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mediafazit ist das Journal der mediafinanz AG, dem Inkassopartner für den Onlinehandel. Themen der Ausgabe: Interview: TÜV-geprüfter Inkassodienstleister, Wirtschaftskrise bringt Zahlungsausfälle, Branchen-BBQ: Afterbuy & friends laden zum Branchengrillen, Online-Buchhandel: kostenloses e-Book zur Buchpreisbindung, Wachstum im E-Commerce: 30 Prozent mehr Onlineshopper, Inkassoglossar: Themenlexikon geht online
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Themen dieser Ausgabe:
Inkassodienstleister imFokus des TÜVInterview mit Antje Lützenberger, Rechtsanwältin
undMitglied des BDIU-Präsidiums
Handlungsbedarf im E-Commerce?Wirtschaftskrise bringt Zahlungsausfälle
Branchen-BBQHier grillt der Online-Handel
BuchhandelPreisbindung mit Tücken
Die aktuelle Zahl30 Prozent mehr Onlineshopper
Forderungsmanagement verständlichmediafinanz veröffentlicht Themenlexikon
7. AusgabeJuni 2009
mediafazit 6/2009
mediafinanz veröffentlicht Themenlexikon
Am 1. Juli 2009 geht das mediafinanz-Inkassoglossar online. Für die Homepage dermediafinanz AG haben die Rechtsexperten des Osnabrücker Inkassodienstleistersdie am häufigsten verwendeten Ausdrücke aus der Welt des Forderungsmanage-ments allgemeinverständlich aufbereitet. Die jetzt ins Netz gehende Version umfasstbereits weit mehr als 200 Einträge und richtet sich sowohl an die Gläubiger alsauch an den allgemein interessierten Internetnutzer.
Inkassodienstleister im Fokus des TÜV
Wirtschaftskrise bringt Zahlungsausfälle
Opel bekommt Milliarden vom Staat. Die Warenhauskette Karstadt steht vor dem Aus.Der ehemals weltgrößte Autokonzern General Motors meldet Insolvenz an. Derleischlechte Nachrichten sind in diesen Tagen genauso gewöhnlich wie die stetig stei-gende Zahl der Privat- und Regelinsolvenzen.
Hier grillt der Online-Handel
Bereits zum 4. Mal lädt Afterbuy gemeinsam mit den Partnern zum Grillbuffet instilvoller Lagerfeueratmosphäre am 29.08.2009 nach Krefeld ein. Unter dem Motto“Der Sommer wird heiß...” versprechen die Veranstalter des Afterbuy+Friends BBQ eingleichermaßen informatives wie kulinarisch aufregendes E-Commerce-Event.
30 Prozent mehr Onlineshopper
Innerhalb von zwei Jahren ist die Anzahl der aktiven Internetkäufer um knapp 30Prozent gestiegen. Dies geht aus der Neuauflage der Quelle-Trendstudie hervor, diekürzlich vom gleichnamigen Versandhandelshaus unter dem Titel „Webshopping2009“ veröffentlicht wurde. Noch im Jahr 2007 erwarb lediglich jeder siebteBefragte Produkte oder Dienstleistungen im Internet. Heute decken nahezu alleonline aktiven Bürger wenigstens einen Teil ihres Konsumbedarfs über Webshops.
Preisbindung mit Tücken
Obwohl der deutsche Buchmarkt stark reglementiert ist, zählt das geschriebene Wortneben Textilien und Elektronikerzeugnissen zu den erfolgreichsten online gehandeltenProdukten. Angesichts rechtlicher Rahmenbedingungen wie dem Buchpreisbindungs-gesetz (BuchPrG) ist das nicht selbstverständlich, eröffnen sich doch in der Praxiszahlreiche Probleme und Abmahngefahren.
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In nahezu allen Branchen haben sich einheitliche Gütesiegel fest etabliert. Gernegeben seriöse Anbieter ihren aktuellen und künftigen Kunden verlässliche Qualitäts-versprechen, deren Inhalt an festen Kriterien objektiv nachprüfbar ist. Nachdem jüngstbereits einzelne Unternehmen in der Inkassobranche eine Vorreiterrolle übernommenhaben, entwickelt der Bundesverband Deutscher Inkassounternehmen (BDIU) nun dasZertifikat „TÜV-geprüfter Inkassodienstleister“.
Editorial
Sehr geehrte Damen und Herren Mandanten,
ich begrüße Sie zur neuen Ausgabe der mediafazit, in der wir trotz der ange-
spannten wirtschaftlichen Lage Erfreuliches berichten können. Nach der jüngsten
Quelle-Trendstudie wuchs die Online-Käuferschar in den letzten zwei Jahren um
30 Prozent. Hieraus ergibt sich allerdings auch Handlungsbedarf, denn trotz des
absehbaren Anstiegs von Zahlungsausfällen hat gerade im E-Commerce nur
jedes dritte Unternehmen ein effektives Forderungsmanagement.
