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Leben und Lernen am anderen Ende der Welt
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Ein anderes Land kennenlernen,
dort den Alltag in Familie und Schu-
le miterleben, die Sprache verste-
hen, neue Freunde fi nden und sich
selbst behaupten – all das sind Vor-
teile, für die ein junger Mensch sich
meistens nur einmal im Leben wirk-
lich Zeit nehmen kann. Und zwar
dann, wenn er sich entschließt, für
ein Jahr – oder zumindest sechs
Monate – der eigenen Schule adé zu
sagen und ins Ausland geht. Ameri-
ka, Kanada oder England sind dabei
häufi ge Ziele. Warum aber nicht
einmal Neuseeland? Dort treffen
die Jungen und Mädchen auf eine
einzigartige Natur, sehr gastfreund-
liche Menschen und ein Schulsys-
tem, das darauf ausgelegt ist, Schü-
ler aus dem Ausland als besonders
willkommene Gäste zu betreuen.
Die Schulen haben spezielle Lehrer,
sogenannte International Direc-
tors, deren ausschließliche Aufgabe
es ist, sich um die Gastschüler aus
aller Welt zu kümmern. Vier neu-
seeländische Schulen in Dunedin
und Christchurch arbeiten eng mit
uns zusammen. Es bestehen gute
Kontakte, so dass garantiert werden
kann, dass die Jugendlichen am an-
deren Ende der Welt nicht alleinge-
lassen werden. Weder in der Schule
noch in den Gastfamilien, in denen
sie leben. Den Kontakt zu den Schu-
len stellt Hermann Olberding, Leh-
rer am Geschwister-Scholl-Gym-
nasium, her. Seine Tochter wollte
in der elften Klasse nach Neusee-
land und hatte sich entsprechende
Unterlagen von verschiedenen pro-
fessionellen Vermittlungsorganisa-
tionen besorgt. Hermann Olberding
kam mit dem Schulleiter in Kontakt,
es folgten gegenseitige Besuche
und es entwickelte sich eine gute
Freundschaft. So entstand die
Idee, Schüler direkt und möglichst
unkompliziert an die Schulen in
Neuseeland zu vermitteln.
Kia Ora – Willkommen ..........................................................................................................3
Ein spannendes Land am anderen Ende der Welt ...................................................4
Vier Schulen mit sehr gutem Ruf ......................................................................................6
Dan Raddiex: The Very Special Muenster Connection .........................................8
Melissa Bell: A Very Personal Relationship Between
Germany And New Zealand ...............................................................................................9
Hohes Bildungsniveau und ungewöhnliche Fächer .............................................10
Land und Leute kennenlernen ........................................................................................12
Wohnen in der „Kiwifamilie“ ............................................................................................13
Kontakt nach Hause ............................................................................................................13
Guter Start im Januar oder Juli .....................................................................................14
Unkomplizierte Anmeldung .............................................................................................14
Back in Germany – zurück in die alte Schule ...........................................................15
Gut zu wissen – wichtige Informationen ...................................................................16
Eine unvergesslich schöne Zeit ......................................................................................17
Melina Eßer: Opening and closing doors ..................................................................18
4 5
Das Land der Kiwis ist
23 Flugstunden von
Deutschland entfernt,
das Klima aber ist dem heimischen
sehr ähnlich. Ein Unterschied ist al-
lerdings, dass dort Sommer ist, wenn
hier Winter herrscht. Neuseeland
bietet einzigartige Landschaften,
Gebirge, Vulkane, Strände, Fjorde
und unberührte Regenwälder. Dazu
kommt eine fabelhafte Tierwelt
mit Pinguinen, Albatrossen, Walen
und natürlich dem Nationalvogel,
dem Kiwi. Die Größe des Landes
ist vergleichbar mit der Großbri-
tanniens. Neuseeland ist eines der
am wenigsten dicht besiedelten
Länder der Erde, insgesamt leben
dort rund vier Millionen Menschen.
Neuseeland hat ein hervorragen-
des Bildungssystem und erreichte
Platz drei bei der weltweiten Pisa-
Studie. Drei Schulen, die St. Hilda’s
Collegiate School für Mädchen, die
King’s Highschool für Jungen und
die Queens Highschool für Mäd-
chen befi nden sich in Dunedin, einer
Stadt auf der Südinsel Neuseelands
– auch Sitz der Universität Otago.
