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Международно дружество “Елиас Канети” Internationale Elias Canetti Gesellschaft Internationale Elias Canetti Gesellschaft, 7000 Rousse, pl. Svoboda 4, Bulgarien tel.: +359-82-828699; mobil: +359-898-526292; +359-899-957487 www.eliascanetti.org e-mail: [email protected] Abschlussbericht AZ 28708 Projekt „Mensch, Technologien, Umwelt. Mit Bildung auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen ökologischen Entwicklung in Ruse und der Region“

Международно дружество “Елиас Канети ... „Ela“ (dreifaches Wortspiel, EL von Elias, bedeutet aber auch „Komm“ sowie „Tannenbaum“) in Zusammenarbeit

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Abschlussbericht AZ 28708

Projekt „Mensch, Technologien, Umwelt. Mit

Bildung auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen

ökologischen Entwicklung in Ruse und der Region“

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Inhalt

1. Zusammenfassung............................................................................ 2 2. Durchgeführte Maßnahmen ............................................................ 3 2.1. Erste Projektetappe (Januar-Juni 2011)......................................... 3 2.2. Zweite Projektetappe (Juli-Dezember 2011)................................... 5 2.3. Dritte Projektetappe (Januar-Juni 2012)...................................... 11 2.4. Vierte Projektetappe (Juli 2012-März 2013) ................................ 13 3. Projektnetzwerk ............................................................................. 16 4. Fazit: Bewertung der Projektmaßnahmen und Methoden .......... 17 5. Zusammenarbeit der Partner vor Ort .......................................... 19 6. Projektkosten.................................................................................. 20

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1. Zusammenfassung

Mit der Realisierung des Projektes durch die Internationale Elias Canetti Gesellschaft

und ihre Partner und der Unterstützung vom Haus am Maiberg haben wir ein in

vielerlei Hinsicht innovatives Modell einer non-formalen ökologischen Bildung

entwickelt. Das Modell bestand aus integrativen Bildungsangeboten für die kleinsten

SchülerInnen (6-12 Jahre) in der Schule und als Ökoschule in den Ferien sowie

Ökoakademien für Jugendliche (12-18 Jahre) als außerschulische Aktivitäten.

Bei der Themenauswahl wurde – innovativ – zum einen sehr darauf geachtet, dass

Theorie und Praxis in einem guten Verhältnis stehen. Die Seminarreihen wurden von

Werkstätten, vor-Ort-Besuchen sowie Gruppenarbeit und öffentlichen Präsentationen

sowie Multiplikation gefolgt. Zum anderen wurde großen Wert auf Interdisziplinarität

gelegt. Das Thema Umwelt wird aus unterschiedlichsten Blickpunkten und

widersprüchlichsten Interessenslagen zugänglich gemacht. Dabei wurde eine

zusätzliche Perspektive für die Zielgruppe aufgezeigt: Wie ist der Einfluss der Umwelt

auf die Gesundheit des Menschen? Grund dafür war, dass die ökologische Bildung die

Umweltproblematik bislang oft zu einseitig betrachtet, nämlich wie die Menschheit als

Ganzes auf die Umwelt wirkt, und nicht umgekehrt. Wert wurde hierbei auf die

persönliche und „leibliche“ Erfahrung der Umweltschäden für die einzelne Person

gelegt. Damit hoffen wir, den Prozess der Bewusstseinsänderung zu beschleunigen,

denn der Umweltschutz wird oft als Gruppenverantwortung wahrgenommen. Wir

verankern demnach die persönliche Verantwortung durch die Erfahrung der

Auswirkungen der Umweltschäden auf die Einzelperson.

Durch die Verwendung einer interaktiven Lehrmethodik (Methodeninnovation) hat

man dies zusätzlich verstärkt, denn damit berücksichtigen wir die Interessen und

Bedürfnisse der Zielgruppe nachhaltiger. Basierend auf ihren persönlichen Erfahrungen

mit den Unterrichtsthemen wird darauf aufgebaut, dass eine langfristige

Einstellungsänderung vor allem im alltäglichen Leben herbeigeführt wird.

Innovativ war auch die Auswahl der Zielgruppen. Man hat im Bildungsprozess

benachteiligte Sozialgruppen wie Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen

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Verhältnissen, aus den Minderheiten sowie Behinderte integriert. Eine Sozialquote von

über 30% wurde erreicht.

Modellhaft war zum einen die ergebnisorientierte Arbeit mit den Kindern und

Jugendlichen, zum anderen die Einbeziehung fast aller Schulen in Ruse in die

Projektarbeit. Das Wissen, die Fähigkeiten und die Einstellungen wurden zielgerichtet

verändert, so dass am Ende des Bildungsprozesses immer ein Produkt stand, sei es ein

Plakat, ein Radio-Podcast, eine Inszenierung oder aber ein Unterricht vor den

Mitschülern sowie Werkstatt mit den Jüngeren. Dabei fand dies im örtlichen Netzwerk

der unterschiedlichsten Institutionen und Partner statt, wie die örtlichen Umwelt- und

Gesundheitsschutzinstitutionen, die Medien, die Universität, der Naturpark. Die

Bildung war nicht mehr „eingeschlossen“ im Schulgebäude. Eigene Erlebnisse und

Erfahrungen wurden generiert sowie durch die Erfüllung praktischer Gruppenaufgaben

reflektiert, unterstützt von lokalen Experten.

Am Ende der Projektarbeit steht ein Produkt: ein Methodenhandbuch, das Erfahrungen

und Know-how der letzten Jahre zusammenfasst und reflektiert. Zusammen mit einer

Projektergebnispublikation von insgesamt 171 Seiten und einer DVD mit Anlagen und

weiteren Beispielen zur Projektarbeit wurde diese in allen Schulen in Ruse verbreitet –

das ist innovativ und modelhaft für die bulgarischen NGOs zugleich.

2. Durchgeführte Maßnahmen

2.1. Erste Projektetappe (Januar-Juni 2011)

2.1.1. Vorbereitung & PR

In dieser Projektetappe wurden alle notwendigen Maßnahmen getroffen, um den

reibungslosen Ablauf des bevorstehenden Projektes zu gewährleisten. Es wurde ein

Partnerschaftsvertrag vorbereitet und unterschrieben, in dem die Pflichten und

Verantwortlichkeiten der Partner sowie die Aufgaben festgelegt wurden. Dazu gehörte

auch die Ausarbeitung von Organigramm, Team-Struktur, Kompetenzliste, Time-

Sheets, Formulare für individuelle Berichte sowie für den Sach- und Finanzbericht des

Partners vor Ort. Ein Zeitplan wurde ausgearbeitet sowie die Medien über die geplanten

Aktivitäten informiert.