Erfolgsmeldungen gibt es auch in eigener Sache. Nachdem die mediafinanz AG
bereits im vergangenen Jahr als erstes Inkassounternehmen hierzulande mit
einem TÜV-Zertifikat für geprüftes Forderungsmanagement seine Leistungs-
fähigkeit und Zuverlässigkeit demonstrierte, zieht unter der Ägide des Bundes
Deutscher Inkassounternehmen (BDIU) nun die Branche nach. Rechtsanwältin
und BDIU-Vorstandsmitglied Antje Lützenberger erläutert im Interview den
aktuellen Sachstand.
Zudem zitieren wir – online-Buchhändler aufgepasst – aus dem kostenfreien
e-Book „Buchpreisbindung“ der Münchner IT-Recht-Kanzlei. Überdies weisen wir
alle Interessierten auf das große Afterbuy-BBQ-Event am 29. August 2009 in
Krefeld hin. Dort wird auch die mediafinanz AG vertreten sein, wir freuen uns
auf ein persönliches Kennenlernen. Zuvor sind wir bereits auf der Internet World
2009 in München präsent und heißen Sie am 23. und 24. Juni am Stand 49
willkommen. Auch ein Besuch auf unsere Webseite lohnt sich. Ab dem 1. Juli
dieses Jahres stellen wir Ihnen ein Inkassoglossar online zur Verfügung.
Ich freue mich, wenn Ihnen unsere Themen auch diesmal zusagen und wünsche
Ihnen und uns eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit.
Ihre NadinWöstmann
Rechtsanwältin und Leiterin
der Mandantenbetreuung der mediafinanz AG
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mediafazit 6/2009
mediafazit: Der Bund Deutscher Inkassounternehmen
plant ein Qualitätssiegel für Inkassounternehmen.
Wie konkret ist das Projekt zum aktuellen Zeitpunkt?
Lützenberger: Mit Stolz können wir sagen, dass wir
nach ersten wegbereitenden Gesprächen nunmehr die
Vorbereitungsphase abgeschlossen haben und uns auf
der Zielgeraden befinden. Der konkrete Anforderungs-
katalog wurde inzwischen festgelegt. Damit steht fest,
welchen Kriterien ein Inkassounternehmen genügen
muss, das dieses Siegel erlangen möchte. Nun ist es
erforderlich, das Pilotprojekt mit einem konkreten
Unternehmen durchzuführen, damit wir anhand dieser
Erfahrungen andere Firmen von unserer Qualitäts-
offensive überzeugen können.
Gab es für das Unterfangen des BDIU Nachfrage von
Seiten der Gläubiger oder folgt die Inkassobranche
einem allgemeinen Trend?
Selbstverständlich gibt es einen allgemeinen Trend,
stärker auf Qualität zu setzen. Zudem ist es gerade in
unserer Branche besonders wichtig, Qualität auch sicht-
bar zu machen. Die mediafinanz AG hat in dieser Sache
ja eine Vorreiterrolle übernommen und ihre Stärken
schon frühzeitig vom TÜV zertifizieren lassen. Dieses
Selbstverständnis hat jetzt dazu geführt, dass sich gleich
mehrere Unternehmen für das kommende Zertifikat
"TÜV-geprüfter Inkassodienstleister" interessieren.
Der Begriff des Forderungsmanagements umfasst
zahlreiche Teildisziplinen. Prüfkriterien können aller-
dings nur für die gemeinsame Schnittmenge der
beteiligten Unternehmen gelten. Was soll vom kom-
menden Prüfsiegel erfasst werden?
Der Begriff der Qualität ist ein umfassender, er
beinhaltet hier inkassospezifische Abläufe, die
schriftlich dokumentiert sein müssen. Herausheben
möchte ich die uns vom BDIU besonders wichtigen
Aspekte Aus- und Fortbildung sowie Datenschutz
und Datensicherheit.
Zur Sicherung des fachlichen Niveaus hat der BDIU
aktuell die Deutsche Inkasso Akademie gegründet
und begegnet so dem immer stärkeren Bedürfnis
nach Fortbildung. Nur durch regelmäßige Schulung
der Mitarbeiter wird eine gleichbleibende Qualität
der Sachbearbeitung gewährleistet. Dies ist oft ent-
scheidend bei der Gewinnung von Kunden und dem
Erhalt der Geschäftsbeziehung. Auch das zweite
Thema, Datenschutz und -sicherheit, gewinnt mehr
und mehr an Bedeutung. Großkunden wie Banken
und Versicherungen legen hierauf schon aus eigenem
Selbstverständnis gesteigerten Wert. Aber auch Forder-
ungen der Öffentlichen Hand sind nur zu akquirieren,
wenn hier höchsten Anforderungen entsprochen wird.
