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ZEITSCHRIFT DES LCH 1•2000 Süsses Gift Sponsoring • Staatliche Schulfinanzierung in Gefahr? • Der LCH veröffentlicht Richtlinien WeLCH ein Zirkus! • Der LCH feierte zehn erfolgreiche Verbandsjahre

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Süsses Gift Sponsoring

• Staatliche Schulfinanzierung in Gefahr?• Der LCH veröffentlicht Richtlinien

WeLCH ein Zirkus!

• Der LCH feierte zehn erfolgreiche Verbandsjahre

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Inhalt

In eigener Sache4 Ein neues Jahr – neue LCH-Medien5 Impressum

Aktuell7 600 000 sahen «Körperwelten»

Schwerpunkt8 Süsses Gift Sponsoring

12 «Sponsoring muss man lernen»Kreative Geldbeschaffung am Gym-nasium Liestal

14 «Es besteht die Gefahr, dass derStaat sich zurückzieht.» – Interviewmit Zentralpräsident Beat W. Zemp

Jubiläum16 10 Jahre Lehrerinnen und Lehrer

Schweiz: WeLCH ein Zirkus!

Magazin19 LCH-Dienstleistungen24 Nachrichten, Agenda26 Ein Jahr nach dem Tod von Paul

Spirig

LCH-Meinung27 Kindergärtnerinnen: Ausbildung

muss aus der Sackgasse führen

Bildungs-Netz31 Fundgruben für clevere Schüler

Angebote33 Gratis für Leserinnen und Leser

Ab-Bildung Schweiz39 Mehrklassenlehrerin Marta Fuchs

Jubiläums-LeprospektDiesem Heft ist ein Informations-prospekt beigelegt: «89–99 – 10 Jah-re LCH»; die Aufbauarbeit, die Leis-tungen sowie die heutigen undzukünftigen Hauptanliegen desDachverbandes Schweizer Lehrerin-nen und Lehrer im Überblick.

Titelfoto: Heidi Schwarz

Nummer 1 . 2000, 18. Januar 2000

Zeitschrift des Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH)145. Jahrgang der Schweizer Lehrerinnen-und Lehrerzeitung (SLZ)

Guten Schultag!Ja, auch Herzklopfen ist dabei – wie damals in der Schule, wenn diePrüfungsarbeiten eingesammelt wurden. Ich hatte mir Mühe gege-ben, wusste einigermassen, was ich konnte, und geriet doch regel-mässig in ein schrecklichschönes Wechselbad von Hoffen und Ban-gen. Zwischen Himmel und Hölle schien alles möglich. Nun alsowird die erste Ausgabe von BILDUNG SCHWEIZ «eingesammelt».Sie, liebe Leserinnen und Leser, vorwiegend Mitglieder des LCH,werden das Produkt kritisch zur Kenntnis nehmen. Und wieder ein-mal scheint zwischen Himmel und Hölle alles möglich. BILDUNG SCHWEIZ wird Sie in Zukunft monatlich über wichtigeEntwicklungen und Ereignisse im schweizerischen Bildungswesenorientieren. Dazu gehören selbstverständlich die Stellungnahmendes LCH, seiner Kommissionen und demokratischen Instanzen. Essollen in dieser Zeitschrift aber auch Kontroversen offen gelegt undDiskussionen angeregt werden. Ausserdem möchte die Redaktion inNachrichten, Reportagen, Interviews, Porträts und Rubriken dieVielfalt der Bildungswelt spiegeln und Ihnen schliesslich die Dienst-leistungen des LCH vorstellen. Für die pädagogischen und didakti-schen Belange hingegen ist unsere Schwesterzeitschrift BILDUNGSCHWEIZ • Thema zuständig, die sechs Mal im Jahr erscheint. Ich lade Sie also ein zu aufmerksamer Lektüre – mit der nötigen Por-tion Zuversicht, dass die neue Zeitschrift bei Ihnen ankommt, abernicht ohne Herzklopfen.

Heinz Weber, Redaktor

Die Redaktion

Heinz Weber

Heinz Weber (hw.),verantwortlicher Re-daktor von BILDUNGSCHWEIZ, wurde 1953geboren und ist imAargau aufgewachsen.Anschliessend an eineSchriftsetzerlehre be-suchte er die Journalis-

tenschule des Ringier-Verlages. Nachersten Berufsjahren beim «Gelben Heft»wechselte er für 20 Jahre in den Tages-journalismus, war beim «AargauerVolksblatt», bei der «Nordschweiz» undder «Basler Zeitung» (BaZ) tätig. Seit1992 leitete Heinz Weber die Regional-redaktion Fricktal der BaZ in Rheinfel-den. Er lebt in Basel.

Peter Waeger

Peter Waeger (wae.),Grafiker/Layouter, ist1953 in Zürich zurWelt gekommen unddort aufgewachsen. Alsselbstständiger Wer-ber war er währendvieler Jahre für eineganze Reihe von nam-

haften Unternehmungen tätig. SeitJanuar 2000 ist Peter Waeger nun fürden optischen Auftritt von BILDUNGSCHWEIZ zuständig. Er lebt in Baden.

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organen des LCH, den Mitgliedern undden Mitgliedorganisationen und trägtandrerseits zur Meinungsbildung überstandespolitisch, pädagogisch oder bil-dungspolitisch bedeutsame Trends bei.Mit Positionsbezügen zu aktuellenThemen will der LCH in BILDUNGSCHWEIZ als gewichtiger Teil desSchweizer Bildungswesens Stellung neh-men. Symbolisiert wird dieser Anspruchdurch das Herausheben der drei Buchsta-ben L-C-H im Titel der neuen Zeitschrift.BILDUNG SCHWEIZ • Thema ist diepädagogisch-didaktische Fachzeitschriftdes LCH. Sie ist die Ergänzung zurgewerkschaftlich und standespolitischorientierten Verbandszeitschrift undenthält unterrichtsrelevante Anregun-gen zu aktuellen Themen. BILDUNGSCHWEIZ • Thema erscheint in sechsAusgaben jährlich. Die Beiträge werdenexklusiv für BILDUNG SCHWEIZ •Thema geschrieben und befassen sichschwerpunktmässig mit einem Haupt-thema. Vorgesehen sind feste Themen-nummern, in denen jährlich wieder-kehrend die jeweils neuestenEntwicklungen dargestellt werden, sozum Beispiel zu den Themen GlobalesLernen und Lehrmittelmarkt, Schulrei-sen, Computer und Weiterbildung,Musik- und Werkunterricht oder Ge-sundheit und Ernährung. In jeder Num-mer werden in einem zweiten Schwer-punkt weitere Themen behandelt, diebesondere Beachtung verdienen.

Attraktiver AbonnementpreisDank der hohen Auflage lassen sichbeide Produkte zu einem sehr attrakti-

Geschätzte Leserinnen und LeserLiebe Kolleginnen und Kollegen

Sie halten die ersten beiden Nummernunserer neuen Zeitschriften BILDUNGSCHWEIZ und BILDUNG SCHWEIZ •Thema in Ihren Händen. Mit einerStartauflage von über 42 000 Exempla-ren werden die neue VerbandszeitschriftBILDUNG SCHWEIZ und ihre didak-tisch-pädagogische Ergänzung BIL-DUNG SCHWEIZ • Thema zur führen-den Zeitschrift im Bildungswesen derdeutschsprachigen Schweiz.

Vor 150 Jahren gründeten 250 Lehrer inLenzburg den Schweizer Lehrerverein,der bald darauf eine pädagogischeMonatsschrift herausgab, aus der imLaufe der Zeit die «SLZ» geworden ist.Als vor zehn Jahren aus dem SchweizerLehrerverein und den Stufen- und Fach-verbänden der LCH entstand, war dieZeit noch nicht reif für eine Zusammen-legung der «SLZ» mit dem damaligen«LCH-Bulletin». Innerhalb der letztenzehn Jahre hat der LCH aber seine Mit-gliederzahl mehr als verdoppelt undständig neue Mitgliedorganisationenaufgenommen. Mit fast 50 000 Mitglie-dern und mehr als 40 Mitgliedorganisa-tionen ist der LCH heute mit Abstandder grösste Verband im Bildungsbereich. Dieser gute Organisationsgrad macht esnun möglich, die beiden neuen Zeit-schriften mit einer entsprechend hohen

Auflage kostengünstig zu drucken.Damit schliesst sich auch die Scherezwischen den ehemaligen «SLZ»-Abon-nenten und der immer grösser gewor-denen Anzahl LCH-Mitglieder, die bis-her nur das «LCH-Aktuell» erhaltenhaben.

BILDUNG SCHWEIZ und BILDUNGSCHWEIZ • Thema: Zwillinge miteigenständigem ProfilDie neue LCH-Verbandszeitschrift BIL-DUNG SCHWEIZ ist eine journalistischattraktiv gemachte, die kantonalen Ver-bandszeitungen und Schulblätter ergän-zende Berufszeitschrift. Sie erscheintmonatlich. Die Beiträge richten sich inerster Linie an Lehrpersonen und weite-re an der Bildung interessierte Kreise.Die Zeitschrift ist einerseits Kommuni-kationsmedium zwischen den Zentral-

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Neues Jahr • neues Jahrzehnt • neues Jahr-hundert • neues Jahrtausend…

neue LCH-Medien!

Beat W. Zemp,Zentralpräsident LCH

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Impressum

Erscheint monatlich; 145. Jahrgang der SchweizerLehrerinnen- und Lehrerzeitung (SLZ)

Herausgeber/VerlagDachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

(LCH)• Beat W. Zemp, Zentralpräsident, Erlistrasse 7,

4402 Frenkendorf E-Mail: [email protected]

• Urs Schildknecht, ZentralsekretärE-Mail: [email protected]

• Anton Strittmatter, Leiter PädagogischeArbeitsstelle LCH, Oberstadt 25, 6210 SurseeE-Mail: [email protected]

• Walter Herren, Präsident Medienkommission,Kreuzwegacker 18, 3110 Münsingen

Zentralsekretariat/Redaktion: Ringstrasse 54, Postfach 189, 8057 ZürichTelefon 01 315 54 54 (Mo bis Do 7.30 bis 9.00 und

13.00 bis 17.00 Uhr, Fr bis 16.30 Uhr)Fax 01 311 83 15, E-Mail: [email protected]

Redaktion BILDUNG SCHWEIZ• Heinz Weber (hw.), Verantwortlicher Redaktor

E-Mail: [email protected]• Peter Waeger, (wae), Layout

E-Mail: [email protected]

BILDUNG SCHWEIZ • Thema• Hermenegild Heuberger (HKH), Verantwortlicher

Redaktor und GeschäftsführerOber-Schachenmatt, 6133 Hergiswil b. WillisauE-Mail: [email protected]

• Daniel V. Moser-Léchot, Textredaktion, Steigerweg 26, Postfach 194, 3000 Bern 32

Internetwww.lch.ch/medien.htmwww.bs-thema.ch

Alle Rechte vorbehalten.

Abonnemente/DienstleistungenFür Aktivmitglieder des LCH ist das Abonnementvon BILDUNG SCHWEIZ inklusive BILDUNGSCHWEIZ • Thema im Verbandsbeitrag enthalten.

Schweiz AuslandJahresabonnement Fr. 88.– Fr. 148.–Studierende Fr. 60.–(Einführungspreise für das Jahr 2000)

Einzelexemplare:Einzelhefte• BILDUNG SCHWEIZ Fr. 12.– • BILDUNG SCHWEIZ • Thema Fr. 15.–jeweils zuz. Porto/Mwst.

Bestellungen/Administration: Zentralsekretariat LCHE-Mail: [email protected]/Reisedienst: Martin SchröterE-Mail: [email protected]

Inserate/DruckInserate: Zürichsee Zeitschriftenverlag, 8712 StäfaTelefon 01 928 56 11, Fax 01 928 56 00Postscheckkonto 80-3-148Verlagsleitung: Bruno WolfAnzeigenverkauf: Martin Traber E-Mail: [email protected]: Zürichsee Druckereien AG, 8712 Stäfa

ISSN 1422-2523

L C H - M E D I E N 5

vem Preis produzieren. Für Mitgliederist das Abonnement von BILDUNGSCHWEIZ und BILDUNG SCHWEIZ •Thema bereits im Mitgliederbeitraginbegriffen. Freimitglieder bezahlendem LCH keinen Beitrag und erhaltendaher auch kein Abonnement. Sie kön-nen aber wie alle anderen Abonnentin-nen und Abonnenten der bisherigen«SLZ» die neue Zeitschrift zu einemPreis von Fr. 88.– pro Jahr abonnierenund so mehr als einen Fünftel des bishe-rigen Preises einsparen. Wir liefern alleAusgaben der neuen Zeitschrift imersten Quartal als Probeabonnement.Ende März verschicken wir dann auto-matisch eine Rechnung für das Jahres-abonnement 2000. Natürlich würdenwir uns sehr freuen, wenn möglichstalle Leserinnen und Leser der «SLZ» vondiesem Angebot Gebrauch machen und

LCH-MedienDurch BILDUNG SCHWEIZ und BILDUNG SCHWEIZ • Themawendet sich der LCH an seine Mitglieder und dieÖffentlichkeit.

