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1 Wenn - bei Verdacht auf Störung des physiologischen Rebounds infolge zerebellarer Schädigung - gezielt das Rebound-Phänomen geprüft werden soll, so wird hierfür in erster Linie folgende der genannten Untersuchungsmethoden durchgeführt: (A) Der Untersucher lässt den gegen Untersucherwiderstand angespannten, im Ellenbogengelenk rechtwinklig gebeugten Patientenarm plötzlich los. (B) Der Patient wird aufgefordert, sich im Stehen so weit wie möglich nach hinten durchzubeugen. (C) Der Patient bewegt rasch alternierend die Unterarme von Pronationsstellung zu Supinationsstellung ("so, als ob man eine Glühbirne einschraubt"). (D) Der Untersucher beugt den Arm des Patienten im Ellenbogen- gelenk hin und her; zuerst langsam, dann mit zunehmender Frequenz. (E) Der Patient wird aufgefordert, in einem weiten Bogen den Zeigefinger - bei geschlossenen Augen - langsam zur Nase zu führen und diese anzutippen. 2 Hinsichtlich des Meige-Syndroms gilt: (A) Es handelt sich in der Regel um die Folge einer Neuro- leptikatherapie. (B) Es beruht im Regelfall auf einer Störung des Kupfer- stoffwechsels. (C) Es handelt sich in der Regel um die Folge eines Hirn- tumors. (D) Es beginnt zumeist mit einer schlaffen Paraplegie. (E) Charakteristisch ist das Auftreten von Dystonien. 3 Was ist für das Adie-Syndrom am wenigsten kennzeichnend? (A) Aniridie (B) erhöhte Blendungsempfindlichkeit (C) Fehlen der Triceps-surae-Reflexe (D) Anisokorie (E) Akkommodotonie A -1- 2. Staatsexamen Frühjahr 2002 Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG

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1 Wenn - bei Verdacht auf Störung des physiologischen Reboundsinfolge zerebellarer Schädigung - gezielt das Rebound-Phänomengeprüft werden soll, so wird hierfür in erster Linie folgendeder genannten Untersuchungsmethoden durchgeführt:

(A) Der Untersucher lässt den gegen Untersucherwiderstand angespannten, im Ellenbogengelenk rechtwinklig gebeugten Patientenarm plötzlich los.

(B) Der Patient wird aufgefordert, sich im Stehen so weit wie möglich nach hinten durchzubeugen.

(C) Der Patient bewegt rasch alternierend die Unterarme von Pronationsstellung zu Supinationsstellung ("so, als ob man eine Glühbirne einschraubt").

(D) Der Untersucher beugt den Arm des Patienten im Ellenbogen- gelenk hin und her; zuerst langsam, dann mit zunehmender Frequenz.

(E) Der Patient wird aufgefordert, in einem weiten Bogen den Zeigefinger - bei geschlossenen Augen - langsam zur Nase zu führen und diese anzutippen.

2 Hinsichtlich des Meige-Syndroms gilt:

(A) Es handelt sich in der Regel um die Folge einer Neuro- leptikatherapie.

(B) Es beruht im Regelfall auf einer Störung des Kupfer- stoffwechsels.

(C) Es handelt sich in der Regel um die Folge eines Hirn- tumors.

(D) Es beginnt zumeist mit einer schlaffen Paraplegie.

(E) Charakteristisch ist das Auftreten von Dystonien.

3 Was ist für das Adie-Syndrom am wenigsten kennzeichnend?

(A) Aniridie

(B) erhöhte Blendungsempfindlichkeit

(C) Fehlen der Triceps-surae-Reflexe

(D) Anisokorie

(E) Akkommodotonie

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4 Eine vertikale Blicklähmung bei progressiver supranukleärerBlickparese findet sich am häufigsten bei folgendem dergenannten Krankheitsbilder:

(A) Sinus-cavernosus-Syndrom

(B) Mantelkanten-Syndrom

(C) Steele-Richardson-Olszewski-Syndrom

(D) (Foster-)Kennedy-Syndrom

(E) Tumor der Hypophyse

5 Für die internukleäre Ophthalmoplegie ist in erster Liniefolgende der genannten Nystagmusformen charakteristisch:

(A) Konvergenznystagmus

(B) dissoziierter Nystagmus

(C) Fixationsnystagmus

(D) Lagerungsnystagmus

(E) richtungsbestimmter Lagenystagmus

6 Die Tumoren des Zentralnervensystems werden z.T. in der WHO-Klassifikation entsprechend ihrer histologischen Wertigkeitgradiert.

Wie viele Dignitätsstufen werden dabei unterschieden?

(A) zwei: gutartig und bösartig

(B) drei: benigne - semimaligne - maligne

(C) vier: Grad I, II, III, IV

(D) fünf: Grad I (benigne) bis V (hochmaligne)

(E) sechs: Grad I-VI

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7 Hinsichtlich der Alzheimer-Demenz (Demenz vom Alzheimer-Typ)gilt nicht:

(A) Bei einem Teil der Patienten fanden sich Mutationen des Präsenilin-1-Gens.

(B) Ein charakteristischer Bestandteil der so genannten senilen Plaques ist das β-Amyloidprotein.

(C) Ätiologisch wird eine sporadische von einer familiären Form unterschieden.

(D) Der Liquorbefund ist charakterisiert durch eine starke Erhöhung des Gesamteiweiß-Wertes.

(E) Neuropathologisch finden sich typischerweise pathologische neurofibrilläre Veränderungen.

8 Was ist für das idiopathische Parkinson-Syndrom am wenigstencharakteristisch?

(A) Depression

(B) Schmerzbeschwerden in einem frühen Stadium der Erkrankung

(C) Pendelnystagmus

(D) Mikrographie

(E) Bradyphrenie

9 Welche der aufgeführten Substanzen ist für die orale Behand-lung des Morbus Parkinson nicht geeignet?

(A) Bromocriptin

(B) Dopamin

(C) Levodopa

(D) Ropinirol

(E) Selegilin

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10 Eine Therapie mit L-Dopa ist in erster Linie von Bedeutung beifolgendem der genannten Störungsbilder:

(A) Interosseus-anterior-Syndrom (Kiloh-Nevin)

(B) (primäres) Restless-legs-Syndrom

(C) Parinaud-Syndrom

(D) Jackson-Status

(E) Adie-Syndrom

11 Welche der folgenden Aussagen trifft am ehesten für die Choreamajor (Huntington) zu?

(A) Sie wird autosomal-rezessiv vererbt.

