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10/09/2018 – Vorlesung 1.PATHOLOGIE

Dr. Botond TIMÁR10.09.2018

PATHOLOGIE

Teil 1. – Pathologie als FachTeil 2. - Anpassungsreaktionen

Pathologie (Pathos, Logos)

„ die Lehre des Leidens”Lehre von den krankhaften Veränderungen im Körper

die Lehre von Krankheiten

Was ist Pathologie?

WAS IST PATHOLOGIE?PATHOLOGIE

Pathologie

befasst sich insbesondere mit

• den Ursachen (Ätiologie)• der Entstehung• der Entwicklung von Erkrankungen (Pathogenese)

und den durch die Krankheitenhervorgerufenen (sichtbaren) Veränderungen.

WAS IST PATHOLOGIE?PATHOLOGIE

Morphologie

Mikromorphologie(Histologie)

Makromorphologie

Aufgaben der Pathologie

• Forschung (Wissenschaft) und Lehre

• Krankenversorgung (Diagnostische Pathologie)

- Diagnosestellung und -sicherung- Krebsvorsorge und Krebsdiagnostik- Qualitätssicherung der Behandlung

WAS IST PATHOLOGIE?PATHOLOGIE

- Allgemeine Pathologie- Spezielle Pathologie

WAS IST PATHOLOGIE?PATHOLOGIE

Allgemeine Pathologie

• Störungen der Ontogenese• Metabolische Läsionen• Toxische Läsionen• Entzündliche Läsionen• Zirkulatorische Läsionen• Tumorartige und präkanzeröse Läsionen• Neoplastische Läsionen• Funktionelle (organspezifische Läsionen)

Spezielle PathologieAnwendung der Prinzipien und Einteilungen der allgemeinen Pathologie auf Organsysteme

Spezielle Pathologie (Diagnostische Pathologie)

Unterteilung in

NeuropathologiePädiatrische PathologieNephropathologieUropathologieGynäkopathologieHämatopathologieDermatopathologieOphthalmopathologieOralpathologieLungenpathologieHepatopathologieHerz/GefäßpathologieGastroenterologische Pathologie

WAS IST PATHOLOGIE?PATHOLOGIE

PATHOLOGIE

WISSENSCHAFTLICHE PATHOLOGIE(Krebsforschung, bei uns z.B. Hämatologie)

DIAGNOSTISCHE PATHOLOGIE

INTRAVITALE DIAGNOSTIK

POSTMORTALE DIAGNOSTIK

WAS IST PATHOLOGIE?PATHOLOGIE

80-90% !!

Intravitale Diagnostik

I. VerfahrenI/A. Histopathologische UntersuchungI/B. Zytopathologische Untersuchung

II. Aufarbeitung der Zellen und GewebeIII. SchnellschnittdiagnostikIV. Spezielle Untersuchungsmethoden

WAS IST PATHOLOGIE?PATHOLOGIE

I/A Histopathologische UntersuchungA.) Operationspräparate

B.) Biopsien:Exzisionsbiopsien

Probeexzision( z.B. während einer Endoskopie)Punktionsbiopsien:

Nadelbiopsie (mit einer Hohlnadel, z.b. Leber, Niere, Brust)Stanzbiopsie (Gewinnung eines Gewebezylinders, „core biopsy”

z.B. Leber, Brust, Prostata, Haut)I/B Zytopathologische Untersuchung

Jedes bei einer Operation entnommene Material muss histopathologisch untersuchtwerden!

WAS IST PATHOLOGIE? - VERFAHRENPATHOLOGIE

Stanzb. „punch biopsy”

Aspirationszytologie

II. Aufarbeitung der Zellen und Gewebe

• Fixation (4% Formaldehyd gepuffert - 1:10 Formalin Lösung)• Je nach Größe des Gewebsstückes muss der Pathologe zunächst fachmännisch

das Äußere beurteilen und die repräsentativen Abschnitte für die eigentliche Diagnostik auswählen und herauspräparieren (Eng – Grossing)

• Einbettung und Schneideverfahren (Paraffin; Schlitten-,Rotationsmikrotom; 3-6 μm dicke Schnitte)

• Färbung (H&E, PAS, Giemsa, Kongo-Rot, Berliner-Blau, Ziehl-Neelsen etc.)

Fixation- mikroskopisch auswertbare Strukturen- molekulare Strukturen für Analyse durch Immunhistochemie und Molekularpathologie

WAS IST PATHOLOGIE? - AUFARBEITUNGPATHOLOGIE

Einbettung (Paraffin) SchneideverfahrenAufarbeitung eines Gewebes

III. Schnellschnittdiagnostiknicht fixiertes Material

GefriertechnikKryostatmikrotome

3-5 μm dicke Schnitte5-10 Minuten bis zur Diagnose

WAS IST PATHOLOGIE? - AUFARBEITUNGPATHOLOGIE

Pathologisch-anatomischer BefundberichtMaterialKlinischMakroskopischMikroskopischBeurteilungMgl. KlassifikationenMgl. Kommentar

WAS IST PATHOLOGIE? - BEFUNDBERICHTPATHOLOGIE

Rechtsmedizinische Obduktion

versus

Klinische SektionInnere Leichenschau der (meist) in Krankenhäusern verstorbenen Patienten

Postmortale DiagnostikObduktion, Autopsie, Innere Leichenschau

Warum Obduktionen ?• Allgemeine Ursachen• Weiterbildung• Qualitätsmanagement (Qualitätssicherung)

WAS IST PATHOLOGIE? – POSTMORTALE DIAGNOSTIKPATHOLOGIE

„Pathologie lernen”:

• Beherrschung der Sprache der Pathologie• Verständnis des Ablaufes von Krankheitsprozessen

LEHREPATHOLOGIE

Verständnis des Ablaufes von Krankheitsprozessen• Inzidenz• Ätiologie• Pathogenese• Klinisches Bild• Morphologisches Bild• Folgen und Komplikationen• Prognose• Behandlung

ÄtiologieDefinition:Lehre von den auslösenden Ursachen einer Krankheitz.B.: Herzinfarkt – Verschluss eines Astes der Koronararterien – Koronararteriensklerose

LEHREPATHOLOGIE

PathogeneseDefinition:Abfolge der Vorgänge, die für die Entstehung, den Verlauf, die Folgezustände einer Krankheit maßgeblich sind.

