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2 Geburtlich leben. Die „Tage der Utopie“ laden zum Querdenken ein. 6 Das Warum zum Leben. Psycho- therapeut Alfried Längle über Lo- gotherapie und Religion. 16 Serien-Start. P. Anselm Grün und Helga Koh- ler-Spiegel schrei- ben im Kirchen- Blatt. 18 Energien freiset- zen. Jugend enga- giert sich in der youngCaritas. Wer in den ersten Maitagen den Liebfrauenberg in Rankweil erklimmt, der hat vielleicht frühlingshafte Hoffnung im Herz und ein frohes Lied auf den Lippen. Der Kerzenständer im Aufgang zur Kirche ist immer voll. Mit jedem Besucher kommen Dank und Bitte. Oder umgekehrt. Wie viele Menschen die Basilika wohl schon aufgesucht haben? Doch Zahlen zählen nicht. Am Rande ein Detail: Am Ambo ist Maria, die auch als Mutter der Kirche verehrt wird, dem Menschen- und Gottessohn Stütze und Halt. Er freut sich auf das Leben, die neue Schöpfung. DIETMAR STEINMAIR DIETMAR STEINMAIR Nr. 18 Sonntag, 8. Mai 2011 Preis: 0,65 (Abonnement), E 1,- (Einzelverkauf) www.kirchenblatt.at Hineingeboren. In Zeit und Raum Hineingehalten sein in das Leben. Es will umarmt sein.

DIETMAR STEINMAIR Hineingeboren. Wer in den ersten …

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  • 2 Geburtlich leben.Die „Tage derUtopie“ ladenzum Querdenkenein.

    6 Das Warum zumLeben. Psycho-therapeut AlfriedLängle über Lo-gotherapie undReligion.

    16 Serien-Start.P. Anselm Grünund Helga Koh-ler-Spiegel schrei-ben im Kirchen-Blatt.

    18 Energien freiset-zen. Jugend enga-giert sich in deryoungCaritas.

    Wer in den ersten Maitagen denLiebfrauenberg in Rankweil erklimmt, derhat vielleicht frühlingshafte Hoffnung imHerz und ein frohes Lied auf den Lippen.Der Kerzenständer im Aufgang zur Kirche istimmer voll. Mit jedem Besucher kommenDank und Bitte. Oder umgekehrt.Wie viele Menschen die Basilika wohl schonaufgesucht haben? Doch Zahlen zählennicht. Am Rande ein Detail: Am Ambo istMaria, die auch als Mutter der Kirche verehrtwird, dem Menschen- und Gottessohn Stützeund Halt. Er freut sich auf das Leben, dieneue Schöpfung. DIETMAR STEINMAIR

    DIETMAR STEINMAIR

    Nr. 18 Sonntag, 8. Mai 2011Preis: € 0,65 (Abonnement), E 1,- (Einzelverkauf) www.kirchenblatt.at

    Hineingeboren.In Zeit und RaumHineingehalten sein in das Leben. Es will umarmt sein.

  • 2 Thema 8. Mai 2011 Vorarlberger KirchenBlatt

    Gute Nachrichten

    Unlängst traf (m)ich einWort, das ich in diesen er-sten Monaten des Jahres 2011schlichtweg für eine Frechheithalten musste: „Wenn du wis-sen willst, was Gott mit derWelt vorhat, schau in die Bibel.Willst du wissen, wie er es aus-führt, lies die Zeitung.“Was, bitte, soll man mit so ei-ner Aufforderung bloß anfan-gen? Zwischen Fukushima, Libyen und Pakistan findet deraufmerksame Blick wenige guteNachrichten, die hier weiter-führen könnten. Und jeaufmerksamer der Blick, destoschlimmer die Erkenntnis.

    Die Seligsprechung eines vorwenigen Jahren verstorbe-nen Papstes ist deutlich erfreu-licher im Sinne des oben zitier-ten Wortes. Sie konnte undwollte nicht geheim gehaltenwerden. Musste sie auch nicht,denn hier ist klar, dass das mitGott etwas zu tun hat. GuteNachrichten also?

    Kann sein. Das Urteil darü-ber, ob etwas wirklich hö-renswert oder nur oberfläch-lich zu lesen ist - noch mehr:ob eine Nachricht gut oderschlecht geschrieben ist - ob-liegt der Leserin, dem Leser. Indieser Pflicht (nicht nur Pro-gramm) wollen wir den Herr-gott mehr als bloß einen gutenMann sein lassen. Auch im Kir-chenBlatt geht es um die guteNachricht, bei allen Fragen, diezu stellen sind. Vielleicht mö-gen Sie gerade hier entdecken,wie Gott seine Sachen aus-führt. Die Einladung dazu isthiermit aufgeschrieben!

    AUF EIN WORT Festival für zukunftsträchtige Ideen: „Tage der Utopie“ im Bildungshaus St. Arbogast

    „Geburtlich leben“ -Abhängigkeit alsPrinzip des Denkens

    Zum 5. Mal seit ihrem Start 2003 locken die„Tage der Utopie“ nach St. Arbogast. Ein an-spruchsvolles Programm mit Vorträgen, Dia-logen, Video-Installationen, neuer Musikund „soliden Querdenkern“ brachten über1200 Anmeldungen. Ina Praetorius, die„postpatriachale Philosophin“, wird eine derReferent/innen sein.

    DIETMAR STEINMAIR

    Die Kunst der Frage wird in unserer Gesell-schaft stiefmütterlich behandelt. „Dabei sindFragen oft wertvoller als Antworten“, so dieKuratoren der Tage, Hans-Joachim Gögl undJosef Kittinger. Fragen öffnen für die beidenVisionäre den Raum für eine Idee, „für einenHebel, der zuvor nicht sichtbar war“. Fragengehen einen Schritt weiter als die Antwortenvorher, sie durchbrechen den ewigen Kreisdes Naheliegenden. Fragen schaffen Raum -für eine Utopie.

    Denken für diese Welt. Dabei ist Utopia,wie man nun fürchten könnte, kein fernesReich in der Phantasie wirrer Philosophen.Utopisches Denken hat seinen Platz eindeutigin dieser Welt. Ansonsten ist es wertlos.Was in dieser Welt gilt es also zu be-denken?Was, um in der Diktion der Veranstalter zubleiben, gilt es zu be-fragen? Der Blick bleibtschnell hängen am bestimmenden Thema derletzten Jahre: Finanzkrise, Weltwirtschaft, glo-bale Abhängigkeit. Die US-amerikanische Im-mobilienkrise 2008 und ihre weltweiten Aus-wirkungen stecken bis heute noch tief in denKnochen. Euro-Rettungsschirme werden auf-gespannt, weil staatsbudgetäre Leichtigkeit ir-ritiert und Spekulanten zum Spekulieren ein-lädt. Wohin dreht sich die Spirale?

    Geburtlich leben. Doch zurück zum Anfang.Ina Praetorius, die sich selbst als „postpatriar-chale Philosphin“ bezeichnet, ist im Blick aufdie Welt zunächst einmal einfach dankbar.Für das, was die vielen Menschen - im Nor-malfall unbekannterweise - um sie herummachen, damit sie ein beheiztes Haus, einenvollen Kühlschrank und einen Computerzum Schreiben zur Verfügung hat.Es geht noch grundlegender: „Nicht ich habemich hergestellt, und auch meine Mutter hatmich nicht gemacht. Sie war ihrerseits Toch-ter einer Tochter“, schreibt die Schweizerin inihrem Beitrag für die Publikation zu den „Ta-gen der Utopie 2011“. Im Weiterfragenkommt sie letzlich an den Anfang, zu Gott,der für sie weniger der Herr im Himmel, son-dern der „Inbegriff des Bezogenseins“ ist.Dankbarkeit und Frömmigkeit gehen für InaPraetorius ineinander über.

    Ironie und Engagement. Für St. Arbogasthat sich die studierte Germanistin und Theo-login nichts weniger als einen Gang durch die(Wirtschafts-) Geschichte der Menschheitvorgenommen. Ihre Formulierungen sindpointiert, manche Worte bewusst provokantgewählt, ihr Stil ist durchgängig engagiert. Siehalte sich nun mal lieber an die biblischenPropheten als an die Denker der Aufklärung,die sich selbst für vernünftig und autonom er-

    Die Cellistin Frances-Marie Uitti hat das gleichzeitige Spielmit zwei Bögen entwickelt und begleitet als „Artist inResidence“ die Veranstaltungswoche. PETER MARCEL IONIAN

    DIETMAR [email protected]

  • Thema 3Vorarlberger KirchenBlatt 8. Mai 2011

    Wie entsteht Frieden? Wem soll das Geld dienen? Ist Lohnfür Leistung vielleicht überholt? Diesen Fragen gehen die Ku-ratoren Hans-Joachim Gögl (links) und Josef Kittinger bei den„Tagen der Utopie“ in St. Arbogast nach. PETER MARCEL IONIAN

    achteten. Ironie ist eine der Waffen der freienAutorin und Lehrbeauftragten. Die Geschichte der Ökonomie ist für Praetori-us eine Geschichte von Abhängigkeiten undbeginnt - wie so oft - in der Antike. Kriege be-scheren den griechischen Stadtstaaten Gefan-gene. Die Welt wird fortan zweigeteilt in ab-hängige und unabhängige Angehörige dermenschlichen Gattung. Der typische Groß-haushalt (griech. „oikos“) hat einen Mann alsBesitzer, eine Familie und viele Sklaven. Letze-re arbeiten, während ersterer die Unabhängig-

    keit als das Wesen der Menschen bestimmt,der stets von oben definiert und kontrolliert.

    Was wirklich existiert. Der Markt, der -lehrbuchmäßig - ein Mittel zur Befriedigungmenschlicher Bedürfnisse sein will, setze die-se Zweiteilung fort, so Praetorius. Der „cooleBonibanker“ verleugne sein eigenes Angewie-sensein und delegiere es an Untergebene. Umdie so genannten „Schwachen“ solle sich derStaat kümmern.Und hier beginnt für Praetorius die Krise. Er-stens, weil die als abhängig definierten Men-schen sich zunehmend weigern, als stummeDienstleister zu funktionieren. Und zweitens,weil die Natur, aus der alle leben, die zerstöre-rischen Folgen nicht länger erträgt, die sichaus der Abkoppelung der vermeintlich unab-hängigen, höheren Menschen ergeben. Prae-torius warnt : „Die wirkliche Krise ist nicht dieKrise der Banken, sondern die der so genann-ten Umwelt. Denn im Gegensatz zum Geldexistieren Meere, Pole, Wüsten, Gletscher undunsere verletzlichen Körper wirklich.“Den Gegenentwurf formuliert die Theologinin einer Frage: „Wie würde eine Welt ausse-hen, in der alle Menschen sich wieder als ab-hängig erkennen? Und gleichzeitig als hand-lungsfähig?“ Auf ihre Antwort bei den „Tagender Utopie“ darf man gespannt sein.

    Den gesamten Beitrag von Ina Pratorius „Geburt-lich zusammen leben“ finden Sie unter www.kirchenblatt.at

    INTERVIEW

    Die gute Zukunft

    Josef Kittinger, einer der beidenInitiatoren, über die „Tage derUtopie“.

    Was ist „utopisches Denken“?Utopisches Denken ist unsereFähigkeit, sich nicht von Proble-men schieben, sondern von Vi-sionen anziehen zu lassen. DieUtopie beginnt mit der gefährde-ten Besiedlung eines Ortes, derin der Geschichte immer derwar, den wir später dann be-wohnten.

    Zu den Themen heuer gehörenauch „Direkte Demokratie” und„Bürgerbeteiligung”. Kann dieKirche hier etwas lernen?Noch mehr als die offizielle Poli-tik, die in Gefahr ist, die Demo-kratie einzuschläfern. Ein riesi-ges Potential könnte sich in derkatholischen Kirche zeigen,wenn echte Mitbestimmung z.B.auch in Fragen der Leitung reali-siert würde. Menschen mögenmitgestalten, wenn sie das Ge-fühl haben: Ich werde gefragt.Ich werde gehört. Ich habe etwaszu sagen.

    Was ist die wichtigste Heraus-forderung an die Gesellschaft inder Zukunft?Einen Lebensstil zu finden, dergutes Leben für alle Menschenund Lebewesen ermöglicht, auchdie künftigen Generationen. Dasist möglich! Wir stehen in einerdynamischen Phase der Trans-formation, viel mehr Menschensind davon berührt, als es in un-seren Medien sichtbar ist. Siesind beseelt von der Vision eines„enkeltauglichen Morgenlan-des“.