Inkassodienstleister im Fokus des TÜV
In nahezu allen Branchen haben sich einheitliche Gütesiegel festetabliert. Gerne geben seriöseAnbieter ihren aktuellen und künftigenKunden verlässliche Qualitätsversprechen, deren Inhalt an festenKriterien objektiv nachprüfbar ist. Nachdem jüngst bereits einzelneUnternehmen in der Inkassobranche eine Vorreiterrolle übernommenhaben, entwickelt der Bundesverband Deutscher Inkassounternehmen(BDIU) nun das Zertifikat „TÜV-geprüfter Inkassodienstleister“.Zu den aktuellen Bemühungen des Verbandes sprach mediafazit mitRechtsanwältin Antje Lützenberger, Mitglied des BDIU-Präsidiums.
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Forderungsmanagement mit Qualität
Was bedeutet der Zertifizierungsprozess für die aus-
gezeichneten Unternehmen?
Zunächst einmal, und das soll nicht verschwiegen
werden, bedeutet der Zertifizierungsprozess Arbeit.
Arbeit, indem Abläufe überprüft und im nächsten
Schritt verbessert werden. Arbeit, indem diese
Abläufe niedergeschrieben und so dokumentiert
werden. Denn nur schriftlich festgehaltene Arbeitsab-
läufe können überprüft und dann zertifiziert werden.
Die Überprüfung der eigenen Abläufe ist aber auch
von Vorteil für das Unternehmen. Die Reflexion über
die eigenen Abläufe deckt oft Schwachstellen auf,
die ansonsten unentdeckt bleiben. Vielfach nehmen
sich Unternehmen nicht die Zeit, die eigenen Prozesse
regelmäßig einer Kontrolle zu unterziehen. Die Zertifi-
zierung aber stellt insofern einen Anlass dar, sich
dieser Notwendigkeit zu widmen.
Richtet sich das TÜV-Zertifikat ausschließlich an BDIU-
Mitglieder und wird das Führen des Prüfzeichens für die
Verbandsmitglieder verbindlich sein?
Selbstverständlich richtet sich der Zertifizierungs-
prozess nicht nur an BDIU-Mitglieder. Ein TÜV-Siegel
kann naturgemäß jeder erlangen, wenn er die hierzu
aufgestellten notwendigen Voraussetzungen erfüllt.
Der TÜV ist unabhängig und neutral, weshalb sich der
BDIU auch an diesen Partner gewandt hat.
Allein die Mitgliedschaft im BDIU signalisiert bereits
die gehobene Qualität des Inkassodienstleisters,
unterwerfen sich die BDIU-Mitglieder doch deutlich
schärferen Anforderungen, als es das Rechtsdienst-
leistungsgesetz fordert.
Welchen Effekt erhofft sich der BDIU mittelfristig für die
Inkassobranche und ihre Mandanten?
Gerade in Abgrenzung zu unseriösem Inkasso ist dem
BDIU daran gelegen, nicht nur durch die eigenen Anfor-
derungen für Qualität und Seriosität Sorge zu tragen.
Der BDIU hat darüber hinaus ein hohes Interesse an
dem aus dem TÜV-Siegel erwarteten Imagegewinn für
die geprüften Unternehmen und die Branche. Auf
Seiten der Mandanten erhöht ein solches Siegel sicher
das Vertrauen in das geprüfte Unternehmen. Dieses
Vertrauen ist insofern auch berechtigt, da der Dienst-
leister ja quasi unter Beweis gestellt hat, bestimmten
Kriterien zu entsprechen.
Seit 2001 ist die Volljuristin und selbstständige
Inkassounternehmerin Antje Lützenberger in der
Inkassobranche tätig. Als langjähriges Mitglied im
Präsidium des Bundesverbandes Deutscher Inkasso-
Unternehmen BDIU e.V. obliegt ihr u. a. das Thema
„Qualität“.