(B) Es handelt sich in erster Linie um eine Stoffwechsel- störung mit Läsion dopaminhaltiger Ganglienzellen.

(C) Sie ist mit einem Untergang GABA-haltiger Ganglienzellen verbunden.

(D) Wichtigstes pathomorphologisches Korrelat ist die Erwei- terung des dritten Ventrikels.

(E) Muskuläre Hypertonie und Hypokinese sind Leitsymptome der Erkrankung.

12 Zu den so genannten Prion-Krankheiten wird in erster Liniefolgende der genannten Erkrankungen gerechnet:

(A) Metachromatische Leukodystrophie

(B) Creutzfeldt-Jakob-Krankheit

(C) Funikuläre Spinalerkrankung

(D) Dermatomyositis

(E) Morbus Binswanger

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13 Hinsichtlich der (zentraleuropäischen) Frühsommer-Meningoenze-phalitis (FSME) trifft zu:

(A) Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Sonder- form (Unterform) der Borreliose.

(B) Der endemische Hauptschwerpunkt der Erkrankung liegt in Deutschland in Niedersachsen.

(C) Lymphozytäre Pleozytose im Liquor ist ein kennzeichnender Befund.

(D) Die Inkubationszeit nach Infektion bis zum Auftreten der ersten Krankheitserscheinungen beträgt im Regelfall 4-6 Wochen.

(E) Die Therapie erfolgt am besten mit Cephalosporinen der 3. Generation.

14 Bei einem 31-jährigen (bisher nie ernsthaft kranken) Manntritt erstmals ein Grand-mal-Anfall auf. In den 2 Tagen zuvorhabe er an Kopfschmerzen und Erbrechen sowie Fieber um 39 °Cgelitten. Der Patient wird nach dem Anfall umgehend stationäraufgenommen.

Bei der neurologischen Untersuchung finden sich neben einerleichten Bewusstseinsstörung eine deutliche amnestischeAphasie sowie gesteigerte Muskeleigenreflexe rechtsseitig. Diekraniale Computertomographie (CCT) ist unauffällig.

Welche der genannten Erkrankungen liegt am wahrscheinlichstenvor?

(A) Herpes-simplex-Enzephalitis

(B) Progressive multifokale Leukenzephalopathie

(C) Neuroborreliose

(D) Gerstmann-Sträussler-Syndrom

(E) Zytomegalie-Enzephalitis

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15 Was ist - beim Erwachsenen - für die in einem frühen Stadiumder Encephalomyelitis disseminata erstmalig aufgetreteneRetrobulbärneuritis am wenigsten charakteristisch?

(A) innerhalb von Tagen rasch zunehmende hochgradige Visusver- schlechterung

(B) Farbsinnstörungen

(C) klinische Manifestation und Verlauf als beidseitig simul- tan auftretende und verlaufende Retrobulbärneuritis

(D) Skotombildung

(E) für den Arzt zunächst unauffällig erscheinender Augen- fundus beim Patienten

16 Bei einer 27-jährigen Frau tritt erstmals eine Beinparese auf.Die Parese war der Frau beim Treppensteigen aufgefallen. Da inder MRT-Untersuchung Herde in der weißen Substanz des Gehirnsfestgestellt werden, wird als Ursache der Erkrankung eineMultiple Sklerose erwogen.

Sollte die Verdachtsdiagnose Multiple Sklerose zutreffen, soist hier welcher Befund am wenigsten wahrscheinlich zuerwarten?

(A) pathologische Erniedrigung der Glucosekonzentration im Liquor (bei normalem Blutzuckerwert)

(B) Nachweis einer lymphozytären Pleozytose im Liquor

(C) Darstellung oligoklonaler IgG-Banden im Liquor durch die Methode der isoelektrischen Fokussierung

(D) mit Hilfe einer Berechnungsformel Nachweis einer autoch- thonen IgG-Synthese anhand der Liquor- und Serumwerte des IgG und des Albumin

(E) Nachweis von Plasmazellen im Liquor

17 Bei der bakteriellen Meningitis ist die Darstellung der Erre-ger in der Gram-Färbung typischerweise grampositiv bei Infek-tion mit

(A) Meningokokken

(B) Haemophilus influenzae

(C) Pneumokokken

(D) Pseudomonas aeruginosa

(E) Escherichia coli

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18 Synonym für die Bezeichnung Impulsiv-Petit-mal-Epilepsie wirdin erster Linie folgende der genannten Bezeichnungen verwen-det:

(A) Juvenile Absencen-Epilepsie

(B) Primäre Leseepilepsie

(C) Juvenile myoklonische Epilepsie

(D) Psychomotorische Anfälle

(E) Pyknolepsie

19 Im Rahmen generalisierter tonisch-klonischer Anfälle (Grandmal ohne fokalen Beginn) findet sich am häufigsten folgenderder genannten Befunde:

(A) Dauer der tonischen Phase (vor Beginn der klonischen Phase): ca. 5-7 Minuten

(B) für die Dauer des Krampfanfalles: auf Stecknadelkopfgröße verengte Pupillen

(C) Asystolie für die Dauer der tonischen Phase

(D) postparoxysmaler "Terminalschlaf"

(E) krampfhaft geschlossene Augenlider im gesamten Verlauf des Krampfstadiums

20 Im Rahmen antiepileptischer Therapie über längere Zeit istwelches der genannten Antiepileptika am stärksten mit demRisiko der Entstehung einer Gingivahyperplasie behaftet?

(A) Phenobarbital

(B) Valproinsäure

(C) Phenytoin

(D) Clonazepam

(E) Carbamazepin

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21 Bei einem 57-jährigen Patienten mit Hirnmetastasen einesBronchialkarzinoms kommt es zu fokalen epileptischen Anfällen.

Welches der Arzneimittel ist in erster Linie als Monotherapeu-tikum zur Verhinderung weiterer Anfälle geeignet?

(A) Carbamazepin

(B) Clonazepam

(C) Ethosuximid

(D) Felbamat

(E) Primidon

22 Welches der Arzneimittel wird in der antikonvulsiven Therapievorwiegend zur Akutbehandlung verwendet, wohingegen die Mög-

lichkeiten seiner länger dauernden Anwendung durch Toleranz- entwicklung limitiert sind?