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

12 xjährlichBILDUNGSCHWEIZ

6 xjährlichBILDUNGSCHWEIZ •Thema

BILDUNG SCHWEIZ

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BILDUNG SCHWEIZ • Thema

BILDUNG SCHWEIZ • Thema

BILDUNG SCHWEIZ • Thema

BILDUNG SCHWEIZ • Thema

BILDUNG SCHWEIZ • Thema

BILDUNG SCHWEIZ • Thema

BildungspolitikVerbands-information

Zielpublikum

LCH-MitgliederBehördenPolitikerSchulpflege-mitgliederEltern

PädagogischesDidaktischesAttraktive Angebote

Zielpublikum

LCH-MitgliederBehördenPolitikerSchulpflege-mitgliederEltern

das Jahresabonnement auch weiterhineinlösen.Dem neuen Redaktionsteam unter derLeitung von Heinz Weber aus Basel, ver-antwortlicher Redaktor von BILDUNGSCHWEIZ, dem Grafiker/Layouter PeterWaeger aus Baden sowie dem verant-wortlichen Geschäftsführer von BIL-DUNG SCHWEIZ • Thema, Hermene-gild Heuberger aus Hergiswil, wünschenwir eine glückliche Hand und einenguten Stern bei der Geburt der Zwillin-ge. Ihnen, liebe Leserinnen und Leser,empfehle ich nun BILDUNG SCHWEIZund BILDUNG SCHWEIZ • Thema zurLektüre, verbunden mit den bestenWünschen für ein glückliches und erfol-greiches neues Jahr 2000!

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Schweiz überhaupt bezeich-net werden, heisst es ineinem Schlusscommuniquéder Messe Basel.Wie die Besucher-Umfragendes Instituts für Plastinationzeigen, kamen 63 Prozentder Besucherinnen und Besu-cher aus der Schweiz, 32 Pro-zent aus Deutschland, 3 Pro-zent aus Frankreich und 2Prozent aus weiteren Län-dern. 17 Prozent des Schwei-zer Publikums kamen ausdem Kanton Zürich, je 12Prozent aus den KantonenBasel-Stadt und Aargau, je 10Prozent aus Basel-Landschaftund Bern sowie 8 Prozent ausdem Kanton Luzern.

Besuche mit Schulklassenwaren vorbereitetSpeziell befragt wurden Lehr-personen, die mit ihren Klas-sen «Körperwelten» besuch-ten. Eine erste Auswertungvon Fragebogen ergab, dassdie Jugendlichen zwischen13 und 18 Jahren den Aus-stellungsbesuch durchwegspositiv bewerteten. KeinBedarf besteht hingegen nachschuleigenen Plastinaten.80 Prozent der Lehrkräftegaben zu Protokoll, den Aus-stellungsbesuch im Unter-richt vorbereitet und vorwie-gend mit Diskussionennachbereitet zu haben. DieMitarbeit der Schülerinnenund Schüler dabei wurde mit«gut bis befriedigend» beno-tet. Sämtliche Befragten hät-ten von dem zur Verfügunggestellten didaktischen Ma-terial Gebrauch gemacht. DieMehrzahl der Lehrkräfte

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Basel: 600 000 sahen «Körperwelten»

Die vieldiskutierten Plastina-te menschlicher Körper ausder Werkstatt des Heidel-berger Anatomen Gunthervon Hagens wurden vom 14. September 1999 bis zum5. Januar 2000 in der MesseBasel gezeigt. «Die erfolg-reichste Ausstellung derSchweiz», bilanzieren dieOrganisatoren.

Die Ausstellung «Körperwel-ten – die Faszination des Ech-ten», welche auch vom LCHunterstützt wurde, verzeich-nete insgesamt 600 781 Besu-cherinnen und Besucher. Siedürfe damit als die erfolg-reichste Ausstellung in der

habe sich im Vorfeld die Aus-stellung alleine angesehen.Die Eltern seien über denBesuch von «Körperwelten»orientiert worden.Der LCH hatte seinen Mit-gliedern den Lehrausflug andie Ausstellung empfohlen –unter der Bedingung, dassdieser professionell vorberei-tet werde.

Demnächst in KölnDie Organisatoren von «Kör-perwelten» waren sehr zu-frieden mit dem Verlauf derAusstellung in Basel und äus-serten sich lobend über ihreAufnahme am Rheinknie.Die Ausstellung «Körperwel-ten» zieht nun nach Köln,wo sie vom 12. Februar bis31. Juli 2000 auf dem Heu-markt zu sehen sein wird.Weitere Informationen imInternet: www.koerperwel-ten.com. hw.

Genialer Schachzug? «Körperwelten» wurde zum absoluten Publikumserfolg.

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gelingt, jährlich rund 7,5 MillionenFranken aus Sponsorgeldern locker zumachen (bei 55 Millionen Franken Sub-ventionen). Der Kollege vom TheaterBasel, der es nur auf 300 000 Sponso-ringfranken pro Jahr bringt, muss sichmangelnde Professionalität im Marke-ting vorwerfen lassen. Organisatoren von Projekten wie dieExpo 01/02 aber auch von Armee-schauen oder Behindertenfahrdienstensetzen Sponsoring heute in ihre Budgetsein, bevor auch nur eine vage Zusagevorhanden ist. Öffentliche Geldgebermachen gar ihre Beiträge davon ab-

Lehrerin Eliane K. ist stolz. Ihre Medien-kunde hat wieder mal voll eingeschla-gen. Zu Beginn konnten sich ihreSekundarschülerinnen und -schülerüber Videokonferenz mit einem Jour-nalisten in Cooktown (Australien)unterhalten. Dann fertigten sie miteigenen Texten und aus dem Internetgeladenen Bildern eine Zeitung an, diesie sogleich auf dem Farb-Laserprinterausdrucken konnten, um sie anschlies-send mit nach Hause zu nehmen. Unddas alles ohne einen zusätzlichen Rap-pen aus der Schulkasse. Während einmelodisches «Dingdong» das Ende desSchulvormittags anzeigte, sagte Elisa-beth K. noch brav, wozu sie vertraglichverpflichtet war: «Diese Unterrichtsein-heit, liebe Schülerinnen und Schüler,wurde euch ermöglicht durch IBM,Swissair und BILDUNG SCHWEIZ.»

Gesellschaftlich akzeptiertAnstatt uns zu sorgen, dass sich auch anSchweizer Schulen in absehbarer Zeitsolche Szenen ereignen könnten, soll-ten wir uns vielmehr fragen, weshalb esnoch nicht so weit ist. Denn Sponsoring– die Förderung von kulturellen, sportli-chen und anderen Aktivitäten mit derAbsicht, daraus kommerziellen Nutzenzu ziehen – ist heute gesellschaftlichdurchgehend akzeptiert. Die Diskussio-nen über «Leibchenwerbung» im Sportder Sechziger- und Siebziger Jahre wir-ken beinahe treuherzig, angesichts der

Bepflasterung auch von Amateuren mitWerbebotschaften aller Art. Kaum einZeitungsleser stört sich noch daran, dasszum Beispiel ein Basler Tennisturnier inden Medien durchgehend als «DavidoffSwiss Indoors» erscheint; auch kaumein Journalist, dem sich dagegen dieFeder sträuben würde.

Alexander Pereira, Intendant des Zür-cher Opernhauses, wird zwar auch fürgute Aufführungen gelobt; noch mehrAnsehen geniesst er freilich, weil es ihm

Süsses Gift Sponsoring

Vom Länderspiel bis zum Gartenfest, von der Oper bis zur Expo –

ohne Sponsoringgeld läuft fast nichts mehr. Die Schweizer Schulen

schienen lange Zeit immun gegen das süsse Gift. Doch damit ist

es vorbei.

Der Dachverband der Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH)

veröffentlicht nun Richtlinien zum Thema Fundraising und

Sponsoring. Er hält fest: «Das öffentliche Bildungswesen wird

grundsätzlich über die Staatshaushalte finanziert.»

Heinz Weber

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hängig, dass auch private Gelder inbestimmtem Ausmass fliessen.

Gesucht: ImagetransferIm Gegensatz zum Mäzen alten Zu-schnitts, der sich mit der Dankbarkeitder Geförderten und höchstenfalls per-sönlichem Ansehen zufrieden gibt, hatder Sponsor heute klare, wirtschafts-wissenschaftlich gestützte Vorstellun-gen davon, was er für sein Fördergeldbekommen will. Die plumpe Reklame-rechnung, dass Besucher eines vonSüsswasserfabrikanten gesponsortenFussballmatches unweigerlich Durst aufdie betreffenden Süsswasser bekämen,ist längst passé.Auch die Annahme, der Sponsor forderefür sein Geld direkte inhaltliche Anpas-sung, trifft heute nur noch in provinzi-ellen Varianten zu. In einem 1998 inDeutschland veröffentlichten «Sponso-ring-Ehrenkodex» verpflichten sich 50grosse Unternehmen (darunter VW,Hoechst, IBM und Sony) ausdrücklich,sich nicht in «Inhalte und Konzepte»der unterstützten Veranstaltungen undInstitutionen einzumischen. Dennoch,wird betont, sei Sponsoring nicht selbst-los, sondern ein Geschäft, bei dem derGeldgeber am positiven Image desGeförderten teilhaben möchte. Der Sponsor sucht den sogenanntenImagetransfer und die Nähe zur ange-peilten Zielgruppe. Beispiel: Die Waren-hauskette Epa verpflichtete sich kürz-lich, auf längere Frist 80 000 Frankenpro Jahr beim Jazzfestival Willisau ein-zuschiessen. Damit will das unter demRuf «billig und bieder» leidende Haus

UnterschiedeFundraisingUnter Fundraising versteht man diesystematisch geplante Mittelbeschaf-fung (Geld, materielle, personelle odertechnische Unterstützung bzw. Res-sourcen).Beispiel: Eine Schule beschafft sich zusätz-liche Finanzen durch Vermietung ihrerSporthalle an Clubs, durch bezahlte Thea-teraufführungen, durch den Verkauf selbsthergestellter Waren usw.

MinifundraisingEin Preis, eine Gabe oder konkreteUnterstützung (personell und/oder

materiell) werden der Schule kostenlosund ohne weitere Erwartungen undFolgen gratis zur Verfügung gestellt.Beispiele: Geschäfte im Dorf oder Quartierwerden per Bittbrief um Preise für dieWettkampfsieger am Sporttag angefragt.Ein Schreiner, Vater eines Schülers, liefertzur Projektwoche zum Thema Haustiereeinen alten Hasenstall und bessert ihngleich aus.

SponsoringSponsoring ist eine Form der Unterneh-menskommunikation mit dem Ziel, diepersönliche Nähe zum Kunden (Kun-denbindung) zu erreichen. Sponsoringbasiert im Unterschied zum neutralen

Fundraising auf Leistung und Gegen-leistung, das heisst auf Interessen unddem Zweck, bestimmte Ziele zu errei-chen.Beispiel: Ein Klassenzimmer wird kosten-los mit PCs und Software einer bestimm-ten Firma ausgerüstet. Die Gewöhnung derSchüler an Geräte dieses Typs und ein all-fällig daraus entstehendes Interesse an die-sem bestimmten Produkt können alsGegenleistung der Schule verstanden wer-den und sind beabsichtigt.

(Aus dem LCH-Handweiser «Fundraisingund Sponsoring an öffentlichen Schulen»)

vom kreativ-dynamischen Image derJazzmusik und des Willisauer Organisa-tors Niklaus Troxler ein Stück abschnei-den. Falls als Resultat der Verbindung inTV-Spots Jazzrhythmen erklingen undin Epa-Filialen Willisau-Tickets zu kau-fen sind, so ergibt das gegenseitigenNutzen über die finanzielle Beteiligunghinaus.

«Schulprojekt 21»Die öffentlichen Schulen waren gegendas süsse Gift des um sich greifendenSponsoringwesens bisher weitgehendimmun. Zwar hat private Unterstützungder Bildung Tradition (von Holzscheitund Hamme für das arme Schulmeister-lein bis zu «Schweizer Jugend forscht»),aber Sponsoring nach den beschriebe-nen Gesetzen war in der Schweiz kaumbekannt.Dies änderte sich, als Ernst Buschor, Bil-dungsdirektor des Kantons Zürich, imFebruar 1998 das «Schulprojekt 21» vor-stellte. In ausgewählten Klassen solltenErfahrungen mit Frühenglisch, alters-und klassenübergreifenden Lerngrup-pen sowie mit dem Einsatz des Compu-ters ab der ersten Klasse gesammelt wer-den. Der Clou: Firmen und Privatesollten die nötigen Geräte, Software-lizenzen und Internet-Zugänge zur Ver-fügung stellen oder mitfinanzieren. Dieswird seit 1998/99 in der PilotgemeindeAffoltern am Albis und dieses Schuljahrin elf weiteren Gemeinden des KantonsZürich auch praktiziert.Gegen das Vorhaben erhob sich sofortWiderstand aus der Lehrerschaft. Dabeihandelt es sich nicht um den – längst

zum Scheitern verurteilten – Versuch,die Schule «werbefrei» zu halten. Viel-mehr geht es um den Grundsatz, dassder obligatorische Unterricht durch denStaat finanziert werden muss, unddarum, dass Sponsoren auf LerninhalteEinfluss nehmen. Befürchtet wird in derSchule, was in der Kultur zum Teilschon geschehen ist: Der Staat ziehtsich aus der Finanzierung zurück undüberlässt privaten Geldgebern das Feld. Anzunehmen, dass dies keinen Einflussauf die vermittelten Inhalte habe, wäreblauäugig. Da Sponsorengelder nichtmit der Giesskanne verteilt werden,muss um sie gekämpft werden. Gewin-

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ner im Kampf ist, wer das für die Geld-geber attraktivere «Programm» oder dieattraktivere Zielgruppe anzubieten hat.Schulen erster und zweiter Klasse sindso programmiert. Bundesrat und Bundesgericht habenBeschwerden gegen das Projekt abge-wiesen, allerdings nur aus formalenGründen. Zumindest im Versuchsstadi-um sei die Unabhängigkeit der Schulennicht gefährdet, entschieden die höchs-

Arbeitsgruppe der Standes-politischen Kommission (Autorendes Handweisers):

Beat W. ZempZP LCH und Präsident der AG

Urs SchildknechtZS LCH und Protokollführer

Lilo Lätzsch Präs. des Stadtzürcher LV

Dora GeissbergerPräs. der StaKo ZLV

Ueli ZulaufZentralsekretär ZLV

Bernhard RüdiRA und Verbandsjurist ZLV

Claude BollierPräs. der PK LCH und Redaktordes Handweisers

Im vergangenen Jahr wurde der 18-jährige SchülerMichael Cameron in Evans im amerikanischenBundesstaat Georgia für einen Tag von der Schulesuspendiert. Sein Vergehen: Er hatte am offi-ziellen «Coke Day» ein T-Shirt mit der Aufschrift «Pepsi» getragen.