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Der PR-Arbeit wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt, in dem ein

Informationsflyer herausgegeben wurde, versehen mit dem speziell dazu

ausgearbeiteten Projektlogo, das im Rahmen eines öffentlichen Wettbewerbs gewählt

wurde. Eine Kommunikationsstrategie komplettierte diese Aktivität.

2.1.2. Methodenhandbuch & Methodenseminar

Ein internes Methodenhandbuch wurde ausgearbeitet, um über die Methoden und

Techniken der non-formalen Bildung, wie in Deutschland praktiziert, zu informieren.

Enstprechend wurde diese Aktivität mit einem Methodenseminar abgeschlossen.

2.1.3. Kinderökoklub

Die in die Schule integrierte Bildungsarbeit mit den jüngsten SchülerInnen (6-10

Jährige) fand gleich nach Projektbeginn statt, denn dazu gab es ausreichend

Vorerfahrung aus vorhergehenden Projekten. Bis Ende Juni wurde im Durchschnitt

zwei Mal pro Woche mit zwei Klassen (je 25 Kinder) gearbeitet. Schwerpunkte waren

die Themen Biodiversität, Wasser- und Luftverschmutzung, ökologische Lebensweise,

Klimaveränderungen, Energie- und Wasserkonsum im Haushalt. Insgesamt wurden

etwa 220 Kinder erreicht. Zudem wurde ein außerschulischer Kinderökoklub mit 10

Mitgliedern gegründet. Die jungen SchülerInnen trafen sich regelmäßig zu

Ökokalender-Daten (zwei Mal im Monat) und erarbeiteten dort die Tableaus der

Wanderausstellung „Das grüne Tor“.

2.1.4. Ökoklubs

Es wurden vier Ökoklubs zur non-formalen ökologischen Bildungsarbeit mit

Jugendlichen ab 16 Jahren gegründet, in deren Rahmen eine Aufforstungs- und eine

Saubermach-Aktion sowie weitere Klubtreffen mit den Klubmitgliedern im Zeitraum

stattfanden. Insgesamt 30 Jugendlichen beteiligten sich.

2.1.5. Weiterbildungsseminar

Das erste Weiterbildungsseminar des Teams fand Mitte Mai statt, offen auch für andere

Interessierte, wie beispielsweise LehrerInnen, StudentInnen sowie junge Erwachsene,

insgesamt 27 Personen. Die zweitägige Veranstaltung verfolgte das Ziel, praktische

Hinweise zu geben sowie kreativ mit dem Thema Müll und Recycling umzugehen.

Am Ende des Seminars wurde der Öffentlichkeit und den Medien eine Ausstellung im

Tagungsort Canetti-Haus vorgestellt.

2.1.6. Outdoor-Festival

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Ein zweitägiges Outdoor-Festival wurde in Kooperation mit anderen NGOs, der

Gemeinde Ruse sowie einzelne Personen im Stadtpark von Ruse vom 18 bis

19.06.2011 durchgeführt. Das Großereignis wurde von hunderten Menschen aus Ruse

und der Region besucht. Das Projektteam bot speziell für Kinder und Jugendliche ein

Erkundungsspiel im Park an. Insgesamt 25 Jugendliche nahmen daran erfolgreich teil.

Die schnellsten erhielten Preise und Auszeichnungen.

2.1.7. Expertengruppe

Im Mai fand ein Vorstellungstreffen mit verschiedenen NGOs und Institutionen (WWF,

Regionale Energieagentur, Regionale Behörde für Umweltschutz usw.) in der Direktion

des Naturparks „Rusenski Lom“ statt sowie eins am Fachbereich Ökologie der Rusener

Universität, um über die Gründung einer Expertengruppe „Grüne Wirtschaft in

Bulgarien“ zu diskutieren.

2.2. Zweite Projektetappe (Juli-Dezember 2011)

2.2.1. Sommerökoschule

Eine Sommer-Ökoschule in Kooperation mit der Regionalbibliothek wurde organisiert,

um die jungsten SchülerInnen während der Ferien zu erreichen. Eine Gruppe von 30

Kindern setzte sich in diesem Rahmen mit den Themen Biodiversität, Naturschätzen,

Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung, sowie Naturschutz auseinander. Ihre Arbeit

wurde dann im Herbst in der Ausstellung „Das grüne Tor“ ausgestellt.

2.2.2. Öko- & Zeltlager

Für Jugendliche wurden im Sommer zwei Lager organisiert. Ein Öko-Lager fand im

Zeitraum vom 10. bis 14.07.2011 im Balkangebirge in der Herberge „Eho“ statt, wo

beispielhaft eine Photovoltaik-Anlage, eine energieeffiziente Diodenbeleuchtung sowie

eine Kompost-Toilette gebaut wurden. Dadurch konnte man direkt und anschaulich

lernen, wie mit der Natur schonungsvoll umgegangen wird. Zudem hat die Gruppe

sowohl theoretische als auch praktische Aufgaben erfüllt. Neben vielen Diskussionen

über den Naturschutz, den Erhalt Biodiversität sowie die „grünen“ Technologien, hat

man die richtungsweisenden Markierungsschilder der Herberge aufgefrischt sowie

kleine Handwerksarbeiten rund um die Herberge durchgeführt.

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Die Sommeraktivitäten wurden mit einem Zeltlager im Naturpark „Rusenski Lom“

vom 29. bis 30.07.2011) fortgesetzt. Die Aufgabe dabei war, die Bäume im Dendrarium

zu markieren. Insgesamt nahmen 20 Jugendliche an den Sommeraktivitäten teil.

2.2.3. Weiterbildungsseminar

Ende September fand ein zweitägiges Weiterbildungseminar zur Planung und

Zielsetzung in der Bildungsarbeit für die sieben Teammitglieder und zwei Freiwillige

statt. Geleitet wurde es von einer externe Bildungsexpertin, die sich außerdem mit der

Evaluation der Gruppendynamik und Teambuilding beschäftigte.

