Museen und Kultur als Partner im Tourismus

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Der Oberösterreich Tourismus lieferte beim 20. Steirischen Museumstag (17.3.2012) Einblicke in touristische Trends und Entwicklungen sowie Gründe und Tipps für die stärkere Zusammenarbeit von Kultur und Tourismus.

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Museen und Kultur als Partner im Tourismus –

facts and figures

Was erwarten sich Kulturtouristen

und wie ticken die Touristiker?

Mag. Rainer Jelinek

20. Steirischer Museumstag

Vordernberg, 17. März 2012

- 2 -

• Marktforschung

• Statistik

• Trendbeobachtung

Grundlagen für strategische

Planungen

Grundlagen für Produkt-

Entwicklungen

Tourismusentwicklung und Marktforschung

MEGATRENDS

Wellen der Veränderung in der Gesellschaft

- 3 -

Globalisierung

Mobilität

Gesundheit

Connectivity

Individualisierung

Neo-Ökologie

New Work

Urbanisierung

Bildung

Alterung

Female Shift

50er und 60er 70er bis 90er 2000 +

Fleiß Lust Wissen

Pflicht Geld Wohlbefinden

Familie Ich Freundschaft

Glauben Atheismus Spiritualität

Treue Sex Erotik

Nutzen Fun Sinn, Selbstfindung

Lebensqualität

- 4 -

Transformation Transformation

Wertewandel:

Von der Spaßgesellschaft zur Sinnorientierung

Pflicht Spaß

Megatrend Bildung:

Höhere Bildung wird zum Standard

- 5 -

Anteil der Bevölkerung mit mindestens Maturaniveau

Quelle: Zukunftsinstitut GmbH (Hrsg.): Megatrend Dokumentation, Kelkheim, Dezember 2010

- 6 -

Wissenschaft wird zur neuen Erlebniskultur

Scientainment:

• Museen werden voller,

naturwissenschaftliche

Vorlesungen bekommen

Kult-Charakter

• Naturdokumentationen und

Doku-Drama-Filme sind

Quotenrenner

Wissenschaft als „Schlüssel

zum Weltverstehen“

- 7 -

Dimension „Kultur“ im Tourismus

• 28% der Deutschen wollen im Urlaub auch „etwas für Kultur und

Bildung tun“

• 35% haben in den letzten drei Jahren im Urlaub häufig „kulturelle und

historische Sehenswürdigkeiten oder Museen“ besucht

• 7,7% aller deutschen Urlaubsreisen sind „Kultur-Urlaubsreisen“,

13,9% aller Kurzurlaubsreisen sind „Kultur-Kurzurlaubsreisen“

• ABER: nur jeweils ein Drittel der Kulturreisen sind „reine Kulturreisen“,

zwei Drittel sind „Auch-Kulturreisen“ (Kultur nicht das Hauptmotiv)

Kulturangebot ist wichtiger „Nebeneffekt“ im Tourismus!

Quelle: FUR: Deutsche Reiseanalyse 2011. Modul Kultur & Events im Urlaub, Kiel, Juni 2011

- 8 -

Urlaubsarten der Österreich-Gäste

Privater Aufenthalt in Verbindung…

Sonstiges

Kulinarische Reise/Weinreise

Fun-Urlaub

Besuch einer Veranstaltung/eines Events

Anderer Sporturlaub

Gesundheits-Urlaub/Kur

Verwandten-/Bekanntenbesuch

Wellness-/Schönheits-Urlaub

Kultur-Urlaub

Shoppingreise

Besichtigungsreisen/Sightseeing

Städte-Urlaub

Radfahr-/Mountainbike-Urlaub

Bade-Urlaub/Urlaub am See

Natururlaub

Erholungsurlaub

Wander-/Bergsteig-Urlaub

1%

2%

3%

3%

4%

5%

6%

8%

9%

10%

10%

11%

12%

12%

19%

30%

39%

40%

Bild: ©OÖ.Tourismus/Röbl

Aktivitäten des Österreich-Urlaubers

- 9 -

Wandern 60%

Spazieren gehen 52%

Sehenswürdigkeiten besuchen 49%

Ins Restaurant gehen 43%

Schwimmen/Baden 43%

Ausflüge außerhalb des Urlaubsortes 40%

Typische Speisen oder Getränke aus der

Region genießen 34%

Naturattraktionen besuchen 29%

Shopping (NICHT Dinge des tägl.

