Über die Verwendung von Fertigfolien bei der semiquantitativen dünnschicht-chromatographischen...

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Kurze Mitteilungen 287

wider . Diese en~spricht jedoch nicht der wirksamen Inhibitorkonzentration, da sich die Substanzen auf der Kieselgel-Platte zersetzen, obwohl in abgedun- kelten R/~umen gearbeitet wurde und die Inhibitoren mSgliehst kurz vor der Enzymaufbringung aufgetra- gen wurden.

Von den drei anderen bekannten Enzym-Inhibi- toren, Jodessigs/~ure, DFP und N-~thylmaleimid, hemmte mit Ausnahme yon godessigs/iure keiner, wobei die Hemmung dureh Jodessigs/~ure auch nur recht sehwaeh ausfiel und als weiter Hemmhof um eine Farbintensiviernng im Zentrum auftrat. Jod- essigs/iure hemmt Enzyme bekanntlich durch Bil- dung von S-Alkylderivaten der Cysteinreste, yon denen im Pepsin 6 vorhanden sind [9]. Die unter- suchten Phenylharnstoff-Herbizide liegen mit ihrer Hemmintcnsit/~t im mittleren Bereieh. Die Hemm- zone umgibt dabei eine zentrale Farbintensivie- rung, die auf ein Aufbrechen der Harnstoffbindung und einer Reaktion der entstandenen Amine mit Ninhydrin zuriickznfiihren sein diirfte. Andere unter- suehte Herbizide aus verschiedenen Gruppen zeigten keine Hemmwirkung. Sehwermetall-Ionen konnten in diesem Fall nieht als einfaehe, unspczifisehe Inhibitoren eingesetzt werden, da sie mit Amino- s/~uren komplexieren, die dadureh dem Ninhydrin- Nachweis nur noch beschr/~nkt zug/inglich sind.

Interessant ist das Ausbleibcn einer Enzymhem- mung naeh Diisopropylfluorophosphat(DFP)-Be- handlung. Dieses FeMen der Hemmung wird jedoeh verst/~ndlich, wenn man bedenkt, dab DFP nur Stria-

enzyme durch Phosphorylierung des Serin-OH im aktiven Zentrum hemmt, Pepsin aber im aktiven Zentrum Aspartat besitzt. Das vorliegende Ergcbnis sprieht damit nur fiir die Zuverl/issigkeit dieses DC- enzymatischen Verfahrens und ffir seine Verwend- barkeiC als Screening-Testmethode.

Hervorzuheben ist, dal~ sieh Substrat I besser fiir die Untersuehungen eignet als Substrat I I , da es zu einer erheblieh gleichm/~f~igeren Ausfi~rbung der Platten und grSSeren Naehweisempfindlichkeit fiihrt.

Dem Bundesministerium fiir Forschung und Technologie wird ffir die Finanzierung dieser Arbeit im Rahmen des koordinierten Forsehungsprogramms ,,Herbizide unter Um- weltbedingungen" gedankt.

Literatur

1. Delpierre, G.R., Fruton, J. S.: Prec. Natl. Acad. Sci. U. S. 54, 1161 (1965)

2. Erlanger, B. F., Vratsanos, S. M., Wasserman, N., Cooper, A. G. : J. Biol. Chem. 240, PC 3447 (1965)

3. Geike, F.: J. Chromatogr. 44, 95 (1969) 4. Geike, F. : J. Chromatogr. 52, 447 (1970) 5. Geike, F. : diese Z. 255, 134 (1971) 6. Geike, F. : diese Z. 256, 203 (1971) 7. Geike, F. : diese Z. 258, 284 (1972) 8. Geike, F. : diese Z. 261, 397 (1972) 9. Rajagopalan, T. G., Moore, S., Stein, W. It. : J. Biol. Chem.

