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© Handwerkskammer Konstanz, Webersteig 3, 78462 Konstanz
Kosten im Griff?Prozessorientiert kalkulieren in der MedizintechnikFachvortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe
Forum Medizintechnik Tuttlingenam 24.11.09 BBT-Tuttlingen
Referent:Walter Schulz
Dipl. Betriebswirt (FH)Controller (RKW)
Betriebsw. Berater HWK Konstanz
24. November 2009 Kosten im Griff? 2
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Ziele der Fachreihe Forum Medizintechnik Tuttlingen
Begleitunterstützung und Impulsgebung von Innovationsprozessen in der Medizintechnik
Informationsmöglichkeit über moderne Medizintechniken
Fach- und Erfahrungsaustausch mit hohem Praxisbezug auch über innerbetriebliche Aspekte
Abendablauf:Abendablauf:
19.05 bis 20.30 h Fachvortrag19.05 bis 20.30 h Fachvortrag
20.30 bis 20.50 h Fachdiskussionen/Fragen/Kritik/Empfehlung20.30 bis 20.50 h Fachdiskussionen/Fragen/Kritik/Empfehlung
20.50 bis 21.00 h Wie kann es weitergehen?20.50 bis 21.00 h Wie kann es weitergehen?
24. November 2009 Kosten im Griff? 3
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Direkte Ziele des Fachabends „Kosten im Griff?“ innerhalb der Reihe Forum Medizintechnik Tuttlingen Kurze Einführung und „Wiederauffrischung“ von Grundlagen der Kosten-
und Leistungsrechnung generell Vorstellung grundsätzlicher Kalkulationsverfahren in der
Medizintechnik Darlegung ihrer praktischen Anwendungsmöglichkeit in der
Medizintechnik Definition der heute Abend verwendeten betriebswirtschaftlichen
Begriffe Herausarbeitung und Darlegung der kalkulationstechnischen
Besonderheiten der Medizintechnik gegenüber anderen Gewerken Die Prozesskostenrechnung im Vergleich bzw. in der Detailbetrachtung zu
den oben behandelten „klassischen“ Kalkulationsverfahren
24. November 2009 Kosten im Griff? 4
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Direkte Ziele des Fachabends „Kosten im Griff?“ innerhalb der Reihe Forum Medizintechnik Tuttlingen
Zusammenführung der beiden Gegenüberstellungen mit den aus meiner Sicht letztendlichen 3 Kernfragen:
1. Was ist die beste Kalkulationsform, das beste Kalkulationsverfahren in/für die Medizintechnik?
2. Passt die prozessorientierte Kalkulation in bzw. für die Anforderungen der Medizintechnik
3. Kriegen wir über das Anpassen unserer Kalkulation die Kosten (besser!) in den Griff?
24. November 2009 Kosten im Griff? 5
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Indirekte Ziele des Referenten beim Fachabend „Kosten im Griff?“ innerhalb der Reihe Forum Medizintechnik Tuttlingen
Impulsgeber zu sein
Erfahrungen aus der Beratungsarbeit in eine Zusammenführung des mannigfaltigen Praxiswissens der Zuhörer zu vereinigen
Aufbau einer Dialogs- bzw. Erfahrungsbegegnungs-möglichkeit zum Thema
Stichwort: Heute Abend schließt keine Reise ab, sondern es beginnt eine!
24. November 2009 Kosten im Griff? 6
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Ihr Referent heute Abend
Walter Schulz52 Jahre altVerh. 2 Kinder Gelernter Kaufmann im Groß- und AußenhandelMehrjährige Berufspraxis im Baustoff- und Baulelementehandel, sowie im Handel von LandesproduktenStudium als Dipl. Betriebswirt (FH) sowie Begleitausbildung zum Controller (RKW)Seit 20 Jahren betriebsw. Berater der Handwerkskammer Konstanz mit ganzheitlichen Anforderungen der Betriebswirtschaftslehre für unsere MitgliedsbetriebeSport treiben (Skifahren) und lesen
24. November 2009 Kosten im Griff? 7
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Die Kosten- und Leistungsrechnung eingebunden in das System des Betrieblichen Rechnungswesens (Übergänge und Datennutzungen fließend)
DasBetriebliche
Finanz- und Rechnungs-wesen
Buchhaltung incl. Steuerlichem
Abschluss
Die Kosten- undLeistungs-rechnung
Das (betriebswirtschaftliche)
Controlling
ExternesRechnungswesen,Vergangenheits-
orientiert
InternesRechnungswesen,
Gegenwarts-orientiert
InternesRechnungswesen,
Zukunfts-orientiert
24. November 2009 Kosten im Griff? 8
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Die Kalkulation
Kostenträger-
Rechnung
Kostenträger-Stückrechnung /
Kalkulation
Kostenträger-Zeitrechnung / Kurzfr. Erfolgs-
Rechnung z. B. Datev-BWA
24. November 2009 Kosten im Griff? 9
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Die Kosten- und Leistungsrechnung
Die Kosten- und
Leistungsrechnung
Kostenarten-Rechnung
Welche Kostensind angefallen?