Die Stadt wurde 1848 in günstiger
Lage direkt an einem natürlichen
Hafen gegründet und expandierte
nach 1861 schnell. Goldvorkom-
men in der Region hatten zahlreiche
Siedler aus aller Welt angelockt.
Viele davon stammten aus Schott-
land. Dunedin ist der alte gälische
Name für Edinburgh („Stadt auf
dem Hügel“). Die Einwohnerzahl
beträgt etwa 115 000. Die schotti-
sche Herkunft vieler Einwohner ist
beispielsweise noch an der Schul-
uniform der Mädchen von St. Hilda’s
zu erkennen. In den Straßen der
Stadt sind gelegentlich Dudelsack-
spieler zu sehen. Heute gilt Dunedin
für die Neuseeländer als die Stadt
der Bildung in ihrem Land. Sie liegt
direkt am feinsandigen Surfstrand
und ganz in der Nähe befi nden sich
große Robben- und Pinguinkolo-
nien. In Christchurch nimmt das
koedukative St. Andrew‘s College
deutsche Jungen und Mädchen auf.
Christchurch ist eine sehr englisch
geprägte Stadt mit vielen Parks und
einem ausgeprägten internationa-
len Flair. Sie liegt an der Ostküste
der Südinsel Neuseelands in der
Region Canterbury. Etwa 390 000
Einwohner leben in der Stadt.
Die Schule bietet deutschen Schü-
lerinnen und Schülern die Möglich-
keit, entweder in Gastfamilien oder
in einem neuen, modernen Inter-
nat zu leben. Die Schulleiterin Mrs.
Leighton schreibt:
When you join the St Andrew‘s
College community, you gain the
support and friendship of an entire
network of people who take an
active interest in your welfare. We
do everything possible to ensure
your academic, cocurricular and
social interactions here are as
rewarding as possible.
„Ich persönlich hatte immer schon den Wunsch nach Neuseeland zu kommen, weil ich auch so viel Schönes darüber ge-hört habe. Außerdem fand ich es total spannend etwas Neues zu erleben – neue Kultur, neue Sprache, neue Menschen …“
Lisa ten Brink, Juni 2010
„Die Kiwis sind so aufgeschlossene Men-schen, wie man sie sich nur vorstellen kann. Ich hatte das ganze Jahr über das Gefühl willkommen zu sein.“
John Allkemper, 2009 1 Jahr Schüler an der King‘s Highschool
6 7
Die King‘s Highschool
ist eine der größten
Schulen im Süden
Neuseelands. Dort
haben deutsche Jungen die Möglich-
keit, ein halbes oder auch ein ganzes
Schuljahr Gastschüler zu sein. Eine
Schuluniform ist Pfl icht. Die deut-
schen Schüler berichten von einer
sehr engen Schulgemeinschaft mit
Ganztagsbetrieb und vielen außer-
schulischen Aktivitäten. Unterstützt
und begleitet werden die Gastschü-
ler von Lorraine Klitscher und ihrem
Team. Lorraine Klitscher kümmert
sich als Director of International
Students ausschließlich um die Be-
lange der internationalen Gäste.
Sie empfängt ihren Gast bereits am
Flughafen und führt ihn in die Gast-
familie ein. Zusammen mit ihren Kol-
leginnen ist sie an der Schule immer
als Ansprechpartnerin da.
Die St. Hilda’s Collegi-
ate School – eine Mäd-
chenschule – ist eine der
besten Schulen Neu-
seelands und schneidet
beim Schulranking regelmäßig sehr
gut ab. Die Uniform verweist auf
die schottische Herkunft der Ein-
wanderer, die die Schule vor mehr
als hundert Jahren gründeten. An
die Schulkleidung müssen sich die
deutschen Schülerinnen meistens
gewöhnen. Die Mädchen, die dort
waren, berichten allerdings, dass
die Uniform den Einstieg und die
Eingliederung in die Schule deut-
lich erleichtert. Und weil alle gleich
aussehen, ist modischer Geschmack
ohnehin egal. Als International
Director kümmert sich Maggie
Llewellyn um die Gastschüler und ist
Ansprechpartnerin für alle Fragen.