Was ist kausale Pathogenese? - was passiert wann und warumWas ist formale Pathogenese? - man weiss was passiert, aber nicht warum

ANPASSUNGSREAKTIONENPATHOLOGIE

ANPASSUNGSREAKTIONEN

ProgrammANPASSUNGSREAKTIONEN

normales Gewebe

Normalbedingungen“Steady state”

PhysiologischerZellersatz

veränderteAnforderungen

Schädigung

Anpassung(Adaptation)

irreversibelreversibel

HyperplasieHypertrophie

Atrophie……

Zelltod

NekroseApoptose

ProgrammANPASSUNGSREAKTIONEN

normales Gewebe

Normalbedingungen“Steady state”

PhysiologischerZellersatz

veränderteAnforderungen

Schädigung

Anpassung(Adaptation)

irreversibelreversibel

HyperplasieHypertrophie

Atrophie……

Zelltod

NekroseApoptose

DEFINITIONANPASSUNGSREAKTIONEN

Die Reaktion des Körpers auf Umweltveränderungen bzw. eines OrgansAuf veränderte Reize wie Belastung, Stimulation oder Milieubedingungenbezeichnet man als Anpassungsreaktion.

Es gibt zwei grundsätzliche Muster:1. Eine Abnahme der Zellleistung infolge

fallender Anforderungen, schlechter Ernährung,oder fehlender Stimulation der Zellen führt zur Atrophie.

2. Eine Zunahme der Zellleistung infolgesteigender Anforderungen odersteigender Stimulation der Zellen führt zur Hyperplasie, Hypertrophie.

REIZ

Homöostase Adaptation/Anpassung Zellschädigung Zelltod

- Atrophie- Hypetrophie, Hyperplasie

ANPASSUNGSREAKTIONEN

Atrophie

Hypertrophie

Hyperplasie

- Erhöhte Anforderungen an dieZellleistung

- verminderteAnforderungen an dieZellleistung

- Mangelhafte Versorgungder Zellen

- Ausfall hormoneller oderneuronaler Stimulaiton

Vergrößerung der Zellmasse(Zellvolumen)

Zellvermehrung(Zellzahl)

Unter einer Atrophie versteht man eine reversible Organ-, Gewebsrückbildung.

Pathogenese und Morphologie:

Verkleinerung der Zellen (Leber, Nervensystem)

Numerische Atrophie – Zellreduktion (Knochenmark)

Gemischte Formen

ATROPHIEANPASSUNGSREAKTIONEN

ATROPHIE

Aplasie - Als Aplasie wird die Nichtausbildung eines Organes trotz vorhandener Organanlage (im Unterschied zur Agenesie) bezeichnet.

Agenesie – fehlende Organanlage

Hypoplasie – unzureichende Entwicklung eines angelegten Organs

Atrophie

Ätiologie: Physiologische Atrophieformen

Altersatrophie (mit Lipofuscin Ablagerung)Involution (Thymus, Mamma, Uterus)

Pathologische AtrophieformenA. Generalisierte Atrophieformen:

Schlechte ErnährungMangelernährungMarasmus (generalisierte Atrophie bei Unterernährung)

B. Lokalisierte Atrophieformen:Verminderte Anforderungen

InaktivitätsatrophieFehlende nervale Stimulation (Neurogene Atrophien)Fehlende hormonelle StimulationMinderperfusion eines Gewebes

Ischämische AtrophienDruckatrophien (ständige Kompression, z.B. Zahnprothese)

ATROPHIEANPASSUNGSREAKTIONEN

LipofuscinHerzatrophie

Ätiologie: Physiologische AtrophieformenInvolution (Thymus, Mamma, Uterus)

Das Thymusgewebe verringert sich bereits in der Pubertät.

Der Uterus atrophiert nach der Gravidität und

Die Mammae nach der Stillzeit

ATROPHIEANPASSUNGSREAKTIONEN

ATROPHIEANPASSUNGSREAKTIONEN

Knochenmark Atrophiekann physiologisch oder auch pathologisch sein

Zellularität (Fett/Hemopoese)

(!!!! hier auch Hypoplasie, Aplasie genannt)

Atrophie

Ätiologie: Physiologische Atrophieformen

Altersatrophie (mit Lipofuscin Ablagerung)Involution (Thymus, Mamma, Uterus)

Pathologische AtrophieformenA. Generalisierte Atrophieformen:

Schlechte ErnährungMangelernährungMarasmus (generalisierte Atrophie bei Unterernährung)

B. Lokalisierte Atrophieformen:Verminderte Anforderungen

InaktivitätsatrophieFehlende nervale Stimulation (Neurogene Atrophien)Fehlende hormonelle StimulationMinderperfusion eines Gewebes

Ischämische AtrophienDruckatrophien (ständige Kompression, z.B. Zahnprothese)

ATROPHIEANPASSUNGSREAKTIONEN

Zelladaptation, Zellschaden(Teil 2.)