Webhinweis:
www.inkasso.de
www.bdiu.de
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mediafazit 6/2009
Die accumio finance services, Tochtergesellschaft der
Heidelberger SAF und eine der größten deutschen
Auskunfteien, geht sogar noch von einer wesentlich
höheren Quote aus. Der Auskunftsdienstleister erfasst
und beauskunftet nicht nur Unternehmensinsolven-
zen, sondern sämtliche Regelinsolvenzen, auch solche
aus gescheiterter Selbstständigkeit oder mangels
Masse abgewiesener Fälle. Bereits in den ersten fünf
Monaten des Jahres 2009 wurden dort fast 30.000
Antragsteller registriert, die nicht mehr zahlungsfähig
waren. Dazu kommen noch einmal über 40.000
Privatpersonen, die den Gang vor den Insolvenzrichter
angetreten haben. „Die Zahl der Insolvenzen ist der
deutlichste Indikator, dass die Folgen der Wirtschafts-
krise bei den Verbrauchern ankommen“, erläutert Peter
Bürker, CEO bei SAF und der Auskunftei accumio.
„Gerade vor diesem Hintergrund muss ein Unter-
nehmen alles tun, um Zahlungsverzögerungen und
-ausfällen vorzubeugen. Andernfalls steht es schnell
selbst in der Insolvenzstatistik.“ Damit spielt Bürker
auf eine weitere Konsequenz der aktuellen wirtschaft-
lichen Situation an. Viele Unternehmen baden nämlich
derzeit die überaus zurückhaltende Kreditvergabe-
politik der Bankenbranche aus. Gaben sich die Kredit-
institute aufgrund der strengeren Eigenkapitalvor-
schriften nach Basel II ohnehin schon sehr bedeckt,
hat die weltweite Finanzkrise nun auch die verbliebe-
nen Kapitalströme weitgehend versiegen lassen.
Jedes zweite Unternehmen klagt über
zunehmende Ausfälle
Die aktuelle Entwicklung von Zahlungsausfällen und
Reaktionsmaßnahmen hat SAF gemeinsam mit der
Wirtschaftszeitung Handelsblatt im ersten Quartal
dieses Jahres im Rahmen einer Marktstudie genauer
unter die Lupe genommen. Befragt wurden knapp
300 Unternehmen aus den Branchen E-Commerce,
Versandhandel, Banken, Versicherungen und Energie-
versorgung. Gerade beim Absatz von Waren und
Dienstleistungen über das Internet konnten dabei
besorgniserregende Tendenzen festgestellt werden.
So beklagte jedes zweite Unternehmen die deutliche
Zunahme von Forderungsausfällen im eigenen Hause.
Und dabei handelt es sich noch nicht einmal nur um
die für E-Commerce typischen, vergleichsweise gerin-
gen Verluste. Jede fünfte Rechnung, die nicht mehr
bezahlt werden kann, liegt bereits über 1.000 Euro.
„Bei immer geringeren Margen tut das selbst größe-
ren Unternehmen richtig weh“, sagt Peter Bürker und
verdeutlicht dies an einem simplen Rechenbeispiel.
„Bei einer im Internethandel üblichen Gewinnspanne
von fünf Prozent muss ein Unternehmer weitere
20.000 Euro Umsatz erwirtschaften, nur um eine ein-
zige ausgefallene Forderung auszugleichen. Die zu-
sätzlichen Kosten für die überdies erforderlichen
Marketingaktivitäten sind dabei noch nicht einmal
berücksichtigt.“
Wirtschaftskrise bringt Zahlungsausfälle
Opel bekommt Milliarden vom Staat. Die Warenhauskette Karstadt steht vor dem Aus.Der ehemals weltgrößte Autokonzern General Motors meldet Insolvenz an. Derlei schlechteNachrichten sind in diesen Tagen genauso gewöhnlich wie die stetig steigende Zahl der Privat-und Regelinsolvenzen. Bereits 2008 rechnete der Bundesverband Deutscher Inkassounternehmen(BDIU) in seiner Herbstumfrage für das laufende Jahr mit einem Anstieg zahlungsunfähigerUnternehmen von 15 Prozent.
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Handlunsgbedarf im E-Commerce?
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E-Commerce:
Nachholbedarf im Forderungsmanagement
Der klassische Versandhandel klagt seit langem über
Forderungsausfälle und hat entsprechend reagiert.
Nach der aktuellen SAF-Studie schöpfen mehr als
60% der befragten Distanzhändler annähernd alle
Möglichkeiten des Forderungsmanagements aus und
haben sie als festen Bestandteil der internen Kunden-
managementprozesse integriert. Ähnlich gut gerüstet
sind mittlerweile die Kreditinstitute – verständlich,
geht es hier in der Regel doch um vergleichsweise
hohe Beträge. So sieht nur noch jedes fünfte Bankhaus
partiellen internen Handlungsbedarf. Im Gegensatz
dazu steckt die E-Commerce-Branche in diesem
Bereich noch in den Kinderschuhen. Nach eigenen
Angaben verfügen lediglich 30 Prozent der Online-
Akteure über ein effektives Forderungsmanagement.
