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LIPPSTÄDTER ZEITUNG GEGRÜNDET 1848 Größte Tageszeitung im Wirtschaftsraum Lippstadt Montag, 21. September 2015 - Nr. 219 B 1,30 Alzheimer-Tests zweifelhaft Experten sehen Verfahren sehr kritisch und beklagen „schäbige Geldmacherei“ BERLIN Die Zahl der an De- menz Erkrankten in Deutschland nimmt immer mehr zu. Gleich- zeitig wächst die Sorge bei Älte- ren, selbst betroffen zu sein. Privatpraxen bieten Alzheimer- Früherkennungstests an. Exper- ten bewerten diese Verfahren als sehr kritisch und sprechen von „schäbiger Geldmacherei“. Es könne jeden treffen, „so- gar die Stärksten und Erfolg- reichsten“. Rudi Assauer, Margaret Thatcher, Ronald Reagan: So listet ein Anbieter von Alzheimer-Früherken- nungstests die Promi-Fälle im Internet auf. Wer frühzeitig das eigene Erkrankungsrisi- ko kennen wolle, könne sich „bequem“ einer nicht-invasi- ven Gehirnuntersuchung un- terziehen. Seit einigen Jahren gibt es Privatpraxen, die auf diese Weise besorgte, aber oftmals beschwerdefreie Pa- tienten testen. Die Verfahren seien als sehr kritisch einzu- stufen, betonen Experten an- lässlich des heutigen Welt- Alzheimertages. „Patienten könnten es billi- ger haben – und seriöser“, sagt die Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psycho- therapie der Berliner Charité, Isabella Heuser. Ihre Stimme wird laut, wenn sie von den „zweifelhaften Produkten“ der Anbieter spricht. Es hand- le sich um „schäbige Geldma- cherei“, sagt Heuser, die auch im Vorstand der Deutschen Hirnliga vertreten ist. Heuser spricht von Metho- den, die meist auf Magnetre- sonanztomographie (MRT) basieren: Mit den modernen Geräten wird ein Bild des Ge- hirns angefertigt. Damit sol- len etwa strukturelle Erkran- kungen im Hirngewebe auf- gespürt werden können. „Für den einmaligen Test kassie- ren die Praxen mehrere hun- dert, einige mehr als tausend Euro. Empfohlen wird teil- weise, die Analyse nach eini- gen Jahren erneut durchzu- führen“, ergaben Recherchen von „Spiegel online“. Bei Untersuchungen des Hirnvolumens prüfen Ärzte anhand von Gehirn-Normda- ten, ob statistisch ein erhöh- tes Erkrankungsrisiko vor- liegt, erläutert die Klinik-Di- rektorin Isabella Heuser. Frühzeitig Alzheimer erken- nen lasse sich so aber nicht. Vielmehr könne das Ergebnis bei Patienten mit angeschla- gener Psyche Schaden anrich- ten. Mit Vorsorge hätten die Tests nichts zu tun. Zu Heuser kommen immer wieder Pa- tienten, die sich den Verfah- ren unterzogen haben. Eine andere Wahl, als sich noch umfassend testen zu lassen, haben sie kaum. dpa Ministerin rechnet mit höherer Arbeitslosigkeit Viele Flüchtlinge nicht gut genug qualifiziert BERLIN Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) erwartet angesichts der vielen Flücht- linge mehr Arbeitslosigkeit in Deutschland. „Wir den- ken, dass im nächsten Jahr der Zustrom auf den deut- schen Arbeitsmarkt deutlich ansteigt. Ich rechne auch da- mit, dass die Arbeitslosenzah- len steigen“, sagte Nahles im Deutschlandfunk. Die Ministerin sagte, sie wolle drohende Härten durch die starke Zuwanderung nicht verschweigen. Die Ar- beitsagenturen seien heraus- gefordert. „Damit sich nie- mand Illusionen macht: Wir sind gut, wir können auch viele Leute vermitteln, aber es wird nicht von heute auf morgen erfolgen.“ Nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts sind die meisten Flüchtlinge nicht gut genug für den deutschen Arbeitsmarkt qualifiziert: „Es steht zu befürchten, dass vie- le von ihnen bei einem Min- destlohn von 8,50 Euro keine Beschäftigung finden, weil ihre Produktivität schlicht zu gering ist.