12.09.2018 Dr. Botond TIMÁR

ProgrammANPASSUNGSREAKTIONEN

normales Gewebe

Normalbedingungen“Steady state”

PhysiologischerZellersatz

veränderteAnforderungen

Schädigung

Anpassung(Adaptation)

irreversibelreversibel

HyperplasieHypertrophie

Atrophie……

Zelltod

NekroseApoptose

Homöostase

ProgrammANPASSUNGSREAKTIONEN

normales Gewebe

Normalbedingungen“Steady state”

PhysiologischerZellersatz

veränderteAnforderungen

Schädigung

Anpassung(Adaptation)

irreversibelreversibel

HyperplasieHypertrophie

Atrophie……

Zelltod

NekroseApoptose

Es gibt zwei grundsätzliche Muster:1. Eine Abnahme der Zellleistung infolge

fallender Anforderungen, schlechter Ernährung,oder fehlender Stimulation der Zellen führt zur Atrophie.

2. Eine Zunahme der Zellleistung infolgesteigender Anforderungen odersteigender Stimulation der Zellen führt zur Hyperplasie, Hypertrophie.

REIZ

Homöostase Adaptation/Anpassung Zellschädigung Zelltod

- Atrophie- Hypetrophie, Hyperplasie

ANPASSUNGSREAKTIONEN

Atrophie

Hypertrophie

Hyperplasie

- Erhöhte Anforderungen an dieZellleistung

- verminderteAnforderungen an dieZellleistung

- Mangelhafte Versorgungder Zellen

- Ausfall hormoneller oderneuronaler Stimulaiton

Vergrößerung der Zellmasse(Zellvolumen)

Zellvermehrung(Zellzahl)

ANPASSUNGSREAKTIONEN

HYPERTROPHIE

Vermehrung der funktionellen Zellsubstanz mit Vergrößerung

• von teilungsfähigen Organzellen nach Kurzzeitbelastung oder• von nicht mehr teilungsfähigen Zellen nach Langzeitbelastung.

Auslösefaktor: Funktionssteigernde Stimuli in Form von Arbeitsbelastung und/oder durch eine verstärkte Stimulation (Hormonell, Nerval)

Funktionell-limitierender Faktor bei Hypertrophie ist die inadäquat mitwachsende Kapillardichte durch inadäquate Aktivierung der Angioneogenese und damit auch der Blutversorgung.

Mikromorphologie: Zell- und Kernvergrößerung mit feinscholliger Chromatinvermehrung (Euchromatinisierung) sowie auch Nukleolenvergrößerungund/oder –vermehrung, Zytoplasmabasophilie wegen vermehrter Proteinsynthese.

HYPERTROPHIEANPASSUNGSREAKTIONEN

HYPERTROPHIE

Linksherzhypertrophie wegen Druckbelastung

Skelettmuskel Hypertrophie

Steigt die Gefahr kritischer Minderperfusionender Herzinnenschicht!!

Bei Jodmangel wird die TSH-InkretionGesteigert. Es resultiert eine Vergrößerung der Schilddrüse (sog. Jodmangelstruma).

HYPERTROPHIEANPASSUNGSREAKTIONEN

HYPERTROPHIE

Jodmangel... bewirkt indirekt

ungenügende Hormonproduktionerhöhte TSH-Inkretion

Hypertrophieder Schilddrüse(Zunahme des Einzelzellvolumens)...

bewirkt direktHyperplasie der Schilddrüse(Zunahme der Zellzahl)

Hypertrophie/Hyperplasie

Hormonelle Belastung

HYPERPLASIEANPASSUNGSREAKTIONEN

HYPERPLASIE

Die Hyperplasie ist Ausdruck für die zahlenmäßige Vermehrung der funktionstragenden Zellen in einem Organ oder Gewebe.

Die Hyperplasie ist wie die Hypertrophie Ausdruck einer gesteigerten funktionellen Beanspruchung oder einer erhöhten hormonellen/nervalen Stimulation des betroffenenGewebes/Organs.

So führt der zyklische Anstieg von Östrogenen zu einer Vermehrung der endometrialenDrüsenepithelien sowie des endometrialen Stromas.

Beim Aufenthalt in großer Höhe wird infolge des verminderten atmosphärischenSauerstoffpartialdrucks das Blut nur mangelhaft mit Sauerstoff aufgesättigt.

Reaktiv wird vermehrt Erythropoetin ausgeschüttet, das die Erythropoese im Knochenmark ankurbelt.

Die absolute Erythrozytenzahl steigt, wodurch die Sauerstofftransportkapazität des Bluteserhöht wird.

HYPERPLASIEANPASSUNGSREAKTIONEN

METAPLASIEANPASSUNGSREAKTIONEN

METAPLASIE

Bei der Metaplasie kommt es zu einem Wandel der Zelldifferenzierung; dieser Wandel ist fast immer Ausdruck einer Reaktion auf lang einwirkende physikalische oder chemische Reize.

- mechanisch- chemisch-toxisch- hormonell- entzündlich- Tumor-assoziiert

Eine reversible Änderung des Phänotyps einer differenzierten Zellart in den einer anderen differenzierten Zellart

Am häufigsten ist die Umwandlung von glandulärem Epithel in Plattenepithel

So gelangt z. B. im Rahmen der Geschlechtsreife ursprünglich

METAPLASIEANPASSUNGSREAKTIONEN

METAPLASIE

Endozervikal gelegenes Zylinderepithel metaplastisches Plattenepithel

Das respiratorische Epithel der Bronchien Plattenepithel(bei Rauchern)

Barrett-Ösophagus (distalen Ösophagus)Umwandlung von Plattenepithel in ein becherzelltragendes intestinales Zylinderepithel (sog. intestinale Metaplasie). (Reflux von saurem Mageninhalt)

Beispiele

mögliche Probleme einer Metaplasiedas metaplastische Gewebe

- erfüllt nicht mehr die Funktionen des ursprünglichen Gewebes (Flimmerepithel zu Plattenepithel Ausfall der mukoziliäre Clearance)

- es führt zu einer funktionellen Verschlechterung (Sehnen-gewebe zu Knorpelgewebe fehlende Zugfestigkeit)