241, 4940 (1966)

Dr. F. Geike Dr. I. Schuphan Institut fiir Pflanzenschutzmittelforschung Biologische Bundesanstalt ffir Land- und Forstwirtschaft D-1000 Berlin (Dahlem), KSnigin Luise-StraBe 19

Uber die Verwendung yon Fertigfolien bei der semiquantitativen diinnschicht- chromatographischen Bestimmung yon Gesamt-DDT (p,p'-DDT und p,p'-DDE) in der Humanmflch

Use of Ready-Made Foils for the Semi-Quantitative Thin-Layer Chromatographic Determination of Total DDT (p,p'-DDT and p,p'-DDE) in Human Milk

Best. yon DDT in Milch; Chromatographie, Dfinnschicht; Fertigfolien, Humanmileh

H. Thielemann

Eingegangen am 29. Januar 1973

Neben den bew/~hrten/~ualysenvorsehriften zur Be- stimmung yon Gesamt-DDT (p,p'-DDT und p,p'- DDE) in Lebensmitteln, z.B. in der Milch, wird im

Schrifttum auch eine Sehnellmethode mit begrenzter Anwendung, und zwar ohne zus/~tzliehe Reinigung, empfohlen [1].

20 ml Milch (bzw. 2--5 g Butter) wcrden mit 40--60 ml verg/~lltem ~thanol (960/0ig) und 10--15g KOH versetzt und in einem 100 ml-Kolben 30 rain unter RfickttuB ge- kocht. Die dunkelbraun gef/~rbte LSsung wird in einen Seheidetrichter iibergeffihrt und 3 real mit 25 ml Hexan aus- geschfittelt. Die vereinigten Extrakte sind im Schfittel- trichter 2real mit 40 ml 500/0igem verg/s -~-thanol zu wasehen und anschliellend fiber Natriumsulfat zu trocknen. Das LSsungsmittel wird abdestilliert, der Rfickstand mit 1 ml Hexan aufgenommen und zur dfinnschicht-ehromato- graphischen Untersuchung verwendet.

Fiir semiquantitative diinnschicht-chromatographische Bestimmungen yon DDT kfnnen allgemein die in fiblicher Weise mit Kieselgel G nach Merck beschichteten Platten, die an der Luft etwa 30 rain und bei 105--110~ im Trocken- schrank getroeknet wurden, verwendet werden. Vor ihrem Verwendungszweck sind die so vorbereiteten Platten aller-

288 Z. Anal. Chem., Band 266, Heft 4 (1973)

dings erst in bidest. Wasser zu stellen und ohne Auflegen des Deckels parallel zur Streiehrichtung aufsteigend chlorid- frei zu waschen. Wenn die Wasserfront den oberen Rand erreicht hat, empfiehlt es sich, die Platten herauszunehmen, an der Luft zu troeknen und ca. 20 rain bei 105--11O~ im Trockensehrank naehzutroeknen. Es wird dann ein zweites Mal mit frisehem dest. Wasser gewasehen. Die Platten mfissen ansehlieSend dutch 20 rain Troeknen bei 105 bis ll0~ aktiviert und dann unmittelbar verwendet oder fiber Blaugel kurze Zeit aufbewahrt werden. Bei liingerer Auf- bewahrung ist es erforderlich, vor der Verwendung erneut zu aktivieren.

Die Verwendung yon Silufol-Fertigfolien UV 254 der Fa. Skls Kavalier (~SSR) zur semiquanti- tat iven Bestimmung yon DDT in der Milch ist be- senders empfehlenswert, da man diese lediglieh ein- real mit Aceton (aufsteigend) zu waschen braucht. Sic sind nach kurzer Troeknung bei Zimmertempera- fur sofort einsatzf/~hig und zeichnen sich durch eine /~ul3erst schnelle Laufzeit aus (ca. 15--20 min). Sflu- fol-Fertigfolien setzen sieh aus Kieselgel ffir Chro- matographic mit einem Luminescenzindicator zu- sammen (Unterlage: Aluminiumfolie, BindemiStel: St/~rke). Eine Aktivierung der Fertigfolien ist nicht erforderlieh.

