof. Maret du Toit und

Prof. André de Villiers) und der Hochschule Geisenheim (Prof. Dr.

Doris Rauhut, Dr. Armin Schüttler und Prof. Dr. Manfred Stoll). Ne-

ben dem beeindruckenden wissenschaftlichen Programm leg-

ten die Veranstalter der Konferenz auch einen großen Wert dar-

auf, die sozialen Aktivitäten so informativ und spannend wie

möglich zu gestalten. Vom „Welcome Cocktail” im historischen

Schloss Nyons bis zum Besuch der Terrassenweinberge von

Lauvaux, welche zum UNESCO Weltkulturerbe zählen. <

Page 24: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

24

AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

>>

Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand – ZIM Vorstellung des AiF–ZIM Projekts: „Begrünte Fassadenkacheln“

Städtisches Grün trägt auf vielfältige Weise zu

einer gesunden und nachhaltigen Stadtent-

wicklung bei und ist Gegenstand vielfältiger Forschung. Mit

einer anhaltenden Verdichtung, besonders der Stadtzent-

ren, gewinnt unter anderem die Begrünung von Fassaden

immer mehr an Bedeutung. Sie unterliegen meist weniger

Nutzungsüberlagerungen, die eine Begrünung einschrän-

ken, als die „horizontalen“ städtischen Freiflächen. Hierbei

stehen besonders die durch den Künstler Patrick Blanc be-

kannt gewordenen wandgebundenen Fassadenbegrünun-

gen im Mittelpunkt aktueller Entwicklungen.

Die auf dem Markt bereits angebotenen wandgebundenen

Begrünungssysteme unterscheiden sich im Aufbau, der Sub-

stratauswahl und der damit verbundenen Nährstoffversor-

gung und Bewässerungstechnik. Die genauen Wirkungen der

Pflanzen sind allerdings noch nicht hinreichend untersucht,

auch deshalb, weil eine zuverlässige Etablierung der Arten

auf den Extremstandorten bisher noch nicht ausreichend ge-

lungen ist. Besonders bei den sogenannten substratlosen

Systemen, bei denen Pflanzen in einen Vliesstoff oder ein

textiles Material gesteckt werden, ist die Überwinterung der

Pflanzen bzw. das Aussehen der vertikalen Begrünung in

Frostzeiten ein zentrales Problem. Generell wird daher das

gestalterische Potential der Systeme in der Pflanzenverwen-

dung bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Vor diesem Hin-

tergrund wird hier an der Hochschule Geisenheim derzeit ein

Versuch aufgebaut, bei dem die Pflanzen als zentrales Ele-

ment der begrünten Wände im Zentrum der Untersuchungen

stehen. Grundlage dieser sogenannten „Begrünten Fassa-

denkacheln“ bildet ein textiler Vegetationsträger, welcher

vom Sächsischen Textilforschungsinstitut e. V., Chemnitz, er-

stellt und gemeinsam im Projekt weiterentwickelt wird. Dieser

besteht aus einem Polyester Spinnvliesstoff welcher zu ei-

nem groben Kettengewirke verarbeitet wurde und mit einge-

arbeiteten wasserspeichernden Elementen ausgestattet ist.

Weitere Projektpartner sind die Firma Metallbau Wirth & Co.

GmbH, die eine Trägerkonstruktion bzw. Einfassung entwi-

ckelt sowie der Garten- und Landschaftsbaubetrieb Wirth

und Wiener GmbH, der das Bewässerungs- und Nährstoffsys-

tem optimiert.

© Dr. Henning Günther. Begrünte Wände von Patric Blanc am Verwaltungsgebäude des Museum Quai Branly

© Maren Stollberg, l.: erste Versuche zur Messtechnik, 2.v.l.: erste Versuche zur Ansaat nach fünf Wochen bzw. nach acht Wochen (3.v.l.)

Page 25: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

25

Am 2. November 2016 sprach Prof. Dr. Andreas

Kurth vom Zentrum für Ökonomie/Institut für Be-

triebswirtschaft und Marktforschung in seinem Vortrag über

das Thema „Wein und Performance“ und diskutierte, ob und

unter welchen Bedingungen sich Investitionen in die Wein-

branche unter finanziellen Aspekten rentieren können.

Der Vortrag von Prof. Dr. Alexander von Birgelen, Arbeitsgruppe

Freiraumplanung, Zentrum für Landschaftsarchitektur & urba-

nen Gartenbau, schaffte im Anschluss einen interessanten

Einblick in die Lehr- und Forschungsfelder der Pflanzenver-

wendung in der Landschaftsarchitektur. Zusätzlich berichtete

er als Leiter des Parkpflegeteams über Neues aus den beiden

Campusparks.

Prof. Dr. Manfred Stoll vom Institut für allgemeinen & ökologi-

schen Weinbau sprach in seinem Vortrag am 2. Februar 2017

über das Thema „Weinbauliche Strategien in Zeiten des Klima-

wandels“.

Prof. Dr. Eckhard Jedicke, Arbeitsgruppe Naturschutz & Um-

weltprüfung, berichtete über die „Kulturlandschaft 2030 – Wie

gelingt der Spagat zwischen Schutz und Nutzung?“. Das Video

der Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Eckhard Jedicke ist nach

der Anmeldung mit dem HSGM-Account unter folgendem Link

abrufbar: http://video.hs-gm.de/videos/video/43/

>>

Rückblick der Antrittsvorlesungen Vier unserer Professoren geben Einblicke in ihre Bereiche

Im Rahmen des Projektes werden ausgewählte Pflanzen auf

den textilen Vegetationsträgern im Gewächshaus vorgezo-

gen. Dazu werden verschiedene Methoden zur Voranzucht der

Pflanzen wie Ansaat, Jungpflanzen und Geophyten auf dem

neuen Vegetationsträger getestet. Ziel ist es, vorgezogene

Fassadenkacheln zu entwickeln, die direkt nach deren Instal-

lation an der Wand ein fertiges Bild erzeugen. Ab Mai diesen

Jahres sollen die vorbegrünten Fassadenkacheln im Außenbe-

reich aufgehängt werden. Hierfür wurden zwei Mauern auf den

Versuchsflächen des Zierpflanzenbaus errichtet mit einer Aus-

richtung nach Süden, Westen und Osten. Als Nordwand dient

eine Wand des Ver- und Entsorgungsgebäudes der Hochschu-

le. So können Pflanzen mit unterschiedlichen Lichtansprüchen

eingesetzt und auf deren Eignung hin untersucht werden. Bei

der Pflanzenauswahl spielten neben den gestalterischen Ei-

genschaften die Standortanpassungen hinsichtlich extremer

und wechselnder Bedingungen auf Temperatur, Luftfeuchte,

Licht- und Wasserangebot im Tages- und Jahresverlauf eine

wichtige Rolle. Im Laufe der nächsten drei Jahre soll die Vege-

tationsentwicklung dokumentiert werden.

Auf diese Weise soll ein wichtiger Baustein zur Entwicklung

eines ganzjährig optisch ansprechenden und

wartungsarmen Systems zur großflächigen Ge-

bäudebegrünung geliefert werden, als Beitrag für

eine lebenswerte Innenstadt der Zukunft.

Das ZIM ist ein bundesweites, technologie- und branchen-

offenes Förderprogramm für mittelständische Unterneh-

men und mit diesen zusammenarbeitenden wirtschaftsna-

hen Forschungseinrichtungen. Hochschulen können in ZIM

Kooperationsprojekten maximal 190.000 Euro beantragen,

Antragseinreichung erfolgt jederzeit. Mehr Info unter:

http://www.zim-bmwi.de/kooperationsprojekte

<

<

Page 26: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

26

>>

AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Offizielle Übergabe des LOEWE-Zuwen-dungsvertrages zum Forschungsprojekt „Entwicklung verbesserter ELISA Methoden zur Detektion von Allergenen in Lebensmitteln“

Projekt soll helfen, Nüsse in Lebensmitteln besser nachzuweisen, um Allergiker zu schützen

Am 8. Februar 2017 übergab Wissenschaftsmi-

nister Boris Rhein bei R-Biopharm in Darmstadt

offiziell den LOEWE-Zuwendungsvertrag für das Projekt

„Entwicklung verbesserter ELISA Methoden zur Detektion

von Allergenen in Lebensmitteln“.

Nüsse können schwere allergische Reaktionen auslösen.

Um Allergiker zu schützen, müssen sie auf Lebensmittelver-

packungen gekennzeichnet werden. Antikörper-basierte

Tests sind die am häufigsten verwendeten Analysemetho-

den, um Nüsse in Lebensmitteln nachzuweisen. Genutzt

werden sie vor allem von der Lebensmittelindustrie sowie

kommerziellen oder öffentlichen Laboren. Nüsse können in

verarbeiteten Lebensmitteln, die z.B. gebacken oder gerös-

tet wurden, oft nur schlecht wiedergefunden werden.

Ziel dieses Projektes ist der verbesserte Nachweis von Nüs-

sen in Lebensmitteln, insbesondere von Haselnuss und

Mandel. Dies führt zu einer erhöhten Sicherheit für Allergiker

beim Konsum von Lebensmitteln. Die beteiligten Partner

R-Biopharm, Hochschule Geisenheim und Hochschule

Fresenius in Idstein bringen weitreichende Erfahrungen in

der Analytik von Allergenen und der Prozessierung von

Lebensmitteln mit, um eine verbesserte Methode zum

Nachweis von Nüssen auf den Markt zu bringen.

Das Projekt hat eine Gesamtfördersumme von knapp

670.000 Euro inkl. der Eigenmittel der beteiligten Partner.

Davon beträgt die Zuwendung der Hessenagentur rund

330.000 Euro.

2,1 Millionen Euro für Südhessens Forschung

Rhein übergab Förderbescheide aus dem Forschungs-

förderprogramm LOEWE in Höhe von rund 2,1 Millionen Euro

an sechs südhessische KMU-Verbundprojekte. In diesen

Projekten arbeiten kleine und mittlere Unternehmen (KMU)

aus Hessen mit Wissenschaftseinrichtungen an innovativen

Produkten und Dienstleistungen.

Die Abkürzung „LOEWE“ steht für „Landes-Offensive zur

Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzel-

lenz“. Mit LOEWE hat die Landesregierung von 2008 bis

2016 rund 671 Millionen Euro für die Förderung heraus-

ragender, wissenschaftlicher Verbundvorhaben bereit-

gestellt. Im Jahr 2017 beläuft sich das LOEWE-Budget

auf insgesamt rund 58 Millionen Euro. Das Programm

ist neben dem Hochschulpakt und dem Bauprogramm

HEUREKA die dritte Säule der Hochschulförderung in

Hessen.

?SCHON

G-WUSST

© R-Biopharm AG

<

Page 27: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

27

Der großen Herausforderung, mikrobielle Abläufe

optisch darzustellen, stellte sich das fünfte Se-

mester des Bachelorstudiengangs Media Management der

Hochschule RheinMain, die im Januar bei ihrer Abschlussprä-

sentation der Lehrveranstaltung Media Design ihre Ergebnis-

se vorführten.

Es gab zwei verschiedene Projektgruppen. Jede der Gruppen

hat voneinander unabhängig eine Konzeption für Videoclips

zum Thema - „Leben und Abenteuer der Hefezelle im Wein-

gärungsprozess“, in Kooperation mit Prof. Dr. Manfred Groß-

mann vom Institut für Mikrobiologie und Biochemie unserer

Hochschule, erarbeitet.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Andrea Gschwendtner, Media

Management (Fachbereich Design, Informatik, Medien), stellten

die Studierenden unter anderem die beiden Projekte „Hefehel-

den - Zwei Welten“ und „Hefezelle - Ruf zum Abenteuer“ vor, die

sich sowohl im gestalterischen und visuellen als auch im er-

zählerischen Ansatz unterscheiden.

Beim Projekt „Hefehelden – Zwei Welten“ wählten die Studie-

renden zwei Perspektiven. Zum einen aus Winzersicht und

zum anderen stellten sie sich selbst - zum Teil mit viel Drama,

wie beispielsweise bei unterschiedlichen Temperaturen wäh-

rend der Gärung im Weintank - als Hefezellen dar.

Ebenfalls in Form von

„menschlichen Hefezellen“

ging es beim zweiten Projekt-

thema um das Lebensaben-

teuer der Hefezelle. Angefan-

gen vom sonnigen und relax-

ten Leben auf der Traube über

die stressige Traubenlese bis

hin zum Ende im Hefezellen-

himmel. Auch hier verkörper-

ten die Studierenden selbst

die Hefezellen, wobei zwi-

schen schwachen, leistungs-

starken und zarten Hefezel-

len unterschieden wurde und

Luftballons als Sauerstoffbla-

sen dienten.

Spätere Aufgabe wird sein,

eine Videoserie zu entwi-

ckeln, die insbesondere für

unsere Studierenden der Stu-

diengänge Weinbau & Oeno-

logie sowie Internationale

Weinwirtschaft interessant

und auf spielerische Art lehr-

reich sein wird. <

>>

AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Ende Januar referierte Prof. Dr. Jens Schrader vom

DECHEMA-Forschungsinstitut in Frankfurt am

Main im Rahmen der Seminarveranstaltungen der Graduierten-

schule unserer Hochschule über die biotechnologische Pro-

duktion von Terpenen. Schrader ging in seinem Vortrag von den

mikrobiologischen Grundlagen über die gentechnische Opti-

Dufte Biotechnologie Prof. Dr. Jens Schrader hält Vortrag über Aromastoffe aus dem Bioreaktor

>>Prof. Dr. Jens Schrader erhält von Prof. Dr. Manfred Großmann „Terpene in flüssiger Form“.<

mierung bis zum Biopro-

zess-Design ein. Unter an-

derem erläuterte er auch

den Begriff der mikrobiellen

Zellfabrik und erklärte, war-

um Methanol eine attraktive

und flexibel herstellbare

Kohlenstoffquelle für Bio-

technologie-Prozesse ist.