- kann Ausgangspunkt für die Entstehung eines Tumors sein (Flimmerepithel zu Plattenepithel Plattenepithel-Karzinom

METAPLASIEANPASSUNGSREAKTIONEN

METAPLASIE

Zelluläre Adaptation von Wachstum und DifferenzierungAtrophieHypertrophieHyperplasieMetaplasieDysplasie(Neoplasie)

Morphologie geschädigter ZellenReversibler und irreversibler SchadenZelltodNekroseTypen der NekroseApoptose

Intrazelluläre Ablagerungen

Weitere Zelluläre und Extrazelluläre VeränderungenVerkalkungenUrateAmyloidoseFibrinoid, Fibrinoide Nekrose

BEGRIFFE/TERMINOLOGIE

DEFINITION/BEGRIFFEZELLSCHADEN

ProgrammANPASSUNGSREAKTIONEN

normales Gewebe

Normalbedingungen“Steady state”

PhysiologischerZellersatz

veränderteAnforderungen

Schädigung

Anpassung(Adaptation)

irreversibelreversibel

HyperplasieHypertrophie

Atrophie……

Zelltod

NekroseApoptose

ProgrammANPASSUNGSREAKTIONEN

normales Gewebe

Normalbedingungen“Steady state”

PhysiologischerZellersatz

veränderteAnforderungen

Schädigung

Anpassung(Adaptation)

irreversibelreversibel

HyperplasieHypertrophie

Atrophie……

Zelltod

NekroseApoptose

Arten der Zellschädigung

Das Ausmaß des Zellschadens hängt von verschiedenen Faktoren ab:

• Art des Schadens

• Dauer der Schädigung

• Art der Zelle

ZELLSCHADEN

Schädigungseffekt abhängig von

Metabolischer Zustand,

Sauerstoffversorgung,

Ernährungszustand der Zelle

ZELLSCHADEN

ZELLSCHADEN

Ursachen der Zell- und Gewebeschädigung

• Genetische Faktoren• Sauerstoffmangel (Ischämie, Hypoxie)• Reoxygenierung• Physikalische Schäden• Chemische Schäden (toxisch)• Erreger (u.a. Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten)• Mangel- oder Fehlernährung• (Neuro-)endokrine Fehlsteuerungen• Immunologische Prozesse• Altern

ZELLSCHADEN

Ursachen der Zell- und Gewebeschädigung

Sauerstoffmangel (Hypoxie)

• Mangelnde arterielle Blutversorgung

• Geringe Oxygenierung des arteriellen Blutes

• Mangel an Hämoglobin und/oder Erythrozyten

• Kohlenmonoxidvergiftung

ZELLSCHADEN

Sauerstoffmangel (Ischämie, Hypoxie)

IrreversibelReversibel

Art und

Dauer

Reoxygenierung Nekrose

IRREVERSIBLE ZELLSCHADEN

Intravitaler Zell- und Gewebetod

Apoptose

Nekrose

IRREVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

Definition:Intravitaler Zelltod mit:- Schrumpfung und Bildung blasiger Protusionen des Zytoplasmas- einer Verdichtung des Chromatins im Zellkern (Karyopyknose)- und/oder Fragmentierung des Zellkerns (Karyorrhexis)

IRREVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

Apoptose

Vorkommen:nicht nur unter krankhaften Bedingen, sondern auch physiologisch

Umgebend keine/minimale akute Entzündungsreaktion

Apoptose

IRREVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

Physiologische Bedeutung der Apoptose

• während der Embryonalentwicklung• Immunsystem (T-Zell-Entwicklung)• bei Zellschädigung• Alterung (physiologische Organinvolution)• Spermiogenese• Linsendifferenzierung

IRREVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

Apoptose bei krankhaften Prozessen

• Tumorerkrankungen

• neurodegenerative Erkrankungen

• Autoimmunerkrankungen

• Virusinfektionen

• Drüsenparenchym bei Gangobstruktion

IRREVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

Definiton:Formen des intravitalen Zell- und Gewebetods, bei denen die Kennzeichen der Apoptose fehlen.

Vorkommen:Nur unter krankhaften Bedingungen!

IRREVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

Nekrose

Ausgeprägte Entzündungsreaktion!

Nekrose – Morphologische Veränderung, die dem Untergang eines umschriebenenGewebebezirkes oder einzelner Zellen im lebenden Organismus folgt.

Makroskopische Arten der Nekrose:

Koagulation von Proteinen mit langsamem enzymatischem Abbau und Organisation durchGranulationsgewebe.

Kolliquation (Verflüssigung): Rascher enzymatischer Abbau des abgestorbenen Gewebes.

EnzymatischerAbbau

Koagulationvon Proteinen

KOAGULATIONSNEKROSE

KOLLIQUATIONSNEKROSE

IRREVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

Mikroskopisch:

ZellkernKaryopyknose - Schrumpfung, BasophilieKaryorrhexis - Fragmentation, BasophilieKaryolyse - Hydrolyse der Nukleoproteine, Verlust der Basophilie

ZytoplasmaAzidophile, granuläre Umwandlung (eosinophilie)(erst nach 6-8 Stunden)

IRREVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

NEKROSEN

KOAGULATIONSNEKROSEN KOLLIQUATIONSNEKROSEN FETTGEWEBSNEKROSE

Spezielle Formen

Infarkt- Anämisch (AMI)- Hämorrhagisch (Intestinale)

Gangränöse Nekrose(Ischemische Nekrose + Bakterien)

Sonderformen:Fibrinoide Nekrose

Käsige Nekrose

Tumornekrose (zentrale Gebiete)

Emollitio cerebri(Hirninfarkt)

Akute Pancreatitis

IRREVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

Wichtige Begriffe

Hypoxie – Alle Zustände verminderten O2-Gehaltes in Zellen, die mit einer Störung der oxydativen Energiegewinnung in Geweben einhergehen.Hypoxämie – Verminderter Sauerstoffgehalt des Blutes.