2.2.4. Wettbewerb „Danube Art Master“

Im September wurden die ersten Früchte unserer Arbeit „gesammelt“. Vier Mädchen

des Ökoklubs gewannen mit ihrer „Donau-Nessie“ den Nationalpreis im landesweiten

Wettbewerb „Danube Art Master“ unter der Ägide der Internationalen Kommission

zum Schutz der Donau. Die Gruppe fuhr mit ihrem Leiter nach Budapest, um sich beim

internationalen Wettbewerb aller Donau-Länder zu beteiligen. Dies war der erste

Besuch von SchülerInnen im Ausland, verbunden mit einem Bildungsprojekt in der

150-jährigen Geschichte der Grundschule in Marten! Zudem kamen zwei der

ausgezeichneten Mädchen von sozial schwachen Verhältnissen. Damit leisteten wir

einen Beitrag, diese Mädchen sozial zu integrieren. Durch den Besuch im Ausland

„tankten“ die Mädchen Selbstgefühl und beteiligten sich auch aktiv in anderen

Umweltaktivitäten und -Wettbewerben. Im Ergebnis gewann eine Schülerin zwei Preise

– den 2. Platz im Foto-Wettbewerb der nationalen Donau-Direktion, sowie einen

Förderpreis im Wettbewerb der Regionalbibliothek.

2.2.5. Wander-Ausstellung „Das grüne Tor“

Im Herbst 2011 wurde die Wander-Ausstellung „Das grüne Tor“ zum ersten Mal der

Öffentlichkeit präsentiert. Diese entstand während der Arbeit der Sommer-Ökoschule

mit den jüngsten SchülerInnen (1.-4. Klasse der 10 Grundschulen in Ruse) des Öko-

Kinderklub „Ela“ (dreifaches Wortspiel, EL von Elias, bedeutet aber auch „Komm“

sowie „Tannenbaum“) in Zusammenarbeit mit der Regionalbibliothek. Die Wander-

Ausstellung, wie im Projektantrag geschrieben, besteht aus Tableus zu

unterschiedlichen Umweltthemen.

Am Eröffnungstag präsentierten die Kinder den Erwachsenen zudem eine Petition im

Namen der gefährdeten Schutzarten sowie zum Erhalt der Umwelt. Diese Petition

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wurde von allen Anwesenden unterschrieben und auch den Besuchern der Bibliothek

zur Unterschrift vorgelegt. Zudem wurde der Bibliothek ein Bilderlexikon mit den

gefährdeten Arten, das von den Kindern erstellt wurde, überreicht.

Zum Eröffnungstag kamen Vertreter der folgenden Institutionen: Gemeinde Ruse,

Bibliothek, Regionale Umweltbehörde, Naturpark Rusenski Lom, Schuldirektoren,

NGO-Vertreter usw. Die Ausstellung wurde der Öffentlichkeit mit großem

Medienerfolg bekannt gemacht.

Die Ausstellung war 3 Wochen im Zentralfoyer der Bibliothek zu sehen. Für Aufsehen

sorgte vor allem der so genannte Papierweg – Bilder der einzelnen Technologieschritte,

wie die Kinder altes Papier recycelten und daraus eigenes Papier herstellten.

2.2.6. Integrierte ökologische Bildung / Ferienangebote für Kinder

Die non-formale Bildungsarbeit mit den Kindern wurde integriert in der Grundschule

der Stadt Marten in der Nähe von Ruse fortgesetzt. Die Stadt Marten ist eine Stadt in

der näheren Umgebung, die von sozialen Problemen betroffen ist. Die Arbeitslosigkeit

liegt über dem Durchschnitt im Lande, das Bildungsniveau ist nicht sehr hoch. Die

Stadt erlebte nach der Wende eine starke Umstrukturierung, denn ein

Schwerindustriekombinat wurde geschlossen. Zur dieser Zeit litt die Stadt auch unter

großen ökologischen Problemen (Luftverschmutzung), was sich in

Auswanderungstendenzen niederschlug.

Wöchentlich fanden Bildungseinheiten á 45 min als Teil der so genannten

Klassenstunden statt. Insgesamt wurden mit dem Bildungsangebot 48 Kinder der

zweiten und dritten Klassen der Schule und 16 der fünften Klasse erreicht, davon 3

Kinder von Minderheiten, 10 Kinder aus sozialschwachen Familien, 2 Kinder mit

leichten bis mittleren Körperbehinderungen, 8 Kinder mit psychischen und

intellektuellen Behinderungen. Das macht eine Sozialquote von 35 %, die erreicht

wurde, wobei im Projektantrag eine Quote von 10 % avisiert war. Die Inhalte, die die

jüngsten Teilnehmer bearbeiteten, waren die geplanten und im Antrag vorgesehenen

Themen: Biodiversität, Naturschutz, Ökoverhalten sowie die globalen Folgen für die

Umwelt.

Eine Winterökoschule „Weihnachten ohne Ende“ wurde im Zeitraum vom 27. bis

30.12.2011 in der Regionalbibliothek durchgeführt. Insgesamt 24 Teilnehmer (1.-4.

Klasse von 7 Grundschulen aus Ruse) nahmen an den Bildungsaktivitäten teil, davon 4

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Kinder aus gemischten Ehen sowie 3 aus sozial schwachen Verhältnissen. Erneut

erreichten wir eine Sozialquote, die die Projektvorgaben überstieg. Die

Winterökoschule wurde mit einer Ausstellung abgeschlossen.

2.2.7. Ökoakademie

Anfang Oktober 2011 wurde eine großangelegte Ökoakademie – die Kernaktivität

des Projekts gestartet. Insgesamt 45 Jugendliche aus elf Ober- und Berufsschulen

sowie Gymnasien aus Ruse und einer Schule aus Marten wurden in drei Fachrichtungen

aufgeteilt. Erfreulicherweise absolvierten 41 Teilnehmer die Akademie erfolgreich, sie

erhielten ihre Zertifikate und Preise während der Abschlussveranstaltung. Demnach

wurde eine Erfolgsquote von über 90 % erreicht. Das Ergebnis ist umso bedeutender zu

werten, als das die Bildungseinheiten meistens am Wochenende, abends oder in der

Freizeit der SchülerInnen stattfanden. Erneut wurde auf die soziale Komponente

Rücksicht genommen. Alle Teilnehmenden wurden bei den Tagesveranstaltungen

kostenlos verpflegt, diejenigen aus sozial schwachen Verhältnissen bekamen die

Transportkosten erstattet. Unter ihnen waren 2 Mädchen Halbwaise, 5 Jugendliche aus

Minderheiten, 5 sozial schwache Jugendliche, 6 Jugendliche aus der Umgebung, die in

der Stadt zur Miete leben, 1 Kind mit einem Elternteil im Gefängnis – wiederum wurde

eine Sozialquote von 35 % erreicht, im Rahmen derer eine signifikante Anzahl

benachteiligter Kinder erfolgreich in die Bildungsaktivitäten integriert wurden und

kostenlosen Zugang zum Bildungsprodukt erhielten.