NZZ vom 5.8.1999

ten Instanzen, über mehr mussten sie(noch) nicht befinden.

Spielregeln für SchulsponsoringDie Standespolitische Kommission desLCH (mit Unterstützung einer Delegati-on des Zürcher Lehrerinnen und Lehrer-verbandes) hat nun einen «Handweiserzum Umgang mit Fundraising undSponsoring an öffentlichen Schulen»erarbeitet. Darin wird einerseits der

enge Spielraum aufgezeigt, in dem die«externe Finanzierung» vor allem desobligatorischen Unterrichts sich zubewegen hat. Anderseits ermuntern dieAutoren durchaus zu kreativer Nutzungdieses Spielraums. Fundraising – alsodie systematische Mittelbeschaffung fürein zeitlich und im Umfang begrenztesProjekt – wird dabei gegenüber einerintensiveren Sponsoringbeziehung favo-risiert. Wichtig ist, dass die eingesetztenGelder klar ausgewiesen werden. Und:«Niemand darf verpflichtet werden, anFundraising- oder Sponsoraktivitätenteilzunehmen.»Kompromisslos geben sich die Autoren,wo es um die politische Wurst geht:«Der LCH wendet sich klar gegen eineFinanzpolitik, die auf der einen SeiteSparmassnahmen propagiert und aufder anderen Seite einen Teil der gespar-ten Gelder via Sponsoring in den Schu-len einsetzen lassen will. Die Finanz-ströme im Bildungswesen müssengrundsätzlich in öffentlicher Kontrollebleiben und können nicht auf dieseWeise umverteilt werden.»Das sieht übrigens auch die Wirtschaftnicht anders: «Sponsoring macht füruns nur dann Sinn, wenn es sich umein innovatives Projekt mit Pilotcharak-ter handelt, wie es beim Schulprojekt 21der Fall ist», erklärt Andrea Brack, Mar-ketingleiterin von Apple Schweiz:«Sponsoring, um damit Löcher inöffentlichen Kassen zu stopfen, sehenwir nicht. Das könnten wir uns auch garnicht leisten.»

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zu gründen.» Im Rahmen des Global-budgets – seit 1995 ist das GymnasiumLiestal teilautonom – hatte die Schuledie Möglichkeit, durch Erwirtschaftenvon Drittmitteln zu Geld zu kommen,um damit eine Mensa einzurichten. Sponsoring an unserer Schule? DieserGedanke löste nicht nur Freude aus. «Esgab unter der Lehrerschaft einen Auf-ruhr. «Jetzt kommen amerikanische Ver-hältnisse», hiess es etwa. Begriffe wieNew Public Management, Bildungs-gutschein, Teilautonomie oder Leis-tungsauftrag führten zu grosser Verunsi-cherung. Dabei, so Kempfert, gebe eseigentlich schon seit Jahren Sponsoringan jeder Schule, beispielsweise bei derAufführung eines Theaterstücks.

Das Gymnasium Liestal, 1963 für rund300 Schüler gebaut, verfügt auch nachmehr als 37 Jahren noch über keineMensa. Seit vier Jahren kochen ein biszwei Mal wöchentlich Mütter und Väter60 bis 70 Mittagessen. «Das Essen istimmer toll, die Leute stehen Schlange»,so Gymi-Rektor Guy Kempfert. Aber dasreiche bei rund 900 Schülerinnen undSchülern nirgends hin. Das Bedürfnisnach einer Möglichkeit zur regelmässi-gen warmen Verpflegung bei einemheute durchschnittlichen Zwölfstun-dentag mit einer Mittagspause voneiner Dreiviertelstunde war auch seitensder Lehrerschaft vorhanden. Das Anliegen einer schuleigenen Mensa– die auch als Aufenthaltsraum und

polyvalenter Veranstaltungssaal dienenkann – wurde mehrmals der Kantons-

regierung vorgetragen. «Als wiederholtein Nein vorlag, haben wir uns ent-schlossen, einen privaten Trägerverein

«Sponsoring muss man lernen»Um den Bau einer eigenen Mensa zu finanzieren, spielen dasGymnasium Liestal und sein Rektor Guy Kempfert virtuos aufdem Instrumentarium der Geldbeschaffung.

Doppelpass: FCB-Spieler drücken am Gymnasium Liestal die Schulbank und organisieren imGegenzug einen Benefizmatch zugunsten der Mensa.

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Sponsoring an unserer Schule? Dieser Gedankelöste nicht nur Freude aus.«Jetzt kommen ameri-kanische Verhältnisse»,hiess es etwa. Begriffe wieNew Public Management, Teilautonomie oder Leistungsauftrag führten zugrosser Verunsicherung.

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Angst vor Beeinflussung Zu harten Auseinandersetzungen kames auch mit Teilen der Schülerschaft.Derzeitige und ehemalige Schüler kriti-sierten, dass bei dieser Form der Finan-zierung die Schule durch die Wirtschaftbeeinflusst werde. «Aber die Auseinan-dersetzung war gut, das war wirklich einStück Schulentwicklung.»

Guy Kempfert konnte die kritischenStimmen beruhigen. Eine Arbeitsgrup-pe, bestehend aus Lehrern, Schülerin-nen und Schülern, Mitgliedern der Auf-sichtskommission und der Schulleitung,erarbeitete im Mai 1998 ein Sponsoring-konzept mit zehn goldenen Regeln. Derhärteste Brocken seien dann die Ver-handlungen mit der Baselbieter Regie-rung gewesen. Die Erziehungsdirektionsei dem Projekt zu Beginn sehr skep-tisch gegenüber gestanden. «Schliess-lich gab es grünes Licht. Und nach Vor-liegen von Detailprojekten, Konzeptenund Bauplänen hiess es, ihr könnt wei-termachen. Wir geben euch ein StückLand im Baurecht.» An die Kosten vonvoraussichtlich rund 1,3 MillionenFranken bezahlt der Kanton eine Vier-telmillion.

Konzept der drei SäulenDas Sponsoringkonzept für die Mensastützt sich auf drei Säulen: Privatperso-nen können den Neubau mit einem Bei-trag von 100 Franken unterstützen. Mit5000 Franken Beitrag sind Firmen Mit-glied des Gönnerklubs. Weiter verzich-ten die am Neubau beteiligten Unter-nehmen auf ihre Margen.«Sponsoring muss man lernen», sagtGuy Kempfert. So galt es zu überlegen,wie man als Schule aktiv Sponsoringbetreiben könne. Sponsoring sei auchverknüpft mit PR (Public Relations).«Die Schule muss öfters in der Zeitungerscheinen. Unter dem Motto: TueGutes und lass darüber schreiben.»Wichtig sei auch der Kontakt zu Persön-

Mit FCB-Trainer ChristianGross vereinbarte RektorGuy Kempfert, dass Fussballspieler Englisch, Deutsch und Computer-kurse am Gymnasium belegen. Im Gegenzugorganisiert der FCB ein Benefizspiel, dessenErtrag teilweise der Mensa zufliesst.

Edler Spender unterhöhlt die Bundesverfassung

Aus Spargründen strich die Thurgauer Erziehungsdirektion auf das Schul-jahr 1999/2000 eine von drei Lehrerstellen an der Primarschule vonHerdern. Die 48 Schülerinnen und Schüler des 1. bis 6. Schuljahres hät-ten in zwei Klassen unterrichtet werden müssen – dies, obwohldadurch die ältere Gruppe die im Kanton Thurgau zulässige Klassen-grösse von 28 Kindern überschritten hätte. Trotz energischem Wider-stand der Schulbehörde von Herdern hielt die Erziehungsdirektion anihrem Entscheid fest.

Da sprang ein vermögender Vater von zwei schulpflichtigen Kindern in dieBresche: Der Unternehmer aus der Computerbranche bezahlt die Auf-wendungen für die gestrichene Stelle von rund 60 000 Fanken.

Beim Kanton begrüsste man die «kreative Lösung» und Erziehungsdirek-torin Vreni Schawalder empfing den edlen Spender persönlich. Dochder Berufsverband mag in diesen Jubel nicht einstimmen. «Wir stehender Sache sehr kritisch gegenüber» erklärte Magnus Jung, Präsidentdes Verbandes der Thurgauer Lehrerschaft. In der Bundesverfassungsteht: «Die Kantone sorgen für ausreichenden und unentgeltlichenGrundschulunterricht.» Diese Bestimmung wird unterlaufen, wenn esvom Vorhandensein und von der Spendierlaune vermögender Elternabhängt, ob Klassen geführt werden oder nicht. Kommt hinzu, dassdiese private Unterstützung bzw. die Bezahlung der Lehrperson jeder-zeit wieder entzogen werden kann.

Mit dem Begriff Sponsoring – der finanziellen Unterstützung zu gegensei-tigem Nutzen nach klar festgelegten Spielregeln – hat diese Einzel-aktion im Kanton Thurgau nichts zu tun.

hw.

lichkeiten und Unternehmen sowie dieKontaktpflege. «Das erfordert einiges anManagement und braucht viel Zeit undEnergie.» Als Beispiel nennt Kempfert das Projektmit dem FC Basel (FCB). Mit FCB-Trai-ner Christian Gross vereinbarte Kemp-fert, dass Kaderspieler Englisch, Deutschund Computerkurse am Gymnasiumbelegen. Im Gegenzug organisiert derFCB ein Benefizspiel, dessen Ertrag teil-weise der Mensa zufliessen wird. Ebensotrainieren talentierte Schüler zu Spezial-konditionen beim FCB, während dieserBusse für den Transport kostenlos zurVerfügung stellt. Für Guy Kempfert istdiese Art der Zusammenarbeit optimalund bietet willkommenes Potenzial, umdie Schule in der Öffentlichkeit bekanntzu machen.

Zur Zeit beträgt der Stand der eingegan-genen Sponsoringgelder 800 000 Fran-ken. Kempfert ist zufrieden und zu-gleich optimistisch, dass die restlichenMittel zusammenkommen. «Es machtSpass, wenn man merkt, dass von aus-sen Unterstützung kommt.» Er hofft,dass mit dem Bau noch in diesem Jahrbegonnen werden kann. «Es mussabsehbar sein, sonst erlahmen die Kräf-te.»Die neue Mensa soll übrigens auch fürdie Anwohner und andere Schulengeöffnet sein. Die Namen der Sponso-ren werden auf einer Tafel und auf derHomepage im Internet sowie in dergeplanten Festschrift «verewigt».

Madlen Blösch

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Ohne Sponsoring wird heute kein Fuss-ballspiel angepfiffen, keine Opernariegesungen und kein Quartierfest veran-staltet. Einzig die Schule scheint mitdieser Finanzierungsart noch Problemezu haben. Warum?Niemand ist verpflichtet, an einemFussballspiel oder an einer Oper teilzu-nehmen! Das in der Bundesverfassungfestgeschriebene Recht auf eine Grund-ausbildung und die damit verbundeneSchulpflicht gilt aber für alle. Daherstimmt dieser Vergleich nicht. Zudemhaben wir es in der Volksschule mitminderjährigen Kindern und Jugendli-chen zu tun, die auch in anderen Berei-chen besonderen Schutz und Fürsorgevom Gesetzgeber erhalten. Die von LCHpostulierte besondere Sorgfaltspflichtbeim Umgang mit Sponsoring an denSchulen ist daher keine Ausnahmerege-lung, sondern nur die sinngemässe Fort-setzung dieses Schutzgedankens. Dassbehördliche Regelungen notwendigsind, beweisen ja die Beispiele aus denUSA, wo Schülerinnen und Schüler ineinigen öffentlichen Schulen für Trend-analysen und als Konsumobjekte miss-braucht werden.

Warum hat sich der LCH überhauptmit dem Thema Sponsoring und Fund-raising an öffentlichen Schulen befasst?Das Thema ist nicht nur im Auslandaktuell geworden. Auch in der Schweizhaben wir es zunehmend mit Schul-sponsoring zu tun. Gerade im Bereichder Informations- und Kommunika-tionstechnologie wird vielerorts mitSponsoring gerechnet, ohne sich klar zumachen, was dies eigentlich für dieSchulen bedeutet. Der Trend zur Teil-autonomie von Schulen, die über einGlobalbudget verfügen und die Mög-lichkeit erhalten, Fremdmittel selber zuerwirtschaften, verstärkt die Problema-tik zusätzlich. Aktuell ist das Themaaber im Zusammenhang mit der Finan-zierung des Zürcher Schulversuchsgeworden, bei dem ein Teil der notwen-digen Mittel für die Einführung vonInformatikunterricht und Frühenglischauf der Primarschule direkt durch dieWirtschaft erbracht wurde.