Kostenstellen-Rechnung
Wo sind die Kosten angefallen?
Kostenträger-Rechnung
Wofür sind dieKosten angefallen?
Es geht hier also um die Verteilung der Kostenauf einen Kostenträger, z. B. ein medizinisches Instrument
24. November 2009 Kosten im Griff? 10
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Die Aufgaben der Kalkulation, Auszüge („Akademischer Ansatz“)Grundlage Zielsetzung Ausrichtung Ausrichtung
Übergeordnetes
Ziel
Rentabilität
Gewährleisten,
Steigern,
Maximieren
Berechnung von Preisuntergrenzen
(innerbetriebliche oder außerbetriebliche Verrechnung)
Entspricht einer „eigentlichen“ Kalkulation
Langfristige
Preisuntergrenze
Kurzfristige
Preisuntergrenze
Bestandsbewertungen von fertigen und halbfertigen Produkten
Berechnung der Profitabilität einzelner Kostenträger
Produkteliminierungs-entscheidungen
Produktforcierungs-entscheidungen
24. November 2009 Kosten im Griff? 11
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Praktische Probleme (in) der Kalkulation
Praktische eigene Wirklichkeit kalkulatorisch (kompakt, in Zahlen zusammengefasst, generell gültig) zu erfassen!
Klare betriebswirtschaftliche Zielsetzung zu verfolgen!
Liquidität Rentabilität Nachhaltigkeit
Praktische Marktwirklichkeit zu treffen! Organisatorische Rahmenbedingungen
(Zeit, Instrumente, Ressourcen) vorhalten zu können
Vernetzungen (Lerneffekte, Erfahrungen, Kommunikation) innerhalb des Betriebes bzw. innerhalb Abteilungen oder Zuständigkeiten herstellen zu können
24. November 2009 Kosten im Griff? 12
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Kalkulationslösungen bzw. –vorgehensweisen in der Medizintechnik Prozesskostenrechung in verschiedenen Differenzierungen Entwicklung einer differenzierteren Vorgehensweise mit Betrachtung der
Kosten unter Beschäftigungsgesichtspunkten Aufstellen eines Betriebsabrechnungsbogen (BAB) zur Ermittlung der
Zuschlagssätze zur Umlage der Gemeinkosten auf die entsprechenden Einzelkosten in der Vollkosten- (Zuschlags-) Kalkulation
Ermittlung der eigenen betrieblichen Stundenverrechnungssätze unter DB-Gesichtspunkten
Ermittlung der eigenen betrieblichen Stundenverrechnungssätze (Praktizierung letztendlich einer einfachen Divisionskalkulation)
Heranziehung von eigenen betrieblichen Erfahrungswerten (Kalkulieren aus Bauch und Intuition, Stichwort: „Mehr Kunst als Wissenschaft“ völlig OK!?)
Orientierung an der Preisempfindlichkeit der Kunden Orientierung am Wettbewerb Orientierung an Vorgaben Empfehlungen von Dachverbänden etc.