“ Auch Frank Wei- se, Chef der Bundesagentur für Arbeit, der von der Bun- desregierung zum obersten Krisenmanager auch im Bun- desamt für Migration und Flüchtlinge berufen worden war, hatte gewarnt, dass viele Flüchtlinge zu schlecht Deutsch sprechen, um zügig in Jobs vermittelt werden zu können. Am Donnerstag kommt es in Berlin zu einem weiteren Bund-Länder-Gipfel. Der Bund will den Ländern 2016 drei Milliarden Euro zusätz- lich geben – die Ländern wol- len doppelt so viel. Geplant ist auch, dass Länder künftig auf Sachleistungen statt Bar- geld umstellen können. Die Kommunen sitzen beim Flüchtlingsgipfel in Berlin nicht mit am Tisch. Unterdessen ist am Flugha- fen Köln/Bonn am Wochen- ende ein neues Drehkreuz für Flüchtlinge entstanden. Heu- te Abend wird dort der erste Sonderzug mit 450 Flüchtlin- gen erwartet. „Wir stehen be- reit, wir sind ready“, sagte Flughafenchef Michael Gar- vens gestern. Es solle „ein wirkliches Willkommen“ ge- ben. dpa Teure Weinprobe Russlands Präsident Wladimir Putin und Italiens Ex-Regie- rungschef Silvio Berlusconi haben Probleme wegen einer Wein- probe auf der 2014 von Moskau annektierten Halbinsel Krim: Sie entkorkten eine mehr als 100 000 Dollar (87 000 Euro) teu- re Flasche spanischen Jerez de la Frontera von 1775. Die ukrai- nische Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein, weil der teure Wein eigentlich dem ukrainischen Staat gehörte. dpa Demenz-Kranke NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) hat für eine verstärkte Integration von Menschen mit Demenz gewor- ben. „Wir müssen Menschen mit der Diagnose Demenz die Angst nehmen und ihnen weiterhin die Teilhabe am gewohnten Leben ermöglichen“, sagte Steffens gestern. In NRW werden nach Prognosen im Jahr 2030 mehr als 450 000 Menschen mit Demenz leben. Derzeit sind es rund 300 000 Personen. dpa 14.9. EURO 18.9. 1,130$ 1,141 $ 14.9. DAX 18.9. 10132 P. 9916 P. Trainer Lucien Favre tritt zurück MÖNCHENGLADBACH Lucien Favre tritt überraschend als Trainer des Fußball-Bundesli- gisten Borussia Mönchen- gladbach zurück. „Nach reifli- cher Überlegung und einge- hender Analyse bin ich zu der Erkenntnis gekommen: Es ist in dieser Situation die beste Entscheidung, mein Amt als Cheftrainer bei Borussia Mönchengladbach niederzu- legen“, teilte der Schweizer nach fünf Niederlagen zum Saisonstart mit. „Ich habe nicht mehr das Gefühl, der perfekte Trainer für Borussia Mönchengladbach zu sein“, sagte er. Sport SPORT Tsipras war am 20. August als Ministerpräsident zurückgetreten. Nach seiner Wahl ließ er sich gestern in Athen feiern. Foto: afp Tsipras siegt bei Wahlen Linke gewinnt in Griechenland ATHEN Die Linke unter Ale- xis Tsipras hat die Parla- mentswahl in Griechenland überraschend klar gewon- nen. Nach Auszählung der Mehrheit der Stimmen lag das Linksbündnis Syriza bei 35,4 Prozent der Stimmen. Der größte Herausforderer, die Nea Dimokratia (ND) un- ter Evangelos Meimarakis, kam auf 28,1 Prozent. Dritt- stärkste Kraft wäre demnach die rechtsradikale Goldene Morgenröte mit knapp 7,2 Prozent der Stimmen. Mei- marakis räumte seine Nieder- lage noch am Abend ein. Tsi- pras hat sich bereits mit dem Vorsitzenden der Unabhängi- gen Griechen (Anel), Panos Kammenos, auf eine neue Ko- alition verständigt. Die Links-Rechts-Koalition hatte das Land bereits nach der Wahl im Januar für sie- ben Monate regiert. Die Neu- wahl war nötig geworden, weil Tsipras am 20. August seinen