Niemand wird einen bestimmten Com-puter kaufen oder eine bestimmte Ver-sicherung abschliessen, nur weil dasUnternehmen eine Theateraufführungoder den Wetterbericht unterstützt.Auch Kinder und Jugendliche durch-schauen doch heute die Sponsoring-mechanismen – oder nicht?Da bin ich anderer Meinung. Warum inaller Welt sollen Firmen Hunderte vonMillionen Franken für Werbung ausge-ben, wenn diese nutzlos verpufft unddadurch kein «return on investment»erreicht wird? Kommt dazu, dass in denSchulen ganze Generationen von zu-künftigen Konsumenten quasi flächen-deckend mit Werbung «beglückt» wer-den könnten und erst noch mitstaatlichem Segen. Gerade im Bereichder Informations- und Kommunikati-onstechnologien spielt es natürlich eineRolle, mit welchen Programmen und

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Computern Kinder und Jugendlicheihre Lernerfahrungen machen.

Vielerorts wird Schulen und Lehrkräf-ten heute mehr oder minder aufge-zwungen, sich nach externen Finanz-quellen umzusehen, wenn sie denSchülerinnen und Schülern einenattraktiven Unterricht bieten wollen.Gibt es Möglichkeiten, sich dagegen zuwehren?Diese Feststellung würde ich so für dieSchweizer Schulen nicht stehen lassen.In den meisten Fällen ist noch genü-gend Geld vorhanden, wenn es darumgeht, Anschauungsmaterial oder Me-dien für einen attraktiven Unterrichtanzukaufen. Aber es besteht natürlichdie Gefahr, dass sich der Staat vermehrtauch aus dem Kernbereich des Unter-richtens zurückzieht, wenn die Mittelimmer knapper werden. Sponsoringund Fundraising haben aber im Kern-bereich nichts zu suchen! In unseremHandweiser haben wir in den Empfeh-lungen eine klare Trennlinie gezogen. Esist Aufgabe der Lehrerverbände, Verstös-se gegen diese Grundregel anzupran-gern und zu verlangen, dass genügendöffentliche Mittel für den Unterricht zurVerfügung gestellt werden.

Der LCH reagierte heftig auf die Finan-zierung einer zusätzlichen Schulklasseim Kanton Thurgau durch einen ver-mögenden Vater. Was ist daran nichtstatthaft, zumal der Mann keineBedingungen stellte?Die Gegenleistung für dieses «Sponso-ring» einer Lehrerstelle bestand natür-lich darin, dass die Klasse, in der die bei-den Kinder des vermögenden Vaterssind, nicht mit einer Parallelklassezusammengelegt wird, obwohl dies vonden gesetzlich vorgeschriebenen Richt-zahlen her möglich gewesen wäre.Wenn dieses Beispiel Schule machen

«Es besteht die Gefahr, dassder Staat sich zurückzieht»Nicht Überempfindlichkeit gegenüber kommerziellen Einflüssen,sondern Sorge um das Recht auf Grundschulbildung hat den LCHbewogen, Richtlinien zum Sponsoring zu erarbeiten, betont Zen-tralpräsident Beat W. Zemp im Gespräch mit BILDUNG SCHWEIZ.

Beat W. Zemp, Zentral-präsident des LCH

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würde, dann wäre die Klassengrösse inZukunft abhängig von der Finanzkraftder Eltern, die dadurch direkt in dieZusammensetzung einer Klasse eingrei-fen könnten. Dieses Vorgehen wärehoch problematisch und ist unseresErachtens mit einer demokratischenVolksschule nicht verträglich.

Was wäre davon zu halten, wenn Pri-vate zusätzliche Schulleistungen finan-zieren, zum Beispiel eine Hochbegab-tenklasse?In jedem Schulgesetz der Schweiz stehtsinngemäss der Satz, dass die öffentlicheSchule die ihr anvertrauten Schülerin-nen und Schüler fördern soll, damit sichdie vorhandenen Neigungen und Eig-nungen bestmöglich entwickeln kön-nen. Das gilt natürlich auch für Hoch-begabte. In den letzten 20 Jahren hatdie öffentliche Schule viel getan, umden Lernschwachen zu helfen. DieHochbegabtenförderung ist dabei zuwenig beachtet worden. Heute ist diesesDefizit aber von der öffentlichen Schuleerkannt. Mit einer «Binnendifferenzie-rung» im normalen Unterricht lässt sichdas Problem aber nicht einfach lösen. Esbraucht schon spezielle Fördermassnah-men und Sonderanstrengungen. Wennhier Private oder Schulen zum Beispielden Besuch von ausserschulischen Ver-

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anstaltungen für Hochbegabte durchSponsoring oder Fundraising finanzie-ren wollen, ist dagegen nichts einzu-wenden. Hingegen halte ich das Bildenvon reinen Hochbegabtenklassen fürfalsch.

Der LCH-Handweiser empfiehltanstelle von Sponsoring das offenbarweniger bedenkliche Fundraising.Allerdings müssen dabei Schulkinderund Lehrkräfte oft Zeit und Energieaufwenden, die dann für den Unter-richt fehlen…Das kann in der Tat ein Problem wer-den, wenn solche Aktivitäten deneigentlichen Unterricht zu stark in Mit-leidenschaft ziehen. Andrerseits mussman natürlich auch den gemein-schaftsbildenden Wert sehen, der zumBeispiel in einem Weihnachtsbazar-Verkauf einer Schule steckt. Entschei-dend dabei ist, dass Lehrpersonen nichtzu Fundraising-Aktivitäten verpflichtetwerden können. Wenn sie dies aber imRahmen ihrer Lehrtätigkeit freiwilligtun, kann der Nutzen für die Schuleund die Schülerschaft durchaus positivsein. Der Umgang mit dem erwirtschaf-teten Geld muss jedoch klar geregeltsein, damit keine rechtlichen Problemeentstehen können.

Gibt es eine kurze Faustregel, unterwelchen Bedingungen externe Finan-zierung von Schulbedürfnissen abzu-lehnen ist?Der LCH lehnt jegliche «externe» Finan-zierung des obligatorischen Unterrichtsund des damit verbundenen Kernbe-reichs der schulischen Tätigkeit ab, weildadurch der Grundsatz in der Bundes-verfassung verletzt würde und weilSponsoren ihr finanzielles Engagementje nach Wirtschafts- und Interessenlageunter Umständen sehr schnell zurück-ziehen können. In solchen Fällen müss-ten Schulen dann entweder ihr schuli-sches Angebot drastisch reduzieren oderKonkurs anmelden, wie dies in angel-sächsischen Ländern schon geschehenist. Öffentliche Schulen sind aber keineFussballklubs oder Freizeiteinrichtun-gen, die man mehr oder wenig beliebigmit Geld ausstatten kann oder ebennicht.

Interview Heinz Weber

Umstrittenes Sponsoring:Schulen als Bannerträger der

Wirtschaft?

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erfolgreiche Dachverband der SchweizerLehrerinnen und Lehrer – innert zehnJahren von 25 000 auf 50 000 Mitgliedergewachsen – feierte diesen runden Ge-burtstag am 18. Dezember nicht etwa in

«Als Vertreter der Zirkusdirektoren darfich den Artisten gratulieren», sagte inseinem launigen Grusswort Hans RudolfStöckling, Präsident der Erziehungs-direktoren-Konferenz, und ergänzte: «Wir

sind uns wohl bewusst, dass die Leuteam Schluss der Vorstellung nicht sagen,‹Das war ein sauguter Direktor›.» Zirkus-Metaphern waren leicht zur Hand beider Jubiläumsfeier «10 Jahre LCH». Der

Zehn Verbandsjahre gefeiert:WeLCH ein Zirkus!Der LCH feierte sein Jubiläum am 18. Dezember 1999 mit einer Vorstellung des Zirkus Conelli auf dem Zürcher Bauschänzli

Lehrerinnen und Lehrer als

wilde Tiere, ihr Präsident als

Dompteur: Das LCH-Geburts-

tagsfest verlief ohne trockene

Reden und eitles Schulter-

klopfen. 300 Gäste feierten und

erkannten sich im symbol-

trächtigen Spiegel des Zirkus

wieder.

LCH-Artisten: Zentralpräsident Beat W. Zemp,Vizepräsidentin Silvia Weber.

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Kraftvoll und elegant: Duo Liazeed. Flexibel und harmonisch: Irina Moulik.

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einem nüchternen Kongresssaal, bei trockenen Reden und wohlfeilem Schul-terklopfen, sondern in der poetischenAtmosphäre des WeihnachtszirkusConelli auf dem Zürcher Bauschänzli. Die LCH-Verantwortlichen hatten eineganze Vorstellung inklusive Speis und

Trank eingekauft; rund 300 LCH-Kader-leute aus den Mitgliedorganisationenund den LCH-Gremien sowie aus Bil-dung, Bildungsverwaltung und -politikliessen sich bezaubern vom neunjähri-gen «Prinzen der Lüfte», Roman Toma-nov, den Clowns Fritzi und Gaston, der

Sängerin Gunvor («Music was my firstlove») und vielen anderen Artistinnenund Artisten.Das Publikum hielt den Atem an, als dasClown-Duo vier starke Männer aus demPädagogenkreis in die Manege bat, dieseim Geviert gruppierte und ihnen an-

Sprühende Lichter: Die LCH-Geburtstagstorte. LaCH-Nummer: Fritzi und Gaston.

Manchmal hilft energisches Trommeln: Dancing Gauchos.

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181 • 2 0 0 0

schliessend buchstäblich die Stühleunterm Hintern wegzog. Zur allgemei-nen Verwunderung und Begeisterungfolgte kein Zusammenbruch – die viererwiesen sich als tragfähiger Verband.

«Gemischte Raubtiernummer»Ein Akteur war im Hochglanzprogrammnicht verzeichnet; er wurde von Zirkus-direktor Cony Gasser persönlich ange-sagt: «Beato Zempano» alias Beat W.Zemp, Präsident des LCH, in zünftigerLivrée. Zemp wies darauf hin, man feie-re an diesem Abend nicht nur zehnJahre LCH, sondern auch 150 Jahreorganisierte Lehrerschaft, denn am

30. Juni 1849 hatten 250 engagiertePädagogen in Lenzburg den Schweizeri-schen Lehrerverein (SLV) gegründet.Zemp stellte sich vor als Dompteur, demdie Präsidentenkonferenz des LCH bis-weilen vorkomme wie eine gemischteRaubtiernummer und die Erziehungs-direktoren-Konferenz als Elefantenrun-de erscheine.

Fünf Paare für zehn JahreZum anschliessenden zirzensischen Ju-biläumsakt bat Zemp fünf Paare vonKolleginnen und Kollegen in die Mane-ge: Margrit Roduner (Zentralsekretärindes Kindergärtnerinnenverbandes) mit

Pius Egle (Sekretär des Luzerner Lehre-rinnen- und Lehrerverbandes); BrigittaKrättli (Präsidentin der Liechtensteini-schen Lehrerschaft) mit AndreasSchweizer (Präsident und Streikführerim Aargau); Irene Hänsenberger (Ge-schäftsführerin des Bernischen Lehre-rinnen und Lehrervereins) mit MaxMüller (Anführer der Baselbieter Pä-dagogen); Charlotte Peter (Präsidentindes Zürcher Lehrerinnen- und Lehrer-verbands) mit Toni Strittmatter (Leiterder Pädagogischen Arbeitsstelle desLCH); schliesslich Silvia Weber (Vizeprä-sidentin des LCH) mit ZentralsekretärUrs Schildknecht. Gemeinsam ergabendie Herbeizitierten, gemäss Beat W. Zemp, «die perfekte LCH-Kommis-sion» – austariert nach Geschlechternund Geografie, nach Stufen und Funk-tionen.Funktion der Ausgewählten war esdann, nach etlichem zirzensischem Ze-remoniell, zehn Wunderkerzen auf dervom Liestaler Confiseurmeister KurtKrattiger gestalteten Geburtstagstorte zuentzünden. Zuvor waren sie noch nachihren Wünschen für den jubilierendenVerband befragt worden. Toni Strittmat-ter brachte es auf den Punkt, indem erdiesem dasselbe wünschte wie seinemfür den kommenden Tag erwartetenzweiten Kind: «Intelligenz, Frechheitund eine Prise Humor.»

hw.

Tragfähiger Verband: Vier Lehrer in der Manege.

20001849–1989–1999Vom Lehrerverein zum LCH

«a) Verbrüderung der schweizerischen Lehrer. b) Förderungdes Erziehungswesens in Schule und Haus durch alle Theileunseres Vaterlandes, soweit dieses in dem Bereiche einesVereines liegen kann.» – So lautete der Zweckartikel in denersten Statuten des Schweizerischen Lehrervereins, beschlos-sen am 30. Juni 1849 zu Lenzburg.

Von Verbrüderung steht nichts mehr in den Statuten desLCH (Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer),welche die Delegiertenversammlung des SchweizerischenLehrervereins am 28. Oktober 1989 genehmigte. Nüchternist dafür die Rede vom Einstehen für die Interessen undAnliegen der Mitglieder als Arbeitnehmende, von der Mit-

gestaltung der schweizerischen Schul- und Bildungspolitik,vom Einsatz für eine optimale Aus- und Fortbildung derLehrerschaft auf allen Stufen.