Wenigstens ist die hieraus resultierende Gefahr den
Unternehmern bewusst, plant doch jeder zweite
E-Commerce-Betreiber laut der Studie konkrete
Schritte gegen Forderungsausfälle. Angesichts der
jährlich weit mehr als 10 Milliarden Euro Umsatz mit
über 30 Millionen regelmäßigen Käufern eine überle-
benswichtige Entscheidung.
Vorbeugen als Sofortmaßnahme
Sinnvolle Forderungsmanagementprozesse sind kom-
plex und können in der Regel nicht innerhalb weniger
Wochen umgesetzt werden. Vor allem kleinere
Unternehmen scheitern dabei schnell an mangeln-
den personellen Kapazitäten. „Trotzdem sollten die
betroffenen Unternehmen im E-Business den vor dem
Hintergrund der Wirtschaftskrise drohenden Gefahren
etwas entgegensetzen“, rät Bürker. „Es ist allemal
besser, vorher genauer hinzuschauen, als später sei-
nem Geld hinterher zu laufen.“ Ein probates Mittel ist
die Bonitätsprüfung. Zugelassene Auskunfteien halten
dafür ein breites Spektrum nützlicher Informationen
bereit. So hat ein anfragendes Unternehmen unter
anderem aktuellen Zugriff auf alle veröffentlichten
Daten des Schuldnerverzeichnisses der Amtsgerichte,
wie Privat- und Regelinsolvenzen oder eine abgege-
bene Eidesstattliche Versicherung. „Damit lässt sich
ein großer Teil potenziell unsicherer Zahler eindeutig
identifizieren“, so Bürker weiter. „Wenn dann die
Zahlungsmodalitäten entsprechend angepasst werden,
ist man als Händler auf der sicheren Seite und muss
noch nicht einmal auf mögliche Umsätze verzichten.“
Webhinweis: www.saf-solutions.de
mediafazit 6/2009 Branchen-BBQ
Vor dem gemeinsamen Grillen haben die Besucher
des Events von 10 bis 18 Uhr Zeit, im Aussteller-
bereich Gespräche mit ausgewählten Dienstleistern
des Onlinehandels zu führen, Unternehmen und
Produkte kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen
und Erfahrungen auszutauschen. Vertreten sind
neben der mediafinanz AG namhafte Unternehmen
wie eBay, PayPal, DHL oder AXA. So erhält der
interessierte Besucher wertvolle und praxisbezoge-
ne Informationen aus erster Hand. Die begleiten-
den Top-Vorträge von Branchenkennern wie dem
Unternehmensberater Axel Gronen oder dem Team
der Trusted Shops GmbH runden das vielfältige
Informationsprogramm ab.
Anschließend beginnt, begleitet von einem unter-
haltsamen Abendprogramm, das namensgebende
Barbecue. Mit gutem Essen und interessanten Ge-
sprächen können die Gäste hier den Abend in
gemütlicher Lagerfeueratmosphäre mit den anderen
Besuchern, Ausstellern sowie dem mediafinanz-
Team ausklingen lassen. Somit avanciert Krefeld
auch in diesem Jahr wieder zum Treffpunkt für alle
Online-Händler und E-Commerce-Interessierte, auf
die ein Event-Mix aus Information und Entertain-
ment wartet.
Das eBay-Unternehmen Afterbuy bietet für seine
Kunden eine ideale Komplettlösung für alle Online-
Händler. Integrierte Funktionen und Services
machen Afterbuy zu einem umfangreichen, vielfälti-
gen und effizienten Tool. Auf den Multichannel-
vertrieb ausgerichtet verfügt das System über An-
bindungen zu den wichtigsten Marktplätzen und
Reichweitenpartnern. Überdies beinhaltet Afterbuy
neben einem vollständig integrierten Onlineshop
eine Schnittstelle zwecks Anbindung an externe
Shopsysteme. Alle wesentlichen Vorgänge sind nahe-
zu vollständig automatisiert und helfen dem Nutzer,
zeitliche und finanzielle Ressourcen zu sparen.
Webhinweis: http://bbq.afterbuy.de
Hier grillt der Online-Handel
Bereits zum 4. Mal lädt Afterbuy gemeinsam mit den Partnern zum Grillbuffet in stilvollerLagerfeueratmosphäre am 29.08.2009 nach Krefeld ein. Unter dem Motto “Der Sommer wirdheiß...” versprechen die Veranstalter des Afterbuy+Friends BBQ ein gleichermaßen informativeswie kulinarisch aufregendes E-Commerce-Event. Auch in diesem Jahr zeigen die Inkassoexpertender Osnabrücker mediafinanz AG, wie Online-Unternehmer – bildlich gesprochen – ihre Kartoffelneffektiv aus dem Feuer holen.