Als Spriihreagens zur Identifizierung yon DDT diente eine LSsung yon 1,7 g Silbernitrat in 10 ml dest. Wasser gelSst, der 5 ml konz. Ammoniald5sung

hinzugeffigt und mit Acebon auf 200 ml verdiimlt wurde.

Die besondere Problematik der semiquantitativen dfinnschieht-chromatographisehen Bestimmung in- secticider ehlorierter Kohlenwasserstoffe, wie z.B. DDT, ergibt sieh aus der gro$cn Stabilit/~t dieser Ver- bindungen in der belebten und unbelebten Natur, die zum biologisehen Ph/~nomen der Anreieherung in Nahrungsketten ffihrt. Zur Feststellung der p,p'- DDT- und p,p '-DDE-Kontamination wurden im Jahre 1972 insgesamt 187 Humanmilehproben (Einzelmilchproben) auf Riickst/~nde (Gesamt-DDT) untersueht. Von den Proben waren bei einer diinn- schicht-ehromatographisehen Nachweisgrenze yon 0,05ppm nur l l P r o b e n (6,0~ rfiekstandsfrei. 39 Proben (21,1~ enthielten 0,07 ppm, 44 Proben (23,9~ 0,13ppm, 20Proben (10,7~ 0,17ppm, 43Proben (23,40/0) 0,25ppm, 7Proben (3,80/0) 0,34 ppm, 16 Proben (8,70/0) 0,5 ppm, 2 Proben (1,1~ 1,25ppm, 1 Probe (0,6~ 2,5 ppm und 1 Probe (0,60/0) 5,0 ppm.

Literatur

1. Zentralinstitut f. Emi~hrung, Potsdam. Nahrung 14, 653 (1970).

Dr. rer. nat. H. Thielemann DDR-36 Halberstadt, WasserturmstraBe 10 Deutsche Demokratisehe Republik

G r a v i m e t r i s c h e B e s t i m m u n g

y o n F l u o r i d d u r c h F / i l l u n g als ( C ~ H s ) a S n F

aus h o m o g e n e r L S s u n g .

V e r g l e i c h m i t d e r k l a s s i s c h e n M e t h o d e

Gravimetrie Detemination of Fluoride by Precipitation as (CsHs)aSnF from Homogeneous Solution. Comparison with the Classical Method

Best. yon Fluorid als (C6Hs)3SnF; Gravimetrie; homogene LSsung

J. Tseholakowa Abt. f. anorg. Chemic, Chem.-Teelm. Inst., Sofia-Darwenitza, Bulgarien

Eingegangen am 19. Oktober 1972; neue Fassung 11. April 1973

Die bekannte F/~llung yon Fluorid als Triphenylzinn- fluorid [1] konnte dadurch verbessert werden, dab die salpetersaure LSsung nach Zusatz yon Harnstoff

auf 50~ erw/~rmt wurde, dann mit dam Reagens versetzt und auf dam Wasserbad (N57~ untcr Rfickflul3 und ununterbrochenem Rfihren 2,5 h er- hitzt wurde. Durch diese langsame ErhShung des pH-Wertes wird der Niederschlag aus homogener LSsung ausgef/fllt und dadureh eine bessere Aus- bfldung der Kristalle erzielt. Ein Vergleich mit der klassischen Methode ergab bei jeweils 12 Bestim- mungen folgende Werte: Standardabweichung 0,32 ~ (0,33 ~ klassisch) ; Genauigkeit + 0,11 ~ ( + 0,91 ~ ) ; mittleres Gewieht des Triphenylzinnfluorids aus dem Filtrat 0,00072 g (Spuren); mitgef/~lltes Triphenyl- zinnehlorid 0,00098 g (0,0021 g).

Literatur

I. Ballczo, H., Schiffner, H.: diese Z. 152, 3 (1956).

Dr. d. Tseholakowa Abt. f. anorg. Chemie, Chem.-Teehn. Inst. Sofia-Drawenitza, Bulgarien

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