    Josef Kittinger: „Die Utopie wagteinen Perspektivenwechsel vorzu-stellen, unerprobt, zerbrechlich,ergänzungsbedürftig.“ ST. ARBOGAST

    Tage der Utopie 2011Plätze für das Programm bis 8. Mai noch frei:

    Urbanes Leben zwischen Utopia undBabylon - Bürgerbeteiligung, neue Milieus undGemeinschaften in der kommunalen Entwick-lung. Konrad Hummel (Fr 19 Uhr, Sa 9 Uhr)Das enkeltaugliche Morgenland - NeueKanäle für Ideen. Christof Brockhoff und Ste-phan Schweiger (Sa 19 Uhr)Geburtlich zusammen leben - Das guteLeben: Handeln aus der Verbundenheit. InaPraetorius (So 10 und 14 Uhr)

    Einzelvortrag Euro 15,-. Tagungsbuch (Materia-lien, Texte der Referenten 2011) Euro 14,-.Jugend- und Bildungshaus St. ArbogastT +43 5523 62501-28 www.tagederutopie.org

  • 4 Berichte Vorarlberger KirchenBlatt 8. Mai 2011

    AUF EINEN BLICK

    Die neuen Ministrant/innen: (von links vorne): Johannes Rive-ro, Julian Bernardon, Franziska Schmuck, Florian Wachter, (vonlinks hinten) Anna Katharina Wachter, Dominik Drljo, Anna Lerch-baumer, Michelle Reichart und Jessica Simmerle. PFARRE ST. GEBHARD

    .Hurra, sieben Ministranten neu!Die Pfarre Bregenz St. Gebhard darf sich über vier Bubenund drei Mädchen freuen, die dieses Jahr als Mini-strant/innen aufgenommen wurden. Seit Oktober treffensie sich zum Proben. Sie freuen sich mit ihren beidenGruppenleiterinnen (im Foto links und rechts außenflankierend) an der Gemeinschaft untereinander und mit-einander. Obwohl sie wegen der Kirchenrenovierung oftkeinen Platz zum Proben haben, sind sie sehr bemüht undandächtig, weiß Hilde Gerstenband von der Pfarre.

    Firmlinge für Soziales sensibilisiertDieses Jahr haben sich in der Pfarre Tisis 44 junge Leutezur Firmvorbereitung angemeldet. Firmspender istBischof Erwin Kräutler. Die Firmlinge haben sich in vor-bildlicher Weise in vielen sozialen Aktionen eingesetzt,und werden dem brasilianischen Bischof mit KoblacherWurzeln das Geld beim Fest der Firmung überreichen.

    Blumen von Vorarlbergs First Lady Beim Hospiz-Aktionstag in den großen Gemeinden desLandes überreichte, gemeinsam mit vielen Promis Vor-arlbergs, „First Lady“, Ilga Sausgruber den Passanten ei-nen Blumengruß. Dabei kam man wie von selbst ins Ge-spräch über die Hospizbewegung der Caritas. „Wie sehrdie Menschen unsere Arbeit schätzen, sieht man an ei-nem solchen Tag“, freut sich der Leiter der Hospizbewe-gung, Karl Bitschnau, über das positive Echo. ÖLZ

    In Bludenz verteilten der Bürgermeister, kirchliche Insiderund Menschen mit Behinderung Blumen. CARITAS

    Niveauvolle Orgelmusik aus drei Jahrhunderten

    Ein Akt gelebter Ökumene

    Die Evangelischen Pfarrgemein-den in Vorarlberg feiern 150 Jah-re seit dem Protestantenpatentund der Gründung der „Evange-lischen Gemeinde A.u.H.B. Vor-arlberg“. Wenn nun der katholi-sche Professor für Orgelmusik amFeldkircher Landeskonservatori-um, Helmut Binder, zur Freudeder Evangelischen Gemeinde inder Dornbirner Heilandskirchemusiziert, dann ist das ein Akt ge-lebter Ökumene. Pfarrer MichaelMeyers Worte zum Thema „MeinGott, warum hast du mich verlas-sen?“ fügten sich an diesem spiri-tuell dichten Abend nahtlos an. Mit dem Duo, Concert de Fluteset Trio von Alexandre Boély wur-de es österlich: Flottes Tempo, fei-erliche, fröhliche Musik kündigtedie Auferstehung an. Bevor Hel-mut Binder die Fughetta super:Dies sind die heilgen zehn Gebotdarbot, gab er seine persönlicheDeutung des Werks zum Besten:Er hört hier einen Pfarrer die zehn

    Gebote wiederholend gepredigt.Auch von der Fantasia sopra: Jesumeine Freude hat Helmut Bindereine eigene Interpretation: ZweiLeute schwätzen miteinanderund irgendwo ertönt die kaumhörbare Melodie „Jesu meineFreude“.Auf eine meisterliche Improvisa-tion von „O Lamm Gottes un-schuldig“ folgte als Zugabe dasSchlaflied „Guten Abend, gutNacht“. Kurator Uwe Bergmeisterbedankte sich für einen erfülltenAbend. ÖLZ

    Prof. Helmut Binder improvisiertein österlicher (Vor)Freude. PRIVAT

    Fidelisfest im Kapuzinerkloster Feldkirch

    Dem Herrn sei gedankt!

    Als Gastprediger war Br. Ernst Eh-renreich von Innsbruck zum Festdes hl. Fidelis gekommen. Ausge-hend vom Leben des Heiligenschloss er die Festansprache mitdrei Wünschen, die auf die Fürbit-te des Heiligen wie Rosen erblü-hen mögen: Wahrheit mit einemmenschlichen Antlitz, Einheit imHerzen, Treue zum Leben. VomDom aus wurde in feierlicher Pro-zession das Haupt des hl. Fidelis

    zum Kapuzinerkloster getragen.Im Garten folgte dann der weltli-che Teil. Guardian Bruder Franzeröffnete die Grußworte, LR GretiSchmid sprach als Präsidentin desFreundeskreises und Harald Lude-scher als Klostervater. Edgar May-er moderierte als Obmann desFreundeskreises die Feierlichkeitgekonnt. Dazu spielten die Feld-kircher Stadtkapelle und die Tost-ner Straßenmusikanten. Für dasKulinarische sorgten die Spälta-bürger Feldkirch. Auch ein Klo-stermarkt fand bei den vielen Fei-ernden Gefallen. „Es war eineschöne Begegnung zwischen Klo-sterbrüdern und Klosterfreunden;die Nähe zum Kloster und das In-teresse war deutlich spürbar, re-sümmierte Bruder Peter Bruggervon den Kapuzinern. Außerdemdankte er dem Herrn, dass keinRegen, sondern nur Sonnenscheinan diesem 1. Mai herrschte. RED

    Guardian Franz und Harald Lude-scher beim Fidelisfest am 1. Mai.

  • Berichte 5Vorarlberger KirchenBlatt 8. Mai 2011

    Eine Vielfalt von Aktionen organisier-ten die Gymnasiastender Rebbergasse. PRIVAT

    Fair gehandelte Blumen schenken ein gutes Gewissen

    Der faire Vater überreicht faire Blumen

    Andrea Streibl von Südwind Vorarlberg kämpftmit ihren Kolleg/innen für faire Bedingungenim weltweiten Blumenhandel. Am 5. Mai um18 Uhr werden die Aktivist/innen von „I shopfair Vorarlberg“ am Dornbirner Marktplatz ak-tiv, um öffentlichkeitswirksam auf die himmel-schreienden Missstände in der Blumenproduk-tion hinzuweisen. 3,5 Mio. Euro geben dieÖsterreicher/innen jedes Jahr für Blumenge-schenke zum Muttertag aus. Während derHandel in Österreich Jahr für Jahr 3,5 Mio zum

    Muttertag lukriert, wird den Arbeiter/innen aufden Blumenplantagen in Lateinamerika, Afrikaund Asien nichts geschenkt. UnmenschlicheArbeitszeiten, Hungerlohn und gesundheitli-che Gefahren sind traurige Realität, und dasohne jeden rechtlichen Beistand wie Gewerk-schaften.FairTrade Rosen gibt es bei ADEG, Billa, Eurospar,Hofer, Interspar, Merkur Markt, Spar und Sutterlüty.Spezielle „Flower Label Programms“ gibt es bei Ro-sen Waibel (Mäder) und Dehner (Hohenems). RED

    Weltjugendtagsgewinnspiel:

    Gratis Tripzum PapstDie Katholische Jugend undJungschar war bei der Frühjahrs-messe mit dem Stand „Zivilcoura-ge“ vertreten. Eine Aktion war indiesem Zuge ein Gewinnspiel, beidem die Jugendlichen eine Reisezum Weltjugendtag nach Madridgewinnen konnten. Gezogenwurde die glückliche GewinnerinRicarda Troy (18 Jahre, aus Do-ren). Sie wird im August mit derDiözese eine Woche nach Spa-nien reisen. RED Anmeldungen: [email protected]

    Johannes Grabuschnigg von der katholischen Jugend freute sich mit derglücklichen Gewinnerin Ricarda Troy. PETER IONIAN

    BG-Blumenstraßesetzt auf solide Bildung

    „Die Europäische Union ist einProjekt, das alle 27 Mitgliedsstaa-ten gemeinsam jeden Tag neu ge-stalten müssen, es dient dem Zu-sammenwachsen Europas, demHerstellen vergleichbarer Lebens-verhältnisse und damit der Stabi-lität“, stellt Gesandter Dr. WillyKempel vom Außenministeriumvor 300 Schüler/innen und Leh-rer/innen des BG Bregenz-Blu-menstraße im Rahmen eines Vor-trages fest, den er im Rahmen derEU-Informationswoche am BGBlumenstraße, gemeinsam mitThomas Stiegmaier von der Ge-sellschaft für Europapolitik, hielt.Die EU entscheidet 70 % der Ge-setze, die in Österreich zur An-wendung kommen.

    Schüler/innen aus Feld-kirch helfen Japan

    Die zehn- und elfjährigen Schü-ler/innen der Klasse 1d des Gym-nasiums Rebberggasse Feldkirchhaben 1.720,- Euro für die leiden-de Bevölkerung von Japan gesam-melt. Das Geld wurde an DirektorRoland Gozzi vom Roten Kreuzübergeben. Kreative Aktionen wie„Ein Muffin für Japan“ oder „EinGlückskeks für Japan“ wurden inFeldkirch, Klaus, Sulz-Röthis,Weiler, Dafins und Viktorsbergdurchgeführt. Die Schüler/innenhaben ihre Ideen in die Tat umge-setzt. Unterstützt wurden sie da-bei von ihrer Lehrerin Anne May-er-Weiß, die sehr stolz auf die so-lidarische Aktion ihrer Klasse ist.Das Geld geht direkt in die betrof-fenen Erdbebengebiete Japans.

    AUSFRAUENSICHT

    jenseits des kitschs

    Jedes Jahr wieder ist er verbun-den mit einem Wechselbad derGefühle: der Muttertag. Verordne-te Dankbarkeit, kundenfreundlichplatzierte Geschenksideen, kitschi-ge Karten „für die beste Mutter derWelt“ – und mein kleiner Sohn,der mir schon Wochen vorher er-zählt, dass es da ein Geheimnisgibt, über das er nicht sprechendarf. Warum berührt es mich,wenn er mir sonntagmorgendlichstolz sein auswendig gelerntesMuttertagsgedicht präsentiert? Jawarum überhaupt noch Muttertagfeiern in Zeiten, da Frauen sich im-mer weniger auf die dienende Rol-le der Hausfrau und Mutterfestschreiben lassen wollen?

    Vielleicht weil der Muttertag anetwas erinnert, das uns garnicht so angenehm, ja sogar gera-dezu unheimlich ist – zu gerne ver-stehen wir uns als unabhängigeIndividuen, die frei und selbstbe-wusst, autonom, das eigene Lebenin die eigene Hand nehmen. DerMuttertag im besten Sinneerinnert an unsere Abhängigkeit,Angewiesenheit und Bezogenheit(vgl. S. 2-3). Nicht die symbiotisch-einengende Abhängigkeit der Mut-tersöhne (und –töchter) ist damitgemeint. Sondern jene das Lebenerst ermöglichende und uns alleverbindende Bezogenheit, die demFreisein und Selbstsein vorausliegtund dieses erst ermöglicht.

    So verstanden erschließt sich dieTiefendimension des Mutter-tags: Geboren aus einer Mutter,über neun Monate genährt aus ih-rer eigenen Substanz, verdankenwir unser DaSein dem Ja einer an-deren – und könnten nicht überle-ben ohne die vielen weiteren, indenen immer das große JA eines/runsagbar anderen mitklingt.

    PETRA STEINMAIR-PÖSEL

  • Die Fragen nach dem Woher, Wohin unddem Wozu beschäftigen den Menschen. Essind Fragen nach einem Sinn. Der Sinn istauch das Zentrum der Logotherapie und derExistenzanalyse.DDr. Alfried Längle: Viktor Frankls Lebensthe-ma war die Arbeit an der Sinnsuche und Sinn-findung. Er hat seine Richtung Logotherapiebenannt. Logos heißt hier Sinn. Frankls Lieb-lingszitat, es stammt von Nietzsche, war:„Wer ein WARUM zum Leben hat, erträgt fastjedes WIE.“ Existenzanalyse ist nun eine Er-weiterung der Logotherapie, die nicht nurden Sinn im Visier hat, sondern auch um dieVoraussetzungen zur Sinnfindungen bemühtist, sodass eine psychotherapeutische Arbeitmöglich wird. Das Ziel der Existenzanalyse istes, Menschen zu helfen, mit einer inneren Zu-stimmung leben zu können.

    In der Gesellschaft für Logotherapie undExistenzanalyse (GLE) haben diese beidenRichtungen ein Zuhause gefunden, das Siein den vergangenen rund 30 Jahren beglei-tet haben. Ein kurzer Blick zurück. Alfried Längle: Die GLE ist 1982 entstanden,als wir mit der Ausbildung zur Existenzanaly-se und Logotherapie begonnen haben. ViktorFrankl war von Anfang an Ehrenpräsident.Die Aufgaben sahen wir damals und sehenwir bis heute vor allem in der Entwicklungund Weiterentwicklung der Existenzanalyseund der Logotherapie, der Forschung, ihrerempirischen Fundierung sowie der Lehre imRahmen von Beratungs- und Psychotherapie-ausbildung.