(A) Valproinsäure

(B) Carbamazepin

(C) Ethosuximid

(D) Diazepam

(E) Lamotrigin

23 Zur Therapie des rotatorischen Torticollis spasmodicus kommtin erster Linie in Betracht:

(A) selektive Durchtrennung der motorischen Wurzel C8

(B) selektive Durchtrennung des N. supraclavicularis

(C) Myotomie des M. scalenus anterior

(D) selektive Durchtrennung des N. transversus colli

(E) lokale Botulinumtoxin-A-Injektion

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24 Welche Aussage trifft für die multizystische Enzephalopathieam ehesten zu?

(A) Sie ist eine Folge schwerer hypoxisch-ischämischer perina- taler Hirnschädigung.

(B) Ihr liegt in der Regel eine Rh-Inkompatibilität zugrunde.

(C) Es handelt sich um eine Variante der Alkoholembryopathie.

(D) Sie ist Folge einer angeborenen Aquäduktstenose mit Liquorzirkulationsstörung.

(E) Sie ist mikroskopisch gekennzeichnet durch schwammartige Auflockerung der weißen Hirnsubstanz im unreifen Gehirn.

25 Bei der Gehirnsektion eines im Alter von 35 Jahren am AIDSgestorbenen Patienten findet man ausgedehnte, z. T. konflu-ierende kleinfleckige graue Herde hauptsächlich in der weißenSubstanz beider Großhirnhemisphären. Histologisch finden sichin den Entmarkungsherden vergrößerte Oligodendrozyten mitintranukleären Einschlusskörpern und eine Vielzahl von Astro-zyten mit stark vergrößerten Zellkörpern.

Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten und kann durchHistologie und Immunhistologie weiter abgesichert werden?

(A) AIDS-Enzephalitis

(B) zerebrales Lymphom

(C) Toxoplasmose-Enzephalitis

(D) progressive multifokale Leukenzephalopathie

(E) akute Encephalomyelitis disseminata

26 Eine 21-jährige Patientin berichtet über rezidivierende an-fallsartige Kopfschmerzen, die jeweils einhergehen mitDoppeltsehen, Sprechstörung, Drehschwindel, unsicherem Gangsowie Kribbeln in den Händen.Mehrere Familienmitglieder leiden unter Kopfschmerz-Beschwer-den.

Worum handelt es sich bei dieser Patientin am wahrschein-lichsten?

(A) so genannte Basilarismigräne

(B) Kleine-Levin-Syndrom

(C) Narkolepsie

(D) Menière-Krankheit

(E) West-Syndrom

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27 Eine 48-jährige (bisher beschwerdefreie) Frau stellt sich amfrühen Abend in der Notaufnahme vor. Sie klagt über starkeKopfschmerzen, die vor 4 Tagen schlagartig eingesetzt habenund seither nur geringfügig besser geworden sind.

Bei der allgemeinen neurologischen Untersuchung imponiert einedeutliche Nackensteifigkeit.

Es handelt sich am wahrscheinlichsten um folgende der genann-ten Erkrankungen:

(A) Porphyrische Krise

(B) Myelitis transversa

(C) Klivuskantensyndrom

(D) Subarachnoidalblutung

(E) Pseudotumor cerebri

28 Bei einem 72-jährigen Patienten wurde ein kraniales Computer-tomogramm angefertigt (axiale Schichten ohne Kontrastmittelga-be; siehe Abbildung Nr. 2 der Bildbeilage).

Welche der folgenden Diagnosen trifft am ehesten zu?

(A) infra- und supratentorielle Kalkschollen eines Oligoden- droglioms

(B) Wandverkalkungen der A. basilaris und der Karotisarterien sowie der A. cerebri media beidseits

(C) große Phlebolithen der tiefen Hirnvenen und des Sinus transversus

(D) ausgedehnte Kalkablagerungen in den Plexus choroidei

(E) Verkalkungen alter infra- und supratentorieller Toxo- plasmoseabszesse

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29 Bei einer 79-jährigen Patientin mit einer Aphasie und Hemipa-rese rechts wird zur Abklärung ein kraniales Computertomogrammangefertigt (axiale Schichten ohne Kontrastmittelgabe; sieheAbbildung Nr. 1 der Bildbeilage).

Welche der folgenden Diagnosen trifft am ehesten zu?

(A) tiefe axonale Hirnschädigung bei einer ausgeprägten Hirn- kontusion

(B) frontotemporoparietaler Parenchymuntergang infolge eines Karotisverschlusses

(C) Zustand nach Herpes-simplex-Enzephalitis

(D) temporale und parietale Herde einer Multiplen Sklerose

(E) progressive multifokale Leukenzephalopathie

30 Eine (streng einseitige) Querschnittsunterbrechung einerRückenmarkshälfte (komplettes Brown-Séquard-Syndrom) - mitSegmenthöhe der Unterbrechung im Thorakalmark - führt kaudaldes betroffenen Segmentes am wenigsten wahrscheinlich zuFolgendem:

(A) homolaterale motorische Lähmung

(B) kontralaterale Temperaturempfindungsstörung

(C) kontralateraler Ausfall der Lage- und Vibrationsempfindung

(D) homolaterale Hypästhesie

(E) kontralaterale Schmerzempfindungsstörung

31 (Ein- oder beidseitige) gürtelförmige Schmerzen im thorakalenoder abdominellen Bereich beruhen am wenigsten wahrscheinlichauf Folgendem:

(A) Neuroborreliose

(B) spinales Neurinom

(C) Zoster

(D) Pankreatitis

(E) Tolosa-Hunt-Syndrom

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32 Bei einem Patienten mit langsam-progredienten atrophischenParesen an beiden Händen ohne Sensibilitätsstörungen bestehtder Verdacht auf eine Progressive spinale Muskelatrophie (TypDuchenne-Aran).

Mit welchem der genannten Untersuchungsverfahren lässt sich- durch positiven Nachweis pathologischer Veränderungen - dieDiagnose der generalisierten Vorderhornerkrankung am zuver-lässigsten sichern?

(A) Liquoruntersuchung

(B) Ninhydrintest

(C) spinale Angiographie

(D) Elektromyographie

(E) Myelographie

33 Ein 65-jähriger Mann kommt zu Ihnen in die Sprechstunde, weilsich bei ihm in den letzten Monaten zunehmend Schluckstörungenund eine näselnde Sprache entwickelt haben.Sie finden bei der allgemeinen neurologischen Untersuchung zu-dem an beiden Händen eingesunkene Spatia interossea metacarpi,eine Schwäche der aktiven Fingerspreizung beidseits und eineZungenatrophie. Die untersuchten Muskeleigenreflexe - ein-schließlich des Masseterreflexes - sind gesteigert. Sensibili-tätsstörungen finden sich nicht.