Rücktritt als Minister- präsident erklärt hatte – um die Gegner in seiner eigenen Partei loszuwerden und sich ein stabiles Mandat der Wäh- ler zu sichern. dpa Politik/Kommentar gab es dabei viel zu jubeln, aber auch einige Regentropfen mussten sie noch während des Umzugs wegstecken. mes / Foto: Tuschen hard Adams. Für das frisch gekürte Kreiskönigspaar Dieter und Marti- na Bläsing vom Schützenverein Mönninghausen-Bönninghausen zählte der Kreisschützenbund Lipp- stadt beim großen Festumzug am Sonntag so viele Teilnehmer, wie noch nie, verriet Kreisoberst Bern- Rekord beim 29. Kreisschützenfest in Dedinghausen: Mit mehr als 5800 Schützen, Königspaaren, Hofstaaten und Musikkapellen Schützen feiern Saisonfinale in Dedinghausen Studentenhilfe Die Studierendenwerke hel- fen, wenn Studenten ver- schiedene Herausforderun- gen gleichzeitig bewältigen müssen. Land und Leute Wolfsrückkehr Lange war der Wolf in Deutschland ausgerottet. Mittlerweile leben hier wie- der bis zu 300 Tiere in freier Natur. Thema des Tages Vettel siegt Sebastian Vettel hat das For- mel-1-Nachtrennen von Sin- gapur souverän gewonnen. Dahinter landete Daniel Ric- ciardo. Sport Bundesliga VfB Stuttgart – FC Schalke 04 0:1 Borussia Dortmund – Bayer Leverkusen 3:0 FC Augsburg – Hannover 96 2:0 INHALT 4 190555 801309 10039 *59553 Lippstadt / Tel. 0 29 41 / 201-00 http://www.derpatriot.de LOKALES Mit der 255. Kugel zu Königsehren Dieter Bläsing sicherte sich den Kreistitel KREIS SOEST Die 255. Ku- gel bescherte dem Regenten des Schützenvereins Mön- ninghausen-Bönninghau- sen, Dieter Bläsing, die Kreiskönigswürde 2015. Der 48-jährige Fahnenoffizier fegte den Kugelfang leer – und darf sich jetzt König des gesamten Kreisschützen- bunds Lippstadt nennen. Der Jubel bei ihm und den Mitgliedern seines Vereins war riesig. d Kreis Soest Dieter Bläsing sicherte sich die Kreiskönigswürde. Viel zu feiern bei der Unicef LIPPSTADT Ein Familien- fest, die jährliche Aktion zum Weltkindertag und dazu noch das 20. Bestehen der Unicef Arbeitsgruppe in Lippstadt – viel zu feiern hatten die ehrenamtlichen Helfer der Unicef Initiative und die Besucher am Sams- tag im Innenhof der Stadt- bücherei. d Lippstadt Begegnungsfest mit Flüchtlingen ANRÖCHTE Es ist so ein- fach. Sich begegnen, mitei- nander reden, gemeinsam essen und kennenlernen. Am Samstag fand nahe des Bürgerhauses in Anröchte ein Begegnungsfest statt. Flüchtlinge aus den ver- schiedenen Ortsteilen und die Betreuer kamen zusam- men. d Anröchte SV klettert auf Platz zwei Quer in der Luft lag der Brasilianer Danilo in dieser Szene. Mit vollem Einsatz ging der SV Lippstadt im Heimspiel gegen Westfalia Rhy- nern zu Werke und feierte schließ- lich einen souveränen 4:2-Erfolg. Damit bleiben die Schwarz-Roten in der Oberliga Westfalen nach sechs Runden weiter ungeschla- gen. Foto: Lütkehaus nach seiner Ankunft in der Haupt- stadt Havanna, wo er von Gläubi- gen mit Fahnen empfangen wurde. Die Annäherung zwischen Kuba und den USA lobte der Argentinier als „ein Vorbild der Versöhnung für die ganze Welt.“ Franziskus selbst hat- te die Annäherung vermittelt. Mor- gen reist er in die USA weiter. Foto: dpa Hintergrund Papst Franziskus hat zum Beginn seiner Kuba-Reise mehr religiöse Freiheit in dem kommunistischen Staat gefordert und zu einer weite- ren Annäherung an die USA aufge- rufen. Die katholische Kirche wolle das kubanische Volk auf seinem Weg begleiten, „in Freiheit und mit allen notwendigen Mitteln und Frei- räumen“, betonte der 78-Jährige Kuba bejubelt den Papst

