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PSAG Deggendorf – Traumen und ihre Folgen – Dr. Peter Schopf – 9.12.20091 Folie 1

TraumenNeurobiologie

Amygdala / HippcampusEpigenetikTelomereOxitocin

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Die zwei Hauptakteure

Amygdala und Hippocampus

AMYGDALA HIPPICAMPUS

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Amygdala

das Notfall- und Alarmsystem

Adrenalin / CortisolImplizites System

Implizites System

Amygdala

Alarm- Notfallsystem

StressreaktionAbwehrverhalten

Ereignis

AngstEmotionen

Erleben

Bewertung

Cortisol

NNM

NNR

Sympathikus

Adrenalin

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Hippocampus

das Kontextsystem

Explizites System

Zeitgitter

Ich-Bewusstsein

Hippocampus

Kontext

Ereignis

Amygdala

Alarm- Notfallsystem

Ereignis

Bewertung Bewertung

sehen hören riechen tasten bewegen

Speicherung / Gedächtnis

Kontext-Gedächtnis-System

Erleben

autobiographische Daten

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Zusammenspiel beider Akteure

Gas und Bremse

Hormonelles GleichgewichtAngemessene Reaktion

Hippocampus

Zeitgitter

Kontext

Ereignis

Amygdala

Alarm- Notfallsystem

StressreaktionEreignis

AngstEmotionen

Erleben

Bewertung

Cortisol

NNM

NNR

Sympathikus

Adrenalin

Bewertung

sehen hören riechen tasten bewegen

Kontext-Gedächtnis-System

Ich-Bewusstsein

Erinnerungsmaterial

BremseSteuerungssystem

opt. Hormonspiegels

Das Amygdala-System ist die schnelle unspezifische BahnFür das Überleben ist es besser, schnell zu reagieren, auch wenn es überschießend und unspezifisch ist. Schnelligkeit scheint ein Überlebensvorteil zu sein.Die evolutiv geprägten Wege übernehmen das Kommando.

Das Hippocampus-System ist die langsame spezifische Bahn Hat eher die Aufgabe unangemessene Reaktionen zu verhindern, als Reaktionen zu veranlassen.

Das System des Abwehrverhaltens über die Amygdala findet sich bis hinunter zu den Reptilien.

Es wurde sehr früh in der Evolution entwickelt. Reizung der Amygdala ruft das jeweils artspezifische Abwehrverhalten hervor.

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Das Wesen eines Traumasauf biologischer Ebene

unorganischer Stress

hoher Stresslevellange anhaltender Stress

immer wiederkehrender Stress

HippocampusHippocampus

Zeitgitter

Ereignis

Amygdala

Alarm- Notfallsystem

StressreaktionEreignis

AngstEmotionen

Erleben

Bewertung

Cortisol

NNM

NNR

Sympathikus

Adrenalin

sehen hören riechen tasten bewegen

Kontext-Gedächtnis-System

Ich-Bewusstsein

Erinnerungsmaterial

BremseBewertung

Gas

BremseSteuerung

Hormonspiegels

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Folgen

Schädigung des Hippocampus

Kurzzeitfolgender Hippocampus verliert ab einem bestimmen den Cortisol-Spiegel seine Fähigkeit zu steuern.

Langzeitfolgen Strukturellen Veränderungen des Hippocampus Schrumpfung des Hippocampus

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Folgen für das Gedächtnis

Störung der Einspeicherung Störung der Erinnerung

Folgen für das GedächtnisDer Hippocampus verliert die Fähigkeit Ereignisse in den Langzeit- und Kontextspeicher des expliziten Gedächtnisses einzuspeichern.