Welche der folgenden Erkrankungen liegt am wahrscheinlichstenvor?

(A) (Miller-)Fisher-Syndrom

(B) Funikuläre Myelose

(C) Myatrophische Lateralsklerose

(D) Morbus Friedreich

(E) Morbus Binswanger

34 Bei der Prüfung auf Störungen der Oberflächensensibilität istdie topographische Zuordnung zu Dermatomen hilfreich.

Für den Daumen wird als Orientierungsmarke zumeist folgendesDermatom angegeben:

(A) C1

(B) C2

(C) C3

(D) C4

(E) C6

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35 Der Biceps-brachii-Reflex lässt sich in erster Linie folgendemder genannten Nervenwurzelbereiche zuordnen:

(A) C1

(B) C2

(C) C3

(D) C5

(E) Th1

36 Eine 17-jährige Ski-Fahrerin klagt seit einem schweren Sturzbeim Skilaufen vor drei Wochen über eine Schwäche im Bereichder Hand- und Fingermuskulatur links und Dysästhesien imBereich der linken ulnaren Handpartie. Auffällig ist zudem einhomolaterales Horner-Syndrom.

Es handelt sich am wahrscheinlichsten um folgende der genann-ten Störungen:

(A) obere Armplexusläsion

(B) untere Armplexusläsion

(C) Spinalis-anterior-Syndrom

(D) Wurzelläsion C5 durch zervikalen Bandscheibenvorfall

(E) Sympathische Reflexdystrophie

37 Eine Mononeuritis multiplex ist in erster Linie charakteris-tisch für folgende der genannten Erkrankungen:

(A) Panarteriitis nodosa

(B) rezidivierende Trigeminusneuralgie

(C) Multiple Sklerose

(D) Spasmus facialis

(E) Supinatorlogensyndrom

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38 Bei der Polyneuropathie kommt es am häufigsten zu folgendemder genannten Befunde:

(A) richtungsbestimmter Nystagmus

(B) brachiofazial betonte Halbseitenlähmung

(C) See-saw-Nystagmus

(D) hochfrequenter chronischer Singultus

(E) distal betonte sensomotorische Ausfälle

39 Bei Funktionsausfall eines N. abducens induziert die störendeDoppelbildwahrnehmung häufig eine kompensatorische Kopfhaltungdes Patienten.

Mit welcher kompensatorischen Kopfhaltung ist bei Ausfall deslinken N. abducens am häufigsten zu rechnen?

(A) Der Kopf ist nach links gedreht.

(B) Der Kopf ist nach rechts gedreht.

(C) Der Kopf ist auf die linke Schulter gebeugt.

(D) Der Kopf ist auf die rechte Schulter gebeugt.

(E) Der Kopf ist nach vorn gebeugt.

40 Zur Funktionsprüfung des N. accessorius ist folgende dergenannten Methoden am besten geeignet:

(A) Prüfung der aktiven Schulterhebung gegen Widerstand

(B) Prüfung des Kulissenphänomens

(C) Prüfung des Chvostek-Zeichens

(D) Prüfung der Geschmacksempfindung des vorderen Zungendrit- tels

(E) Auslösung des Würgereflexes

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41 Zu einer Parese der Plantarflexion eines Fußes und/oder derPlantarflexion der Zehen dieses Fußes führt am wenigstenwahrscheinlich:

(A) S1-Wurzelläsion

(B) Läsion eines Plexus lumbosacralis

(C) Läsion eines N. ischiadicus

(D) mediales Tarsaltunnelsyndrom

(E) Läsion eines N. saphenus

42 Was ist infolge einer Läsion eines N. femoralis am wenigstenwahrscheinlich zu erwarten?

(A) positives (= pathologisches) Trendelenburg-Zeichen

(B) M.-iliopsoas-Parese

(C) Sensibilitätsstörung an medialer Unterschenkelseite

(D) M.-quadriceps-femoris-Parese

(E) M.-pectineus-Parese

43 Das Froment-Zeichen ist - als pathologischer Befund - inerster Linie charakteristisch für die

(A) Nervenwurzelreizung S1

(B) Medianusparese

(C) Ulnarisparese

(D) Duchenne-Muskeldystrophie

(E) Tetanie

44 Ein 60-jähriger Patient gibt in der Anamnese haltungs- undbelastungsabhängige Schmerzen in beiden Beinen an. Sie tretenbeim Gehen auf und lassen nach, wenn er sich hinsetzt. BeimRadfahren hat er keine Beschwerden.

Ein solches Symptomenbild ist in erster Linie charakteristischfür Folgendes:

(A) Kokzygodynie

(B) Ilioinguinalis-Syndrom

(C) lumbale Spinalkanalstenose

(D) Meralgia paraesthetica

(E) Kausalgie

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45 Die monokuläre Amaurosis fugax - im Rahmen einer kurz dauern-den transitorischen ischämischen Attacke - beruht am häufigs-ten auf einem Gefäßprozess einer

(A) A. cerebri posterior

(B) A. occipitalis medialis

(C) A. carotis interna

(D) A. vertebralis

(E) A. occipitalis lateralis

46 Bei einer 19-jährigen Patientin tritt nach einem Motorradun-fall nach einigen Tagen eine linksseitige sensomotorischeHemiparese auf. Bei der neurologischen Untersuchung findensich auch eine diskrete Miosis und Ptosis rechts. Anamnestischwerden Schmerzen (posttraumatisch) in der rechten Schläfen-und Halsregion angegeben.

Was ist die wahrscheinlichste Ursache?

(A) kardiale Embolie der linken A. temporalis posterior bei bisher unbekanntem Vorhofflimmern

(B) autochthone Thrombose der linken A. cerebri media

(C) Gradenigo-Syndrom

(D) rechtsseitige Karotisdissektion

(E) Thrombose des Sinus cavernosus

47 Was ist für die Arteriitis temporalis am wenigsten charakte-ristisch?

(A) Dauerkopfschmerzen

(B) Erkrankungsbeginn nach dem 50. Lebensjahr

(C) belastungsabhängige Schmerzen im Bereich der Kaumuskulatur (Claudicatio masticatoria)

(D) hypochrome Anämie

(E) rasche Ausheilung unter Vancomycin-Therapie

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48 Was ist für die Hirnsinusthrombose am wenigsten charakteris-tisch?