In den vergangenen zehn Jahren habe der LCH «den Zusam-menhalt und das Selbstbewusstsein der Lehrpersonengestärkt», heisst es selbstbewusst in einem Informations-prospekt zum Jubiläum, der auch dieser Ausgabe von BIL-DUNG SCHWEIZ beiliegt. Der Leistungsausweis auf knap-pem Raum zeigt auf, wie sich der LCH durch Studien,Projekte, Stellungnahmen und Publikationen für guteAnstellungs- und Arbeitsbedingungen einsetzt, politischeund pädagogische Hilfestellungen leistet und schliesslichseinen Mitgliedern diverse Dienstleistungen zu vorteilhaf-ten Konditionen anbietet. «Bildung ist das Thema unsererGesellschaft», schreibt LCH-Zentralsekretär Urs Schild-knecht im Prospekt: «Bildung ist ein qualitatives Problem –dafür will die Lehrerschaft Geld erhalten. Bildung ist auchvorausschauende Sozialpolitik, indem sie die Chancen jedesKindes und jedes Jugendlichen verbessert.»

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19DIENSTLEISTUNGENCH

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21DIENSTLEISTUNGENCH

Das neue Buch von Erwin W. Heri «Dieacht Gebote der Geldanlage»* bietetmit anschaulichen Erklärungen einenguten Überblick über die Anlagestrate-gie der LCH-Finanzplanung. Auch erkommt zum Schluss: Der Zeithorizontist das ausschlaggebende Kriterium füreine erfolgreiche Wertsteigerung IhrerInvestitionen!

Kurzfristige Erfolge, wie die LCH-Finanzplanung im Jahre 1999 mit derEmpfehlung der Sarasin Anlagefondsfeiern konnte (siehe Kasten), sind weni-ger hoch zu werten als die Dauer unddie Diversifikation der Anlagen. Ganzbestimmt ist die Auswahl der Anbieterauch wichtig, doch nichts glättet dasRisiko so wie ein langer Anlagehorizont.

Vergleich von Aktien und ObligationenHeri kommt im Rahmen seiner Untersu-chung bei einer Anlage in Aktien über10 Jahre auf ein durchschnittlichesSchwankungsrisiko (das Risiko einesgrossen Verlustes während eines Jahres)von nur 4%, gleich hoch wie das jähr-liche Schwankungsrisiko einer reinenObligationenanlage. Wenn Sie alsoAktien über 10 Jahre anlegen, haben Siedasselbe Risiko, wie wenn Sie Obligatio-nen auf ein Jahr anlegen.

Demgegenüber rentieren die Aktien seit1926 bis 1998 durchschnittlich mit8,7% pro Jahr, Obligationen mit 4,6%:Sie haben mit Aktien also die doppelteRenditeaussicht bei langfristig gleichemRisiko.

Die LCH-Anlagestrategie bewährt sich!Die langjährige Investition ist die Vergangenheit und die Zukunft einer guten Geldanlage

Die acht Gebote der GeldanlageIn der Prägnanz seiner acht Gebotekommt Heri zu den gleichen Resulta-ten, wie die LCH-Finanzplanung. Wirerlauben uns, diese im folgenden etwasanzupassen und zu ergänzen:

1. Investieren Sie.2. Trachten Sie nicht nach kurzfristi-

gem Gewinn.3. Versuchen Sie nicht, den «richtigen

Moment» zu erwischen – es gibt ihnnicht.

4. Versuchen Sie nicht, den «richtigenTitel» zu finden – es gibt ihn nicht.

5. Versuchen Sie nicht, mehr zu wis-sen, als der «Markt», denn der«Markt» weiss viel.

6. Seien Sie diszipliniert.

Die Jahresergebnisse der Anlagefonds in Schweizer Franken der LCH Finanzplanung.Die Jahresrendite 1999 der von der LCH Finanzplanung oft empfohlenen Sara-sin-Anlagefonds legte im Jahre 1999 eine gute Basis für eine langfristig orientier-te Anlage. Die richtige Auswahl, von Ihrem persönlichen LCH-Berater entspre-chend Ihren Vermögensverhältnissen zusammengestellt, vermindert dasstatistische kurzfristige jährliche Schwankungsrisiko, wie Heri es unten nachweist,nochmals deutlich.

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8. Trauen Sie keinem – und wenn, nurerfahrenen Anbietern und ausge-wiesenen Beratern.

9. Lassen Sie sich nicht vom Kosten-denken leiten – Qualität hat ihrenPreis.

10.Berücksichtigen Sie immer alle Fak-toren Ihres Vermögens – Liegen-schaften, Geldwerte, Versicherun-gen, Steuern – bevor sie investieren.

Willy Graf, LCH Finanzplaner

*Erwin W. Heri, Die Acht Gebote der Geldanlage,

Helbling und Lichtenhahn, Basel 2000.

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Termine

Projekte gesucht«Geteilte Macht – Machtmit!» So lautet das Motto derBieler Tagung der Eidgenössi-schen Kommission fürJugendfragen (EKJ) vom 3./4.Mai dieses Jahres. Nebst Teil-nehmerinnen und Teilneh-mern werden auch Partizipa-tionsprojekte gesucht, dievorgestellt werden können.Auskunft und Anmeldungbei Viviane Dubath, Sekretä-rin der EKJ (Telefon 031/32292 26, E-Mail: [email protected]).

Schule und SozialarbeitDie Fachhochschule Solo-thurn Nordwestschweiz lädtfür den 8. April 2000 ein zueiner Tagung «Schule undSozialarbeit – Entwicklungs-stand und Perspektiven» fürLehrerInnen, Sozialarbeite-rInnen sowie weitere Fach-leute und Behörden. Aus-kunft: Fachhochschule Solo-thurn Nordwestschweiz, Ste-fanie Dähler, Weissenstein-strasse 5, 4500 Solothurn(Tel. 032/ 625 54 43, E-Mail:stefanie. [email protected]).

3. CI-ForumDie Sprachheilschule St. Gal-len lädt ein zum 3. CI-Forum.Es findet am 8. September,10–17 Uhr, statt. Thema:«Therapie für Kinder miteinem Cochlea-Implantat(CI)». Auskunft/Anmeldung(Tel. 071/274 11 11, [email protected]).

Sprachlager in PolenSchweizer Lehrerinnen undLehrer jeder Stufe sind einge-laden zu vier Wochen Aktiv-ferien: Lehren und Lernen inneuen Dimensionen. 8./9.Juli bis 6. August, dreiWochen Lager, eine WocheReise durch Polen. Auskunftbei Otmar Zehnder, Lehrerse-minar, 6432 Rickenbach SZ,Tel. 041/811 28 39 (P) und041/818 70 70 (S).Weitere Hinweise auf derInternet-Seite: www.lch.ch.

Ferien:

TipischKinder ab 10 Jahren sind die-sen Sommer erneut zu Lager-ferien im Tipi eingeladen. 50Lagerteilnehmer aus dem

Schwyz:

«Ohne Schulestirbt ein Dorf»

Der Schwyzer Erziehungsrathat die Weiterführung derGesamtschule Riemenstal-den bewilligt. Dies obwohldie Mindestschülerzahl dortseit Jahren unterschrittenwird.Seit 1976 gilt im KantonSchwyz ein Richtwert von 25Schülern und Schülerinnenfür Primarklassen. Wird dieseZahl während längerer Zeitunterschritten, muss beim

Erziehungsrat eine Geneh-migung eingeholt werden.In Riemenstalden sank dieSchülerzahl seit 1990 vonzwölf auf acht, zeitweisesogar sechs Kinder. Zudemkonnte die Zahl in der Regelnur erreicht werden, wennauch Kinder aus dembenachbarten Kanton Uri inRiemenstalden zur Schulegingen. Vereinzelt gingenauch Kinder aus Morschachin die für sie näher gelegeneSchule.Zwei Gründe bewogen denErziehungsrat, die Weiter-führung der Schule im bishe-

MAGAZIN

ganzen deutschsprachigenRaum bewohnen zusammenmit einem Team von 14Erwachsenen die Indianer-zelte und lernen deren Hand-habung kennen. Das Lager-thema «Bäume» ist durch

rigen Rahmen zu bewilligen.Zum einen erwartet man von2000 bis 2006 leicht steigen-de Schülerzahlen (sechs bisneun); auch will die UrnerGemeinde Sisikon weiterhineinen Teil der Kinder nachRiemenstalden schicken.Zum andern beruft sich derErziehungsrat auf die Leiti-deen der Volksschulen derInnerschweizer Erziehungs-direktoren-Konferenz (IEDK).Diese fordern für jedeGemeinde eine eigene Pri-marschule, denn «ohneSchule stirbt ein Dorf».

sda.

den Orkan «Lothar» hochak-tuell geworden. Auskunft:Adler-Tipi-Lager Schweiz,Brühlstrasse 6, 5018 Erlins-bach (Tel. 062/844 21 01,www.rrroseware.ch/tipi-lager).

11. Adler-Tipi-Lager Schweiz: Auf dem Zeltgelände im Berner Saanenland können Jugendli-che die Lebensweise der amerikanischen Indianer kennen lernen. Lager 1 findet statt vom10. bis 22. Juli, Lager 2 vom 24. Juli bis 5. August.

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Fremde FedernSchwestern herrschen «Bildung ist zu einem Schattenreich geworden. In ihm sind dieVorstellungen davon verdampft, was man eigentlich lernen soll.Eine fachlich solide Überlegung über Bildungsziele findet nirgend-wo statt. Stattdessen herrschen die beiden Schwestern – die grosseVerunsicherung und die grosse Unübersichtlichkeit.»Der deutsche Professor Dietrich Schwanitz zum Notstand, den er mit seinem

Buch «Bildung. Alles, was man wissen muss» beheben will.

Volksschule wankt «Spielen die Kinder von reichen Bürgern bald ohne ihre Gspänliaus weniger begüterten Familien auf dem Pausenplatz? Muss dergrosse Teil der Bevölkerung mit Schulen zweiter Klasse vorlieb neh-

Kindergarten:

Lohndifferenzgeschützt

Wenn Kindergärtnerinnenweniger verdienen als Pri-marlehrer, ist das laut Bun-desgericht nicht diskriminie-rend. In Urteilen zu Fällenaus Zürich, Schwyz undThurgau wurde dieserGrundsatz geschützt. DieDifferenz darf aber nicht zugross sein.Kindergärtnerinnen aus die-sen Kantonen hatten sich indrei unabhängigen Be-schwerden ans Bundesge-richt gewandt. Dieses publi-zierte Anfang Januar dieUrteile in allen drei Fällen:Das Gericht kommt überein-stimmend zum Schluss, dasseine Lohndifferenz zu Pri-marlehrern nicht grundsätz-lich diskriminierend ist.Einzig die Beschwerdeführe-rinnen aus dem KantonZürich erhielten in einemPunkt Recht. Das Bundesge-richt hob ein Urteil des Zür-cher Verwaltungsgerichtsvom letzten Februar auf, dasden Kindergärtnerinnen eineLohnerhöhung von siebenProzent zugestanden hatte.Das Zürcher Verwaltungsge-richt habe bei der Berech-nung der Lohnansprücheeinen Fehler begangen.Gemäss Bundesgericht solltedie Erhöhung zwischen 8,5und 9,6 Prozent liegen.

Die Kindergärtnerinnenwürden damit immer noch

weniger verdienen als Pri-marlehrkräfte. Dies sei aberangesichts der tieferenArbeitsbelastung und derkürzeren Ausbildungszeitnicht diskriminierend, hältdas Bundesgericht fest.Mit diesem Argument wiesendie Richter in Lausanne aucheine Beschwerde von Schwy-zer Kindergärtnerinnen ab.Diese hatten sich auf denGleichstellungsartikel beru-fen und den Ausgleich desLohnunterschieds von 16 bis17 Prozent zwischen Kinder-garten und Primarschulegefordert.Im Thurgau haben die Kin-dergärtnerinnen nicht nureinen tieferen Lohn als dieLehrkräfte an der Primar-schule, sie sind nun auchnoch von einer Lohnkür-zung betroffen. Als einzigewurden sie in der neuen Be-soldungsverordnung sowohlbeim Lohnminimum alsauch beim Lohnmaximumzurückgestuft.Gegen diese in ihren Augendiskriminierende Reduktionlegten sie Beschwerde ein,die nun abgewiesen wurde.Die Lohnsenkung lasse sichmit sachlichen, nicht ge-schlechtsspezifischen Grün-den belegen, hält das Gerichtfest. Die Lohnsenkungen derThurgauer Kindergärtnerin-nen bewegten sich innerhalbdes grossen Spielraums, denKantone bei der Gestaltungihrer Besoldungsordnunghätten.

Kommentar Seite 27

Bildungsausgaben:

Pro Kind (noch)10 500 Franken

Seit 1992 stagnieren dieöffentlichen Bildungsausga-ben und die Lehrergehälter.Die Investitionen in Schul-häuser gingen um 15 Prozentzurück. Dies zeigt eine kürz-lich publizierte Studie desBundesamtes für Statistik(BFS).Die jährlichen Bildungsaus-gaben betragen 20,8 Milliar-den Franken (Zahlen von1997). Das sind 5,6 Prozentdes Bruttoinlandprodukts.91 Prozent der Ausgaben ent-fallen auf die Lehrergehälter,den Gebäudeunterhalt unddie Lehrmittel. Der Rest wirdfür den Neubau und dieRenovation von Schulhäu-sern aufgewendet.Der Anteil der Lehrergehälterbeläuft sich seit 1992 unver-ändert auf 55 Prozent dergesamten Bildungsausgaben.