Hippocampus

Zeit

Ich-Bewusstsein

Kontext

Ereignis

Amygdala

Alarm- Notfallsystem

Ereignis

Bewertung Bewertung

Kontext-Gedächtnis-System

Erleben

Störung der autobiographischen Daten

Speicherung / Gedächtnis

Beeinträchtigungen des Raumgedächtnisses (räumlicher Kontext). der zeitlichen Zuordnung (zeitlicher Kontext).der Bewertung (Sinnkontext)sich an stress- oder traumabedingte Ereignisse zu erinnern

Störungen der Merkfähigkeit (ohne Beeinträchtigungen des IQ)Detailwissen vs. Kontextwissen

Folgen der Störung der autobiographischen DatierungLöcher in der eigenen Lebenserinnerung

Angst, UnsicherheitIdentitätsproblemeIch-SchwächeEntwicklungsstörungenLebenskonzept

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Normale FunktionBalance der beiden Systeme

Regelsystem funktioniert

Amygdala Hippocampus

Implizite emotionale Erinnerungen

Empfindung der Sympathikuswirkungen- Erregung- Muskeln- Atmung- Haut ...

Explizite Erinnerungen an emotionale Situationen

Konkrete Erinnerungen - an die Situation / Kontext- an Zeit- an PersonenEinbettung in Konstrukte- Bedeutung, Wertung, …

reine Tatsachen ohneemotionale Empfindungen

Befehlsgeber für die Ausführung von Überlebensreaktionen

objektivbewusstlangsam

subjektivunbewusst

schnell

prozedural deklarativ

Explizite Erinnerungen an emotionale Situationen

Konkrete Erinnerungen - an die Situation / Kontext- an Zeit- an PersonenEinbettung in Konstrukte- Bedeutung, Wertung, …

Implizite emotionale Erinnerungen

Empfindung der Sympathikuswirkungen- Erregung- Muskeln- Atmung- Haut ...

UmwandlungIntegrationObjektivierung

werden bewusst

Verbal beschreibbar

Zeit/Raum zuordnen

Bedeutung geben

Ich fühle …

Ich sehe wie ich fühle

Ich fühle

ImplizitesIch

ExplizitesICH

IntegrationGanzheitlichesICH

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Störung der RegelungDysbalance

Hippocampus

Amygdala

Explizite Erinnerungen an emotionale Situationen

Konkrete Erinnerungen - an die Situation / Kontext- an Zeit- an PersonenEinbettung in Konstrukte- Bedeutung, Wertung, …

Implizite emotionale Erinnerungen

Empfindung der Sympathikuswirkungen- Erregung- Muskeln- Atmung- Haut ...

Die impliziten Mechanismen treten stärker hervor. Emotionale Empfindungen sind losgelöst und schwer einzuordnen.

Es ist nicht möglich, diese mächtigen und belastenden impliziten Erinnerungen in explizite umzuwandeln.

Explizite Erinnerungen an emotionale Situationen

Konkrete Erinnerungen - an die Situation / Kontext- an Zeit- an PersonenEinbettung in Konstrukte- Bedeutung, Wertung, …

Implizite emotionale Erinnerungen

Empfindung der Sympathikuswirkungen- Erregung- Muskeln- Atmung- Haut ...

UmwandlungIntegrationObjektivierung

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Folge der Störung:

Furchtkonditionierung

Die veränderte „Welt“ unter StressStress verstärkt Stress

Trigger

Der Ausfall der Bremswirkung durch den Hippocampus verstärkt die durch die Amygdala vermittelten impliziten Lernwege.

Furchtkonditionierung

implizites Gedächtnis explizites Gedächtnis

Ereignisse / Realität

Stress Implizite Lernwegeunbewusst

explizite Lernwegebewusst

implizites Gedächtnis explizites Gedächtnis

konditioniert

Überlebensreaktion

Programme

Ereignis

Ereignis Keine Bewusstwerdung

notwendig

UnterschwelligeAuslösung

Stress

Überlebenswichtighöchste Priorität

Ereignis

Stress verstärkt unbewusste Konditionierungen Adrenalin-Effekt

Logik des impliziten Stress-Systems:Ereignisse

müssen wichtig seinmüssen behalten werden

Konditionierte Ereignissesind wichtig und erfolgreich, weil man überlebt hat

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Dissoziation

Implizites

EsExplizites

Ich

Ganzheitliches ErlebenI + E verschmelzen zu

einem einheitlichen ‚Erleben des Augenblicks

Angst

Emotionen

Schmerz

Ohne Hippocampusist das Erleben diffus, ohne zu wissen warum

Tatsachen ohneemotionale Empfindungen

Ohne Amygdala ist das Erleben emotional neutral

KonstrukteBewertungen

Fakten

Implizites

EsExplizites

Ich

Angst

Emotionen

Schmerz

Tatsachen ohneemotionale Empfindungen

KonstrukteBewertungen

Fakten

Ein Teil der heiß und schnell handelt, ohne lang zu denkender unbewusst handeltder auf evolutiv Bewährtes zurückgreiftder in ähnlichen Situationen Erfolgreiches einsetzt der reflexhaft reagiert (unter Stress konditionierte Überlebensreflexe)