Als Teil der Bildungseinheiten und Bedingung für den Zertifikate-Erhalt führten die

TeilnehmerInnen eine Multiplikation der Ökoakademie nach dem „peer-to-peer“

Prinzip in den 12 Schulen durch. Die Jugendlichen, aufgeteilt in kleinere Teams unter

Aufsicht unserer Ökobildner, besuchten in ihren jeweiligen Schulen die so genannte

Klassenstunde und hielten dort eine Unterrichtsstunde zu den Themen ihrer jeweiligen

Fachrichtung „Ökomedien und -politik“, „Öko- und Sozialunternehmertum“ oder

„Ökotechnologien und -innovationen“ ab. Damit wurden noch weitere

TeilnehmerInnen unserer Zielgruppe erreicht. Im Durchschnitt gab es 25 aktive

SchülerInnen in den 12 Schulen, und insgesamt über 300 Jugendliche, die erreicht

wurden.

Alle über 40 Jugendlichen erhielten außerdem die Möglichkeit, an kostenfrei zwei

Ausflügen teilzunehmen. Für manche war dies das erste Mal, dass sie den Naturpark

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„Rusenski Lom“ bzw. beim zweiten Ausflug das Naturreservat „Srebarna“ sowie die

Stadt Tutrakan an der Donau besuchten. Dabei begleitete uns eine ausgebildete

Krankenschwester mit einem für Notfälle ausgestatteten Equipment.

Beim ersten Ausflug fand die Auftaktveranstaltung der Ökoakademie statt. Die

SchülerInnen wurden von der Direktion des Naturparkes „Rusenski Lom“ und vom

WWF zum Tag der offenen Tür im Park eingeladen. Ein Fernsehteam des staatlichen

Fernsehens filmte diesen Besuch. Der Bericht wurde landesweit ausgestrahlt. Nach

diesem Medienauftakt fand ein erstes Seminar statt. Die Gruppe wurde detailliert über

die Ziele und Arbeit der Ökoakademie informiert sowie nach Fachrichtungen aufgeteilt.

Jede Schule präsentierte zudem ihr eigenes, eigens erstelltes Ökowappenzeichen.

Beim zweiten Ausflug wurde das Naturreservat „Srebarna“ mit dem Reservatsmuseum

besucht. Dort hörten die TeilnehmerInnen einen Vortrag über den Umweltschutz im

Reservat sowie nahmen an einem Kennenlern-Spaziergang im Reservat teil. In der

Stadt Tutrakan an der Donau wurde das berühmte Fischerdorf in Begleitung vom Leiter

des Ethnographisches Museums vorgestellt und die Möglichkeiten einer nachhaltigen

Entwicklung der Stadt in einer großen Runde diskutiert.

Die jungen ÖkoakademikerInnen schlossen sich außerdem der Nationalen bTV-

Kampagne „Let´s clean Bulgaria for one day“ an. bTV ist der größte und TV-Sender

in Bulgarien und im Besitz des internationalen Medien-Tycoons Rupert Murdoch. Der

Fernsehbericht über die Ökoakademie wurde mehrmals in den Nachrichten dieses

Senders ausgestrahlt.

Die Ökoakademie wurde nach Seminarreihen je Fachrichtung aufgeteilt. Es fanden

insgesamt 9 Seminare, 3 Werkstätten, 6 Besuche unterschiedlicher Institutionen

(Labors, Radio, Fernsehen, Zeitung, Naturpark usw.) sowie mehrere Arbeitstreffen und

Fachberatungen (Öko-, Medien-, Business- und Gesundheitsexperten) statt, bei denen

Themen wie Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Umwelt und Gesundheit,

Management von geschützten Territorien, Ökomedien, Abfallmanagement &

Recycling, Bio-Produkte & Ökotourismus behandelt wurden.

Ziel der Abschlussveranstaltung war es, das Gelernte der Öffentlichkeit in einer

interaktiven Form vorzustellen. Im Theatersaal vorm Publikum, bestehend aus

MitschülerInnen, Eltern, LehrerInnen sowie Medien wählten die TeilnehmerInnen je

Fachrichtung unterschiedliche Vorstellungen aus: Die „Ökotechnologie“-Gruppe führte

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das Rollenspiel „Ein Tag ohne Elektrizität“ auf. Gleichzeitig wurde das Publikum

befragt, auf welche elektrischen Geräte es verzichten bzw. nicht verzichten könnte. Die

„ÖkounternehmerInnen“ organisierten eine Börse ihrer in den Werkstätten hergestellten

Produkte aus Abfallmaterialien. Das Publikum in der Rolle von Investoren wählte das

attraktivste Produkt aus. Die „Medien“-Gruppe regte eine TV-Debatte zum Thema „Die

elektromagnetische Strahlung – dafür oder dagegen?“ an. Das Publikum wurde vor und

nach der Debatte von den SchülerInnen zu seiner Meinung befragt. Die Ergebnisse

zeigten, dass die Gegner nach der Debatte signifikant weniger geworden waren.

Zum Schluss gab es natürlich die Zertifikate und einen Abschluss-Umtrunk für alle

TeilnehmerInnen, wobei ein Grußwort des Bürgermeisters verlesen wurde. Im

Grußwort wurde auf die Bedeutung der non-formalen Bildung der Canetti Gesellschaft

hingewiesen und die Herausbildung einer ökologischen und zivilgesellschaftlichen

Kultur begrüßt (siehe Anlage 4).

Nach dem Abschluss der Ökoakademie bilden die Jugendlichen eine Alumni-Gruppe,

die sich einmal monatlich in den Räumlichkeiten der Elias Canetti Gesellschaft

sammeln soll, um eigene soziale und ökologische Initiativen zu entwickeln und

durchzuführen.

2.2.8. Projektpartneraktivitäten

Im Semptember 2011 tritt nach Unstimmigkeiten in der bestehenden Partnerstruktur ein

neuer Partner in das Projekt ein (siehe dazu auch Punkt 5). Mit dem neuen

Projektpartner wird eine teilweise Projektumstrukturierung hinsichtlich der

Verantwortungsbereiche durchzogen – die soziale Komponente wird von der IECG

übernommen. Dem Partner wird die Verantwortung für realpolitischen Ökoaufgaben

zugesprochen: die Anleitung und Verwaltung der AG „Ökobusinessentwicklung“ sowie

des Ökoforums.