    Beschleunigung, Veränderung, Wandel sindBegriffe, die unsere Umwelt bestimmen.Aus Ihrer Erfahrung, steigt der Bedarf an Or-ten, an denen Hilfestellung möglich wird? Alfried Längle: Wir sind ständig mit einemSee an Bedarf konfrontiert, dessen Ufer wirnicht kennen. Im Prinzip ist jeder Mensch mitexistenziellen Fragen ein Leben lang beschäf-tigt. Manchmal verdichten sich diese Fragenkrisenartig, sodass man vor der Sinnleeresteht. Etwa fünf bis zehn Prozent der Men-schen sind aktuell krisenhaft mit existenziel-len Fragen beschäftigt. Davon ist vielleichtdie Hälfte bereit, eine Fremdhilfe aufzusu-chen. Im Bregenzer Institut der Gesellschaftfür Logotherapie und Existenzanalyse solleneinerseits die rund 60 Therapeuten in Vorarl-berg ein Zentrum finden, genauso aber ist das

    Institut auch Kontaktstelle für hilfesuchendeMenschen.

    Viktor Frankl war Neurologe und Psychiater.Er war Arzt, der sich mit dem Spirituellenund dem Religiösen auseinandergesetzt hat.Inwieweit ist also ein Arzt ein Seelsorgeroder umgekehrt: Ist ein Seelsorger auch einArzt?Alfried Längle: Der Arzt wird zum Arzt, indemer auch Seelsorger ist in dem ganz praktischenSinn, dass er nicht nur auf den Körper schaut,sondern auf den Menschen als ganze Person.Darin erweist sich der Arzt als menschlich.Wenn ein Arzt das nicht vermag, dann ist erMediziner. Ein Techniker, aber nicht die Arzt-persönlichkeit. Der Seelsorger hat durch dasEinbinden religiöser Inhalte ganz andere Mit-tel und auch eine heilende Potenz zur Verfü-gung. Er kann helfen, dass die Seele heil wird.Wenn die Seele ganz wird, dann beginnt derKörper ganz anders mitzuschwingen. Dies ge-schieht, wenn es dem Seelsorger gelingt, Men-schen auf einen Weg zu bringen, auf dem sieein Aufgehobensein in Gott und eine freieGläubigkeit entwickeln können.

    Hier finden sich Kontaktflächen und dochsind die beiden Bereiche zu trennen. Alfried Längle: Es ist richtig, sie zu trennen,denn die Mittel sind verschieden und es wäreein Unding, wenn der Mediziner anfinge,Beichtgespräche zu führen, anstatt Rezepteauszustellen. Arzt und Seelsorger sind – imBild des Rades – wie zwei Speichen aus einerNabe.

    „Wer ein Warum hat,erträgt fast jedes Wie.”Arzt und Seelsorger sind zwei Speichen aus einer Nabe, in der sich Glaube und Psychotherapie begeg-

    nen. Der Psychotherapeut DDr. Alfried Längle begleitet seit rund 30 Jahren die Entwicklung der Gesell-

    schaft für Logotherapie und Existenzanalyse, die nun ein Institut in Vorarlberg erhält.

    VERONIKA FEHLE

    TermineAm 4. Mai wurde das Vorarlberger Institut derGesellschaft für Logotherapie und Existenzana-lyse (GLE) eröffnet. Die Räume in der BregenzerDeuringstraße 5 sind Zentrum für rund 60 Psy-chotherapeuten und Konstaktstelle für hilfesu-chende Menschen gleichermaßen. Beinah zeitgleich findet vom 6. bis zum 8. Maiin der Lindauer Inselhalle der Kongress der GLEzum Thema „Spiritualität und Intimität” statt. Buchtipp: Alfried Längle: „Erfüllte Existenz. Ent-wicklung, Anwendung und Konzepte der Exi-stenzanalyse”, 256 Seiten, Facultas, Innsbruck2011. www.existenzanalyse-vorarlberg.at

  • Im Gespräch 7Vorarlberger KirchenBlatt 8. Mai 2011

    Bleiben wir in der Psychotherapie. Wie charak-terisieren Sie hier die Beschaffenheit der Spiri-tualität?Alfried Längle: Spiritualität verstehen wir in derExistenzanalyse als ein Erleben, nicht als Glau-bensart. Es ist ein subjektives Erleben, bei demwir empfinden können, dass unser Dasein in ei-nem Größeren steht. Zu diesem großen Sinnhaben wir Zugang, indem wir versuchen, Tagfür Tag etwas Sinnvolles zu tun und etwas Sinn-volles zu finden.

    Wenn Sie von Sinn sprechen, wo verlaufenfür Sie die Linien zwischen Sinn in der Begriff-lichkeit der Psychotherapie und dem religiö-sen Sinnverständnis?Alfried Längle: Da machen wir eine klare Diffe-renzierung und möchten dem Religiösen nichtin die Quere kommen. Aber wir können zuar-beiten. In der Existenzanalyse verstehen wirSinn ganz praktisch als die beste Möglichkeit,die mir in diesem Moment zur Verfügung steht.Also etwa, schlafen zu gehen, wenn ich müdebin. Das religiöse Sinnverständnis empfangeich. Der praktische Sinn, der hängt von mir ab,aber der Sinn, der mit dem Sein verbunden ist,der hängt nicht von mir ab. Hier gibt es keinWissen, hier können wir hoffen.

    Kehren wir zu den existenziellen Fragen zu-rück. Ist es das Wesen des Menschen, nachAntworten auf diese Fragen zu suchen? Alfried Längle: Wir haben einen Kern und derKern macht uns aus. Wen verwundert es, dasswir etwas mehr über diesen Kern finden wol-len, wenn wir die Fühlung zu ihm verlieren. So

    ist es ein angeborenes Bedürfnis des Menschen,wesentlich zu leben. Nicht irgendwie, nichtoberflächlich. Wenn der Mensch gegen seinWesen lebt, dann treten früher oder später Stö-rungen auf.

    Wenn wir noch einmal auf das heutigeLebensumfeld blicken, dann fällt einStichwort mit Sicherheit: Konsumgesellschaft.Überspitzt gefragt: Läuft auch die Psychothe-rapie Gefahr, ein Konsumgut zu werden?Alfried Längle: Alles kann zum Konsumgutwerden. Ein guter Psychotherapeut wird dasaber thematisieren. Solange ein Wachstum un-terstützt wird, ist die Psychotherapie auf demrichtigen Weg. Wenn es zum Konsumierenkommt, würde das zur Stagnation führen.

    Naturwissenschaft und Geisteswissenschaftwerden gerne als zwei strikt zu trennendePole gesehen. Sie sind Natur- und Geisteswis-senschaftler. Alfried Längle: Und ich lebe sehr gut damit. DieKombination von Naturwissenschaft und Gei-steswissenschaft finde ich dem Menschen sehrentsprechend. Wir haben einen Körper, der denGesetzen der Chemie, der Physik usw. unter-worfen ist. Gleichzeitig haben wir aber auch ei-nen freien Kern in uns. In der Psychotherapiekommt beides zusammen. Die Dynamik undMechanik psychischer Prozesse und ein „Ich“,das eigentlich danach sucht, ein bisschenglücklich zu werden.

    Das ganze Interview mit Alfried Längle lesen Sie unter www.kirchenblatt.at

    Wir haben einen Kern und der Kern macht uns aus, wen wundert es, dass wir mehr über ihn erfahrenwollen. GLE/LÄNGLE

    ZUR PERSON

    DDr. Alfried LängleDass es für Alfried Längle dieMedizin und die Psychologiesein sollten, war für ihn schonsehr früh klar. Geboren 1951,aufgewachsen in Götzis markier-te Innsbruck die erste Station sei-ner universitären Laufbahn. Stu-dien der Medizin und derPsychologie in Rom, Toulouseund Wien folgten. Als Arzt fürAllgemeinmedizin und psycho-therapeutische Medizin,klinischer Psychologe, Psycho-therapeut und Lehrtherapeutunterrichtete DDr. Alfried Längleunter anderem an den Universi-täten von Moskau, Klagenfurt,Temesvar, in Argentinien undChile.Längle arbeitete über Jahre hin-weg eng mit dem österreichi-schen Neurologen, Psychiaterund Begründer der Logotherapie,Viktor Frankl, zusammen. Als1982 die Internationale Gesell-schaft für Logotherapie und Exi-stenzanalyse gegründet wurde,deren Gründungsmitglied undPräsident DDr. Längle ist, über-nahm Frankl die Ehrenpräsi-dentschaft. Unter Alfried Länglewurde die Existenzanalyse zurPsychotherapie weiterentwickelt. 2006 mit dem Wissenschafts-preis des Landes Vorarlberg aus-gezeichnet, betreibt der vierfa-che Vater bis heute eine psycho-therapeutische Praxis in Wien.

  • 8 Vorarlberg 8. Mai 2010 Vorarlberger KirchenBlatt

    Zum St. Georgs-Fest am 8. Mai 2011 feiert das „Werk der Frohbotschaft“ fünf Jahrzehnte Arbeit am Bosporus

    50 Jahre in Istanbul präsentBei einem Festgottesdienst mit dem Provin-zial der österreichischen Lazaristen EugenSchindler und der Leiterin Elisabeth Dörlerwird das segensreiche Wirken der siebenFrohbotinnen in Istanbul gewürdigt.

    WOLFGANG ÖLZ

    Seit dem Start des Engagements der Frohbo-tinnen am 11. Oktober 1961 arbeit(et)en To-ni Boch, Elisabeth Greber, Irmgard Stauda-cher, Erna Janisch, Gertrud Rüf, ElisabethDörler und Gerda Willam in der Gemeinde-und Sozialarbeit, in der Betreuung der Inter-natsschüler im St. Georgs-Kolleg, in der Ge-fängnisseelsorge, im christlichen Religionsun-terricht, im Dienst an den Frauen und an denFlüchtlingen.

    Die Nase vorne. Bereits in der Anfangspha-se, schreibt Elisabeth Dörler, ging es nicht dar-um zu missionieren, sondern in Freundschaftmit den Menschen zu leben. Dieser Gedanke

    war Anfang der 60er Jahre, vor dem Abschlussdes Konzils noch ein sehr neuer, der dann erstim Missionsdekret von 1965 für die gesamteKirche Bedeutung erlangte. Die Zusammenar-

    beit mit den Lazaristen hat sich über die Jah-re zu einem konstruktiven und auch ökume-nischen Miteinander der christlichen Ge-meinden vor Ort ausgeweitet.

    Ein ökumenischer Gottesdienst der drei deutschsprachigen christlichen Gemeinden in Istanbul.

  • Thema 9Vorarlberger KirchenBlatt 8. Mai 2011

    Männerreferent Markus Hofer feiert Vortrags- und Radio-Jubiläum

    „Frauen ticken anders.Männer erst recht.“Auf inzwischen 500 Vorträge sowie 5 Jahre„Männersache“ im ORF-Radio Vorarlbergkann Dr. Markus Hofer, Leiter des Männer-büros der Katholischen Kirche Vorarlberg,zurückblicken.

    DIETMAR STEINMAIR

    Ende März hielt Markus Hofer seinen 500.Vortrag. Das Thema dabei war eines der meist-gefragten: „Frauen ticken anders. Männer erstrecht“. Auch wenn dem Theologen Hofer Vor-träge über den Glauben wichtig sind, erfolg-reich ist er mit Lebensthemen: Beziehung,Mann-Frau, Älterwerden als Mann, Umgangmit pubertierenden Jungs.

    Immer wieder neu motivert. Von Frauenregelrecht gestürmt wird derzeit der Vortragüber Jungs. „Ich kann die Mütter, Kindergar-tenpädagoginnen und Lehrerinnen gut ver-stehen, dass sie manchmal ratlos sind“, soHofer. Er versuche aus seiner Arbeit heraus,den Zuhörerinnen gewisse „Gebrauchsanlei-tungen“ für Buben zu liefern.Das Wichtigste bei seinen Vorträgen ist Mar-kus Hofer, dass er mit vielen Menschen inKontakt kommt. „500 Vorträge heißt 500 Malabends wieder vom Sofa aufstehen, sich an-ziehen, irgendwo hin fahren, nicht wissen,wie viele Leute kommen - und immer wiedervon den Menschen selbst beschenkt werden.“

    Die Ansprüche steigen. Im Mai wird Hoferswöchtentliche Radiosendung „Männersa-che“, zu hören jeden Samstag kurz nach 9 Uhrauf ORF-Radio Vorarlberg, fünf Jahre alt. „DasMannsein ist eindeutig anspruchsvoller ge-worden“, sagt Hofer. „Männer sollen tolleLiebhaber sein, einfühlsame Väter, die vielZeit mit ihren Kindern verbringen, die Karrie-re erfolgreich vorantreiben und nebenbeinoch Zeit für Freunde haben.“

    Reichweite. Wie bei den Vorträgen ist auchdie Themenpalette der „Männersache“ sehrbreit und reicht von Sexualität bis Spirituali-tät. Etwa 40.000 Menschen hören um dieseZeit Radio Vorarlberg. Mit den kurzen Impul-sen appelliert der Männerreferent auch anden Hausverstand, der im Zeitgeist manchmalunterzugehen drohe, wie er hinzufügt. DieSendungen können auch auf der Website desORF Vorarlberg (vorarlberg.orf.at) unter „Rat-geber“ nachgelesen werden.

