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125 Jahre GARMISCH 2013 1888

2013 · 5 125 Jahre Kolping Garmisch 4 125 Jahre Kolping Garmisch Liebe Kolpingsfamilie Garmisch, zu Eurem 125 jährigen Jubiläum ein herzlicher Gruß verbun -

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125 Jahre

GARMISCH

20131888

Festschrift der Kolpingfamilie Garmischzum 125-jährigen Gründungsfest

1888 - 2013

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Festprogramm

Samstag, 21. September 2013

17:00 Uhr Aufstellung zum Festzug am Josefsplatz

17:30 Uhr Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal Marienplatz

18:00 Uhr Festmesse im Kurpark(Präses H. H. Josef Konitzer)

19:30 Uhr Festzug zur Bayernhalle

anschl. Festabend» Grußworte» FestvortragMonsignore Dr. Thomas Frauenlob,Mitarbeiter in der katholischen Bildungskongregation des Vatikans

» Musikkapelle Garmisch» Band der Werdenfelser Werkstätten

„Das Erste, was der Mensch im Leben vorfindet,und das Letzte, wonach er die Hand ausstreckt,und das Kostbarste im Leben, was er besitzt,auch wenn er es nicht achtet, ist das Familienleben.“

Adolph Kolping

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Liebe Kolpingsfamilie Garmisch,

zu Eurem 125 jährigen Jubiläum ein herzlicher Gruß verbun-den mit den besten Wünschen für ein gelungenes Fest.

Wer Euer Vereinsprofil kennt, der wird mir zustimmen, wennich als Grundlage folgenden Satz Adolph Kolpings zitiere:

„Man kann in jedem Stande und in jedem Orte sehr viel Gutes tun,wenn man nur Augen und Ohren auftun will und, was die Hauptsacheist, ein Herz dafür hat.“

Ihr bringt Euch ein in das religiöse, kulturelle und sozialeLeben am Ort, habt die Not der Welt im Blick und tut das,was Euch möglich ist. In diesem Sinne bitte ich Euch: Haltetweiter Augen und Ohren offen für das Geschehen in unsererZeit, macht Euren Mund auf wenn es gilt, für andere einzu-treten, die keine Stimme haben, behaltet die Menschen imBlick und in Euren Herzen, die manchmal räumlich weit wegsind, aber in der Einen Welt und als Christen uns nahe undlebt so auch in Zukunft im Geiste Adolph Kolpings.

Euer Diözesan- und Landespräses

Christoph Huber

Grußwort des 1. Bürgermeisters

Sehr geehrte Damen und Herren,

zum 125-jährigen Gründungsfest übermittle ich der Kolpings-familie Garmisch meine herzlichsten Glückwünsche. Die Kol-pingsfamilie Garmisch ist ein fester Bestandteil unsererörtlichen Gemeinschaft auf christlicher, kultureller und ge-sellschaftlicher Basis. Deren eindeutiges Bekenntnis zu un-seren christlichen Grundwerten, zur Gemeinnützigkeit sowiezur Bildungsarbeit prägt den „Gesellenverein Garmisch“, deram 16. Dezember 1888 im Gasthof Tutzinger Hof gegründetwurde.

Bis heute sind wir froh, in der Kolpingfamilie Garmisch einenGaranten für die Wahrung dieser Grundwerte zu wissen, diein unserer Zeit immer wichtiger werden und deren Erhalt dieGrundlage unseres Miteinanders ist.

Für ihre Verdienste um das christliche und kulturelle Vorbildund Erbe Adolf Kolpings spreche ich der Vorstandschaft undallen Mitgliedern und Förderern den Dank und die Anerken-nung des Marktes Garmisch-Partenkirchen aus.

Mein besonderer Gruß gilt allen Kolpingsfreunden und Gäs-ten, die dieses Jubiläum mitfeiern. Somit wünsche ich derKolpingsfamilie Garmisch auch für die Zukunft alles erdenk-lich Gute.

Thomas Schmid1. Bürgermeister

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Liebe Kolpingfreunde,

das Bild „Lebenslauf“ von Wolfgang Lettl spricht Bände, be-reits auf den ersten Blick. Die Lebensuhr unten links weistauf gewisse Entwicklungsphasen eines jungen Menschen hin.Man würde sagen: In Zeiteile geht er mit dem Kopf durch dieWand, um ein gewisses Ziel zu erreichen. Doch bei der ge-nauen Bildbetrachtung stellt man fest, dass die Öffnung,durch die der Junge hindurchgeht, seinen Körperdimensionengar nicht entspricht. Er trägt keinen Hut. Ein anderer hat dieWegabkürzung vor ihm benutzt und dabei die Spur hinter-lassen.

Die jungen Menschen von heute suchen und gehen ihre ei-genen Wege, die in die Vorstellung der neugierigen Betrach-ter kaum noch hineinpassen. Im Lukas-Evangelium wird überdie Geschichte vom „Verlorenen Sohn“ berichtet, die in derchristlich geprägten Gesellschaft sehr gut bekannt ist. Die Le-bensphasen eines Menschen sind scheinbar kaum vorher-sagbar.

Nachdem einer der zwei Söhne sein Erbteil vom Vater be-kommen hat, ging er fort und führte ein zügelloses Leben.Das ganze Vermögen war von kurzer Dauer. In Saus undBraus erlebte der freiheitshungrige Junge einige Nächte imKreis der Gleichgesinnten. Und dann ging das Geld aus. Wasnun? Er hätte gerne seinen Hunger mit den Futterschoten ge-stillt, die die Schweine fraßen, aber niemand gab ihm etwasdavon. Da ging er in sich und sagte: „Wie viele Tagelöhnermeines Vaters haben mehr als genug zu essen, und ich dum-mer Esel laufe von ihm fort.“ Er machte sich bittere Vorwürfeund weinte jeden Tag. Wäre er nicht zu seinem Vater gegan-gen, dann säße er wohl noch immer im Schweinestall.

Ihr alle wisst natürlich, dass das Gleichnis aus dem Evangeliumgut ausgegangen ist, dass es ein „Happy End“ hat. Ich fürchte,im konkreten Leben da gehen die Geschichten normalerweiseanders aus. Wie oft bleiben die verlorenen Söhne und Töchterauch heute noch da in den „Schweineställen“ sitzen!

Ja genau: Die Nöte der Menschen! Die Nöte der Menschen inder Zeit des 19. Jahrhunderts gingen am Priester Adolph Kolping nicht vorbei. Mit den Augen des Herzens und des Verstandes entdeckte er die große Not der Jugendlichen, dieplötzlich niemand mehr brauchte. Im Zuge des Umbruchsdurch die Industrialisierung gab Adolph Kolping zumeist ver-armten Handwerksgesellen in den Gesellenvereinen eineneue Orientierung und Hoffnung für ihr weiteres Leben. Zahl-reiche der jungen Menschen kamen unter die Räder des all-täglichen Lebens. Aus den Gesellenvereinen wurden späterKolpingfamilien, die sich als familienhafte und lebensbeglei-tende Gemeinschaften verstehen, die ihre Kraft aus demGlauben an Gott schöpfen, um die Taten der Nächstenliebezu vollziehen. So sind Gemeinschaften entstanden, die durchgemeinsame Aktionen, Freizeitgestaltung und Bildung ihreMitglieder von Jung bis Alt, Generationen übergreifend, invielen Bereichen des alltäglichen Lebens fördern. Das wardas Anliegen Adolph Kolpings und darin ist die KolpingfamilieSt. Martin Garmisch schon 125 Jahre lang bis heute treu ge-blieben. Dazu gratuliere ich recht herzlich.

Liebe Kolpingfreunde, durch eine menschenwürdige Begeg-nung sowie durch eine ehrliche und herzliche Freundschaftkönnte es uns gelingen, manchem „verlorenen Sohn“ undmancher „verlorenen Tochter“ unserer Zeit zu helfen, eineneue Perspektive und einen neue Chance für die Zukunft zufinden. „Die Nöte der Zeit werden euch zeigen, was zu tunist“, so sprach einst Adolf Kolping. Lasst uns in diesem Sinndie Augen für die Realität unserer Mitmenschen offen halten,damit wir die fremde Not nicht übersehen.

Zu suchen und zu finden, was verloren ist sowie zu heilenund zu retten, was verletzt ist, könnte eine neue Aufgabeund ein neues Ziel der Kolpingfamilie St. Martin Garmisch fürdie nahe Zukunft sein. So könnte unser Zusammensein eineneue Bedeutung gewinnen. Aus diesem Grund hat AdolphKolping auch seine „Familie“ ins Dasein gerufen.

Ein gesegnetes und mit Freude erfülltes Leben!

Euer

Josef KonitzerPfarrer und Präses

Herzlich willkommen!

Liebe Mitglieder der Kolpingsfamilie Garmisch, liebe Gäste und Festgäste,

herzlich willkommen bei der Kolpingsfamilie Garmisch! InDankbarkeit feiern wir ihr 125-jähriges Bestehen. Ich ladeSie ein, diese Festtage mit uns zu begehen!

Zu einem solchen Jubiläum gehört es, dass man den Blick aufdie vergangene Zeit richtet, aber auch in die Zukunft schaut.

In der Gründerzeit des katholischen Gesellenvereins war esdas besondere Anliegen und das große Verdienst Adolph Kol-pings, seine Gesellen zu mündigen Staatsbürgern mit beson-derer sozialer Verantwortung, gestandenen Handwerkernund verantwortungsvollen Familienvätern auf der Basis deschristlichen Glaubens zu erziehen. Ihm war klar, dass dieseZiele nur erreicht werden können, wenn er den ihm anver-trauten jungen Männern eine entsprechende Bildung mitge-ben konnte.

Auch wenn sich seit dieser Zeit in Staat, Kirche und Familievieles geändert hat, so bleiben die Grundziele Adolph Kol-pings auch heutzutage aktueller denn je.

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Die Kolpingsfamilie Garmisch stellt sich für die Zukunft dieAufgabe, die Zeichen der Zeit zu erkennen, die Ziele AdolphKolpings an die Anforderungen unserer Tage anzupassen undmit viel Energie und großem Engagement umzusetzen.

Mein Willkommensgruß gilt aber nicht nur für diese Jubilä-umstage. Sie sind auch das ganze Jahr über herzlich eingela-den, unsere Veranstaltungen zu besuchen und denbesonderen Geist in unserer Gemeinschaft zu erleben!

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Mitarbeitern andieser Festschrift bedanken. Ein besonders herzliches „Ver-gelt’s Gott“ gilt allen Sponsoren, die das Erscheinen dieserBroschüre ermöglicht haben.

Allen Lesern wünsche ich nun eine interessante Lektüre.

Treu Kolping!

Markus Baur

„Nur mutig vorwärts, Gott wird für die Zukunft sorgen!“

Adolph Kolping

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Adolph Kolping – ein Mensch, der begeistert

Wenn wir von KOLPING sprechen, meinen wir einerseits dieKolpingsfamilie damit: „Ich bin Mitglied bei KOLPING!“ Ande-rerseits ist damit immer jene großartige Person verbunden,von der wir uns ableiten: Adolph Kolping. Er steht am Anfangunserer Geschichte, die bereits über 150 Jahre währt und Zu-kunft hat. Es ist das Verdienst Adolph Kolpings, dass durchden Zusammenschluss der drei katholischen Gesellenvereinevon Elberfeld, Köln und Düsseldorf zum „rheinischen Gesel-lenbund“ im Jahr 1850 das Kolpingwerk als Verband aus derTaufe gehoben wurde.

Ohne Adolph Kolping, ohne die bewusste Orientierung anihm hat KOLPING keinen Bestand und keine Zukunft. Eswürde an Substanz und Bedeutung verlieren, würden sichnicht immer wieder Menschen vom Charisma unseres Grün-ders begeistern lassen. Sein Wort gilt damals wie heute:

„Wer Menschen gewinnen will, muss das Herz zum Pfandeeinsetzen!“

Adolph Kolping war ein solcher Mensch, der voller Liebe undLeidenschaft sein Herz an Gott und an die Menschen ver-schenkt hat. Wir sollten neugierig auf ihn sein; auf das, wasihn bewegt hat; woraus und wofür er gelebt hat; was wir vonihm lernen können.

Einblicke in das Leben Adolph Kolpings

8. Dezember 1813 geboren in Kerpen bei Köln1826 bis 1837 Lehrling und Geselle im Schuh-

macherhandwerk1837 bis 1841 Schüler des Marzellengymnasiums

in Köln1841 bis 1844 Studium in München und Bonn

1844 bis 1845 Priesterseminar in Köln1845 bis 1849 Kaplan in Elberfeld6. Mai 1849 Gründung des Kölner

Gesellenvereins20. Oktober 1850 Gründung des „Rheinischen

Gesellenbundes“2. April 1862 Rektor der Minoritenkirche4. Dezember 1865 gestorben in Köln27. Oktober 1991 Seligsprechung in Rom

Das Leben und Wirken Adolph Kolpings in seiner Bedeutungfür uns lässt sich nur schwer in wenigen Sätzen beschreiben.Die Zielsetzung der katholischen Gesellenvereine bestanddarin, jungen Menschen eine Heimat – im materiellen wieim geistigen Sinne – zu geben, um sie dann durch entspre-chende Angebote in den Bereichen Bildung, Aktion und Geselligkeit anzuregen und zu befähigen, aus sich etwas zumachen, ihr Leben als tüchtige Christen zu gestalten und dadurch letztlich die Gesellschaft zu verändern. „SozialerWandel durch Veränderung des Menschen“ – in dieser Formelfassen wir die Zielsetzung des Priesters, Sozialreformers, Pädagogen und Publizisten Adolph Kolping zusammen. Invielem, was unser Glauben und Leben als Christen angeht,kann er unser Vorbild sein.

Adolph Kolping – zur Nachahmung empfohlen:

» Seine persönliche und innige Beziehung zu Christus» Sein tiefer Glaube und sein unerschütterliches Gottvertrauen

» Sein leidenschaftliches Engagement für Menschen in Not» Sein einfühlsamer und verständnisvoller Umgang mitMenschen

» Seine besondere Wertschätzung der christlichen Familie» Sein persönlicher Einsatz für Menschen in der Arbeitswelt» Sein sozial- und gesellschaftspolitisches Engagement

Ein Lied geht um die Welt:

„Vater Kolping ehre jedermann,der solch ein Werk ersann.Ihr Brüder reichet euch die Hand!Ihr Schwestern reichet euch die Hand!Vater Kolping lebe hoch!Vater Kolping lebe hoch!“

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Kolping – wie eine Familie

KOLPING ereignet sich vor allem dann, wenn seine Mitgliederzusammenkommen, miteinander leben, arbeiten und feiern.Das geschieht am intensivsten in der Kolpingsfamilie.

Adolph Kolping hat dem Katholischen Gesellenverein unddamit auch der Kolpingsfamilie ins Stammbuch geschrieben:„Dem Gesellen soll im Verein eine Art Heimat bereitet wer-den; ein Familienhaus soll ihn aufnehmen, worin er Ausbil-dung, Schutz und Pflege findet.“

Von Anfang an ist unserer Gemeinschaft der familienhafteCharakter zu eigen. Nicht ungefähr sprechen wir von „VaterKolping“, nennen wir uns Kolpingschwestern und Kolping-brüder. Familienhaft aber meint vor allem den „Geist“, deruns verbindet; die Atmosphäre, die wir verbreiten; die Artund Weise, wie wir miteinander umgehen. Diese Grundideeist ein lebendiger und dauernder Prozess. Sie wird erlebt,wenn sie gelebt wird.

Kolpingsfamilie steht für

» gegenseitige BejahungAnnahme des anderen in seiner IndividualitätJeder ist ein Original!

» vertrauliche Offenheitein Leben und Zusammenleben ohne MaskeHier bin ich Mensch. Hier darf ich’s sein!

» mitfühlendes VerständnisInteresse am Wohl und Wehe des anderenKeiner ist und bleibt allein!

» menschliche GeborgenheitKolpingsfamilie als gemeinsames ZuhauseDa hat jeder seinen Platz!

» ehrliche TreueVertrauen und Verlässlichkeit im Miteinander„Treu Kolping“ ist nicht nur ein Wort!

» helfende Liebegegenseitige Sorge in Wort und TatSolidarität kennt keine Grenzen!