Die bereits bestehende Expertengruppe „Grüne Wirtschaft in Bulgarien“ schlägt

mit dem Partnerwechsel eine neue Strategie ein, nämlich sich der breiten Öffentlichkeit

monatlich zu präsentieren. Zwei offene Sitzungen fanden zu den folgenden Themen

statt: „ Erneuerbare Energie Entwicklung in Bulgarien – Herausforderungen und

Perspektiven“ sowie „Ökotourismus und die Umweltschutzterritorien – Möglichkeiten

einer nachhaltigen Entwicklung der Region Ruse“.

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Außerdem wurden die Themen des Ökoforums ausgearbeitet. Logistische sowie

fachliche Unterstützung zur Durchführung der Ökoakademie (Saal, Experten, Technik

usw.) wird angeboten.

2.3. Dritte Projektetappe (Januar-Juni 2012)

2.3.1. Ökoakademie

Anfang März startet die Arbeit im Rahmen der zweiten Ökoakademie. Am 10.03.2012

führt eine neu rekrutierte Gruppe aus 40 SchülerInnen aus 12 Oberschulen bzw.

Gymnasien sowie Berufsschulen von Ruse ihre eintägige Auftaktveranstaltung im

Naturpark „Rusenski Lom“ in der Nähe des Dorfes Nisovo. Gleich in der Folgewoche

wurden bereits die ersten Seminare mit den drei unterschiedlichen Fachrichtungen

durchgeführt. Das intensive Programm ist eine Mischung aus Seminaren, Workshops,

Treffen mit Experten sowie Multiplikation in der Schule. Mit der letzeren werden

weitere über 300 Jugendliche erreicht. Außerdem wurde planmäßig ein weiterer

Ausflug für die Teilnehmenden organisiert – in diesem Jahr fiel dieser mit der

nationalen Kampagne „Let´s clean Bulgaria for one day“ zusammen. Die

Jugendlichen leisteten hierbei ihren Beitrag, in dem sie eine illegale Mülldeponie im

Naturpark „Rusenski Lom“ in der Nähe des Dorfes Koshov beseitigten. Über 2 Tonnen

Müll wurden gesammelt und abtransportiert, so dass sogar der führende Privatsender

bTV auf seiner Webseite darüber berichtete.

Am Ende der zweiten Ökoakademie (Anfang Juni 2012) fand erneut eine gemeinsame

Abschlussveranstaltung statt, wobei die Jugendlichen ihren Eltern, Freunden und

Bekannten die Ergebnisse der dreimonatigen Ökoakademie vorstellten.

2.3.2. Outdoor-Festival

Die Arbeit mit den Alumni der ersten Ökoakademie wurde erfolgreich initiiert, in dem

die Jugendlichen zunächst zur Teilnahme an Initiativen der lokalen Zivilgesellschaft

motiviert wurden. Damit wurde auch ein Beitrag für ein nachhaltiges informelles

Lernen geleistet. So schlossen sich die Alumni bspw. der Initiative der bulgarischen

Naturparks an, im Frühjahr Bäume im jeweiligen Naturpark zu pflanzen. Ein weiteres

Event fand iin Zusammenarbeit mit dem Team der Elias Canetti Gesellschaft im Juni

statt: Als Mitveranstalter organisierte zum zweiten Mal die Canetti-Gesellschaft in

Kooperation mit anderen NGOs, der Gemeinde Ruse sowie lokale Unternehmen ein

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großes Outdoor-Festival in Ruse. Die Jugendlichen halfen als Freiwillige bei der

Organisation und Durchführung des Festivals. Zwei Tage (16.-17.06.2012) wurde den

BürgerInnen von Ruse im Stadtpark ein Riesenprogramm an Workshops, Konzerten,

Ausstellungen usw. angeboten. Das Zelt der Elias Canetti Gesellschaft wurde während

dieser Zeit von über 100 Jugendlichen besucht, die zusammen mit den Alumnis aus

Müll verschiedene Dinge wie beispielsweise Tüten, Stifthalter usw. unter dem Moto

„Clochard-Design“ herstellten. Die Alumnis gewannen zudem im Wettbewerb des

„Schönsten Müllmonsters“ den zweiten Platz. Motiviert durch die erreichten Erfolge,

meldeten sich die Jugendlichen bereits jetzt als Freiwillige für die kommende Sommer-

Ökoakademie und Sommer-Ökoschule.

2.3.3. Kinderökoklub

Die integrierte Durchführung von Bildungseinheiten für Kinder wurde fortgesetzt,

erneut mit der Zielgruppe von der Grundschule in Marten, der Stadt nahe Ruse, die

überwiegend von sozial schwachen Familien bewohnt ist. Zudem wurde während der

Osterferien eine Frühjahrs-Ökoschule gemeinsam mit der Stadtbibliothek und den

Kindern von Ruse organisiert. Eine Woche lang wurden 20 Kinder im Alter zwischen

7 und 9 Jahren in der Stadtbibliothek zu den Themen „Erdschätze“, „Wärme und Licht

im Grünen“, „Gelb, Grün, Blau“ und „SOS für die wilde Natur“ beschäftigt.

Ende Juni startete die Sommer-Ökoschule planmäßig, erneut in Zusammenarbeit mit

der Regionalbibliothek der Stadt Ruse. Diesmal fand diese aber auch unter Beteiligung

der Alumni der Ökoakademien statt, damit sie als freiwillige Multiplikatoren der

ökologischen Bildung weitere Erfahrung sammeln konnten.

2.3.4. Weiterbildungsseminar und Evaluation

Die Evaluation der ersten Ökoakademie war die erste Aufgabe im neuen Jahr, die

durchgeführt wurde. Erneut geschah dies mit externer Moderationshilfe. Die zweitägige

Teamklausur setzte sich zudem das Ziel, die Planung für die zweite Ökoakademie

vorzunehmen. Das Ergebnis der Evaluation fiel positiv aus, wobei einige

Verbesserungsvorschläge vom Team für den zweite Gang unterbreitet wurden. Die

durchgeführte Teamklausur Anfang März diente auch der Weiterbildung: neue

Methoden der politischen Bildung wurden vorgestellt und erprobt. Die externe

Moderatorin bot zudem jedem einzelnen Teamer inhaltliche sowie methodologische

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Nachhilfe an. Die Seminareinheiten wurden gründlich im Vorfeld evaluiert und mit

dem Teamer diskutiert.