    Hörer-Erziehung. Für nicht wenige sei die„Männersache“ am Samstag schon zum Fix-termin geworden, wie Markus Hofer aus Rück-meldungen weiß. „Anfangs musste ich im-mer meinem Mann erst rufen, wenn die Män-nersache kam“, habe ihm eine Frau erzählt.„Heute sitzt er beim Radio und ruft mir!“

    www.maennerbuero.info

    Spannende Begegnung. Skulptur (Detail) von G. Vigeland (1869-1943), Frognerpark, Oslo SARAGOLDSMITH / FLICKR.COM

    INTERVIEW

    Den eigenen WegNeben seiner Arbeit als Männer-referent und Vortragenderschreibt Markus Hofer auch Bü-cher, u.a. über Franz von Assisi.

    Sie haben sich sehr mit der Ge-stalt des Hl. Franziskus beschäf-tigt. Was würde Franz von Assisiden Männern von heute als er-stes wohl sagen?Auf eine Formel gebracht: Suchdeinen eigenen Weg, dannkannst du nicht überholtwerden! Wenn es unser Weg ist,unsere Berufung, dann brennenwir dabei auch nicht aus.Manchmal, würde er aber hinzu-fügen, musst du dich auchzurück ziehen, in dich gehen,deinen Weg überprüfen undschauen, dass du gut im Kontaktmit dem noch Größeren bist.Sonst kannst du auch nichtswirklich Großes vollbringen.

    Arbeiten Sie derzeit an einemneuen Buch? Wenn ja, wie vielmöchten Sie schon verraten?Mein neues Buch ist schon beimVerlag und das freut mich sehr.Es wird im Herbst erscheinenund da steckt sehr viel persönli-ches Herzblut drinnen. Den Titelkann ich Ihnen schon verraten:"Die zweite Halbzeit entscheidet.Strategien für Männer ab 40".

    Das gibt sicher wieder neue Vor-tragsthemen. Aber haben da dieFrauen auch etwas davon?Natürlich, und zwar sehr viel.Partnerschaft in der Lebensmitteist ein brisantes Thema, denndiese Lebensphase ist für vielePaare ein vermintes Gelände.Vielleicht gelingt es mir, da eineArt Routenplaner zu liefern.

    Markus Hofer: „Männer undFrauen sind verschieden, dürfenes sein und es ist sogar gut, dasssie verschieden sind.“ RAPP

  • Am 1. Mai wurde Johannes Paul II., der erstepolnische Papst, seliggesprochen. Wie sehenSie das und wie Ihre Landsleute?Krzyzan: Ich habe in den vergangenen Wochen verstärkt die polnischen Medien ver-folgt. Da gab es fast jeden Tag große Berichte,Filme oder Dokumentationen über den ehe-maligen Papst. Er ist für viele Polen so etwaswie eine Vaterfigur. Und die freuen sich nunwirklich ungemein, dass „ihr Vater“ selig-gesprochen wurde. Das hat nicht nur einereligiöse, sondern auch eine sehr menschlicheDimension. Und ich muss ehrlich sagen, auchmich hat diese Begeisterung angesteckt.

    Ist diese Seligsprechung auch eine Art Anerkennung der polnischen Religiosität? Krzyzan: Ich denke, manche in Polen sehendas so. Aber gerade kirchennahe Zeitungensehen das kritischer. Namhafte Priester undPublizisten schreiben da, dass die Polen seineBotschaft vielfach nicht verstanden haben.Natürlich haben seine Besuche das Volk begeistert und gestärkt, aber vieles blieb docheher an der Oberfläche. Gerade was seineWertschätzung für die Juden angeht, seineOffenheit gegenüber anderen Religionen undAndersdenkenden oder seine Betonung derFreiheit des Christenmenschen, das ist in der Praxis der polnischen Kirche nur wenigangekommen. Soweit ich das sehe, hatte dieBegeisterung, die Johannes Paul in seiner Hei-mat entgegenschlug, eher mit dem Gefühl„Wir sind Papst“ als mit seinen spirituellenund prophetischen Akzentsetzungen zu tun.Und natürlich auch mit seiner Rolle imKampf um die Freiheit.

    Über den Beitrag von Johannes Paul II. zur Wende wird bis heute viel diskutiert.Wie bewerten Sie das?Krzyzan: Als Karol Wojtyla 1979 zum erstenMal als Papst in seine Heimat kam, herrschtedort das Kriegsrecht. Und für die Polen warklar: Einer von uns ist frei, einer kann reden.Und sie fühlten sich durch das, was er sagte,auch zwischen den Zeilen, verstanden und

    gestärkt. Als er vom Geist, der das Antlitz derErde erneuern möge, sprach, war das für dieMillionen Zuschauer im Land auch eine poli-tische Botschaft. Es ist keine Frage, er hat diePolen moralisch gestützt und er hat sie auchüber verschiedene Kanäle politisch beraten.Sein Treffen mit Gorbatschow im Dezember1989, bei dem beide über ihren Schatten gesprungen sind, war wie Wasser auf die Müh-len der Freiheitsbewegung.

    Warum hatte dieser Kirchenmann so eineWirkung?Krzyzan: Dazu muss man wissen, dass PolensKirche als Trägerin des nationalen Zusam-menhalts durch die Geschichte einen starkenRückhalt beim Volk hatte, auch in ihrem Widerstand gegen den Kommunismus. Füruns Junge war die Kirche damals ein Ort derFreiheit und der Wahrheit, die uns half undstützte, in diesem menschenverachtendenund korrumpierenden System aufrecht zu leben. Und dabei spielten Bischöfe wie KarolWojtyla eine große Rolle. Ich erinnere michnoch gut, wie wir bei ihm in TschenstochauExerzitien machten – eine Gruppe vonSeminaristen, die gerade aus einer Strafkom-panie der Volksarmee entlassen worden war,wo wir zwei Jahre lang physisch und psy-chisch drangsaliert wurden. Wie er uns da-mals aufgerichtet hat, Mut gemacht hat unduns beglückwünscht hat, dass wir das durch-gestanden haben und uns selbst und der Kir-che treu geblieben sind, da wussten wir: derversteht uns, der steht zu uns – und er weißaus eigener Erfahrung, wovon er redet.

    Karol Wojtyla war für Sie offensichtlich einVorbild. Wo ist es Papst Johannes Paul II.?Krzyzan: Ich möchte nur einige Beispiele nen-nen, die mich zum Teil sehr stark bewegt ha-ben, Ereignisse und Begegnungen mit einemstarken symbolischen Charakter. Mit demFriedensgebet in Assisi, für das der Papst vonkonservativen Kreisen stark kritisiert wurde,hat er die Auseinandersetzung mit den Kon-flikten dieser Welt auf eine spirituelle Ebene

    Fast „Santo subito“„Santo subito“ (sofort heilig) riefen viele Menschen auf dem Petersplatz nach dem Tod von Papst Johannes Paul II.

    Sechs Jahre später wurde er am 1. Mai seliggesprochen. Wie sieht der Innsbrucker Klinikpfarrer Andreas Krzyzan sei-

    nen Landsmann und dessen rasche Seligsprechung?

    INTERVIEW: HANS BAUMGARTNER

    Mag. Andreas Krzyzan (62) ist gebürtiger Pole;1972 wurde er von seinem Bischof zum Studiumnach Innsbruck geschickt. Da er in seine Heimatnicht einreisen durfte, wurde er 1975 in der polni-schen Kirche von Rom zum Priester geweiht. Von1978 bis 1992 wirkte er als Kaplan und Religions-lehrer in Kufstein. Seit 1992 Klinikseelsorger, ab1995 Leiter der Klinikseelsorge Innsbruck. DPS

  • Thema 11Vorarlberger KirchenBlatt 8. Mai 2011

    gehoben und dabei eine neue Dimension dergemeinsamen Verantwortung der Religionenfür diese Welt geöffnet. Er war der erste Papst,der eine jüdische Synagoge besucht und ander Klagemauer gebetet hat. Seine berühren-de Begegnung mit Holocaustopfern in Ausch-witz hat wohl auch damit zu tun, dass er seitseiner Jugend mit Juden aus Wadowice undKrakau befreundet war.Beeindruckt hat michauch sein Zugehen auf den Islam. Er wolltedamit die sich verhärtenden Fronten zwi-schen dem Westen und der islamischen Weltauf seine Art durchbrechen. Es war schon einunheimlich starkes Zeichen, als er beim ers-ten Besuch eines Papstes in einer Moschee einen Koran geküsst hat. Umgehend warfenihm die Piusbrüder vor, er habe den Teufel ge-küsst.Gefreut hat mich auch, wie es ihm immerwieder gelang, bei seinen Reisen oder bei denWeltjugendtreffen so viele Menschen zu be-geistern. Er wollte damit, so sehe ich das, ineiner Welt des wachsenden Individualismusdas Zusammengehörigkeitsgefühl stärkenund die Menschen ermutigen, mit dem Blickauf Jesus gemeinsam die Welt zu gestalten.Persönlich sehr berührt hat mich auch, als erim südpolnischen Bielsko Biala dem dortigenevangelischen Pfarrer einen Kelch und einePatene übergab. Auch wenn das nicht die vonvielen erhoffte Öffnung zum gemeinsamenAbendmahl brachte, so war das für mich

    doch ein Ansporn, im Miteinander so weit zugehen, als das nur möglich ist – auf dermenschlichen Ebene ebenso wie in der Seel-sorge. Dieses Beispiel zeigt auch gut die zweiSeiten dieses Papstes: Er war ein sehr leben-diger, charismatischer Mensch, der in seinenZeichen viele Grenzenüberschritten hat, dazugehören auch seine Ver-gebungsbitten für dieSünden der Kirche, deraber, was die Strukturen und die Disziplin an-geht, Veränderungen sehr skeptisch gegen-überstand. Ich habe darunter sehr gelitten.

    Haben Sie eine Erklärung für diese „zweiGesichter“, die sich ja auch darin zeigten,dass er in manchen Fragen sehr progressivwar, in anderen sehr beharrend.Krzyzan: Ich weiß es nicht, aber ich vermute,dass er Angst hatte, dass in der Kirche etwaswegbrechen könnte, wenn er die Tore auf-macht. Vielleicht hängt es auch mit seinerpolnischen Erfahrung zusammen, dass sichdie Leute von der Kirche eine klare Orien-tierung erwarteten.Ich erinnere mich an eine polnische Familiein unserer Klinik, die nach einem Unfall übereine Organspende entscheiden sollte. IhreAntwort war: Wir stimmen zu, weil der Papstsagt, das ist ein Dienst am Leben. Dass er denZynismus des Kapitalismus und Liberalismus

    LEBENSDATENKarol Wojtyla wurde am 18. Mai1920 in Wadowice als Sohn eines ehemaligen k.u.k.-Unterof-fiziers geboren. Mit neun verlorer seine Mutter. In der Nazi-Zeitarbeitete er u.a. in einem Stein-bruch, um der Deportation nachDeutschland zu entgehen. ImUntergrund studierte der literatur- und theaterbegeisterteWojtyla Theologie. 1946 wird er zum Priester geweiht. Nach Studien in Romwird er zunächst Pfarrer in Krakau und dann Professor fürMoraltheologie. 1964 wird erErzbischof von Krakau; Teilnah-me am Konzil; 1967 Kardinal. Am 16. Oktober 1978 wird erzum Papst gewählt. Papst Johan-nes Paul II. unternahm 103 Aus-landsreisen in 130 Länder; dreimal besuchte er Österreich,neunmal Polen. Er gab 14 Enzy-kliken heraus. Nach einem drei-jährigen schweren Leidenswegstarb er am 2. April 2005.

    Kardinal Franz König mit Papst Johannes Paul II. beim Österreichischen Katholikentag 1983. KNA

    ebenso scharf kritisierte wie den Kommunis-mus hat sicherlich mit seiner Erfahrung zutun, wie ein Menschenbild, in dem Gott kei-nen Platz hat, den Menschen und die Gesell-schaft entstellt. Vermutlich hat seine Ableh-nung der Befreiungstheologie, die mich sehr

    geschmerzt hat, auch den Hintergrund, dass erSorge hatte, das Einsickern marxistischer Ide-en könnte das christliche Menschenbild ver-dunkeln.

    Manche üben Kritik an der doch sehr raschenSeligsprechung. Wie sehen Sie das?Krzyzan: Ich habe damit kein Problem, ichfreue mich darüber. Und ich hoffe, dass manihn dadurch nicht auf einen unerreichbarenAltar hinaufstellt. Denn Karol Wojtyla war fürmich und viele andere ein Papst zum Anfas-sen, ein Mensch, der uns nahe war, besondersauch in seinem Leiden, der aber auch einMensch mit Grenzen und Fehlern war, an de-nen sich viele gerieben haben. Dass die Kircheso jemanden bei Gott denkt, ist für mich einstarkes Hoffnungszeichen: Heiligkeit ist nichtetwas für ein paar Auserlesene, Heiligkeit geschieht mitten im Leben, dort wo sich Men-schen bemühen, den Spuren Jesu zu folgen.

    „Papst Johannes Paul II. hat Zeichen gesetzt, die mich sehrbewegt haben. Ich litt aber auch darunter, dass er Veränderungenin der Kirche so skeptisch gegenüberstand.“

  • 14 Panorama 8. Mai 2011 Vorarlberger KirchenBlatt

    STENOGRAMM

    Starke Frauen. Im Rahnender Generalversammlung der Aktion Leben würdigte diesezwei Frauen, die wesentlich zumAufbau und Ausbau der wich-

    tigsten Lebensschutzorganisa-tion Österreichs beigetragen haben. Anlass waren der 75. Ge-burtstag von Grit Ebner und der65. Geburtstag von GertraudeSteindl. Beide haben sowohl als Generalsekretärin als auch als Präsidenten der Aktion Lebengezeigt, was starke Frauen auf die Beine stellen können.