Grad d es „akad.“ Vorgehens
24. November 2009 Kosten im Griff? 13
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Systematik/ Vorgehensweise im BAB (siehe kleines Fallbeispiel auf gesondertem Arbeitsblatt)
K O S T E N S T E L L E N
K O S T E N A R T Hauptbereich
EURO Material- Fert.-Bereich Bereich
Fertigungsmaterial 100.000 100.000 Fertigungslohn 80.000 80.000
Hilfs-/Betr.-stoffe 6.000 200 3.600 Energie 20.000 800 RestHilfslöhne 32.000 :3 :10Steuern 24.000 2.000 2.500 Raumkosten 16.000 :2 :4Bürokosten 14.000 0 0 Abschreibungen 28.000 2.000 18.000 Fuhrpark 0 0 0
24. November 2009 Kosten im Griff? 14
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Die Aufgaben der Kalkulation, Auszüge, („Praxisansatz“)Grundlage
Vorgabe/ Kriterien Methode „Philosophie“
Methode „Philosophie“
Methode „Philosophie“
Übergeordnetes
Ziel
Rentabilität
gewährleisten,
steigern,
Maximieren
Vollkostenrechnung Teilkosten-/ DB- Rechnung Prozesskosten-
rechnung
Kalkulation bildet die betriebliche
Wirklichkeit ab
chronologisch,
zielorientiert
Kalkulation ist transparent und übersichtlich
Kalkulation ist wenig aufwendig und recht „unbürokratisch“
Kostenverteilung passiert verursachungsgerecht Kalkulation bietet Übersichts- und
Verbesserungspotential
in der Ablauforganisation
Kalkulation bietet Erkenntnisse zur Kostenkontrolle bzw.
Kostensenkung
24. November 2009 Kosten im Griff? 15
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Systematik/ Vorgehensweise im BAB (siehe kleines Fallbeispiel)
1. Zahlenmäßige Dokumentation der Kostenarten
EK Fert. Material Fert. Lohn
GK (siehe Beispiel)
2. Verteilung der Kostenarten auf die HK-Stellen unter Herbeiziehung geeigneter Umlageschlüssel bei der GK
3. Vergleich der Ist-Zuschläge mit den Normalzuschlägen mit der evtl. Konsequenz um Anpassung der Kalkulationswerte (Kostenträgerrechnung)
24. November 2009 Kosten im Griff? 16
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Dokumentationsversuch: Betriebswirtschaftliche Gegenüberstellung eines Betriebes der Medizintechnik z. B. gegenüber einem handwerklichen Fensterbauer
Fensterbaufachbetrieb Chirurgiemechanik-Betrieb Keine/kaum homogene Auftragsgrößen
(unterscheiden sich gewaltig!)
Orientierung/Abrechnung/ Kalkulation an/in Stundenverrechnungssätzen
Kalkulation über BAB (Betriebsabrechnungsbogen) Vollkostenrechnung betriebsw. wenig sinnvoll
Betriebsablaufprozesse (besonders bei „Auswärtsspielen“) total individuell
Baustellenanfahrt und Baustellensituationsrisiko
Wetterrisiko
Risiko mehrerer an einer Baustelle arbeitender Gewerke (schränken eigenen Ablauf ein)
Relativ homogene Stückkosten
Abrechnung/ Kalkulation in Kostenträgern (Instrumente)
Kalkulation über BAB (Betriebsabrechnungsbogen) Vollkostenrechnung betriebsw. durchaus sinnvoll
Betriebsablaufprozesse („zuallermeist Heimspiele“!) strukturiert
Keine Baustellenanfahrt und kein Baustellensituationsrisiko
Kein Wetterrisiko
Kein Risiko durch Einschränkung anderer Gewerke
24. November 2009 Kosten im Griff? 17
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Fensterbaufachbetrieb Chirurgiemechanik-Betrieb
Durchaus Produkthaftung, jedoch nicht im Höchstrisikobereich *Menschliches Leben
Im Allgemeinen „Iso-Zertifizierungs-Frischlinge“
Prozesskostenrechnung wenig bis gar nicht sinnvoll
Zielgruppe, Kundenstruktur: private Bauherren, Architekten speziell, manchmal „zickig“
Nachtragsarbeiten nahezu logisch aber betriebsw. höchst interessant (besonders im öffentlichen Ausschreibungsverfahren)
Leistungsregion: Inland, Vereinzelt: Europäisches Ausland
Produkthaftung, im Höchstrisikobereich *Menschliches Leben
Im Allgemeinen „Iso-Zertifizierungs-Pioniere“
Prozesskostenrechnung durchaus sinnvoll
Zielgruppe, Kundenstruktur: Klinikmanagement, Ärzte, Profi-Verteiler sehr anspruchsvoll
Nachtragsarbeiten/ Nachorderungen eher die Ausnahmen
Leistungsregion: Inland, Europäisches und Außereuropäisches Ausland
Dokumentationsversuch: Betriebswirtschaftliche Gegenüberstellung eines Betriebes der Medizintechnik z. B. gegenüber einem handwerklichen Fensterbauer