© Prof. Dr. Andrea Gschwendtner

Projekt Hefezelle – vom Leben auf der Traube bis zum Hefezellenhimmel Studierende der Hochschule RheinMain stellen sich selbst in Realfilm als Hefezellen dar

Page 28: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

28

III. International Symposium on Horticulture in Europe 2016 Tagungsbericht von Prof. Dr. Jana Zinkernagel, Leiterin des Instituts für Gemüsebau

>>

AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Das III. International Symposium on Horticulture

in Europe – SHE2016 (www.she2016.org): Als Vor-

standsmitglied der Deutschen Gartenbauwissenschaftlichen

Gesellschaft e.V. und als Vertreterin der gemüsebaulichen

Forschung der Hochschule Geisenheim war die Teilnahme an

dieser Tagung – möglich dank der finanziellen Unterstützung

der Gesellschaft zur Förderung der Hochschule Geisenheim

(GFHG) – im Oktober letzten Jahres für mich von großer Wich-

tigkeit. Die geplanten Präsentationen unserer Forschungser-

gebnisse in Form eines Vortrags und eines Posters konnten

dort erfolgreich durchgeführt werden. Der Vortrag behandelte

das Thema „Temperature-sum models for irrigation schedu-

ling of vegetable crops in open field“, welches von meinem

Doktoranden Matthias Olberz im Rahmen des Innovations-

projektes GS-Mobil erarbeitet wurde. Gegenwärtig liegt auf

Grundlage dieser Präsentation eine Einladung zu einem Vor-

trag an dem 5th World Congress of Agriculture-2017 (WCA-

2017) vor. Das Poster stellte die Ergebnisse des Forschungs-

themas „Growth and anthocyanin accumulation of purple

carrots is impacted by harvesting date, but not by reduced

nitrogen supply“ vor. Dabei handelt es sich um ein Koopera-

tionsprojekt von Dr. Lilian Schmidt aus dem Institut für Ge-

müsebau, Dr. Susanne Tittmann vom Institut für allgemeinen

& ökologischen Weinbau, Dr. Johannes Max vom Institut für

Pflanzenernährung & Bodenkunde, der Gartenbaustudieren-

den Sophia Sorg und mir im Rahmen einer Bachelor-Thesis.

Auf dieser auch international besuchten Tagung wurden

Gespräche zur europäischen und internationalen Netzwerk-

bildung und Kooperation geführt. Darunter zählt das europä-

ische gemüsebau-wissenschaftliche Netzwerk EUVRIN (euv-

rin.eu). Im Fokus der Netzwerkbildung stand das EU-Netzwerk

zum Thema „Regional cooperation for innovation on water

management in horticulture“ welches durch das ERIAFF Net-

work, die EIP Water Action Group und TOPSECTOR initiiert wur-

de. Zur Auftaktveranstaltung im März 2015 in Brüssel konnte

ich mich erfolgreich bewerben und teilnehmen (GFHG-Förde-

rung 2015). Weiterführende Gespräche zu den Inhalten dieses

Workshops fanden im Rahmen der SHE statt.

Darüber hinaus waren Vertreter des gemeinsamen EU-Antra-

ges „Nutrient Efficiency in Vegetable production Optimized

(NUEVO)“ anwesend und es wurden Gespräche zur Wieder-

einreichung des Antrages geführt. Nicht zuletzt wurde von

mir als Sektionssprecherin Gemüsebau der DGG erwartet, die

Gesellschaft und ihre Sektion zu repräsentieren und mich an

der Mitgliederversammlung zu beteiligen. In dieser Funkti-

on hatte ich den Chair von zwei Vortragssessions inne. Als

Veranstalterin der DGG-Posterprämierung auf den jährlichen

Jahrestagungen der DGG wurde mir die Ehre zuteil, die Poster-

prämierung auf der SHE mitzugestalten. <

Page 29: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

29

AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Die Academy of Wine Business Research ist

eine non-profit Organisation von Universitäten

und Forschern, die seit 2003 wissenschaftliche Konferen-

zen im Bereich Weinökonomie organisiert. Mitte Februar

2016 fand die 9. AWBR-Konferenz an der University of South

Australia in Adelaide statt. Die Konferenz eröffnete mit einer

Industrietagung, bei der mehr als 20 eingeladene Gäste aus

der ganzen Welt zu Themen wie On-Trade, Off-Trade, Marken,

China, USA und UK referierten. Die Konferenz mit wissen-

schaftlichen Vorträgen folgte am 17. und 18. Februar 2016.

An diesen beiden Tagen wurden insgesamt 70 wissen-

schaftliche Beiträge in 18 Sektionen präsentiert. Die

Themenvielfalt war bemerkenswert, die Sektionen umfass-

ten Themen von Business-Strategie über Weintourismus bis

hin zu Konsumentenverhalten, Terroir, Nachhaltigkeit,

Verpackung, Neuen Medien und Absatzkanäle.

Aus Geisenheim nahmen an der Konferenz eine Wissen-

schaftlerin und zwei Wissenschaftler, nämlich Prof. Dr. Simone

Loose, Dr. Gergely Szolnoki und M. Sc. Maximilian Iselborn, mit

insgesamt vier Präsentationen teil. Die Beiträge aus Geisen-

heim deckten vier unterschiedliche Forschungsbereiche ab:

1) Weintourismus mit einem Fallbeispiel aus dem Rheingau;

2) Bio-Wein Produktion und die Motivation von Erzeugern in

Deutschland; 3) Analyse der Struktur weinproduzierender

Familienbetriebe in Australien, Italien und Deutschland und

4) Erfolgsfaktoren deutscher Familienbetriebe. Der letztere

erhielt von der AWBR-Kommission einen der Best Paper

Awards der Konferenz.

Ähnlich wie die Vorträge war auch das Rahmenprogramm der

Konferenz sehr abwechslungsreich. Nach dem ersten Konfe-

renztag wurden die Teilnehmer mit Bussen zur Küste von

Adelaide gefahren, wo von den Organisatoren ein Beach BBQ

präsentiert wurde. Am nächsten Abend wurde es beim Ga-

la-Abendessen formal im Adelaide Oval, Hill of Grace Restau-

rant mit Begleitung von Henschke Weinen. Am dritten Tag be-

suchten die Teilnehmer ausgewählte Weingüter im Barossa

Valley – einem der berühmtesten Anbaugebiete Australiens

nördlich von Adelaide.

Die viertägige Veranstaltung war aber weit mehr als nur Vor-

träge, gutes Essen und schöne Weine. Das Zusammentreffen

der wissenschaftlichen Community in Adelaide bot die einzig-

artige Gelegenheit, sich über neue Forschungsprojekte und

Kooperationen auszutauschen. Auf diese Art kam eine inter-

nationale Publikation mit Wissenschaftlerinnen und Wissen-

schaftler aus den USA, Australien, Neuseeland und Deutsch-

land zustande, die gerade bei einem wissenschaftlichen

Journal eingereicht wurde. Auch diverse internationale Pro-

jekte wurden hier besprochen und der Grundstein für eine ge-

meinsame European Wine Business Summer School mit den

Kolleginnen und Kollegen aus Dijon und Verona gelegt. Die

erste Summer School findet vom 5. bis 8. Juli 2017 in Dijon

statt. Weitere Summer Schools in Verona und in

Geisenheim sollen folgen.

AWBR Konferenz in Adelaide – Wissenschaft licher Austausch down under Best Paper Award für Forschung über die Erfolgsfaktoren deutscher Familienbetriebe

>>

<

Page 30: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

30

>>

AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Am 17. und 18. Februar 2016 fand die Konferenz

der Academy of Wine Business Research (AWBR)

in Adelaide (Australien) statt. Die neunte internationale Ta-

gung der AWBR, die seit 2003 alle anderthalb Jahre unter an-

derem von den ausgewählten Universitäten, in Bordeaux, Sie-

na, Auckland, Brock und Geisenheim organisiert wird, wurde

dieses Mal von der University of South Australia veranstaltet.

Rund 80 führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft-

ler der Weinwirtschaft aus der ganzen Welt präsentierten

wissenschaftliche Beiträge zu Themenbereichen von Wein-

marketing, Konsumentenforschung, Terroir und Weinher-

kunft, Weinrecht, Social Media, Weintourismus, Nachhaltig-

keit bis hin zum Strategie-Management. Das wissenschaftli-

che Programm der Konferenz wurde mit einer eintägigen Ex-

kursion zu Weingütern und Weinkellereien unterschiedlicher

Größe im Barossa Valley abgerundet. AWBR stellt eine her-

vorragende Plattform dar, die neuesten wissenschaftlichen

Studien und Erkenntnisse vorzustellen, sowie die Netzwerke

für weitere Forschungsprojekte und Hochschulpartnerschaf-

ten zu knüpfen.

Das auf der Konferenz präsentierte Forschungsprojekt befasste

sich mit „Benefits convincing wine consumers - Developing a

unique selling proposition for Georgian wines based on focus

group analysis“. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit der

Hochschule für Ökonomie & Management in Berlin durchgeführt.

Georgien gilt mit ca. 500 autochthonen Rebsorten und einer

über 8.000 Jahre alten traditionellen Weinherstellungsge-

schichte als „Wiege des Weines“. Seit 2013 dürfen georgische

Weine mit dieser Kennzeichnung vermarktet werden. Die Wein-

fermentation und Gärung in Qvevri, einem in der Erde einge-

buddelten eierförmigen Tongefäß, sind Beweise für das welt-

weit älteste Weinherstellungsverfahren. Jedoch sind georgi-

sche Weine Neulinge auf dem deutschen Weinmarkt. Sie sind

den deutschen Konsumenten kaum bekannt. Darüber hinaus

fehlt es an einer einheitlichen landesbezogenen Marketings-

trategie, um georgische Weine erfolgreich zu vermarkten.

Im Rahmen der Studie wurde ein Kaufverhaltensmodell für das

Produkt Wein entwickelt. Darauf basierend wurde die Wahr-

nehmung deutscher Weinkonsumenten in Bezug auf die Quali-

tät von georgischen Weinen untersucht. Die Untersuchungser-

gebnisse der Gruppendiskussionen mit der inkludierten Wein-

verkostung zeigen, dass authentische und natürliche Merkma-

le des Produktes die Wahrnehmung der Konsumenten

beeinflussen. Demzufolge nehmen die deutschen Konsumen-

ten die georgischen Weine als Produkte wahr, die durch ökolo-

gische und traditionelle Herstellungsmethoden von Unterneh-

men mit gesellschaftlicher Verantwortung produziert werden.

Dieses Ergebnis weist auf das Potenzial der georgischen Wei-

ne hin, durch die Kommunikation der genannten wahrgenom-

menen Eigenschaften der georgischen Weine, die Weinkonsu-

menten mit dem nachhaltigen Lifestyle anzusprechen und sie

als Premiumprodukt auf dem Markt zu etablieren. Die Erkennt-

nisse der Studie können bei der Entwicklung eines effektiven

Marketingkonzepts der georgischen Weine auf den Export-

märkten umgesetzt werden.

Die Teilnahme an der Konferenz wurde dankenswerterweise

von der Gesellschaft zur Förderung der Hochschule Geisen-

heim e.V. finanziell unterstützt.

Teilnahme an der internationalen Tagung der Academy of Wine Business Research Ein Bericht von Dr. Sophie Ghvanidze

© Sophie Ghvanidze

<

Page 31: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

31

Die 5. Internationale Ecosummit unter dem Slog-

an „Ecological Sustainability – Engineering Ch-

ange“ fand vom 29. August bis 02. September 2016 in Mont-

pellier in Südfrankreich statt. Unter den 1.500 Teilnehmern

aus 75 Ländern, 600 vorgestellten Postern und 750 Präsen-

tationen war auch die Hochschule Geisenheim mit einem

Posterbeitrag mit Ergebnissen des EU-Projekts PromESSinG

vertreten. Der Tagungsaufenthalt von Deniz Uzman, Dokto-

randin in diesem Projekt, wurde freundlicherweise durch die

GFHG unterstützt.

Das ProMESSinG Projekt, das im Jahr 2015 an der Hochschule

in Kooperation mit vier weiteren europäischen Partnern be-

gonnen hat, untersucht die Zusammenhänge zwischen

Ökosystemfunktionen und Biodiversität im Weinbau und wie

diese von verschiedenen Bewirtschaftungsformen beein-

flusst werden. In Montpellier wurde ein Poster über den Zu-

sammenhang zwischen natürlicher Unkrautkontrolle und der

Laufkäferdiversität in ökologischen und konventionell bewirt-

schafteten Weinbergen vorgestellt. Das Thema passte her-

vorragend zum Schwerpunkt der ökologischen Nachhaltigkeit

dieser Expertentagung. Während der beiden Postersessions

kam es bei ein paar Gläsern Wein aus der Region zu anregen-

den Diskussionen mit internationalen Experten auf dem For-

schungsgebiet der Agrar- und Landschaftsökologie. Es konn-

ten fruchtbare Verbindungen zu thematisch verwandten Pro-

jekten und Forschern in anderen Ländern geknüpft werden.

Auch außerhalb der Tagungsstätte bot das im Herzen des

französischen Mittelmeerraums gelegene, mittelalterliche

Montpellier eine spektakuläre Kulisse für den Erfahrungsaus-

tausch über eine Vielzahl an Methoden und Arbeiten im span-

nenden Forschungsfeld der Ökologie. Bei verschiedenen sozi-

alen Aktivitäten, wie einem Grillabend am Strand der Camar-

gue oder einer Exkursion in die südfranzösischen Feuchtge-

biete, konnten nicht nur die faszinierenden Lebensräume

unseres europäischen Nachbarlandes kennen gelernt, son-

dern auch neue wissenschaftliche Kontakte geknüpft und

vertieft werden. Nicht zu vergessen ist natürlich der wertvolle,

empirische Vergleich von lokalen Weinsorten und dem wohl-

bekannten Rheingauer Riesling.

Insgesamt war der Besuch der Ecosummit nicht nur für das

eigene Forschungsprojekt eine sehr gelungene Tagung, son-

dern auch für den Blick über den eigenen Tellerrand, den man

durch die vielfältigen Poster- und Präsentationsbeiträge aus

den verschiedensten Bereichen der ökologischen Forschung

erlangen konnte. Mit erweitertem Horizont und neuen Pers-

pektiven ging es nach einer Woche im pittoresken Montpellier

zurück ins schöne, beschauliche Geisenheim.

Ecosummit Tagung in Montpellier 2016 Vorstellung des Projekts PromESSinG – Ein Bericht von Doktorantin Deniz Uzman

>>

Am 21. Februar 2017 fand in der Hochschule Gei-

senheim die Jahreshauptversammlung der Verei-

nigung der Johannisbeer-Anbauer in Deutschland statt. Nach-

dem der Vorstandsvorsitzende Dirk Herdieckerhoff die Mitglieder

begrüßte, folgte der Bericht des Vorstandes über das abgelau-

fene Jahr 2016 sowie unter anderem die Wahl des Vorstandes.