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L IPPSTÄDTER ZE ITUNG

GEGRÜNDET 1848Größte Tageszeitung im

Wirtschaftsraum Lippstadt

Montag, 21. September 2015 - Nr. 219 B 1,30

Alzheimer-Tests zweifelhaftExperten sehen Verfahren sehr kritisch und beklagen „schäbige Geldmacherei“

BERLIN � Die Zahl der an De-menz Erkrankten in Deutschlandnimmt immer mehr zu. Gleich-zeitig wächst die Sorge bei Älte-ren, selbst betroffen zu sein.Privatpraxen bieten Alzheimer-Früherkennungstests an. Exper-ten bewerten diese Verfahrenals sehr kritisch und sprechenvon „schäbiger Geldmacherei“.

Es könne jeden treffen, „so-gar die Stärksten und Erfolg-reichsten“. Rudi Assauer,Margaret Thatcher, RonaldReagan: So listet ein Anbietervon Alzheimer-Früherken-nungstests die Promi-Fälle imInternet auf. Wer frühzeitigdas eigene Erkrankungsrisi-ko kennen wolle, könne sich„bequem“ einer nicht-invasi-ven Gehirnuntersuchung un-terziehen. Seit einigen Jahrengibt es Privatpraxen, die auf

diese Weise besorgte, aberoftmals beschwerdefreie Pa-tienten testen. Die Verfahrenseien als sehr kritisch einzu-stufen, betonen Experten an-lässlich des heutigen Welt-Alzheimertages.

„Patienten könnten es billi-ger haben – und seriöser“,sagt die Direktorin der Klinikfür Psychiatrie und Psycho-therapie der Berliner Charité,Isabella Heuser. Ihre Stimmewird laut, wenn sie von den„zweifelhaften Produkten“der Anbieter spricht. Es hand-le sich um „schäbige Geldma-cherei“, sagt Heuser, die auchim Vorstand der DeutschenHirnliga vertreten ist.

Heuser spricht von Metho-den, die meist auf Magnetre-sonanztomographie (MRT)basieren: Mit den modernenGeräten wird ein Bild des Ge-

hirns angefertigt. Damit sol-len etwa strukturelle Erkran-kungen im Hirngewebe auf-gespürt werden können. „Fürden einmaligen Test kassie-ren die Praxen mehrere hun-dert, einige mehr als tausend

Euro. Empfohlen wird teil-weise, die Analyse nach eini-gen Jahren erneut durchzu-führen“, ergaben Recherchenvon „Spiegel online“.

Bei Untersuchungen desHirnvolumens prüfen Ärzteanhand von Gehirn-Normda-ten, ob statistisch ein erhöh-tes Erkrankungsrisiko vor-liegt, erläutert die Klinik-Di-rektorin Isabella Heuser.Frühzeitig Alzheimer erken-nen lasse sich so aber nicht.Vielmehr könne das Ergebnisbei Patienten mit angeschla-gener Psyche Schaden anrich-ten. Mit Vorsorge hätten dieTests nichts zu tun. Zu Heuserkommen immer wieder Pa-tienten, die sich den Verfah-ren unterzogen haben. Eineandere Wahl, als sich nochumfassend testen zu lassen,haben sie kaum. � dpa

Ministerin rechnet mithöherer ArbeitslosigkeitViele Flüchtlinge nicht gut genug qualifiziert

BERLIN � ArbeitsministerinAndrea Nahles (SPD) erwartetangesichts der vielen Flücht-linge mehr Arbeitslosigkeitin Deutschland. „Wir den-ken, dass im nächsten Jahrder Zustrom auf den deut-schen Arbeitsmarkt deutlichansteigt. Ich rechne auch da-mit, dass die Arbeitslosenzah-len steigen“, sagte Nahles imDeutschlandfunk.

Die Ministerin sagte, siewolle drohende Härten durchdie starke Zuwanderungnicht verschweigen. Die Ar-beitsagenturen seien heraus-gefordert. „Damit sich nie-mand Illusionen macht: Wirsind gut, wir können auchviele Leute vermitteln, aberes wird nicht von heute aufmorgen erfolgen.“

Nach Einschätzung desMünchner Ifo-Instituts sinddie meisten Flüchtlinge nichtgut genug für den deutschenArbeitsmarkt qualifiziert: „Essteht zu befürchten, dass vie-le von ihnen bei einem Min-destlohn von 8,50 Euro keineBeschäftigung finden, weilihre Produktivität schlicht zugering ist.“ Auch Frank Wei-se, Chef der Bundesagentur

für Arbeit, der von der Bun-desregierung zum oberstenKrisenmanager auch im Bun-desamt für Migration undFlüchtlinge berufen wordenwar, hatte gewarnt, dass vieleFlüchtlinge zu schlechtDeutsch sprechen, um zügigin Jobs vermittelt werden zukönnen.