    Fremdenrecht. VergangeneWoche wurden vom Parlamenttrotz zahlreicher Proteste weitereVerschärfungen beim Fremden-recht beschlossen. BesondereKritik erregt die Ausweitung derSchubhaft in Alter (ab 16) undDauer, die Einschränkung derunabhängigen Rechtsberatungund die Anhaltung der Asylwer-ber in den Erstaufnahmezentren.Als problematisch wird auch dieAnforderung gesehen, dass Zu-wanderer (Rot-weiß-rot-Card)schon vor ihrer EinreiseDeutschkenntnisse nachweisenmüssen. In vielen Ländern gibt es kaum Einrichtungen, um Deutschkurse zu machen.

    Appell. Der Katholische Lai-enrat appellierte an die Bundes-regierung in den kommendenJahren nachhaltige Schritte zurBudgetsanierung in Angriff zunehmen. Genannt wurden dazudie Bereiche Verwaltungs- undBundesstaatsreform, Neuorgani-sation des Gesundheitswesensund der Schulverwaltung, Sanie-rung des Pensionssystems unddie Umgestaltung des Steuersys-tems (Ökologisierung, Transakti-onssteuer, mehr Gerechtigkeit).

    Grit Ebner hat für die Aktion Leben Pionierarbeit geleistet. FJR/A

    Der Blick auf unsere „älteren Schwestern und Brüder im Glauben“

    Dialog mit Judentum ist kein Randthema

    Der Dialog mit dem Judentum sind für Chri-sten keine Kür, sondern Pflicht. Das betontder neue Präsident des Koordinierungsaus-schusses für christlich-jüdische Zusammenar-beit, Martin Jäggle.

    Die Auseinandersetzung mit dem Judentumist für Martin Jäggle eine „Christenpflicht“.Das sei nicht nur eine Frage des Anstandesund des Gedächtnisses des an Juden began-

    genen Unrechts, sondern eine Notwendigkeit.„Und das zu entdecken und zu fördern ist unsheute aufgegeben“, betont der Dekan derTheologischen Fakultät an der UniversitätWien. Gewiss sei auch heute das Auftreten ge-gen jede Form des Antisemitismus weiter not-wendig. Aber es gehe auch um „die Verleben-digung unseres Glaubens, der ohne die Wur-zel des Alten Testamentes und des Judentumsnicht zu verstehen ist.“

    Gute Basis. Dass er nun Präsident des Koor-dinierungsausschusses für christlich-jüdischeZusammenarbeit sei, wertet Jäggle auch alsein Zeichen der Normalität und des gewachse-nen Vertrauens. Als Programm für seine Tätig-keit sieht Jäggle die konkrete Umsetzung der„Zwölf Thesen von Berlin“, die im Jahr 2009vom „Internationalen Rat der Christen undJuden“ verabschiedet wurden. Von denenrichten sich je vier Thesen an die christlichenGemeinden, vier an die jüdischen und weite-re vier an beide Gemeinschaften. Sie stelleneine gute Basis für den Dialog und das gegen-seitige Verständnis dar, meint Jäggle. H. B.

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    Jüdischer Stadttempel Wien. Eine Jugendgruppe der KJFischamend (NÖ) informiert sich über jüdische Rituale. RUPPRECHT

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  • Panorama 15Vorarlberger KirchenBlatt 8. Mai 2011

    Rund 1,5 Millionen Menschen haben am 1. Mai die Seligsprechung Johannes Pauls II.am Petersplatz gefeiert. „Der Diener GottesJohannes Paul II., Papst, darf ab sofort Seli-ger genannt werden“, sagte Benedikt in derfeierlichen Proklamationsformel zu Beginndes Seligsprechungsgottesdienstes. Als Fest-tag bestimmte er nach den Normen des Kir-chenrechts den 22. Oktober, den Jahrestag

    des Amtsantritts des Wojtyla-Papstes im Jahr1978. Der Papst aus Polen habe Gesellschaft,Kultur, Politik und Wirtschaft für Christusgeöffnet, sagte Benedikt in seiner Fest-predigt bei der Seligsprechungsmesse. Mit der „Kraft eines Riesen“ habe er gegeneine scheinbar unumkehrbare Tendenz den Christen wieder Mut gemacht, sich zu Christus und zur Kirche zu bekennen.

    Johannes Paul II. habe die Kirche ins dritteJahrtausend geführt und ihr eine neue Orientierung auf die Zukunft hin gegeben.Papst Benedikt hat einen raschen Verlaufdes Seligsprechungsverfahrens gewünscht,freilich unter Beachtung der bestehendenNormen. Sechs Jahre nach dem Tod despolnischen Papstes ist der erwartete Taggekommen. „Johannes Paul II. ist selig.“

    Johannes Paul II. ist selig

    WELTKIRCHE

    Rücktritt abgelehnt. Der deutsche Kardinal Karl Lehmann bleibt über seinen 75. Geburtstag am 16. Maihinaus Bischof von Mainz. Papst Benedikt lehnteLehmanns Rücktrittsangebot, das er gemäß den Be-stimmungen des Kirchenrechts eingereicht hatte, ab.

    Hochzeits-Gebet. Britische Ordensfrauen aus dem Dominikanerorden haben am Tag der königlichenHochzeit für eine glückliche Ehe von Prinz William und Kate Middleton gebetet.

    Osama bin Laden, der als welt-weit meistgesuchter Terrorist galt,ist bei einer US-Operation getötetworden. Der Vatikan hofft, dass derTod von Osama bin Laden nicht wei-tere Hassausbrüche auslöst. REUTERS

    Papst Benedikt beim Gebet am Sarg des neuen Seligen Johannes Paul II. Unmittelbar nach dem zweieinhalbstündigen Gottesdienst am 1. Mai auf dem Petersplatz begab er sich in die Vatikan-Basilika, wo vor dem Hauptaltar der dreifache Sarg mit den sterblichen Überresten Johannes Pauls II. aufgestellt war. Am Tag darauf ist der Sarg an seinen endgültigen Platz in der Sebastianskapelle des Petersdoms überführt worden. REUTERS

    Jugend eine Welt gibt Kindern eine Chance

    Eine halbe Milliarde Kinder lebtin Armut. Viele Kinder müssen inden Ziegelfabriken im Jhajjar Di-strict im Nordwesten Indiens ar-beiten. Hier gibt es ungefähr 500Fabriken, in denen die Ziegel fürsämtliche Baustellen in der na-hen Hauptstadt Delhi hergestelltwerden. Die Arbeitsbedingungensind katastrophal. Hungerlohnund Wanderarbeit sind die Regel.„Wenn Familien ums Überlebenkämpfen, sind es oft die Kinder,die leiden“, sagt Reinhard Heise-rer, Geschäftsführer des Hilfs-werks Jugend Eine Welt.

    Spendenkonto „Jugend Eine Welt -Don Bosco“. PSK 70.30.303, BLZ60.000 www.jugendeinewelt.at

    Caritasdirektor Ike: „Nigeria ist am Weg“

    Trotz der gewaltsamen Unruhenin Nigeria nach den Wahlen siehtder nigerianische Caritasdirektorund langjährige Generalvikar derDiözese Enugu, Msgr. Obiora Ike,das Land auf einem positivenWeg. „Wir sind realistischoptimistisch“, so Ike kürzlich beieiner Pressekonferenz von CSI-Österreich in Wien. Durch dasGeschehen der vergangenenWahltage habe sich die Demokra-tie im Land gefestigt. In Nigeriafanden am 26. April die Gouver-neurswahlen statt, am 9. April dieParlamentswahlen und am 16.April die Präsidentschaftswahlen.Bei Letzteren ging der christlicheAmtsinhaber Goodluck Jonathanals Sieger hervor.

  • 16 Bewusst leben 8. Mai 2011 Vorarlberger KirchenBlatt

    ZEIT.WORT – VON P. ANSELM GRÜN – MONATLICH IM KIRCHENBLATT

    Der Spur der Lebendigkeit folgenIn der geistlichen Begleitung versuche ich, imGesprächspartner jeweils der Spur zu folgen, die ihn ingrößere Lebendigkeit hineinführt. Manchmal erlebe ichspirituelle Menschen, die dem Leben eher aus dem Weggehen. Sie benutzen Spiritualität, um sich gegenüber der Lebendigkeit zu verschließen. Sie haben Angst vorder Fülle des Lebens. Denn Leben will aufblühen. Lebenist nicht kontrollierbar. Es wächst, es breitet sich aus.

    Erstarrt. Die Abwehr gegenüber der Lebendigkeit zeigtsich dann oft in einem erstarrten Leib. Da ist der Rückenhart wie ein Brett geworden. Man hat den Rückenbenutzt als Müllabladeplatz für all die verdrängten Gefühle. Alles, was uns verunsichern könnte in unseremspirituellen Selbstbild, das hat man dort abgeladen. Die Erstarrung zeigt sich oft in den Augen und in den kantigen Bewegungen.

    Erweckt. Die Osterzeit ist die Zeit des Kirchenjahres, die uns in die Fülle des Lebens hineinführen möchte. In der Auferstehung Jesu hat das Leben alle Fesseln gesprengt. Jesus ist auferstanden, um uns herauszufüh-

    ren aus den Gräbern unserer unterdrückten Gefühle undunserer verdrängten Leidenschaften. Ostern hat man im Mittelalter mit Tanzen gefeiert. Und es gab das Oster-lachen, das Ausdruck der österlichen Lebendigkeit war.Die aufbrechende Natur war seit jeher ein Bild für das,was wir in der Auferstehung Jesu feiern. Jesus will unsvon den Fesseln befreien, mit denen wir uns oft selbsteinengen, aus Angst, das Leben könnte unsere selbst gemachten Normen und Lebensmuster zerbrechen.

    Erlöst. Alle spirituellen Übungen, wie Gebet, Medita-tion, Gottesdienste und Rituale, wollen uns ins Lebenführen. Wir dürfen sie nicht länger dazu missbrauchen,um uns durch ein Pflichtprogramm in eine gewisse Anständigkeit hinein zu zwingen. Die spirituellen Wege,die wir gehen, entsprechen nur dann dem Weg Jesu,wenn sie uns in immer größere Lebendigkeit, Freiheit,Liebe und Weite hineinführen.

    Das nächste „ZEIT.WORT“ von P. Anselm Grün lesen Sie in derKirchenBlatt-Ausgabe Nr. 22 vom 5. Juni 2011

    P. Anselm Grün mitmonatlichen Impulsenim KirchenBlatt.

    Gott will, dass wir lebendig sind. Dazu ist es notwendig, den Blick und den Schritt über die Mauern, Beengungen und Abhängigkeiten hinaus zu tun. HB

  • Glaube 17Vorarlberger KirchenBlatt 8. Mai 2011

    Kinder schaffen es manchmal, ganz uner-wartet, Erwachsenen Religiöses zuzumuten.Ihre Fragen oder Gedanken bringen plötzlich wieder Religion in den Alltag.

    Kinder stellen oft Fragen, mit denen wir nicht(mehr) rechnen. „Wenn Gott Wunder tut,warum hat die Mama dann immer noch soKopfweh?“, „Wenn ich brav bin, macht Gottdie Oma dann gesund?“ und andere mehr.Kinder sind oft eine Chance für Erwachsene,sich religiösen Fragen wieder zu nähern, ohnegleich Antworten wissen zu müssen. WennKinder ihre Eltern, Großeltern oder anderevertraute Personen fragen, dann wollen siewissen, wie diese Person denkt. Und dannwollen sie manchmal auch wissen, wie mansonst noch denken kann. Ein Kind weiß, wenes fragen will – es ist also richtig, dem Kinddas zu antworten, was wir selbst wissen unddenken und glauben. Wenn ein Kind mit einer Antwort nicht zufrieden ist, wird esnachfragen, bei anderen Personen weiterfra-gen, gerade im religiösen Bereich. Also: Ver-trauen Sie darauf, dass die Frage eines Kindesan Sie gerichtet ist, dass das Kind von Ihnenwissen will, wie Sie denken, was Sie glauben.

    Du und ich. Kinder machen sich zugleich ihre eigenen Gedanken. Und oft ist es für Erwachsene mindestens so spannend, zumAntwortgeben das Kind auch nach seinen Gedanken zu fragen. So ins Nachdenken zukommen, mit einem Kind auszutauschen, wieich denke und wie du denkst, was ich glaubeund was du glaubst, kann eine wunderbareAnregung für beide sein. Selbstverständlichkann es dann auch spannend sein, weiteresWissen dazu im Internet oder in einem Buchnachzuschauen.

    Lebensmittel Beziehung. Vielleicht über-rascht es, wenn es um religiöse Erziehung vonKindern geht, dass ich Sie ermutige, einfachmit Kindern ins Gespräch zu kommen. Aberin der Pädagogik ist heute klar, dass das wich-tigste Lebensmittel für Kinder Beziehung ist.Bindung, Sicherheit und Orientierung sindwichtig, damit sich ein Kind gut entwickelnund gut lernen kann. Beziehung bildet die Basis für Erziehung, nicht umgekehrt. So geben Erwachsene einem Kind viel mit, wennwir seine Fragen ernst nehmen – und mit-einander nach Antworten suchen, Antwor-ten, die die Tradition des Glaubens gibt, Ant-worten, die uns selbst glaubwürdig gewordensind. Denn Kinder haben – neben dem Rechtauf Nahrung, Wohnung und Bildung – auch

    ein Recht auf all das, was fragen und nach-denken, staunen und fasziniert sein lässt. Kin-der haben ein Recht darauf, mit den „großenFragen“ nicht alleingelassen zu werden.