Dr. Christian von Wallbrunn, Wissenschaftler am Institut für Mik-

robiologie und Biochemie der Hochschule Geisenheim, referierte

zum Thema Produkte der Agrarproduktion in der Biotechnologie.

Über Aktuelles zur Pflanzenschutzmittelzulassung im Johannis-

beerenanbau berichtete Norbert Fischer von der Württembergi-

schen Obstgenossenschaft Raiffeisen eG in Öhringen.

>>

<

<

Jahreshauptversammlung der Ver einigung der Johannisbeer-Anbauer Produkte der Agrarproduktion in der Biotechnologie ein Thema

Page 32: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

32

AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

9th International Cool Climate Wine Symposium Bericht zur Tagungsteilnahme von Prof. Dr. Beate Berkelmann-Löhnertz und Dr. Moustafa Selim, Institut für Phytomedizin

Vom 26. bis 28. Mai 2016 fand das „9th Internatio-

nal Cool Climate Wine Symposium“ in Brighton

statt. Hier traf sich die Weinwelt der gemäßigten Klimazonen

zum internationalen Schlagabtausch. So hatten Weinwissen-

schaftler, Winzer, Berater, Branchenvertreter sowie wein-

bauspezifische und oenologisch orientierte Firmen aus aller

Welt Gelegenheit, Ideen auszutauschen. Das Symposium war

so organisiert, dass übergeordnete Veranstaltungen und die

Verkostungen gemeinsam wahrgenommen werden konnten.

Darüber hinaus wurden Vortragssektionen angeboten, die je-

weils parallel stattfanden.

Jeder Symposium-Tag stand unter einem anderen Motto:

– Tag 1: Facing a challenging climate

– Tag 2: Optimising fruit and wine quality

– Tag 3: Cool climate wine styles

Insgesamt gab es 28 Sektionen, denen 28 Gastredner als Sek-

tionsvorsitzende, welche jeweils einen Einführungsvortrag hiel-

ten, vorstanden. Darüber hinaus waren 70 Vortragende zu hö-

ren und 48 Poster zu sehen. Die Eröffnungsansprache hielt die

bekannte englische Weinjournalistin und Weinkritikerin Jancis

Robinson, persönliche Beauftragte der Queen zur kompetenten

Bestückung des royalen Weinkellers im Buckingham Palast,

seit sie im Jahr 2003 mit dem berühmten OBE-Orden ausge-

zeichnet wurde. Es folgten weitere Größen der Weinbranche,

wie z. B. Cornelis van Leeuwen (Terroir-Experte, aktuell in Borde-

aux), Mark Sosnowski (australischer Pflanzenschützer) und

Reinhardt Töpfer (deutscher Züchtungsforscher). Ein Genuss

der besonderen Art war ohne Zweifel das Vortragsduett des

Geisenheimer Präsidenten Prof. Dr. Hans Reiner Schultz mit sei-

nem Kollegen Gregory V. Jones von der Southern Oregon Univer-

sity, USA. Vor etwa 600 Tagungsteilnehmern spielten sich die

beiden zum Thema „Emerging Cool Climate Regions“ gekonnt

die Bälle zu und brachten sehr kurzweilig den Status Quo des

weinbaulich relevanten Klimawandels sowie zukünftige Her-

ausforderungen zu Gehör. Als Vorsitzende der an den Tagen

zwei und drei folgenden Sektionsveranstaltungen wurden be-

kannte Weinwissenschaftler für Eröffnungsvorträge engagiert.

So kamen Huiqin Ma (China), Paul Henschke (Australien), Vittorio

Rossi (Italien) und Wayne Wilcox (USA) zu Wort. Aus Geisen-

heim wurden Prof. Dr. Monika Christmann und Prof. Dr. Randolf

Kauer als Sektionsvorsitzende eingeladen.

In verschiedenen Einzelveranstaltungen stand die Weinwirt-

schaft des Gastgeberlandes im Fokus. Die südenglischen Win-

zer gehören zu den Gewinnern des Klimawandels. Zum überwie-

genden Teil werden die Moste für die Herstellung von „Sparkling

Wine“ verwendet. Aber auch tolle Stillweine gehören zum Spek-

trum der englischen Weinwirtschaft, wovon wir uns in den drei

Tagen immer wieder überzeugen konnten. Hier dominieren die

Rebsorten Chardonnay (23 %) und Spätburgunder (22 %).

Im Foyer gab es bei ausgezeichneter Bewirtung reichlich Gele-

genheit zum fachlichen Austausch, zum freudigen Wiedersehen

nach längerer Karenz sowie zum Knüpfen neuer Kontakte. Hier

wurde auch verschiedenen Firmen die Möglichkeit gegeben,

ihre Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren. Mehrere

Weinproben und Exkursionen haben das Programm sensorisch

und fachlich bestens abgerundet. Und dass nicht nur das Sym-

posium, sondern auch die Stadt Brighton einen Besuch wert ist,

davon konnten wir im Rahmen der Abendveranstaltungen und

am Rande des Symposiums facettenreich überzeugen.

Zusammen mit mehreren Co-Autoren wurden drei Beiträge aus

Geisenheim angemeldet, die allesamt als Vorträge angenom-

men wurden. Die Titel der Vorträge lauteten:

1. New approach to combat Botrytis in the vineyard using UV-C

irradiation (Berkelmann-Löhnertz et al.)

Die UV-C-Bestrahlung wurde als neue mögliche komplementäre

Methode zum chemischen Pflanzenschutz gegen den Erreger

des Grauschimmels, Botrytis, präsentiert. Im Vergleich zur che-

mischen Standard-Behandlung ergaben die bisher erzielten

Ergebnisse im Weinberg unter moderatem Krankheitsdruck

eine signifikant höhere biologische Wirksamkeit gegenüber

>>

Page 33: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

33

Botrytis beim Einsatz der UV-C-Technologie in Kombination mit

nur 50 % des chemischen Pflanzenschutzes. Auch an der Erd-

beere sowie im Sportrasenbereich finden erste orientierende

Untersuchungen mit dieser Technologie statt.

2. First results on the production of esca-free grapevine pro-

pagation material (Selim et al.)

Die Bereitstellung von Vermehrungsmaterial, welches frei von

Esca-Erregern ist, gilt als große Herausforderung. Welche phy-

tosanitären und chemisch-analytischen Bausteine auf der Ebe-

ne der Pfropfreben-Produktion eingesetzt werden können, um

diesem Ziel näher zu kommen, wurde anhand eines neuen Mik-

ro-Pathosystems gezeigt. Dabei sollen auch antagonistische

Pilze zum Einsatz kommen, um das Rebholz langfristig gesund

zu erhalten. Außerdem wurde ein neues Verfahren zur Untersu-

chung der Esca-Krankheit vorgestellt, und zwar der Einsatz von

Röntgen-Strahlen zur Früherkennung der Holzsymptome.

3. Regulating yield and optimising fruit composition using a low

input trellis system: semi-minimal pruned hedge (Stoll et al.)

Eine spezielle Schnitttechnik zur Laubwandgestaltung wurde

mit der im Rheingau verbreiteten Spaliererziehung verglichen,

um zu zeigen, wie sich unterschiedliche Schnitt- und Ausdün-

nungsverfahren auf das Wachstum der Rebe und auf die Quali-

tät der Trauben auswirken können. In Ergänzung zu den Laub-

schnittverfahren wurde das Phytohormon Gibberellinsäure

(GA3) eingesetzt, um die Traubenarchitektur zu verändern. Mit

dem besonderen Schnittverfahren konnten erstens die ge-

wünschten Mostqualitäten erzeugt werden. Zweitens brachten

die GA3-behandelten Flächen kleinere Beeren hervor und wa-

ren somit weniger anfällig gegenüber Botrytis.

Für die Gewährung der finanziellen Unterstützung, welche uns

die Teilnahme an einer überaus inspirierenden Tagung ermög-

licht hat, bedanken wir uns herzlich bei der GFHG!

In der Zeit vom 20. bis 23. September 2016 trafen

sich unter dem Motto „Pflanzenschutz: Effizienz

und Vielfalt“ weit über 1.000 Teilnehmer aus über 20 Ländern

anlässlich der 60. Deutschen Pflanzenschutztagung an der

Martin-Luther Universität in Halle an der Saale. Diese Tagung

findet im zweijährigen Turnus statt und bietet ein hervorragen-

des Forum, um sich über neue Schaderreger, integrierte und

biologische Bekämpfungsstrategien und aktuelle Entwick-

lungen im Pflanzenschutz auszutauschen. Die Hochschule

Geisenheim war mit einer Gruppe von sechs Kolleginnen und

Kollegen des Instituts für Phytomedizin angereist und präsen-

tierte aktuelle Geisenheimer Arbeiten in drei Vorträgen und

zwei Posterbeiträgen. Neben einer Vielzahl von Beiträgen in

unterschiedlichen Sektionen wie Weinbau, Gartenbau, Bio-

logischer Pflanzenschutz oder Schaderregernachweis bot

insbesondere die Plenarveranstaltung zum Motto der Tagung

reichlich Inspiration für Diskussion. Hier beleuchteten drei Im-

pulsvorträge aus verschiedenen Perspektiven Möglichkeiten

zur Effizienzsteigerung im Pflanzenbau unter dem Aspekt einer

nachhaltigen Intensivierung sowie Hürden bei der Umsetzung

des integrierten Pflanzenschutzes in der landwirtschaftlichen

Praxis. Ein weiteres Tagungs-Highlight für die Geisenheimer

Gruppe war die Verleihung des Posterpreises für das beste

Poster eines/r Nachwuchswissenschaftler/in an die Geisen-

heimer Doktorandin Melanie Dahlmann im Rahmen des Gesell-

schaftsabends der Tagung. Neben den wissenschaftlichen

Aspekten dieser Tagung boten Kaffeepausen, Posterdemons-

tration und der Gesellschaftsabend ausreichend Gelegenheit,

um neue Kontakte zu knüpfen und bereits bestehende zu ver-

tiefen. Der GFHG sei für die finanzielle Unterstützung des Ta-

gungsbesuches von Holger Linck, Katharina Piel und Annette

Reineke gedankt.

>>

Besuch der 60. Deutschen Pflanzen-schutztagung in Halle/Saale Ein Bericht von Prof. Dr. Annette Reineke

<

<

Page 34: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

Im Rahmen meiner Promotion „Identifying hab-

itat-specific threats, population genetic patterns

and restoration measures as a basis for the management of de-

graded Arnica montana populations” beschäftige ich mich u.a.

mit der genetischen Analyse von Beständen der Pflanzenart

Arnica montana, um ihre Populationsstruktur in Hessen darzu-

stellen und Hinweise auf diesbezügliche Gefährdungsursachen

zu finden. Finanziert aus Mitteln der Gesellschaft zur Förderung

der Hochschule Geisenheim e.V. (GFHG) konnte ich im Mai 2016

die Tagung „PopBio“ im tschechischen Třeboň besuchen, um

mich hinsichtlich Methoden und Auswertung auszutauschen

und meine ersten Ergebnisse vorzustellen.

Seit September 2014 bin ich Teil des von BMUB/BfN und BMBF

geförderten Artenschutzprojekts ArnikaHessen, welches in Ko-

operation vom Botanischen Garten Marburg, der Philipps-Univer-

sität Marburg und der Hochschule Geisenheim durchgeführt

wird. In meiner Arbeit geht es um die Erforschung der Rückgangs-

ursachen von A. montana und die Erarbeitung von Pflegemaß-

nahmen, die bestehende Populationen fördern und die Ansied-

lung an geeigneten Stellen ermöglichen sollen. Die Bestände der

Arzneipflanze gehen in Mitteleuropa stark zurück, wobei die Ur-

sachen nur unzureichend geklärt sind. Diskutiert werden ver-

schiedene habitat-verschlechternde Einflüsse sowie populati-

onsgenetische Faktoren, da sich die Art in vielen Beständen nur

noch vegetativ ausbreitet. Vermeintlich große Populationen be-

stehen so lediglich aus wenigen Individuen, was einen Mangel an

Fortpflanzungspartnern, genetische Verarmung und reduzierten

Genfluss zur Folge haben kann.

Um das Ausmaß der Klonalität und der genetischen Diversität in

den hessischen A. montana-Beständen zu untersuchen, führe

ich genetische Analysen durch. Dafür werden Blattproben nach

einem festgelegten Rastermuster entnommen und ihre DNA ext-

rahiert. Es folgen Vervielfältigung der DNA und eine Fragmentlän-

gen-Bestimmung. Die Auswertung zur Zeit der Tagung zeigt,

dass besonders kleine Bestände eine niedrige klonale Diversität

besitzen sowie eine geringe Anzahl an unterschiedlichen Allelen,

wobei dies besonders deutlich in Tieflagen-Beständen (< 500 m

über Normalnull) ist. Eine räumliche Autokorrelation weist dazu

auf besonders hohe Verwandtschaftsgrade bei benachbarten

Pflanzen, abhängig von der Populationsgröße, hin. Dies spiegelt

die klonale Ausbreitungsweise wider, bei der die Tochterpflanzen

in sogenannten Trupps um die Mutterpflanze wachsen.

Der GfÖ-Arbeitskreis „Populationsbiologie der Pflanzen“ (PopBio)

beschäftigt sich seit 1988 mit Populationsgenetik und verwand-

ten Disziplinen. Bei meinem Besuch auf seiner Jahrestagung vom

5. bis 7. Mai im beschaulichen Städtchen Třeboň stellte ich auf

einem Poster die Ergebnisse meiner bisherigen Arbeit vor und

durfte in einem dreiminütigen „Lightning talk“ darauf aufmerksam

machen. Ich nutzte die Gelegenheit dazu, auf Probleme hinzu-

weisen und bekam während der Postersession viele Tipps und

Anregungen.

Zur Zeit der Tagung konnte ich mit Daten aus 25 Beständen arbei-

ten; seitdem ist der Datenbestand auf 37 Populationen ange-

wachsen und ich freue mich, alle Daten zusammen auswerten zu

können. Gespannt bin ich dabei auf die Populationsstruktur mit

Blick auf ganz Hessen, da ich bisher nur eine Trennung in nord-

westliche und südöstliche Bestände finden konnte.