Das St. Andrew’s
College in Christ-
church ist eine
unabhängige Pri-
vatschule für insgesamt 1.400 Jun-
gen und Mädchen. Sie genießt einen
sehr guten Ruf in Neuseeland und
darüber hinaus. Gegründet wurde
die Schule im Jahre 1917; hat also
für neuseeländische Verhältnisse
eine recht lange Tradition. Der
Schule ist ein Internat für insge-
samt 165 Schülerinnen und Schüler
angeschlossen.
Die Queen‘s Girls High-
school in Dunedin ist
eine Schule mit sehr
individueller Betreuung
und vielen outdoor-activities. Sie
arbeitet sehr eng mit der King’s High-
school for boys zusammen. Auch die
Queen‘s Highschool ist eine reine
Mädchenschule mit langer Tradition.
Unsere Schülerinnen aus Münster,
die dort waren, sind begeistert. Da-
ria S. schreibt im Juni 2011: „Das Le-
ben an der Queen‘s High ist super –
so viele Fächer die man wählen kann
und die Lehrer sind sehr verständ-
nisvoll (was vor allem für den Anfang
wichtig war) und helfen gerne. Mit
den Internationals wird auch relativ
viel unternommen. Wir gehen öfters
zusammen essen, wir haben einen
Dunedin-Trip gemacht, als wir an-
gekommen sind, um uns gegenseitig
kennen zu lernen, haben einen ‚Ma-
ori-Tag‘ in einer Marai gemacht und
waren bei der Albatrosskolonie.“
„Die ,Kiwis’ sind nett und hilfsbereit. An der King’s Highschool lernt man schnell andere Jungen kennen und es herrscht ein gutes Klima. Die Leh-rer sind sympathisch und haben zu den Schülern fast schon ein freund-schaftliches Verhältnis.“
Christian Serries, 2010
„All die Befürchtungen, über die ich mir vorher Gedanken gemacht habe, waren sofort vergessen als mich Maggie – die Betreuerin der Internationalen Studen-ten, die wie eine dritte Mutter ist – und meine Gastfamilie ganz herzlich aufge-nommen haben.“
Leonie Kauter, 2011
8 9
Mr Dan Raddiex, Schullei-
ter der King’s Highschool
in Dunedin, schreibt über
die besonderen Beziehun-
gen zwischen Münster und
Dunedin
This special and unique re-
lationship with King’s High
School and Hermann Olber-
ding brings a sense of family connection and orientation.
As a consequence the students tend to assimilate more
quickly and have more confidence. Usually a represen-
tative of King’s will have met the students and their
families in Germany before they come to NZ so there is a
familiar face for them when they arrive. This also makes
it easier for the parents to contact the school when their
sons are in NZ.
Students with the Muenster connection have access
to many other boys who have had a King’s experience
so they know what to expect and look forward to; they
do not arrive in New Zealand as “observers”. They have
an air of confidence about them as they quickly become
involved in sports and activities and school represen-
tation. They want to participate in the same sorts of
activities as NZ boys do – team sports for their school,
wearing a school uniform, participating in athletics/
swimming sports and Stage Challenge and School Musi-
cals. They are always keen to learn the haka. The great
“Rugby League Challenge”, where the international
boys pit their new found skills against some kiwi boys is
always hotly contested – the stories are passed down in
Muenster! Often too information is shared among the
Muenster boys about the various homestay situations
which are available.
The students are not “sent” to NZ to try to help their
behaviour/lack of maturity – they come because they
know (from the experiences of others) that the King’s
programme is probably better than others. Boys leave
Germany as boys but return as mature young men –
they know that they can live in another family, cope with
homesickness, make friends in another language, learn
in another language, manage their money, plan success-
ful travel for themselves. The success of our programme
is evident in that we have now had the younger brothers
also wanting the same experience that their older sib-
lings have enjoyed.
Mr Olberding has knowledge and understanding of the
school systems in both New Zealand and Germany so
he is able to give sound advice to prospective travelling
students about the available programmes and how the
time in New Zealand can fit in with the German require-
ments. A further advantage is that both parties are dea-
ling with one person. We are in frequent communication
with each other.
There is always a little bit of King’s High School in the
Muenster boys. They take their school uniform home
with them; they wear it to information meetings and
like to perform the school haka! They stay on the Kings
International distribution list, and email or telephone
their NZ connections. They really feel that they too are
“King’s Boys” albeit on the other side of the world.
