Ardha Matsyendrasana

In der Hatha Yoga Pradipika wird Matsyendra als einer der Begründer des Hatha Yoga erwähnt. Es heißt, dass Shiva einst auf eine einsame Insel ging, um seiner Gattin Parvati die Geheimnisse des Yoga zu erklären. Ein Fisch nahe der Küste, hörte konzentriert und

regungslos jedes Wort mit. Als Shiva erkannte, dass der Fisch Yoga erlernt hatte, besprengte er ihn mit Wasser. Sogleich nahm der Fisch göttliche Gestalt an und wurde

Matsyendra, der Herr der Fische, der später die Weisheit des Yoga verbreitete.

Wirkungen

körperliche Ebene

*Aufrichtung und Drehung der Wirbelsäule, hält diese elastisch und flexibel. *Stoffwechsel der Bandscheiben & des Rückenmarks wird angeregt.*Verdauungsfeuer „Agni“ wird gestärkt, dadurch Verdauung angeregt und Entgiftung angekurbelt.* Bauchorgane werden belebt, weil sie auf der einen Seite komprimiert werden, und auf der anderen gedehnt -> werden massiert

feinstoffliche Ebene

*Die vordere Seite, die bewusste Seite, wendet sich durch die Drehung der hinteren, unbewussten Seite zu. * entschlackt auch Gefühle & alte Emotionen -> durch die Drehung werden diese „nach oben gedreht“ und losgelassen.*falls Drehsitz Beschwerden bereitet, man Sperre/Schmerzen bei Drehung verspürt, kann man sich folgende Fragen stellen: „Was halte ich fest?“ „ Was behindert mich?“ „Was gibt es in meiner Vergangenheit, dem ich mich nicht zuwenden möchte?“ „Was stoppt, behindert meine Drehung?“* wirkt erdend durch beide Sitzbeinhöcker am Boden*stärkt die Nerven, beruhigt & harmonisiert, wirkt stressabbauend.*Gibt Kraft um im inneren Gleichgewicht zu bleiben, auch wenn sich die äußeren Umstände ändern, und hilft, die eigene Würde zu behalten, auch wenn man sich äußeren Umständen anpasst

Gegenanzeigen

*Schwangerschaft (alternativ auf die entgegengesetzte Seite des aufgestellten Beines drehen)* Magengeschwüre, Operationen im Bauchraum* Ischias & Bandscheibenleiden (alternativ wie in Schwangerschaft)* Knieprobleme* Hüftleiden

Vorübungen

* im Sitzen Schulterkreisen (Hände auf Schultern, große Kreise, abwechselnd in beide Richtungen) lockert den Schulterbereich

* im Sitzen Oberkörper drehen

* Froschhaltung, und abwechselnd einen Arm seitlich nach oben strecken

* im Langsitz, Füße vor und zurück kippen

* Nakrasana

*Nakrasana mit verschränkten Beinen

HilfsmittelDecke oder Block unter Gesäß

Ausführung

Langsitz, WS ist aufrecht, Pobacken nach außen ziehen, damit man direkt auf Sitzbeinhöcker sitzt. Rechtes Bein angewinkelt auf die linke Seite des linken Knies stellen, sodass der Oberschenkel dicht am Bauch ist. Umfasse mit dem linken Arm das aufgestellte Knie und leg die Hand wenn möglich auf der Außenseite des Oberschenkels ab. Dann atme tief ein, strecke die WS und den rechten Arm nach oben, Handfläche zeigt nach links und drehe ausatmend den Oberkörper nach rechts und führe den rechten Arm gleichzeitig in einem großen Bogen nach hinten und setze die Hand hinter dem Gesäß ab, ohne das Gewicht darauf zu verlagern. Wenn es leichter fällt, kann man den Arm auch am unteren Rücken (Höhe Nieren) abwinkeln, mit der Handfläche nach außen zeigend. Senke das Kinn zum Brustbein, und drehe dann den Kopf Richtung rechter Schulter(Achtung: Ohrenzwerg ). Lasse die WS bei jeder Ausatmung lang werden, und versuche (wenn auch nur im Geiste), bei jeder Ausatmung etwas tiefer in die Drehung zu gehen. Schultern sind entspannt und in gleicher Höhe. Tief und gleichmäßig in den Bauch atmen, sodass der Bauch den Oberschenkel des aufgestellten Beines berührt.

Leichte Varianten

*Drehung weg vom aufgestelltem Bein

* Bein nicht über gestrecktes Bein stellen, sondern nur aufstellen