    Die großen Fragen. Friedrich Schweitzernannte fünf: Wer bin ich und wer darf ichsein? Warum musst du sterben? Wo finde ichSchutz und Geborgenheit? Warum soll ichandere gerecht behandeln? Warum glaubenmanche Kinder an Allah? Wenn Kinder fra-gen, wollen sie wissen, was ihre Bezugsperso-nen den-ken undglauben –damit sieentdeckenk ö n n e n ,was sieselbst den-ken undglauben können. Als Erwachsene sind wir Gesprächspartner für das Kind, gerade in reli-giösen Fragen. Das Kind erlebt, dass das Nach-denken und Nachfragen über „Gott und dieWelt“ wichtig ist – und dass es Spaß machenkann. Im Gespräch erleben wir, was „Reli-gion“ im engsten Sinn des Wortes ist, nämlich„Rückbindung“ – an die Menschen, die füruns wichtig sind, und an Gott selbst, dessenName im jüdisch-christlichen Glauben genaudiese Erfahrung beschreibt: JHWH – übersetztheißt das „Ich werde da sein“.

    Mit Kindern überGott redenSerie: Teil 1 von 3

    DR. HELGA KOHLER-SPIEGELRELIGIONSPÄDAGOGIN UND THERAPEUTIN

    Anregungen

    Kinder wie Jugendliche antwor-ten zwar oft brav, wenn Erwach-sene sie etwas fragen, aber sie erzählen oder fragen von sichaus meist dann, wenn es ihneneinfällt, wenn wir gerade nichtdamit rechnen.

    Als erwachsene Person gelingt esmanchmal, spontan ein paar eigene Gedanken zu äußern. Oft aber ist es auch sinnvoll zu sagen, dass ich über eine Frage zuerst nachdenken will, dass wirspäter darüber reden wollen. DerZeitpunkt sollte aber festgelegtund auch eingehalten werden.

    Manchmal macht es auch Spaß,zum Ausklang des Tages jeweilsüber eine Frage nachzudenken,miteinander zu philosophieren.Dann dürfen beide Personen alleGedanken zum Thema sagen,Zustimmung und Gegenredesind erlaubt. Nur unterbrechendarf man einander nicht. Gutist, dieses Philosophieren über„Gott und die Welt“ zeitlich zubegrenzen – je nach Alter desKindes (einige bis 15 Minuten).

    Kinderfragenbewusstdie Eltern– auchwenn sieetwasüber Gottwissenwollen.WALDHÄUSL

    Mit Kindern ins Gespräch kommen – Kinder-Fragen ernst nehmen

    Über Gott und die Welt

  • 18 Caritas 8. Mai 2011 Vorarlberger KirchenBlatt

    YOUNGCARITAS

    Was ist dieyoungCaritas?

    Für mich ist die youngCaritasnicht nur einer meiner Auf -gabenbereiche in neun MonatenZvildienst gewesen, sondernauch Ort der Zusammenkunft.Ich lernte auch Menschen mitunterschiedlichen sozialen undkulturellen Hintergründen ken-nen, den Umgang mit sozialenThemen und Problematiken undvor allem Sensibilität für diese zuentwickeln.Die Vielfalt der Projekte, die an-geboten werden, macht dieyoungCaritas für mich erlebbarund zeigt, dass Solidarität nichtnur essentiell im Leben eines je-den sein sollte, sondern auchSpaß machen kann.

    Fabio Adlassnigg, Zivildiener CARITAS

    Ideen, Vorschläge, Lust mit-zuarbeiten? Mehr Informatio-nen dazu gibt es bei dem Teamder youngCaritas, MargarithaMatt, Wichnergasse 22, 6800Feldkirch, T: 05522-200-1065, E: [email protected], I: www.youngcaritas.at

    Nächste Aktionen: „LaufWun-der“, 20. Mai zugunsten vonAidswaisen in Südafrika „Tanzdie Toleranz“- Perfor mance imRahmen des FamilienkonzertesMOVIMENTO, 01. Juni, 19:30Uhr, Montforthaus, 17. JuniÖsterreichweiter Tag der Freiwil-ligen - Bewerbung der Vol Frei-willigenbörse

    „Es ist unglaublich, welche Energien von jungen Menschen freigesetzt werden,wenn es heißt anderen,

    die sich in Not befinden, zu helfen.“- Margaritha Matt, youngCaritas

    Jugend engagiert sich

    „Dabo - Kampagne gegen den Hunger“

    Die youngCaritas ist eine Anlaufstelle fürKinder und Jugendliche und jene, die mitdiesen arbeiten möchten.

    Mit ihrem Angebot will die youngCaritas jun-gen Menschen Erfahrungsräume anbieten, inwelchen sie sich mit sozialen Themen ver-traut machen und Sensibilität erlangen kön-nen. Werte wie soziales Miteinander, Solidari-tät, Mitgefühl und Konfliktlösung werdenüber kostenlose Workshops zu den ThemenKinderarbeit, Rassismus, Armut in Österreich,

    Hunger, soziale Manieren und mehr allen Al-tersgruppen angeboten.

    Projekte wie das LaufWunder, Tanz die To-leranz, Kraniche für Japan und die Spielsa-chensammlung bieten diesen Rahmen undermöglichen ein geeignetes Feld für ein sinn-volles Engagement, das auch viel Spaß macht.

    Beim LaufWunder am 20. Mai werden wiedermehrere Tausend Kinder und Jugendliche fürKinder in Not „auf den Beinen“ sein.

    Viele Vorarlberger SchülerInnen, Firmlingeund Jugendliche setzen im Monat Juni einZeichen der Solidarität und engagieren sichfür die Aktion „Dabo – gemeinsam gegenden Hunger“ der Auslandshilfe der Caritas.

    In zahlreichen Bäckereien und Brotverkaufs-tellen in ganz Vorarlberg sowie in allen Sutter-lüty-Filialen können durch den Kauf von Brotder Aktion Menschen, die hungern müssenund denen das Notwendigste fehlt, unter-stützt werden. Pro verkauftem Brot gehen ca.20 Prozent des Verkaufswertes direkt in dieAktion und damit in die Projekte der Aus-landshilfe gegen Hunger und Mangel-ernäh-rung.

    Die Auftaktveranstaltung mit 15 Bands findetam 27. Mai ab 14 Uhr vor dem Festspielhausin Bregenz statt.

    Mehr Infos dazu gibt es unter www.caritas-vorarlberg.at/auslandshilfe - Michael Zündel,E: [email protected].

    LaufWunder - Kinderund Jugendliche ma-chen mit und engagie-ren sich für Aids waisenin Südafrika. CARITAS

    Gemeinsam etwas für andere tun - die Schü-lerInnen der 1b, Bakip, helfen bei der Dabo-Akti-on mit. CARITAS

    Wir bedanken uns für diefreundliche Unterstützung von:

  • Caritas 19Vorarlberger KirchenBlatt 8. Mai 2011

    Startbahn: Chancen für Jugendliche

    „Keine Ahnung, was beruflich läuft...“

    Natascha möchte Einzelhandelskauffrau werden - dieStartbahn hilft ihr dabei . CARITAS

    SUCHTBERATUNG

    Wenn´s zuviel wird...„Aufsuchende Beratung für Ju-gendliche nach übermäßigemAlkoholkonsum“ nennt sich et-was sperrig, was ein junges, sehrerfolgreiches Projekt der Caritasmeint: Durchschnittlich jedenzweiten Tag wird ein Jugendli-cher nach Alkohol- oder Drogen-missbrauch in eine Notaufnah-me eines Vorarlberger Kranken-hauses eingeliefert.So wie Nobi, 14 Jahre – er wollteauf den Faschingsumzug gehen.Zuvor jedoch haben er und seineKollegen sich noch ein wenig„aufgewärmt“. Zuhause nahmensie den Bacardi vom Vater undhaben ihn mit Cola gespritzt.Den Umzug hat er nicht mehrwahrgenommen - um 16.30 Uhrwachte er im Krankenhaus auf. Bei dem Gespräch zwischen No-bi und dem Berater der Caritasdirekt im Krankenhaus geht esum die Situation, die zu der Ein-lieferung geführt hat, dieLebensweise, aber auch um dieErfahrung mit Alkohol an sich.„Bei vielen dieser Gespräche sindauch die Eltern anwesend. Diesesind verständlicherweise wütendüber das, was passiert ist – aberauch sehr besorgt. Hier habenwir eher eine vermittelnde undaufklärende Funktion“, erklärtBerhard Gut vom FachbereichSuchtarbeit. Seit Bestehen desProjektes kam die Caritas so mitüber 350 Jugendlichen und de-ren Eltern ins Gespräch undkonnte ihnen viel Hilfreichesmit auf den Weg geben, wenn esum Alkohol- undDrogenkonsum sowie umLebensgestaltung geht.

    Ein Stapel Kartonblätter liegt auf dem Arbeits-tisch und die Morgensonne scheint in dieWerkstatt der Startbahn in Feldkirch.Nata-scha sitzt am Tisch und bringt an den ausge-schnittenen Rändern der Kartons fein säuber-lich einen Kleberand an. Der fertige Stapel ne-ben ihr wächst.

    Natascha ist 15 Jahre alt und arbeitetseit drei Monaten in der Startbahn derCaritas. „Ich habe die Hauptschule fertig ge-macht und einfach noch nicht gewusst, wasich machen soll“, erzählt sie nebenbei. „Ichhabe da zwar so eine Idee im Kopf gehabt,aber irgendwie nichts dafür getan. EineFreundin hat mir dann von der Startbahn er-zählt, dass man hier arbeiten kann und auchGeld bekommt und dass die einem auch hel-fen eine Lehrstelle zu finden. Ich wollte ja ar-beiten und habe dann auch bald angerufenund einen Termin für ein Gespräch mit Her-wig Schreiber ausgemacht“. Er leitet die Start-bahn - ein Jugendarbeitsprojekt der Caritas,das mit Unterstützung des Landes Vorarlberg,Interreg IV und dem Europäischen Sozial-fonds in Feldkirch und Bludenz angebotenwird.

    „Es gibt viele Jugendliche wie Natascha.Sie haben die Schule fertig, aber noch keineAhnung was sie machen sollen. Oder: Sie ha-ben die Schule aus den verschiedensten Grün-den abgebrochen bzw. keine Lehrstelle gefun-den. Dann stehen sie alleine da, sind ohne Be-schäftigung, daraus entstehen soziale Proble-me. Wir versuchen die Jugendlichenaufzufangen", erklärt Herwig Schreiber. „Ichempfehle jedem, der noch nicht genau weiß,was er machen soll, hier herzukommen, istwirklich toll hier“, sagt Natascha überzeugt.

    Unterstützung auf ihrem Weg in die Ar-beitswelt bekommt sie auch von Sozial-betreuerin Susanne Fritz. Sie kümmert sichum die sozialen Anliegen, die die jungenMenschen beschäftigen: Manche habenSchulden- bzw. Wohnungsprobleme, das so-ziale Umfeld passt nicht, oder gesundheitli-che Probleme, für die sie Unterstützung brau-chen. Susanne Fritz unterstützt die Jugendli-chen auch bei Bewerbungen. Natascha hatbereits drei Bewerbungen für eine Lehre alsEinzelhandelskauffrau abgeschickt und rech-net jeden Tag mit einer Rückmeldung.

    „70 Prozent der Jugendlichen konnten inden vergangenen Jahren in einen Jobvermittelt werden. Viele haben sich auchentschlossen, den Schulabschluss nachzuho-len“, fügt Herwig Schreiber hinzu.

    Die „Startbahn“ der Caritas bietet Jugendlichen Arbeit nach dem Tagelöhnerprinzip und

    zeigt Wege für die Zukunftsgestaltung auf.

    ISABELL RUDOLPH

    Startbahn – Arbeit für Jugendliche

    Feldkirch und BludenzHerwig SchreiberT: 05522/200-1650 oder 0664/8240111

    E: [email protected]: www.caritas-vorarlberg.at

    Derzeit sind noch zwei Plätze in derStartbahn frei. Interessenten können sichgerne bei uns melden.

    Mehr Informationen gibt es beiBernhard Gut, Fachbereich Sucht, T: 05522/200-3000

    CARITAS

  • BEZAHLTE ANZEIGE

  • Thema 21Vorarlberger KirchenBlatt 8. Mai 2011

    Die Renovierungs- und Anbauarbeiten fürdie „Therapiestation Carina“ kommt mit derFertigstellung des gläsernen Atriums zu ei-nem vorläufigen Ende. Das ehemalige Er-holungsheim der Feldkircher Jesuiten hat sichunter der Leitung von Johannes Rauch als Ab-teilung von Maria Ebene für viele Menschenzu einer echten Heimstätte entwickelt.

    WOLFGANG ÖLZ

    Wer den Pater-Grimm-Weg gegenüber demLKH Feldkircher heraufkommt, staunt nichtschlecht: Da findet sich ein seltsam herr-schaftlich anmutendes, riesiges Gebäude, hin-ter dem nur noch Wiese und im Mai Kühe mitihrem Glockengebimmel sind, wie man sie ei-gentlich hierzulande nur auf einer Alpe an-trifft. Der Masterplan von Stellenleiter Johan-nes Rauch und Architekt Robert Felber hatden Haupteingang der Liegenschaft nach hin-ten verlegt, sodass der Autofahrer in einenHof gelangt, der die ursprüngliche klösterli-che Atmosphäre des Hauses wieder zum Le-ben erweckt hat. Ein Reitplatz fällt auf undauch die großzügigen Stallungen. Das Moder-ne an dem Haus ist ein gläsernes Atrium, dassich in Richtung Wiese dem Licht und derLandschaft öffnet.