Die Ausgaben für Investitio-nen im Bildungsbereich sinddagegen seit 1992 ununter-brochen zurückgegangen:von 2,1 auf 1,8 Milliarden.Dies bedeutet eine Kürzungum 15 Prozent.1997 setzten sich die öffent-lichen Bildungsausgaben wiefolgt zusammen: Bund 2,4Milliarden oder 12 Prozent,Kantone 11 Milliarden oder52 Prozent und Gemeinden7,4 Milliarden oder 35 Pro-zent. Die Zahl der Lernendenund Studierenden betrug1,32 Millionen, 8 Prozentmehr als 1990.Die Zahl der Lernenden inden Kindergärten und derobligatorischen Schule nahmzwischen 1990 und 1997 um13 Prozent zu. Da die laufen-den Ausgaben im selben Zeit-raum nur um 10 Prozent stie-gen, reduzierten sich dieAusgaben pro Kind von10 700 auf 10 500 Franken.

sda.

In KürzeNeue Adresse: Der VereinSchule und ElternhausSchweiz hat ein neues Sekre-tariat: Laupenstrasse 45,Postfach 7572, 3008 Bern.Tel. 031/381 91 34, [email protected], Internetwww.schule-elternhaus.ch.

Schawalder tritt zurück:Die Thurgauer Erziehungs-direktorin Vreni Schawaldertrat am 10. Januar ausgesundheitlichen Gründenper sofort zurück. Die Nach-folge der SP-Politikerin wirdbei den Gesamterneuerungs-wahlen vom 12. März gere-gelt.

men? Die Errungenschaft der Volksschule wankt. Im Departementvon Bundesrat Couchepin reifen die Pläne, unser Schulsystem voll-ständig zu Gunsten der Privatschulen umzubauen.»Der «Sonntagsblick» zur Bildungsgutschein-Diskussion.

Entgrenzte Systeme«Ich habe in den Sechzigerjahren noch erlebt, dass jeder Kantonüber ein geschlossenes eigenes Schulsystem verfügte. Heute sindSchulwechsel zwischen Kantonen nicht mehr schwieriger als Wech-sel zwischen den Schulhäusern im eigenen Kanton. Die Klagen vondamals sind weitgehend verschwunden. Daneben gibt es nochLeute, die eine fast romantische Vorstellung von einer Einheits-schule Schweiz haben.»Moritz Arnet, bis Ende 1999 Generalsekretär der Erziehungsdirektoren-Konfe-

renz, in einem Interview mit der «Basler Zeitung».

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26N A C H R I C H T E N1 • 2 0 0 0

Am 11. Januar 1999 töteteder aus Kosovo stammendeDed Gecai in St. Gallen denLehrer seiner Tochter, PaulSpirig. Ein Jahr nach demMord zogen Politiker undMedien Zwischenbilanz: Vie-les ist in Bewegung geraten.

«Die omertà, die Verschwö-rung des Schweigens ideolo-gisch verblendeter oder auchnur wohlmeinender Zeitge-nossen, ist aufgebrochen.Über die Probleme der Ge-walt an den Schulen, und vorallem über das Tabu-Themader nicht integrationswilli-gen Ausländer und Asylbe-werber wird endlich mehroder weniger offen disku-tiert.» Dies stellte Gottlieb F.Höpli, Chefredaktor des St.Galler Tagblatts in einemKommentar zum Jahrestagdes Mordes fest. Vor dieser Bluttat hätten Be-hörden, Politiker und Medi-en die Probleme des Zusam-menlebens von Ausländernund Schweizern allzu lange

nicht mit gebührendemErnst wahrgenommen. Hö-pli: «Allein gelassen fühltensich damals, wie man ersthinterher allmählich erfuhr,viele Lehrkräfte im Lande,die sich nicht getrauten, ihreProbleme mit gewaltbereitenJugendlichen einer Behördeoder gar der Öffentlichkeitmitzuteilen, weil sie – meisteher zu Recht als zu Unrecht– nicht auf deren Verständnishofften.»

BewusstseinswandelSeither ist vieles in Bewe-gung geraten, wie die zustän-digen Behörden von St. Gal-len, an der Spitze StadträtinLiana Ruckstuhl, in einerMedienkonferenz darlegten.

Einerseits wurde das Verhal-ten in Bedrohungs- undDrucksituationen gründlichaufgearbeitet: «Eine Bewusst-seinsveränderung hat statt-gefunden. Es ist heute allenklar, dass der Lehrer nichtmehr alles machen kann,sondern Hilfe suchen darfund muss – möglichst bevordie Krise ausgebrochen ist.Das Stichwort heisst Vernet-zung», erklärte Urs Weis-haupt, Informationschef derStadt St. Gallen, gegenüberBILDUNG SCHWEIZ.Im März 1999 wurde ein städ-tischer «runder Tisch» einge-richtet, zur besseren Zusam-menarbeit der verschiedenenDienstsstellen wie Schulamt,Vormundschaftsamt, Fürsor-

geamt und Polizei. Seit Som-mer 1999 ist in den Real-schulen von St. Gallen eineSozialberatung aktiv, die denSchülerinnen und Schülern,den Lehrpersonen und denEltern als Ansprechpartnerinzur Verfügung steht. Auf kan-tonaler Ebene ist eine Grup-pe für Kriseninterventionrund um die Uhr erreichbar.

Bildung verstärkenSchliesslich soll ein Integrati-onskonzept das Zusammen-leben der schweizerischenund der ausländischen Be-völkerung in St. Gallen ver-bessern. Neben verstärkterBildung – insbesondere inDeutscher Sprache – für dieMigrantinnen und Migran-ten, will man auch das Wohn-umfeld im Sinne einer«guten Durchmischung» ge-stalten und schliesslich «diePartizipation der ausländi-schen Wohnbevölkerung amgesellschaftlichen Gesche-hen der Stadt St. Gallen för-dern». hw.

«Das Stichwort heisstVernetzung»Nach dem Tod von Paul Spirig hat sich in St. Gallen vieles verändert.

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Die Lohnklagen der Kinder-gärtnerinnen aus den Kan-tonen Schwyz, Thurgau undZürich wurden vom Bundes-gericht grösstenteils abge-wiesen. Die Begründunglautet lapidar: kürzere Aus-bildung und kürzere Arbeits-zeit dürfen lohnwirksamsein und stehen nicht imWiderspruch zum Gleichstel-lungsgesetz.

Unterschiedliche Qualifi-kationen und Berufskennt-nisse?Die beiden Ökonomen FredHenneberger und AlfonsoSousa-Poza von der Univer-sität St. Gallen stellen ineiner Untersuchung fest,dass die Lohndifferenz zwi-schen Männern und Frauenauch auf unterschiedlicheQualifikationen und Berufs-kenntnisse – Humankapital –zurückzuführen sind. Wasaber, wenn typischen Frau-enberufen eine bessere Aus-bildung vorenthalten wird?So vertrat ein Bundesrichteranlässlich der Behandlungvon Lohnklagen aus denKantonen Baselland undSolothurn die Ansicht, dassnicht nur die Dauer der Aus-bildung geprüft werden müs-ste, sondern sich darüberhinaus die Frage stelle, obeventuell die angebotenenAusbildungen für typischeFrauenberufe schon «be-nachteiligend anpruchslo-ser» seien.

Der Verband Kindergärt-nerInnen Schweiz KgCHwehrt sich seit vielen Jahrengegen die kürzere Ausbil-dung für KindergärtnerIn-nen. So wurden in der Stel-lungnahme zu den Päda-

gogischen Hochschulen fürdie Kindergärtnerinnen diegleichen Zulassungsbedin-gungen und die gleiche Aus-bildungsdauer wie für dieLehrpersonen der Primar-schule verlangt. Vergebens!

EDK entscheidet sich für unterschiedliche Bedin-gungenKindergärtnerInnen besu-chen künftig während dreiJahren wohl eine pädagogi-sche Hochschule, es genügtaber gemäss Beschluss derEDK vom Juni 1999 einedreijährige Diplommittel-schule als Zulassung, wäh-rend für künftige Lehrperso-nen der Primarschule derWeg an die PädagogischeHochschule über eine Vorbil-dung auf Maturitätsniveauführt.Im Kanton Zürich haben sichdie Kindergärtnerinnen mitallen Mitteln gegen unter-schiedliche Ausbildungen fürKindergärtnerInnen und Pri-marlehrpersonen gewehrt.Mit einem Hinweis auf denEDK-Beschluss ist eine knap-pe Mehrheit des Kantonsratsder Ansicht, für Kindergärt-nerInnen genügten dreiJahre DMS als Zulassung zurPädagogischen Hochschule.Die Politikerinnen und Polit-ker befürchten emotionaleKälte, Intellektualisierungdes Unterrichts und einenmassiven Rückgang der Krea-tivität im Kindergarten,wenn KindergärtnerInnen

künftig eine maturitäre Vor-bildung absolvieren müs-sten! (Wie kalt ist es in derPrimarschule?) Vielleichtstanden ganz einfach finan-zielle Überlegungen im Vor-dergrund. Wie sollten künf-tig Kindergärtnerinnenbesoldet werden, wenn siedie gleiche Ausbildung hät-ten?

Vergleichbare Anforde-rungsmerkmaleBrauchen KindergärtnerIn-nen wirklich eine gleichwer-tige Ausbildung? Der Bun-desgerichtsentscheid zurBasler Lohnklage und derEntscheid des SolothurnerVerwaltungsgerichts habendie Arbeit im Kindergartenim Bezug auf diejenige in derPrimarschule bewertet undsind zum Schluss gekom-men, dass die ins Gewichtfallenden Merkmale wie Ver-antwortungsbewusstsein,Selbständigkeit, Durchset-zungsvermögen, seelischeBelastung, geistige Fähigkei-ten und Takt bei Kindergärt-nerinnen nicht tiefer bewer-tet werden dürfen als bei denPrimarlehrpersonen. Es wur-de auch festgestellt, dass Aus-drucksfähigkeit, geistige Fä-higkeiten und geistigeBeanspruchung in den bei-den Lehrberufen gleichwer-tig sind.

Recht auf gleichwertigeAusbildungDr. iur. Margrith Bigler-Eggenberger, alt Bundesrich-terin, stellt in ihrem Rechts-gutachten «Recht aufgleichwertige Ausbildung fürKindergarten- und Primar-lehrkräfte» fest: «Es lässt sichsomit gestützt auf die bishe-

rige Rechtsprechung keinobjektiv begründbarer Unter-schied zwischen Kindergärt-nerInnen und Primarlehr-kräften hinsichtlich derberuflichen und mensch-lichen Anforderungen her-leiten.» Wie kommt es aber, dassLehrpersonen, die in ihremBerufsfeld gleiche Anforde-rungen zu erfüllen haben,dennoch unterschiedlichausgebildet werden? Mögli-cherweise liegt eine Diskri-minierung vor, indem Frau-en in einem frauenspezifi-schen Beruf, die dazu nochmit jüngeren Kindern arbei-ten, eine weniger anspruchs-volle Ausbildung zugestan-den wird.

Mit der unter-schiedlichen Ausbil-dung wird die Sack-gassensituation fürKindergärtnerInnenzementiert. Ein Stufenwechsel istnur mit grösstemAufwand möglich.

Der Verband KgCH wehrtsich gegen diese Form vonDiskriminierung. Schliesslichwird mit der unterschiedli-chen Ausbildung die Sack-gassensituation für Kinder-gärtnerinnen zementiert. EinStufenwechsel ist nur mitgrösstem Aufwand möglich.Wir fordern deshalb: Gleich-wertige Anforderungen ver-langen eine gleichwertigeAusbildung. Bei der Ein-führung der Basis- oderGrundstufe erwarten wirgleiche Bedingungen fürLehrpersonen der beidenStufen.

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Ausbildung mussaus der Sackgasse führen

Margrit RodunerZentralsekretärin Verband

Kindergärtnerinnen Schweiz KgCH

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Der Aufsatz oder der Vortragist Spitze. Die Fakten stim-men, die Schwergewichtesind richtig gesetzt und derSchüler erzählt alles leben-dig. Doch hinter der Meister-leistung einer Schülerin odereines Schülers steckt viel-leicht nicht Fleissarbeit, son-dern eine Portion Clever-ness: Die jungen Leutenutzen die virtuelle Fund-grube Internet.Der Trend zum Internet istfür die Lehrkräfte eine neueHerausforderung. Unter denAdressen wie www.referate.choder www.hausaufgaben.netlassen sich viele nützlicheHinweise für Schülervor-träge, Aufgabenantwortenund gezielte Infos finden.Die Angebote sind allerdingsnoch stark auf die Schüler-bedürfnisse in Deutschlandausgerichtet, trotzdem lassensich Treffer landen.Wovor sich Regierungenfürchten, nämlich vor derVeröffentlichung von gehei-men Papieren im weltweitenInternet, das kann auch baldmanchen Lehrkräften schlaf-lose Nächte bereiten. Denndas Internet ersetzt dieKopiermaschine: Eine Grup-pe von Berner Gymnasiastenveröffentlicht auf der Web-seite www.bboxbbs.ch/home/gymer gleich die Prüfungs-

blätter – selbstverständlichmitsamt den richtigen Ant-worten.Ein Blick auf die übersicht-lich gestaltete Homepagezeigt: Aus den Gebieten Spra-chen, Natur- und Geistes-wissenschaften bis hin zurRubrik «Anderes» (Musik,Turnen, Zeichnen) lässt sichetwas finden. Zum BeispielReferate zu Bertold Brecht(«Mutter Courage und ihreKinder»): Inhaltsangaben,Eckpunkte aus Brechts Lebenund Schaffen sowie eineInterpretation des Werkes.Unter der Rubrik Geschichtekann etwa die «Kurzge-schichte der Atombombe»kopiert werden.