Bedarfs) 22%

Radfahren 19%

Museen/Ausstellungen 17%

Ausflugsfahrten auf dem Wasser 17%

Heurigen, Buschenschank, Weinfeste 14%

Freizeitparks/Freizeitanlagen/Tierparks 14%

Veranstaltungen mit Brauchtum /

Volks(-tümlicher) Musik 12%

Wellness-/Schönheitsangebote nutzen 11%

Thermenbesuch 11%

Erlebnisbäder 11%

Bars/Diskotheken/Nachtleben 8%

Festivals und Events 8%

Gesundheits-/Kurangebote nutzen 6%

Veranstaltungen mit klassischer Musik,

Oper/Operetten 5%

Sportveranstaltungen 3%

Urlaubsart Kultururlaub

Kultururlauber bezeichnen ihren Aufenthalt auch als ...

• Städte-Urlaub (45%)

• Besichtigungsreise/Sightseeing (32%)

• Natururlaub (23%)

• Erholungsurlaub (22%)

• Shoppingreise (17%)

- 10 -

Informationsquellen des Kultururlaubers

Wie informiert sich der Kultururlauber?

- 11 -

45% über das Internet

23% Reiseliteratur/Reiseführer

20% Bei Bekannten/Verwandten

16% Prospekte

13% im Reisebüro

Aktivitäten des Kultururlaubers während dem

Aufenthalt

Welche Aktivitäten bevorzugen die Kultururlauber?

- 12 -

85%

49%

49%

48%

Sehenswürdigkeiten

besuchen

Spazieren gehen

Museen/

Ausstellungen

Ins Restaurant gehen

38%

37%

32%

30%

Wandern

Typische Speisen aus

der Region genießen

Shopping

Ausflüge außerhalb

des Urlaubsortes

Aktivitäten des Kultururlaubers während dem

Aufenthalt

Welche Aktivitäten bevorzugen die Kultururlauber?

• Veranstaltungen und Feste…..

– 20% Heurigen, Buschenschank, Weinfeste

– 19% Veranstaltung mit klassischer Musik, Oper/Operette

– 13% Bar/Diskothek/Nachtleben

– 12% Festivals und Events

– 10% Veranstaltungen mit Brauchtum / Volks(-tümlicher) Musik

- 13 -

Das Motiv Kultur im Tagesausflug:

Die Gründe für einen Tagesausflug

- 14 -

Quelle: OÖ Tourismus: AnTagA – Analyse Tagesausflug, Sommer 2010

Dauer des Tagesausflugs

- 15 -

Quelle: OÖ Tourismus: AnTagA – Analyse Tagesausflug, Sommer 2010

- 16 -

Die Zukunftsformel der Kultur

• Kultur wird in Alltagsleben einbezogen

• Breite Schichten der Bevölkerung verlieren die Schwellenangst

• Hochkultur wird vom Sockel geholt, aber nicht gestürzt

E + U = I

Ernste Kultur + Unterhaltungskultur = Integrationskultur

Nach: Opaschowski, Horst W.: Festspiel-Dialoge 2006, Salzburg, 16.08.2006

- 17 -

Die Erweiterung für den Kulturtourismus

E + U = 4 * I

• Integration

• Inszenierung

• Individualität

• Internationalität

- 18 -

Integration

• … als Durchmischung mit populären Unterhaltungsangeboten

• … als gesellschaftlicher In-Treff

• … als Bildungsangebot in der Wissensgesellschaft

- 19 -

Inszenierung

• … als „roter Faden“

• … als Erlebniswelt zum Anfassen

• … als Teil der Dienstleistungskette in der Destination

- 21 -

Internationalität

• … als Anspruch der reiseerfahrenen Globetrotter

• … als Kennzeichen der interkulturellen Kompetenz

• … als Beweis von internationalem Flair

Reisen und Ausflüge sind keine rationalen Produkte

Dahin … … oder dorthin?