    Etwas über sich selbst erfahren. JohannesRauch hat als Leiter der Therapiestation in ei-nem Paper zu „Architektur und Seele“ seineVision für die „Therapie und Räume für dieGesundung“ festgehalten. Für ihn und seinTeam gilt: „Die Abstinenz muss dem Leben

    abgerungen werden.“ Dabei geht es um denganz konkreten Alltag: Ernährung, Wohnenund Arbeit dienen einerseits der Existenzsi-cherung, andererseits der Entwicklung vonSelbstwert.“ Ein wichtiger Bestandteil derTherapie ist das gemeinsame Arbeiten auf Au-genhöhe. Dafür wurde auch die Erneuerungdes Gebäudes als integrales Element ent-deckt: „Unser handwerklicher Gestaltungs-prozess mit dem schönen, alten Haus nimmtBezug auf das Erfinden, das Entdecken unddas Herstellen von neuen Zusammenhängenund dadurch auf die Fähigkeit, etwas unmit-telbar und eindringlicher über die eigene Per-son zu erfahren“.

    Ein Ort der Kraft. Ein Patient sagt: „Ich binjetzt das zweite Mal hier. Ich habe aber ge-wusst, wenn irgendwo meine Probleme ander Wurzel angepackt werden, dann hier.“ Erhat die Gewissheit, hier in einem Gesamtkon-zept aufgefangen zu sein, wo jeder „an einemschönen Ort aus der Erfahrung der Therapeu-ten Kraft schöpfen kann.“ Allen, die einSuchtproblem haben, würde er die Carina„sofort und ohne Umschweife“ empfehlen.

    Die Therapiestation Carina liegt in einer idyllischen Lage,die ganz wesentlich zur Gesundung beiträgt. CARINA

    Von der „Villa Garina“zur Therapiestation CarinaDie Grundsteinlegung der Villa Garina als Erho-lungsstätte für Patres und `Zöglinge´ erfolgte1864 durch das Feldkircher Jesuitenkolleg. Ausder Drogenstation Carina (1984) wurde 1998 dieTherapiestation Carina, wie sie heute besteht.

    Therapeutische Angebotefür die Patient/innenZentral ist die therapeutische Gruppen- und Ein-zelarbeit. Wichtig ist auch die verpflichtende Tä-tigkeit in Arbeitsbereichen wie Küche, Hausrei-nigung und Stall. Außerdem gibt es Angebotefür Sport, Kreativität und Meditation.

    Johannes Rauch: DieAbstinenz muss demLeben abgerungenwerden. KIBL

    Das Gebäude der Therapiestation Carina entwickelt sich zu einer Architektur für die Seele

    Heimat für Generationen von Suchterkrankten

    Das richtige Wort

    Die Zeiten sind vorbei, in de-nen 70 Jesuiten im Studier-städtle Feldkirch rund um dasKnabenseminar Stella Matutinawirkten, und ein Philosoph na-mens Martin Heidegger, derselbst vierzehn Tage im Erho-lungsheim Carina verbrachte,für die Aufnahme in den Jesui-tenorden einfach abgelehnt wer-den konnte. Dagegen ist es einpositives Zeichen, das für die Je-suiten spricht, dass die Ordens-leitung sich entschieden hat, dieCarina einem sozialen Zweck,nämlich der Therapie von Men-schen mit einem Suchtproblem,zur Verfügung zu stellen.

    Die Gesellschaft offenbartsehr viel über ihre Grund-haltungen in der Sprache undden Begriffen, die sie wählt. Esist eben nicht egal, ob man sichdie Mühe macht, statt von „Be-hinderten“ korrekt von „Men-schen mit Behinderung“ zusprechen. Dementsprechend istes im Fall von Menschen miteinem Suchtproblem von zen-traler Bedeutung, welches Wortauf diese angewandt wird, einWort, das die Realität trifft undtrotzdem den Menschen nichtverletzt und ausgrenzt.

    Durchaus legitim ist es, von„Suchtpatientinnen und -patienten“ oder „psychisch la-bilen Menschen“ zu sprechen.Selbst die Bezeichnung „Men-schen mit schwerer Persönlich-keitsstörung und der Hauptdia-gnose Sucht“ ist im Gesprächmöglich. Wichtig bleibt, dasseine Diagnose nie zur Stigmati-sierung dient, sondern als Hil-fe, klarer zu sehen und an sichselbst arbeiten zu können.

    KOMMENTAR

    WOLFGANG Ö[email protected]

  • SAMSTAG, 14. MAI

    20.15 Uhr: Unter Verdacht – Will-kommen im Club (Krimiserie)Im diesem Film aus einer soliden Kri-mireihe ermittelt Senta Berger als EvaMaria Prohacek im Umfeld einer Au-toschieberbande. ZDF

    teletipps des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz

    8. 5. bis 14. 5. 2011

    radiophonZwischenruf ... von Pfarrer MichaelChalupka (Wien). So 6.55, Ö1Erfüllte Zeit. „Die Begegnung mitdem Auferstandenen“ So 7.05, Ö1Motive. „Schlängeln darfst Du Dichnicht“ – Abschiedsbriefe Freya vonMoltkes ins Gefängnis der Gestapo. So19.04, Ö1Einfach zum Nachdenken. So-Fr21.57, Ö3Gedanken für den Tag. Zum 100.von Max Frisch. Mo-Sa 6.57, Ö1Religion aktuell. Mo-Fr 18.55, Ö1Praxis. Fr 22.15, Ö1Logos. Jahrestag der StaatsgründungIsraels. Sa 19.04, Ö1So 10.00 Uhr:Katholischer Gottesdienstaus Landeck Perjen, Tirol. Musika-lisch Gestaltung Kirchenchor Land-eck-Plejen. ÖR

    SONNTAG, 8. MAI

    9.30 Uhr: Katholischer Gottes-dienst (Religion) aus Tiffen beiFeldkirchen/Kärnten. ORF 212.30 Uhr: Orientierung Geplant:Österreich: Religionsvertreter disku-tieren Pluralismus; Klimmstein: Pop-musiker komponieren Messe; ORF 220.15 Uhr: Bella Martha(Spielfilm, I/D/A/CH 2001)Mit Martina Gedeck, August Zirner Ma-xime Foerste u.a. – Regie: Sandra Nettel-beck – Leichte Lebens- und Liebesge-schichte mit komödiantischen Akzen-ten. arte

    20.15 Uhr: Die Flucht(1+2/TV-Film, D 2007)Mit Maria Furtwängler, Jean-Yves Ber-teloot u.a. – Regie: Kai Wessel – Auf-wändig produziertes Historien-drama,das die Kriegswirklichkeit 1945beleuchtet und sich dabei ein-drucks-voll eines Themas annimmt, das langezu den deutschen Tabu-themen gehör-te. 3sat

    MONTAG, 9. MAI

    20.15 Uhr: Die Hebamme – AufLeben und Tod (TV-Film, A/D 2009)Mit Brigitte Hobmeier, Misel Mati-cevic u.a. – Spannendes, bildstarkeshistorisches Sozialdrama, das die Ge-schichte einer starken Frau entwickelt,die trotz zahlreicher, auch existenzbe-drohender Anfeindungen, ihren Weggeht. ZDF

    DIENSTAG, 10. MAI

    22.30 Uhr: kreuz & quer (Religion)Geplant: „Ich bin 50 Schafe wert“: Umden Preis von 50 Schafen wurde diejunge Afghanin Sabere an einen 55-

    Jährigen Mann verkauft ... / (23.25Uhr) „Buddha bevorzugt! – Porträteiner österrei-chischen Nonne“. ORF 2

    MITTWOCH, 11. MAI

    19.00 Uhr: Stationen.Magazin(Religion). BR

    21.45 Uhr: Scharf aufs Leben(TV-Film, D 2000)Mit Senta Berger u.a. – Regie: Christi-ne Kabisch – Humorvolle Unterhal-tung, die von einer, mit ihrem Lebeneigentlich ganz zufriedenen Frau er-zählt, an der manchmal doch Zweifelnagen. BR

    22.10 Uhr: Der Wald der Trauer(Spielfilm, J 2007)Mit Machiko Ono, Shigeki Uda u.a. –Regie: Naomi Kawase – Ein meditativ-kunstsinniger Film über Trauer undihre Überwindung, der das Seelenin-nere seiner beiden Hauptpersonenmit betörend schönen Landschaftsbil-dern symbol-trächtig nach außenkehrt. arte

    DONNERSTAG, 12. MAI

    20.15 Uhr: Chanson d’amour(Spielfilm, F 2006)Mit Gérard Depardieu, Cécile deFrance u.a. – Regie: Xavier Giannoli –Überzeugend gespielte, ein biss-chenkonventionelle Liebesgeschichte mitviel Musik. arte

    FREITAG, 13. MAI

    20.15 Uhr: Alles was ich an euchliebe (Spielfilm, E 2004) Einliebevoll-chaotischer Familienfilm vorbrisantem politischem Hintergrund.ARD EinsFestival

    So 6.05 Uhr, Mo-Sa 5.40 Uhr:Morgengedanken.„Der Apostel Paulus – leidenschaft-lich und begeistert für das Evange-lium in einer multikulturellen Welt“meint Jutta Henner in den ‘Morgen-gedanken’ dieser Woche. ÖR

    MATHIAS LENZ

    Dr. in JuttaHennerLeiterin derÖsterreichi-schen Bibel-gesellschaft,Wien

    20.15 Uhr: Helden derWissenschaft (1+2/6; Doku-Reihe)Die Reihe erzählt die spannende Ge-schichte der Wissenschaft. Sie veran-schaulicht, wie Wissbegier und For-scherdrang das Leben der Menschenimmer wieder von Grund auf verän-derten. arte

    EuroMillionen neu ab der Ziehungvom 10. Mai 2011:Zweite Ziehung und zusätzlicher Gewinnrang

    Ab Dienstag, 10. Mai 2011 präsentiert sich EuroMillionen neu und bringt attraktive Veränderungen für die Spielteilnehmer: - Zweite wöchentliche Ziehung, damit zweimal pro Woche die Chance aufmindestens 15 Millionen Euro - Zusätzlicher Gewinnrang, damit mehr Gewinnmöglichkeiten - Neue Spielformel „5 aus 50 und 2 aus 11“ Seit der Einführung von EuroMillionen im Jahr 2004 haben sich die neun Teil-nehmerländer Frankreich, Großbritannien, Spanien, Belgien, Irland, Luxem-burg, Portugal, Schweiz und Österreich zum Ziel gesetzt, das Spiel attraktivzu halten und laufend für die Spielteilnehmer zu verbessern. Europas größ-te Lotterie erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit. Dadurch war es an derZeit, das Spiel an das gestiegene Niveau anzupassen und wesentliche Verän-derungen vorzunehmen: - 2. wöchentliche Ziehung, damit zwei Chancen pro Woche auf Millionen-gewinnKünftig wird es nicht nur am Freitag, sondern auch am Dienstag eine Euro-Millionen Ziehung geben. Für die Spielteilnehmer bedeutet dies die Chan-ce, zweimal pro Woche 15 Millionen Euro oder mehr gewinnen zu können.Gibt es keine „5 plus 2 Richtigen“, wird die Gewinnsumme dem Europot dernächstfolgenden Ziehung zugeschlagen. - Zusätzlicher Gewinnrang, damit mehr Chancen auf einen Gewinn Die Anzahl der Gewinnränge wird von 12 auf 13 erhöht. Das heißt, dass manbereits mit „2 plus 0 Richtigen“ gewinnt. Die Wahrscheinlichkeit auf einenGewinn steigt damit deutlich von 1:24 auf 1:13. - Neue Spielformel „5 aus 50und 2 aus 11“ Um auch in Zukunft Gewinnsummen von über 100 MillionenEuro zu gewährleisten war es erforderlich, die Spielformel zu adaptierenund den „Sternenkreis“ von neun auf elf Zahlen zu erhöhen. Die neue Spiel-formel lautet demnach „5 aus 50 und 2 aus 11“.Alle Änderungen werdenerstmals mit der Ziehung von Dienstag,dem 10. Mai 2011 wirksam.

    ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

  • TERMINE

    Cursillo-Info-Nachmittag. Er-fahren sie in froher Gemeinschaftdie unmittelbare Nähe Gottes! Infos: Pfarrer Reinhart Himmer, T 05572/23344.Sa 14. Mai, 14 Uhr, Kloster Gwig-gen in Hohenweiler.

    Montagsgebet für Friedenund Gerechtigkeit. Eine Initiativevon Walter Buder und Johannes Heil.Mo 9. Mai, 18.30 - 19 Uhr, Kapelleim Landeskrankenhaus Bregenz.

    Ich auf dem Weg - als Frauachtsam leben. Impulse, Austauschund Zeit für sich. Mit Hildegard Rei-chegger, Dipl. Coach, Nenzing. Ver-anstalter: Die katholische Frauenbe-wegung. Anmeldung beim Empfangdes Diözesanhauses: 05522/3485/[email protected] 14. Mai, 9 – 17 Uhr, Bildungs-haus St. Arbogast

    Treffpunkte 23Vorarlberger KirchenBlatt 8. Mai 2011

    Was eine strikte Trennung von Staat und Kirche bringen soll

    So wahr uns Gott helfe!