«Ruhm und Ehre»Solche Fakten lassen sichzwar auch in jedem Lexikonoder Fachbuch aufstöbern,aber so praktisch zusammen-gestellt und aufbereitet bietetdas im Internet nur dieGruppe der Berner Gym-nasiasten an. Sie sind immerauf neue Texte angewiesen:«Schick uns deinen Beitragals angehängte Datei odersag uns, wo im Netz wir ihnfinden können. Die Zuliefe-rer sollen auch das vermer-ken: «Willst du anonym blei-ben, welche Note hast dudafür gekriegt usw...». Und:

«Nein, Geld gibts keines.Aber Ruhm und Ehre.»Fast offiziell wirken dieAngebote unter www.uni-bas.ch/schulen (Betreiberinist die Universität Basel). DieReferateübersicht ist drei-sprachig (Deutsch, Englisch,Französisch), dafür ist dieAuswahl noch dürftig. Der-zeit sind gerade vier ellenlan-ge Texte («Die Entstehungdes Universums bis zu sei-nem Ende») ins Internetgestellt. Einen nützlichenÜberblick über verschiedene(deutsche) Homepages bietetwww.referate.ch an. Der Nut-zer wird aufgefordert, einStichwort in die Suchmaschi-ne einzutippen – und dieJagd nach Texten und Vorträ-gen beginnt. Die verschie-denen Homepages bietenimmer Links auf die Ange-bote der anderen an.Eine der ersten Adressen imdeutschsprachigen Raum istwww.schulhilfen.de. Da gibtsalles wie in einem gut sortier-ten Warenhaus für Schüler.Die Homepage ist professio-nell aufbereitet, auch Nach-hilfestunden (suchen/bieten)lassen sich finden. Und esgibt sogar die Rubrik «Ausre-den», die indes nur Unter-haltungswert hat. Unterwww.hausarbeiten.de lassensich ebenfalls flott aufberei-

tete Seiten entdecken. Einähnliches Sortiment hatwww.spickzettel.de. Die An-bieter beweisen auch Humor:«Einfach Japanisch lernenund alles aufschreiben. Dakann einem kein Lehreretwas nachweisen.» Oder:«Es ist sehr effektiv, wennman die Geschichtsdaten inein Handy oder in eine Uhrmit Datenbank speichert.»Den Homepages der deut-schen Anbieter ist gemein-sam, dass sie auch vieleInformationen zu den Stu-diengängen der Universitä-ten und selbst Kleinanzeigenpublizieren. Und die deut-schen Schummelseiten sindteilweise sogar mit Anzeigenfinanziert. Es ist wohl nureine Frage der Zeit, bis sichauch in der Schweiz alles zueinem Industriezweig ent-wickelt.

Auch für LehrkräfteExemplarisch ist die Ent-wicklung von www.schulhil-fen.com: Ein deutscher Wirt-schaftsinformatik-Studentgründete das Angebot im Juli1997, die Homepage wirdnach eigenen Angabenbereits von 25 000 Usern proMonat besucht und bietet1800 Internetseiten an.Schulhilfen online sei «keinegewinnbringende und kom-merziell vermarktete Seite»,stellen die Macher klar.Natürlich suchen auch siedauernd neue Beiträge. Undimmer gilt: Was vielenSchülern die Arbeit erleich-tert, kann auch manchenLehrkräften nicht schaden.

Thomas Gerber

Fundgruben für clevere SchülerEin neuer Trend: Schüler laden sich Tipps und Tricks, um die Hausaufgaben und Vorträgeschneller zu erledigen, aus dem Internet herunter. Die Angebote helfen auch Lehrkräften.

Bitte melden

Das Internet ist ruhelos,daher kann keine Zusam-menstellung den ultimati-ven Überblick bieten. WennSie eine neue (Schweizer)Homepage zu den ThemenReferate und Schulaufgabenentdecken, informieren Sieuns bitte – unter: [email protected]

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SCHULEN VON BAAR

Wir sind eine kooperative Oberstufenschule, in Schulentwicklungs-arbeit am Ball! Möchten Sie mit Ihren innovativen Ideen dabei sein?

Auf Beginn des Schuljahres 2000/2001 (21. August 2000) suchen wir

Orientierungsstufen-Lehrpersonen im Vollpensum:

1 Werkschullehrer/-lehrerin2 Reallehrer/-lehrerinnen

Ihr ProfilSie sind engagiert, teamorientiert, im Umgang mit Menschen lern-fähig und kollegial. Die tägliche Arbeit mit Jugendlichen betrachtenSie als Herausforderung. Für die Werkschule besitzen Sie einDiplom für schulische Heilpädagogik oder die Bereitschaft zurberufsbegleitenden heilpädagogischen Ausbildung. Für dieRealschule verfügen Sie über ein Diplom als Real- oder Sekun-darlehrer; Interessent/innen mit Primarlehrerdiplom, die zurberufsbegleitenden Reallehrerausbildung bereit sind, können sichebenfalls bewerben.

Fühlen Sie sich angesprochen?Tun Sie den nächsten Schritt, beziehen Sie beim SchulrektoratBaar, Falkenweg 9, Baar (Tel. 041 / 769 03 30, E-mailelisabeth.schaller@baar. zg.ch) die lnformations- bzw. Bewer-bungsdokumentation. Diese enthält Angaben über die zu besetzen-den Stellen und über die gewünschten Bewerbungsunterlagen.

Wir freuen uns, Sie kennen zu lernen. Richten Sie Ihre Bewerbung bis Dienstag, 1. Februar 2000 an dieSchulkommission Baar, Falkenweg 9, Postfach, 6342 Baar.

SCHULEN BAAR

Die Schule am Aemmetweg (Sonderschule Wetzikon) ist eine vom Bundes-amt für Sozialversicherungen (BSV) und vom Kanton Zürich anerkannte Tagesschule für Schülerinnen und Schüler mit Lernschwächen, geistiger,körperlicher oder mehrfacher Behinderung, Wahrnehmungsund/oder Sprach-entwicklungsstörungen. Es besteht ein breites Therapie- und Förderangebot.

An unsere Schule suchen wir:

infolge eines längeren Urlaubes1 Lehrkraft an eine bestehende Mittelstufenklasse

Dauer: 3. April bis 6. Oktober 2000Pensum: 100 %

1 Lehrkraft an eine bestehende MittelstufenklasseBeginn: 23. Oktober 2000Pensum: mind. 40 %

1 Lehrkraft an eine bestehende Unterstufen- oder Mittelstufenklasse

Beginn: 21. August 2000 (Schuljahresbeginn)Pensum: Die Stelle wird im Vollpensum oder in

Teilpensen vergeben.

Für alle Stellen ist die heilpädagogische Zusatzausbildung erwünscht, abernicht Bedingung; sie kann berufsbegleitend nachgeholt weden. Eine pädago-gische Mitarbeiterin unterstützt die Schularbeit in der Klasse.

Wir erwarten einige Jahre Schulpraxis und wenn möglich Unterrichtserfah-rung mit körperund/oder geistig behinderten Kindem.

Fühlen Sie sich angesprochen? Rufen Sie uns doch bitte an. Der Schulleiter,Dr. Arnold Lobeck, oder das Sekretariat erteilen Ihnen geme nähere Auskunft(Tel. 01/933 53 70).

Schriftliche Bewerbungen rnit den üblichen Unterlagen (mit Foto) sind bis 18. Februar 2000 zu richten an: Schule am AemmetwegAemmetweg 14, 8620 Wetzikon

Kantonale Kinderstation BrüschhaldeBergstrasse 1208708 MännedorfTel. 01/920 03 58

Wir suchen auf Beginn des Schuljahres 2000/2001

2 Lehrkräfte für Sonderklasse A / Unterstufe (z.T. Mittelstufe) und Mittelstufe (z.T. Unterstufe)

Der Unterricht in unserer kinderpsychiatrischen Beobachtungs- undTherapiestation erfolgt nach Normallehrplan (So D) und im Mehr-klassensystem (6 bis 8 Kinder)

Wir erwarten: – mehrjährige Unterrichtserfahrung – Teilnahme an Team- und Schulentwicklung – Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit – Interesse an kinderpsychiatrischen, psychosozialen und

schulischen Problemstellungen– Belastbarkeit und Flexibilität– Konflikt- und Teamfähigkeit

Erwünscht:– heilpädagogische Zusatzausbildung

Wir bieten:– Einführung und Begleitung in das Tätigkeitsgebiet– Beratung und Unterstützung in schulspezifischen Fragen– kollegiales und tragfähiges Team– interne Weiterbildung– abwechslungsreiches Arbeitsfeld– Besoldung nach kantonalen Richtlinien

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne Rhainer Perriard, Telefon 01/920 03 58.

Schriftliche Bewerbungen richten Sie bitte an die KinderstationBrüschhalde, z. H. Rhainer Perriard, Bergstrasse 120, 8708 Männedorf. MM856P.M50

Sonderschule Lorzenweidstrasse 1Kinderheim Hagendorn 6332 Hagendom

Telefon 041/785 50 10Telefax 041/785 50 39

Wir führen ein Schulheim für 60 Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 18Jahren mit geistigen oder mehrfachen Behinderungen.

Im August 2000 eröffnen wir eine neue Klasse, ausserdem möchten zwei unserer Lehrpersonen das Pensum reduzieren.Wir suchen deshalb je eine/einen dipl.

HeilpädagogIn 100%HeilpädagogIn 30–60%

(Fachrichtung Geistigbehindertenpädagogik bevorzugt)

Sie sind eine Teamworkerin und stehen trotzdem auf eigenen Beinen.

Sie sind jung oder jung geblieben und sehen nach der ersten Belastungsprobe nicht gleich alt aus.

Sie schätzen attraktive Anstellungsbedingungen, interessieren sich abernicht nur deshalb für uns.

Sie sind geübt in interdisziplinärer Zusammenarbeit und können sich auch abgrenzen.

Fortbildung und Entwicklung sind ihre Hobbies, aber nicht ihre einzigen.

Sie haben Witz und Humor und nehmen die SchülerInnen gleich ernstwie sich selber.

...und wenn Sie Lust haben, sich auf einen lebendigen Organismus einzulassen und gerne mit Puzzleweltrekordhaltern zusammenarbeiten,dann sollten wir uns baldmöglichst kennenlernen.

Maria Harksen, Schulleiterin, gibt Ihnen gerne weitere Auskünfte.Wir freuen uns auf Ihre [email protected]

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«Kunst zwischen Stuhlund Bank»

BILDUNG SCHWEIZ kann in Zusammen-arbeit mit dem Bundesamt für Kultur440 Exemplare des Standardwerkesüber die Schweizer Schulwandbildergratis anbieten.

«Das Schulwandbild hat ausgedient. Esist Opfer einer schnellen Entwicklungder Medien geworden, die auch vor derSchule nicht Halt gemacht hat.» – Sostand es 1996 in der Ausschreibung dessoeben erschienenen Buches «ZwischenStuhl und Bank – Das SchweizerischeSchulwandbilder Werk 1935–1995». Die-ser Kunstform, während 60 Jahren imoffiziellen Auftrag des Bundes und desLehrervereins (SLV, später LCH) entstan-den, schlug gegen Ende immer mehrSkepsis entgegen. Das Werk insgesamtaber ist ein unbestritten eindrucksvollesZeugnis schweizerischer Kultur undBefindlichkeit zwischen Wirtschaftskriseund Computerboom.

Die Bilanz dieses Schaffens wurde vomBundesamt für Kultur als sorgfältiggestalteter Bildband im Verlag Lars Mül-ler, Baden, herausgegeben. Die Bildersind darin ergänzt durch Texte namhaf-ter Fachleute und Schriftsteller.

BILDUNG SCHWEIZ kann seinen Lese-rinnen und Lesern nun in Zusammen-arbeit mit dem Bundesamt für Kultureinen Restbestand von 440 Exemplarendes Buches (Originalpreis 38 Franken)kostenlos anbieten.

So bestellen SieBestellungen sind schriftlich und mitBeilage einer adressierten Klebeetikettebis spätestens 15. Februar 2000 zu rich-ten an:

Redaktion BILDUNG SCHWEIZ«Zwischen Stuhl und Bank»Ringstrasse 548057 Zürich

BESTELLEN SIE GRATIS

Bundeshaus und Bundesstaat

1998 erschien das CD-ROM-Set «Durch Bun-deshaus und Bundesstaat». Nun geben dieEidgenössischen Parlamentsdienste eine vonder Aktualität etwas überrollte Restauflagekostenlos ab.