Der Familiencharakter bei KOLPING wird auch dadurch erfahr-bar, dass bei uns verschiedene Generationen unter einemDach zusammenleben. Jung und Alt, Frauen und Männerschließen sich zusammen, beinahe schon von der Wiege biszur Bahre. Das gibt’s nur selten! Das gibt’s bei KOLPING!

Welch‘ eine Chance, sich gegenseitig zu bereichern mit Wissen und Erfahrung, mit Ideen und Visionen! Welch‘ eineMöglichkeit, Tradition und neues Denken miteinander zu ver-binden, zum Wohle aller Mitglieder einer Kolpingsfamilie!

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Gründungsprotokoll

Heute, den 16. Dezember Eintausendachthundertachtund-achtzig, erschienen im Gasthof zum Tutzinger Hof in Gar-misch Gewerbemeister und Gewerbegesellen, die anderswoeinem kath. Gesellenverein angehörten und solche, dieeinem beizutreten wünschen, um dahier einen gleichen Ver-ein zum Wohle des Handwerkerstandes und eines jeden ein-zelnen ins Leben zu rufen. Der Verein ruht auf der Basis desChristentums, und es können sich nur solche Mitglieder auf-nehmen lassen, die einen sittlich unbescholtenen Lebens-wandel zurückgelegt haben, und es muss sich ein jedesMitglied nach den Statuten, die uns der Centralverein in Mün-chen zuerkannt, richten.

Wir hatten die Ehr, Seiner Hochwürden Herrn Dekan Prunerin unsrer Mitte zu sehen, der auf Antrag in zuvorkommenderWeise die Stelle als Präses annahm, konnte jedoch, da er an-deren Verpflichtungen nachkommen musste, der Versamm-lung nicht länger beiwohnen.

Der Verein wurde constituiert, und die zu diesem Zweck er-schienenen Herren gaben ihre eigenen Unterschriften alsMitglieder:

» Willibald Wildenauer, Kaminkehrer» Lorenz Arzbeck, Flößer» Anton Scheuerer, Schriftsetzer » Josef Beck, Schreiner» Josef Schwesinger, Schuhmacher» Theodor Eberle, Schlosser» Johann Kolb, Bäcker » Johann Schrott, Hafner» Ignatz Pischl, Schuhmacher » Wolfgang Gerstorfer, Hutmacher» Konrad Brumann, Maler » Ferdinand Hoffmann, Buchbinder» Wilhelm Schäfer, Schneider » Josef Weigert, Schneider» Georg Berchtold, Hafner » Georg Kraus, Schuhmacher

Sodann fand die Ausschusswahl statt, und es wurden fol-gende Herren als Ausschussmitglieder gewählt: Gerstorfer,Senior, mit 9 Stimmen; Beck, Kassier, 7 Stimmen; Brumann,Schriftführer, 8 Stimmen; Kolb, 1. Ordner, 5 Stimmen; Scheue-rer, 2. Ordner, 5 Stimmen; Wildenauer, 3. Ordner, 4 Stimmen.

Alsdann wurde von sämtlichen Mitgliedern ein kleiner Betraggeleistet in Summa 3 Mark 40 Pfennig, damit die vorläufigenKosten gedeckt werden können. Hierauf wurde ein Toast aufdas Blühen und Gedeihen des Vereins und des Handwerker-standes ausgebracht; dann schloss die Versammlung. Gottsegne das ehrbare Handwerk.

Konrad Brumann, Schriftführer

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Kolping – weltweit vernetzt

Durch ausgedehnte Reisen und intensive publizistische Tätig-keit verfolgte Adolph Kolping konsequent die Ausbreitungdes Gesellenvereins. Schon er legte den Grund für das heuteinternationale Kolpingwerk. Es gibt keinen Kontinent, aufdem die Ideen Adolph Kolpings nicht Fuß gefasst hätten.

Das Kolpingwerk in Zahlen:

Internationales Kolpingwerk» In 57 Ländern der Erde» etwa 6000 Kolpingsfamilien» etwa 500 000 Mitglieder

Kolpingwerk Deutschland» 2734 Kolpingsfamilien» 275 000 Mitglieder» etwa 26 000 ehrenamtliche Vorstandsmitglieder» etwa 260 Kolpinghäuser» etwa 200 Einrichtungen der Kolping-Bildungswerke» Mehr als 810 öffentliche Straßen und Plätze mit „AdolphKolping“

KOLPING ist ein internationales Netzwerk von verbandlichenGremien und Gliederungen, Ebenen und Einrichtungen, Mit-gliedern und Verantwortlichen, jüngeren und älteren Men-schen, Frauen und Männern. KOLPING ist ein lebendiger unddynamischer Organismus, an dem jedes Mitglied ein wichti-ger Teil ist. Einheit und Vielfalt ergänzen und bedingen ei-nander und lassen im Geiste Adolph Kolpings einerfolgreiches Werk entstehen.

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Dem gemütlichen Beisammensein wurde schon damalsRechnung getragen durch zahlreiche Ausflüge, durch Famili-enfeste und Feiern im Jahreskreis. Schnell war ein Grund zumZusammenkommen gefunden, das gute bayerische Bier flossreichlich. In einem Fall scheint allerdings das Bier eine be-sondere Rolle gespielt zu haben. So wird von der Märzver-sammlung im Jahr 1897 berichtet: „Abends versammelte man sich im Vereinslokal, um dort dasNamensfest des Herbergsvaters Josef Reiser zu feiern. HerrReiser spendierte den Mitgliedern ein Fass Bier mit 19 Litern.Aber es kam bei der Gelegenheit auch zum Streit. Trotz derErmahnungen der Vorstandschaft wurde keine Ruhe. DieMitglieder, die in Partenkirchen im Geschäft standen, erklär-ten, dass sie wegen des Streits aus unserem Verein austretenund in Partenkirchen selbst einen Gesellenverein gründenwerden.“

Der Zwist dauerte allerdings nicht lange: Schon im gleichenJahr übernahm der Garmischer Gesellenverein die Paten-schaft bei der Gründung des Gesellenvereins im Nachbarort.Diese Freundschaft hält bis heute!

Auf besonderen Beschluss der Vorstandschaft wurde 1898eine Krankenunterstützungskasse eingerichtet. Der Monats-beitrag wurde auf 20 Pfennig festgelegt. Die Unterstützungvon 50 Pfennig pro Tag erhielt jedes Mitglied des Gesellen-vereins bei unverschuldeter Erkrankung.

Im Oktober 1900 zählte der Gesellenverein Garmisch 82 Mit-glieder und Ehrenmitglieder. Da zu dieser Zeit aber nur Ge-sellen offiziell Mitglieder sein konnten, wurden viele Meister,Geschäftsleute und Honoratioren als Ehrenmitglieder geführt.

Diese zahlten freiwillig im Jahr eine bis fünf Mark, bei denMitgliedern war damals der Beitrag sechzig Pfennig imMonat.

1904 ließen sich die Mitglieder des Katholischen Gesellenvereins wieder einmal fotografieren. Diesmal vor ihrem Her-bergshaus „Blaue Traube“. Mit auf dem Bild ist die Herbergs-mutter Maria Lechner, deren Namenstag gefeiert wurde unddie als Geschenk vom Präses im Namen des Vereins ein Bü-geleisen bekam.

Die Kolpingsfamilie Garmisch -Höhen und Tiefen in bewegten Zeiten

Gründung und AnfängeDie sechzehn Gründungsmitglieder müssen im Jahr 1888 gutfür die Idee Adolph Kolpings geworben haben, denn bereitswenige Tage nach der Vereinsgründung wurden vierzehnweitere Mitglieder aufgenommen. Die Versammlungen fan-den erst monatlich, dann wöchentlich statt. Die Vereinslokalehaben öfters gewechselt: Der „Tutzinger Hof“ (ehemals „Bayerischer Hof“ in der Gries-gartenstraße), das „Kolosseum“ (ehemals Gasthof „Alp-spitze“ in der Sonnenstraße), der „Kainzenfranz“, die„Zugspitze“ am Standort des heutigen Kolpingsheims, Reisers„Drei Mohren“, Lechners „Traube“, die „LiebhardtscheSchankwirtschaft, heute Schuhhaus Buchwieser, und die AlteKnabenschule.

Oft wechselten in den Gründerjahren auch die Senioren.Gründungssenior Wolfgang Gersthofer verließ schon 1889Garmisch und ging auf Wanderschaft. Der Ortswechsel warfrüher keine Seltenheit, denn auf Wanderschaft konnten dieGesellen neue Erfahrungen in ihrem Beruf sammeln und die

Welt kennenlernen. Deshalb gab es in den folgenden Jahrenfast jährlich einen Wechsel im Seniorenamt. Auch nach demAblegen der Meisterprüfung oder nach der Heirat musste derSenior sein Amt abgeben.

Schon 1890wurde eine Vereinsbibliothek gegründet, und imJahr darauf wagten sich die Garmischer Gesellen zum erstenMal ans Theaterspielen. Diese Veranstaltungen bereichertennicht nur die kulturelle Szene im Ort, sondern sie waren aucheine wichtige Einnahmequelle zur Aufbesserung der Vereins-kasse.

Ganz stolz berichtet der Schriftführer von der Weihe der ersten Fahne im Jahr 1892. Ein feierliches Hochamt, das H. H.Diözesanpräses Dr. Stigloher zelebrierte, stand im Mittelpunktdes Festtages.

Viele Gesellenvereine aus der Umgebung folgten der Einla-dung nach Garmisch.

„Nach dem Mittagessen im Vereinslokal erfolgte der Abmarschzum Garmischer Sommerkeller. Auf demselben entwickeltesich ein echtes Kellerleben, und wer von den eingezogenenGästen in Anbetracht der von den Einheimischen bereits vollaufbesetzten Plateaus und Hallen so glücklich war, sich in kurzerZeit Platz und Bier zu verschaffen, der konnte sich heiterenMutes an dem exquisiten Stoff gütlich tun.“

Aus dem Jahr 1895 ist das älteste Foto des Katholischen Ge-sellenvereins Garmisch überliefert. Es zeigt Mitglieder mitdem Gründungspräses Dekan Franz Sales Pruner und dieneue Vereinsfahne.

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Beim 25. Gründungsfest sprach der Schriftführer den Wunschaus: „Möge der Katholische Gesellenverein weiter blühenund gedeihen und sich rüsten zum Goldenen Jubelfest!“ Erkonnte nicht ahnen, welch schwerer Zeit die Welt und derGesellenverein entgegenging. Schon im nächsten Jahr 1914brach der Erste Weltkrieg aus, ein Auftakt zu einer entbeh-rungsreichen, friedlosen Zeit. Bald nach Kriegsbeginn wurdeein Mitglied nach dem anderen zum Kriegsdienst eingezo-gen. Es ist nicht verwunderlich, wenn im Mai des Jahres 1915der letzte Bericht in der Chronik steht.

Nach sechsjähriger Unterbrechung nahm 1921 der beliebte,äußerst rührige H. H. Vizepräses Bogenrieder die Arbeit wie-der auf. An den Berichten erkennt man, dass der Weltkrieg eine ganz andere Zeit heraufgeführt hat, eine Zeit, die dieGeruhsamkeit früherer Jahre verdrängte. Auch in der Arbeitdes Garmischer Gesellenvereins trat mehr und mehr das We-sentliche des Programms Adolph Kolpings in den Mittelpunkt.

Im Jahr 1924 schreibt Schriftführer Luitpold Ostler:

„Kaum hatte sich unser Verein im letzten Frühling wieder ei-nigermaßen von den schrecklichen Strapazen der Inflationerholt, da fing die Glut der Liebe und Treue zum Gesellen-verein schon wieder an, sich zur Feuersäule zu gestalten.Neues, fröhliches Leben zog wieder ein in unsere Reihen undmit jeder Mitgliederversammlung stieg auch die Mitglieder-zahl. Kurz, der Gesellenverein war bald wieder auf derHöhe.“

Bei der Generalversammlung 1925 vermeldet der Chronistein amüsantes Ereignis: Fähnrich Anton Schießlbauer sprachden schlechten Zustand der Vereinsfahne an und er drohtemit Streik, wenn er nicht bald eine neue Fahne bekäme.Schließlich diene die Fahne schon mehr als „ein Menschen-leben lang“!

Die Drohung des Fähnrichs trug Früchte. Man beschloss eineneue Fahne anzufertigen. Der Entwurf dazu stammt aus derMeisterhand von Malermeister Bickel. Die Stickerei ist eineGlanzleistung der Kunstanstalt für Paramenten- und Fahnen-stickerei M. Auer in München. Bildhauer Franz Xaver Hutterschnitt die prächtige Fahnenstange nach dem Vorbild deralten Zunftstangen, und Schlossermeister Franz Xaver Ange-rer fertigte die auffallende Spitze mit dem doppelten „G“(Gesellenverein Garmisch). Die Fahnenweihe im März 1926wurde nur mit den örtlichen Vereinen und ohne große Auf-machung begangen. Den Grund hierfür nennt die Chronik:

„Mit Rücksicht auf die gegenwärtige schlechte Wirtschafts-lage, dem ausdrücklichen Wunsch der bayerischen Bischöfein ihrem Festerlass und auf Anregung der bayerischen Staatsregierung hat die Vorstandschaft des Vereins beschlossen,von einer äußeren pomphaften Aufmachung des Festes ab-zusehen und den Tag nur kirchlich als einen rechten Festtagder ganzen Gemeinde zu begehen.“

Diese Fahne begleitete die Garmischer Kolpingsfamilie bis insJahr 2006.

Am 31. Mai 1931 weihte Präses Hermann Mencke das neueBanner mit dem Kolping-K, das im Jahr 1928 eingeführt undzum Zeichen der Einheit des Internationalen Kolpingwerkswurde.

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Nicht gerade auf der großen Walz, aber doch auf einem Wegin eine neue Heimat war unser Mitglied Anselm Emmerich,als er nach dem Tod seines Vaters 1954 von Oberhausen beiWeilheim nach Garmisch kam. Obermeister Rumitz von derMalerinnung in Weilheim vermittelte dem frisch ausgelern-ten Malergesellen eine Stelle in der Firma Bickel, die PeterGuggemoos führte. Beim Martin Resch (zum Schnegg’n) fanden er und sein Bruder eine erste Unterkunft. Nach einemJahr ging sein Bruder auf die Walz nach Stuttgart und wurdedort Restaurator. Anselm dagegen blieb am Schnegg’n-Stegund lernte in den kommenden Jahren seine Maria kennen,die als Tochter vom Matthias Sailer (Bichler Hiasl) ganz in derNähe wohnte. Bei seiner Hochzeit im April 1959 lud ihn Prä-ses Friemel sofort ein, der Kolpingsfamilie beizutreten. Seitdieser Zeit ist Anselm Emmerich ein treues Mitglied. „Ich warin der Kolpingsfamilie Garmisch immer gut untergebracht,fand eine christliche Gemeinschaft und treue Freunde. So istes auch noch heute!“, schwärmt er beim Interview.

Wanderzeit – Schaffung einer HerbergeMit der "Walz" oder der "Tippelei" bezeichnet man die Wan-derschaft eines Handwerksgesellen nach Abschluss seinerGesellenprüfung. Der Lehrling wird vom Meister "frei" ge-sprochen und geht auf die Walz. Seit dem 12. Jahrhundertziehen junge Handwerker durchs Land, um andere Regionen,Kulturen, aber vor allem neue Fertigkeiten in ihrem Fach ken-nenzulernen.

Vom Spätmittelalter bis Mitte des 18. Jahrhunderts war dieWalz Voraussetzung für den Gesellen, seine Meisterprüfungzu beginnen. Im Einzelnen regelten die entsprechendenZünfte die Dauer und den Ablauf der Wanderschaft. Sinn desWanderns war es auch, irgendwann einmal den väterlichenBetrieb zu übernehmen.

War ein Wandergeselle in einer fremden Stadt angekommen,musste er sich beim Zunft- oder Zechvater der entsprechen-den Organisation seines Handwerks vorstellen. Fand er keineArbeit, bekam er ein sogenanntes Zehrgeld und reiste weiter.Gesellen wanderten als Freireisende oder "schachtgebunden"(Handwerkervereinigung).

