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Werbung beispielsweise in den Gelben Seiten ist viel zu teuer, veraltet – und bringt weniger Kundenkontakte als mobiles Marketing. Selbst ein kleiner stationärer Händler sollte heute via mobiles Internet mindestens mit seiner Adresse, Wegbeschreibung und Öffnungszeiten gefunden werden. Wenn Sie schon stationäre Händler zu mobilem Marke- ting raten – was ist dann mit Unternehmen aus dem Bereich E-Commerce? Veit: Für einen Onlinehändler ist es heute Pflicht, mobiles Marketing zu betreiben. Wer das unterlässt, wird keine große Zukunft mit seinem Shop haben. Welches Konzept sollte sich ein Händler für sein mobi- les Marketing zurechtlegen? Sexauer: Erst einmal muss er ein Ziel für seine Werbung festlegen, etwa Neukunden gewinnen. Danach sucht er sich ein Portal als Partner, der zu diesem Ziel passt. Da Warum sollten Einzelhändler mobiles Marketing einset- zen, um Erfolg zu haben? Hagen Sexauer: Die klassische Internetsite wird an Rele- vanz verlieren. Immer mehr und vor allem junge Kunden wollen sich spontan über Geschäfte informieren, bei- spielsweise wenn sie sich in einer frem- den Stadt aufhalten. Die bedienungs- freundlichen Smartphones er- leichtern ihnen dabei die Suche. Birger Veit: Durch das mobile Internet verändert sich das Nutzungsverhalten der Kun- den. Der bisherige Schau- fensterbummel wird nach und nach durch konkrete Produktsuche via Handy abgelöst. Darauf muss sich die Einzelhandelsbranche einstellen. MOBILES MARKETING Für den spontanen Kunden Apps lohnen sich nur bedingt, eine mobile Website ist Pflicht: Zwei Experten geben Einzelhändlern Tipps für mobiles Marketing. Birger Veit ist Mitgründer und Geschäftsführer der Cellu- lar GmbH. Die Hamburger Agentur für Marketing auf mo- bilen Plattformen hat unter anderem die iPhone-Apps der Tagesschau und des Otto Mobile Shops gebaut. VI M-Commerce Der Handel 7-8|2011 M c p u u n N s M H s s u u n m s m O pt ur ur nm Ne s Mi Ha m h sw sw s sw sw un un ng m c s s me On t sol rech mal euku Part tgrü ambu unter anderem die iPh men hat des Otto Mobile Shops hau und sweise in den Gelben Seiten ist viel zu nd bringt weniger Kundenkontakte als g. Se S lbs lb t e t in i kle kl ine i r stat ttion i äre ä H r Händ ädler l obiles Internet mindestens mit seiner chreibung und Öffnung szeiten g efunden stati i i i ist st st t d d d erce nline s lte eg eg ht htl le s mu e und r tne er und Geschäftsführe ünde er Agentur für Market urg ä är är H eH e Häd änd ändl ler ler zu zu io o on n n dan e? n hän sich ein Händler für sein m g gen? en? ss er ein Ziel für seine Werb en gewinnen. Danach su r, der zu diesem Ziel pa er zu die in H das unterläss op haben. er ist es n mit Unterneh ndler ist es he en ch n? er gew e op ha en ein Ziel än en dle Zi r f r sein Danach m e W Wer suc el pass r iste unte mit Untern ler ist es h der zu dies äss ein Händler für sein mo hone-Apps s gebaut. r der Cellu- ting auf mo- g ht e st. Da rbun i- bi tD st rbun cht er o mobi- bi g ich nche ft s st es heut das un k ? ? : F te n n z n y n Welches k rk Sexauer: xa ex au Se Mar M es le M Mar M M es l le ch lc We We Welche les M Mar Sexaue mobilem Marke- hm hmen en aus de dem m e Pflicht, mobiles sst, wird keine Pfli ht n aus de iles le M d ndle Onlinehän Wer betreiben. W m Sho mit seinem sich ept sollte se m m t sei ibe ine W n. W m S em ein Portal

Mobiles Internet im Handel

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Page 1: Mobiles Internet im Handel

Werbung beispielsweise in den Gelben Seiten ist viel zu

teuer, veraltet – und bringt weniger Kundenkontakte als

mobiles Marketing. Selbst ein kleiner stationärer Händler

sollte heute via mobiles Internet mindestens mit seiner

Adresse, Wegbeschreibung und Öffnungszeiten gefunden

werden.

Wenn Sie schon stationäre Händler zu mobilem Marke-

ting raten – was ist dann mit Unternehmen aus dem

Bereich E-Commerce?

Veit: Für einen Onlinehändler ist es heute Pflicht, mobiles

Marketing zu betreiben. Wer das unterlässt, wird keine

große Zukunft mit seinem Shop haben.

Welches Konzept sollte sich ein Händler für sein mobi-

les Marketing zurechtlegen?

Sexauer: Erst einmal muss er ein Ziel für seine Werbung

festlegen, etwa Neukunden gewinnen. Danach sucht er

sich ein Portal als Partner, der zu diesem Ziel passt. Da

Warum sollten Einzelhändler mobiles Marketing einset-

zen, um Erfolg zu haben?

Hagen Sexauer: Die klassische Internetsite wird an Rele-

vanz verlieren. Immer mehr und vor allem junge Kunden

wollen sich spontan über Geschäfte informieren, bei-

spielsweise wenn sie sich in einer frem-

den Stadt aufhalten. Die bedienungs-

freundlichen Smartphones er-

leichtern ihnen dabei die Suche.