2.3.5. Projektpartneraktivitäten

Ein Konzept fürs Diskussionsforum wurde ausgearbeitet sowie mit den inhaltlichen und

organisatorischen Vorarbeiten begonnen. Ein Datum für die Durchführung des

Diskussionsforums wurde festgelegt, wobei dieses vom Fortschritt des Projektpartners

in einem anderen Projekt abhing: Es wurde nämlich vereinbart, das Diskussionsforum

im neugebauten Kommunikations- und Besucherzentrum des Naturparkes „Rusenski

Lom“ durchzuführen.

Die Expertengruppe „Grüne Wirtschaft in Bulgarien“ traf sich auch in dieser

Projektetappe wieder. Das Treffen fand an der Universität Ruse statt, mit dem Ziel, sich

über die Energieeffizienz in den unterschiedlichen Lebensbereichen auszutauschen.

Hauptredner war ein Universitätsdozent, der die neuesten Projekte im Bereich

vorstellte. Die Teilnehmenden des Netzwerkes verständigten sich, den Austausch über

weitere Themen online weiterzuführen. Zudem wurden einige Treffen mit Experten

aus anderen Städten durchgeführt, um die Themen der nachhaltigen ökologischen

Entwicklung in der bulgarischen Wirtschaft zu diskutieren.

2.4. Vierte Projektetappe (Juli 2012-März 2013)

2.4.1. Sommer-Ökoschule

Die Sommer-Ökoschule wird erneut als Angebot für die kleinsten SchülerInnen von

Ruse in Zusammenarbeit mit der regionalen Bibliothek angeboten. Im Juli und August

fanden interaktive Seminare zum Thema Umwelt statt. Dabei wurden ein Öko-

Wettbewerb organisiert, eine Abwasserkläranlage angefertigt sowie aus rezykliertem

Papier gefertigte Karten hergestellt, auf der jedes Kind seine eigene Botschaft zum

Umweltschutz mitteilte. Außerdem erstellten die Kinder einen Zookatalog, ein Modell

der eigenen Stadt der Zukunft, einen Dinosaurier-Zoopark, sowie Bilder aus

wiederverwertbaren Materialien. Die Krönung ihrer Arbeit war dann die Ausstellung

mit ihren Produkten in der zweiten Septemberhälfte in den Räumen der

Regionalbibliothek. Äußerst positiv zu bewerten ist dabei, dass die Jugendlichen der

Ökoakademien sich als Freiwillige engagierten, um ihre Erfahrung weiterzugeben.

Insgesamt wurden 68 Kinder ausgebildet.

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2.4.2. Sommer-Ökoakademie

Gleichzeitig wurde in der Direktion des Naturparks "Rusenski Lom" eine Sommer-

Ökoakademie für ältere Schüler (7. bis 9. Klassenstufe) durchgeführt. Innerhalb von

zwei Wochen (Ende Juli bis Anfang August) erhielten zwei Gruppen junger Leute

Grundkenntnisse in den Bereichen Ökopolitik und -medien, Ökotechnologien und

Ökowirtschaft. Durch interaktive Lehrformen aus praktischen und teoretischen

Elementen sowie Feldforschung ("Brjag"-Zeitung und regionales Gesundheitsamt)

bekamen die Schüler die Möglichkeit, ihren Ferienalltag mit nützlichen

Beschäftigungen zu kombinieren. Insgesamt beteiligten sich 20 Jugendliche. Im

September, zum Schuljahresbeginn, erhielten die SchülerInnen ihre Zertifikate als

formelle Bestätigung ihres Engagement im Sommer.

2.4.3. Evaluation Ökoakademie und Kinderökoklub

Eine zweitägige Teamklasur mit Evaluation der Ergebnisse der Ökoakademie und des

Kinderangebots fand im August während des Festivals "Flammende Donau" in

Tutrakan statt. Ziel der Klausur war, die Ergebnisse des Bildungsangebots kritisch zu

bewerten und die kommenden Aktivitäten im Projekt „Mensch, Technologien,

Umwelt“ zu planen. Insgesamt wurde positiv festgestellt, dass das gesammelte Know-

how (Problemidentifizierung, Zielsetzung, Planung der Bildungseinheiten,

Methodenauswahl, interaktive Form des Unterrichts usw.) im Bereich der non-formalen

ökologischen Bildung sehr gut mit den Bedürfnissen der Zielgruppen korrespondiert.

Deswegen ist es empfehlenswert, die Prozesse genau zu dokumentieren und die

Ergebnisse des Projekts festzuhalten und zu multiplizieren. Eher negativ wurde

festgestellt, dass solche non-formalen Bildungsangebote ohne externe Finanzierung (sei

es durch Projektförderung oder durch den Staat/die Gemeinde) nicht in der Form und

vor allem für die sozial schwachen Kinder und Jugendliche nicht zugänglich sind.

Zudem wurde die Multiplikation der Ergebnisse als wichtiges Ziel der letzten

Projektmonate identifiziert.

2.4.4. Dokumentation Ökoakademie

Nachdem bei der Teamklausur festgestellt wurde, dass eine Dokumentation der

Ergebnisse essentiell für deren Sicherung und Verbreitung ist, wurden die letzten

Monate im Projektverlauf darauf ausgerichtet, dieser Aufgabenstellung mit großem

Engagement gerecht zu werden. Das Team musste noch einmal alle Bildungseinheiten

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Review passieren lassen und in Hinsicht auf die weitere Nutzung der Bildungsschemata

entsprechend kommentieren. Die Zielsetzungen wurden genau geprüft, die

Methodenauswahl bei mehreren Arbeitstreffen diskutiert und kritisch bewertet, der

gesamte Prozess der Planung einer Bildungseinheit erneut reflektiert und genauest

dokumentiert. Die ganze Dokumentation wurde vorbereitet, um für die Herausgabe

eines Methodenhandbuches sowie einer Ergebnispublikation nützlich zu sein.

2.4.5. Dokumentation Kinderökoklub

Ebenso wurde mit der Bildungsarbeit im Kinderökoklub verfahren. Eine Reflexion und

Dokumentation der Aktivitäten der letzten Jahre wurde durchgeführt. Regelmäßige

Arbeitstreffen wurden organisiert, um den Prozess und die Projektergebnisse für die

Zielgruppe der jüngsten SchülerInnen zu kommunizieren.