Mit der Zunahme der neu gegründeten Manufakturen Endedes 18. Jahrhunderts entstanden immer mehr Konflikte mitdem alten Handwerk, da die größer werdenden Betriebe In-teresse hatten, das in ihrem Unternehmen vermittelte Wis-sen für sich zu nutzen. Obwohl das Wandern an Bedeutungverlor, lag Anfang des 20. Jahrhunderts bis Ende der 1920erJahre die Zahl der Wandergesellen im vierstelligen Bereich.

Da auch in Garmisch immer wieder Wandergesellen einkehr-ten, schuf der Gesellenverein im Jahr 1930 eine neue Über-nachtungsherberge. Im Gasthof „Zur blauen Traube“ wurdeein Zimmer gemietet und vom Verein eingerichtet. Die Ein-richtungskosten betrugen rund 600,- Mark. Allein in diesem

Jahr nahmen 1373 durchwandernde Gesellen die Herberge,teilweise auch zweimal, in Anspruch. 1210 Gesellen wurdenmit Abendessen und Frühstück versorgt. In den Jahren zwi-schen 1920 und 1930 lag der Durchschnitt der Besuche vonWandergesellen etwa bei 500, in den Jahren 1931 bis 1933bei 1300. Alle fanden hier Verpflegung, Nachtquartier undvielleicht sogar ein Stückchen Heimat. Eine andere Form der Herberge ergab sich ab 1959. Als diekleine Jugendherberge in der Schalmei die Aufnahme dervielen Jugendlichen nicht mehr bewältigen konnte, trat dieMarktgemeinde an die Kolpingsfamilie heran, ob sie über dieSommermonate das bereits neu errichtete Kolpingsheim fürdie männliche Jugend zur Verfügung stellen könnte. Zu die-sem Zweck wurde jede Menge Stock- und Feldbetten im Saalaufgestellt. Jahr für Jahr kamen immer mehr Jugendliche. Esgab Tage, an denen über 100 Personen dort übernachteten!Die notwendige Betreuung übernahmen zusammen mit un-seren Mitgliedern Theologiestudenten, die Präses Friemel fürdiesen Dienst gewinnen konnte. Zehn Jahre wurde dieseÜbernachtungsaktion durchgeführt.

Es scheint fast unmöglich, aber über 11 000 Jugendlichen mitmehr als 23 000 Übernachtungen bot die Kolpingsfamilie indieser Zeit eine Herberge!

Ab 1960, als Ehrenpräses Friemel als Pfarrer in Töging tätigwar, schickte er in den Sommerferien seine Ministranten inUrlaub nach Garmisch. Diese wohnten ebenfalls im Heim. DieMutter von Franzi und Rudi Werner kochte zu Hause für dieMinis, dann wurde das Essen abgeholt und ins Heim ge-bracht. Gesponsert wurde die Aktion großzügig von der Groß-mutter des heutigen Leonhard Fink, Chef der gleichnamigenMetzgerei.

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Drittes Reich – 2. WeltkriegWer hätte gedacht, dass ein katholisch orientierter Verein inDeutschland einmal in den Strudel der Politik kommenkönnte? Aber leider blieb auch der Gesellenverein Garmischnicht von den Auswirkungen des Dritten Reiches verschont.

Schon 1932 nahm der Gesellenverein in einem offenen Briefim Garmisch-Partenkirchner Tagblatt zu Vorwürfen der Na-tionalsozialisten Stellung: „Die in der letzten Versammlungder NSDAP im Lamm saal aufgestellte Behauptung, im Ka-tholischen Gesellenverein würden auch Kommunisten alsMitglieder geduldet, ist ebenso unwahr wie unsinnig. Es istunendlich traurig und beschämend für die Kampfesweise derNationalsozialisten, dass sich der Katholische Gesellenvereinimmer wieder gegen solche Verleumdungen wehren muss.“Zum Schluss heißt es: „Unsere Zentrale ist nicht das „BrauneHaus“ in München, sondern die Minoritenkirche in Köln,unser Führer ist nicht Adolf Hitler, sondern Adolph Kolping.“

Beim 1. Deutschen Gesellentag in München im Jahr 1933wurde aus dem Wetterleuchten einer harten Verfolgungszeitdurch die Nationalsozialisten schon ein brausendes Gewitter.Von Seiten der NSDAP wurde das Kolpingtreffen planmäßiggestört. Der Gesellentag musste wegen des Terrors sogar vor-zeitig abgebrochen werden. Die Teilnehmer berichteten, dasssie sich das Kolpingsbanner unter ihren Anzügen um den Kör-per gebunden haben, um das Banner zu retten. Sie wurdenteilweise geschlagen, ausgeraubt und misshandelt. Diese tra-gische Stunden und das plötzliche Verbot des Münchner Ge-sellentages waren das erste Signal zum Kampf um Sein oderNichtsein des neu gegründeten Kolpingwerkes.

Denn schon in der ersten Hälfte des gleichen Jahres vor denEreignissen in München hatte die deutsche Zentralversamm-lung folgende Beschlüsse gefasst: Der Deutsche Zentralver-band des Katholischen Gesellenvereins erhält den Namen

„Deutsche Kolpingsfamilie“, der Gesellenverein wird zurGruppe „Kolping“, die Ehemaligen werden als Gruppe „Alt-kolping“ in den Verband aufgenommen. Beide Gruppen bil-den die Kolpingsfamilie. Das Stammbuch und derKolping-Gedenktag werden eingeführt.

Nach 1933 wurde die Arbeit der Garmischer Kolpingsfamilieimmer mehr eingeschränkt. Zwar konnten die Versammlun-gen zunächst noch ungehindert stattfinden, aber ab Septem-ber 1936 wurden Versammlungen in öffentlichen Lokalenverboten. Darum gewährte der Partenkirchner Verein denGarmischer Gesellen gastliche Aufnahme in seinem Heim.Dort wurden auch verschiedene Fachkurse durchgeführt. Al-lerdings durften alle Versammlungen nur unter Polizeiauf-sicht abgehalten werden.

Auch Hausdurchsuchungen wurden durchgeführt. Durch Dro-hungen versuchte man, die Mitglieder zum Austritt zu zwin-gen. Die Schar der Getreuen wurde kleiner, hielt aber umsoenger zusammen.

Im Januar 1938 unternahm die GeStaPo bei der alten undneuen Vorstandschaft eine Hausdurchsuchung. Unsereschöne Traditionsfahne und das Banner wurden beschlag-nahmt. Erst durch scharfen Protest des Landespräses konntedie Rückgabe erreicht werden.

Ein Jahr später und nur im Gotteshaus trafen sich die Kol-pingssöhne zum 50. Gründungsfest. Ein öffentliches Auftre-ten war nicht mehr möglich.

Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges im Jahr 1939 war dieVereinsarbeit praktisch unmöglich, da ja alle Aktiven zumKriegsdienst eingezogen wurden.

IN EHRFURCHT GEDENKEN WIR UNSERER VERSTORBENEN UND

GEFALLENEN PRÄSIDES UND MITGLIEDER

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Unser Kolpingsheim – Zeitzeuge vieler Veränderungen

HeimbauDer sehnlichste Wunsch der Garmischer Kolpingsfamilie, end-lich ein eigenes Heim zu besitzen, erfüllte sich 1948. Als dieTurnhalle an der Loisachbrücke frei wurde, konnte die Aus-weichturnhalle, ein Anbau am Gemeindehaus in der Prome-nadestraße, geräumt werden. Nach einigen Besprechungenüberließ der Gemeinderat der Kolpingsfamilie Garmisch die-sen Anbau.

Nun konnte mit dem Aufbau begonnen werden. Drei Holz-aktionen waren zunächst notwendig, um die erforderlichenKubikmeter Holz am Loameck bei Griesen zu schlagen. Dochum die Bäume möglichst schnell abfahren zu können, muss-ten noch eigens von den Kolpingssöhnen die Straße herge-richtet und ein Brückenbau vollendet werden.

Am 12. April war Baubeginn. Was man bisher bei der Planungbesprochen hatte, wurde nun in die Tat umgesetzt. Nach derArbeit kamen die Mitglieder zusammen, um das alte Turn-hallendach abzureißen. In wenigen Stunden wurde die ganzeDachverschalung abgebrochen. Einige Tage später traf mansich wieder zu Aufräumungsarbeiten. Die Bretter wurden sor-tiert, die Nägel entfernt und größtenteils für eine weitereVerwendung wieder gerade geklopft!

Der Idealismus und der Arbeitseifer unter den Kolpingssöh-nen waren groß! Schwierigkeiten gab es nur mit dem not-wendigen Baumaterial. So mussten z. B. für die erforderlicheDachpappe rund 30 Zentner Altpapier gesammelt werden.Aber wie sollte es weitergehen? Ohne Ziegel, Zement undsonstigem Material? Nach dem Krieg gab’s ja nichts! Da kamdie Währungsreform, und der Bann war plötzlich gebrochen!Von heute auf morgen waren auf einmal die heißersehnten

Neubeginn nach dem 2. WeltkriegEin gutes Zeichen für den Kolpinggeist in unserer Gemeindewar es, dass gleich nach Heimkehr der ersten Soldaten ausdem Krieg im Juli 1945 fünf Kolpingssöhne den Neubeginnstarteten. Hans Britting sen., Ludwig Hillmaier, Hans Kellner,Josef Becherer und Georg Hibler baten H. H. Pfarrer Bittel, dieArbeit der Kolpingsfamilie wieder aufzunehmen. Bei der ers-ten Zusammenkunft wurde mit 180 Reichsmark ein finan-zieller Grundstock gelegt. Hans Britting übernahm dieVereinsleitung als Senior, Ludwig Hillmaier wurde Schriftführer.

Im August 1945 trat die neuerstandene Garmischer Kolpings-familie mit einem Festgottesdienst zum ersten Mal wiederin die Öffentlichkeit des kirchlichen Lebens. Es wurde das Ge-denken an das vor 100 Jahren gegründete Werk Kolpings ge-feiert. Dass die Nazizeit die Aufgeschlossenheit derGarmischer für die Idee Adolph Kolpings nicht zerstört hat,bewies das Geldopfer von 4500 Reichsmark, das die Gläubi-gen für den Wiederaufbau der Kolpingsfamilie gespendethatten. Das Geld wurde an den Landespräses überwiesen.

Eine besondere Fügung war es, dass unser Ehrenpräses ErichFriemel als Verwundeter nach Garmisch kam. Ausgerechnetsein späterer Nachfolger im Präsesamt, Studienprofessor Tho-mas Dankerl, entdeckte ihn im Standortlazarett. Nach seinerEntlassung aus dem Lazarett übertrug Pfarrer Bittel dem Ka-plan Friemel, der durch den schrecklichen Krieg auch seineschlesische Heimat verloren hatte, sofort das Amt des Präses.

Dieser Neubeginn unter Friemels priesterlicher Führung trugbald seine Früchte. Bereits zum Kolpinggedenktag des glei-chen Jahres wurden dreißig neue Mitglieder aufgenommen.

Die Präsides des Wiederaufbaus nach dem Krieg Erich Frie-mel, Thomas Dankerl und Josef Bittel bleiben eng mit demErfolg der Garmischer Kolpingsfamilie verbunden.

Die Zentralversammlung der Deutschen Kolpingsfamilie be-schloss 1966, dass auch Frauen und Mädchen aufgenommenwerden können. Mit diesem Beschluss wurde eine wesentli-che Veränderung vorgenommen. Aus dem Gesellenvereinwird eine richtige Familie. Die Kolpingsfamilie Garmisch hatseit 1969 auch weibliche Mitglieder, vertreten in den einzel-nen Gruppen und im Vorstand.

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Baumaterialien zu haben! Nun fehlte es wieder am Geld.Doch es gab Leute, die unsere Kolpingsfamilie nicht im Stichließen. Dann wurden sogenannte Bausteine gedruckt, undes zeigte sich wieder, dass die Garmischer für das Anliegender Kolpingsfamilie Verständnis hatten.

Die Bauleitung lag bei unserem Mitglied, Architekt Ostler, inbesten Händen. Baumeister Platz, ebenfalls Mitglied, leitetedie Zimmermannsarbeiten, und das Baugeschäft Baumerführte die Maurerarbeiten aus. Sie alle zeigten größtes Ent-gegenkommen und großes Engagement.

Aber auch die Mitglieder waren fast täglich beim Heimbaubeschäftigt. Einige nahmen extra Urlaub und verschmerztensogar einen Lohnausfall, was natürlich nach der Währungs-reform ein großes Opfer war. Als leuchtendes Beispiel arbei-tete auch Präses Erich Friemel in jeder freien Stunde selbstmit, als wäre er von Beruf Bauarbeiter.

Bei der Verlegung der Wasserleitung und der Kanalisationwurde einmal bei Tag und zweimal bei Nacht gearbeitet. Al-lerdings erfolgte damals die Arbeit nur mit Pickel und Schau-fel. Während der Nachtarbeit spendete das Motorrad vonSenior Kaspar Jocher das Licht. Er war auch der einzige, derdamals so ein Gefährt besaß. Beteiligt waren an dieser Ak-tion bis zu 25 Mitglieder.Im August und September begannen die Innenarbeiten. Anso manchen Tagen wurde bis tief in die Nacht hinein gear-beitet. So wurde mit vereinten Kräften trotz aller Schwierig-keiten der Bau rechtzeitig beendet. Hier zeigten Jung und Altechten Idealismus und Opfergeist!

Einweihung des neuen HeimsAm 26. September 1948 war es dann soweit! Das neue Heimder Kolpingsfamilie Garmisch konnte in Verbindung mit dem60. Gründungsfest eingeweiht werden. Zum Jubeltag warenüber 600 Kolpingssöhne aus 20 Vereinen gekommen. BeimKirchen- und Festzug marschierte auch Generalvikar PrälatBuchwieser, ein Garmischer Heimatsohn, mit. Dieser hieltauch den Festgottesdienst, der auf einem Feldaltar am Leitlezelebriert wurde. Anschließend bewegte sich der Festzug mitheiterer Marschmusik und Fahnenschwingen zum Kolpings-heim, das Generalvikar Buchwieser persönlich einsegnete.Alle Redner wie Pfarrer Josef Bittel, Landrat Dr. Keßler oderBürgermeister Schütte waren erstaunt, dass die GarmischerKolpingsfamilie dieses alte Gebäude in ein so schmuckesHeim umgebaut hatte. Ehrenpräses Pfarrer Josef Bittel eröff-nete die liebevoll vorbereitete Handwerkerausstellung undüberreichte den Heimschlüssel. Die Ausstellung wurde inner-halb einer Woche von fast 2000 Personen besucht.

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25 Jahre KolpingsheimUnter das Kolpingwort „Wo Gutes geschieht, bleibt der Segennie aus“ hatte die Kolpingsfamilie Garmisch das 25-jährigeHeimjubiläum im Jahr 1973 gestellt. Ehrenpräses Erich Frie-mel hielt aus diesem Anlass den Gottesdienst und die Fest-predigt. Überfüllt war am Abend das Kolpingsheim. Unter den Ehren-gästen waren auch Dekan Matthias Brenner, BezirkspräsesLeonhard Winkler, Kaplan Sebastian Allram, Kaplan HermannEgger und stellv. Landrat Michael Braun. Der 1. VorsitzendeRichard Greinwald berichtete über die vergangenen Jahre ineinem Rückblick in Wort und Bild.Ehrenpräses Erich Friemel brachte mit seinen humorvollenBeiträgen die Anwesenden häufig zum Lachen und nahmauch die Ehrung der Jubilare vor.

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Erste RenovierungsarbeitenBisher wurde im Kolpingsheim ein schöner Kachelofen mitfesten Brennstoffen geheizt. Das war sehr umständlich, dennder Heimwart musste schon lange vorher einheizen, damites wenigstens etwas warm war. Auch war das Ergebnisimmer das gleiche: Um den Ofen herum war es sehr heiß,im übrigen Heim aber bitterkalt. 1956 versuchte man, Ab-hilfe zu schaffen. Der Kachelofen wurde abgetragen, die Ka-cheln im Speicher aufbewahrt und ein neuer Ölofeneingebaut. Bald stellte sich heraus, dass dieser das Heizpro-blem zwar auch nicht vollkommen lösen konnte, aber zumin-dest einfacher zu handhaben war. Ein Teil der schönenKacheln des abgetragenen Kachelofens wurden beim Polter-abend von Richard Greinwalds Hochzeit zerschlagen, der Restfand in späterer Zeit Verwendung.

