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Bericht: Chemische Analyse organischer KSrper. 521
Glaswolle adsorbiert. Nan bringt nach beendeter Reaktion die feuchte Glaswolle in das Norphin-Schwefels~ture-Gemisch und sptilt mit Wasser
nach, wobei Sorge zu tragen ist, dass das Wasser sich nicht mit der Schwefels~ure mischt, sondern daraber geschichtet bleibt. Es ist zu beachten, dass die Reaktion (Viotettfarbung an der Randzone) erst nach einigen Minuten vollendet ist.
Die Elektrolyse geschieht mit m~iSiger Stromdichte mit 21/~ Ampere.
Nach ausgeftihrten Versuchen lassen sich mit diesen Apparaten
0,02--0,025 g Methan in wenigen Minuten mit voller Sicherheit als
Formaldehyd nachweisen.
Uber einige Reaktionen des FormMdehyds bei Gegenwart yon konzentrierter Schwefels~ure berichtet H u go Di t z 2) und bespricht im besonderen das V e r h a l t e n yon N a p h t a l i n , F l u o r e n , Phen- a n t h r e n und a n d e r e n K o h l e n w a s s e r s t o f f e n g e g e n F o r m - a l d e ! l y d und k o n z e n t r i e r t e S c h w e f e l s ~ t u r e .
Werden einige Kubikzentimeter konzentrierter Schwefels~ure mit einem Tropfen einer verdt~nnten wasserigen FormaldehvdlSsung versetzt
und nun eine geringe 3fenge Naphtalin zuge[~t~gt, so f~rbt sich dieses schon in der K~t]te deutlich blau; diese Plauf~rbung wird bei schwachem
Erhitzen iatensiver und schliess]ich dunkelviolett bis blauschwarz, ger- wendet man eine konzentrierte, 40-prozentige Formaldehydl~Ssung, so ist die Blauf~trbung schon bei gew6hnlieher Temperatur sebr intensiv. Wird Naphtalin mit einer ganz geringen Menge Paraformaldehyd und einem L'berschuss yon konzentrierter Sehwefels~aure versetzt, so tritt eine dunkel- violette F~rbung auf.
Wird ein KSrnehen Naphtalin in Chloroform gel6st, einige Tropfen einer verdannten FormMdehydlSsung und konzentrierte Sehwefels~ture zugesetzt, so bildet sieh an der Grenzfl~ehe der Flt~ssigkeiten eine blau-
gef~rbte Zone, und beim Durehsehatteln seheidet Sich ein sehr volumi- noses, dunkelblau gefgrbtes Produkt aus. Aueh bei Anwendung yon
Tetraehlorkohlenstoff an Stelle yon Chloroform tritt die geaktion mit gleicher Empfindliehkeit ein.
Werden zu einer geringen Menge Naphtalin einige Kubikzentimeter konzentrierte Sehwefels~ture hinzugefagt und hierauf 0.1ecru einer Form- aldehydlSsung, entspreehend ungefahr 0,00059 Formaldehyd, so tritt eine deutliehe hellviolette F~rbung auf. Bei etwa 0,001g Formaldehyd
1) Chemiker-Zeitung 31, 445 und 486. • F r e s e n i u s , Zeifschrift f. anal. Chemie. LIV. Jahrgang. 10. Heft. 35
522 Bericht: Chemische Analyse organischer KSrper.
ist die F~rbung kornblumenblau, w~hrend bei 0,00005 g Formaldehyd die erzielte F~rbung mehr schwach braun ist. Wird die Reuktion in der Weise durchgeft~hrt, dass xN~phtalin in Chloroform gelSst, konzen-
trierte Schwefelshure und hierauf die Formaldehydl6sung zugesetzt wird~ so kann noeh mit ungef~hr 0,00008 g Formaldehyd eine deutliehe Blau- f~rbung der Schwefelsiiureschicht beobaehtet werden. Die Reaktior~ dt~rfte also in gewissen F~llen zum q u a l i t a t i v e n xNachweis yon Formaldehyd verwendbar sein.
Bei der Priifung yon M i l c h auf Formaldehyd ist das Kaseln zuvor dureh Zusatz yon etwas verdannter Schwefels~ure auszufiillen und das Filtrat mit lqaphtalin-ChloroformlSsung und konzentrierter Sehwefelsiiure zu priifen. Sehr geringe Mengen Formaldehyd sind aber auch dann noch nieht sicher zu erkennen.
Ansehliessend an die Versuche mit Iqaphtalin wurde das Verhalten yon F l u o r e n , P h e n a n t h r e n , A n t h r a z e n , R e t e n , Chryse i~ und C a r b a z o l gegen Formaldehyd und konzentrierte Sehwefels~ture gepraft. Alle diese Produkte geben ghnliche Reaktionen, blaue, blau- griine bis rotviolette Fiirbungen und Ausseheidungen, auf deren Einzel- heiten wir aber hier nicht mehr eingehen kSnnen.
Die Trennung der Glukose un4 l~ruktose nach dem yon W i n t e r ~) angegebenen Verfahren, welches darauf beruht, dass nur die Bleiverbindung der Dextrose, nicht aber die der L~vulose dureh Kohlensaure zersetzbar sein sol!, wurde yon M i n t z e ) nachgepraft. Er gelangte dabei zu dem Ergebnis, dass diese Methode nieht anwendbar ist, da Kohlens~ure nieht nur die Bleiverbindung der Glukose, sondern aueh die der Fruktose spaltet.
2. Q u a n t i t a t i v e B e s t i m m u n g o r g a n i s c h e r K S r p e r .
a. Elementaranalyse.
])as Bleisuperoxyd in tier :Elementaranalyse nehmen M. D e n n s t e d t und F. H a s s l e r ~) in Schutz gegenaber den Einwendungen Hug(> We il's~), welcher bei einer Anzahl Probeanalysen 0,4 bis aber 1°/~ Kohlenstoff zu wenig gefunden hat und diese Differenz darauf zurack- ftihrt, dass das Bleisuperoxyd aus nicht aufgekl~rten Ursaehen Kohlen-
1) Yerg]. diese ZeitGschrift 35, 725 (1896). ~) Zentralbl. Zuckerind. 16, 999; durch Chemiker-Zeitmng 32, R. 318. 3) Ber. d. deutsch, chem. Gesellsch. zu Berlin 43, 1197. 4) ¥ergl. diese Zeitschrift 50, 308 (1911).
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