>>

Populationsgenetische Tagung in Tschechien Ein Bericht von Doktorandin Verena Lauströer

34

AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

<

Page 35: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

INSTITUT FÜR WEITERBILDUNG

35

Schutzkonzepte für die Heilpflanze „Arnika“ Geisenheimer Fachtagung bringt Forschung und Praxis an einen Tisch

Ein gelbes Blütenmeer, soweit das Auge reicht:

Die Heilpflanze Arnika war früher in vielen Ge-

genden Deutschlands ein gewohnter Anblick. In den letzten

Jahrzehnten sind die Bestände in Hessen wie auch in ganz

Deutschland jedoch drastisch zurückgegangen. Die letzten

Reste sind mittlerweile streng geschützt – und nehmen trotz-

dem weiter ab.

„Es besteht dringender Handlungsbedarf, damit Arnika und ihre

Lebensräume, die Magerrasen und Heiden, nicht vollkommen

verschwinden. Hierfür müssen Forschung und Praxis gemein-

sam Schutzkonzepte erarbeiten“, erläutert Prof. Dr. Ilona Leyer

aus der AG Pflanzenökologie & Naturschutz der Hochschule

Geisenheim den Anlass für eine Fachtagung zu diesem Thema,

die am 2. und 3. März an der Hochschule Geisenheim stattge-

funden hat. Die Tagung wurde von ArnikaHessen, dem Ver-

bund-Projekt des Marburger Botanischen Gartens, der Natur-

schutzbiologie der Universität Marburg und der Hochschule

Geisenheim, zusammen mit dem Geisenheimer Institut für

Weiterbildung (GIW) veranstaltet. Das Projekt wird vom Bun-

desumwelt- und Bundesforschungsministerium sowie dem

Bundesamt für Naturschutz mit mehr als 1,3 Millionen Euro aus

dem Bundesprogramm „Biologische Vielfalt“ gefördert. Die

rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung aus Tätig-

keitsfeldern wie Forschung, Naturschutzbehörden, Botani-

schen Gärten und Landschaftspflege reisten aus der ganzen

Bundesrepublik sowie aus Belgien und Luxemburg an. „Es

geht uns darum, den Dialog zwischen Forschung und Praxis zu

fördern, um eine gemeinsame Wissensbasis und eine bessere

Vernetzung der im Arnika-Schutz tätigen Institutionen zu

schaffen“, so Dr. Andreas Titze, Koordinator des Projektes und

Direktor des Marburger Botanischen Gartens.

Die Tagung machte deutlich, dass vor allem eine zunehmende

schleichende Nährstoffanreicherung den Lebensräumen der

Art zusetzt. Zur kurzfristigen Stützung sind Erhaltungskulturen

wichtig, die über Samen der Wildbestände in Botanischen Gär-

ten angelegt werden. Für die langfristige Regeneration ist aber

ein Pflege-Management an den Wildstandorten nötig, das sich

an den jeweiligen Vor-Ort-Bedingungen orientiert. Die Schaf-

fung von Offenboden zur Samenkeimung ist dabei genauso

wichtig wie der verstärkte Nährstoffentzug durch Mahd oder

Beweidung. Als Maßnahmen wurden unter anderem kleinräu-

miger Bodenabtrag, die Entfernung von dichter Streu- und

Moosschicht sowie kontrolliertes Brennen von den Fachleuten

diskutiert.

Weitere Aspekte der Tagung betrafen Ergebnisse populations-

genetischer Untersuchungen der Arnika-Bestände, mit deren

Hilfe man unter anderem herausfinden kann, ob sich die Be-

stände über Samen überhaupt noch vermehren. „Gerade kleine

Bestände sind oft genetisch verarmt und schaffen es dann

aus eigener Kraft nicht mehr, den Bestand aufrecht zu erhalten

– und das trotz eines optimalen Lebensraumes“, gibt Verena

Magerrasen und Heiden sind der Lebensraum der Heilpflanze Arnika. © Claudia Hepting

Arnika-Blühaspekte, wie hier bei einem der größten Bestände Hessens, sind sehr selten geworden. © Andreas Titze

>>

Page 36: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

Tagung „Zukunft der Friedhöfe“ am 22. Februar 2017 an unserer Hochschule Marketing und Sanierung im Fokus von Information und Diskussion

Die fachliche und methodische Aufbereitung der

Thematik „Friedhofsbetrieb“ in ihrer ganzen

Vielschichtigkeit stand auf der Agenda der Tagung „Zukunft

der Friedhöfe“ am 22. Februar 2017 an der Hochschule Geisen-

heim. Organisiert vom Geisenheimer Institut für Weiterbildung

(GIW) diskutierten Landschaftsarchitekten, Friedhofsbe-

treiber, Bestatter, Steinmetze, Friedhofsgärtner und Architek-

ten mit Vertretern der beteiligten Verbände über neue Fried-

hofskonzepte. Unter der Moderation von Prof. Klaus Werk,

Studiengangsleiter Landschaftsarchitektur, diskutierten die

Teilnehmerinnen und Teilnehmer Sanierung, Marketing, Netz-

werkentwicklung und den Übergang vom Friedhof in eine

öffentliche Parkanlage.

>>

INSTITUT FÜR WEITERBILDUNG

36< Referent Thomas Struchholz © teba

Lauströer, Geisenheimer Doktorandin im ArnikaHessen-Projekt

zu bedenken. Die Aspekte, die beim Arnika-Schutz eine Rolle

spielen, sind vielfältig und die ökologischen Prozesse, die es

mit einzubeziehen gilt – wie Bestäubung, Konkurrenz mit der

Begleitvegetation, genetische Verarmung und Inzucht – sind

komplex. Eine der größten Herausforderungen ist dabei noch

gar nicht genannt: „Wenn unser Projekt ArnikaHessen 2020

ausläuft, werden wir wahrscheinlich viele Bestände auf einen

guten Weg gebracht haben und wir werden jede Menge Erfah-

rungen zur Erhaltung der Art weitergeben können. Es kommt

aber darauf an, dass wir es schaffen, die angepasste Nutzung

der Lebensräume nachhaltig zu sichern – und das kann nur

durch die Akteure vor Ort gewährleistet werden“, resümiert

Leyer am Ende der Tagung. Auf die aktive Einbindung der Land-

wirtschaft, lokaler Verbände und engagierter Bürger komme es

an. Die Tagungsteilnehmer waren sich einig, dass ein Bewusst-

sein für die biologische Vielfalt allgemein und den Wert ihrer

Erhaltung in der breiten Öffentlichkeit geschaffen werde müs-

se, um langfristig die Biodiversität zu sichern.

Infos zum Projekt ArnikaHessen:

www.arnika-hessen.de

<

Page 37: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

INSTITUT FÜR WEITERBILDUNG

37

Aktuelle Trends aus der Welt der alkoholfreien Getränke Geisenheimer Getränkeseminar bringt Experten aus Industrie und Forschung zusammen

>> Technologien, Rohwaren, Produkte, Inhaltsstoffe:

Beim Geisenheimer Getränkeseminar am 7. und 8.

März 2017 diskutierten Expertinnen und Experten aus For-

schung und Industrie aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse

und neueste Trends für die Getränkeindustrie. Das zweitägige

Seminar brachte Betriebs- und Laborleiter, Fruchtsafttechni-

ker, Produktentwickler sowie Vertreter der Zulieferindustrie zu-

sammen. Gastgeber war neben dem Geisenheimer Institut für

Weiterbildung (GIW) das Institut für Weinanalytik & Getränke-

forschung der Hochschule Geisenheim.

Auf der Rednerliste stand unter anderem Prof. Dr. Reinhold

Carle von der Universität Hohenheim mit seinen Vorträgen zur

Druckwechseltechnologie als aussichtsreiches Verfahren zur

nicht-thermischen Haltbarmachung von Fruchtsäften sowie

zum Thema Fälschungen durch Reaktivfarbstoffe. Dr. Victor

Ara von Chelab referierte über den Bio-Status-Nachweis mit-

tels Stabil-Isotopen-Verhältnis-Analysen in Fruchtsäften und

deren Halb- und Rohwaren. Abgerundet wurde das Programm

durch Vorträge weiterer Expertinnen und Experten aus den Be-

reichen Verfahrenstechnik und Lebensmittelchemie sowie

eine angeregte Abschlussdiskussion zum Thema „Xanthan &

Co.: Zulassung von neuen Zusatzstoffen für Fruchtsäfte und

Nektare – was ist davon zu halten?“

Professionelle Kommunikation in schwierigen Situationen Weiterbildung für die Mitarbeiterinnen des Studienzentrums

Studierende mit Prüfungsangst, finanziellen

Schwierigkeiten oder mehreren nicht bestande-

nen Modulen: Die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle für

Prüfungswesen und des Studienbüros im Müller-Thurgau-

Haus unserer Hochschule müssen nicht selten auch schwie-

rige Gespräche führen. Um mit solchen Situationen künftig

noch besser umgehen zu können, hat das Team gemeinsam

die Schulung „Umgang mit Studierenden, Kollegen und Kolle-

ginnen und Lehrenden in schwierigen Situationen“ absolviert.

Finanziert wurde der Tages-Workshop vom Vizepräsidenten

Lehre, Prof. Dr. Otmar Löhnertz.

Unter der Leitung von Coach Elke Umbach trainierten die Teil-

nehmerinnen, auch in komplexen Situationen Position zu be-

ziehen, empfängerorientiert, höflich und bestimmt „Klartext

zu reden“, destruktive Gesprächsverläufe zu erkennen und zu

unterbrechen und schwierige Inhalte zu transportieren – klar

auf der Sachebene

und empathisch

auf der Bezie-

hungsebene. „Uns

ist wichtig, auch in

Hochzeiten, in de-

nen wir selbst un-

ter Stress stehen,

den Studierenden

sowie den Kollegin-

nen und Kollegen hilfsbereit und sachlich begegnen zu

können“, sagt Ulrike Schneider, Teamleiterin in der Geschäfts-

stelle für Prüfungswesen. „Mit der Schulung haben wir den

ersten Schritt getan, um uns für diese wachsenden Heraus-

forderungen zu wappnen. Daran wollen wir auch zukünftig

kontinuierlich weiterarbeiten.“

>>

<

<

Page 38: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

VEG / ALUMNI ___ Marke Geisenheimer

38

>> Vor mehr als zehn Jahren, im Juli 2006, hat der

junge Grieche Antonis Dourakis sein Wein-

bau-Studium an unserer Hochschule abgeschlossen. Die

Erinnerungen an seine Studienzeit und die Kontakte, die er

in dieser Zeit geknüpft hat, hat er sich bewahrt. Im Inter-

view gibt er Einblick in seinen Werdegang und den griechi-

schen Weinbau.

Herr Dourakis, wie sind Sie 2002 auf die Idee gekommen, in

Geisenheim zu studieren?

Auf Kreta ist es üblich, dass eine Familie zusammenarbeitet;

bei uns im familieneigenen Weingut. Mein Vater hatte schon

genaue Pläne im Kopf, als meine Schwester und ich noch

ganz klein waren. Er selbst hat in Weinsberg Wein- und

Obstanbau studiert und kannte die Liebe und die Leiden-

schaft, die die Deutschen in Sachen Wein und Weinbau ha-

ben. Er wollte, dass wir davon profitieren und hat uns schon

in jungen Jahren Karriereperspektiven eröffnet. „Antonis,

mein Sohn“, hat er gesagt. „Du hast eine so gute Nase! So

ein Talent muss man nutzen. Du wirst einmal ein sehr guter

Oenologe werden – und die beste Schule dafür gibt es in Gei-

senheim.“ Ich hatte damals keine Ahnung, was und wo Gei-

senheim ist, aber ich wusste schon mit sechs Jahren, dass

ich ein Oeneologe werde und dafür besser die deutsche

Sprache lerne. So ist es passiert.

Welche Erinnerungen haben Sie

an die Zeit in Geisenheim?

Ich habe viele positive Erinnerun-

gen: Alle Professoren und Mitar-

beiter der Hochschule waren sehr

hilfsbereit. Alles war so gut orga-

nisiert und ich hatte Kommilito-

nen aus der ganzen Welt. Ich

habe in Geisenheim viele Leute

kennengelernt; Menschen, die

heutzutage überall auf der Welt leben und arbeiten und mit

denen ich noch öfter Kontakt habe. Wenn ich berufliche Fra-

gen haben, sind meine Kommilitonen und auch die Profes-

soren immer bereit, mich zu unterstützen.

Wie verlief Ihr beruflicher Werdegang nach dem Abschluss

und was tun Sie heute?

Nach meinem Abschluss 2006 bin ich direkt zurück nach

Kreta gegangen – meine ganze Familie hat auf die zusätzli-

che Hilfe gewartet. Ich arbeite heute als Oenologe in unse-

rem Familienweingut. Wir produzieren pro Jahr 140.000 Fla-

schen aus griechischen aber auch internationalen Rebsor-

ten.

Was unterscheidet den Weinbau in Griechenland von dem

in Deutschland?

Da gibt es einige Unterschiede: andere Rebsorten, anderes

Klima, anderer Boden. Auf Kreta treiben die Reben schon

Ende Februar oder Anfang März aus. Es ist sehr leicht, die

Weine ökologisch anzubauen, weil es zwischen Mai und

September kaum regnet. Auch die Lese fängt sehr früh an,

im letzten Jahr zum Beispiel am 28. Juli. Trockenheit ist die

größte Gefahr, deshalb werden viele Reben mit dem Gobelet

System erzogen.

Würden Sie anderen jungen Menschen ein Studium in Gei-

senheim empfehlen?

Auf jeden Fall! Geisenheim war, ist und bleibt – so hoffe ich

– eine der besten Hochschulen für Weinbau und Oenologie.