(A) pathologische Liquorveränderung

(B) Vigilanzstörung

(C) epileptische Anfälle

(D) motorische Parese

(E) Glossopharyngeus-Neuralgie

49 Welche Aussage trifft für intrazerebrale Blutungen am wenigs-ten zu?

(A) Sie können infolge hypertensiver Krisen bei vorgeschädig- ten Gefäßen entstehen.

(B) Sie zählen zu den Komplikationen der Antikoagulantien- therapie.

(C) Sie können die Folge eines arteriovenösen Angioms oder eines Kavernoms sein.

(D) Sie können die Folge eines rupturierten Hirnarterien- aneurysmas sein.

(E) Die diagnostische Methode der ersten Wahl ist bei einer akuten intrazerebralen Blutung initial die Magnetresonanz- tomographie, da frisches Blut sich auf T2-gewichteten Auf- nahmen ausgeprägt hyperintens darstellt.

50 Ein genetisch bedingter Muskelphosphorylasemangel ist inerster Linie kennzeichnend für folgende der genannten Krank-heiten:

(A) Kugelberg-Welander-Krankheit

(B) Morbus Wilson

(C) Paramyotonia congenita (Eulenburg)

(D) Glykogenose Typ V (McArdle)

(E) Myasthenia gravis

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51 Bei der Myotonia dystrophica ([Curschmann-]Steinert) findetsich welcher Befund am wenigsten wahrscheinlich?

(A) lebhaftes Muskelfaszikulieren

(B) distal-betonte atrophische Paresen an den Extremitäten

(C) intellektuelle Störung

(D) endokrine Störungen

(E) Katarakt

52 Eine 30-jährige (zuvor gesunde) Frau leidet seit wenigen Tagenan Doppeltsehen, Schluckstörungen und Atemnot. Vom äußerenAspekt her fällt eine Ptosis beiderseits auf. Die Schwere derSymptomatik hat im Verlauf zugenommen, morgens seien dieSymptome allerdings deutlich geringer ausgeprägt als tagsüber.Sie kommt jetzt wegen der Symptomatik zur Durchuntersuchung.

Welcher der genannten Tests hilft hier differenzialdiagnos-tisch am besten weiter?

(A) Schilddrüsenfunktionstest

(B) Kaliumbestimmung im Serum

(C) Edrophoniumchloridtest

(D) Apomorphintest

(E) oraler Glucosetoleranztest

53 Charakteristisch für das Skalenus-Syndrom ist in erster LinieFolgendes:

(A) komplette Agenesie aller drei Skalenusmuskeln (ein- oder beidseitig)

(B) Plexus-brachialis-Kompression

(C) traumatischer Abriss der Skalenusmuskulatur

(D) Folge eines Pancoast-Tumors

(E) Folge einer oberflächlichen Lymphknoten-Exstirpation im Bereich des hinteren Halsdreieckes

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54 Bei der Fibromuskulären Dysplasie handelt es sich um eine

(A) Veränderung im arteriellen Wandaufbau, mit erhöhtem Risiko hinsichtlich Entstehung von Dissektionen

(B) Form der progressiven skapulohumeralen Muskeldystrophie, die mit Gewebsverhärtungen einhergeht

(C) zu den Phakomatosen zählende Fehlbildung des kraniozervi- kalen Überganges

(D) Hauptvariante des Fibromyalgiesyndroms

(E) erworbene okulopharyngeale myasthene Muskelschwäche mit Neigung zu Fibrosen

55 Verschiedene zum Teil schmerzhafte Erkrankungen können imZusammenhang mit AIDS auftreten.

Zu diesen AIDS-assoziierten Erkrankungen zählen/zählt nicht:

(A) Guillain-Barré-Syndrom

(B) postzosterische Neuralgie

(C) Enzephalopathie

(D) sensible Neuropathien

(E) Migräne

56 Periphere Nozizeptoren transformieren und kodieren schmerz-hafte Impulse und leiten sie zu den Hinterhornneuronen über

(A) myelinisierte A�-Fasern

(B) myelinisierte C-Fasern

(C) myelinisierte AE-Fasern

(D) myelinisierte AD-Fasern

(E) dünn myelinisierte AG-Fasern

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57 Zur Therapie der so genannten idiopathischen Trigeminusneural-gie kommt in erster Linie folgende der genannten Maßnahmen inBetracht:

(A) Extraktion des 1. und 2. Prämolaren der betreffenden Seite

(B) Gabe von Ergotamintartrat

(C) Gabe von Carbamazepin

(D) perkutane Thermokoagulation des Ganglion pterygopalatinum

(E) Exhärese des Nerven

58 Eine 63-jährige Patientin leidet seit 3 Jahren an einerpostzosterischen Neuralgie im Dermatom Th5. Am quälendstenempfindet sie eine extreme Berührungsempfindlichkeit derbetroffenen Haut und einschießende Schmerzattacken.

Welche medikamentöse Therapieoption kommt bei diesem neuropa-thischen Schmerzsyndrom am wenigsten in Betracht?

Gabe von:

(A) Amitriptylin

(B) Gabapentin

(C) Verapamil

(D) Oxycodon

(E) Carbamazepin

59 Welche der folgenden Aussagen trifft für Buprenorphin imVergleich zu Morphin nicht zu?

(A) Die analgetische Potenz ist höher.

(B) Die atemdepressive Wirkung ist gut durch Naloxon antagoni- sierbar.

(C) Die Affinität zu den µ-Rezeptoren ist höher.

(D) Die Plasmaproteinbindung ist höher.

(E) Die Fettlöslichkeit ist höher.

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60 Welche Aussage trifft im Zusammenhang mit Tumorerkrankungenzu?

(A) Knochenmetastasen gehen nur selten (10 %) mit Knochen- schmerzen einher.

(B) Einschießende Schmerzattacken, Berührungsallodynie oder Kältehyperalgesie können klinisch auf eine Tumorinfiltra- tion von peripheren Nervenstrukturen hinweisen.

(C) Die Chemotherapie-induzierten Polyneuropathien sind stets schmerzlos.

(D) Orale Opioide vom Morphin-Typ sollten bei Tumorschmerzen aufgrund des Suchtpotentials vermieden werden.