2.4.6. Publikation

Die wichtigste Aufgabe in der Projektschlussphase war die Publikation der Ergebnisse.

Die durchgeführte Dokumentation der Ergebnisse und die Reflexion der

Methodenarbeit waren die Basis für die Erstellung der Publikation inkl.

Methodenhandbuch. Eine elektronische Variante mit der Publikation und dem

Methodenhandbuch wurde in allen Schulen in Ruse verbreitet. Die Printversion steht

allen Interessierten in der Bibliothek der Canetti-Gesellschaft zur Verfügung.

2.4.7. Multiplikation der Ergebnisse

Die Multiplikation der Ergebnisse war ein wichtiges Ziel in der Schlussphase des

Projekts. Ein offizielles Treffen mit LehrerInnen aus Ruse und der Region wurde im

Oktober organisiert. Insgesamt waren 18 Personen (von 9 Schulen der Stadt) anwesend.

Das Ziel war, einen Dialog zur Rolle der non-formalen ökologischen Bildung für die

Zukunft herzustellen sowie die Möglichkeiten ihrer Integration im Schulbereich zu

gewährleisten. Zudem wurden Erfahrungen in der Bildungsarbeit ausgetauscht und die

bestehenden Kontakte gestärkt.

2.4.8. Projektpartneraktivitäten

Wie geplant wurde in der laufenden Projektphase ein Nationales Diskussionsforum

für ökologische Modernisierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Bildung im Juli

2012 durchgeführt. Die Lektoren waren namenhafte Persönlichkeiten des WWF

Bulgarien und des Verbands der Nationalparks in Bulgarien. Die insgesamt 30

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Teilnehmer waren VertreterInnen von NGOs und Institutionen sowie aus der

Wirtschaft.

In den Monaten September, Oktober und November evaluierte der Projektpartner die

Projektergebnisse fasste sie in einem Bericht zusammen.

Regelmäßige Treffen der Expertengruppe „Grüne Wirtschaft“ fanden im Januar,

Februar und März 2013 statt. Themen der Treffen waren die Entwicklung der

Wirtschaft in den naturgeschützen Zonen, der Naturpark „Rusenski Lom“ als

touristisches Reiseziel sowie die Wasser- und Abwasserwirtschaft – Herausforderungen

und Perspektiven der Entwicklung. Insgesamt beteiligten sich 30 ExpertInnen.

3. Projektnetzwerk Das Projektnetzwerk erweiterte sich im Laufe des Projektes kontinuierlich. Mit den

Projektaktivitäten wurden alle Schulen von Ruse erreicht sowie eine Grundschule aus

der Region. Am besten lief die Zusammenarbeit mit der Regionalbibliothek, der

regionalen Gesundheitsbehörde und dem regionalen Umweltamt, was die

Nachhaltigkeit der Projektaktivitäten gewährleistet. Unsere Bildungsexperten werden

für weitere ökologische Initiativen dieser Partner angefragt. Mit der Universität Ruse

sowie Öko-Vereinen aus Ruse und der Region gab es ebenfalls eine sehr gute

Zusammenarbeit hinsichtlich der ökopolitischen Ziele des Projektes. Mit der Gemeinde

Ruse kooperierte das Projektteam vor allem im Bereich der logistischen Unterstützung

bei der Durchführung des Umweltfestivals sowie durch anwesende Experten beim

nationalen Diskussionsforum und bei einigen der Arbeitstreffen der Expertengruppe.

Auf nationaler Ebene konnten gute Kontakte mit dem WWF Bulgarien und dem

Verband der Nationalparks sowie weiteren Ökoorganisationen, die im Bluelink-

Netzwerk involviert sind, geknüpft werden. Außerdem wurden Kontakte zum

führenden Fernsehsender bTV im Rahmen der Nationalen Kampagne „Let´s clean

Bulgaria for a day“ hergestellt. Des Weiteren konnten die Kontakte mit den

Universitäten Ruse und Plovdiv sowie zum Nationalen Ökoenergieforum und NGOs im

sozialen Bereich intensiviert werden.

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4. Fazit: Bewertung der Projektmaßnahmen und Methoden Die PR und Medienarbeit im ganzen Projekt ist sehr positiv zu bewerten. Die

Ökoakademie, die Bildungsangebote für Kinder vor allem in den Ferien sowie die

Veranstaltungen im Bereich „Grüne Wirtschaft“ sind öffentlich und sehr deutlich im

regionalen Maßstab erkennbar. Auf Einladung des Gemeinderadios Ruse gab es

regelmäßige Sendungen, die über den Fortschritt des Projekts berichteten.

National wurde über die Projektaktivitäten im einflussreichsten TV-Sender des Landes

bTV berichtet. Die Auftaktveranstaltung der Ökoakademie wurde vom Fernsehteam

des nationalen Fernsehens gesendet.

Während der Ökoakademie wurden in der Fachrichtung „Ökopolitik und -Medien“

Werbematerialien ausgearbeitet, eine Serie von Plakaten zur Popularisierung von

erneuerbaren Energien in den Schulen in Ruse erstellt, Umweltkalender für 2012 mit

Fotos des Naturparks „Russenski Lom“ von SchülerInnen der Ökoakademie entworfen

(ohne Druck) für alle Schulen in der Stadt sowie Institutionen. Weiterhin erarbeiteten

die Jugendlichen ein Transparent, das die Ökoakademie und die Vorteile der non-

formalen Bildung vorstellt. Das Transparent wurde beim Stadt-Festival benutzt, um

damit für neue TeilnehmerInnen für die Sommerökoschule und Sommerökoakademie

zu werben.

Der Sonderfall Ivan D. – in der Ökoakademie gab es einen sehr schwierigen

Sozialfall: Der Jugendliche kommt aus sehr armen Familienverhältnissen, lebt oft ohne

Strom, ohne Telefon, kein Handy. In Zusammenarbeit mit der Psychologin der

Berufsschule für Schifffahrtstechnik der Schüler wurde er voll integriert, es gab

zusätzliche Betreuung und zahlreiche Gespräche. Ein Weihnachtsgeschenk wurde ihm

im Rahmen dieser Betreuung am 06.12.2011 zum Nikolaustag überreicht - eine

Winterjacke. Er entschied sich, dies als Geheimnis bis zum neuen Jahr zu wahren,

damit er seinen Mitschülern erzählen konnte, die Jacke von seinen Eltern zu

Weihnachten geschenkt bekommen zu haben.