Am Donnerstag kommt esin Berlin zu einem weiterenBund-Länder-Gipfel. DerBund will den Ländern 2016drei Milliarden Euro zusätz-lich geben – die Ländern wol-len doppelt so viel. Geplantist auch, dass Länder künftigauf Sachleistungen statt Bar-geld umstellen können. DieKommunen sitzen beimFlüchtlingsgipfel in Berlinnicht mit am Tisch.

Unterdessen ist am Flugha-fen Köln/Bonn am Wochen-ende ein neues Drehkreuz fürFlüchtlinge entstanden. Heu-te Abend wird dort der ersteSonderzug mit 450 Flüchtlin-gen erwartet. „Wir stehen be-reit, wir sind ready“, sagteFlughafenchef Michael Gar-vens gestern. Es solle „einwirkliches Willkommen“ ge-ben. � dpa

Teure WeinprobeRusslands Präsident Wladimir Putin und Italiens Ex-Regie-rungschef Silvio Berlusconi haben Probleme wegen einer Wein-probe auf der 2014 von Moskau annektierten Halbinsel Krim:Sie entkorkten eine mehr als 100000 Dollar (87000 Euro) teu-re Flasche spanischen Jerez de la Frontera von 1775. Die ukrai-nische Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein, weil derteure Wein eigentlich dem ukrainischen Staat gehörte. � dpa

Demenz-KrankeNRW-GesundheitsministerinBarbara Steffens (Grüne) hat füreine verstärkte Integration vonMenschen mit Demenz gewor-ben. „Wir müssen Menschen mitder Diagnose Demenz die Angstnehmen und ihnen weiterhin dieTeilhabe am gewohnten Lebenermöglichen“, sagte Steffensgestern. In NRW werden nachPrognosen im Jahr 2030 mehr als450 000 Menschen mit Demenzleben. Derzeit sind es rund300 000 Personen. � dpa

14.9. EURO 18.9.

1,130$ 1,141 $

14.9. DAX 18.9.

10132 P. 9916 P.

Trainer LucienFavre tritt zurück

MÖNCHENGLADBACH � LucienFavre tritt überraschend alsTrainer des Fußball-Bundesli-gisten Borussia Mönchen-gladbach zurück. „Nach reifli-cher Überlegung und einge-hender Analyse bin ich zu derErkenntnis gekommen: Es istin dieser Situation die besteEntscheidung, mein Amt alsCheftrainer bei BorussiaMönchengladbach niederzu-legen“, teilte der Schweizernach fünf Niederlagen zumSaisonstart mit. „Ich habenicht mehr das Gefühl, derperfekte Trainer für BorussiaMönchengladbach zu sein“,sagte er. ➔ Sport

SPORT

Tsipras war am 20. August als Ministerpräsident zurückgetreten.Nach seiner Wahl ließ er sich gestern in Athen feiern. � Foto: afp

Tsipras siegt bei WahlenLinke gewinnt in Griechenland

ATHEN � Die Linke unter Ale-xis Tsipras hat die Parla-mentswahl in Griechenlandüberraschend klar gewon-nen. Nach Auszählung derMehrheit der Stimmen lagdas Linksbündnis Syriza bei35,4 Prozent der Stimmen.Der größte Herausforderer,die Nea Dimokratia (ND) un-ter Evangelos Meimarakis,kam auf 28,1 Prozent. Dritt-stärkste Kraft wäre demnachdie rechtsradikale GoldeneMorgenröte mit knapp 7,2Prozent der Stimmen. Mei-marakis räumte seine Nieder-lage noch am Abend ein. Tsi-

pras hat sich bereits mit demVorsitzenden der Unabhängi-gen Griechen (Anel), PanosKammenos, auf eine neue Ko-alition verständigt.