Ischämie – Inadäquate Blutversorgung eines Organs oder des Teiles eines Organs.

Infarkt – der Gefäßverschluß mit Gewebstod / Ischämische Nekrose einer Gewebsregion

Anämischer Infarkt – Nekrose der gefäßabhängigen Gewebsregion nach Verschluss einerzuführenden Arterie durch Arteriosclerose oder Thrombose oder infolge einer kritischen, grenzüberschretenden Stenose der versorgenden Arterie.

Hämorrhagischer Infarkt – Vaskulär bedingte Nekrose mit Einblutung.1. Nekrose infolge Verschlusses eines arteriellen Systems bei noch erhaltener Blutzufuhreines Zweiten Gefässystems, welches aber die Nekrose nicht verhindern kann.(Lunge, Leber)2. Nekrose infolge Verschlusses abrführender Venen, meist durch Thrombosen.3. Bluteinstrom über arterielle oder venöse Kollateralen in einen zunächst anämischenInfarkt. (Darm)

DEFINITION/BEGRIFFEZELLSCHADEN

Koagulationsnekrose

(Denaturierung und Gerinnung des Eiw.)fest, trocken, blaßweißlich -"lehmfarben"

Ursache: meist Unterbrechung der Blutzufuhr.Abheilung: Narbenbildung (Infarctus obsoletus)

IRREVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

Morphologie: Zuerst geschwollene, später lehmgelbe, zerbrichbare Bezirke,Erwaschene GewebezeichnungDemarkationslinie rote und weisse

NEKROSEN

KOAGULATIONSNEKROSEN KOLLIQUATIONSNEKROSEN FETTGEWEBSNEKROSE

Spezielle Formen

Infarkt- Anämisch (AMI)- Hämorrhagisch (Intestinale)

Gangränöse Nekrose(Ischemische Nekrose + Bakterien)

Sonderformen:Fibrinoide Nekrose

Käsige Nekrose

Tumornekrose (zentrale Gebiete)

Emollitio cerebri(Hirninfarkt)

Akute Pancreatitis

IRREVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

HERZINFARKTKOAGULATIONSNEKROSE

Bei über 90 %iger Stenose eines Koronargefäßes kommt es im Versorgungsgebiet zu Myolysen einzelner oderaller Muskelfasern (akuter Myokardinfarkt).

Die morphologischen Veränderungen sind zeitabhängig

HERZINFARKTKOAGULATIONSNEKROSE

KARYOLYSE

Contraction bands

Querstreifung

NIERENINFARKTKOAGULATIONSNEKROSE

NIERENINFARKTKOAGULATIONSNEKROSE

NEKROSEN

KOAGULATIONSNEKROSEN KOLLIQUATIONSNEKROSEN FETTGEWEBSNEKROSE

Spezielle Formen

Infarkt- Anämisch (AMI)- Hämorrhagisch (Intestinale)

Gangränöse Nekrose(Ischemische Nekrose + Bakterien)

Sonderformen:Fibrinoide Nekrose

Käsige Nekrose

Tumornekrose (zentrale Gebiete)

Emollitio cerebri Akute Pancreatitis

IRREVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

DÜNNDARMINFARKTKOAGULATIONSNEKROSE

LUNGENINFARKTKOAGULATIONSNEKROSE

Hämorrhagischer Lungeninfarkt

“In Organen mit ausgeprägtem Kollateralkreislauf kommt zu hämorrhagischen Infarkten.”

Hämorragische Lungeninfarkte treten in der Regel nur dann auf, wenn neben dem Verschluß

einer Pulmonalarterie auch eine Linksherzinsuffizienz vorliegt.

Lungeninfarkt mit ausgedehnten Blutungen im infarzierten Bereich. Im Randbereich sieht

man eine Hyperämie mit weiten Blutgefäßen.

Thrombembolie

Löst sich ein Thrombus von dem Ort, wo er entstanden ist (Gefäßwand, Endokard), wird

er mit dem Blutstrom verschleppt und verschließt (embolisiert) im weiteren Verlauf eine

Arterie. Diesen Vorgang nennt man Thrombembolie.

Insuffizienz

Schwäche oder ungenügende Leistungsfähigkeit eines Organs.

Hyperämie

Vermehrte Durchblutung durch Weitstellung der Blutgefäße. Zahlreiche

Entzündungmediatoren sind vasoaktiv und vermitteln eine Hyperämie.

LUNGENINFARKTKOAGULATIONSNEKROSE

NEKROSEN

KOAGULATIONSNEKROSEN KOLLIQUATIONSNEKROSENFETTGEWEBSNEKROSE

Spezielle Formen

Infarkt- Anämisch (AMI)- Hämorrhagisch (Intestinale)

Gangränöse Nekrose(Ischemische Nekrose + Bakterien)

Sonderformen:Fibrinoide Nekrose

Käsige Nekrose

Tumornekrose (zentrale Gebiete)

Emollitio cerebriAkute Pancreatitis

IRREVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

GANGRÄNÖSE NEKROSEKOAGULATIONSNEKROSE

Ischemische Nekrose + Bakterien

Trockene Gangrän: Gefäßverschluß(Infarkt)

Feuchte Gangrän:Nekrose + Fäulnisbakterien

(Erweichung, partielle Verflüssigung)

NEKROSEN

KOAGULATIONSNEKROSEN KOLLIQUATIONSNEKROSENFETTGEWEBSNEKROSE

Spezielle Formen

Infarkt- Anämisch (AMI)- Hämorrhagisch (Intestinale)

Gangränöse Nekrose(Ischemische Nekrose + Bakterien)

Sonderformen:Fibrinoide Nekrose

Käsige Nekrose

Tumornekrose (zentrale Gebiete)

Emollitio cerebriAkute Pancreatitis

IRREVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

FIBRINOIDE NEKROSEKOAGULATIONSNEKROSE

Fibrinoide Nekrose:Nekrose + Fibrindurchtränkung

fibrinähnlich: eosinophil, amorph, droppelbrechend

Ursachen: Hyperergische, Autoimmune-KrankheitenArteriolonekrose, Ulcus pepticum des Magens und Duodenums.