Ich habe immer das Gefühl, dass Geisenheim das Zentrum

des Welt-Weinbaus ist; alles was in der Weinwelt wichtig ist,

erfährt und lernt man in Geisenheim. <

Griechenland – Geisenheim und zurück Alumnus Antonis Dourakis über seine Erinnerungen an das Studium und die Unterschiede zwischen Griechenland und Deutschland

Page 39: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

VEG / ALUMNI ___ Marke Geisenheimer

39

>>

Freudiges Zusammentreffen über viele Generationen Professor Müller-Thurgau-Preis im Rahmen der VEG-Mitgliederversammlung verliehen

2.904 organisierte „Geisenheimer“ Mitglieder

weltweit sprechen für sich. Um diese Gemein-

samkeit zu wahren, fand im November 2016 wieder die Mit-

gliederversammlung der VEG – Geisenheim Alumni Associati-

on e.V. an unserer Hochschule statt. Begrüßt wurden die

Ehemaligen durch VEG-Präsident Robert Lönarz, der deutlich

machte, dass die bestehende Verbindung gepflegt werden

muss und auch gepflegt wird. Um Mitglieder ein Leben lang

zu halten, ging er insbesondere auch auf die Weiterentwick-

lung des Alumni-Gedanken an Hochschulen ein. Simone

Böhm, Leitung der Alumni-Geschäftsstelle, betonte die Freu-

de, die ihr die Arbeit in Bezug auf die Ehemaligen bereitet,

und berichtete über ihre Erfahrungen und den Austausch.

„Vor allem in den Gesprächen und Erfahrungen mit den ‚älte-

ren Semestern‘ liegt ein großer Erfahrungsschatz, den es zu

bewahren und weiterzugeben gilt“, so Böhm. Auf die Vielfäl-

tigkeit der seit 2013 bestehenden neuen Hochschule verwies

der Präsident der Hochschule Geisenheim, Prof. Dr. Hans Rei-

ner Schultz. Er stellte außerdem die Zielvereinbarungen mit

dem Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst,

den sogenannten „Hochschulpakt 2020“ vor und ging da-

nach auf Einzelthemen wie Forschung sowie Studium und

Lehre ein. In Bezug auf die Personalentwicklung verwies der

Hochschulpräsident auf den deutlichen Zuwachs gegenüber

der Zeit vor der Hochschulgründung 2012. Ebenso ging er auf

die in naher Zukunft geplanten baulichen Maßnahmen auf

dem Campus Geisenheim ein und gab den Anwesenden den

Tipp, sich nicht mehr nur alle fünf Jahre an der Hochschule

blicken zu lassen, sonst würde die Gefahr bestehen, dass die

Ehemaligen den Campus nicht wiedererkennen würden.

Nach dem Geschäfts- und Kassenbericht, verbunden mit der

Entlastung der Geschäftsführung und des Vorstandes, folg-

ten die Wahlen zum Vorstand.

Ein Highlight des Abends war die Verleihung des Professor

Müller-Thurgau-Preises an den Rebenveredler und Reben-

züchter Ferdinand Staab, der selbst von 1966 bis 1969 in Gei-

senheim studiert hat und den Preis allen Rebenveredlern

widmete. Passend zum Thema Rebenzüchtung hielt Prof. Dr.

Ernst Rühl vom Institut für Rebenzüchtung die Laudatio. Rühl

erklärte unter anderem, warum die Rebenveredelung 1963

eingeführt wurde und machte auf die wichtigen Innovatio-

nen wie zum Beispiel die Einführung von Chinosol im Bereich

der Rebenzüchtung aufmerksam. „Insbesondere auch dank

der hervorragenden Kommunikation und guten Beziehungen

durch den Preisträger habe sich im Bereich der Rebenzüch-

tung viel getan“, erklärte Rühl. Staab, der zur Ehrung die Ur-

kunde sowie eine Karaffe von Lönarz überreicht bekam, ist

Page 40: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

VEG / ALUMNI ___ Marke Geisenheimer

40

außerdem vielseitig in Verbänden engagiert. In seiner Dan-

kesrede erzählte er, dass sein sehr früh verstorbener Vater

damals davon träumte, dass er promoviert. „Nun habe ich

sogar einen Professor: den Professor Müller-Thurgau-Preis“,

lächelte Staab. „Ich liebe die super Zusammenarbeit mit den

Kollegen der Geisenheimer Rebenzüchtung, es ist wie eine

Familie der Rebenveredler. Diese und die langjährige Verbun-

denheit zu den Kunden machen es mir nicht leicht, dass Le-

ben nach den Reben zu leben“, ergänzte der Preisträger.

„Einmal Geisenheimer, immer Geisenheimer.“

Im Anschluss an die Preisverleihung folgten die Ehrungen für

25-, 40-, und 50-jährige Mitgliedschaften. Mit den passen-

den Worten „einmal Geisenheimer, immer Geisenheimer“ zum

Abschluss der gelungenen Veranstaltung verwies der VEG-Vi-

zepräsident Edmund Diesler anlässlich seiner Ehrung für die

40-jährige Mitgliedschaft auf die „Marke Geisenheimer“.

Das Zusammentreffen fand seinen Höhepunkt bei der litera-

rischen Weinprobe. Martin Seidler vom SWR Fernsehen las

Erich Kästners „13 Monate“. Auf die Frage, ob es für jede Jah-

reszeit den passenden Wein gibt, präsentierte Josefine

Schlumberger, ehemalige deutsche Weinkönigin und Studen-

tin der Hochschule Geisenheim, die köstlichsten Antworten.

Alles in allem ein literarisch-musikalischer und genussvoller

Spaziergang durchs Jahr, der vom Pianisten Peter Grabinger

mit Musik großer Komponisten wie Mozart, Beethoven,

Gershwin und Chopin vertont wurde.

Das Protokoll zur Mitgliederversammlung wurde mit dem De-

zember-Newsletter an alle Geisenheimer versendet. Wer die-

sen nicht erhalten hat, kann das Protokoll natürlich jederzeit

in der Geschäftsstelle anfordern.

<

>> In der Geschäftsstelle der VEG – Geisenheim

Alumni Association e.V. legen wir viel Wert dar-

auf, mit Ihnen in Kontakt und Austausch zu bleiben. Mit aus

diesem Grund unterstützt die VEG die Herausgabe des in Ih-

ren Händen liegenden Magazins! Sie sollen informiert sein

darüber, was an der Hochschule passiert – auch wenn das

noch weitaus mehr ist, als hier abgedruckt werden kann. Zu-

sätzlich zu PlanG versenden wir monatlich unseren eigenen

Newsletter. Sollten Sie diesen noch nicht erhalten, dann las-

sen Sie der Geschäftsstelle Ihre aktuelle Mailadresse zu-

kommen. ([email protected])

Im internen Mitgliederbereich auf unserer Webseite www.

geisenheimer.de können Sie die Änderung selbst vorneh-

men und zudem prüfen, ob die Adress- und Bankdaten kor-

rekt hinterlegt sind. Ihre Mitgliedsbescheinigung für das je-

weilige Beitragsjahr liegt dort für Sie zum Ausdruck bereit.

Sollten Sie nicht am elektronischen Lastschriftverfahren

teilnehmen, vergessen Sie nicht, den fälligen Beitrag zu

überweisen.

Zur letzten akademischen Abschlussfeier im Kloster Eber-

bach wurde neben dem Absolventenhut und den Rosen

erstmals die neue VEG Anstecknadel an die absolvierten

Mitglieder überreicht. Diese entspricht dem Logo der Hoch-

schule Geisenheim – ist jedoch komplett in silberner Farbe

gehalten. Damit bringt die VEG die enge Verbundenheit zur

Hochschule und den Alumni zum Ausdruck. Über die Ge-

schäftsstelle erhalten Sie als VEG-Mitglied die neue An-

stecknadel per Post zugesandt!

Geisenheimer Alumni – Bleiben wir in Kontakt! Ein paar Jahre Studierende – ein Leben lang Alumni

<

Page 41: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

PERSONALIEN

G-STATTEN Professorin für Betriebswirtschaft des Wein- und Getränkesektors an der Hochschule Geisenheim

Im September 2015 wurde Prof. Dr. Simone Loose an unsere Hochschule als Leiterin des Instituts für Betriebswirtschaft & Markt-

forschung berufen. Sie besetzt die erste Eck-Professur mit dem Forschungsschwerpunkt Wein- und Getränkemarketing, die der

besonderen Profilbildung der Hochschule dienen soll. Neben der Forschung engagiert sie sich im Bachelor- und Masterstudium vor

allem in den Lehrbereichen Marketing, Marktforschung sowie Vertrieb und Logistik.

In ihrer Jugend in der sächsischen Lausitz entwickelte Simone Loose zeitig Interesse an der Natur und verbrachte viele Jahre bei den

Jungen Sanitätern. Nach vorderen Plätzen bei Mathematikolympiaden entdeckte sie am Internat der Spezialschule für Mathematik und

Naturwissenschaften in Riesa vor allem ihre Liebe zur Biologie. In den Wendewirren wenige Jahre nach der deutschen Wiedervereini-

gung verschlug es Simone Loose in die wirtschaftliche Richtung. Nach einer Banklehre bei der Dresdner Bank studierte sie in Dresden

und in Göteborg Betriebs- und Volkswirtschaften. Bei einem Urlaub an der Rhône in Südfrankreich infizierte sie sich Mitte der 90er

Jahre mit dem Weinvirus. In Praktikas beim Weingut Heinz Josef Oster an der Mosel begeisterte sie, wieviel angewandte Naturwissen-

schaften in Weinanbau und -ausbau stecken. Fortan kombinierte sie ihre Interessen für Wein und Wirtschaft. So schrieb sie ihre Dip-

lomarbeit zum deutschen Weingesetz aus Konsumentensicht und führte viele Jahre lang sensorische Weinseminare an der TU Dres-

den durch. Bei Besuchen in Geisenheim wurde sie von Prof. Dr. Dieter Hoffmann zu ihrem Promotionsthema an der TU Dresden inspiriert,

die Bedeutung der Herkunft der Sektgrundweine beim deutschen Konsumenten zu erforschen. Folgerichtig wurde sie danach wissen-

schaftliche Mitarbeiterin in der Ökonomie in Geisenheim.

Einem Angebot, als Postdoc nach Adelaide an die University of South Australia zu gehen, konnte Simone Loose nicht widerstehen. Zu-

sammen mit Kollegen vom Australian Wine Research Institute forschte sie daran, Methoden zur Messung von Konsumentenpräferen-

zen für die Sensorik und die Verpackung von Wein zu optimieren, und brachte diese in Marktforschungsprojekten in Australien, USA und

China zur Anwendung. Die Zeit in Australien war für Simone Loose eine wissenschaftlich extrem prägende Zeit, aus der auch ein welt-

weites Netzwerk zu Lehr- und Forschungseinrichtungen im Weinmarketing hervorgeht, das aus der Keimzelle der Wine Marketing Group

um Prof. Larry Lockshin in Adelaide entstanden ist. Noch heute ist sie dem Ehrenberg-Bass Institute for Marketing Science in Adelaide

als Adjunct Senior Research Fellow eng verbunden. Nach ihrer Rückkehr nach Europa erhielt Simone Loose ein begehrtes Marie Curie

Forschungsstipendium der EU, um am MAPP Centre der Aarhus University in Dänemark u.a. mit Eye-Tracking zum Einkaufsverhalten der

Konsumenten bei Lebensmitteln zu forschen. Daneben gab sie Gastvorlesungen im Bordeaux Wine MBA in Frankreich und war an ver-

schiedenen internationalen Forschungsprojekten in der Marktforschung für Wein tätig. Während ihrer Professurvertretung des Lehr-

stuhls für Marketing an der TU Dresden habilitierte sie sich in Agrar- und Ernährungsmarketing an der Christian-Albrechts-Universität zu

Kiel und wurde Mutter von Zwillingen.

Mit ihrer Berufung nach Geisenheim schließt sich für Simone Loose ein Kreis. Der enge Kontakt der Hochschule zur Wein- und Geträn-

kebranche stellt für sie eine einzigartige Möglichkeit dar, fundierte Forschung für die Bedürfnisse der Praxis umzusetzen. Sie findet

es eine besonders reizvolle Herausforderung, den ganz unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen

Branchenakteure wie Weingüter, Genossenschaften, Keller eien

und Verbänden gerecht zu werden.

41

Prof. Dr. Simone Loose

© B

etti

na B

orm

annì

Page 42: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

PERSONALIEN

42

<

>> Im Rahmen der Akademischen Abschlussfeier

am 18. Februar 2017 verabschiedete die Hoch-

schule Geisenheim nicht nur ihre Absolventinnen und Absol-

venten, sondern auch Prof. Dipl.-Ing. Siegbert Sattler. Vom

Sommersemester 1983 bis zum Wintersemester 2016/17 hat

Sattler an der Hochschule Geisenheim im Studiengang

Landschaftsarchitektur, aber auch in Wiesbaden in den

Fachbereichen Gestaltung und Kommunikationsdesign un-

terrichtet. Er hat alle Veränderungen und Reformen von der

Fachhochschule Wiesbaden über die Hochschule Rhein-

Main bis zur Hochschule Geisenheim University miterlebt.

Einer alten Tradition folgend trat Sattler als Beamter des hö-

heren bautechnischen Dienstes der Hessischen Staatsbau-

verwaltung, der die Bauten des Landes Hessen und der Bun-

desrepublik Deutschland im Rheingau betreut, als Lehrbeauf-

tragter in Geisenheim an. Zuvor hatte er als Projektleiter alle

Baumaßnahmen und Bauunterhaltungsarbeiten, auch unse-

re Lehr- und Forschungsanstalt, betreut. Als Projektleiter rea-

lisierte er in der Fachhochschule Wiesbaden die Bauab-

schnitte „Architektur, Bauingenieurwesen, Informatik sowie

Mensa, Bibliothek und Parkhaus“. Nach 35 Jahren Dienstzeit

beim Staatsbauamt Wiesbaden wurde er im November 2006

in den Ruhestand verabschiedet.

Seine Lehrtätigkeit, die mit der Ernennung zum Honorarpro-

fessor am 03. März 2001 geehrt wurde, führte er – wegen

seiner wertvollen Erfahrung mit historischer Bausubstanz –

bis 2017 fort. Er war als Projektleiter für das Wiesbadener

Schloss, das Biebricher Schloss, die Burgen Ehrenfels, Ho-

henstein und Mosburg sowie das Niederwald-Denkmal tätig.

Bei der Akademischen Abschlussfeier schloss sich für Sattler

dann auch der berufliche Kreis, denn unter anderem und vor

allem war er für die Baumaßnahmen des Kloster Eberbach

verantwortlich. Vor über zehn Jahren war der Konversenbau

mit dem Laiendormitorium seine letzte Baumaßnahme inner-

halb der Staatsbauverwaltung. Als Mann der Praxis konnte

Sattler sein Fachwissen in 33 Jahren an viele Studierenden-

generationen weitergeben. Weit über fünfzig Veröffentlichun-

gen hat er verfasst.