24. November 2009 Kosten im Griff? 18
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Stärken und Schwächen der Vollkostenrechnung
Stärken Schwächen Standardisiertes Verfahren
Versuch, alle Kosten zu verrechnen
Betriebsablauf wird schon recht gut kalkulatorisch gespiegelt
Ausgezeichnetes Kalkulationssystem bei strukturierten (industriellen) Produktionsabläufen
Ausgezeichnetes Kalkulationssystem bei preislich weitgehend homogenen Kostenträgern (z.B. keine hundertfachen Multiplikatoren bereits im Materialbereich, Fensterbauer setzt an einem Tag eine Fensterolive und an den nächsten Tagen einen kompletten Wintergarten)
Angenommene Linearität der GK-Zuschlagssätze auf die jeweilige Einzelkostenposition
Das Zuschlagssystem wird so zu sagen „doppel-gemoppelt“. Neue Einzelposition „Herstellkosten“ ist in der Konsequenz bereits eine zusammengesetzte EK/GK-Position
Neue Basiseinzelkostenposition besteht bereits aus addierten EK- plus GK- Positionen (siehe z. B. Herstellkosten)
Setzt in der totalen Konsequenz eine sehr leistungsfähige, flexibel agierende Kostenarten/Kostenstellenrechnung (Betriebsabrechnungsabteilung) voraus Vorhaltung einer solchen (eigenständigen) Abteilungen ist meist nur größeren (Industrie-) Betrieben möglich
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Stärken und Schwächen der TeilkostenrechnungStärken Schwächen
Orientiert sich am Beschäftigungsgrad Ist damit n. m. E. schon eine Art Prozesskostenrechnung
Ignoriert und eliminiert damit die gesamten Schwächen
Ausgezeichnetes Verfahren für betriebswirtschaftliches Controlling
Produkteliminierungsentscheidungen Entscheidungen hinsichtlich Forcierung
einzelner Produkte oder Produktgruppen (Stichwort: mehrstufige DB-Rechnung),
Produkt-, Produktgruppen- Produktbereichs-Profit-Center-Rechnungen
Orientiert sich an einem über die beschäftigungsabhängigen Kosten hinaus zufließenden Betrag (Deckungsbeitrag) und damit nur an einem relativen Gewinn
Ignoriert sehr oft links aufgeführte Nachhaltigkeits- und Folgevoraussetzungen
24. November 2009 Kosten im Griff? 20
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Stärken und Schwächen der TeilkostenrechnungStärken Schwächen
Ausgezeichnetes Verfahren, um mit/auf den/die
betriebsw. Möglichkeiten eines nachträglichen Auftrages „zu spielen“, zu spekulieren
Ausgezeichnetes Verfahren im Falle von Auftragsflauten, mit der Hoffnung „auf bald aufkommenden Wind“
Unterstützendes Verfahren im Falle eines Auftrages mit hohem Prestige- oder Erfahrungsgewinnungscharakter
Kein bzw. kaum Potential zur Gemeinkostensenkung
Kein bzw. kaum Potential für Erkenntnisse der Organisationsverbesserung
24. November 2009 Kosten im Griff? 21
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Stärken und Schwächen der ProzesskostenrechnungStärken Schwächen Kann die Schwächen der Vollkostenrechnung,
besonders im Thema angenommene Linearität der Verwaltungskosten und Vertriebskosten auf die Auftragsgröße, deutlich verringern, evtl. sogar ganz ausmerzen
Kann besonders bei anspruchsvollen Produkten bzw. komplexen Instrumenten zu einer klareren und auch attraktiveren Preisgestaltung führen (siehe anliegende Praxiskalkulationen)
Kann helfen, organisatorische Schwächen und unwirtschaftliche Abläufe zu erkennen
Kann in der Kombination von klassischer Vollkostenzuschlagskalkulation und kapazitätsorientierter Stundensatzrechnung zu einer wirklichen „ehrlichen“ und verursachungsgerechten Kalkulationsmethodik führen
Erfordert eine (recht) komplexe Ist-Aufnahme der Arbeitsprozesse
Erfordert dementsprechend eine Aufnahme und Bewertung der Ablauf- und Aufbauorganisation
Erfordert vor Erhalt von Optimierungs-informationen zunächst eine beträchtliche zeitliche und monetäre Investition
Ist sicher in ganzheitlicher Konsequenz für KMU keine eigenständige Kostenrechnungslösung
PKR spielt dann ihre Stärken aus, je anspruchsvoller und herausfordernder sich die Qualitätsansprüche darstellen.