Die Schulleiterin Mrs Me-
lissa Bell über die besonde-
ren Beziehungen zwischen
Münster und Dunedin
St Hilda’s has worked closely
with Mr Hermann Olberding
for a number of years. St
Hilda’s had the pleasure of
hosting Hermann’s daughter
and the relationship has grown from there. St Hilda’s
is a small school and we really appreciate the personal
approach Hermann takes to placing girls in our school.
His personal knowledge of St Hilda’s and the New Zea-
land and German education system mean that he is well
placed to advise students and guide their choices so they
get the best experience they can. The personal touch is
also appreciated from here as we can contact Hermann
and discuss things that come up.
We at St Hilda’s have had the pleasure of adding some
wonderful girls from Germany to our school family and
the girls who have come through Hermann have a good
idea of what it will be like. Hermann makes excellent use
of the experiences of girls who have been to St Hilda’s in
previous years and we always look forward to meeting
and hearing from these girls at the seminars he organi-
ses in Muenster.
The close relationship and personal touch have ensured
we have had a very successful experience in welcoming
girls to our school.
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„Im Sportunterricht wird viel draußen bei Exkursionen durch die neuseeländische Landschaft, wie beispielsweise bei einer Kajak- und Wandertour im Abel-Tasman-Nationalpark im Nord-Osten der Süd-insel, trainiert.“
Olivia van der Heide, Juni 2011
Das Schulsystem in Neuseeland
unterscheidet sich wesentlich vom
deutschen. Sechs Fächer muss je-
der Schüler belegen. Pfl icht sind
Englisch, Mathematik und eine Na-
turwissenschaft. Wählen können
die Schüler außerdem zwischen
Outdoor-Education, einem Fach, in
dem das Erleben in der Natur mit
einer Kombination aus sportlicher
Betätigung wie Klettern, Kajak fah-
ren oder Wandern im Vordergrund
steht. Weitere Angebote: Fotografi e,
Kochen, Drama, Musik oder andere
darstellende Künste. Jede Schule
setzt zudem andere Schwerpunkte.
Schon vor Reiseantritt können die
Fächer gewählt werden. Ein Wech-
sel vor Ort ist später allerdings im-
mer noch möglich. Der Unterricht
ist ebenfalls anders als gewohnt.
Disziplin wird im Unterricht groß
geschrieben, dennoch herrscht ein
sehr freundlicher Umgangston und
es gibt ein gutes freundschaftliches
Verhältnis zwischen Lehrern und
Schülern. Die neuseeländischen
Schülerinnen und Schü-
ler identifi zieren sich mit
ihrer Schule, schließlich
verbringen sie die meis-
te Zeit des Tages dort.
Neuseeländisches Eng-
lisch ist nicht sonderlich
kompliziert. Spätestens
nach zwei bis drei Wo-
chen ist auch ein Schü-
ler, der im Englischen
nicht unbedingt die Note „Eins“ hat,
in der Lage, alles zu verstehen. Au-
ßerdem sind die Schulen auf aus-
ländische Schüler spezialisiert und
kümmern sich bei Problemen inten-
siv um ihre Gäste. An der St. Hilda’s
School sind von 400 Schülern 25
Ausländer, die dort „International
Students“ genannt werden. An der
Jungenschule King’s High School
sind es 40 von insgesamt 800 Schü-
lern. Der Unterricht fi ndet täglich
von 8.30 bis 15.30 Uhr statt.
Die Schuluniform kann von Gast-
schülern in der jeweiligen Schule
ausgeliehen werden. Einige kaufen
sich die Uniform aber, um ein beson-
deres Andenken an eine unvergess-
liche Zeit zu haben. Im Unterricht ist
selbstständiges Lernen gefordert.
Die neuseeländischen Schüler müs-
sen zum Ende eines jeden Jahres
eine umfassende Prüfung ablegen.
Die Gastschüler sind davon befreit,
erhalten aber von den Lehrern ein
Zertifi kat, in dem berichtet wird, wie
sie während ihrer Zeit mitgearbeitet
und welche Leistungen sie erbracht
haben. Dieses Zeugnis wird von der
Schule übrigens direkt an die Eltern
geschickt.