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Buchhandel
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Die Buchpreisbindung betrifft jeden, der Bücher
gewerblich verkauft, auch die Händler von Zeitungen
und Zeitschriften, Noten oder Kartenmaterial müssen
sich an die preislichen Vorgaben der Verlage halten.
Ausnahmen gelten für derartige Produkte in der Regel
lediglich, wenn sie bereits zum gebundenen Ladenpreis
verkauft wurden, als Mängelexemplar gekennzeichnet
sind oder eine Büchersendung ins Ausland geht.
Gleichermaßen entfällt die Preisbindung für fremdspra-
chige Bücher, sofern sie nicht in erster Linie für den
deutschen Markt gedacht sind. Definierte Rabatte sind
zudem für Journalisten, Lehrer, den Verfasser selbst
oder eine Bibliothek oder Bücherei statthaft.
Zugabe erlaubt?
Ein neues Buch zu einem günstigeren Preis anzubieten,
als es der Verlag vorgibt, ist somit nicht gestattet. Der
Verkäufer darf seine Kunden jedoch mit kleinen
Zugaben ködern. Deren Wert sollte allerdings nur etwa
zwei Prozent des Buchpreises ausmachen. Ebenfalls
erlaubt ist die Vergabe von Bonuspunkten oder
Gutscheinen, wenn diese nicht mit künftigen
Buchkäufen verrechnet werden können. Überdies darf
der Händler seine preisgebundene Ware generell ver-
sandkostenfrei verschicken.
Hörbücher und e-Books
Ein heikles Thema ist der Handel mit digital aufbereite-
ten Werken. Nach der aktuellen Auffassung des
Börsenvereins des Deutschen Buchhandels fallen
Hörbücher nicht unter die Preisbindung. Anders erscheint
die Sachlage für e-Books. Entspricht die elektronische
Form im Wesentlichen dem gedruckten Buch, dann, so
der in Frankfurt ansässige Dachverband, sei das e-Book
preisgebunden.
Mängelexemplar mangelhaft?
Ein ursprünglich einwandfreies Verlagserzeugnis darf der
Buchhändler jenseits der Preisbindung als
Mängelexemplar verkaufen, wenn es äußerlich erkennba-
re Mängel aufweist und er es als solches kennzeichnet.
Die alleinige Kennzeichnung eines makellosen Buches als
Mängelexemplar rechtfertigt in diesem Zusammenhang
ebensowenig eine Abkehr vom vorgeschriebenen Preis
wie der bloße Remittendenstatus. Ebenso ist der Verkauf
eingeschweißter Bücher als Mängelexemplar unzulässig.
Neben den hier angeschnittenen Themen erörtert
Rechtsanwalt Max-Lion Keller von der Münchner IT-Recht-
Kanzlei zahlreiche weitere Fragestellungen aus der Buch-
handelspraxis in seinem kostenfrei erhältlichen e-Book
„Buchpreisbindung“. Folgen Sie unserem Webhinweis
zum Download.
Webhinweis:
www.it-recht-kanzlei.de/Files/eBooks/buchpreisbindung.pdf
Preisbindung mit Tücken
Obwohl der deutsche Buchmarkt stark reglementiert ist, zählt das geschriebeneWort neben Textilienund Elektronikerzeugnissen zu den erfolgreichsten online gehandelten Produkten. Angesichts recht-licher Rahmenbedingungen wie dem Buchpreisbindungsgesetz (BuchPrG) ist das nicht selbstver-ständlich, eröffnen sich doch in der Praxis zahlreiche Probleme undAbmahngefahren.
mediafazit 06/2009
30 Prozent mehr Onlineshopper
Innerhalb von zwei Jahren ist die Anzahl der aktiven Internetkäufer um knapp 30 Prozentgestiegen. Dies geht aus der Neuauflage der Quelle-Trendstudie hervor, die kürzlich vomgleichnamigen Versandhandelshaus unter dem Titel „Webshopping 2009“ veröffentlichtwurde. Noch im Jahr 2007 erwarb lediglich jeder siebte Befragte Produkte oder Dienst-leistungen im Internet. Heute decken nahezu alle online aktiven Bürger wenigstens einenTeil ihres Konsumbedarfs über Webshops.