24. November 2009 Kosten im Griff? 22
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Für wen eignet sich die Prozesskostenrechnung bzw. welche Fertigungsvoraussetzungen liegen vor? Steigende Anzahl von Produktvarianten
und somit einer erhöhten Anzahl von kleineren Aufträgen ?
Kürzere Produktionszeiträume bei einer gesteigerten Flexibilität ?
Kürzere Lebenszyklen der Produkte
Gestiegene Anforderungen an Service und Qualitätssicherung ?
Erhöhtem Einsatz der EDV ?
24. November 2009 Kosten im Griff? 23
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Prognose: Kostenzusammensetzungen in % bei Industriebetrieben (aus Fachbuch Posluschny/Treuner *Prozesskostenmanagement)
25
5
45
1015
25
1010
20
35
25
117
21
36
0
10
20
30
40
50
1960 2000 2020
MEKMGKFEKFGKV&VK
24. November 2009 Kosten im Griff? 24
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Was versteht sich unter einem Prozess im Detail:
Ein Prozess ist die Zusammenfassung logisch zusammenhängender Arbeitsschritte, die einen bestimmten Input in einen bestimmten Output transferieren.
Quelle: Poluschny/Treutner, Prozesskostenmanagement,
Oldenbourg-Verlag
24. November 2009 Kosten im Griff? 25
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Grundgedanke der Prozesskostenrechnung:
Die Kosten werden nicht bereichs- bzw. abteilungsweise erfasst, sondern entlang der Prozesse und damit bereichs- oder zumindest kostenstellenüberfassend.
Quelle: Jossé, Basiswissen Kostenrechnen,
Oldenbourg-Verlag
24. November 2009 Kosten im Griff? 26
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Definition und Ziele der Prozesskostenrechnung
Definition:
Vollkostenrechnung, bei der die Gemeinkosten auf „dahinterliegende“ Aktivitäten/Prozesse verrechnet werden.
Ziele:
Transparenz im GemeinkostenbereichGemeinkostenmanagementOptimierung von Prozessen (Prozessreduktion, -verknüpfung, -eliminierung)Effizienzverbesserung
Deckungsbeitragsgesichtspunkte einfließen zu lassen (s. Fallbeispiel)
24. November 2009 Kosten im Griff? 27
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SystematikProzessansicht
Einkauf Warenannahme Qualitätsprüfung Lager (Bsp. HKST
Material)
Material einkaufen Materiallieferung entgegennehmen
Eingangsprüfung für Material
durchführen
Material lagern
Arbeitsvorbereitung Basisfertigung Endfertigung Endkontrolle (Bsp. HKST
Fertigung)
Traditionelle Sicht
Materialien disponieren, Maschinen
einstellen
Fertigungsprozesse
Phase 1 – 10
Veredelungs-prozeße
Phase 1 -5
Qualitätskontrolle
Phase 1 - 3
24. November 2009 Kosten im Griff? 28
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SystematikProzessansicht
Abt. Kalkulation Abt.: ReWe,
Buchhaltung
Abt: Kundenkorrespon-denz, Mahnwesen
Abt. Controlling (Bsp. HKST
Verwaltung)
Materialeinzelkosten erfassen, Prozesse der
Materialdisposition von der Anlieferung bis zum
Fertigungsende berechnen
Rechnungen erstellen,Versand- u. o. Zollpapiere
fertig machen,Eingangs-/
Ausgangsrechnungen,Aufwendungen verbuchen
Rechnungsabschlüsse vorbereiten
Zahlungseingänge verfolgen,
Fällige Rechnungen mahnen
Abgeschlossene Aufträge
nachkalkulieren,Kunden- und
Auftragsgruppensegmentierungen durchführen,
Erkenntnisse für die zukünftige
Unternehmensführung durchführen und dokumentieren
Abt.: Marketing, strategischer Vertrieb
Abt. operativer Vertrieb
Abt. Kundenbetreuung u. -pflege
(Bsp. HKST
Vertrieb)
Traditionelle Sicht
Werbe- und Verkaufsmaßnahmen
überprüfen,den eigenen Internetauftritt
evaluieren,Markt- und
Wettbewerbsbeobachtungen
Konkrete Angebote erstellen (Neue) Schlüsselkunden
besuchen,Mit Vetriebspartnern u./o.