„Das mit dem Englischen war auch kein Problem. Am Anfang musste ich manchmal zweimal nachfragen, aber die „Kiwis“ hatten volles Verständnis dafür. Viele waren sowie-so beeindruckt, dass man sich traute, so lan-ge und so weit von zu Hause weg zu sein.“
Hannah Ruprecht, Juni 2011
„Es war eine echt tolle Erfahrung, jeden Morgen in der blauen Uniform zur Schule zu gehen und auch echt einmal gerne zur Schule zu gehen und nicht mit irgendwelchen Arbeiten gestresst zu werden.“
Leonie Kauter, Juni 2011
12 13
In den Schulferien besteht die Gelegenheit, das Land auf
eigene Faust, gemeinsam mit anderen Schülern oder mit
der Gastfamilie zu bereisen. Neuseeland bietet traum-
hafte Nationalparks, Berge zum Klettern oder Skilau-
fen und viel Wasser zum Kanufahren oder Segeln. Die
International Directors der Schulen helfen gerne bei der
Vorbereitung eines solchen Ausfl ugs. In der Regel sind
auch die Gastfamilien bereit, in der unterrichtsfreien
Zeit mit den Jungen und Mädchen aus Deutschland
etwas Tolles zu unternehmen.
„Eines der Highlights in Neuseeland war die Rundreise über die Südinsel, die ich zusammen mit zwei deutschen Freundin-nen und einer Organisation unternommen habe.“
Hannah Ruprecht, Juni 2011
„In den Ferien waren wir oft mit Freunden unterwegs auf der ganzen Südinsel. Dabei brauchten wir nur eine Erlaubnis unserer Eltern und konnten dann ganz einfach in einem Touristcentre unsere Urlaube pla-nen. Dabei muss ich sagen, dass man wirk-lich viel Eigenständigkeit dazu gewonnen hat.“
Luca Radau, 2009
Die Jungen und Mädchen wohnen in Neuseeland i.d.R.
in Gastfamilien. Die Schulen vermitteln den Kontakt.
Schon vor der Reise können erste Kontakte zu der
neuen „Kiwifamilie“ aufgenommen werden. Ca. 40 Pro-
zent der monatlichen Kosten für den Reiseaufenthalt
erhält die Gastfamilie. Die deutschen Schüler müssen
innerhalb der Familie keine besonderen Aufgaben über-
nehmen. Lediglich eine kleine Mithilfe, wie sie auch zu
Hause üblich ist, wird erwartet. In erster Linie sollen die
Gastschüler jedoch Land und Leute kennen lernen und
auch in der Schule gut mitarbeiten können. Die Eltern
werden mit Vornamen angesprochen.
Die Jungen und Mädchen wohnen in Neuseeland i.d.R.
in Gastfamilien. Die Schulen vermitteln den Kontakt.
Schon vor der Reise können erste Kontakte zu der
neuen „Kiwifamilie“ aufgenommen werden. Ca. 40 Pro-
zent der monatlichen Kosten für den Reiseaufenthalt
erhält die Gastfamilie. Die deutschen Schüler müssen
innerhalb der Familie keine besonderen Aufgaben über-
nehmen. Lediglich eine kleine Mithilfe, wie sie auch zu
Hause üblich ist, wird erwartet. In erster Linie sollen die
Gastschüler jedoch Land und Leute kennen lernen und
auch in der Schule gut mitarbeiten können. Die Eltern
„Heimweh hatte ich nie. Die Menschen sind hier einfach so nett und man hat im-mer etwas zu tun, da bleibt keine Zeit für Heimweh.“
Lukas, Juni 2011
„Meine Gasteltern waren wirklich super, dank ihnen habe ich richtig viel von Neu-seeland gesehen und sie haben mich nach Australien mitgenommen.“
Daria, Juni 2011
Mit den neuen Medien wie Internet und Handy ist es
kein Problem, Kontakt zur Heimat zu halten. Empfeh-
lenswert ist ein Handy ohne Vertrag. Der Gastschüler
kauft sich in Neuseeland einfach eine günstige Prepaid-
Karte und kann dann für wenig Geld in Neuseeland tele-
fonieren. Das ist auch wichtig, um mit Freunden vor Ort
und mit der Gastfamilie immer in Kontakt zu bleiben.
Man kann natürlich auch SMS nach Deutschland schi-
cken. Das Telefonieren empfi ehlt sich über verschiede-
ne Internet-Anbieter. In allen Gastfamilien gibt es einen
Internet-Anschluss, der auch für die Jugendlichen aus
Deutschland jederzeit zugänglich ist.