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Aufgrund dieser Entwicklung kann von Wirtschaftskrise
zumindest im digitalen Shoppingkosmos keine Rede
sein – im Gegenteil. Trotz tagtäglicher Krisennachrich-
ten aus allen Branchen steigen im Onlinebereich
Kauffrequenz und Umsatz beständig an. Das aktivste
Viertel der von Quelle Befragten ordert wenigstens alle
zwei bis drei Wochen verschiedene Güter im Netz und
agiert nicht gerade mit Kleckerbeträgen. Laut der
Studie geben fast die Hälfte der Internetnutzer pro
Jahr zwischen 100 und 499 Euro für Käufe im Internet
aus - satte 44,3 Prozent mehr als noch im Jahr 2008.
Zwölf Prozent gaben sogar an, mehr als 1.000 Euro im
Jahr online auszugeben. Auch die Zukunft verheißt der
Branche Gutes: 87,7 Prozent der Umfrageteilnehmer
sind überzeugt, dass der E-Commerce krisenunabhän-
gig wachsen wird. Über 92 Prozent der Deutschen
sehen im Internet gar den am stärksten wachsenden
Vertriebsweg der kommenden fünf Jahre – weit vor
Teleshopping, stationärem Handel und
Katalogversand.
Komfortable Vielfalt
Die Vorteile des Web-Shoppings liegen auf der Hand.
Die bequeme Einkaufsmöglichkeit, die Unabhängigkeit
von Ladenöffnungszeiten, die Ratenzahlungs- oder
Finanzierungsoption und die besonders große Auswahl
ziehen immer mehr Leute aus den Fußgängerzonen
heraus. Das daraus resultierende Dahinsiechen des
stationären Einzelhandels bedauern nach einer
Umfrage der Aachener Marktforschungsgesellschaft
Dialego zwar mehr als 80 Prozent der Verbraucher, fol-
gen aber wider besseren Wissens ihrem Streben nach
Unabhängigkeit, Flexibilität und Selbstbestimmung.
Wie werde ich Publikumsliebling?
Die wichigsten Kriterien bei der Auswahl eines
Onlineshops sind die subjektiv empfundene Sicherheit
und der zugesicherte Datenschutz, gefolgt von guten
Erfahrungen aus vorangegangenen Käufen, die für
23 Prozent der Befragten eine wichtige Rolle spielen.
Eine seriöse (19 Prozent) und vertrauenerweckende
(10,7 Prozent) Einkaufsumgebung ist ebenfalls von
Bedeutung. Zwei Drittel der Onlinekäufer gaben zudem
an, sie würden sich auch während eines digitalen
Einkaufsbummels von Traditionsmarken und den
Namen bekannter Unternehmen leiten lassen. Ein
positives Shoppingerlebnis definiert die heutige
Internetgeneration überdies durch ein gutes Preis-
Leistungsverhältnis, einen unkomplizierten Bestell-
vorgang, eine reichhaltige, übersichtlich dargestellte
Produktauswahl und die Option, zwischen mehreren
Zahlarten wählen zu können. Aus der Quelle-Studie
geht ebenfalls hervor, dass Internetunternehmer ihre
Servicebemühungen eher auf die Abwicklung des
Kaufs konzentrieren sollten als auf den Kunden-
support während des Einkaufes. Als wichtigstes
Serviceangebot, welches der Mehrheit der Kunden
sogar einen maßvollen Aufpreis wert wäre, nannten
93 Prozent der Umfrageteilnehmer eine rasche
Lieferung. Zusätzliche Leistungen in Form von infor-
mierenden Mails über den aktuellen Versandstatus
oder etwa über die bevorstehende Abbuchung des
geforderten Rechnungsbetrages können zudem das
Kundenvertrauen stärken.
Kollektiv beeinflusst Kaufentscheidung
Empfehlungen und Bewertungen anderer Kunden
beeinflussen die Kaufentscheidung immer stärker und
ersetzen die im Netz fehlende persönliche Beratung. In
diesem Zusammenhang gewinnen nicht nur die
Produktbewertungen auf der jeweiligen Shopseite an
Bedeutung, sondern auch die Empfehlungen in sozia-
len Netzwerken. Obwohl deren Einfluss auf die gesam-
te Käufergemeinde derzeit noch gering ist, machten
die Meinungsforscher insbesondere in der Gruppe der
19- bis 29jährigen eine Trendwende aus.
Die aktuelle Zahl
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Gerade diese Altersklasse ist gegenüber den Meinun-
gen anderer User offen. Welche Netzwerke in diesem
Zusammenhang künftig intensiv genutzt werden, ist
derzeit kaum auszumachen. So nutzt das unter
Webprofessionals viel diskutierte Twitter nach einer im
Mai publizierten Umfrage des Nürnberger Forschungs-
werks nur etwa 1% der Internetuser. Das Shopdesign
ist im Gegensatz zur Shopstruktur eher unwichtig,
allerdings steigt mit professionell in Szene gesetzten
Produkten der Erlebnisfaktor beim Webshopping.