- 22 -

Wohin wollen Sie auf Urlaub?

Denn insbesondere im Tourismus gilt:

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.

(Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 - 322 v. Chr)

1 + 1 = 3

Die touristische Dienstleistung ist

immer ein Bündel von Teilleistungen

- 24 -

Touristiker denken in Packages – Sie auch?

Verlängern Sie die Wertschöpfungskette!

Erzberg+Bahn - Abenteuer

Mit der Erzbergbahn, der steilsten Normalspur-bahn Europas, fahren Sie zu den 860 PS-starken Ausflugs-LKWs am Erzberg und erleben 1.200 Jahre Bergbaugeschichte.

Ihr Tagesprogramm beinhaltet:

• Fahrt mit der Erzbergbahn von Vordernberg zum Erzberg und retour

• Hauly-Abenteuerfahrt auf die Stufen des Erzbergs

• 3-gängiges Mittagessen im Haulyrestaurant

• Führung durch die Erlebniswelt Schaubergwerk

• 5-Euro-Gutschein für den Haulyshop

• Besichtigung des Heizhauses der Erzbergbahn

• Lokführerjause im Gasthof „Schwarzer Adler“ in Vordernberg

Tipps für eine garantiert erfolglose Partnerschaft

mit dem Tourismus

• Variieren Sie die Öffnungszeiten so oft wie möglich oder

verheimlichen Sie diese besser gleich! –

Gäste lieben den Überraschungs-Effekt, ob tatsächlich geöffnet ist.

• Sparen Sie sich Anfahrtsbeschreibungen in Broschüren bzw. auf der

Homepage sowie eine Wegweisung zu Ihrem Museum! Auch

Parkplätze sind völlig überbewertet! –

Eine kleine Bewährungsprobe schadet niemanden, denn es soll ja

nicht jeder kommen.

• Ihre Homepage steht für Kontinuität („letztes Update 2007“)! –

Immerhin hat Ihr Museum Tradition.

- 25 -

Tipps für eine garantiert erfolglose Partnerschaft

mit dem Tourismus

• Geben Sie immer die Termine für Führungen vor!

Bei größeren Gruppen teilen Sie die Gruppen und führen Sie

mehrmals hintereinander, keinesfalls brauchen Sie mehrere Führer! –

Die Gäste sollen sich nach dem Museumsführer richten, immerhin

wollen sie was von ihm.

• Wenn Sie Sonderausstellungen zu bestimmten Themen planen,

informieren Sie den Tourismusverband und Reiseveranstalter erst

einen Tag vor der Eröffnung! –

Sie könnten womöglich in Gruppenreise-Programme aufgenommen

und von Gästen überrannt werden.

- 26 -

Und das Allerwichtigste

Keine Kommunikation zwischen

Tourismuspartnern und Museen!

• Hotels und Gasthöfe dürfen die

Museen keinesfalls kennen

• Museen dürfen sich keinesfalls

für Gasthöfe und weitere

Sehenswürdigkeiten

interessieren

Empfehlungen und

Informationen dürfen nicht

passieren!

- 27 -

- 28 -

• Museum und Kultur sind

selten das Hauptmotiv für

den Täter (Touristen)

• aber willkommener

Komplize für einen

gelungenen Urlaub oder

Ausflug

Zusammenfassung

Tourismus

Zusammenfassung

Touristische Mathematik

für Museen:

• E + U = 4 * I

• 1 + 1 = 3

zwar nicht von Einstein,

trotzdem etwas eigenwillig …

- 29 -

Zusammenfassung

geplante Spontanität

• Touristiker planen langfristig

• damit Gäste sich spontan

entscheiden können

- 30 -

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Oberösterreich Tourismus Mag. Rainer Jelinek

Freistädter Straße 119

4041 Linz

Tel: 0732-7277- 163

Fax: 0732-7277- 9163

Email: rainer.jelinek@lto.at

www.oberoesterreich-tourismus.at

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