    Der aktuelle gesellschaftspo-litische Stammtisch fragtnach der Bedeutung von Reli-gion und Glaube in Staat undGesellschaft.Die plurale Gesellschaft drängtzum einen die traditionellechristlich-kirchliche Kultur- undWertegemeinschaft immer mehrzurück und fordert die Abschaf-fung von staatlichen Förderun-gen in sämtlichen Bereichen.Zum anderen ist die christlicheKulturgemeinschaft ein sehr star-ker Faktor in der Bildung von exi-stentiellen Werten für die ganzeGesellschaft. Die Kirche hält für-die entscheidenden Fragen desLebens tragende Antworten be-reit. Auch die Begleitung bei Ge-

    burt, Hochzeit und Tod ist eineKernkompetenz der Kirche(n),die nicht einfach abgeschafft wer-den kann. ÖLZAm Podium u.a. der MünchnerFundamentaltheologe Friedrich Wil-helm Graf und die Landtagsvizeprä-sidentin Gabriele Nussbaumer. Mo 9. Mai, 20 Uhr, Dornbirn,Kolpinghaus.

    TIPPS DER REDAKTION

    Der 16. internationale Weltla-dentag in Vorarlberg. Unter demMotto „öko&fair ernährt mehr!“machen die Vorarlberger Weltlä-den rund um den 16. Internationa-len Weltladentag, Samstag 14. Mai,auf die weltweite Ernährungskriseaufmerksam. Gleichzeitig werdenLösungswege für Konsument/innenund Politiker/innen aufgezeigt. DerWeltladen Götzis gibt beispielswei-se Infos zur Welternährung, bieteteine Verkostung und ein Gewinn-spiel an. Alles zur Kampagnen-woche vom 7.-14.5. auf www.welt-laden.atSa 7. Mai, 9.30 – 13 Uhr, Junker-Jonas-Schlössle Götzis.

    Geistliches Konzert mit Domkapellmeister Benjamin Lack.Dieses Chor- und Orchesterkonzertbringt unter der Leitung von Benja-min Lack mit Solisten, Chor und Or-chester des LandeskonservatoriumsWerke von Wolfgang AmadeusMozart und Antonio Caldara zurAufführung. Es ist diese Form vonKirchenmusik, die starknachgefragt wird.15. Mai 2011, 19 Uhr, Kapelle desLandeskonservatoriums.

    Geboren in Lustenau - Luste-nauer Mundart & Musik.Otto Hofer liest und das Duo BartlisHarry Scheffknecht (Saxophon) undHerbert Mayer (Akkordeon) musi-ziert im Rahmen des „mundart-Mai“, einem tollen Dialektfestivalum Ulrich Gabriel und Adolf Valla-ster. Otto Hofer veröffentlichte dreiMundartgedichtbände sowie„Schmugglergeschichten“ und„Geboren in Lustenau“. An diesemAbend erzählt er humorvolle Episo-den aus seinem Buch „Geboren inLustenau“. Karten: T 05572 22 065www.unartproduktion.at So, 8.5.11, 17 Uhr, Indisches Re-staurant Haslach, Dornbirn.

    Wallfahrt der Chöre auf denLiebfrauenberg Rankweil Zur alljährlichen beliebten Wall-fahrt der Chöre im Mai sind alleeingeladen, man kann mit seinemChor oder einzeln kommen. EineAnmeldung ist nicht erforderlich,auch nicht für den anschließendengemütlichen Hock. Wallfahrtsseel-sorger Dr. Walter H. Juen wird dieMaiandacht liturgisch gestalten. Fr 13. Mai, 18.30 bis 22 Uhr, Vi-nomnasaal, Rankweil.

    IMPRESSUM

    Medieninhaber (Verleger): Diözese Feldkirch.Herausgeber: Generalvikar Dr. Benno Elbs. DasVorarlberger KirchenBlatt ist das Informations-organ der Diözese Feldkirch.Redaktion: MMag. Dietmar Steinmair (Chefredak-teur), Mag. Wolfgang Ölz (Chef vom Dienst).Verlagsleitung und Marketing: Petra Baur.Abo-Verwaltung: Isabell Burtscher DW 125Jahresabo: E 36,- / Einzelverkauf: E 1,-Art Copyright VBK WienAlle: 6800 Feldkirch, Bahnhofstraße 13, Telefon (05522) 3485-0, Fax (05522) 3485-6. E-mail: [email protected] Internet: www.kirchenblatt.atDruck: Vorarlberger Medienhaus, Schwarzach.

    MUTTERTAGMuttertagsmatinee „Das Lebenist ein Fest“. Renate Bauer von„Shakespeare Das Theater“ liest Fest-liches von Rainer Maria Rilke. Außer-dem wird eine neue CD präsentiert.So 8. Mai 11 Uhr, BregenzNepomukkapelle

    Segnungsfeier für Schwangere. Alle werdenden Mütter und Vätersind herzlich eingeladen.So, 8. Mai, 18 Uhr, Katherine DrexelKapelle, Pfarre Dornbirn Hatlerdorf

    Musikalischer Spaziergang vonMusik in der Pforte. Margareta Po-rète und Georg Philipp Telemann. So 8. Mai, 17 Uhr, Kirche Meschach

    Muttertag in der Propstei St.Gerold. So 8. Mai, 10 Uhr Jodler-messe mit „Echo vom Rigi“ 18 Uhr:Konzert und exquisites 4-Gang-Dinner(E 48.–) Anmelden: T 05550 2121.

    TERMINEEine Moschee kennen lernen-Referentin: Dr. Elisabeth Dörler, In-fos: T 05522-76016, www.kph-es.at/feldkirch Sa 14. Mai, 10 bis11:30 Uhr, Brederis, ATIB-Moschee.

    Tag der Achtsamkeit. Ideal fürPaare. Zeitgleich kann Mann dasSeminar mit dem LebensberaterEmil Isele und Frau das Seminar mitder Kräuterpädagogin SusanneTürtscher besuchen. (E 45.- ) Infos: T 0664/4522978. Sa 14. Mai, 9 - 18Uhr, Kloster St. Gerold.

    Göttliche Österliche Liturgiein Deutsch. Zelebrant: Der orthodo-xe Priester V. Nikolaj Dorner OSB,mit Johannes Chrysostomos-Chor. Sa 14. Mai, 18:30, Pfarre St. Seba-stian, Feldkirch-Gisingen.

    150 Jahre ProtestantenpatentDie Evangelischen Pfarren feiern dieGründung der Evangelische Ge-meinde im Land Infos: T 069918877069. „Frauenarbeit in Ka-merun“, Mo 9. Mai, 19.30 Uhr,Evang. Pauluskirche, Feldkirch. VomProtestantenpatent zum Prote-stantengesetz, Di 10. Mai, 19:30Uhr, Mohrenbrauerei, Dornbirn.Historischer Spaziergang, Sa 14.Mai, 14:30 Uhr, ab der Friedhofska-pelle, Wichnergasse 26., Feldkirch.

    Kim-Wallfahrt um geistliche Be-rufe mit Abt Paulus Weigele OSB.So 15. Mai, 10 Uhr, Maria Bildstein.

    Taizégebet: Heilendes Singenund wachsendes Gottvertrauen. Fr 6. Mai, 20 Uhr, St. Gerold

    Theater Kosmos Bregenz. Aktu-elle Produktion zur Frage: Werpflegt mich im Alter? Do 5. Mai, Sa7., Do 12., Fr 13., jeweils 20 Uhr,Karten: T 05574 44034.

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  • ZU GUTER LETZT

    Du selbst bist gemeint!Es gibt Theorien zur Kunst, dieaussagen, dass es nicht um denKünstler geht, sondern vorallem um das Publikum selbst.Diese Theorien lassen sichnahtlos auf das mediale Pub-likum übertragen. Der medialeHype um die Hochzeit des bri-tischen Thronfolgers mit einembürgerlichen Mädchen sagtdemnach nichts über die betrof-fenen Personen aus, sondernnur etwas über die Massenselbst. So werden die massenme-dialen Phänomene auchverständlicher.

    Der ungebändigte Wunsch nacheiner idealen Familie, nach derTraumhochzeit und unendlichverfügbarer Sympathie schlägtum in Hysterie, die sich insinnlosen, quantitativen Ran-kings verliert. Wie viele Milliar-den Zuseher/innen waren da-bei? Wie viele Millionen Eurokostete der Spaß? Wie vieleSekunden küssten sie sich? Inder Identifikation mit Schein-personen, die es so nur in denPhantasien der Massen gibt,wird plötzlich ein moralischerImperativ schlagend. Es gehtum die Pflicht, sein Leben zuleben und nicht in die Ach-terbahn konsumistischer

    Projektionen zu flüchten. Diekirchliche Traumhochzeit läuftder Feier am Standesamt dabeinach wie vor den Rang ab. EinPrinz muss es nicht sein, aberwir wollen unser Ja immer nochvor Gott in Gegenwart des Prie-sters sprechen. WOLFGANG ÖLZ

    HUMOR

    Kerstin kauft das erste Mal alleineKleider. Ihre Frage: „Kann ich dieSachen auch umtauschen, falls siemeinen Eltern gefallen?“

    Hoffnung gibt mir ....der Glaube...

    Besonders liegt mir am Herzen ...der Friede...

    Dieser Frau aus der Bibel fühleich mich verbunden ...Maria, sie ist für mich ein Vorbild,eine Helferin ...

    Diese Person inspiriert michheute ...Bischof Erwin Kräutler, er ist je-mand, der sich so für die Men-schen einsetzt, über alle Schwie-rigkeiten hinweg ...

    Zuletzt gelacht habe ich ...mit meiner Freundin als ich sieheute getroffen habe ...

    Ich fühle mich Gott amnächsten, wenn ...ich in die Kirche gehe, und dortzu ihm bete ...

    Die hl. Ida von Nivelles kam imAlter von 16 Jahren ins Zister-zienserinnenkloster Kerkom beiLöwen, das später nach Rameige– französisch La Ramée – imheutigen Jauchelette verlegtwurde. Ida wurden zahlreicheVisionen zuteil.ANGELIKA HEINZLE

    Namenstagskalender

    8.5. Ida L Apg 2,14.22-33 E Lk24,13-35 9.5. Beatus 10.5. Dami-an De Veuster SS.CC 11.5. Walbert12.5. Pankratius 13.5. Servatius14.5. Bonifatius

    NAMENSTAGGESCHICHTEN

    Ida Domig (Bregenz) Pensioni-stin, „die Seherin“.

    „Vati, warum legt sich Mutti am Abend immer diese furchtbar grünen Gurken-scheiben auf das Gesicht?“ - Darauf der Vater: „Das tut sie, damit sie besser aus-sieht!“ - Der Sohn darauf: „ Ich finde aber, sie schaut ohne Gurkenscheiben vielbesser aus!“

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    Sich verlieben und heiraten mussman(n) und frau selber. LUGER WALTER/WH

    KOPF DER WOCHE: ALISON BETHEL MCKENZIE, DIREKTORIN IPI

    Pressefreiheit weltweit stärken Das Internationale Presse Institut (IPI) mit Sitzin Wien engagiert sich seit 61 Jahren weltweitfür die Pressefreiheit. Direktorin ist die ge-bürtige Amerikanerin Alison Bethel McKenzie.

    SUSANNE HUBER

    Journalisten, die kritisch Dinge hinterfragenund durch Recherchen Skandale aufdecken,leben in manchen Ländern der Welt sehr ge-fährlich. Im Jahr 2011 seien bis jetzt weltweitbereits 22 Journalisten deswegen getötet wor-

    den, sagt Alison BethelMcKenzie. Rund 150

    Reporter sind der-zeit in Haft. „Al-lein in der Tür-kei sind momen-tan 60 Journali-

    sten im Gefängnis. Das sind mehr als in Kubaoder in China. In Ländern Lateinamerikas oderin Russland werden Journalisten geprügelt, ge-kidnappt und ermordet. Journalismus ist welt-weit einer der wenigen Jobs, für den man attak-kiert, verhaftet oder ermordet werden kann,wenn man seine Arbeit tut. Wir kämpfen dage-gen an“, so die 45-jährige Direktorin des Inter-nationalen Presse Instituts. Die Herausforde-rungen, die ihr Beruf mit sich bringt, sind oftsehr hart. Als überzeugte Christin hilft ihr da-bei oft der Glaube, der für sie „alles“ bedeute.Regelmäßig besucht sie die evangelisch-metho-distische Kirche in Wien.

    Weltweit aktiv. Seit mehr als 27 Jahren istdie in Miami geborene Medienfrau im Journa-lismus tätig. Dabei hat sie rund um die WeltErfahrungen gesammelt, etwa in Ghana, inChina und natürlich in den Vereinigten Staa-ten. Stationen waren dort etwa die Zeitungen„The Boston Globe“ oder „The Detroit News“,wo sie von 2001 bis 2006 in Washington D.C.das Büro geleitet und die Berichterstattungfür das Weiße Haus überwacht hat. 2007 ginges auf die Bahamas, wo sie Geschäftsführerinbei „The Nassau Guardian“ wurde. Gemein-sam mit ihrem Mann kam sie 2009 nachWien. Obwohl sie Österreich „liebt“, vermis-se sie natürlich ihre Familie in Amerika. EineReise in die Heimat ist noch heuer geplant.

    „Die Pressefrei-heit zu stärken

    und Journalisten,deren Arbeit mit

    Füßen getreten wird,weltweit zu unterstüt-

    zen, ist unsereHauptaufgabe.“

    IPI

    ALISON BETHELMcKENZIE

    KIRC0010508KIRC