Endkunden Konditionen neu verhandeln
Kundenreklamationen aufnehmen und
Lösungen finden„verweiste“ Kunden neu
ansprechen und versuchen neu zu
gewinnen
24. November 2009 Kosten im Griff? 29
© Handwerkskammer Konstanz, Webersteig 3, 78462 Konstanz
Wie lassen sich diese Prozesse im betrieblichen Arbeitsablauf sinnvoll untergliedern/einteilen? Quelle: Poluschny/Treutner, Prozesskostenmanagement, Oldenbourg-Verlag
Hauptprozesse:
Sind die wesentlichen Arbeitsvorgänge
der unternehmerischen Leistungserbringung,
die meist kostenstellenübergreifend, (nicht
zwingend über alle 4 HKST) anfallen.
Hauptkostenstellen sind im allgemeinen
das Material
die Fertigung
die Verwaltung
und der Vertrieb.
24. November 2009 Kosten im Griff? 30
© Handwerkskammer Konstanz, Webersteig 3, 78462 Konstanz
Wie lassen sich diese Prozesse im betrieblichen Arbeitsablauf sinnvoll untergliedern/einteilen? Quelle: Poluschny/Treutner, Prozesskostenmanagement, Oldenbourg-Verlag
Teilprozesse:
Sind kostenstellenbezogene (nicht übergreifende) Arbeitsvorgänge, die allerdings mehrere von einander abhängige Tätigkeiten zusammenfassen
24. November 2009 Kosten im Griff? 31
© Handwerkskammer Konstanz, Webersteig 3, 78462 Konstanz
Wie lassen sich diese Prozesse im betrieblichen Arbeitsablauf sinnvoll untergliedern/einteilen? Quelle: Poluschny/Treutner, Prozesskostenmanagement, Oldenbourg-Verlag
Tätigkeiten:
Sind die kleinsten (sinnvoll) erfassbaren Produktionsfaktoren verzehrenden Prozesse einer Kostenstelle bewertet in €.
24. November 2009 Kosten im Griff? 32
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Tabellendarstellung (Kostenzusammenstellung in %)
Lohnanteil Materialanteil Übrige Gemeinkosten Gewinnmarge
Traditionelle Kostenstruktur 35 30 25 10
Neue Kostenschwer-punkte
30 28 35 7
24. November 2009 Kosten im Griff? 33
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Veränderung der Gemeinkostenanteile
Verwaltungs-kosten 5%
Vertriebs-kosten 10%
Materialgemein-kosten 7,5%
Materialeinzel-kosten 22,5%
Fertigungsge-meinkosten 7,5%
Fertigungseinzel-kosten 47,5%
Verwaltungs-kosten 12%
Vertriebs-kosten 18%
Materialgemein-kosten 10%
Materialeinzel-kosten 30%
Fertigungsge-meinkosten 18%
Fertigungseinzel-kosten 12%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
1960 heute
24. November 2009 Kosten im Griff? 34
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Stärken und Schwächen der Prozesskostenrechnung
Stärken Schwächen Kann dazu führen: im Standard-/ bzw. nicht so anspruchsvollen
Serienbereich noch teurer als die (industrielle) Konkurrenz bzw. der Marktpreis zu sein
Im komplexen Bereich allerdings zu einer starken Preisannäherung zu führen
durch eine Prozesserfassung und Optimierung zu einer Verbesserung der Arbeitsplatz- und Arbeitsanspruchbeurteilung zu gelangen
neue (bessere) Erkenntnisse in Richtung leistungsgerechte Entlohnung oder Dotierung zu gewinnen
durch Aufteilung der Prozesse in leistungsmengeninduzierte (lmi) und leistungsmengenneutrale (lmn) Komponenten, den Einstieg in die „Teilkosten-/Deckungsbeitragsphilosophie zu finden (siehe auch Vorstellungsbeispiel)
Kleiner Exkurs „Skipräparierungseffekt“
Erfordert eine (recht) komplexe Ist-Aufnahme der Arbeitsprozesse
Erfordert dementsprechend eine Aufnahme und Bewertung der Ablauf- und Aufbauorganisation
Erfordert vor Erhalt von Optimierungs-informationen zunächst eine beträchtliche zeitliche und monetäre Investition
Ist sicher in ganzheitlicher Konsequenz für KMU keine eigenständige Kostenrechnungs-lösung
PKR spielt dann ihre Stärken aus, je anspruchsvoller und herausfordernder sich die Qualitätsansprüche an das Produkt selbst, aber auch an die darstellen.