(E) Eine epidurale Opioidapplikation über Pumpensysteme ist bei Tumorpatienten aufgrund der möglichen Komplikationen (z.B. Infektion) kontraindiziert.

61 Welche der folgenden Substanzen ist zur Therapie eines Migrä-neanfalls nicht indiziert?

(A) Ergotamin

(B) Naproxen

(C) Metoprolol

(D) Sumatriptan

(E) Acetylsalicylsäure

62 Für den Clusterkopfschmerz ist typisch:

(A) Eine mechanische Allodynie (Schmerz bei leichter Berüh- rung) ist im Stirnbereich lokalisiert.

(B) Einschießende Schmerzattacken, die zwischen 45 und 60 Se- kunden dauern, sind im Unterkieferbereich lokalisiert.

(C) Der bilaterale Kopfschmerz hat eine Attackendauer von 1-3 Tagen.

(D) Die Kopfschmerzattacken beginnen häufig in der Nacht.

(E) Triptane (z.B. Sumatriptan) sind als Attackenmedikation unwirksam.

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63 Ein an Schizophrenie erkrankter Patient ist dem Hund desNachbarn vor der Haustür begegnet (der Hund hat dabei kurz dierechte Pfote gehoben) und berichtet daraufhin, dieser Hundhabe sicherlich die Pfote gehoben, um ihn (den Patienten) voreiner drohenden Gefahr zu warnen, die im Aufzug auf ihn warte.

Es handelt sich bei dem beschriebenen psychopathologischenPhänomen am wahrscheinlichsten um:

(A) eine visuelle Halluzination

(B) Gedankenabreißen

(C) eine Wahnwahrnehmung

(D) eine illusionäre Verkennung

(E) Kontamination

64 Bei den Zönästhesien im Rahmen der so genannten zönästheti-schen Schizophrenie handelt es sich in erster Linie umFolgendes:

(A) manisch-depressive Stimmungslagen

(B) bestimmte Leibgefühlsstörungen

(C) komplexe visuelle Halluzinationen

(D) Phänomene der Gedankenbeeinflussung (z.B. Gedankenentzug, Gedankeneingebung)

(E) chronische Störungen des Affektes (z.B. Affektverarmung, sozialer Rückzug)

65 Welches der folgenden psychopathologischen Phänomene bei einemschizophrenen Patienten entspricht am ehesten einem Symptom 1. Ranges der Schizophrenie (nach Kurt Schneider)?

(A) Der Patient ist der festen Überzeugung, er spüre, dass die anderen Menschen permanent alle seine Gedanken lesen kön- nen.

(B) Bei der Exploration kann der Untersucher beim Patienten keinen Zusammenhang zwischen einem Gedanken und dem nächs- ten erkennen.

(C) Plötzlich trete - ohne ersichtlichen Grund - eine Leere in seinem Kopf auf, so als ob die Gedanken plötzlich blo- ckiert oder weg seien.

(D) Er nimmt in der Wohnung wiederholt "Gasgeruch" wahr, obwohl keine Gasquelle vorhanden ist und Angehörige nichts Entsprechendes wahrnehmen.

(E) Der Patient ahmt ständig Bewegungen und Handlungen seiner Umgebung nach.

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66 Was ist für die Katatonie am wenigsten charakteristisch?

(A) Parasomnie

(B) Katalepsie

(C) psychomotorische Erregung

(D) so genanntes "Psychisches Kopfkissen" (Oreiller psychique)

(E) Flexibilitas cerea

67 Als charakteristische Ursache des klassischen Korsakow-Syn-droms gilt in erster Linie folgende der genannten Krankheiten/

Störungen:

(A) Schizophrenie

(B) Zyklothymie

(C) Dissoziative Amnesie

(D) Alkoholismus

(E) Katathyme Amnesie

68 Was ist für das so genannte maligne neuroleptische Syndrom amwenigsten charakteristisch?

(A) Rigor

(B) Akathisie

(C) Akinese

(D) Erhöhung der Körpertemperatur

(E) zentral-vegetative Dysregulation

69 Zu den so genannten "atypischen Neuroleptika" (die insbeson-dere auch gekennzeichnet sind durch ein geringes Risiko hin-sichtlich unerwünschter extrapyramidal-motorischer Wirkungen)lässt sich am ehesten folgender der genannten Arzneistofferechnen:

(A) Fluoxetin

(B) Olanzapin

(C) Perphenazin

(D) Fluspirilen

(E) Fluphenazin

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70 Was ist für die depressive Episode bei affektiver Psychose amwenigsten charakteristisch?

(A) innere Unruhe

(B) Obstipation

(C) Libidostörung

(D) Metamorphopsie

(E) bei Frauen: Menstruationsstörung

71 Die so genannte depressive Pseudodemenz

(A) ist in der Regel mit Pseudologie verbunden

(B) ist reversibel

(C) ist definiert als erstes Stadium einer hirnorganischen Demenz

(D) muss mit Nootropika behandelt werden

(E) weist im Regelfall auf eine chronische Suchtkrankheit hin

72 Welche der folgenden Wahnformen ist für Patienten mit schwererdepressiver Episode am wenigsten charakteristisch?

(A) Verfolgungswahn

(B) Schuldwahn

(C) hypochondrischer Wahn

(D) Verarmungswahn

(E) nihilistischer Wahn

73 Zu den Antidepressiva vom Typ der selektiven Serotonin-Wieder-aufnahme-Hemmer (SSRI) wird vor allem folgender der genanntenArzneistoffe gerechnet:

(A) Selegilin

(B) Tranylcypromin

(C) Moclobemid

(D) Paroxetin

(E) Maprotilin

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74 Hinsichtlich der Phasenprophylaxe mit Lithium bei psychoti-schen Erkrankungen trifft nicht zu?

(A) Eine Phasenprophylaxe mit Lithium kommt in Betracht bei schizoaffektiver Psychose.

(B) In der Regel sollten die Lithium-Serumspiegel dabei zwi- schen 2,0 und 4,0 mmol/L liegen.

(C) Bei Müttern von Neugeborenen ist zu beachten, dass bei Lithium-Gabe an die Mutter Lithium in die Muttermilch übergeht.

(D) Bei erhöhter Natriurese infolge Diuretika-Therapie besteht das Risiko einer Lithium-Kumulation.

(E) Tremor ist eine charakteristische unerwünschte Wirkung bei Lithium-Gabe.