Umbau der KücheUnser Mitglied Franz Werner erinnert sich noch, dass in den60er-Jahren unter der Leitung von Heimwart Josef HutterKüche und Schänke umgebaut wurden. Der Holzboden wurdeentfernt, eine Betonplatte gegossen und Fliesen verlegt. Inder Schänke wurde ein kleiner Keller eingebaut.

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Abriss und NeubauUnser Mitglieder, der Werner Franzi, erinnert sich noch genauan die Zeit des Neubaus: Die Marktgemeinde riss 1991 dassogenannte Armenhaus an der Promenadestraße ab, umneue Gebäude zu errichten. Im Zuge dieser Baumaßnahmemusste auch unser Kolpingsheim weichen. Die Sanitätsko-lonne und die Kolpingsfamilie Garmisch erhielten neueRäumlichkeiten am alten Standort.

Die Mitglieder bauten aus dem alten Heim alles aus, was er-haltenswert und wiederverwendbar erschien, und lagertendie Materialien im Pfarrhof ein. Dazu zählten beispielsweiseschöne Türen, Bänke und die geschnitzten Balken.

Unser Mitglied Reinhard Bartlechner, der die neuen Gebäudefür die Marktgemeinde plante, schuf auch für unseren Vereinschöne neue Räume. Nun begann aber eine schwierige Dis-kussion, wie das neue Heim in seiner Inneneinrichtung ge-staltet werden soll. Während Reinhard Bartlechner und eineGruppe von Mitgliedern das Heim wieder so einrichten woll-ten wie es früher war, schlug Schreinermeister Helmut Sont-heim eine modernere Lösung vor und brachte den bekanntenLehrer der Schnitzschule, Wolfgang Vogel, ins Gespräch. Derlegte dann erste Entwürfe vor, mit denen sich viele nicht auf

Anhieb anfreunden konnten, die aber nach längerer Diskus-sion doch überzeugten.

Alle alten Balken des abgerissenen Heims wurden aufgear-beitet und wieder eingebaut. Der Vogel Wolfi entwickeltesogar seine Pläne entsprechend der Anzahl der alten Balken.Deshalb musste relativ wenig Holz dazugekauft werden. Dieschmiedeeisernen Leuchter wurden umgedreht, modernisiertund in den Ecken des Heims neu platziert. Die geschnitztenBalken des ehemaligen Nebenzimmers zieren heute den Ein-gangsbereich.

Alle Mitglieder, die helfen wollten, konnten sich bei diesenvielfältigen Arbeiten einbringen. Vor allem unser damaligerVorstand, Michael Dorfleitner, war unermüdlich tätig, um Ar-beitskräfte, Sponsoren und Materialien zu besorgen. Beim In-nenausbau war wieder die Hilfe von Helmut Sontheimgefragt. Er stellte Werkzeuge und seine Werkstatt zur Verfü-gung. Immer stand er mit Rat und Tat zur Seite, denn außerdem Koch Martl gab’s in der Kolpingsfamilie keine gelerntenSchreiner. Es wurde fast jeden Abend im neuen Heim gear-beitet, die Ehefrauen unserer Mitglieder lösten sich ab, umdie Arbeiter mit Brotzeiten zu versorgen.

HeimerweiterungDurch den Auszug der Familie Hintermair aus dem anschlie-ßenden Gemeindehaus ergab sich für unsere Kolpingsfamilieim Jahr 1975 die Möglichkeit, das Heim in Richtung Nordos-ten um ca. 50 m² zu erweitern. Mitglied Reinhard Bartlechnerentwickelte die Baupläne, und die Mitglieder führten danndie Arbeiten aus. Hier ist besonders Leopold Schmid zu er-wähnen, der den Kachelofen im neuen Stüberl mauerte. Vonihm stammt der Ausdruck: „300 Mitglieder hat unser Verein,aber nur einen Maurer. Gott segne das ehrbare Handwerk!“

Ein großes Schiebetor trennte diese Stube vom großen Saalab. Auch in dem ehemaligen Nebenzimmer wurde ein ein-facher Kachelofen eingebaut. Mitglied Helmut Sontheim trugviel zur Ausgestaltung des Heimes bei. Im Nebenzimmerwurden geschnitzte Balken eingezogen, die in Helmuts Werk-statt gefertigt wurden. Auch wurde eine Holzdecke einge-baut. Das Ergebnis der Renovierungs- und Umbauarbeitenkonnte sich sehen lassen! Das Heim war nun viel gemütli-cher.Die Mitglieder – ob Handwerker, Angestellte oder Beamte –opferten wieder viel Freizeit. Mit großem Eifer waren sie beider Arbeit. Zum Schluss kam noch die kostenlose „Putzko-lonne“!

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Am 26. November 1993 wurde das neue Heim unter Anwe-senheit vieler Ehrengäste eingeweiht. Auch Ehrenpräses ErichFriemel gab der Kolpingsfamilie die Ehre. Bürgermeister ToniNeidlinger lobte in seinem Grußwort den Einsatz der Mitglie-der der Garmischer Kolpingsfamilie und bestaunte die neueInneneinrichtung. Innenarchitekt Wolfgang Vogel erläutertein seiner Ansprache die Planung und den Werdegang des In-nenausbaus. Architekt und Mitglied Reinhard Bartlechnerüberreichte an den Vorstand Michael Dorfleitner symbolischden großen Schlüssel fürs neue Gebäude. Anschließendnahm Präses Pfarrer Franz Sand dann die Segnung der neuenRäume vor. Natürlich feierten die vielen Mitglieder und Gästenoch ausgiebig den großen Tag in der Vereinsgeschichte derKolpingsfamilie Garmisch.

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Das Bergfeuer, die sie anzündeten, kündete ins Tal, dass sieden Gipfel erreicht hatten. Trotz der kalten und sehr windigenNacht wurde am Gipfel ein Biwak aufgeschlagen.

Am nächsten Morgen kündigte die aufgehende Sonne einenwunderschönen Tag an, und die Kolpingsleute machten sichschon beim Morgengrauen an die Arbeit. Als dann die erstenBergsteiger die letzten Meter zum Gipfel zurücklegten,grüßte bereits das neue Alpspitzkreuz, fest verankert im Fels,hinaus ins Werdenfelser Land.

Ein schlichter Steinaltar wurde errichtet, und bis zum Beginndes Gottesdienstes war die Zahl der Bergsteiger auf rundvierhundert Personen angewachsen. Präses Kaplan Erich Frie-mel, bedankte sich bei der Weihe des neuen Kreuzes bei denStiftern und seinen Kolpingssöhnen für die viele Mühe undArbeit, die sie geleistet hatten. Am Schluss des ersten Berg-gottesdienstes unter dem Alpspitzkreuz erklang, umrahmtvon einem Quartett der Garmischer Musikkapelle, als gewal-tiges Lob- und Dankgebet das „Großer Gott, wir loben Dich“weit hinaus ins Land.

Leider konnte Richard Weber nicht mehr oft „sein“ Alpspitz-kreuz besuchen. Kaspar Jocher musste im Februar 1947 fürimmer von seinem Bergkameraden Abschied nehmen, derbei einem Lawinenunglück am Wörner ums Leben kam.

Das Alpspitzkreuz – eng mit der GarmischerKolpingsfamilie verbunden

AufstellungUnser Mitglied Kaspar Jocher erinnert sich noch genau, wiees zur Aufstellung des neuen Kreuzes auf der Alpspitze, die-sem markanten Gipfel im Wettersteingebirge, kam. Mit gro-ßer persönlicher Anteilnahme erzählt der heute 88-jährige,dass er und sein Bergkamerad Richard Weber nach dem Kriegviele Bergtouren – oft mit höchstem Schwierigkeitsgrad – un-ternommen haben. Auf einer dieser Besteigungen kamen siezum Alpspitzgipfel und fanden das ursprüngliche Gipfelkreuzaus dem Jahr 1928 teilweise verbrannt und ohne Querbalkenauf einem Felsen.

Spontan entschlossen sich die beiden, aus Dankbarkeit füreine gesunde Heimkehr aus dem Krieg ein neues Kreuz zuerrichten. Aus der Griesener Gegend wurde eine gut gewach-sene Lärche mit einem Opel „Blitz“ nach Garmisch gebracht,und bald war das neue Kreuz gezimmert. Doch war es un-möglich, zu zweit das schwere Gebälk auf den Gipfel zu brin-gen. Es reichte schon, dass die beiden Bergsteiger mehrmalsmit Wasser und Zement die Alpspitz-Nordwand durchsteigenmussten, um das Fundament zu fertigen. Nun ging der JocherKasper auf die Suche: Welcher Verein konnte mit seinen Mit-gliedern beim Transport und bei der Aufstellung helfen? Fün-dig wurde er beim damaligen Katholischen Gesellenverein,der heutigen Kolpingsfamilie Garmisch. Mit geliehenem Och-senkarren wurde das Kreuz zur Hochalm gebracht, von da anhalf nur noch Hand- und Fußarbeit.

Am Samstag, den 17. August 1946, trugen die Kolpingssöhnezusammen mit den beiden Stiftern das sechs Meter hohe,über drei Zentner schwere Kreuz in einem wahrhaftigen„Kreuzweg“ von der Hochalm über die Schöngänge auf denGipfel. Gegen 21 Uhr kamen sie mit ihrer schweren Last dort an.

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Bau des Altartisches auf der AlpspitzeFranz Werner berichtet über den Bau des Altartisches: JedesMal, wenn auf der Alpspitze eine Bergmesse gefeiert werdensollte, stellte sich das Problem des Altares. Oft wurden Bret-ter nur für diesen Zweck auf den Gipfel getragen.

Helmut Sontheim war es auch hier, der eine Lösung fand. DieSchreinerei Buchwieser, bei der Helmut Sontheim beschäftigtwar, fertigte Fensterstöcke für Gebäude auf dem Zuspitzgipfelaus dem besonders harten Holz Afzelia. Aus diesem Holzschnitt Helmut Bohlen und hobelte sie. Zusätzlich wurden diepassenden Tischfüße aus Stahl angefertigt. Konrad Strauß,Franz und Rudi Werner und Helmut Sontheim trugen dannim Jahr 1966 alles auf die Alpspitze. Dabei durften sie am ei-genen Leib erfahren, dass hartes Holz auch sehr schwer ist.Am Gipfel bauten sie dann den Altar zusammen. Das Holz istscheinbar unverwüstlich: Der Altar steht noch heute.

Die Feuermacher unterwegsMit Bergfeuern am Gipfel der Alpspitze und oft auch miteinem leuchtenden Kreuz im sogenannten „Herzl“ beim Ein-stieg in die Nordwand kündeten zum Vorabend die Garmi-scher Kolpingssöhne ihre Alpspitzmesse an. Bei vielenGelegenheiten, z. B. bei Jubiläumsfesten des Volkstrachten-vereins und jedes Jahr an Johanni, ließen es sich die jungenMänner der Kolpingsfamilie Garmisch nicht nehmen, auf dasGarmischer Wahrzeichen zu steigen und mit den Bergfeuerndie Bevölkerung im Tal zu erfreuen.

Erste RenovierungDa der Querbalken des Alpspitzkreuzes im Jahr 1956 auf un-erklärlicher Weise abbrach, musste er erneuert werden. Zu-gleich beschloss man, das ganze Kreuz mit Zinkblech zuverkleiden. Die Mitglieder der Garmischer Kolpingsfamiliehatten bei Nebel, Regen und Wind kein leichtes Arbeiten!

Aus Anlass des zehnjährigen Bestehens des Alpspitzkreuzesfeierte Kaplan Herbert Grünbeck am 19. August 1956 eineMesse für die verstorbenen und im Krieg gefallenen Kol-pingssöhne.

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Die Kolpingfamilie Garmisch – ein Engagementim Sinne Adolph Kolpings

Es liegt in der Natur der Sache, dass sich seit dem persönli-chen Wirken Adolph Kolpings vieles in Familie, Gesellschaft,Arbeitswelt und Kirche geändert hat. Auch wenn die Hand-werkergesellen nicht mehr auf der Straße stehen und nacheinem Dach über dem Kopf suchen, so ergeben sich für jungeLeute neue Formen von Arbeits- und Orientierungslosigkeit.Der christliche Glaube bekommt einen anderen Stellenwertin der Gesellschaft, die Familie als zentrale Lebensform stehthäufig auf dem Prüfstand.

Die Mitglieder der Garmischer Kolpingsfamilie versuchtenimmer, die Zeichen ihrer Zeit zu erkennen und nach denGrundsätzen Adolph Kolpings zu handeln. Soziale Aktionen,Engagement in der Pfarrgemeinde und in der Politik auf Ge-meinde- und Kreisebene, Bildung, Reisen und gesellige Un-ternehmungen stehen im Mittelpunkt des gemeinsamenWirkens nach dem Motto: „Wir sind Kolping!“

Wir sind Kolping!„Wir sind Kolping!“ Dieses Motto umfasst Alt und Jung ebensowie die verschiedensten Berufsgruppen vom Handwerker,Geschäftsmann, von der Einzelhandelskauffrau über denGymnasiallehrer bis zum Bankdirektor. Die Beweggründe fürdie Mitgliedschaft in der Garmischer Kolpingsfamilie sindganz unterschiedlich.

Jahrtage der Kreuzerrichtung – immer ein Grund zum FeiernEtwa 300 Bergsteiger nahmen 1971 beim 25-jährigen Jubi-läum am Messopfer auf dem Gipfel teil. Strahlender Sonnen-schein mit weitem Ausblick wechselte mit einem Meer vonWolken und Nebel ab. Mit diesem eindrucksvollen Natur-schauspiel wurden die Bergsteiger für den doch mühevollenAufstieg belohnt.

Präses Hermann Egger zelebrierte die Messe, die von der Mu-sikkapelle Garmisch musikalisch umrahmt wurde. Am Kreuzselbst wurde an diesem Tag eine Kupfertafel zur Erinnerungan das 25-jährige Bestehen des Kreuzes angebracht. Nachdem Abstieg saßen noch viele gemütlich in der Hochalm, wodie Musikkapelle zur Unterhaltung zünftig aufspielte.

Bei der Feier zum 40-jährigen Bestehen des Alpspitzkreuzesim Jahr 1986 konnte die Bergmesse zwar auf dem Gipfel ge-feiert werden, aber es war für diese Jahreszeit ziemlich kalt.Trotz des ungünstigen Wetters ließen es sich auch dieses Maldie Bläser der Musikkapelle Garmisch nicht nehmen, dieBergmesse musikalisch zu verschönern.

Ein Höhepunkt bei allen Jubiläumsfeiern auf dem Alpspitz-gipfel war die Messfeier zum 65-jährigen Bestehen des Alp-spitzkreuzes im Jahr 2011. Besonders erfreulich war, dasseiner der Stifter des Kreuzes, Kaspar Jocher, trotz seineshohen Alters an der Feier auf dem Gipfel bei herrlichem Wet-ter teilnehmen konnte. Der Gottesdienst wurde von Monsig-nore Thomas Frauenlob, dem ehemaligen Kaplan in derPfarrei St. Martin, gehalten. Eine gemütliche Einkehr in derHochalm beendete das besondere Erlebnis.

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Tilla Kollmannsberger kam über die Jugendarbeit zur Kol-pingsfamilie Garmisch.Als junges Mädchen lernte sie die Kolping-Jugend kennen,die von 1968 an unter der Leitung von Bernhard Matheislüber mehrere Jahrzehnte in der Jugendarbeit in Garmisch-Partenkirchen besondere Akzente setzte. Einige Jahre war sieauch Leiterin der Kolpingjugend. Jetzt nimmt sie die Familieals Hausfrau und Mutter voll in Anspruch, doch denkt siegerne an die vielen Erlebnisse zurück und möchte den Zu-sammenhalt in der jugendlichen Gemeinschaft in diesen Jah-ren nicht missen.

Ein Mitglied aus der jungen Generation der Kolpingsfamilieist Johannes Ruf.Als Ministrant in der Pfarrgemeinde St. Martin traf er auf Mar-kus Baur und Matthias Emmerich, die ihn zur Mitarbeit in derGarmischer Kolpingsfamilie einluden. Diese war dann für ihnim Alter von 15 bis 18 Jahren ein willkommener Treffpunkt.Leider zwingt ihn im Moment sein Studium dazu, dass ernicht immer bei den Veranstaltungen mitmachen kann. Erschätzt dort aber auch heute noch die Gemeinschaft für jungeLeute und die breitgefächerte Ausrichtung. Während in an-deren Vereinen wie Sport- oder Volkstrachtenverein ein be-sonderes Ziel verfolgt wird, steht die GarmischerKolpingsfamilie für ihr Angebot in vielen Interessensberei-chen auf der Grundlage der Ziele Adolph Kolpings.