NEKROSEN

KOAGULATIONSNEKROSEN KOLLIQUATIONSNEKROSENFETTGEWEBSNEKROSE

Spezielle Formen

Infarkt- Anämisch (AMI)- Hämorrhagisch (Intestinale)

Gangränöse Nekrose(Ischemische Nekrose + Bakterien)

Sonderformen:Fibrinoide Nekrose

Käsige Nekrose

Tumornekrose (zentrale Gebiete)

Emollitio cerebriAkute Pancreatitis

IRREVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

Verkäsung:

gelblich, trocken, bröckelig

Ursache: TBC, TularämieAbheilung:

Vernarbung; Hohlraumbildung (Kaverne)

KÄSIGE NECROSEKOAGULATIONSNEKROSE

NEKROSEN

KOAGULATIONSNEKROSEN KOLLIQUATIONSNEKROSENFETTGEWEBSNEKROSE

Spezielle Formen

Infarkt- Anämisch (AMI)- Hämorrhagisch (Intestinale)

Gangränöse Nekrose(Ischemische Nekrose + Bakterien)

Sonderformen:Fibrinoide Nekrose

Käsige Nekrose

Tumornekrose (zentrale Gebiete)

Emollitio cerebriAkute Pancreatitis

IRREVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

Kolliquationsnekrose

Enzymatische GewebeauflösungGehirnHerz – Myomalazie

Morphologie: matschige Konsistenz, geschwollene, ballonierte Zellen

IRREVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

GEHIRNINFARKTKOLLIQUATIONSNEKROSE

Emollitio cerebri

Erweichung - Verflüssigung

Abheilung: Hohlraumbildung (Cysta ex emollitione)

Das Beispiel zeigt einen Erweichungsherd des Gehirns. In der Übersicht erkennt man ein

Stück Großhirngewebe.

In der Übersicht zeigt sich innerhalb des Gewebes eine aufgelockerte Erweichungs- und

Nekrosezone. Auffallend ist, dass die äußerste Rindenschicht intakt geblieben ist. Man

erkennt in der Randzone eine vakuoläre Auflockerung als Ausdruck des interstitiellen

Hirnödems.

GEHIRNINFARKTKOLLIQUATIONSNEKROSE

Necrose

NEKROSEN

KOAGULATIONSNEKROSEN KOLLIQUATIONSNEKROSEN FETTGEWEBSNEKROSE

Spezielle Formen

Infarkt- Anämisch (AMI)- Hämorrhagisch (Intestinale)

Gangränöse Nekrose(Ischemische Nekrose + Bakterien)

Sonderformen:Fibrinoide Nekrose

Käsige Nekrose

Tumornekrose (zentrale Gebiete)

Emollitio cerebri Akute Pancreatitis

IRREVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

Trauma

AKUTE PANKREATITIS II.PANKREAS

Pathogenese der akuten Pankreatitis

Mechanismen:

GangobstuktionCholelithiasis, PankreatolithiasisObstuktion der Ampulla VateriChronischer Alkoholismus

Azinuszell-SchadenAlkohol, Medikamente, Trauma, Ischämie, Viren

Abnormer intrazellulärer TransportMetabolische Schäden, Alkohol, Gangobstruktion

- In situ Aktivierung von Verdauungsenzymen: Proteasen, Lipase, Phospholipase, Elastase- Lipolytische Fettgewebsnekrose- Andauung von Gefäßwänden -> Blutung- Ödem, akute Entzündung- Dystrophe Verkalkungen -> Lithiasis

Pathologische Formen:

- Akute, ödematische Pankreatitis- Akute, nekrotische, hämorrhagische Pankreatitis

Klinik: Kriterien der akute Pankreatitis:

1. Charakteristischen klinischen Symptomatik2. Erhöhte Amylaseaktivität im Serum

IRREVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

FETTGEWEBSNEKROSE“Enzymatisch bedingte Nekrose des Fettgewebes durch Lipasen”

GlyzerinTriglyzeride

Lipase

hydrolysis Fettsäuren

+

+ Ca2+, Mg2+, Na+

Bildung von Seife

AKUTE PANKREATITIS/MORPHOLOGIEPANKREAS

Fettgewebsnekrosekreidig-weße Stippchen im Pancreas und Fettgewebe Ursache: Entzündung, TraumaAbheilung: Vernarbung

AKUTE PANKREATITIS/MORPHOLOGIEPANKREAS

Zellschaden

17.09.2018 Dr. Botond TIMÁR

ProgrammANPASSUNGSREAKTIONEN

normales Gewebe

Normalbedingungen“Steady state”

PhysiologischerZellersatz

veränderteAnforderungen

Schädigung

Anpassung(Adaptation)

irreversibelreversibel

HyperplasieHypertrophie

Atrophie……

Zelltod

NekroseApoptose

Zell-/Gewebsschädigende Noxen können verschiedenartige morphologische Veränderungen in den betroffenen Geweben/Organen hervorrufen.

Neben irreversiblen Veränderungen(Nekrosen)können auch reversible Gewebsuntergänge resultieren (Hydrops, Verfettung, Ablagerung, unterschiedlicher Substanzen/Pigmente).

Als Sonderform des Zelluntergangs ist der programmierte Zelltod zu nennen, der sich auch ohne Einwirkung einer Noxe ereignen kann.

ProgrammANPASSUNGSREAKTIONEN

WICHTIG

Nekrose – Morphologische Veränderung, die dem Untergang eines umschriebenenGewebebezirkes oder einzelner Zellen im lebenden Organismus folgt.