Seine Lehrmethode hatte etwas Besonderes: Er zeigte be-

wusst keine Dias oder Powerpoint-Präsentationen, sondern

zeichnete Stadtpläne, Grundrisse, Tempel- und Kirchenan-

sichten und wichtige Baudetails an die Schultafel. Aufgrund

seiner zeichnerischen Qualifikationen unterrichtete er somit

auch das Fach „Freihandzeichnen“.

Die Hochschule Geisenheim dankt Prof. Dipl.-Ing. Sattler für

seine Tätigkeiten an unserer Hochschule und wünscht ihm für

die Zukunft bei bester Gesundheit alles Gute!

Hochschule Geisenheim verabschiedet Prof. Siegbert Sattler Drei Jahrzehnte Lehre in Kunst- und Kulturgeschichte, Geschichte des Städtebaus und Freihandzeichnen

Page 43: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

<

PERSONALIEN

Zum Tod von Prof. Dr.-Ing. Herrmann Bauer Nachruf von Prof. Dr. Erik Schweickert

43

„Leut, ich destilliere jetzt ab nach Monte Pre-

so“. Mit diesem Satz hat sich Prof. Dr. Herr-

mann Bauer bei Generationen von Studierenden nach ei-

nem Projekt oder einer Exkursion verabschiedet und ist in

sein geliebtes Presberg gefahren. Am 6. Januar 2017 hat er

sich nun für immer von uns verabschiedet.

Herrmann Bauer wurde am 18. August 1936 geboren. Er stu-

dierte an der Fakultät für Brauwesen der TU München. Di-

rekt im Anschluss an seinen Abschluss als Diplom-Ingeni-

eur sammelte er erste berufliche Erfahrungen als Laborlei-

ter in einer nordhessischen Großbrauerei, ehe er als wis-

senschaftlicher Assistent ins Institut für technische

Mikrobiologie bei Prof. Weinfurtner in Weihenstephan wech-

selte. Seine Forschungsaufgaben waren im Bereich der

„physikalischen Methoden zur Haltbarmachung von Ge-

tränken und spezielle Probleme der Hefereinzucht“. Wäh-

rend dieser Zeit seiner Promotion entdeckte Herrmann Bau-

er seine Passion für die Lehre, in die er durch Vorlesungen,

Praktika und die Diplomandenbetreuung eingebunden war.

1969 wurde er dann mit ‚sehr gut‘ zum Dr.-Ing. promoviert.

Nach Geisenheim kam Herrmann Bauer am 1. September

1968 und übernahm die Stelle eines wissenschaftlichen Ra-

tes im Institut für Kellerwirtschaft und Verfahrenstechnik.

Schon bei seiner Einstellung war klar, dass er sich auf die

Verfahrenstechnik, die Technologie sowie die Wein- und Ge-

tränkebeurteilung spezialisierte. Somit legte er die Basis

dafür, dass damals die Gründung der neuen und in der Form

einzigartigen Fachrichtung Getränketechnologie überhaupt

erfolgen konnte. 1974 wechselte Herrmann Bauer dann

auch offiziell an die Fachhochschule und wurde zum ‚Pro-

fessor‘ ernannt.

In seiner unvergesslich direkten und herzlichen Art war

Herrmann Bauer das bayerische Original in Geisenheim.

Sein Bestreben war es bis zu seiner Pensionierung, den

Studierenden fachlich fundiertes Wissen zu vermitteln,

welches dann durch die handwerkliche Anwendung im

Rahmen von Praktika erweitert wurde. Somit konnten ins-

besondere die Getränketechnologen, aber auch die Oenolo-

gen, die bei Herrmann Bauer in den Vorlesungen und Prakti-

ka waren, eine qualitativ hochwertige Ausbildung mit

höchstem Praxisbezug erfahren.

So hat er 1979 mit großem Engagement das Sektprojekt in-

itiiert, aufgebaut und von 1981 an bis zu seiner Pensionie-

rung im Jahr 1999 jahrzehntelang durchgeführt. Mit viel

Herzblut führte er somit tausende Studierende in die Kunst

des praktischen Sektmachens ein. Zum einen erlernten da-

mit im legendären Sektkeller viele der heutigen Persönlich-

keiten in der Sektbranche ihr Handwerk. Zum anderen war

er mit diesem Sektprojekt aber auch derjenige, der die Er-

folgsgeschichte des Winzersekts in vielen Weingütern in

Deutschland erst ermöglichte und sich damit historische

Verdienste um den Sekt in der deutschen Weinwirtschaft

erwarb.

In der Sensorik kannte er in den Prüfungen kein Pardon,

selbst exotische Spirituosen musste ein Geisenheimer bei

Herrmann Bauer klar zu differenzieren wissen. Wer also To-

pinambur mit Bärwurz verwechselte, musste so lange an-

treten, bis es klappte. Und wer in den Genuss kam, bei ihm

Diplomarbeit schreiben zu dürfen, hatte eine ganz beson-

dere Hürde zu überwinden: Denn als Original, das er nun

einmal war, war ihm der Straßenname seiner Wohnadresse

schlicht zu lang, weshalb er einfach nur ‚Im Tal‘ angab. Was

dazu führte, dass immer wieder Studierende stundenlang

durch Presberg irrten, bis sie dann irgendwann den Brief-

kasten mit dem Namen Dr.-Ing. Bauer in der Tassilo-Trö-

scher-Straße fanden und ihre Arbeit einwerfen konnten.

1995 hat er sich mit dem ‚Sud 0‘ noch einen Herzenswusch

erfüllt und als Brauer im weinaffinen Geisenheim zusätzlich

die Kunst des Brauens in der Lehre verankert. Und wie es

sich für Herrmann Bauer gehörte, lag ihm auch im „Projekt

Bier“ der wichtige Zusatzeffekt am Herzen, den man heute

als Sozialkompetenz bezeichnen würde. Denn bei ihm war

eine Lehrveranstaltung nicht direkt nach dem Teil der fach-

lichen Vermittlung von Wissen beendet, sondern förderte

>>

Page 44: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

44

im Nachgang den studentischen Zusam-

menhalt am Standort Geisenheim –

auch über Studienganggrenzen hin-

weg. So hat zwar jeder für sich selbst

Bier gebraut, um jeweils eigene Er-

kenntnisse daraus zu gewinnen.

Aber im Anschluss wurde immer ge-

meinsam die Biervernichtung zele-

briert. Das war ihm wichtig und ge-

treu seinem Motto „Einer für alle, Alle

für Einen“ hat er mit seinem Spruch

„Lasst das Körbchen kreisen“ immer die

Basis geschaffen, dass im besten Sinne

der Nachhaltigkeit die aktuelle Studenten-

generation dafür gesorgt hat, dass auch

die nachfolgenden Semester in den

Genuss des Bierbrauens im Techni-

kum kommen konnten.

Die Hochschule Geisenheim verneigt

sich in Demut vor einem großen Cha-

rakter mit offenem Herz und wird

Herrmann Bauer ein ehrendes Anden-

ken bewahren.

Neue Mitarbeiterinnen – Neue MitarbeiterGeorg Ardissone Institut für Bodenkunde & Pflanzenernährung, AG Klimafolgenforschung

Dr. Evelyn Evdokia Dimkou Institut für Bodenkunde & Pflanzenernährung

Lena Finger Auszubildende Bibliothek

Dipl.-Kfr. Sainan Geng K2 – Finanzen

Birte Heinrich AG Vegetationstechnik & Landschaftsbau

Dipl.-Ing. Uwe Pohlmann P – Architekt

Yvonne Rondot Institut für Gemüsebau

Jens Rüdiger VL7 – Weiterentwicklung Studium und Lehre

Dr. Eva Spindler-Raffel Lebensmittelsicherheit

Lena Stolte International Office

Anke Jamila Winkler K – Persönliche Referentin der Kanzlerin

Venelina Yovkova Lebensmittelsicherheit

Lisa Zimmermann Lebensmittelsicherheit

PERSONALIEN

<

Page 45: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

45

DIES UND DAS

JUBILÄUMSJAHR: 200 JAHRE EDUARD VON LADE Vortragsreihe zu Leben und Wirken des Gründers der Königlich Preußischen Lehranstalt

für Obst- und Weinbau

GEISENHEIMER DOKTORANDIN BETREUT CHINESISCHE DELEGATION Begleitung hochrangiger Entscheidungsträger auf der INTERVITIS INTERFRUCTA HORTITECHNICA

>

>

Am 24. Februar 2017 feierten die Hochschule und die

Stadt Geisenheim den 200. Geburtstag von Eduard von

Lade, Gründer der Königlich Preußischen Lehranstalt für Obst- und

Weinbau – Ursprung der heute in die Hochschule überge gang-

enen Forschungsanstalt Geisenheim. Im Verlaufe des Jubiläums-

jahres haben Interessierte die Möglichkeit, in verschiedenen Vor-

trägen mehr über Leben und Wirken von Lades zu erfahren.

Anlässlich des Jubiläumsjahres bemüht sich die Gesellschaft

zur Förderung der Hochschule Geisenheim (GFHG) e. V. auch um

die Restaurierung des Mausoleums der Familie von Lade auf

dem Alten Friedhof Geisenheim. Nicht nur das Dach, auch das

Innere der Grabstätte benötigt nach der Schändung vor einigen

Jahren fachkundige Hilfe. Eine Spende für die Restaurierung ist

an die GFHG (IBAN DE44 5105 0015 0450 0192 40, BIC NASS-

DE55XXX) möglich.

Der Deutsche Weinbauverband (DWV) e.V. hat im Rah-

men der INTERVITIS INTERFRUCTA HORTITECHNICA 2016

eine chinesische Delegation zu einem umfangreichen Seminar-

und Besuchsprogramm empfangen. Unsere Doktorandin Lishi

Zeng begleitete die Abordnung während ihres Aufenthaltes in

Deutschland – die beste Wahl für diese Aufgabe, denn Zeng

befasst sich in ihrer Doktorarbeit mit dem Konsumverhalten bei

Produktneueinführungen in Zukunftsmärkten – in ihrem Fall

das Produkt Wein in China.

„Meine Aufgabe war die erfolgreiche Umsetzung des vom DWV

geplanten Besuchsprogramms“, erklärt Lishi Zeng. „Während

der Messe habe ich Seminare von Vertretern der Hochschule

Geisenheim und Unternehmen übersetzt. Ich habe dafür ge-

sorgt, dass die Delegation zum richtigen Zeitpunkt in den Mee-

tings anwesend war und die Termine mit DWV, Ausstellern und

der Delegation abgestimmt.“

Die Delegation, die sich aus 15 Entscheidungsträgern von be-

deutenden Unternehmen aus Weinerzeugung und -handel in

China zusammensetzte, traf im Rahmen ihres Messebesuchs

mit Ausstellerfirmen wie Scharfenberger, Atlantic C, KHS, Robi-

no Galandrino oder Della Toffola zusammen. Dabei konnten

wertvolle Kontakte zwischen europäischer Zulieferindustrie

und der chinesischen Weinbranche geknüpft werden. Abge-

rundet wurde der Aufenthalt der chinesischen Besucher durch

Besichtigungen von Weingütern, Genossenschaften und Lehr-

und Versuchsanstalten im Raum Stuttgart.

DIES UND DAS

<

<

*Zeit und Ort der Veranstaltungen werden jeweils im Vorfeld bekannt gegeben

DIE TERMINE IM JUBILÄUMSJAHR IM ÜBERBLICK

07. August 2017*: Vortrag anlässlich des Todestages „Eduard von Lade –

Eine historische Spurensuche“

10. September 2017*: Vortrag mit Rundgang „Schloss oder Villa? Eduard

von Lade und seine Besitzung Monrepos in Geisenheim“ im Rahmen des

Tages des offenen Denkmals

11. Oktober 2017*: Vortrag „Von der Obstkiste zur Pomologie – Eduard von

Lade und die Gründung der Königlich Preußischen Lehranstalt für

Obst- und Weinbau“

© DWV

Page 46: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

DIES UND DAS

46

GEISENHEIMER ABSOLVENT GEWINNT MAX-EYTH-NACHWUCHSFÖRDERUNGSPREIS VDI zeichnet herausragende Abschlussarbeiten auf der Tagung LAND.TECHNIK in Köln aus

JOSEF MAYR UND DANIEL VOGELWAID ERHALTEN VINUM-PREIS Unterstützung von Studierenden mit besonderem sozialen und akademischen Engagement

>

>

Für seine Bachelor-Arbeit „Untersuchung der Genau-

igkeit von RTK-Systemen in Abhängigkeit des Ab-

standes zwischen Rover und Basisstation“ ist unser Absol-

vent Martin Becker am 22. November 2016 mit dem

Max-Eyth-Nachwuchsförderungspreis der VDI Gesellschaft

ausgezeichnet worden. Die Arbeit verfasste der Winzer un-

ter der Betreuung von Prof. Dr. Hans-Peter Schwarz am Ins-

titut für Technik und hatte auf der Tagung LAND.TECHNIK in

Köln die Möglichkeit, die Ergebnisse der Arbeit der Fachwelt

in einem Vortrag zu präsentieren.

Die zentrale Fragestellung der Bachelorthesis von Martin

Becker war es, die Genauigkeit von satellitengestützten

Systemen zur Positionsbestimmung und automatischen

Lenkung zu untersuchen. Hierbei wird vor allem hinterfragt,

ob die funktionierenden Bedingungen auch mit in der Praxis

vorherrschenden Bedingungen vereinbar sind. Speziell geht

es um RTK–GPS gestützte Lenksysteme, wie sie in der Flä-

chenlandwirtschaft vorzufinden sind, und deren absolute

Genauigkeit in Abhängigkeit vom Abstand zur Basisstation.

Dies ist unseres Wissens nach noch nicht in der Praxis ge-

testet worden.

Der Max-Eyth-Nachwuchsförderungspreis wurde 1978 erst-

mals von der Max-Eyth-Gesellschaft für Agrartechnik (MEG)

vergeben. Seit 1995 ist er eine Ehrung des VDI und wird heute

von der VDI-Gesellschaft Technologies of Life Sciences, Fach-

bereich Max-Eyth-Gesellschaft Agrartechnik, verliehen.