Einer unserer ältesten Mitglieder, Ludwig Schillinger, berich-tet den Chronisten, wie er zu Kolping Garmisch gekommenist:

Ludwig, am 22. Juli 1926 geboren, stammt aus einer Familie,die ihren christlichen Glauben immer gelebt hat. Deshalb lages auch nahe, dass er als junger Bub der katholischen Pfarr-jugend in Garmisch unter der Leitung von Kaplan Seemeierbeitrat. Bald jedoch wurde diese Gemeinschaft von den Na-tionalsozialisten verboten. Es blieb auch keine Zeit für eineNeuorientierung, denn nun wurde er als junger Mann zumMilitär eingezogen: Gebirgsjäger in Garmisch, Fronteinsatz inItalien. Besonders lebendig erzählt Ludwig Schillinger vonseiner Zeit in amerikanischer und englischer Gefangenschaft,die er 3 Jahre lang in Sacramento/USA und in Liverpool inEngland verbringen musste. Im November 1947 konnte ernach Garmisch heimkehren. Er war keine acht Tage zurück,da kam der damalige Präses Erich Friemel auf ihn zu und ludihn zum katholischen Gesellenverein ein. Dieser wurde vonLudwigs Freund und Kolpingssohn Peppi Bartlechner infor-miert, der sich in der damals rührigen Theatergruppe des Ge-sellenvereins als „Baron Buschbeck“ einen Namen gemachthatte. Am 19. März 1948 zum 60-jährigen Jubiläum wurdeer dann offiziell in den Gesellenverein Garmisch aufgenom-men. Da Ludwig eine Lehrstelle bei einer Bank angetretenhatte, wurde er auch gleich zum Kassier ernannt. Über vieleJahrzehnte nimmt er an den Aktivitäten der Kolpingsfamilieteil und denkt gerne an die gemeinsamen Unternehmungenmit seinen Weggefährten wie Richard Greinwald, RichardKurschatke oder Kaspar Jocher zurück. Die Garmischer Kol-pingsfamilie war, ist und bleibt für ihn immer ein Ort derfreundschaftlichen Begegnung und vieler unvergesslicher Er-lebnisse in einer lebendigen Gemeinschaft.

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Unser ehemaliger Präses, Pfarrer i: R. Franz Sand, erzähltuns lebendig seine Erfahrungen mit Kolping:

Am 18. Februar dieses Jahres ist mir vom Vorstand der Kol-pingsfamilie Partenkirchen die Urkunde überreicht wordenfür 60-jährige Zugehörigkeit zu dieser Gemeinschaft.

So lange kenne ich Adolph Kolping und sein Werk und solange hat er mich seither auch auf meinem Lebensweg be-gleitet. Wie ich zu Kolping gekommen bin, hat folgendenHintergrund:

Nach dem zweiten Weltkrieg konnten sich bei uns im Wer-denfelser Land die Verbände, die durch die NSDAP verbotenwaren, wieder neu organisieren und ihr Vereinsleben wiederaufnehmen, dazu gehörten auch die katholische Jugendbe-wegung und die Kolpingsfamilie. Ich hatte, kurz vor die Ame-rikaner im Mai 1945 in unseren Landkreis vorrückten,Erstkommunion und bin dann gleich Ministrant in meiner Par-tenkirchner Heimatgemeinde geworden. So bin ich also auchhineingewachsen in eine neu aufgestellte Jugendgruppe derPfarrei. Unser „Bubenkaplan“ war in den 50er Jahren Leon-hard Winkler, der uns Handwerkerlehrlinge ein wenig gebün-delt und zur Kolpingsfamilie geführt hat. Nach meinerGesellenprüfung als Schlosser bin ich 1953 Kolpingsmitgliedgeworden.

Es gab damals in den 50er Jahren noch kein großes Angebotan kulturellen Vorträgen und Veranstaltungen in unsermKreisort, Kolping hat sich da gleich eingehakt und mitge-mischt mit seinem Programm. Durch Adolph Kolping, der javor allem die berufliche Ausbildung seiner Gesellen forcierthat, haben auch viele meiner Jahrgangskollegen einen gutenWeg ins Berufsleben eingeschlagen, es waren lauter streb-same junge Leute. Das Gesellige in dieser Gemeinschaftwurde besonders gepflegt durch Fahrten, Ausflüge und ge-mütliche Vereinsabende, so hab‘ ich z.B. auch zwei Tanzkursein der Kolpingsfamilie mitgemacht. Ich war dann fast ein Jahrlang in Kolping-Zentral in München untergebracht, weil ichin der Städtischen Gewerbeschule an der Dachauer Straßebei den Schlossern einen Meisterkurs mitgemacht habe. Ander Schule hab‘ ich einen Vinschgauer, der Kolpingsmitgliedin Meran war, kennengelernt, er ist mir zu einem gutenFreund geworden.

Meine Berufsentscheidung ist aber dann anders ausgefallen –und da hat Kolping auch wieder mitgespielt – ich hab‘ michfür einen anderes Berufsziel entschieden: Ich wollte, wieAdolph Kolping, Seelsorger werden. Dies war keine leichte

Albert Hack, jetzt Pfarrer im Pfarrverband Bergkirchen-Schwabhausen, erzählt beim Interview in seiner ihm eigenenlebendigen Art, dass ihn ein „klassisches Berufungserlebnis“zu Kolping Garmisch brachte.

Schon früh in seiner Jugend engagierte er sich in der Pfarr-gemeinde als Ministrant, dann Oberministrant und später alsPfarrgemeinderatsmitglied. In dieser Zeit kam der damaligeVorstand der Kolpingsfamilie, Michael Dorfleitner, auf ihn zuund fragte nach, ob nicht auch Kolping etwas für ihn wäre.Diese persönliche Einladung war für ihn sehr wichtig und iststark in seiner Erinnerung geblieben. Es war eine Aufforde-rung wie aus dem Johannes-Evangelium: „Kommt und seht!“

In seiner Zeit als Jugendleiter bei Kolping Garmisch schätzteer besonders die herzliche Aufnahme der Jugendlichen in derKolpingsfamilie. Die jungen Leute wurden nicht – wie so oftin der Gesellschaft – als Problem gesehen, sondern warenimmer willkommen. Die Worte „Schön, dass ihr da seid!“klingen ihm noch heute wohltuend in den Ohren. Gernedenkt er an die Gestaltung des Kolping-Gedenktages in derKirche oder an die erlebnisreiche Wien-Fahrt mit der Kolping-jugend zurück. Im Theaterspiel „Sepp und Lisa im Werden-felser Märchenland“ konnte er seine schauspielerische Aderausleben, die in seiner Schülerzeit im Werdenfels-Gymna-sium besonders gefördert worden war und die ihm auchheute in seiner Arbeit als Pfarrer von Nutzen ist.

Während seiner Studienzeit konnte er zwar nicht mehr so oftbei der Kolpingsfamilie Garmisch sein, aber die Beziehung zuKolping blieb weiterhin erhalten: In seiner Münchner Zeit er-lebte er eine sehr aktive Kolpingsfamilie in Pasing, der ehe-malige Landespräses Reinhard Böck war sein Regens imPriesterseminar.

Was wünscht er sich für Kolping in den kommenden Jahren?Schon Adolph Kolping stellte die aktive Nächstenliebe in denMittelpunkt seiner Arbeit: „Die Tat ziert die Frau, den Mann!“Dieses Leitwort soll auch für die Zukunft gelten! Dazuwünscht er den Mitgliedern der Kolpingsfamilie Garmisch vielMotivation und Erfolg für ihre Projekte.

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Warum Kolping? Eine Antwort von Thomas Rothballer:In Garmisch aufgewachsen und in der Pfarrgemeinde St. Mar-tin groß geworden, kam ich schon früh mit der KolpingfamilieGarmisch in Kontakt.Über viele Jahre lernte ich das besondere soziale Engage-ment mit der tiefen Verbundenheit in christlichen und tradi-tionellen Werten kennen.Während meiner studienbedingten Abwesenheit ist es fürmich wichtig, die Verbindung zu meinem heimatlichen Um-feld und meinen Wurzeln aufrecht zu erhalten und zu pfle-gen. Das traditionelle und zugleich moderne Kolpingskonzeptmit seinen glaubens- und werteorientierten Prinzipien warfür mich die geeignete Möglichkeit, diese Verbundenheit zuerhalten. Schon bisher schätze ich das vielfältige Angebot inForm von sozialen und kulturellen, aber auch geselligen Ver-anstaltungen bei Kolping.Als wichtiger Bestandteil unseres Orts- und Vereinslebens istdie Kolpingsfamilie für mich die richtige Gemeinschaft, dieauch mal über den Tellerrand hinausschaut.

Unser jüngstes Mitglied, Barbara Emmerich, hat einenebenso einfachen wie triftigen Grund, bei Kolping Gar-misch zu sein. Sie berichtet: Bei uns ist die ganze Familie bei Kolping. Das beginnt beimeinem Opa Anselm und reicht über Mutter Angelika undVater Matthias bis hin zu meinem Bruder Matthias jun. In un-serer Familie spielen der christliche Glaube und die Grund-ideen Adolph Kolpings eine wichtige Rolle. So bin ich inKolping Garmisch geradezu hineingewachsen! Ich schätzedabei die gesellige Runde unter den Jugendlichen und dasvielfältige Angebot bei den Veranstaltungen.

Entscheidung. Von ihr war vor allem mein Vater betroffen,der sich ja als junger Handwerker unter schwierigsten Ver-hältnissen eine Existenz in der Inflationszeit aufgebaut hatte.Ich hab mich durch zehn Jahre Spätberufenengymnasium unddurchs Hochschulstudium durchbeißen müssen. 1973 warendie Studien endlich abgeschlossen und ich bin von Weihbi-schof Ernst Tewes im Mariendom zu Freising am 8. Juli 1973zum Priester geweiht worden. In meiner Münchner Kaplans-und Pfarrerszeit bin ich mehr mit der KAB in Berührung ge-kommen, habe aber den Kontakt zu meiner Heimatkolpings-familie immer aufrecht erhalten.

Bevor ich mich um die vakante Pfarrei St. Martin beworbenhabe – damals war dies noch Vorschrift und möglich – bin ichbei Richard Greinwald vorstellig geworden, den ich am bes-ten von den Garmischer Kolpingsmitgliedern kannte. Ichhabe mich erkundigt, ob man sich als Partenkirchner fürdiese Pfarrstelle bewerben könne. In der Stadtseelsorgewollte ich nicht bleiben, sondern wieder zurück in eine Ge-birgsgegend.

Der damalige Erzbischof, Dr. Friedrich Wetter, hat mich dannmit dem 1. Oktober 1984 mit der Pfarrei St. Martin betraut.Für mich war dies ein Glücksfall, kannte ich doch die Menta-lität meiner Werdenfelser Landsleute, das Brauchtum undVereinsleben, darunter natürlich auch Kolping, eine rührigeGemeinschaft, die sich vor allem auch um viele Belange inder Pfarrgemeinde einsetzt. Der 1. Vorstand, Michael Dorf-leitner, hat mich damals im Namen aller Mitglieder als Präsesfreundlich aufgenommen. Nicht nur in der Pfarrgemeindehabe ich durch Kolping Unterstützung in der Mitarbeit in derKirchenverwaltung, im Pfarrgemeinderat und bei der Gestal-tung von Gottesdiensten gefunden, sondern viele Mitgliederhaben sich auch auf sozialem Gebiet engagiert. Da wurdenz.B. Kleiderbasare organisiert, der Kontakt zu den Behinder-ten gesucht, Bildungsveranstaltungen und Kinder- und Ju-gendfreizeiten durchgeführt. Für Pfarreien in Rumänien und

für die schwarzen Gemeinden in Soweto und für die in Süd-afrika tätigen Mallersdorfer Schwestern sind große Hilfslie-ferungen zusammengestellt, verpackt und verschicktworden. Für all diese wichtigen Dienste, die in der Pfarrei ge-leistet wurden, kann ich im Nachhinein den Kolpingsfrauenund -männern in St. Martin nur immer wieder dankbar sein.

Wohin führt der Weg in die Zukunft für Kolping? Ein Zitat Kol-pings war für mich eine wichtige Wegweisung:

Wer die Menschen gewinnen will, muss das Herz zum Pfandgeben!

Wenn jedes Mitglied und jeder Verantwortliche in einer Kol-pingsfamilie nach dieser Weisung handelt, brauchen wir unsum den Fortbestand der Kolpingsfamilie keine Angst machen.

Das Programm Adolph Kolpings wird immer aktuell bleiben,auch wenn sich vieles in unserer Welt und Gesellschaft geän-dert hat und auch noch ändern wird. Das Kolpingswerk hat sichin den letzten Jahrzehnten weit geöffnet und setzt sich unterden kirchlichen Hilfsorganisationen international stark für dieschulische und berufliche Aus- und Weiterbildung junger Men-schen ein, baut Berufsschulen, Werkstätten, Unterkünfte, Kran-kenhäuser und sogar landwirtschaftliche Projekte. Kolpingbetreibt eine vorbildlich effektive Entwicklungshilfe, die es wertist, dass wir sie tatkräftig unterstützen. Durch dieses soziale En-gagement gibt Kolping ein christliches Zeugnis.

Liebe Mitglieder der Garmischer Kolpingsfamilie! Es war mireine Freude, Euch ein Stück Weges begleiten zu dürfen alsPräses und Mitmensch. Ich hab‘ mich bei Euch immer gutaufgehoben gefühlt. Herzlichen Dank für Euer Engagementin der Pfarrei St. Martin und im öffentlichen Leben. Ihr seidechte Mutmacher!

Franz Sand, Pfr. i. R.

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Überblick der Aktionen seit 1979:

1979 bis 2007Organisation von zwei Kleidermärkten jährlich. Bis 1997 wur-den Kleidung, Wäsche und Spielzeug in Paketen an Missions-stationen versandt.

1998 bis 2007Organisation von jährlich zwei Hilfstransporten nach Rumä-nien. Vorbereitet durch Sr. Christiane Petri in Eichstätt. Verla-den wurden Kleidung, Kleinmöbel, Fahrräder, Spielzeug,Wolldecken und Lebensmittel.

1999Auflösung der Gerl-Klinik in Partenkirchen durch die Kolpings-familie Garmisch und großer Rumänien-Transport mit allemmöglichen Inventar der Klinik.

1993 bis heuteBinden von Erntedanksträußchen und Verkauf für die Missionsarbeit.

1995 bis heuteEinmal jährlich großer Trödelmarkt mit Kunst, Krempel undKleidung. Seit 2010 in Verbindung mit der SanitätskolonneGarmisch.

2002 bis heuteKochen und Verkauf von Fastensuppe und gleichzeitig Verkauf von fair gehandelten Waren.

Soziale Aktionen„Tue Gutes, wo du kannst ohne Ansehen der Person! Werder Hilfe bedarf, wo du sie leisten kannst, der ist dein Nächs-ter.“ Dieses Zitat Adolph Kolpings klingt wie die gelungeneZusammenfassung des berühmten Gleichnisses vom barm-herzigen Samariter aus dem Lukas-Evangelium. Doch Kolpingwar auch Realist genug um zu sehen, dass christliche Nächs-tenliebe auch für den Helfenden machbar bleiben muss.Mein Nächster, dem ich zum Helfen verpflichtet bin, ist vorallem dort, wo ich mit den mir zu Verfügung stehenden Lie-bes- und Leibeskräften Hilfe leisten kann, und nicht da, woich sie nicht leisten kann.

Mit stets frischem Mut und viel Ausdauer setzen sich die Kol-pingsfrauen Jahr um Jahr für die Ärmsten der Armen ein. Soberichtet stellvertretend Dietgard Mayer über die vielen Ak-tionen der Kolpingsfrauen:

Mit den Erlösen aus Trödel- und Kleidermarkt sowie der Fas-tensuppen-Aktion und dem Binden von Erntedanksträußchenbauen sie seit 34 Jahren Brücken zu Missionsstationen imSüd-Osten von Afrika, Polen, Ungarn, Rumänien, Ukraine,Chile, Brasilien und Bolivien. Aber auch am bayerischen Ir-schenberg unterstützen sie die Arbeit in einem Kinderdorf.