Shopbetreiber sollten ihre Bemühungen in diesem
Punkt kanalisieren. Aus der Quelle-Studie geht hervor,
dass einem Großteil der User ordentliches Bildmaterial
in den meisten Fällen vollkommen ausreicht. Weniger
interessant findet die Internetkundschaft die kostenin-
tensive multimediale Warenpräsentation, nicht einmal
jeder Vierte erachtet Audio- und Videomaterial als
zwingend notwendig.
Im Rahmen der Trendstudie „Webshopping 2009“
haben sich die Teilnehmer nicht über ihre Vorlieben
und Gewohnheiten Gedanken gemacht, sondern den
Onlineunternehmern darüber hinaus Optimierungs-
vorschläge an die Hand gegeben. Verbesserungsbedarf
sehen die User vor allem in der Datensicherheit. Auf
der Wunschliste der Onlineshopper stehen überdies
intelligentere shopinterne Suchfunktionen sowie kom-
fortablere Produktvergleichsmöglichkeiten. Implizit
wünschen sich die Kunden zudem optimierte techni-
sche Prozesse, hat doch immerhin schon jeder Dritte
einen Kauf aufgrund mangelnder Webseitenperfor-
mance abgebrochen. Gut aufgestellt zeigt sich der
Handel hinsichtlich des Angebotsumfangs und eines
übersichtlichen Bestellvorgangs. Somit stellen die
Unternehmer ihr Klientel schon jetzt in den zwei
Bereichen zufrieden, die viele Kunden als ausschlagge-
bend für die Shopwahl erachten.
Die im Rahmen der Quelle- Trendstudie
„Webshopping 2009“ veröffentlichten Daten wurden
von der INNOFACT AG aus Düsseldorf erhoben. Im
April 2009 hat das auf online-Marktforschung spe-
zialisierte Unternehmen 1047 Personen zwischen
18 und 64 Jahren via Internet befragt.
Webhinweis:
www.quelle.com | www.innofact.de
Forderungsmanagement verständlich
Impressum
mediafazitDie Kundenzeitschrift dermediafinanz AGWeiße Breite 5D-49084 Osnabrück
V.i.S.d.P: Gero KeuneckeTelefon: +49 (0)541 2029-0Telefax: +49 (0)541 2029-101www.mediafazit.deredaktion@mediafinanz.de
Das Spektrum der erklärten Begriffe reicht vonder Abtretung über die Inkasovollmacht bis hinzur Zwangsvollstreckung, entsprechend weit istdie thematische Bandbreite. Einrichtungen derdeutschen Justizbehörden werden ebensoerklärt wie Begrifflichkeiten des nationalenund internationalen Bankwesens, relevanteGesetze, Produkte aus dem Risikomanage-ment-Bereich, Maßnahmen des vorgerichtlichenund gerichtlichen Forderungseinzuges oder diezahlreichen Anspruchsgrundlagen.
Das Inkassoglossar soll all jene Personenansprechen, die sich in aller Kürze – um einBeispiel zu nennen – über die Verjährunginformieren möchten oder unsicher sind, wases mit einem Pfändungs- und Überweisungs-beschluss auf sich hat. Diesen Anspruch unter-streicht auch Nadin Wöstmann, mediafinanz-
Rechtsanwältin und Leiterin der Mandanten-betreuung. Sie mahnt: “Selbstverständlichersetzt das mediafinanz-Inkassoglossar imStreitfall nicht die Beratung durch einen sach-kundigen Anwalt. Vielmehr sollen sichInteressenten über das Glossar künftig dieersten wichtigen Eckdaten abrufen können.”
Geplant ist das digitale Nachschlagewerk alsstetig wachsende Erweiterung der mediafinanz-Homepage. Ein Anspruch auf Vollständigkeitund Tagesaktualität besteht zwar nicht. Bislangfehlende aktuelle Begriffe oder Änderungender Rechtslage werden sich jedoch zeitnahinnerhalb des Glossarbereiches wiederfinden.Anregungen hierzu sind dem Team dermediafinanz AG herzlich willkommen.
Webhinweis: www.mediafinanz.de
mediafinanz veröffentlicht Themenlexikon
Am 1. Juli 2009 geht das mediafinanz-Inkassoglossar online. Für die Homepage der mediafinanzAG haben die Rechtsexperten des Osnabrücker Inkassodienstleisters die am häufigsten verwendetenAusdrücke aus der Welt des Forderungsmanagements allgemeinverständlich aufbereitet. Die jetztins Netz gehende Version umfasst bereits weit mehr als 200 Einträge und richtet sich sowohl an dieGläubiger als auch an den allgemein interessierten Internetnutzer.
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