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14 15
Das neuseeländische Schuljahr ist in vier Semester,
die „Terms“ genannt werden, aufgeteilt. Immer zu An-
fang eines solchen Terms können ausländische Schüler
den Schulbesuch starten. Wer ein Jahr in Neuseeland
bleiben möchte, sollte am besten gleich im Januar zum
Schuljahresanfang starten. Man kann auch im Sommer
beginnen, ist dann aber während der sechswöchigen Fe-
rien über Weihnachten dort. Die Terms beginnen Ende
Januar, Mitte April, Mitte Juli und Anfang Oktober. Zwi-
schen den Terms gibt es jeweils eine bis zwei Wochen
Ferien. Die Sommerferien dauern gut sechs Wochen
und beginnen Anfang Dezember. Empfehlenswert ist ein
Aufenthalt in der zweiten Hälfte der neunten und ersten
Hälfte der zehnten Klasse. Es ist aber auch möglich, das
gesamte zehnte Schuljahr in Neuseeland zu verbringen.
Vertreter der Schulen aus Dunedin kommen in der Re-
gel im September nach Deutschland, unter anderem
auch nach Münster. Dort fi ndet jeweils eine Info-Ver-
anstaltung für interessierte Schülerinnen und Schü-
ler und deren Eltern statt. An dem Abend können
Eltern und Jugendliche mit den Vertretern der beiden
Schulen sprechen. Es besteht außerdem die Möglich-
keit, sich während des ganzen Jahres zu informieren
und es kann jederzeit eine Anmeldung erfolgen. Der
Kontakt zur Schule wird dann kurzfristig hergestellt. El-
tern können im Anschluss auch selbst mit der Schule per
E-Mail kommunizieren und alles Weitere absprechen. Es
müssen keine umfangreichen Bewerbungsunterlagen
ausgefüllt und eingesendet werden. Die Schule schickt
alle notwendigen Formulare per E-Mail. Für eine erste
Kontaktaufnahme und ein ausführliches Gespräch steht
Hermann Olberding zur Verfügung. Er ist per E-Mail zu
erreichen unter postmaster@neuseelandzeit.de.
Das neuseeländische Schuljahr ist in vier Semester,
die „Terms“ genannt werden, aufgeteilt. Immer zu An-
fang eines solchen Terms können ausländische Schüler
den Schulbesuch starten. Wer ein Jahr in Neuseeland
bleiben möchte, sollte am besten gleich im Januar zum
Schuljahresanfang starten. Man kann auch im Sommer
beginnen, ist dann aber während der sechswöchigen Fe-
rien über Weihnachten dort. Die Terms beginnen Ende
Januar, Mitte April, Mitte Juli und Anfang Oktober. Zwi-
schen den Terms gibt es jeweils eine bis zwei Wochen
Ferien. Die Sommerferien dauern gut sechs Wochen
und beginnen Anfang Dezember. Empfehlenswert ist ein
Aufenthalt in der zweiten Hälfte der neunten und ersten
„Insgesamt habe ich meinen Auslandsauf-enthalt sehr genossen und es gab viele Highlights – sei es die zweiwöchige Süd-inseltour oder die kleinen Ausfl üge. Aber das Größte für mich war die Tatsache, dass ich es geschafft habe, mich in einem frem-den Land so gut zurecht zu fi nden und zu integrieren.“
Lisa ten Brink, 2010
Die Wiedereingliederung in die alte Schule ist in der
Regel kein Problem. Die Ferien nach der Rückkehr soll-
ten eigenständig dazu genutzt werden, den versäumten
prüfungsrelevanten Stoff nachzuholen. Besondere För-
derstunden für Schüler, die ein Jahr an einer ausländi-
schen Schule verbracht haben, werden nicht angeboten.
Die Fortschritte, die der Austauschschüler in Englisch
gemacht hat, sind so groß, dass in dieser Sprache wohl
keine Probleme mehr auftauchen.
Die Wiedereingliederung in die alte Schule ist in der
Regel kein Problem. Die Ferien nach der Rückkehr soll-
ten eigenständig dazu genutzt werden, den versäumten
prüfungsrelevanten Stoff nachzuholen. Besondere För-
derstunden für Schüler, die ein Jahr an einer ausländi-
schen Schule verbracht haben, werden nicht angeboten.