Ein Teil der kalt, der überlegt und bewusst agiertder langsam und reflektiert handeltder auf Erlerntes zurückgreiftder bewertetder Konstrukte bildet

Dissoziation

Für das Überleben sinnvoll

Ich sehe wie ich fühle

Ich fühle

Implizites

EsExplizites

Ich

Angst

Emotionen

SchmerzTatsachen ohne

emotionale Empfindungen

KonstrukteBewertungen

Fakten

Agiert reflektorisch, autonomÜberlebensreflexe

Werden nicht integriertUnd damit nicht bewusst

Konstruiert eine neue Wirklichkeitveränderter Raum und Zeit neue Erklärungsmodelleveränderte Identitäten, Bewertungen ..

Implizites

EsExplizites

Ich

Dissoziation wird zum ÜberlebensstilTeile werden zu Teilpersönlichkeiten (Alters) Wenn sie ausgestaltet werden (Namen) Wenn sie sich bewähren Wenn sie das Überleben sichern

Preis: > man geht aus der Realität > Sucht

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Löschung

Stress bewirkt auch ein Versagen der Regulationswirkungen des präfrontalen Kortex auf die Amygdala.

Implizite Lerninhalte werden verstärkt und resistent gegen Löschen.

Unbewusste, implizite Erinnerungen sind unauslöschlich! Sie müssen in das eigene Leben integriert werden.Man muss lernen, mit ihnen umzugehen und ihre Auslösung unter Kontrolle bekommen.

Löschen löscht nicht die Erinnerungen, sondern nur deren Ausdruck.

Sie kehren nach einer gewissen Zeit wieder zurückUnter Stress besonders leicht (Schwelle)

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Epigenetik

Neue Erkenntnisse die unser Weltbild verändern

Maus

TraumaKurze Wegnahme der Mutter

antriebsloser

Schlechteres Beherrschen sozialer Spielregelngegenüber anderen

Schlechte Stressverarbeitung

Schlechteres Lernen

Gene

IrreversibleVeränderung

Eiweiß

Eiweiß

Lebens-Bedingungen

Lebens-Bedingungen

Lebens-Bedingungen

VerhaltenEigenschaften

Umwelt bedingt

erlerntgeprägt

sensible PhasenBindungssystem

Epigenetik

DNA

Genetisch bedingt

angeboren

DNA

Vater Mutter

Kinder

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Telomere

Kinder

TraumaMissbrauch

emotionale VernachlässigungMisshandlung

Lebenserwartung

IrreversibleVeränderung

Chromosomen

Telomere

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Genetische Typen

Oxitocinstoffwechsel

Typen der StressverarbeitungTypen der Traumaverarbeitung

Selbstheilung ChronifizierungMischformen

Chronisches Posttraumatisches Syndrom

Gene

GG

AG

AA

Oxitocinrezeptor Emotionale VerarbeitungVerhalten gegenüber anderen

Einfühlsamer / soziales Gespür / BindungsverhaltenWiderstandsfähiger gegenüber Stress

Heftigere Stressreaktionen

Heftigere Stressreaktionen

Reduzierte Angst / Agression

„Kuschelhormon“

Oxitocin

Stresshormon

Cortisol

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Bindungssystem

Kindliche Entwicklung

Liebevolle ZuwendungStabile sichere Bindung

Stressresistenz

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Neurobiologische Perspektiven

Typen der StressverarbeitungTypen der Traumaverarbeitung

Selbstheilung ChronifizierungMischformen

Spezifische Tests / Diagnose

Spezifische Therapie / Prävention

Risikogruppe

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