75 Welcher Arzneistoff ist bei Lithium-Unverträglichkeit dieAlternative erster Wahl für die Langzeitprophylaxe (= Rezidiv-prophylaxe) bei bipolaren affektiven Psychosen?

(A) Benperidol

(B) Carbamazepin

(C) Clomethiazol

(D) Bromocriptin

(E) Clozapin

76 Für die Manie ist am wenigsten charakteristisch:

(A) Schlaflosigkeit

(B) Ideenflucht

(C) Gedankenabreißen

(D) Selbstüberschätzung

(E) psychomotorische Enthemmung

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77 Welcher der folgenden Arzneistoffe kommt bei einem manischenPatienten zur Akuttherapie und/oder Einleitung einer Dauer-behandlung (Phasenprophylaxe) am wenigsten in Betracht?

(A) Levomepromazin

(B) Haloperidol

(C) Moclobemid

(D) Lithium

(E) Carbamazepin

78 Zu einer schweren irreversiblen Demenz kommt es am häufigstenbei der/dem

(A) Contusio cerebri

(B) Rolando-Epilepsie

(C) M. Pick (Pick-Atrophie)

(D) Paralysis agitans

(E) Encephalomyelitis disseminata

79 Hinsichtlich der Chronischen taktilen Halluzinose gilt nicht:

(A) Bei dieser Erkrankung sind in einem großen Teil der Fälle ältere Menschen betroffen.

(B) Ein charakteristisches Phänomen hierbei ist die wahnhafte Überzeugung, von Hautparasiten befallen zu sein.

(C) In einem Teil der Fälle findet sich die Vorstellung, auch Angehörige seien gleichermaßen betroffen.

(D) Ursache ist in der Regel ein Alkoholmissbrauch.

(E) Therapeutisch kommt die Gabe eines Neuroleptikums in Betracht.

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80 Unter einem erweiterten Suizid versteht man nach vorherrschen-der Lehrmeinung

(A) einen gemeinsamen Suizid, bei dem sich zwei oder mehrere Personen in gegenseitiger Einwilligung selbst töten

(B) einen Suizid, der etappenweise durch bewusste Schädigung bzw. Inkaufnahme von Risiken (z.B. riskantes Autofahren) durchgeführt wird

(C) eine Selbsttötung, der die Tötung einer oder mehrerer an- derer Personen gegen deren Willen bzw. ohne deren Einver- ständnis vorausgeht, wobei der Entschluss zur Selbsttötung vor der Tötung des/der anderen gefasst wurde

(D) eine Selbsttötung, die als Bilanzsuizid durchgeführt wird, wobei der Suizidant bei der Durchführung die Hilfe Nahe- stehender (z.B. Arzt, Ehepartner) in Anspruch nimmt

(E) einen Suizid, der von dem Suizidanten so durchgeführt wurde, dass für den Untersucher dieses Todesfalles unklar ist (zumindest auf den ersten Blick), ob der Tod dieses Menschen durch einen Unfall oder durch Selbsttötung zu- stande kam

81 Rechtliche Regelungen zur Schuldunfähigkeit bzw. vermindertenSchuldfähigkeit finden sich in den §§ 20/21 des Strafgesetz-buches.

Zur Kategorie "Schwachsinn" im Sinne der §§ 20/21 des Straf-gesetzbuches zählt von den nachfolgend genannten Störungen inerster Linie:

(A) sexuelle Triebstörung (sexuelle Perversion)

(B) angeborene Imbezillität ohne nachweisbare organische Genese

(C) chronisch rezidivierende paranoid-halluzinatorische Schizophrenie

(D) alkoholischer Vollrausch mit nachfolgender Amnesie für diesen Zustand

(E) chronisch rezidivierende endogene Manie

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82 Ein 55 Jahre alter Chemiker muss nach einem Verkehrsunfall(mit kurzer Bewusstlosigkeit) stationär behandelt werden. Nach2 Tagen wird der Patient zunehmend psychomotorisch unruhig,schläft kaum noch und erleidet einen generalisierten Krampfan-fall. Danach leicht bewusstseinsgetrübt, desorientiert zu Zeitund Ort, glaubt sich an seinem Arbeitsplatz und verkennt dasPflegepersonal als Mitarbeiter. Aufgeregt verlangt er, dassdas herumwuselnde Ungeziefer, das den ganzen Boden und dieWände bedecke, entfernt werde.

Bei der Untersuchung werden außerdem vermehrte Suggestibili-tät, Hyperhidrosis, Kreislaufdysregulationen und ein mittel-schlägiger Fingertremor festgestellt. Neurologisch finden sichkeine weiteren Besonderheiten.

Es handelt sich am ehesten um Folgendes:

(A) Organisches Psychosyndrom bei Marchiafava-Bignami-Krank- heit

(B) Posttraumatische schizoaffektive Psychose

(C) Delirantes Syndrom

(D) Wernicke-Enzephalopathie

(E) Postiktaler Dämmerzustand bei Lennox-Gastaut-Syndrom

83 Was trifft für die posttraumatische Belastungsstörung (nachICD-10) nicht zu?

(A) Manifestation in den meisten Fällen ca. 1-2 Jahre nach dem Trauma

(B) Eine typische Ursache sind Situationen katastrophenartigen Ausmaßes.

(C) Typisch ist ein Gefühl emotionaler Stumpfheit.

(D) Häufig treten Ängste auf.

(E) Gewöhnlich tritt ein Zustand vegetativer Übererregbarkeit auf.

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84 Hinsichtlich der Panikstörung (nach ICD-10) gilt:

(A) Panikattacken treten laut Definition nur in bestimmten örtlichen Situationen (z.B. freie Plätze, größere Men- schenansammlungen, Theater, U-Bahn) auf.

(B) Die Panikattacke geht häufig einher mit einer Angst vor Kontrollverlust.

(C) Im Regelfall ist zu Beginn der Behandlung die Aufnahme auf eine geschlossene Station unvermeidlich, da es anderen- falls zumeist zu Suizidhandlungen kommt.

(D) Im Allgemeinen ist eine Langzeittherapie mit Benzodia- zepinen erforderlich.

(E) Bei der psychotherapeutischen Behandlung kommt eine Verhaltenstherapie nicht in Betracht.

85 Hinsichtlich der Zwangsstörung gilt:

(A) Typischerweise fehlt es den Patienten an jeglicher Ein- sicht hinsichtlich der Unsinnigkeit ihres zwanghaften Denkens oder Handelns.