Die Fortschritte, die der Austauschschüler in Englisch
gemacht hat, sind so groß, dass in dieser Sprache wohl
„Ein halbes Jahr in einem anderen Land und G8?“ Ihr schafft das, wenn ihr euch anstrengt und bereit seid, etwas Lernstoff nachzuholen! Diese unvergessliche Zeit ist es wirklich wert!“
Christian Serries, 2010
Hannah R. und Melina E. am Strand von Dunedin, Mai 2010
16 17
Kosten
Der Aufenthalt in Neuseeland kostet – je nach
Schule – rund 1.000 bis 1.400 Euro pro Monat.
Darin sind das Schulgeld und die Kosten für die
Gastfamilie enthalten. Zuschüsse gibt es nicht.
Das Geld ist vor Reiseantritt in voller Höhe an die
Schule zu überweisen.
Visum
Für den Aufenthalt in Neuseeland ist ein
Visum erforderlich. Das wird erteilt, nach-
dem eine Bestätigung der neuseeländischen
Schule vorliegt, dass der Jugendliche dort ange-
meldet ist und alle Kosten vorab bezahlt worden
sind. Neuseeland möchte sichergehen, dass es
nicht für etwaige Forderungen an Gastschüler
aufkommen muss. Die Quittung wird mindestens
vier Wochen vor dem Abfl ug mit dem Reisepass
an die neuseeländische Botschaft in Berlin ge-
schickt, die das Visum dann erteilt.
Krankenversicherung
Die private Krankenversicherung gilt auch
in Neuseeland. Für gesetzlich versicherte
Schülerinnen und Schüler muss eine Auslands-
krankenversicherung abgeschlossen werden.
Die hiesige Versicherung ruht dann in der
Regel. Die Details sollten mit ihrer jeweiligen
Krankenkasse abgesprochen werden.
Taschengeld
Um auch in Neuseeland ans Taschengeld zu kom-
men, gibt es eine gute und kostenlose Lösung:
Einfach bei der Deutschen Bank ein kostenloses
Jugendkonto einrichten. Man bekommt eine EC-
Karte. Damit kann der Schüler bei der neusee-
ländischen Partnerbank WESTPAC
kostenlos Geld abheben, auch
an Geldautomaten vor Ort.
Kia Ora! Ich heiße Leonie
Kauter (15) und habe ein tol-
les halbes Jahr auf der Süd-
insel in Dunedin verbracht
(Jan. 2011-Juli 2011). End-
lich kam der Tag, den ich
mit gemischten Gefühlen
erwartet hatte. Ich war
ganz aufgeregt, was mich in
Neuseeland wohl erwarten
würde. Ich wollte schon immer besonders gern nach
Neuseeland: viele outdoor activities, neue Menschen
mit unterschiedlichen Kulturen, klein und sicher genug,
um alleine Neuseeland zu „erkunden“ und natürlich, um
mein Englisch zu verbessern :)
[...]
Ich hatte 4 Gastgeschwister: zwei Kiwischwestern, 21
und 12, eine „Thai“-Schwester, 16 und einen Kiwibruder.
Von Anfang an hab ich mich in der Gastfamilie richtig
wohl gefühlt und nach kurzer Zeit war ich die „kleine“-
große Schwester und wir hatten eine unglaublich schö-
ne Zeit. Meine Schule (St. Hilda‘s) und all die Mädchen
habe ich auch gleich in mein Herz geschlossen. Die
Schulgemeinschaft ist einfach genial: die Lehrer wer-
den wie gute Freunde behandelt, gemeinsame Aktionen
(Wettbewerbe verschiedenster Art, Sportaktionen), alle
Mädchen sind super freundlich ...
Es war eine tolle Erfahrung, jeden Morgen in der blauen
Uniform zur Schule zu gehen, auch echt mal gerne zur
Schule zu gehen und nicht mit irgendwelchen Arbeiten
ständig gestresst zu werden. Es gab richtig tolle Fächer,
die super Spaß machen und abenteuerlich sind wie Dra-
ma, Outdoor Education (Kajaking, Surfen, Mountain-
Biking, Klettern ...) Painting, Photography ... Ich habe
English, Mathe, Grafi k/Design, Kunst, PE (Sport) und
Outdoor Education genommen. Der Unterrichtsstoff ist
im Vergleich zu Deutschland echt einfach und ich konn-
te dem Unterricht sehr gut folgen.
[...]