In den durchgeführten Ökoakademien wurden die neuen Methoden und die gewählte

thematische Ausrichtung erfolgreich getestet – mit sehr guten Ergebnissen. Die

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Motivation der SchülerInnen zur Teilnahme war sehr groß, obwohl die Seminare,

Workshops und Ausflüge meistens an Wochenenden stattfanden. Es gab Treffen bzw.

Besuche bei Behörden und Institutionen auch unter der Woche, hier meistens abends

bzw. in der schulfreien Zeit. Trotzdem war die Aussteigerquote sehr niedrig: von

insgesamt 106 Jugendlichen, die sich für die zwei Ökoakademie während der Schulzeit

und im Sommer angemeldet hatten, absolvierten 100 Jugendliche diese erfolgreich. Das

entspricht einer Quote von 94%. Die im Antrag avisierte Sozialquote (Teilnahme von

Jugendlichen aus sozial schwachen Familien, von Minderheiten und/oder mit

Behinderung) von 10 % wurde stets überboten (in der ersten Ökoakademie wurden

35%, in der zweiten 30% erreicht), so dass auch die sozialen Ziele des Projektes in

vollem Umfang und darüber hinaus erfüllt wurden.

Mit der Realisierung des Projektes durch die Internationale Elias Canetti Gesellschaft

und ihre Partner, mit der Unterstützung vom Haus am Maiberg, haben wir ein in

vielerlei Hinsicht innovatives Modell einer non-formalen ökologischen Bildung

entwickelt. Das Modell bestand aus Bildungsangeboten für die kleinsten SchülerInnen

(6-12 Jahre) integrativ in der Schule und als Ökoschule in den Ferien sowie

Ökoakademien für Jugendliche (12-18 Jahre) als außerschulische Aktivitäten. Bei der

Themenauswahl wurde zum einen innovativ darauf geachtet, dass Theorie und Praxis

immer in einem guten Verhältnis stehen. Die Seminarreihen wurden von Werkstätten,

Besuchen vor Ort sowie Gruppenarbeit und öffentlichen Präsentationen und

Multiplikation gefolgt. Zum anderen wurde immer Wert auf Interdisziplinarität gelegt.

Das Thema Umwelt wurde aus unterschiedlichsten Blickpunkten und

widersprüchlichsten Interessenslagen zugänglich gemacht.

Dabei wurde eine zusätzliche Perspektive für die Zielgruppe aufgezeigt: Wie ist der

Einfluss der Umwelt auf die Gesundheit des Menschen? Grund dafür war, dass die

ökologische Bildung die Umweltproblematik bislang oft zu einseitig betrachtet,

nämlich wie die Menschheit als Ganzes auf die Umwelt wirkt, und nicht umgekehrt.

Wert wurde hierbei auf die persönliche und „leibliche“ Erfahrung der Umweltschäden

für die einzelne Person gelegt. Damit hoffen wir, den Prozess der

Bewusstseinsänderung zu beschleunigen, denn der Umweltschutz wird oft als

Gruppenverantwortung wahrgenommen. Wir verankern demnach die persönliche

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Verantwortung durch die Erfahrung der Auswirkungen der Umweltschäden auf die

Einzelperson.

Durch die Verwendung einer interaktiven Lehrmethodik (Methodeninnovation) konnte

dies zusätzlich verstärkt werden, denn damit können wir die Interessen und

Bedürfnissen der Zielgruppe besser berücksichtigen. Basierend auf ihren persönlichen

Erfahrungen mit den Unterrichtsthemen wird darauf afgebaut, dass es eine langfristige

Einstellungsänderung vor allem in ihrem alltäglichen Leben herbeigeführt wird.

Modellhaft war zum einen die ergebnissorientierte Arbeit mit den Kindern und

Jugendlichen, zum anderen auch die Einbeziehung fast aller Schulen in Ruse in die

Projektarbeit. Das Wissen, die Fähigkeiten und die Einstellungen wurden zielgerichtet

verändert, so dass am Ende des Bildungsprozesses immer ein Produkt stand, sei es ein

Plakat, ein Radio-Podcast, eine Inszenierung oder aber ein Unterricht vor den

Mitschülern sowie eine Werkstatt mit den Jüngeren. Dabei fand dies im örtlichen

Netzwerk der unterschiedlichsten Institutionen und Partner wie die örtlichen Umwelt-

und Gesundheitsschutzinstitutionen, die Medien, die Universität, der Naturpark. Die

Bildung war nicht mehr im Schulgebäude „eingeschlossen“. Eigene Erlebnisse und

Erfahrungen konnten damit generiert sowie durch die Erfüllung von praktischen

Gruppenaufgaben reflektiert werden, unterstützt von lokalen Experten.

Am Ende der Projektarbeit stand auch ein Produkt: ein Methodenhandbuch mit

zusammengefassten und reflektierten Erfahrungen und Know-how der letzten Jahre.

Zusammen mit einer Projektpublikation von insgesamt 171 Seiten und DVD mit

Anlagen und weiteren Beispielen von der Projektarbeit wurde diese in allen Schulen

von Ruse verbreitet. Das ist innovativ und modellhaft für die bulgarischen NGOs

zugleich.

5. Zusammenarbeit der Partner vor Ort Die Zusammenarbeit mit dem ursprünglichen Partner im Projekt Caritas-Ruse war

problematisch, was nach mehrmonatigen Verhandlungen dazu führte, dass der Partner

aus dem Projekt ausstieg.

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Mit der Auswahl des neuen Partners „Klub der Freunde des Volksparks Rusenski Lom“

wurden die Probleme im Sinne einer erfolgreichen Weiterführung des Projekts für alle

Beteiligten zufriedenstellend gelöst. Die Aufgabenverteilung auch unter den neuen

Gesichtspunkten funktionierte gut, Synergieeffekte wurden genutzt. Die

Kommunikation war reibungslos und von gegenseitigem Respekt und Verständnis

geprägt.

6. Projektkosten Im 2,25 Jahre andauernden Projekt wurden insgesamt 113.947.40 Euro ausgegeben

davon 12.225 Euro als Eigenleistung der Internationalen Elias Canetti Gesellschaft und

ihrer Partner sowie weitere 44.750 Euro von Drittpartnern (24.750 Euro von Renovabis

sowie 20.000 Euro von den Stiftungen Liebenau, Agapedia und St. Franziskus).

Regelmäßige Finanzberichte mit Kopien der Einzelausgaben wurden zugeschickt.