Die Geldspenden kommen sozialen Projekten wie Kindergär-ten, Schulen und Krankenstationen für Aidswaisen zu Gute.Die guten Kontakte zu den Missionsstationen bestehen seitlanger Zeit. Viele Dankesbriefe bestätigen die Kolpingsfrauenin ihrer Arbeit und lassen sie positiv motiviert all ihre Aktio-nen fortführen.

In all den Jahren haben die Kolpingsfrauen ihre HeimatpfarreiSt. Martin nicht vergessen. Sie beteiligten sich mit Spendenbei der Renovierung der „Alten Kirche“ im Jahr 2005 und derAnschaffung der neuen Glocken im Jahr 2012 sowie der Re-novierung der Pfarrkirche St. Martin im Jahr 2010.

Alles begann bereits 1965, als Familie Sontheim Kleiderpa-kete in den Bayerischen Wald und später nach Südtirol verschickte. Den ersten Kleidermarkt organisierten die Kolpingsfrauen im Jahr 1979. Inzwischen arbeiten 31 Kol-pingsfrauen bei den verschiedenen Aktionen zusammen.

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„Ramadama“Die Wegwerf-Mentalität der heutigen Zeit macht natürlichauch nicht vor unseren Straßen Halt. Im Gegenteil: Manglaubt ja gar nicht, was und in welchen Mengen Dinge ausdem fahrenden Auto entsorgt werden! Dazu kommt noch,dass viele lauschige Fleckchen am Straßenrand zur Deponiefür den Sperrmüll missbraucht werden. Auch ist es für vielereisende Mitmenschen bei weitem nicht selbstverständlich,dass man an Rastplätzen den Müll auch wieder mitnimmt,den man selbst angehäuft hat.

Die Mitglieder der Garmischer Kolpingsfamilie machen essich schon seit vielen Jahren zu ihrer Aufgabe, wenigstensan einem Straßenzug für Ordnung zu sorgen. Alljährlich imFrühjahr ist die B 23 entlang des Radwegs von Grainau nachGriesen der Schauplatz für diese Reinigungsaktion. Zusam-men mit dem Technischen Hilfswerk, das den LKW stellt, undmit Unterstützung des Straßenbauamts, das für Müllsäckeund Geräte zuständig ist, schaffen viele helfende Hände vonKolping Garmisch für ein rasches Ende für Müll und andereÜbrigbleibsel des Winters.

All die Arbeit wäre nicht zu bewältigen ohne die starke Un-terstützung der Kolpingssöhne. Dankbar erinnern sich dieFrauen an all die große Hilfe bei der vielen und schweren Ar-beit beim Verpacken und Transportieren der Pakete, beimBeladen der unzähligen Lastwagen und jetzt beim Auf- undAbbau der Stände und beim Aufräumen – gemütliches Bei-sammensein mit eingeschlossen.

Annemie Gintner berichtet von weiteren Aktionen: Nachdemin früheren Jahren die Kolpingsfamilie (hauptsächlich die Ju-gend) schon einen Stand auf dem „Caritativen Christ-kindlmarkt“ hatte, haben einige Frauen aus unsererKolpingsfamilie ab 2004 wieder einen Stand übernommenund Plätzchen, Marmeladen, Chutneys, Säfte, Liköre, Gebas-teltes und Gestricktes - alles natürlich selbst gemacht - zumKauf angeboten. Ab 2012 wurde der Stand auf dem Marktaufgegeben und ein Stand im Kolpingsheim am Kolpingge-denktag aufgebaut. Dieser Versuch ist recht gut angelaufenund wird voraussichtlich so weiter geführt.

Mit den daraus erzielten Einnahmen konnten in den JahrenProjekte von Padre Robert Hof in Bolivien (Bau der Trinkwas-serversorgung und „Häuser statt Hütten“), die KolpingaktionTintelott (Indien: Kauf einer Kuh), das SKF und die GarmischerTafel, die Weihnachtsspende „Wunschbaum“, versch. Hilfs-projekte im Landkreis (Weihnachtsaktionen), Beiträge für dieKirchen St. Martin Garmisch, Griesen und St. Michael Burgraingefördert werden. Auch wird die Maiandacht der Kolpingsfa-milie mit den Menschen mit Behinderung von den Werden-felser Werkstätten unterstützt.

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„Rom einmal anders“war das Motto der dritten Romfahrt imJahre 2009. Die Papst-Audienz, aber auch die Orte Orvietound Subiaco waren Glanzpunkte dieser Reise. MonsignoreThomas Frauenlob erzählte uns über die Keimzelle des Klos-ters „Sacro Speco“ und das Leben des hl. Benedikt. Unver-gessen bleibt auch der feierliche Gottesdienst in der KircheSanta Maria della Pieta. Auch bei der Fahrt im vergangenenJahr 2012 war der Bus ausgebucht. Der Besuch galt den Pro-vinzen Veneto und Emilia Romagna sowie der LagunenstadtVenedig.

Nach dem Fall der Mauer haben wir unsere neue HauptstadtBerlin und auch Leipzig besucht. Eine Einladung des damali-gen Bundespräsidenten Johannes Rau ermöglichte uns eineSonderführung durch den Reichstag. Ein weiterer Höhepunktwar die Besichtigung des Pergamonmuseum. Ein großes po-litisches wie auch kulturelles Interesse (2007) galt der Flug-reise nach St. Petersburg. Dort erlebten wir viel Prunk, aberauch viel Armut.

Im Jahre 2005 folgten wir der Einladung der KolpingfamilieFreiburg-St. Georgen zur ihrer 50-Jahr-Feier. Das Programmwurde erweitert durch einen Besuch der elsässischen StadtColmar mit dem berühmten Isenheimer Altar. Auch Straßburgwar Programm. Auf Einladung des Europaabgeordneten Ale-xander Radwan besichtigen wir das lichtdurflutete Parla-mentsgebäude.Das Motto „Kolping Garmisch geht auf Reisen“ galt auch indiesen Jahren: 2006 Wien und in die Wachau, 2008 Trier mitLuxemburg und 2010 Dresden und die sächsische Schweiz.

Nach einer langen Pause war wieder eine Bahnfahrt gefragt,so fuhren im September 2011 44 Mitglieder nach Hamburg.Das umfangreiche Programm beinhaltete viele Sehenswür-digkeiten der Hansestadt und einen Besuch des Musicals„Der König der Löwen“.

„Froh und glücklich machen, trösten und erfreuen ist imGrunde doch das Glücklichste und Beste, was der Menschauf dieser Welt ausrichten kann“.

Diese Worte Adolph Kolpings treffen besonders auf das Rei-sen zu. Bemerkenswert ist dabei das Gesamterlebnis: Wir ler-nen ja nicht nur andere Kulturen, wunderbare Landschaftenund Städte kennen. Man spürt immer wieder, dass bei unse-ren Fahrten eine „Familie“ unterwegs ist. Alle Teilnehmerkennen sich untereinander, der gemeinsame Geist zeigt sichin den vielen Gesprächen und Unterhaltungen. Gutes Essenund Trinken spielen dabei eine wesentliche Rolle.

Bildung und ReisenUnser Reiseexperte Bernd Stankalla berichtet, wie es dazukam, dass die Mitglieder der Kolpingsfamilie Garmisch aufReisen gingen:

Die Reise nach Rom im Oktober 1991 anlässlich der Selig-sprechung Adolph Kolpings, die vielen Teilnehmer (70 Per-sonen) und die gute Stimmung waren der Anstoß, jedes Jahreine mehrtägige Fahrt durchzuführen. Bis dato unternahmenkleine Gruppen Tagesausflüge zum Bergwandern oder Ski-fahren. Die Vorstandschaft war sich bewusst: Reisen, andereKulturen, Schönheit der Natur und Freude beleben das Ver-einsleben, denn es gebe kein eigenes Glück ohne das Glückdes anderen, was sicherlich im Sinne von Adolph Kolping ist.

Schon im darauf folgenden Jahr ging die erste Tour nachBudapest. Es folgten weitere Hauptstädte, Paris (1993) undLondon (1995). Sehr beliebt waren die Reisen ins Franken-land mit der Domstadt Bamberg 1996, in die Toskana mitFlorenz 1998, und 1999mit dem Glacier-Express von St. Mo-ritz nach Zermatt. Dazwischen lag 1997 die 4-tägige Flug-reise nach Istanbul. In großer Erinnerung bleibt auch dieAbschlussveranstaltung im Müngersdorfer Stadion beim Kol-pingtag 2000 in Köln.

Eine Jubiläumswallfahrt zur 10-jährigen SeligsprechungAdolph Kolpings war wieder ein Grund, die Heilige Stadt zubesuchen. Unser Reiseführer, Peter Müller, ein Student amPontificium Collegium Germanicum, führte uns nicht nurdurch das Antike Rom, sondern noch durch weit mehr als 30Kirchen.

Überhaupt sind die Busreisen Richtung Süden sehr beliebt.Sehr beeindruckend war die Pilgerfahrt 2004 nach Assisi.„Geh, Franziskus und baue mein Haus wieder auf, das wiedu siehst, in Trümmer fällt“- mit eindrucksvollen Worten undin einer bewunderten Weise hatte Schwester M. Thiema

Hornsteiner vom Kloster Maria Medingen uns in diesen Tagendurch Assisi und Perugia geführt.

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„Rom einmal anders“ war das Motto der drittenRomfahrt im Jahre 2009.

Unter dem Motto „ Kolping Garmisch geht auf Reisen“ führt der Weg 2010 nach Dresden.

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„Herrliche Tage“ im September 2012 im Veneto, inder Emilia Romagna und in Venedig.

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ternahmen, veranstalteten wir jährlich einen Elternabend mitbayerischen Einaktern, kleinen Einlagen der Kinder und wirzeigten immer einen Film über die Unternehmungen mit denKindern über das ganze Jahr hindurch.

Totales Neuland war für meine Gruppenleiter und mich dieBeteiligung an den Gremien in der Pfarrei St. Martin und imVorstand der Kolpingsfamilie: Wir als junge Erwachsenewaren dort die ersten jugendlichen Vertreter! Es war gegen-über der älteren Generation nicht immer einfach, die wach-senden Interessen der jungen Leute zu vertreten. Auch wares in der damaligen Zeit nicht selbstverständlich, dass Mäd-chen oder junge Frauen in den Gremien der Pfarrei und derKolpingsfamilie ein Mitspracherecht hatten. Da musste vielPionierarbeit geleistet werden!

Wie habt ihr in eurer Jugendarbeit religiöse Themen ein-gebracht?

Wir haben bei den Kindern und Jugendlichen nicht nach derKonfession gefragt, es konnte jeder kommen, der kommenwollte. Aber das Katholische stand immer über allem, waswir unternahmen. Aber auch die Ökumene war bei religiösenVeranstaltungen immer wichtig. Um die Gottesdienste für Ju-gendliche ansprechender zu gestalten, bildeten wir eineGruppe für Jugendgottesdienste. Wir gestalteten Jugendgot-tesdienste mit rhythmischen Liedern und erarbeiteten unsdie Texte für die Gottesdienste. Aus den Jugendlichen derGruppenstunden bildeten wir eine Schola und eine Musik-gruppe. Wir gestalteten mehrere Gottesdienste im Jahr. Mitunseren Aktionen für notleidende Menschen in der Weltsammelten wir an Verkaufsständen in Garmisch in den Jahrenviel Geld. Mit dem Verkauf von Orangen, Glühwein, Oster-eiern und Bastelgegenständen konnten wir viele Projekte inder Dritten Welt unterstützen. Diese Aktionen gaben den Ju-gendlichen das Gefühl, aktiv etwas für hilfsbedürftige Men-schen zu tun.Die Faschingsbälle, die die Kolping-Jugend veranstaltet

Jugendarbeit bei Kolping Garmisch – wie alles begann

„Helft eine bessere Zukunft schaffen, indem ihr sie erziehenhelft!“ Dieses Zitat Adolph Kolpings weist uns darauf hin, dassuns eine Wunschzukunft nicht in den Schoß fällt, sondern wiretwas dafür tun müssen. Dies beginnt bei einer erfolgreichenNachwuchs- und Jugendarbeit. Die Kinder und Jugendlichenvon heute sind die Träger der Gesellschaft von morgen! Des-halb spielt Jung-Kolping schon lange eine bedeutende Rolle.

Mit dem Aufbau der Kolping-Jugend Garmisch ist ein Name eng verbunden: BernhardMatheisl. In einem Interviewschildert er uns seine Erlebnissein mehr als zwei Jahrzehnten Jugendarbeit:

Lieber Bernhard, du hast Pionierarbeit bei der Schaffungder Kolping-Jugend Garmisch geleistet. Wie fing denn allesan?

Als ich 1968 zur Kolpingsfamilie Garmisch kam, gab es Grup-pen von jungen Burschen, die sich regelmäßig trafen. Sowurde ich von Toni Buchwieser und auch von Willibald Köhlerangesprochen, ob ich nicht mal vorbei kommen möchte unddas tat ich dann auch. Es stellte sich bald die Frage, mansollte mit Kindern etwas aufbauen. Es hatte aber keiner dieZeit, regelmäßig eine Gruppenstunde abzuhalten. Mich reiztedie Aufgabe, und mein Vater Edmund Matheisl unterstütztemich, die Gruppenstunden zu beginnen. Er war ein alter Wan-dervogel und in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichenauch als Jugendlicher mit voller Begeisterung eingebunden.So begann ich für eine Gruppenstunde zu werben, und es

kamen ca. 10 Buben. Wir trafen uns jede Woche im Kolpings-heim zur Gruppenstunde. Es sprach sich herum, dass in denGruppenstunden immer eine Menge geboten war. Es kamenimmer mehr Buben, so dass man diese Schar nicht mehr ineiner Gruppe leiten konnte. So hielt ich dann zwei Gruppen-stunden in der Woche.

Deine Gruppenleiter haben zusammen mit dir ein umfang-reiches Programm auf die Beine gestellt. Kannst du uns ei-nige Meilensteine dieser Arbeit nennen?

Es wollten immer mehr Kinder und auch Jugendliche zu unskommen. Wir waren aber nur eine kleine Gruppe von jungenErwachsenen, die diese Jugendlichen betreuen konnten. Dasging aber nicht in einzelnen Gruppenstunden. So kam unsdie Idee, wir beginnen mit einem Jugend-Treff, der für Mäd-chen und Buben ein Programm anbot, wie zum BeispielFilme, Spieleabende, Vorträge, religiöse Angebote, Quiz-abende, Tanz-Partys, Tischtennis, Tanzkurse u.v.m. So konntenein paar Betreuer und Betreuerinnen, ca. 50 bis 100 Jugend-liche und auch mehr immer Donnerstag von 18:00 bis 20:00Uhr im Kolpingsheim und später dann im Pfarrheim ihrenSpaß finden.

In manchen Bereichen der Vereinsarbeit betratst Du mitDeinen Gruppenleitern totales Neuland. Weißt Du Bei-spiele?

Zu den Angeboten drinnen mussten auch Angebote draußenin der Natur kommen. So boten wir z. B. am Wochenendean: Wanderausflüge, Schnitzeljagd, Radrallyes, Busfahrten bishin zu unseren dreitägigen Pfingstfahrten, am Anfang nachMittenwald in die Jugendherberge und dann weiter weg inden Bayerischen Wald, nach Kronach an die ehemalige DDR-Grenze, nach Salzburg und die meisten Male nach Südtirol.Unsere einwöchigen Zeltlager gingen an den Barmsee, unddas 15 Jahre lang und immer mit ca. 60 - 70 Kindern. Umden Eltern zu zeigen, was wir mit den Kindern so alles un-

hatte, waren in Garmisch-Partenkirchen zur damaligen Zeitschon fast legendär. Was war das Besondere an diesen Ver-anstaltungen?