Makroskopische Arten der Nekrose:

Koagulation von Proteinen mit langsamem enzymatischem Abbau und Organisation durchGranulationsgewebe.

Kolliquation (Verflüssigung): Rascher enzymatischer Abbau des abgestorbenen Gewebes.

IRREVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

Wichtige Begriffe

Hypoxie – Alle Zustände verminderten O2-Gehaltes in Zellen, die mit einer Störung der oxydativen Energiegewinnung in Geweben einhergehen.Hypoxämie – Verminderter Sauerstoffgehalt des Blutes.

Ischämie – Inadäquate Blutversorgung eines Organs oder des Teiles eines Organs.

Infarkt – der Gefäßverschluß mit Gewebstod / Ischämische Nekrose einer Gewebsregion

Anämischer Infarkt – Nekrose der gefäßabhängigen Gewebsregion nach Verschluss einerzuführenden Arterie durch Arteriosclerose oder Thrombose oder infolge einer kritischen, grenzüberschretenden Stenose der versorgenden Arterie.

Hämorrhagischer Infarkt – Vaskulär bedingte Nekrose mit Einblutung.1. Nekrose infolge Verschlusses eines arteriellen Systems bei noch erhaltener Blutzufuhreines Zweiten Gefässystems, welches aber die Nekrose nicht verhindern kann.(Lunge, Leber)2. Nekrose infolge Verschlusses abrführender Venen, meist durch Thrombosen.3. Bluteinstrom über arterielle oder venöse Kollateralen in einen zunächst anämischenInfarkt. (Darm)

DEFINITION/BEGRIFFEZELLSCHADEN

REVERSIBLE ZELLSCHADEN

REVERSIBLE SCH.ZELLSCHADEN

ProgrammANPASSUNGSREAKTIONEN

normales Gewebe

Normalbedingungen“Steady state”

PhysiologischerZellersatz

veränderteAnforderungen

Schädigung

Anpassung(Adaptation)

irreversibelreversibel

HyperplasieHypertrophie

Atrophie……

Zelltod

NekroseApoptose

Morphologie geschädigter ZellenReversibler und irreversibler SchadenZelltodNekroseTypen der NekroseApoptose

Intrazelluläre Ablagerungen

Zelluläre Adaptation von Wachstum und DifferenzierungAtrophieHypertrophieHyperplasieMetaplasieDysplasie(Neoplasie)

Weitere Zelluläre und Extrazelluläre VeränderungenVerkalkungenUrateAmyloidose

BEGRIFFE/TERMINOLOGIE

DEFINITION/BEGRIFFEZELLSCHADEN

• Hydrops• Verfettung• Ablagerung unterschiedlicher Substanzen/Pigmente

reversible Veränderungen

REVERSIBLE ZELLSCHADENZELLSCHADEN

Zell-/gewebsschädigende Einflüsse sowie verschiedene Stoffwechselerkrankungen können neben der direkten Zellschädigung zu einer vermehrten Ablagerung überschüssiger Substanzen führen.

DegenerationEntartung der Zelle, Einlagerungen führen zu Degenerationen

Zellhydrops durch Energiemangel, Hyperhydration ( Zelltrübung durch geschwolleneMitochondrien)

extrezelluläre Ablagerungen – z.B. Amyloidose

Zellverfettungintrazelluläre Einlagerung von Fetten in Zellen, die keine Fettzellen sindoft Fortsetzung hydropischer Schwellung,

Überangebot von Fetten (Ernährung, verstärkte Lipolyse),

Störung der Utilisation ( Hypoxie, chem – tox Gifte, bakt tox Gifte)

betroffen v.a. Leber, Niere, Herz, Muskel -Organvergrösserung, gelblich, mikroskop. Löcher/Vakuolen

DEGENERATIONANPASSUNGSREAKTIONEN

FettleberEine Leberzellverfettung kann im Rahmen von zahlreichen Leberschädigungenauftreten:

• Nutritiv-toxisch (Alkohol!!), • Medikamentös (z.B. Kortikosteroide), • Schock, • Mangelernährung, • Obesität• Diabetes mellitus• Schwangerschaft.

Die Alkoholhepatopathie beginnt zunächst mit einer großtropfigen Zellverfettungohne nennenswerte Entzündung (ab ca. 20-60g Alkohol/Tag).

DEGENERATIONADAPTATION

VERFETTUNG

Dieses Stadium ist im Präparat zu sehen. Die Alkoholfettleber ist bei Abstinenz innerhalb von Wochen rückbildungsfähig. Bei weiterem regelmäßigem Alkoholkonsum kann es zu einer Alkoholhepatitis kommen (ab 120g Alkohol/Tag in jedem Fall).

großtropfigen Zellverfettung

LEBERVERFETTUNGADAPTATION

LEBERVERFETTUNGADAPTATION

Fettablagerung - Fettige DegenerationLeber (steatosis hepatis)

Makr.: Volumenzunahme, plumper Rand, teigige KonsistenzMikr.: anfangs meist zentrolobulär, klein-, oder groß-tropfigKlin.Bedeutung: nur bei schwerer Verfettung …… Leberzirrhose!

Proteinablagerungen - Hyaline Degeneration

Deskriptive Sammelbezeichnung für eosinophile PAS + Diastase-resistente isotrope Koazervate

Hyaline Tropfen in Leberzellen bei angeborenem Alfa-1-Antitrypsinmangel

Mallory-Körperchen: bizare oder netzige Alkoholhyalin in Leberzellen immunhistochemisch Präkeratin

Councilman-Körper: azidophile, rundliche Körper im sinusoidalem Raum der Leber bei Virushepatitis (Zellnekrose).