(B) Pharmakotherapeutisch sind serotonerg wirksame Anti- depressiva von Bedeutung.

(C) Sie manifestiert sich vorwiegend im 5. Lebensjahrzehnt.

(D) Sie ist zumeist Vorreiter einer Schizophrenie.

(E) Sie tritt fast ausschließlich bei Frauen auf.

86 Hinsichtlich der Dysmorphophobie trifft zu:

(A) Definitionsgemäß ist dieser Krankheitsbegriff begrenzt auf die übermäßige Beschäftigung mit dem Körpergewicht.

(B) Die Störung manifestiert sich typischerweise erst nach dem 60. Lebensjahr.

(C) Nicht selten geht diese Störung mit einer depressiven Stimmungslage einher.

(D) Synonym hierfür wird entsprechend ICD-10 üblicherweise der Begriff Metamorphopsie verwendet.

(E) Die Betroffenen vermeiden im Regelfall medizinische Dia- gnostik und Kontakt zu Ärzten.

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87 Für die dissoziale Persönlichkeitsstörung (nach ICD-10) ist inerster Linie das folgende der genannten Merkmale kennzeich-nend:

(A) Asthenie

(B) Anankasmus

(C) erhöhte Suggestibilität

(D) Mangel an Empathie

(E) Angst vor Verlassenwerden

88 Zu den typischen Merkmalen der klassischen Psychoanalyse zähltnicht:

(A) begleitende Gespräche mit allen Familienmitgliedern des Patienten

(B) die freie Assoziation aufseiten des Analysanden

(C) die Abstinenz des Therapeuten (Abstinenzregel)

(D) Widerstandsanalyse

(E) Übertragungsanalyse

89 Die Schlafentzugstherapie (Wachtherapie) ist vor allem beifolgender der genannten Störungen indiziert:

(A) Delir

(B) Depression bei affektiver Psychose

(C) Zwangsstörung

(D) Demenz

(E) Panikstörung

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90 Hinsichtlich des Transsexualismus gilt nach ICD-10:

Transsexualismus

(A) ist in erster Linie durch fetischistisches Verhalten gekennzeichnet

(B) ist synonym mit Transvestitismus

(C) kommt praktisch nur bei Frauen vor

(D) beinhaltet eine Störung der sexuellen Identität

(E) ist in erster Linie durch exhibitionistisches Verhalten gekennzeichnet

91 Was tritt beim akuten Rausch infolge Haschischkonsums amwenigsten wahrscheinlich auf?

(A) konjunktivale Injektion

(B) Zeitgitterstörung

(C) Echopraxie

(D) Gedächtnisstörung

(E) Tachykardie

92 Bei Morphinabhängigen im Morphinrausch ist in erster Liniefolgendes der genannten Phänomene charakteristisch:

(A) sehr enge Pupillen

(B) Kataplexie

(C) Hypersexualität

(D) Kontrollwahn

(E) Größenwahn

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93 Welche der nachfolgend genannten Gehirnveränderungen ist amehesten Folge eines chronischen Alkoholabusus?

(A) Glia- und Gefäßproliferation mit Siderophagen in beiden Putamina

(B) Glia- und Gefäßproliferation mit Siderophagen in beiden Nuclei dentati

(C) Glia- und Gefäßproliferation mit Siderophagen in beiden Corpora mamillaria

(D) Glia- und Gefäßproliferation mit Siderophagen in beiden unteren Olivenkernen

(E) Fibrose und Siderose der basalen Leptomeningen

94 Eine ausgeprägte Hyponatriämie beim Alkoholkranken im Alkohol-entzugsdelir soll nur sehr behutsam korrigiert werden!

Vor zu rascher Natrium-Substitution in dieser Situation wirdvor allem aus folgender Befürchtung heraus gewarnt:

Risiko der Entwicklung einer/eines

(A) Alkoholhalluzinose

(B) Zentralen pontinen Myelinolyse

(C) Alkoholparanoia

(D) Rett-Syndromes

(E) Pathologischen Rausches

95 Welche der nachfolgend genannten unerwünschten Wirkungenist/sind von Clomethiazol (insbesondere bei intravenöserGabe) am ehesten zu erwarten?

(A) Dyskinesien im Mundbereich und/oder am Hals

(B) Enzyminduktion

(C) Atemdepression und/oder verstärkte Bronchialsekretion

(D) Agranulozytose

(E) zerebrale Krampfanfälle

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96 Beim Down-Syndrom (Trisomie 21) besteht am häufigstenFolgendes:

(A) hochgradige Tetraspastik

(B) Hemiballismus

(C) Herzfehler

(D) beidseitige Fazialisparese

(E) Pyknolepsie

97 Was ist bei der Alkoholembryopathie (embryofetales Alkoholsyn-drom) im Rahmen der schweren Ausprägungsform am wenigstenwahrscheinlich zu erwarten?

(A) Herzfehler

(B) Oligophrenie

(C) kraniofaziale Dysmorphie

(D) frühkindlicher Autismus (Kanner)

(E) Mikrozephalie

98 Schizophrenien bei Kindern im Alter zwischen 10 und 14 Jahrenzeigen am wenigsten wahrscheinlich folgendes der genanntenPhänomene:

(A) Dämmerzustände

(B) Störungen der Willkürmotorik

(C) Störungen der Sprache

(D) Depersonalisationserlebnisse

(E) Leibempfindungsstörungen

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99 Was ist für den Pavor nocturnus (nach ICD-10) am wenigstencharakteristisch?

(A) Auftreten von vegetativer Symptomatik mit Herzklopfen, schneller Atmung und Schweißausbrüchen

(B) Dauer der jeweiligen Episode: im Minutenbereich

(C) Auftreten epileptischer Anfälle

(D) Erwachen mit Panikschrei aus dem Schlaf

(E) Auftreten im ersten Drittel des Nachtschlafs

100 Hinsichtlich der primären Enuresis nocturna gilt:

(A) Epidemiologisch fanden sich Hinweise auf ein familiär gehäuftes Auftreten.

(B) Sie hat überwiegend eine ungünstige Prognose hinsichtlich spontaner Normalisierung.

(C) Sie ist in der Regel durch Stenosen der ableitenden Harn- wege verursacht.

(D) Sie ist bei Mädchen generell häufiger als bei Knaben.

(E) Sie betrifft wesentlich weniger Kinder als die primäre Enuresis diurna.

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