Wir boten für Kinder bis 7 Jahre und Kinder von 7 - 12 JahrenKinderfaschingsbälle und für Jugendliche von 12 - 16 Jahreden Zigeunerball und für Junge Erwachsene ab 16 Jahre denDschungelball an. Mit den Kindern und Jugendlichen aus denGruppen der verschiedenen Jugendgruppen und vom Jugend-Club gestalteten wir dann das Programm unseren Kinder- undJugendfaschingsbälle. Alle Faschingsveranstaltungen der Kol-pingjugend Garmisch kamen bei allen Altersgruppen gut an,und wir konnten nicht über mangelnde Besucher klagen. Da in Garmisch die Auswahl an Veranstaltungen in der da-maligen Zeit nicht so groß war, hatten die Faschingsbälleeinen festen Platz im Veranstaltungskalender der ganzen Ge-meinde!

Bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen spielt die Auf-sichtspflicht eine besondere Rolle. Wie habt ihr diese großeVerantwortung gemeistert? Siehst du Unterschiede in die-sem Zusammenhang zwischen damals und heute?

Ich und auch die anderen Leiter und Leiterinnen haben sichzu Anfang unsere Arbeit nicht so viel Gedanken über die Ver-antwortung gemacht. Wir haben einfach die Dinge getan, diegetan werden mussten, um mit den Kindern und Jugendli-chen Freude und Spaß zu haben. Im Laufe der Jahre und mitdem größeren Umfang der Unternehmungen wurden wiraber immer vorsichtiger und wir überlegten genau, was alleszu beachten war, um unserer Aufsichtspflicht nachzukom-men.

Ich glaube, dass es zu früher und heute keinen Unterschiedgibt in punkto Aufsichtspflicht. Man musste es früher undmuss es heute sehr ernst nehmen, auf die anvertrauten Kinder und Jugendlichen gut aufzupassen.Ich danke dem Herrgott noch heute, dass die ganzen Jahre,

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in denen wir die Jugendarbeit gemacht haben, nie etwasErnsthaftes passiert ist und immer genügend Schutzengeldabei waren.

In fünfundzwanzig Jahren von 1968 bis 1993 Jugendarbeitbei Kolping gab es bestimmt Sonnen- und Schattenseiten.Welche positiven Erfahrungen bleiben, was ist dir in be-sonders negativer Erinnerung geblieben?

Die ehrenamtliche Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jun-gen Erwachsenen ist mit großer Freude an der Sache verbun-den. Die Erlebnisse mit den jungen Menschen sind eineBereicherung für die Kinder und Jugendlichen und auch fürdie Betreuerinnen und Betreuer. Das sind Erlebnisse, die mannicht vergisst. Manche ältere Mitglieder der Kolpingsfamiliefragten immer: „Wo bleiben denn die festen Mitglieder fürden Verein aus der vielen Arbeit?“ Aber für mich war es niedas Ziel, Mitglieder für die Kolpingsfamilie zu werben, sondern für die Jugendlichen da zu sein und Ihre Jugendzeitsinnvoll zu bereichern im Sinne Adolph Kolpings. Ich sagteimmer: „Die Saat, die wir säen, wird schon aufgehen undFrüchte tragen.“ So werde ich auch heute noch immer wie-der angesprochen von den nunmehr Erwachsenen: „Das wardoch damals schön im Zeltlager, bei den Partys, bei derPfingstfahrt und all unseren Unternehmungen!“ Einzelne dervielen Jugendlichen, die wir betreut haben, sind der Kol-pingsfamilie Garmisch heute noch treue Mitglieder. Es gibtnichts Negatives in meiner Erinnerung, was erwähnenswertwäre! Ich erinnere mich nur an eine schöne Zeit, die ich nichtbereue, obwohl sehr viele persönliche Dinge wie Freizeitoder Familienleben hinten angestellt wurden, um für dieSache da zu sein.

Hast du mit deinem großen Erfahrungsschatz in der Jugend-arbeit einige Tipps für die Gruppenleiter der heutigen Zeit?

Es ist bestimmt heute nicht leicht, Jugendarbeit zu machen,mit den vielen Angeboten, die es für Jugendliche gibt. Ichglaube aber, wenn sich Menschen für die Jugendlichen ein-setzen, für sie Zeit haben, Dinge anpacken, die sie bewegen,kann man ihre Herzen zum Mitmachen gewinnen. Nebenden ernsten Themen im Leben dürfen aber der Spaß und dieFreude am Leben nicht zu kurz kommen. Dann kann es auchzur heutigen Zeit gelingen, junge Menschen zu begeistern.

Lieber Bernhard, wir danken dir für dieses Gespräch!

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bis 25. Mai eine der beeindruckendsten Kulturstädte Europas.Auf dem Reiseprogramm stand am ersten Tag die Hofburgund deren Schatzkammer, am zweiten Tag widmeten wir unsdem Schloss Schönbrunn und dessen Tierpark. Am drittenReisetag stand dann der Stephansdom auf der Liste des Kul-turprogramms und am vierten Tag besuchten wir dann nochdie Lipizzaner bei einer Vorführung. Den letzten Abend derReise verbrachten wir dann auf dem Prater.

Ein wichtiges Anliegen der damaligen Jugendleitung war dieIntegration der Jugendgruppen in die Vereinsarbeit. So wirk-ten unsere Bannerträger wieder auf der Fronleichnamspro-zession mit und waren bei den Gottesdiensten und derAlpspitzmesse vertreten.

Ab dem Jahr 2005 half jeweils eine Abordnung der Kolping-jugend bei der jährlichen Straßenreinigungsaktion „Rama-dama“ mit, wobei wir meistens den Abschnitt von derOchsenhütte bis zum Ortseingang Griesen von Unrat undSchutt befreiten.

Im Rahmen einer generationenübergreifenden Aktion be-trieb die Kolpingjugend ab 2004 auf dem caritativen Weih-nachtsmarkt in Zusammenarbeit mit den Kolping-Senioreneinen Glühwein- und Brotzeitstand. Dies komplettierte dasreichhaltige Angebot der Kolpingsenioren an erlesenenHandarbeiten und Plätzchen.

Der Standbetrieb auf dem Martinimarkt war bei den Mitglie-dern beider Gruppen sehr begehrt und noch heute denktman gerne an die Arbeit an den Marktständen zurück.

Um den Daheimgebliebenen die Sommerferien zu versüßen,bot die Kolpingjugend für ihre Gruppenmitglieder und derenFreunde mehrere Aktionen an. So besichtigten wir im Jahr2005 im Rahmen einer Wanderung die Überreste des Berg-werks im Höllental und erkundeten kleinere und größere

Wanderziele in der Umgebung von Garmisch-Partenkirchen.Badeausflüge zum Pflegersee gehörten zum Standard-Som-merprogramm. Den Staffelsee und die Sommerrodelbahn amSteckenberg besuchten wir dann im Sommer 2006.

In den Jahren 2005 und 2006 führten uns zwei Fahrten in dieHeimat unseres Ruhestandsgeistlichen H.H. Lang, nach Fuchs-mühl. Auf diesen Fahrten in die Oberpfalz besichtigten wirdie weltberühmte Bibliothek des Klosters Waldsassen, infor-mierten uns vor Ort über die größte Tiefenbohrung in Win-disch-Eschenbach und besuchten die Städte Bayreuth undNürnberg. In Nürnberg besuchten wir das Museum auf demehemaligen Reichsparteitagsgelände und informierten unssehr ausführlich über die Geschehnisse der Zeitgeschichte,die mit diesem Ort verknüpft sind.

Außerdem besuchten wir die Stadt Weiden und erwandertenuns auf größeren und kleineren Wandertouren den Stein-wald.

Im Jahr 2006 war dann für den Jugendleiter am Jahresendeder Abschied von der Jugendarbeit gekommen, als er im Januar 2007 das Amt des Vorsitzenden der Kolpingsfamilieübernahm.

Im Frühjahr 2007 wurde die Leitung der Kolpingjugend Garmisch von Matthias Emmerich und Johannes Ruf über-nommen.

Matthias berichtet über seine Zeit in der Jugendarbeit beiKolping Garmisch:Der Vorgänger Markus Baur hat die Messlatte sehr hoch ge-setzt. Das "Kapital" waren zu diesem Zeitpunkt ca. zehn Ju-gendliche aus dem Freundeskreis und Klassenkammeradenvon Matthias Emmerich und Johannes Ruf. Die Jugendlichentrafen sich wöchentlich im Kolpingheim-Keller im Jugend-raum. Freitags von 18.00 bis 20.00 Uhr wurden unter der Lei-

Die Kolpingjugend in der ersten Dekade des 21. JahrhundertsJugendarbeit unter schwierigeren Rahmenbedingungen,aber trotzdem erfolgreich

Markus Baur berichtet aus seiner Zeit der Leitung der Kolpingjugend:Im Jahr 2000 wurde ich von dem damaligen VorsitzendenMichael Dorfleitner mit der Leitung der Jugendarbeit der Kol-pingsfamilie betraut. Von Beginn an war das Ziel, im Kol-pingsheim eine regelmäßige Gruppenarbeit zu etablieren.

Bereits im Herbst 2000 starteten wir mit einem monatlichenJugendtreff. Bei diesen Anfängen boten wir im Jugendraumdes Kolpingsheim Tischtennis-Turniere, Kickerspiele und Dart-spiel-Wettbewerbe an. Bereits im Jahr 2001 ergänzten wirden Jugendtreff mit dem Angebot einer „Lern-Spiel-Gruppe“.Das Konzept dieser Lern-Spiel-Gruppe war eine Kombinationaus gemeinsamen Lernen und einer anschließenden Spiele-stunde. Dabei sei erwähnt, dass wir in dieser Lernstunde überdie Schularten hinweg gemeinsam uns Lerninhalte und denSchulstoff vergegenwärtigten. Mit diesen beiden Angebotenwar das erste Etappenziel sozusagen erreicht: Zum einenfand im Kolpingsheim nun im regelmäßigen Turnus von zweiWochen wieder Gruppenstunden für die Jugend statt undzum anderen war mit den beiden ersten Jugendgruppen -wobei die Gruppe 1 die 14- bis 16-jährigen und die Gruppe2 die 12 bis 13-jährigen umfasste - eine gute Grundlage füreine nachhaltige Jugendarbeit über die nächsten fünf Jahregelegt.

Bereits im Jahre 2002 fand der erste größere Ausflug der Kol-pingjugend Garmisch statt. Unter der Reiseleitung von Mar-kus Baur besuchten die Garmischer Mitglieder vonJungkolping die Stadt Wien. Einquartiert waren wir im Kol-pingshaus Florisdorf, nachdem das Kolpinghaus Wien-Zentral bereits ausgebucht war. Eine Gruppe von 15 Jugendlichenerkundete in der ersten Woche der Pfingstferien vom 21. Mai

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Bildung und Geselligkeit bei Kolping Garmisch Adolph Kolping lag immer am Herzen, dass die ihm anver-trauten Gesellen im Gesellenverein eine familiäre Heimatfanden und ihren Bildungsstand in der Verantwortung einesmündigen Staats- und Gemeindebürgers erweitern konnten.An diesen grundsätzlichen Zielen hat sich bis zum heutigenTag nichts geändert.

In unserer Kolpingsfamilie ist traditionell der Dienstagabendeiner jeden Woche der Tag, an dem die Vereinsmitglieder zu-sammenkommen. Diese Dienstagstreffen stehen im Zeichender Bildungsarbeit, aber auch der Geselligkeit.

Aufgrund der Prägung, die ihre Wurzeln in der Gründungdurch den Priester Adolph Kolping hat, richten wir ein we-sentliches Augenmerk auf die Vermittlung von religiösen undspirituellen Inhalten. Wichtig ist uns gerade bei diesem The-menkreis, dass wir sozusagen über den eigenen Tellerrandhinausblicken. So versuchen wir, religiöse Themen auch vordem Hintergrund des interkulturellen und interreligiösen Dia-logs zu sehen. So informierte uns ein Mitglied des Ordinariatsim Jahr 2008 über das Brauchtum und die Kultur des Islam.In den Jahren 2010 und 2012 erklärten uns unser damaligerKaplan, Pater Jojo Joseph und unser jetziger Pfarrvikar, Dr.Pazhoora die Situation der Christen in Indien und wie sichdort die Ausübung des christlichen Glaubens gestaltet. ImSommer 2012 berichtete Pater Gerhardinger über seine Mis-sions-Projekte in Südafrika, die vor allem die medizinischeVersorgung der ärmsten Bevölkerung im Fokus haben. Dankdieses Vortrags lernten wir eine Sicht auf Südafrika kennen,die sich gegenüber der allgemeinen Darstellung der Medienüber die Lebenssituation in Südafrika als sehr viel differen-zierter und detaillierter erwies.

Ein weiteres wesentliches Element in unserer Bildungsarbeitsind aktuelle Themen der Gesellschaft und der Politik. So in-formierte uns beispielsweise Herr General Dunkel in sehr ausführlichen und gut verständlichen Referaten über die wich-tigsten Themen der deutschen Außenpolitik und deren Aus-wirkungen auf die Bundesrepublik Deutschland.

Weitere Vorträge der letzten Zeit befassten sich mit der Eu-rokrise und den Auswirkungen auf die Gesellschaften in deneinzelnen Euroländern. Vor allem aber versuchen wir als Kol-pingsfamilie Garmisch, auch einen Beitrag zur Bürgerinfor-mation zu den aktuellen kommunalpolitischen Themen zuleisten und diese Themen von möglichst mehreren Seiten zubeleuchten. Beispielsweise berichtete uns der Präsident desSkiclubs Garmisch und Geschäftsführer des WM-OK’s im Vorfeld der Skiweltmeisterschaft 2011 über den geplanten

tung von Markus Baur Mathematik und Physik gebüffelt undanschließend wurde gespielt, geratscht oder das üppigeEquipment genutzt (Billard-Tisch, Fußball-Kicker, Leinwandund Beamer oder so manches Brettspiel). In den kommen-den Jahren konnten Emmerich und Ruf etliche Neuzugängein der "Gruppe" begrüßen. Es wurde eine recht vielseitigeVereinsjugend.

Feste Programmpunkte im Vereinsjahr sind zum Beispiel dasRamadama Richtung Griesen im Frühjahr, Mithelfen bei derBehinderten-Maiandacht auf der Pfarrwiese und Ausrichtenbzw. Organisieren der Kolpingmesse und der Jugendgottes-dienste. Die Kolpingjugend ist wie auch die Kolpingsfamiliekirchlich, sozial, gesellschaftlich und traditionell aktiv.

Ein Aushängeschild der Kolpingjugend war, ist und bleibt dieBegleitung der Gottesdienste und so mancher gemütlichenVeranstaltung im Kolpingheim (Törggelen, Frühschoppen,Weihnachtsfeier usw...) durch alpenländische, originale Volks-musik von einheimischen Musikanten.

Alte Traditionen wurden gepflegt: Johannifeuer an der Kra-mer-Kanzel, Palmbuschenbinden oder zahlreiche Besucheder Garmischer Festwoche am Wittelsbacher Park.

Ein fester Bestandteil des Martinimarktes ist seit Jahrzehntender Stand der Kolpingjugend Garmisch in der Druckergasse/Ecke Mohrenplatz. Hier werden traditionell Glühwein, Punschund selbstgebackene Kuchen verkauft. An dieser Stelle einganz herzliches Vergelt's Gott an die fleißigen Kuchenbäcke-rinnen, die die Kolpingjugend von Anbeginn mit unzähligenKuchen versorgen. Der Andrang für die selbstgebackenenKöstlichkeiten ist jedes Jahr riesig. Ohne diese Einnahme-quelle wäre in der heutigen Zeit eine aktive Jugendarbeitnicht mehr möglich.

An dieser Stelle sei gesagt: Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger,

Ablauf der Wettkämpfe und den Einsatz von freiwilligen Helfern sowie in Grundzügen über den Gesamtablauf der WMund deren Auswirkungen auf die Bürger.

Weiterhin berichten uns auch immer wieder unsere Mitglie-der in sehr schön und liebevoll gestalteten Vorträgen vonihren Reiseerlebnissen in ferne und nähere Länder. Dank die-ser Vorträge erhielten die Mitglieder der Kolpingsfamilie Gar-misch über die Kultur und das Brauchtum aus vielen Ländernsehr eindrucksvolle Informationen.Zudem engagiert sich die Kolpingsfamilie Garmisch auch inder Bildungslandschaft der örtlichen Schulen. So freut es uns,dass wir über das Projekt „Kirche geht in die Schule“ eineenge Kooperation zu der Mittelschule am Gröben besitzen.Zudem bieten wir dem Werdenfels-Gymnasium gerne einePlattform für Projektpräsentationen. Mit einem Computerkurs unter dem Motto „Fragen und Ant-worten zum Arbeiten mit dem PC“ in den Themenbereichender Textverarbeitung, der Bildarchivierung und der Tabellen-kalkulation unternahm die Kolpingsfamilie Garmisch den Ver-such, in moderne Bildungsbereiche vorzustoßen.