24. November 2009 Kosten im Griff? 35
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Verschiedene Fallbeispiele zur praktischen Berechnung und Interpretation
Siehe externe Arbeitsblätter
24. November 2009 Kosten im Griff? 36
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Prozesskostenrechnung (Losgröße jeweils 100 Stück; jeweils 1 x „Standard-“, 1 x „Spezial-Version“)
Siehe Verschiedene Fallbeispiele
Klassisch kalkuliert
Einbeziehung Prozess- gedanke
Marktpreisniveau Pers. Interpretation
(immer bez. auf PKR)
Tuchklemme 597 €
781 €
553 €
753 €
485 €
695 €
(+13,94%)
(+ 8,39%)
Schere 561 €
1.973 €
553 €
1.773 €
475 €
1.953 €
(+16,45%)
(- 8,38%)
Pinzette 214 €
781 €
306 €
753 €
195 €
690 €
(+57,11%)
(+ 9,18%)
Zange 631 €
1.401 €
621 €
1.163 €
625 €
1.370 €
(- 0,60%)
(-15,07%)
24. November 2009 Kosten im Griff? 37
© Handwerkskammer Konstanz, Webersteig 3, 78462 Konstanz
Fazit: Die Prozesskostenrechnung im Praxisgebrauch In ganzheitlicher Konsequenz zu aufwendig und
nur für Großbetriebe ein Thema Dennoch Erkenntnisse und Grundidee der
Prozesskostenrechnung halte ich für KMU absolut für umsetzbar und sinnvoll
In der Kombination als Ergänzung klassischer akzeptierter Kalkulationssysteme absolut ein Thema
Für technisch und organisatorisch höchst entwickelte Branchen wie die Medizintechnik, („Wenn nicht Sie, wer dann…?“) nahezu ideal!
Durch das nicht „Festhalten-Müßen“ an vorge- gebene Kalkulationsmuster hohe Flexibilität und Individualität
Voraussetzung: Der Einzelbetrieb steht hier nicht alleine Es besteht Bereitschaft in überschaubare
Zeit- und Geldressourcen zu investieren
24. November 2009 Kosten im Griff? 38
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Fazit Zusammenführung des Gehörten mit den aus meiner Sicht letztendlichen 3
Kernfragen aus dem Beginn meines Referats: Was ist die beste Kalkulationsform, das beste
Kalkulationsverfahren in/für die Medizintechnik? Mischform; möglicherweise produktunterschiedlich je nach
techn. Anspruch variabel einsetzbar Passt die prozessorientierte Kalkulation in bzw. für die
Anforderungen der Medizintechnik Ja! Weil kaum ein Gewerk Ihre Prozesse so weit und genau schon definiert hat (QM)
Kriegen wir über das Anpassen unserer Kalkulation die Kosten (besser!) in den Griff
Ja! Prozesskostenrechnung liefert über die eigentliche Aufgabe hinaus wesentliche Erkenntnisse in der kostenbetrachtenden Ablauforganisation
24. November 2009 Kosten im Griff? 39
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Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit
Ihre
Fragen
Anregungen
Empfehlungen
Wie kann unsere Reise in die Prozesskostenrechnung weitergehen?