Die Links-Rechts-Koalitionhatte das Land bereits nachder Wahl im Januar für sie-ben Monate regiert. Die Neu-wahl war nötig geworden,weil Tsipras am 20. Augustseinen Rücktritt als Minister-präsident erklärt hatte – umdie Gegner in seiner eigenenPartei loszuwerden und sichein stabiles Mandat der Wäh-ler zu sichern. � dpa

➔ Politik/Kommentar

gab es dabei viel zu jubeln, aberauch einige Regentropfen musstensie noch während des Umzugswegstecken. � mes / Foto: Tuschen

hard Adams. Für das frisch gekürteKreiskönigspaar Dieter und Marti-na Bläsing vom SchützenvereinMönninghausen-Bönninghausen

zählte der Kreisschützenbund Lipp-stadt beim großen Festumzug amSonntag so viele Teilnehmer, wienoch nie, verriet Kreisoberst Bern-

Rekord beim 29. Kreisschützenfestin Dedinghausen: Mit mehr als5800 Schützen, Königspaaren,Hofstaaten und Musikkapellen

Schützen feiern Saisonfinale in Dedinghausen

StudentenhilfeDie Studierendenwerke hel-fen, wenn Studenten ver-schiedene Herausforderun-gen gleichzeitig bewältigenmüssen. ➔ Land und Leute

WolfsrückkehrLange war der Wolf inDeutschland ausgerottet.Mittlerweile leben hier wie-der bis zu 300 Tiere in freierNatur. ➔ Thema des Tages

Vettel siegtSebastian Vettel hat das For-mel-1-Nachtrennen von Sin-gapur souverän gewonnen.Dahinter landete Daniel Ric-ciardo. ➔ Sport

BundesligaVfB Stuttgart– FC Schalke 04 0:1

Borussia Dortmund– Bayer Leverkusen 3:0

FC Augsburg– Hannover 96 2:0

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Telefon 0 29 22 / 97 12-0www.soester-anzeiger.de

*59553 Lippstadt / Tel. 0 29 41/201-00http://www.derpatriot.de

LOKALES

Mit der 255. Kugel zuKönigsehren

Dieter Bläsing sicherte sich den KreistitelKREIS SOEST ■ Die 255. Ku-gel bescherte dem Regentendes Schützenvereins Mön-ninghausen-Bönninghau-sen, Dieter Bläsing, dieKreiskönigswürde 2015. Der48-jährige Fahnenoffizierfegte den Kugelfang leer –und darf sich jetzt König desgesamten Kreisschützen-bunds Lippstadt nennen.Der Jubel bei ihm und denMitgliedern seines Vereinswar riesig. d Kreis Soest

Dieter Bläsing sicherte sich dieKreiskönigswürde.

Viel zu feiernbei der Unicef

LIPPSTADT ■ Ein Familien-fest, die jährliche Aktionzum Weltkindertag unddazu noch das 20. Bestehender Unicef Arbeitsgruppe inLippstadt – viel zu feiernhatten die ehrenamtlichenHelfer der Unicef Initiativeund die Besucher am Sams-tag im Innenhof der Stadt-bücherei. d Lippstadt

Begegnungsfestmit Flüchtlingen

ANRÖCHTE ■ Es ist so ein-fach. Sich begegnen, mitei-nander reden, gemeinsamessen und kennenlernen.Am Samstag fand nahe desBürgerhauses in Anröchteein Begegnungsfest statt.Flüchtlinge aus den ver-schiedenen Ortsteilen unddie Betreuer kamen zusam-men. d Anröchte

SV klettert auf Platz zweiQuer in der Luft lag der BrasilianerDanilo in dieser Szene. Mit vollemEinsatz ging der SV Lippstadt imHeimspiel gegen Westfalia Rhy-nern zu Werke und feierte schließ-

lich einen souveränen 4:2-Erfolg.Damit bleiben die Schwarz-Rotenin der Oberliga Westfalen nachsechs Runden weiter ungeschla-gen. ■ Foto: Lütkehaus

nach seiner Ankunft in der Haupt-stadt Havanna, wo er von Gläubi-gen mit Fahnen empfangen wurde.Die Annäherung zwischen Kuba undden USA lobte der Argentinier als„ein Vorbild der Versöhnung für dieganze Welt.“ Franziskus selbst hat-te die Annäherung vermittelt. Mor-gen reist er in die USA weiter.� Foto: dpa ➔ Hintergrund

Papst Franziskus hat zum Beginnseiner Kuba-Reise mehr religiöseFreiheit in dem kommunistischenStaat gefordert und zu einer weite-ren Annäherung an die USA aufge-rufen. Die katholische Kirche wolledas kubanische Volk auf seinemWeg begleiten, „in Freiheit und mitallen notwendigen Mitteln und Frei-räumen“, betonte der 78-Jährige

Kuba bejubelt den Papst