Birger Veit: Durch das mobile

Internet verändert sich das

Nutzungsverhalten der Kun-

den. Der bisherige Schau-

fensterbummel wird nach

und nach durch konkrete

Produktsuche via Handy

abgelöst. Darauf muss sich

die Einzelhandelsbranche

einstellen.

MOBILES MARKETING

Für den spontanen Kunden

Apps lohnen sich nur bedingt, eine mobile Website ist Pflicht: Zwei Experten geben Einzel händlern Tipps für mobiles Marketing.

Birger Veit ist Mitgründer und Geschäftsführer der Cellu-

lar GmbH. Die Hamburger Agentur für Marketing auf mo-

bilen Plattformen hat unter anderem die iPhone-Apps

der Tagesschau und des Otto Mobile Shops gebaut.

VI M-Commerce Der Handel 7-8|2011

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nd bringt weniger Kundenkontakte als

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Page 2: Mobiles Internet im Handel

technische Firlefanz zu vermeiden. Daher lautet mein Rat:

Packen Sie nicht zu viele Inhalte in die App.

Klingt eigentlich einfach. Welche Fehler werden den-

noch gemacht?

Veit: Eine App, die für ein iPhone gebaut wurde, ist für ein

iPad wiederum nicht zweckmäßig. Denn bei beiden Gerä-

ten sind die Umgebungssituationen unterschiedlich. Das

iPhone ist für die schnelle, spontane Bedürfnisbefriedi-

gung für unterwegs. Bei der Nutzung eines iPads nimmt

man sich Zeit, entweder daheim oder im Zug. Niemand

läuft mit einem iPad durch die Fußgängerzone und sucht

sich ein Geschäft oder ein Produkt. Also müssen die Apps

immer auf die jeweiligen Plattformen angepasst werden.

Welche mobilen Werbemöglichkeiten gibt es außer

Apps?

Sexauer: Beispielsweise die Google AdWords, die auch

in mobilen Internetdiensten eingesetzt werden können.

Möglich ist auch der klassische Banner auf einer mobilen

Website, über den dann der Nutzer zu einem Geschäft ge-

leitet wird.

Was ist der größte Fehler beim mobilen Marketing?

Veit: Der Hauptfehler ist, dass Firmen versäumen, für ihr

mobiles Marketing auch eine mobile Website zu bauen,

auf der alle wichtigen Fakten eines Händlers sofort sicht-

bar werden: Adresse, Öffnungszeiten und Kontaktmöglich-

keit. Ein Nutzer, der über Handywerbung auf eine reguläre

Firmenwebsite geführt wird, bekommt dort Informationen,

die er in diesem Moment nicht benötigt, etwa die Unter-

nehmenshistorie oder die Namen der Mitarbeiter. Zudem

sind diese Websites per Handy zu kompliziert zu bedienen.

Folglich läuft die Werbung ins Leere.

Wie hoch belaufen sich die In-

vestitionen für eine mobile

Website?

Sexauer: Für eine Seite

ohne Shopping-Funktion

liegen die Kosten bei

einem niedrigen fünfstel-

ligen Betrag.

gibt es beispielsweise die Portale Meine-

stadt, Qype – oder für die Neukundenakquise

Groupon. Für Bestandskundenwerbung muss

die Werbung wiederum auf die entspre-

chende Region des Unternehmens ausge-

steuert werden, was die Kosten entspre-

chend minimiert.

Wie hoch sind denn die

Kosten?

Sexauer: In eine Ko-

operation mit ei-

nem der genann-

ten Partner sollte

man ein paar Tau-

send Euro inves-

tieren.

Mit welchen Beträ-

gen muss ein Händler

kalkulieren, wenn er sich

eine App bauen will?

Sexauer: Eine App ist teuer, und sie eignet

sich nicht für jeden Anbieter. Einerseits muss

sie dem Nutzer einen Mehrwert bieten. An-

dererseits muss der Händler darüber einen

deutlichen Ertrag erzielen, damit sich die Inves-

titionskosten von 20.000 Euro aufwärts lohnen.

Lohnt sich der finanzielle Aufwand?

Veit: Nicht für einen kleinen oder mittelständischen Händ-

ler. Aber es gibt Sammel-Apps, in denen sich ein Unter-

nehmen gut platzieren kann. Die App Foursquare bei-

spielsweise schafft virtuelle Räume, in denen sich ein

Händler platzieren kann. Für Kunden, die sich

dann in dieser App einloggen, wird ein Unter-

nehmen hier sichtbar. Der Händler wiederum

kann dort entsprechend Produkte bewer-

ben. Ein weiterer Weg wäre auch, wenn

die Händler einer Einkaufsstraße überle-

gen, sich eine gemeinsame App bauen zu

lassen, um sich dort als Verbund zu prä-

sentieren. Grundsätzlich gilt für die Planung

von Apps: Sie müssen so einfach wie möglich

sein. Der Nutzer muss sofort nach der Installation

einen Mehrwert bekommen, deswegen ist jeder

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Dr. Hagen Sexauer ist bei der Strategieberatung Sempora Experte für

Kundenbeziehungsmanagement, Mobiles Internet und Social Media.

Aufgezeichnet

von Steffen

Gerth

Der Handel 7-8|2011 M-Commerce VII

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