In diesem Jahr dürfen sich die zwei Weinbau-Studen-

ten Daniel Vogelwaid und Josef Mayr über die Aus-

zeichnung mit dem VINUM-Preis freuen. Quereinsteiger Vo-

gelwaid, der aus Schwaben stammt und ein Auslandsse-

mester in Frankreich absolviert hat, und sein Kommilitone

Mayr aus Südtirol werden für ihre guten Leistungen im Stu-

dium und darüberhinausgehendes Engagement an und im

Umfeld der Hochschule Geisenheim ausgezeichnet.

Mit dem VINUM-Preis unterstützt das gleichnamige Magazin

jährlich zwei Geisenheimer Studierende, die sich durch be-

sondere akademische oder soziale Leistungen ausgezeich-

net haben. Der Preis ist auch eine Anerkennung der erfolg-

reichen Zusammenarbeit von Hochschule und Verlag; jähr-

lich führt VINUM seine Verkostungen zur Vergabe des Deut-

schen Rotweinpreises an der Hochschule Geisenheim

durch. Folgerichtig stammt das Preisgeld für die Studieren-

den in Höhe von je 1.800 Euro aus dem Erlös, den der Verkauf

der Restflaschen aus dem Deutschen Rotweinpreis einge-

bracht hat.

<

<

Page 47: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

47

DIES UND DAS

GEMEINSAMES FILMPROJEKT „WOW! WORLD OF WINE“ VON DWI UND HOCHSCHULE GEISENHEIM Studierende portraitieren im Medien-Projekt internationale Geisenheimer Alumni

Im Sommersemester 2017 rücken die Studierenden

aus dem Studiengang International Wine Business in

ihrem Medien-Projekt die Marke Geisenheimer ins rechte

Licht. Gemeinsam mit Frank R. Schulz, Leiter Kommunikation

im Deutschen Weininstitut (DWI), und Angela Diermeyer, Koor-

dinatorin des Projekts Study & Work an der Hochschule Gei-

senheim, suchen, befragen und portraitieren sie ausländi-

sche Geisenheimer Alumni, die sich erfolgreich in den deut-

schen Arbeitsmarkt integriert haben. Ziel ist es, mit den Por-

traits einerseits internationalen Studierenden selbst, aber

auch den Unternehmen der Branche zu demonstrieren, wel-

che Vorteile gelungene Integration am Arbeitsplatz für alle

Beteiligten bietet. Die Studierenden erarbeiten während des

Semesters ein Konzept zum Thema sowie ein Drehbuch und

setzen dieses in mehrere Filme um. Zum Projektstart hat das

DWI eine Anzeige veröffentlicht, um geeignete Geisenheimer

Alumni zur Teilnahme zu motivieren. Die Interviews mit den

Alumni werden an verschiedenen Drehorten stattfinden und

die Bereiche Leben und Arbeiten in Deutschland abdecken.

Typische Fragen zum Thema Wein, Job und lustige Erlebnisse

sollen die Filme, die auch auf Oechsle TV – dem Kanal des DWI

– ausgestrahlt werden, prägen.

>

DAS NEUE WELCOME BOARD Informationsportal für internationale Studierende und Studieninteressierte

> Ab sofort steht das „Welcome Board“ zur Verfügung –

ein neues Informationsangebot des International Office

an unserer Hochschule, das sich an internationale Studieninter-

essierte und Studierende richtet. Es ist eine Maßnahme des

Projektes „Geisenheim international – study&more“, gefördert

aus Mitteln des Landes Hessen und des Europäischen Sozial-

fonds. Internationale Besucher haben die Möglichkeit, sich vor

Studienbeginn auf der Plattform über die Lebens- und Studien-

bedingungen in Geisenheim zu informieren. Auch für internatio-

nale Studierende, die sich am Campus orientieren müssen, bie-

tet die Plattform nützliche Hinweise. „Das Ziel ist es, Internatio-

nals den Einstieg in das Leben und Studieren in Geisenheim zu

erleichtern. Je früher Studieninteressierte über die realen Bedin-

gungen informiert werden, umso höher ist die Wahrscheinlich-

keit, erfolgreich durch das Studium zu gehen“, so Projektkoordi-

natorin Lisa-Marie Peters. Das „Welcome Board“ fungiert als

Wegweiser, der auf detailliertere und spezifische Informationen

auf die Hauptseite der Hochschule Geisenheim verweist. Das

Portal behandelt Fragen wie: Wie bewerbe ich mich um einen

Studienplatz? Wie beantrage ich ein Visum? Wie finanziere ich

ein Studium? Wo finde ich eine Wohnung? Es liefert auch spezi-

fische Informationen zu Geisenheim: Wer hilft mir am Campus,

mich zurechtzufinden? Wie organisiere ich meinen Alltag?

Sie erreichen das „Welcome Board“ unter:

www.welcome-hgu.de (deutschsprachig)

www.welcome-hgu-en.de (englischsprachig)

Projektleitung: Prof. Dr. Otmar Löhnertz, Vizepräsident Lehre

und Sonja Thielemann, Leiterin des International Office

Projektkoordination: Lisa-Marie Peters, International Office,

[email protected]

<

Das Projekt wird finanziert aus Mitteln des Landes Hessen und des Europäischen Sozialfonds (ESF)

<

Page 48: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

DIES UND DAS

48

>

>

<

HOCHSCHULE GEISENHEIM ALS PARTNER FÜR DIE SCHULEN DES RHEINGAUS

Live-Erlebnis in Molekularbiologie für Biologie-Leistungskurse

HESSENS WIRTSCHAFTSMINISTER TAREK AL-WAZIR BESUCHT UNSERE HOCHSCHULE Besichtigung im Rahmen der Wochen der Wissenschaft

Mit mehreren Aktionen hat sich die Hochschule Gei-

senheim Anfang Februar als Partner für die Schulen

des Rheingaus präsentiert. So besuchten insgesamt drei Bio-

logie-Leistungskurse der Rheingauschule Geisenheim und

des Gymnasiums Eltville das Institut für Phytomedizin res-

pektive das Institut für Botanik und hatten dort die Gelegen-

heit, Molekularbiologie live zu erleben. In einem Workshop zu

verschiedenen molekularbiologischen Techniken konnten

drei Gruppen mit insgesamt knapp 40 Schülerinnen und

Schüler an jeweils einem Vormittag selber DNA extrahieren,

eine Polymerasekettenreaktion ansetzen und die Ergebnisse

gelelektrophoretisch auswerten. Damit konnte ein Teil der

Theorie der Leistungskurse zur Thematik Genetik praktisch

vertieft werden. Dieses Angebot haben beide Gymnasien in

den letzten Jahren bereits mehrfach wahrgenommen und

das Feedback von Schülerinnen, Schülern und Lehrerinnen

war bislang durchweg positiv.

Zusätzlich hat die Hochschule Geisenheim am 1. Februar 2017

für die Jahrgangsstufe 11 der Rheingauschule Geisenheim

erstmalig einen Berufsinformationstag für den naturwissen-

schaftlichen Bereich veranstaltet. Hier präsentierten Kollegin-

nen und Kollegen mögliche Tätigkeiten und Forschungsfelder

im Bereich der Angewandten Mathematik, der Chemie, der

Mikrobiologie und des Naturschutzes. Darüber hinaus wurden

die Studiengänge Weinbau und Gartenbau durch die Studien-

gangsleiter vorgestellt und das Gewächshaus des Obstbaus

sowie das Getränketechnologische Zentrum der Hochschule

besucht.

„Die Förderung von innovativen Forschungsprojekten ist

eine sinnvolle Investition in die Zukunft unseres Landes.“

Das betonte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir beim Besuch

unserer Hochschule am 6. Dezember 2016. „Wissenschaft und

Forschung haben eine besondere Bedeutung für Hessen, denn

sie sind ein Motor für Zukunftsfähigkeit, Fortschritt, wirtschaftli-

che Entwicklung und für Arbeitsplätze in unserem Land“, erklärte

Al-Wazir. „Sie stehen deshalb im Fokus der politischen Arbeit der

schwarz-grünen Landesregierung. Mit dem Haushalt 2017 inves-

tieren wir insgesamt 2,7 Milliarden Euro in Wissenschaft, For-

schung und Lehre.“ Dank zahlreicher Initiativen und finanzieller

Förderung des Landes sei Hessen gut aufgestellt, beispielswei-

se durch das Forschungsförderungsprogramm LOEWE (Lan-

des-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer

Exzellenz), das aufgrund seiner Konzeption und seines Finanz-

volumens bundesweit einzigartig sei. LOEWE-Forschungspro-

jekte tragen dazu bei, gegenwärtige und zukünftige Herausfor-

derungen, wie zum Beispiel die Erhaltung der Gesundheit und

der Umwelt, zu meistern. Häufig ist außerdem ein starker Trans-

ferbezug in die Wirtschaft gegeben. Hochschul-Präsident Prof.

Dr. Hans Reiner Schultz stellte dem Minister bei seinem Besuch

das LOEWE-Forschungsprojekt FACE2FACE vor, das sich mit den

Folgen des Klimawandels, der entsprechenden Anpassung von

Sonderkulturen und der Verminderung der Treibhausgas-Emissi-

onen bis 2050 befasst.

<

<

Page 49: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

49

DIES UND DAS

ALBANISCHER LANDWIRTSCHAFTSMINISTER ZU BESUCH AN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM Rundgang mit Prof. Dr. Hans Reiner Schultz und Prof. Dr. Manfred Großmann

ARBEITEN, WO ANDERE URLAUB MACHEN

Studierende der Hochschule leisten freiwilligen Arbeitseinsatz bei Bergbauern

Hoher Besuch aus Albanien: Edmond Panariti, Minister

für Landwirtschaft, ländliche Entwicklung und Was-

serverwaltung, informierte sich am Sonntag, 19. Februar 2017,

bei Hochschul-Präsident Prof. Dr. Hans Reiner Schultz und

dem Vizepräsidenten Forschung, Prof. Dr. Manfred Großmann,

über die Forschungsarbeit der Hochschule. In Beisein von Kor-

dula Kovac MdB diskutierten er und sein Stellvertreter Roni Te-

legrafi mit den Hochschulvertretern auch Möglichkeiten einer

Kooperation und des Studierendenaustauschs. Die Cam-

pus-Tour führte das albanische Kabinettsmitglied zur Free Air

Carbon Dioxide Enrichment (FACE)-Versuchsanlage, in die Ins-

titute für Rebenzüchtung und Oenologie sowie die Labore im

Zentralen Institutsgebäude.

Eine Gruppe Studierender war im Sommer 2016 mit

der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) zu ei-

nem Arbeitseinsatz bei Südtiroler Bergbauern unterwegs. Der

Verein ‚Freiwillige Arbeitseinsätze‘ in Bozen sucht jährlich Hel-

fer, vor allem für die Heuernte bei jenen Bauern, die einen Groß-

teil ihrer Arbeit ohne Maschineneinsatz bewältigen müssen.

Abgelegene und einsame Höfe in den Gebirgsregionen des

Passeiertals und des Vinschgaus waren das Arbeitsfeld von

acht Studierenden, vier von der Hochschule Geisenheim, die

mit der KHG zur Unterstützung der Bergbauern eine Woche eh-

renamtliche Arbeit am Berg leisteten. Heuernte an Steilhän-

gen, Stallarbeit und die Aufsicht des Viehs auf den Almen und

Weiden gehörten zu den Aufgaben, neben Brennholz für den

Winter bereiten, Blumenkohl ernten und allgemeine Reparatur-

arbeiten am Hof durchführen. Über 300 Bergbauern hatten Hil-

fe für diesen Sommer angefordert. Sie könnten ohne die frei-

willigen Helfer und Helferinnen wirtschaftlich nicht überleben,

da für sie Berg- und Almwirtschaft wegen der extremen Steil-

lagen nur mit körperlicher Arbeit möglich ist. „Die Arbeit mit den

Kühen und auf den Wiesen hat sehr viel Spaß gemacht, hat mir

aber auch einen Eindruck verschafft, wie hart die Bauersleute

das Jahr über arbeiten müssen“, sagt Weinbau-Studentin Sil-

vana. In eine sehr ursprüngliche Arbeitsweise eintauchen,

Südtirol kennenlernen, Neues entdecken und nebenbei Berg-

luft schnuppern, dazu dann in den Genuss von selbstgemach-

tem Käse und frischgemolkener Milch kommen – das macht

den Einsatz aus. „Mich hat sehr beeindruckt, wie zufrieden die

Bauersleute mit dem sind, was sie haben und dass sie aus

allen Gegebenheiten das Beste machen“, so Silvanas Erfah-

rung. In Südtirol gibt es noch etwa 6.000 Bergbauern. Jedes

Jahr geben viele ihre Höfe auf, weil sie ökonomisch nicht mehr

lebensfähig sind und den Kindern, wenn welche da sind, die

Arbeit zu mühselig ist. Die Bergbauern leisten einen wertvollen

Beitrag im Ökosystem der Gebirgslandschaften. Organisiert

werden die Einsätze seit 20 Jahren vom Verein ‚Freiwillige Ar-

beitseinsätze in Südtirol‘. Sie suchen dort Hilfe zu leisten, wo

die Not am Größten ist. Die KHG plant im Sommer 2017 einen

erneuten Arbeitseinsatz.

Auskunft: Dr. Herbert Poensgen ([email protected])

KHG Wiesbaden / Geisenheim

Friedrichstr. 26-28, 65185 Wiesbaden

<

<

>

>

<

Page 50: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

DIES UND DAS

50

BIODIVERSITÄT UND (FAST) VERGESSENE REBSORTEN

Symposium Historische Rebsorten lockt zahlreiche Besucher an unsere Hochschule

GRUNDLAGENWISSEN UND PRAXISBEISPIELE IM WORKSHOP „WEINMARKEN ZUM ERFOLG FÜHREN“

Hochschule Geisenheim und Wine Intelligence moderieren regen Austausch zum Thema Markenbildung

Das Institut für Rebenzüchtung, der Verein zur Förde-

rung des Historischen Weinbaus im Rheingau e.V. und

die Gruppe ̀ Slow Food Rheingau‘ hatten am 18. November 2016

zum Symposium Historische Rebsorten eingeladen, um alte

Rebsorten wie Gelber Orleans und Heunisch aus dem Schat-

tendasein zu heben. Winzer und Weinbau-Fachleute diskutier-

ten die spannende Frage, ob historische Reb sorten die Biodi-

versität im Weinbau wieder erhöhen. Präsident Prof. Dr. Hans

Reiner Schultz begrüßte die mehr als 200 Gäste des Symposi-

ums, welches durch Prof. Dr. Leo Gros moderiert und im Rah-

men der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Hessen von der

Hessenagentur geför dert wurde. „In einer Zukunft geprägt von

Wetterextremen können historische Rebsorten eine Grundla-

ge für eine gesunde Zukunft des Weinbaus in Hessen bieten.