Ich habe mich so wohlgefühlt, dass ich kein Heimweh
hatte. Ich habe so viele neue Freundschaften geschlos-
sen und hatte so tolle Erlebnisse ... und der Kontakt per
skype hat immer super gut geklappt. Und wenn ich je
Heimweh gehabt hätte, wäre ich zu Maggie gegangen,
die echt mit einem offenen Ohr zuhört und für alles eine
Lösung fi ndet :) Ich bin so froh, diese Entscheidung ge-
troffen zu haben, nach Neuseeland zu gehen. Die Zeit
war einfach unglaublich schön, spannend und abenteuer-
lich und ich werde all die Erlebnisse nie vergessen. Ich
hab nicht nur unheimlich viel über das Land und die Ei-
genarten der Kiwis gelernt, sondern auch meine zweite
Familie und Heimat gefunden. Auch wenn es Überwin-
dung kostet, seine Familie und Freunde in Deutschland
zurückzulassen, man lernt so viel Neues: eigenständig
sein, offen auf andere Menschen zugehen, neue Men-
schen mit verschiedenen Kulturen ...
Ich unterstütze euch gerne und wenn ihr noch Fragen
habt, könnt ihr mir gern eine E-Mail schreiben:
leonie.kauter@gmx.de oder euch meinen Blog durch-
lesen www.leonieimkiwiland.blogspot.com
ländischen Partnerbank WESTPAC
kostenlos Geld abheben, auch
Visum
Für den Aufenthalt in Neuseeland ist ein
Visum erforderlich. Das wird erteilt, nach-
Schülerinnen und Schüler muss eine Auslands-
krankenversicherung abgeschlossen werden.
Der Aufenthalt in Neuseeland kostet – je nach
rund 1.000 bis 1.400 Euro pro Monat.
Darin sind das Schulgeld und die Kosten für die
Gastfamilie enthalten. Zuschüsse gibt es nicht.
18
Melina Eßer aus Münster
hält nach einem Jahr als
Gastschülerin ihre Ab-
schiedsrede vor der gesam-
ten Schulgemeinschaft von
St. Hilda‘s (Juli 2011)
Good evening everybody. I’d
like to start this speech with
a quote from Alexander Gra-
ham Bell. He said: “When one door closes another door
opens; but we so often look so long and so regretfully
upon the closed door, that we do not see the ones which
open for us.”
When I left Germany this was a bit what it felt like. When
I left my house, the door closed. When I left the car at
the airport, the door closed. When I got on the plane, the
door closed. When I got off the plane in Dunedin after
about 40 hours of fl ight, the door closed and I found my-
self exposed to an unknown, exciting, new environment.
In the fi rst weeks, I was too busy being fi lled with awe
about all the new things I experienced. Every night I
went to bed, overwhelmed by all the things I saw during
the day.
And when the excitement eased, I started to look at the
doors that closed behind me. This would have been the
time when I would have looked at those doors, as Mr
Bell would say, “so long and so regretfully”. But this didn’t
happen. I researched Mr Bell a bit and he has never been
to New Zealand. This is probably why he said that you
feel sad and regretful when a door closes. When you
come to New Zealand, all the doors that open for you,
either by themselves or are opened by all the nice peo-
ple, they reveal so many amazing things; there is no time
to look back.
During my year here in New Zealand, in Dunedin, at
St Hilda’s, I had all these great people by my side, who
opened doors with me and for me.
[...]
But now, after more than a year, it is time for me to close
some doors behind me again. In 13 days I will close the
door of the house behind me that was my home for 370
days. I will close the door of the car behind me that pi-
cked me up from the airport, drove me around Dunedin
and then drove me to the airport again. The doors of the
plane will close behind me when I leave Dunedin. And
then, after a long fl ight, the doors of the plane will close
behind me again and I will be back in Germany. And this
time I will look at those closed doors “so long and so re-
gretfully” because they separate me from the best time
I ever had in my life.
But I will take the keys to these doors with me so I can
open them again, so I can come back to all these people I
love and who will be in my heart and mind forever.
Thank you!
[Ein
klap
pta
sch
e]
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tere
Un
terl
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]
20
Dunedin
Christchurch
Auckland
Kontakt
H. Olberding, Oberstudienrat
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Tel.: (0251) 21 77 89 | Mobil: (0163) 39 31 850
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Wellington
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