Diese Ausführungen können nur beispielhaft zeigen, welchebedeutende Rolle die Bildungsarbeit bei Kolping Garmischspielt. Die Leserinnen und Leser dieser Broschüre sind herz-lich eingeladen, die Veranstaltungen der Kolpingsfamilie Gar-misch zu besuchen! Bitte informieren Sie sich über dieWebsite und die Hinweise im Garmisch-Partenkirchner Tag-blatt! Einen Überblick über das Jahresprogramm im erstenHalbjahr 2013 bietet die nachfolgende Tabelle:

Jugendliche für etwas Ehrenamtliches zu begeistern und zu ge-winnen. Jeder Jugendliche ist in mehreren Vereinen, Sportgrup-pen oder schulisch so engagiert, dass in der geringen Freizeit fastkeine Zeit mehr für Vereinsleben oder für ehrenamtliche Aktivi-täten OHNE Bezahlung bleibt. Es ist also nicht verwunderlich, dassbei den zahlreichen Veranstaltungen der Kolpingsfamilie immerseltener Jugendliche anzutreffen sind. Viel mehr müsste mansich freuen, wenn denn eine Handvoll anwesend ist...

Nach dem Schulabschluss zieht jeder in die weite Welt fürsStudium oder beginnt eine Lehre. Ein wöchentliches Treffenist fast unmöglich. Erzwingen lässt sich nichts und die eige-nen Prioritäten setzt jeder selbst. Mittlerweile ist es ein High-light, wenn alle zwei bis drei Monate der Großteil der früherso aktiven Jugendgruppe zusammenkommen kann.

Trotz alledem freut es die Jugendleiter Emmerich und Rufpersönlich sehr, dass in der Vergangenheit die Beteiligungder Kolpingjugend an Veranstaltungen wie z.B. Besuchen desKultursommers, Ausrichten des Wunderland-Parks und desCaritativen Christkindlmarktes am Richard-Strauss-Platz, derJugendgottesdienste und verschiedenster anderer Aktivitätennie ausgelassen hat.

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125 Jahre Kolping Garmisch

Datum Veranstaltung

08.01.2013Können alte Wassermühlen Strom erzeugen? Forschungsergebnisse des Physik P- Seminars des Werdenfels-Gymnasiums

14.01.2013 Treffen der Kolping-Senioren

15.01.2013Vereins-Eisstock-Schießen auf der Freifläche des Olympia-Eisstadions

22.01.2013 Generalversammlung mit Neuwahlen

29.01.2013 Dekorieren des Kolpingsheims für den Fasching 2013

01.02.2013 Kinder- und Jugendfasching im Kolpingsheim

03.02.2013Faschingsball mit der Sudetendeutschen Landsmannschaft

05.02.2013Filmabend – Filmvortrag von Otto Schilcher über die Oberitalienfahrt 2012

09.02.2013 Besuch des Volkstrachtenballs

11.02.2013 Treffen der Kolping- Senioren

13.02.2013 Abdekorieren des Kolpingheims

19.02.2013Vortrag von Pfarrer Lichteneber: Mit dem Rad durch Deutschland ans Nordkap

27.02.2013 Präses-Eisstockschießen im Olympia-Eisstadions

02.03.2013 Trödel- und Kunstmarkt im Kolpingsheim

03.03.2013Trödelmarkt im Kolpingsheim, Verkauf von Eine-Welt-Waren und Fastensuppe

08.03.2013Rodelausflug nach Ehrwald mit Besichtigung der neuen Ehrwalder Alm

11.03.2013 Treffen der Kolping- Senioren

12.03.20135 Jahre Kirche geht in die Schule – Monika Feichtnerberichtet über ihr Schulprojekt, an dem auch die Kolpingsfamilie beteiligt ist.

15.03.2013 Bezirksversammlung in Mittenwald

17.03.2013Jahresmesse mit Frühschoppen und Foto für das Jubiläum

19.03.2013 Bezirkskreuzweg zur Kriegergedächtniskapelle

Datum Veranstaltung

28.03.2013Agape und Gestaltung der Anbetungsstunde von 22-23 Uhr in der Alten Kirche

08.04.2013 Treffen der Kolping- Senioren

09.04.2013 Flori Wörndle berichtet aus seinem Skilehrer-Leben

12.04.2013Benefiz-Musizieren zu Gunsten der Elterninitiative „Intern 3“

13.04.2013Ramadama-Aktion an der B23 von Grainau nach Grießen

16.04.2013Extrembergsteigen vom Dachstein bis nach Chamonix

23.04.2013 Lebendige Tracht im Werdenfelser Land

27.04.2013 Mexikanisches Fest im Kolpingsheim

05.05.2013 Bittgang von Garmisch nach Ettal

06.05.2013 Maiandacht der Senioren in Grießen

07.05.2013 Maiandacht mit den Werdenfelser Werkstätten

13.05.2013 Bezirksmaiandacht in Froschhausen

14.05.2013 Glauben als Baustein unseres Wohlbefindens

04.06.2013 Der PC als Lernpartner in der Schule

11.06.2013PC-Kurs im Kolpingsheim unter dem Motto „Fragenund Antworten zur Textverarbeitung, Tabellen-kalkulation und Bildarchivierung“

14.06.2013Musikantenhoagart`n, moderiert von Johannes Hit-zelsberger und Angelika Emmerich

18.06.2013 Mit dem Motorrad unterwegs durch Irland

25.06.2013 Grillen bei Familie Fink

02.07.2013Betriebsbesichtigung der Manufaktur Grasegger inFarchant

08.07.2013 Treffen der Kolping- Senioren

14.07.2013 Teilnahme an der Primiz von Korbinian Wirzberger

16.07.2013 Kegeln im Kurpark

23.07.2013 Saisonabschluss im Kurpark

Wie in einer richtigen Familie kommen aber auch das Feiernund gesellige Veranstaltungen nicht zu kurz. Einige Beispielesollen dies verdeutlichen:

Ein Höhepunkt im jährlichen Veranstaltungskreis bei KolpingGarmisch ist der Besuch des Hl. Nikolaus bei der Kolping-Ge-denkfeier im Dezember. Wie lustig und herzerfrischend ist es,wenn man über die Schandtaten der Kolpingsmitgliederschmunzeln kann, von denen der Heilige alljährlich zu be-richten weiß!

Im Mittelpunkt des Abends stehen auch die Ehrung verdien-ter Mitglieder und eine adventliche Feierstunde, die mit demgemeinsamen Singen des Kolpinglieds abschließt. Eine Tom-bola, die die Vereinskasse etwas aufbessern soll, beendetden geselligen Abend.

Regelmäßig treffen sich die Mitglieder von Kolping Garmischim Winter zum Eisstockschießen. Die Vereinsmeisterschaftund das Turnier um den Präses-Allram-Pokal gehören zu denfesten Terminen im Jahresprogramm. Bezeichnend dabei ist,dass es bei dieser sportliche Betätigung vor allem um den„Spaß an der Freud“ geht und auch unsere Damen herzlichwillkommen sind!

Jahresprogramm

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Wie sich soziales Engagement, christliche Überzeugung undGeselligkeit miteinander verbinden können, zeigt die Maian-dacht, die schon viele Jahre zusammen mit den Menschenmit Behinderung von den Werdenfelser Werkstätten gefeiertwird. Es ist ein besonderes Geschenk, wenn man miterlebendarf, mit welcher Freude und welch ehrlichen Gefühlen dieFrauen und Männer mit Behinderung dieses Fest zusammenmit der Kolpingsfamilie Garmisch begehen!

Das sommerliche Grillfest, zu dem alljährlich abwechselndunsere Mitglieder der Kolpingsfamilie einladen, beendet dieVeranstaltungsreihe vor der Sommerpause. Auch wenn Petrus Anfang Juli manchmal kein Einsehen hatund statt einem lauen Sommerabend einen milden Winter-tag präsentiert und eine Garage als Ausweichquartier her-halten muss, tut dies der guten Stimmung bei Grillwurst, Bierund Musik keinen Abbruch!

Kolping Garmisch 2013

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125 Jahre Kolping Garmisch

Präsides und Vorstände von 1888 bis heute

Präsides1888 - 1899 Franz Sales Pruner1900 - 1921 Joachim Pölzl1921 - 1926 Franz Xaver Bogenrieder1926 - 1932 Hermann Mencke1932 - 1937 Alois Dick1937 - 1939 Matthias Gammel1945 - 1960 Erich Friemel1960 - 1966 Thomas Dankerl1966 - 1967 Josef Bittel1967 - 1969 Dr. Harald Eder1969 - 1970 Siegfried Forstner1970 - 1973 Hermann Egger1973 - 1977 Sebastian Allram1977 - 1978 i. V. Matthias Brenner1978 - 1981 Peter Höck1981 - 1985 Gottfried Schober1985 - 2007 Franz Sand2007 - 2012 Martin Karras2013 - heute Josef Konitzer

Senioren1888 - 1889 Wolfgang Gersthofer1889 - 1890 Ferdinand Hoffmann1890 - 1891 Johann Kolb1891 - 1892 Georg Metsch1892 - 1893 Johann Bierprigl1893 - 1894 Franz Kirsch1894 - 1908 Ulrich Schöttl1908 - 1910 Tobias Reiser1910 - 1911 Xaver Angerer1911 - 1912 Johann Öchsler1912 Xaver Angerer1912 - 1913 Ambros Hirschauer1913 Franz Jung1913 - 1914 Josef Retter

1914 - 1915 Stefan Burkard1915 Josef Geier1915 - 1921 Tobias Reiser1921 - 1925 Peter Guggemoos1925 - 1927 Josef Guggemoos1927 - 1930 Hans Britting1930 - 1931 Andreas Osterhammer1931 - 1936 Ernst L. Sämann1936 - 1937 Urban Führmann1937 - 1939 Sepp Walser1945 - 1946 Hans Britting1946 - 1947 Toni Rutz1947 - 1948 Sepp Reindl1948 - 1949 Kaspar Jocher1949 - 1951 Felix Niederlechner1951 - 1954 Hanns Hibler1954 - 1955 Kaspar Jocher1955 - 1956 Rudl Netter1956 - 1959 Richard Greinwald1959 - 1960 Rudolf Röhrl1960 - 1968 Manfred Wilfer1968 - 1971 Anton Buchwieser1971 - 1973 Rudi Werner

Altsenioren (ab 1933)1933 - 1939 Hans Britting1946 - 1948 Hans Britting1948 - 1951 Adam Wütschner1951 - 1953 Hans Britting1953 - 1961 Alois Schwab1961 - 1973 Richard Greinwald

1. Vorsitzende (ab 1973)1973 - 1985 Richard Greinwald1985 - 2002 Michael Dorfleitner

2002 - 2007 Markus Strauß2007 - heute Markus Baur

2. Vorsitzende (ab 1973)1973 - 1985 Michael Dorfleitner1985 - 1987 Rudi Werner1987 - 1990 Helmut Sontheim1990 - 2001 Georg Fink2001 - 2003 Georg Fink, Anton Wiesböck2003 - 2011 Georg Fink2011 - 2012 Georg Fink, Franz Grasegger2012 - heute Franz Grasegger

Ehrenpräsides1926 Franz Xaver Bogenrieder1932 Hermann Mencke1937 Alois Dick1947 Josef Bittel1960 Erich Friemel2007 Franz Sand

Ehrenvorsitzende1985 Richard Greinwald

Ehrenmitglieder2010 Werner Hoing2011 Josef Stechele sen.

Vorstand Kolpingfamilie Garmisch

» PräsesH. H. Josef Konitzer

» Stellv. PräsesErich Strasser

» VorsitzenderMarkus Baur

» Stellv. VorsitzenderFranz Grasegger

» KassierAlfred Richter

» SchriftführerinBarbara Fink

» 2. SchriftführerinResi Petrasch

» SeniorenbeauftragteLeni Megele

» JugendleiterMatthias Emmerich

» PressebeauftragterFranz Werner

» Beauftragte für MissionsarbeitDietgard Mayer

» Beauftragter für Kultur und ReisenBernd Stankalla

» Beauftragter für Sport und SozialesRudi Werner

» Beauftragter für FamilienMarkus Betz

» Beauftragter für HandwerklichesAnton Wiesböck

» KassenprüferHermann Megele

» KassenprüferFranz Streitel

» HeimwarteGabi Seibert, Georg Seibert

» ChronistinAnnemie Gintner

» BeisitzerAngelika Emmerich

» BeiratGeorg Fink

» FähnrichMartin Sommer

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125 Jahre Kolping Garmisch

Kolping in zwölf Sätzen

» Wir laden ein und machen Mut zur Gemeinschaft.

» Wir handeln im Auftrag Jesu Christi.

» Wir nehmen uns Adolph Kolping zum Vorbild.

» Wir sind in der Kirche zu Hause.

» Wir sind eine generationenübergreifende familienhafte Ge-meinschaft.

» Wir prägen als katholischer Sozialverband die Gesellschaftmit.

» Wir begleiten Menschen in ihrer persönlichen und berufli-chen Bildung.

» Wir eröffnen Perspektiven für junge Menschen.

» Wir vertreten ein christliches Arbeitsverständnis.

» Wir verstehen uns als Anwalt der Familie.

» Wir spannen ein weltweites Netz der Partnerschaft.

» Wir leben verantwortlich und handeln solidarisch.

Ein herzliches Vergelt’s Gott allen Sponsoren,die mit ihrer großzügigen finanziellen Unterstützungden Druck dieser Broschüre ermöglicht haben!

» Architekt Reinhard Bartlechner» Bau- und Möbelschreinerei Alois Maderspacher » Buchwieser Moden, Esprit, Kult, Mexx, Rosenblatt» Franz Demmel» Druckerei Spindler» Elektro Hofmann» Gärtnerei Michael und Claudia Böhmer» Gastronomie Adlwärth » Glas Dorfleitner, Inhaber Markus Dorfleitner» Glaserei Ostler, Inhaber Michael Dorfleitner » Graveur Kaufmann » Werner Hoing» Kreissparkasse Garmisch-Partenkirchen» Maler- und Restaurierungsbetrieb Toni Sailer» Malermeister Otto Ertl » Metzgerei Peter Strasser» Margarethe Peemöller » Georg Rettenbeck» Rudolf Röhrl» Sägen und Bohren in Stahlbeton Angerer » Spenglerei Christian Becherer» Sport Conrad» St.-Antonius-Apotheke, Inhaber Michael Haug» St.-Martin-Apotheke, Inhaber Christian Welz» Steuerkanzlei Christine Sontheim » Steuerkanzlei Fink & Wanner» Steuerkanzlei Hans Wieland » Trachten- und Modehaus Grasegger» Werbeagentur Nagel

DANKE Impressum

Herausgeber:Kolpingsfamilie GarmischMarkus Baur • Talackerstr. 13 • 82467 [email protected]

Recherche, Zusammenstellung:Annemarie Gintner, Bernd Stankalla, Karl Wagner

Organisation:Bernd Stankalla, Karl Wagner

Texterfassung:Karl Wagner

Scan, Fotobearbeitung:Karl Wagner

Grafik:Markus Baur, Sepp Reindl, Wolfgang Vogel, Karl Wagner,Archiv Kolping Garmisch

Textbeiträge:Markus Baur, Matthias Emmerich jun., Bernhard Matheisl,Dietgard Mayer, Thomas Rothballer, Franz Sand, Bernd Stankalla, Karl Wagner, Archiv Kolping Garmisch

Fotos:Archiv Kolping Garmisch, Michael Dorfleitner, Annemarie Gintner, Richard Greinwald, Kaspar Jocher, Bernhard Matheisl,Achim Peschke, Sepp Stechele, Karl Wagner, Franz Werner,Rudi Werner

Layout:Nagel Werbeagentur Garmisch-Partenkirchen

Druck:Druckerei Cityprint Garmisch-Partenkirchen