Denn manch eine alte Sorte ist widerstandsfähiger und kann

mit extremen Bedingungen besser umgehen als moderne, auf

Effizienz gezüchtete, Rebsorten. Jedenfalls liegt hier ein gro-

ßes Potenzial, das es zu erhalten und auszubauen gilt“, mit

diesen Worten beschrieb Dr. Beatrix Tappeser, Staatssekretä-

rin im hessischen Umweltministerium, in ihrem Grußwort den

aktuellen Stand zur Erhaltung und zum Anbau alter Sorten in

Hessen. Genforscherin Dr. Erika Maul referierte über die Siche-

r ung genetischer Ressourcen als gesellschaftliche Aufgabe.

Was die Verbraucher davon haben, erläuterte zProf. Dr. Ulrich

Ste ger. „Der Kunde sucht das Besondere, aber es darf nicht zu

exotisch sein“, erläuterte er. „Wichtig sei, eine Brücke zu schla-

gen“, so Steger. Und auch die Winzer kamen zu Wort: Mit dem

Betriebsleiter des Weinguts Georg Breuer, Hermann Schmo-

ranz und Frederik Freiherr zu Knyphausen stellten sich zwei

Pioniere aus dem Rheingau der Diskussion. Der ehemalige,

langjährige Leiter des Weinbauamtes, Dr. Andreas Booß, stell-

te die Überlegungen zu einer Dach marke „Rheingauer ge-

mischter Satz“ vor.

Was erwarten Konsumenten von Weinmarken und wie

können Marken erfolgreich kommuniziert und positio-

niert werden? Diese und andere Fragen haben die mehr als 25

Teilnehmer des Workshops „Weinmarken zum Erfolg führen“ am

17. November 2016 gemeinsam anhand von konkreten Beispie-

len aus der Weinbranche diskutiert. Der Workshop wurde in Ko-

operation von Wine Intelligence mit dem Institut für Betriebs-

wirtschaft und Marktforschung der Hochschule Geisenheim auf

dem Campus der Hochschule durchgeführt. Der Termin war Teil

einer weltweiten Workshop-Reihe; ähnliche Workshops fanden

unter anderem in London, Sydney und Santiago statt.

Während Richard Halstead, CEO von Wine Intelligence, anhand

von Grundlagenwissen zur Markenbildung und mit Marktfor-

schungszahlen zu Weinmarken durch den Workshop führte,

ergänzte Wilhelm Lerner, Country Manager Deutschland bei

Wine Intelligence, diese Erkenntnisse mit zahlreichen Pra-

xis-Beispielen aus dem deutschen Weinmarkt. Die Teilneh-

merinnen und Teilnehmer brachten ihre eigenen Erfahrungen

aus den verschiedensten Bereichen der Weinbranche mit ein

und sorgten somit für einen regen Austausch darüber, wie Mar-

ken auf dem deutschen Weinmarkt funktionieren können und

welche Faktoren für eine erfolgreiche Markenbildung im Wein-

segment verantwortlich sind. Bei einem informellen Get-To-

gether bestand im Anschluss an den Workshop die Möglichkeit,

sich über die neu gewonnenen Erkenntnisse auszutauschen

und neue Kontakte zu knüpfen.

Aufgrund des Erfolgs der Veranstaltung sind im kommenden

Jahr weitere Workshops in Kooperation mit Prof. Dr. Simone Loo-

se und Dr. Gergely Szolnoki von der Hochschule Geisenheim

und Wine Intelligence geplant.

<

<

>

>

Page 51: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

51

DIES UND DAS

VERLEIHUNG DES OENOLOGEN-NACHWUCHSPREISES 2016 UND STAFFEL-STAB-ÜBERGABE BEIM BUND DEUTSCHER OENOLOGEN E.V.

Eine Ära geht zu Ende: Prof. Dr. Erik Schweickert folgt auf Edmund Diesler

Der Bund Deutscher Oenologen e.V. (BDO) verlieh am 29.

November 2016 in Stuttgart den Oenologen-Nachwuch-

spreis 2016 in den vier Bereichen Oenologie, Weinbau, Internati-

onale Weinwirtschaft und Getränketechnologie.

Im Bereich Oenologie nahm Jan Riske, der für seine Thesis „Un-

filtrierte Weine aus oenologischer Sicht am Beispiel des Spät-

burgunders – Analyse der Akzeptanz unfiltrierter Weine“ ausge-

zeichnet wurde, Urkunde und Dekanter entgegen. Die Auszeich-

nung im Bereich Weinbau ging an Nathanael Döbler mit seiner

Thesis „Auswirkung des Einsatzes eines Pflanzenkohlesubstra-

tes im Vergleich zur mineralischen und organischen Düngung

auf pflanzenphysiologische Parameter der Rebe“. Ebenfalls

wurde die Thesis von Marco Uhl mit dem Titel „Erstellen eines

Leitfadens für das Fachvokabular von Getränken“ im Bereich der

Getränketechnologie ausgezeichnet. David Spies befasste sich

in seiner Thesis mit der „Analyse der Kosten- und Margenstruk-

tur und Beurteilung von Wachstumsmöglichkeiten eines Famili-

enweinguts“ und erhielt den Preis im Bereich Internationale

Weinwirtschaft.

Bei seiner ordentlichen Mitgliederversammlung wählte der BDO

im Anschluss seinen neuen Vorstand. Nach fast 15 Jahren als

Präsident des BDO, stellte sich Edmund Diesler nicht mehr zur

Wahl. Zu dessen Nachfolger wurde Prof. Dr. Erik Schweickert ge-

wählt, dem weiterhin die Vizepräsidenten Robert Lönarz, Rolf

Stocké und Dr. Christian von Wallbrunn zur Seite stehen. Als Bei-

räte wurden gewählt: Edmund Diesler für den Beirat Internatio-

nale Beziehungen, Manuel Brixius als Beiratsvorsitzender Oe-

nologie, Prof. Dr. Jon Hanf als Beiratsvorsitzender Internationale

Weinwirtschaft sowie Tina Kissinger, Klaus Herrmann und Dori-

ano Pozzetta für den Beirat Öffentlichkeitsarbeit. In der Ge-

schäftsstelle betreut Simone Böhm die Geisenheimer Oenolo-

gen, während Sandra Sohns zur Unterstützung der weiteren

Hochschulen tätig sein wird.

Diesler, der mit einem „trockenen Hals“ und großer Freude auf

seine Tätigkeit als BDO-Präsident zurückblickte, resümierte,

„dass in den vergangenen Jahren durch unzählige Aktionen ein

Netzwerk geschaffen wurde, auf welches ich sehr stolz bin und

welches es weiter auszubauen gilt. Insbesondere im Bereich

der BDO-Gebietsgruppen habe sich in der letzten Zeit viel ge-

tan.“ Als Dankeschön für sein jahrelanges, ehrenamtliches En-

gagement und seinen unermüdlichen Einsatz im Dienste des

BDO wurde dem scheidenden Präsidenten neben Wein auch ein

Original-Werk des Künstlers Michael Apitz überreicht.

Schweickert, der einstimmig gewählt wurde, freute sich über

das ihm entgegengebrachte Vertrauen und betonte in seiner

ersten Rede als neuer BDO-Präsident, dass „er den Staffelstab

nicht alleine übernimmt, sondern weiterhin auf die Erfahrung

und Unterstützung des scheidenden Präsidenten und des ge-

samten Vorstandes baut“. Nach dem Motto „Genuss durch

Kompetenz“ ging es im Anschluss an die Mitgliederversamm-

lung gemeinsam zum kulinarischen Netzwerkabend. Dieser

fand im Collegium Wirtemberg – Weingärtner Rotenberg & Uhl-

bach eG – in Stuttgart statt. <

>

Page 52: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

52

DIE HGU IN DEN SOZIALEN MEDIEN

DIES UND DAS

Page 53: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

INNENSTADT GEISENHEIM

Hochschulstadt

Geisenheim

Rheingau-Taunus-Kreis

www.geisenheim.de/streetfood

BÜHNE · WEINPROBE · RAHMENPROGRAMM

BÜHNE · WEINPROBE · RAHMENPROGRAMM

BÜHNE · WEINPROBE · RAHMENPROGRAMM

5Corporate Design Manual Stadt Geisenheim

Das Logo + Claim

Das Coporate Design der Stadt Geisenheim sieht im Logo folgende Farben vor: Braun, Petrol, Grau und Schwarz. Diese Werte sind festgelegt und unveränderbar. Das Logo ist als Vektordatei zu verwenden. Die Wort und Bildmarke dürfen nicht getrennt verwendet werden, sondern nur in einer Einheit als Logo auftreten.

International und weltoffen

Für alle, die wirklich was bewegen wollen:

17. Mai 2017I N F O T A G

STUDIEN -

Studiengänge, mit denen Du die Zukunft gestaltest!

PRAXISFORSCHUNG

internationaleKooperationen

BILDUNG

Hochschule GeisenheimUniversity

www.hs-geisenheim.de/studieninfotag

9:30 – 16:00 UhrGerd-Erbslöh-Hörsaal und Campus

Page 54: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

54

TERMINE / IMPRESSUM

Termine GIWFrühjahrstagung des Forschungsrings des Deutschen Weinbaus (FDW) 25. – 26. April 2017

Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Qualitätsforschung 22. – 23. Mai 2017

Food Safety Manager Kurs 2/2017 25. August – 26. Dezember 2017

Fachtagung Straße und Landschaft 28. September 2017

Termine AllgemeinÖkowein-Messe 09. April 2017

Geisenheimer MediaNight 20. April 2017

Pflanzenbörse des Rheingauer Vereins der Gartenfreunde 22. April 2017

Geisenheimer Muttertagsfest mit Street Food Meile 13. – 14. Mai 2017

Studieninfotag auf dem Campus Geisenheim 17. Mai 2017

Kräutererlebnistag des Rheingauer Vereins der Gartenfreunde 20. Mai 2017

Jahrestagung des Sachverständigen Kuratoriums (SVK) 29. – 31. Mai 2017

Antrittsvorlesungen von Prof. Dr. Simone Loos-Theisen und Prof. Dr. Constanze A. Petrow 01. Juni 2017

Fachvortrag Imkerverein Rheingau 17. Juni 2017

Verleihung des Gerd-Erbslöh-Preises 20. Juni 2017

Netzwerk- und Karrieremesse G-CHECKT! 20. Juni 2017

Sommerfest der Hochschule Geisenheim 22. Juni 2017

Akademische Abschlussfeier 14. Juli 2017

INNENSTADT GEISENHEIM

GEISENHEIMER MUTTERTAGS-FEST AM 13. UND 14. MAI 2017 MIT STREET FOOD MEILE

Regionale und internationale Spezialitäten,

garniert mit einem bunten Programm

Am 13. und 14. Mai 2017 verwandeln sich die Straßen der Hochschulstadt

Geisenheim wieder in ein wahres Wunderland der Gerüche, Geschmäcker,

Klänge und Aktivitäten. Das Muttertags-Fest mit verkaufsoffenem Wochen-

ende, Street Food Meile und großem, buntem Rahmenprogramm öffnet ab

12.00 Uhr seine Pforten in der Geisenheimer Innenstadt!

Sie bieten regionale oder internationale Produkte an und möchten dieses

Jahr als Händler dabei sein? Rund um den Lindenplatz gibt es die Gelegen-

heit, sich den zahlreichen Besuchern zu präsentieren. Senden Sie ganz

einfach eine E-Mail an [email protected] oder rufen Sie an unter

06722 502 626.

International und weltoffen

Page 55: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

Impressum

55

TERMINE / IMPRESSUM

PlanG

Magazin der Hochschule Geisenheim University und der

VEG – Geisenheim Alumni Association e.V.

ISSN 2364-3625

Erscheinungsweise: vierteljährig

Auflage: 3.500 Stück

Schutzgebühr: 7,50 Euro

Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag der VEG – Alumni

Association e.V. enthalten

Herausgeber:

Präsident der Hochschule Geisenheim

Präsident der VEG – Geisenheim Alumni Association e.V.

Redaktion:

Robert Lönarz (Leitung)

Tina Kissinger (Medien-Referentin, Wissenschaft)

Alina-Louise Kramer (Medien-Referentin, Studium)

[email protected]

Mitwirkende:

Simone Böhm, Angela Diermeyer, Anne Grimmich,

Lisa-Marie Peters, Andrea Wünsch

Anschrift:

Hochschule Geisenheim University

Von-Lade-Str. 1, 65366 Geisenheim

Abteilung Kommunikation und Hochschulbeziehungen (P4)

Telefon 06722 502 788, Telefax 06722 502 740

www.hs-geisenheim.de

Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben jeweils

die Meinung der Verfasserinnen und Verfasser wieder.

Fotos und Abbildungen:

Titel: Ingrid Wanner

Rückseite: Erbslöh Geisenheim AG

Fotos: Tina Kissinger, Alina-Louise Kramer,

Winfried Schönbach

Anzeigenverwaltung:

Campus Geisenheim GmbH

[email protected]

Gestaltung: Ingrid Wanner, ppsstudios GmbH, Frankfurt

www.pps-studios.com

Druck: Die Druckerei/Onlineprinters GmbH

Rudolf-Diesel-Straße 10

D-91413 Neustadt/Aisch

Dieses Produkt wurde CO2-neutral gedruckt und unterstützt

ein Waldschutzprojekt in April Salumei, Papua Neuguinea

Page 56: MAGAZIN DER HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITYcm.hs-gm.de/plang_1-2017/epaper/ausgabe.pdf · 2017. 4. 11. · > 10-11 Tierisch gute Lehre > 12 Lernen – egal wann, egal wo! > 13 Naturschutzkonzeption

Erbslöh Imageanzeige Plan G_A4_RZ.indd 1 16.03.17 14:12