REVERSIBLE ZELLSCHADENZELLSCHADEN

DEGENERATIONANPASSUNGSREAKTIONEN

Pigmentablagerungen/Pigmente

Endogene Pigmente

Melanin schwarz-braunes Pigment mit Ablagerung in der Hautund Uvea

vermehrte Produktion von Melanin durch Melanozytenbei UV-Bestrahlung und Schwangerschaft; pathologisch z. B. beiMorbus Addison, melanozytären Tumoren

Lipofuszin lysosomalesAlterungspigment vongelblich-brauner Farbe

reichert sich v. a. in langlebigen Zellen (wie Herzmuskel, Leber und Niere) an; Ursprung ist nichtabbaubares zelleigenesnekrotisches Material; vom Gesamtaspekt her resultiert die sog. „brauneAltersatrophie“,

DEGENERATIONANPASSUNGSREAKTIONEN

Pigmentablagerungen/Pigmente

endogene Pigmente

Hämosiderin gelblich-braun, entsprichtFe3+-Salzen in Lysosomen

Ablagerung von Hämosiderinbei Eisenüberladung des Organismus(z. B. bei Hämochromatose), hämolytischer Anämie

exogene Pigmente

Rußpartikel (Kohlestaub) schwarz, Aufnahme über die Lungen

Anthrakose

Tusche, Kohle,andere Farbstoffe

Tätowierung Haut, Abtransport in regionale Lymphknoten

AMYLOIDOSE

Definition:Amyloid sind eosinophile, lichtmikroskopisch strukturlose ("hyaline") Proteinablagerungen, denen gegenüber anderem Hyalinbestimmte histochemische und biophysikalischeEigenschaften gemeinsam sind.

Nachweis:Amyloid ist aufgrund des hohen Anteils an Glykokonjugaten mit Lugol'scher Lösung färbbar(daher amyloid= stärkeähnlich). Diese unspezifische Färbereaktion läßt sich gut an Organpräparaten durchführen.

Amyloid bindet den Farbstoff Kongorot und wird dadurch polarisations-optisch doppelbrechend ("apfelgrüne" Färbung im polarisierten Licht). Diese Reaktion beweist die Amyloidnatur einer Ablagerung und wird in der histologischen Diagnostik eingesetzt.

Ultrastrukturell:Fibrillen unterschiedlicher Länge, aber ähnlichen Durchmessers von etwa 10 nmß-Faltblattstruktur.

AMYLOIDOSEZELLSCHADEN

Makroskopie

Makroskopisch zeigen von der Amyloidose stärker betroffenen Organen eine grau-weisse, speckige Färbung und eine gummiähnliche, vermehrte Konsistenz.

• "Schinkenmilz“ - Amyloidoseder roten Milzpulpa

• "Sagomilz“ - Amyloidoseder weissen Milzpulpa (durch Zeichnungsvermehrung der Follikel)

AMYLOIDOSEZELLSCHADEN

Amyloidaufbau: Allen Amyloidarten sind folgende Komponenten gemeinsam:

- fibrilläres Protein mit β-Faltblattstruktur (β-Fibrillen)mit Grundkrankheit variierend, für Amyloidtyp namensgebend,

- Serum-Amyloid-P-Komponente (SAP),

- Heparansulfat-Proteoglykane (vom Basalmembran-Typ)

AMYLOIDOSEZELLSCHADEN

Unterteilung

• nach Gewebsverteilung:generalisierte (systemische) ↔Isolierte (lokalisierte) Amyloidose

•nach Genetik: familiäre (hereditäre, primäre) ↔sekundäre (erworbene) Amyloidosen

•nach Klinik:z.B. seniles, endokrines, zerebrales, perivaskuläres,kutanes Amyloid etc.

AMYLOIDOSEZELLSCHADEN

Kategorie Haupt-fibrillen-protein

AssoziierteKrankheit

Vorläuferprotein

SYSTEMISCHE/GENERALISIERTE AMYLOIDOSE

AL – Amyloidose(primäre Amyloidose)

AL MyelomPlasmazell-Dyskrasieoder B-ZellenLymphom

Immunglobulin leichtkettenIg lambda, kappa

AA – Amyloidose(sekundäre Amyloidose)

AA Chr. entz. Prozesse SAA

Hereditäre Amyloidosen AA, ATTR SAA, Transthyretin (mutant)

LOKALISIERTE AMYLOIDOSEN

Senile zerebrale Amyl. Aβ Alzheimer Kr. APP

……

AMYLOIDOSEZELLSCHADEN

Verkalkungen

Lokalisierte Calciumphosphat - Ablagerungen betreffen zumeist wenig

stoffwechselaktive (bradytrophe) Gewebe, wobei man nach der Pathogenese

dystrophische und metastatische Verkalkungen unterscheiden kann.

Dystrophische Verkalkungen finden sich aufgrund von Calciumphosphat-

Anreicherung über die Löslichkeitsschwelle hinaus in Nekrosen und insbesondere in

degenerativ verändertem Bindegewebe, so in Leiomyomen, Strumen, Herzklappen,

Gelenkkapseln, Bändern und Sehnen (z.B. kalzifizierende Tendopathie),

Gefäßwänden bei Atherosklerose und auch in parenchymatösen Organen wie Niere,

Leber, Myokard, Darm. (Kalziumstoffwechsel ist normal!!!)

Metastatische Verkalkungen treten bei Störungen des Calcium-Metabolismus

(vermehrte Aufnahme, verminderte Ausscheidung, Vitamin-D-Intoxikation,

Hyperparathyreoidismus) auf.

VERKALKUNGENZELLSCHADEN

Psammom-Körperchen

Lok.: Hauptsächlich im Plexus choroideus, gelegentlich im Arachnothel.

Vorkommen auch z.B. in Plexuspapillomen, Meningeomen, papillären

Schilddrüsenkarzinomen und serös-papillären Ovarialtumoren.

Klinische Bedeutung: Keine.

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