Der Bibliothekskatalog 3.0 oder: Bibliografische Daten als Linked Open Data

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Einführung in das Thema Linked Open Data für Metadaten aus Bibliotheken (Normdaten, bibliografische Informationen, Verfügbarkeitsinformationen) mit einer Anwendung der Designprinzipien für Linked Data von Tim Berners-Lee auf Daten aus Bibliotheken.

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Der Bibliothekskatalog 3.0 oder:

Bibliografische Daten als Linked Open Data

Anne ChristensenStaats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von

Ossietzky26.Mai 2010

2. verb. u. erw. Auflage, Mai

2010

Zettelkatalog

Total analog(zumindest in der Präsentation, nicht

immer in der Erstellung)

Der elektronische Katalog- auch OPAC genannt -

Katalog 0.5

Im Netz, aber nicht im Web

Katalog 1.0

Einzelne Bestandteile der bibliografischen Beschreibung mit Normdaten und anderen Katalogisaten verlinkt, aber nur innerhalb desselben Kataloges

Katalog 2.0

Einzelne Datensätze oder Listen können exportiert

werden, Anreicherung der Informationen mit zusätzlichen

Meta- und Nutzungsdaten

Katalog 3.0

Norm-daten

Bibl.-Adr.

Verfüg-barkeit

Katalog 3.0

Katalogisat aus Bibliothek

Personennormdaten

Schlagwort

Standorte und Verfügbarkeit

Die Theorie:Unsere Daten – bibliografische, Normdaten,

Verfügbarkeitsinformationen – werden modular zur Nachnutzung für andere

Dienste zur Verfügung gestellt.

Die Praxis:

Schwierig, technische & politische Komponente

Austauschformate• MAB• MARC21• Z39.50• Z39.88 (OpenURL, Link

Rsolving...)• bibTEX• Endnote

Datenmodelle

• RAK -> PICA +• Dublin Core• RDA, FRBR

Illustration: http://www.bbc.co.uk/blogs/radiolabs/s5/linked-data/s5.html

Aber warum überhaupt?

Unsere bibliothekarischen Daten könnten andere sinnvoll

ergänzen!

+

Schließlich sind gerade unsere Normdateien jahrzehntelang und systematisch strukturiert

gewachsen!

Unsere Daten würden bei Google gefunden

Anreicherung von bibliothekarischen Metadaten

Inhaltsverzeichnis bei Google Book Search

Katalogisat aus Bibliothek

Zitatnachweis von Amazon

LeserInnen des Buches bei LibraryThing

Biografie der Autorin bei Wikipedia

Andere Ausgaben bei xISBN

Wie?

Die technische Komponente

4 Prinzipien für Linked Data, übertragen auf bibliografische

Daten aus Bibliotheken

Wer hat es erfunden? Wie so oft: Tim Berners-Lee

Nicht nur Permalinks für ganze Katalogisate anbieten, sondern einzelne

Elemente der bibliografischen Beschreibung sowie der

Verfügbarkeitsinformationen durch Vergabe von URLs verlinkbar und

auffindbar machen.

„Use URIS as names for things“http://www.w3.org/DesignIssues/LinkedData.html

Permalinks?

eindeutige URLs, zum Beispiel zum Abspeichern als Lesezeichen

Die Verlinkung wird über http-Links realisiert, nicht über vergleichsweise exotische Identifikatoren wie DOIs,

URNs etc.

„Use HTTP URIs so that people can look up those names.“

statt

Ein normaler bibliografischer Datensatz wird modularisiert und

folgt damit anderen Datenmodellen als zuvor.

„When someone looks up a URI, provide useful information, using the standards (RDF, SPARQL).“

Der Grundgedanke

Die Umsetzung

HTML

RDF

Die Kataloganreicherung funktioniert dann von ganz allein.

„When someone looks up a URI, provide useful information, using the standards (RDF, SPARQL).“

Passiert schon rückwärts– aber nur halbautomatisch

Anreicherung

Unsere Katalogdaten stehen für andere zur Verfügung – die

Daten anderer für uns.

Der Katalog ist nur noch eine von vielen Anwendungen für

bibliografische Daten.

Literaturverwaltung: Citavi

Communities: Library Thing

Neuer TU-Katalog

beluga

Mobile Dienste

Freie und webfähige Daten aus Bibliotheken sind gut für

BenutzerInnen und Bibliotheken

Linked Open Data

Fantasie: Suchbegriff-Recommendervorhanden: automatisches

Vervollständigen

künftig: Suchen Sie auch nach: „Ritter Schutzkleidung“

Online-SWD

Fantasie: Wikipedia-Artikel mit bibliografischen Informationen

Zusammenfassung:

Einzelne Elemente

der bibliografischen Beschreibung

sowie Verfügbarkeitsinformationen

durch Vergabe permanenter URL

auffindbar und verlinkbar machen

ohne Geld dafür zu verlangen.

=> Linked Open Data

Was können wir tun?Die politische Komponente

Bescheid wissen!

Der freie Zugang zu Informationen ist eine entscheidende Voraussetzung für

erfolgreiche Wissenschaft und Forschung. Der GBV entwickelt ein

Lizenzmodell, das die freie Verwendung der Metadaten garantiert.

GBV-Strategiepapier 2011-2015

https://wiki.d-nb.de/display/LDS/Dokumentation+des+Linked+Data+Services+der+DNB

Die Hauptarbeit liegt bei der DNB:

Fakt: Metadaten,

die wir im LBS erzeugen, werden jetzt und künftig

in anderen Zusammenhängen weiter verwendet.

Darauf müssen in erster Linie die Verbünde und die DNB als

zentrale „Bewacher“ von Metadaten reagieren.

Darauf müssen in erster Linie die Verbünde und die DNB als

zentrale Bewacher von Metadaten reagieren.

Technisch: Datenmodellierung &

SchnittstellenPolitisch:

Lizenzmodelle

Wer für Open Access ist, muss auch für Open Data sein.

Vorsicht, wenn Metadaten-Anbieter

exklusive Rechte behalten wollen!

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