Der «multimediale Rundgang» auf drei CD-ROMs wurde 1998 zum Jubiläum 150 JahreBundesstaat durch die Eidgenössischen Parla-mentsdienste veröffentlicht. Es ist eine auf-wendige Multimedia-Produktion mit insge-samt rund 90 Minuten Film, drei StundenTonaufnahmen und mehreren hundert Bil-dern zu den Themenbereichen «Rundgangdurch das Bundeshaus», «Drei Gewalten»und «Geschichtsbilder». Die CDs sind sowohlauf Windows-Computern als auch aufMacIntosh-Geräten abspielbar. Durch die zurückliegenden Wahlen sind eini-ge Daten zu Personen nicht mehr auf demStand der Zeit, deshalb wird nun die Restauf-lage kostenlos abgegeben (Originalpreis 25Franken). «Mehr als 90 Prozent sind abernach wie vor aktuell», versichert Andreas Bla-ser von den Parlamentsdiensten, «und allesandere ist auf dem Internet zu finden.»Die Produktion ist, so lange der Vorrat reicht,in Deutsch, Französisch und Italienischerhältlich (F und I bitte speziell vermerken.

So bestellen SieBestellungen sind schriftlich und mit Beilageeiner adressierten Klebeetikette zu richten an:ParlamentsdiensteAndreas Blaser3003 Bern

33A N G E B O T E1 • 2 0 0 0

Inserat

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In unserem Schulheim besuchen rund 65 normal-bildungsfähige und lernbehinderte körperbehinderteKinder den Kindergarten und die Schule. Zusätzlichbieten wir ärztlich verordnete Therapien an, führen einWocheninternat und ambulante Therapiestellen.

Der jetzige Stelleninhaber übernimmt die Gesamt-leitung der Stiftung. Deshalb suchen wir eine führungs-starke Persönlichkeit für die

Betriebs-/Schulleitung

Ihre Aufgabe ist die Leitung und Koordination derBereiche Schule, Sozialpädagogik, Therapie sowieambulante und technische Dienste. Sie werden dabeivon einem Leitungsteam und einem Schul-/Arztsekre-tariat unterstützt. Als Mitglied der Geschäftsleitungsind Sie mitverantwortlich für Fragen, welche dieganze Stiftung betreffen.

Sie bringen eine heilpädgogische Ausbildung, Füh-rungsfähigkeit, Belastbarkeit, organisatorische Fähig-keiten und Freude an der Führung eines multidiszi-plinären Betriebes mit ca. 80 Mitarbeitenden mit. Siesind sich gewohnt, Verantwortung zu übernehmenund verfügen über eine gesunde Portion Selbstver-trauen und Durchsetzungsvermögen.

Stellenantritt:1. Mai 2000, spätestens 1. August 2000.

Möchten Sie mehr wissen?Herr Ueli Speich, der jetzige Stelleninhaber, stehtIhnen für telefonische Auskünfte gerne zur Verfügung(Tel. 062/838 21 38).

Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bis zum 22. Januar 2000 an die Aargauische Stiftung für cerebral Gelähmte, Frau Christine Egger, LeiterinPersonalwesen, Girixweg 20, 5000 Aarau. AbsoluteDiskretion ist selbstverständlich.

Aargauische Stiftung für cerebral Gelähmte

Schulheim fürkörperbehinderte Kinder5000 Aarau

Der Verlag Klett und Balmer entwickelt ein

neues Geografie-Lehrmittel für die Stufe Sek I.Der Verlag sucht zum bereits bestehenden Autorenteam eine weitere Person, die sich ebenfalls in freier Mitarbeit beim Band 2(Schulbuch und Lehrerkommentar) als

Autorin/Autor engagiert. Die Projektleitung liegt bei Professor Hartmut Leser,Basel.

Tätigkeitsbereich:

– Recherchen für den Text-, Bild- und Kartenteil des Lehrwerks– Erstellen eines druckreifen Manuskripts – Mithilfe bei der Einführung des Werks– regelmässige Teilnahme an Sitzungen (20 Sitzungen pro Jahr)

Voraussetzungen:

– mehrjährige Unterrichtserfahrung auf der Stufe Sek I– fachdidaktische Kenntnisse– solides geografisches Fachwissen– ausgeprägte sprachliche Ausdrucksfähigkeit und stilistische

Sicherheit– Bereitschaft zur Teamarbeit– Flexibilität und Belastbarkeit– zeitliche Verfügbarkeit: ca. 400 Stunden pro Jahr während zwei-

einhalb Jahren

Honorar: Tantiemen

Sind Sie interessiert? Dann schicken Sie bitte Ihre Bewerbungs-unterlagen bis zum 10. Februar 2000 an den Verlag Klett und Balmer, Frau Vera Inderbitzin.Die Verlagsredaktion informiert Sie gerne über den Aufgaben-bereich und die Projektorganisation. Wenden Sie sich dafür anFrau Inderbitzin, Tel. 041 760 41 25.

Klett und Balmer AG VerlagBaarerstrasse 101, 6302 ZugTelefon 041-760 41 31Telefax 041-760 41 37

Schulgemeinde OberägeriWir sind eine geleitete Schule im Kanton Zug und suchen für unsere kooperative Ober-stufe (Sekundarstufe 1) mit den leistungsdifferenzierten Niveauklassen in den FächernMathematik und Französisch auf Beginn des Schuljahres 2000/2001 (21. August 2000)

eine Sekundarlehrerin / einen Sekundarlehrer phil I, Pensum ca. 70–80%

Sie unterrichten gerne Englisch, Französisch, Musik und Sport und sind flexibel,teamfähig und vielseitig interessiert.Die Anstellungsbedingungen richten sich nach den fortschrittlichen Richtlinien desKantons Zug. Sind Sie als innovative Lehrperson interessiert, in einer überschau-baren Schule und in engagierten und aufgeschlossenen Teams mitzuarbeiten, dannrichten Sie Ihre Bewerbungsunterlagen bis spätestens 22. Januar 2000 an die folgende Adresse:

Rektorat Schule Oberägeri, Schulweg 1, 6315 Oberägeri

Wir freuen uns, Sie kennen zu lernen. Für nähere Auskünfte steht Ihnen der Rektorder Schule, Hans Kaufmann, unter Tel. 041/754 60 60, gerne zur Verfügung.

Schulkommission Oberägeri

Oberstufenschulgemeinde Rapperswil-JonaAuf Beginn des Schuljahres 2000/2001 (14. August 2000) ist an unserer Realschule eine Lehrstelle im Vollpensum neu zu besetzen. Das Pensum beinhaltet u.a. die Fächer Infor-matik und Werken. Es wäre denkbar, diese Stelle auchdurch Sekundar- oder Primarlehrkräfte, die auf dieser Stufearbeiten möchten, zu besetzen.

Interessierte Lehrkräfte werden eingeladen, ihre Bewerbungmit den üblichen Unterlagen an das SchulsekretariatOberstufenschulgemeinde Rapperswil-Jona, Kreuz-strasse 43, 8640 Rapperswil (Telefon 055/210 31 56) zurichten.

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Wir sind eine private Tagesschule.

Zur Ergänzung unseres Teams suchen wirfür die Fächer Deutsch und Englisch eine/n

Sekundarlehrerln phil. IDas Teilpensum in der 1.–3. Sekundarstufebeträgt 18 Lektionen pro Woche und beginntam 7. Februar 2000 mit dem neuen Semester.

neue schule frauenfeldSchmidgasse 78500 FrauenfeldTelefon 052/720 50 50Fax 052/720 50 53

Gesucht in Zürich per sofortoder nach Vereinbarung:

Lehrkraftfür deutsch, französisch undenglisch für Sekundarschule

Pensum: 20–22 Wochenlektionen

Anmeldung bei S. Schol, Neugutstrasse 18, 8002 Zürich

Tel. 01/202 75 68

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BEZIRKSCHULEN MARCH SZSchulorte Lachen und Siebnen

Auf Beginn des Schuljahres 2000/2001 (Mittwoch, 16. Aug. 2000)suchen wir für den Schulort Lachen

1 Sekundarlehrer/Sekundarlehrerin phil. I

1 Sekundarlehrer/Sekundarlehrerin phil. II(Stellvertretung für 1 Jahr)

Die Schule Lachen liegt direkt am Zürichsee. Sie ist in diesem Jahrum- und ausgebaut worden.

Für den Schulort Siebnen suchen wir auf den gleichen Zeitpunkt

1 Reallehrer/Reallehrerin oder Sekundarlehrer/SekundarlehrerinFür diese Stelle können sich auch Lehrerinnen und Lehrer miteinem Primarlehrerpatent melden. Auch die Schule Siebnen istbestens ausgerüstet, ein motiviertes Team wartet auf eine neue Kollegin oder einen Kollegen.

Für Auskünfte stehen die beiden Rektoren gerne zur Verfügung: Für Lachen Peter Büeler, Tel. Schule 055/451 50 80 oder privat 055/442 27 33; für Siebnen Alois Schnellmann, Tel. Schule055/440 44 55 oder privat 055/440 37 65.

Wir erwarten eine Lehrperson, welche die Schülerinnen und Schülergut zu motivieren weiss und aktiv mit den Kollegen und Kolleginnenzusammenarbeitet. Schicken Sie bitte Ihre Bewerbung bis späte-stens 8. Februar 2000 an:

Heinrich Züger, Bezirksschulpräsident, Haslenstrasse 20, 8862 Schübelbach

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Rudolf Steiner Schule Zürich-PlattenstrasseWir suchen dringend Lehrkräfteab Schuljahr 2000/01 für folgende Aufgaben:

Kindergarten

Englisch alle Stufen (4.–12. Klasse)

Französisch bereits ab Frühjahr 2000(Mittel- und Oberstufe)

Persönlichkeiten, die mit der Pädagogik Rudolf Steinersvertraut sind, wenden sich an das Lehrerkollegium,Plattenstrasse 37, 8032 Zürich, Tel. 01/251 45 02

Schulhaus SchanzUnsere Primarschule in Stein am Rhein befindet sich in einem intensiven und breit abgestützten Ent-wicklungsprozess. Im Rahmen der «Teilautonomgeleiteten Schule» steht im Sommer 2000 unserpädagogisches Gesamtkonzept «Mehrklassig lntegrative Schulform» vor der ersten Umsetzungs-phase. Ab Sommer 2001 werden wir dann in allenKlassen mehrklassig-integrativ arbeiten.

Zur Ergänzung unseres Teams suchen wir wegeneiner Pensionierung und einer Weiterausbildung derbisherigen Stelleninhaber auf das Schuljahr2000/2001

2 Primarlehrer / Primarlehrerinnenfür Vollpensen an einer kombinierten 4./5. und einer reinen 6. Klasse

Um den Bereich «Sonderpädagogik» zu ergänzensuchen wir eine(n)

Schulische Heilpädagogin /Schulischen Heilpädagogen(ungefähr 55%-Pensum)

Wir legen besonderen Wert auf Teamfähigkeit und die Bereitschaft, aktiv an der Schulentwicklung mitzu-arbeiten.

Wenn Sie an neuen Schulformen interessiert sind unddie Entwicklung unserer Schule persönlich mitgestal-ten möchten, sind Sie bei uns am richtigen Ort. Es er-wartet Sie ein engagiertes, zufriedenes Team undeine aufgeschlossene Schulbehörde.

Für weitere Auskünfte stehen Ihnen Herr René Egli,Schulleiter (Tel. Schule 052/741 56 14, privat 052/741 33 27) sowie der Schulpräsident gerne zur Verfügung.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung mit den üblichenUnterlagen an: Ueli Böhni, Schulpräsident, Oehninger-strasse 14, 8260 Stein am Rhein (Tel. 052/742 00 30).

Lehrer Französisch und

Deutsch (evtl. Musik)

Diplom für das höhereLehramt

sucht neue berufliche Heraus-forderung.

Profil: Mehrjähriger Frankreich-aufenthalt. Berufserfahrung anden Sekundarstufen I und II, inder Erwachsenen- und Lehrer-fortbildung.

Angebote bitte unter: Chiffre 99854 Zürichsee-Zeit-schriftenverlag, 8712 Stäfa

OBERSTUFENSCHULE WÄDENSWILAuf Beginn des Schuljahres 2000/2001 sindan unserer Oberstufenschule folgendeLehrstellen neu zu besetzen:

1 Lehrstellefür die Sekundarschulstufe A (phil I)2 Lehrstellen für die Sekundarschulstufe B

Ein kollegiales Lehrerteam und eine offene,kooperative Schulpflege freuen sich auf Ihreschriftliche Bewerbung mit den üblichenUnterlagen. Diese richten Sie bitte an denPräsidenten der Oberstufenschulpflege,Herrn Dr. H. Weiss, Postfach 472,8820 Wädenswil.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen auch gerneMartin Lampert, Aktuar I,Tel. Schule 783 93 50, Tel. P.: 780 87 90.

Oberstufenschulpflege Wädenswil

RIS SWISS SECTION – Deutschsprachige Schule Bangkok

Die DsSB ist eine multikulturelle Schule schweizerischer Prägungfür deutschsprachige Kinder in Bangkok mit einem ausgewo-genen Angebot vom Kindergarten bis zur Hochschulreife. Auf dasSchuljahr 2000/2001 werden in unserem Team verschiedeneStellen frei. Unternehmungslustige Lehrkräfte, die für eine derfolgenden Positionen qualifiziert sind und über dreijährigeUnterrichtserfahrung verfügen, bitten wir um ihre Bewerbung. Essind folgende Stellen zu besetzen:

Kindergarten1. Klasse PrimarschuleBiologie und ChemieGymnasialstufe I und II (Höheres Lehramt)

Die DsSB ist in einem modernen und vorzüglich ausgestattetenSchulhaus in intakter Umgebung am Stadtrand von Bangkokuntergebracht.

Die neuen Kolleginnen und Kollegen sollten bereit sein, aktiv ander Umsetzung unserer Schulstrategie 2004 mitzuarbeiten undmit dem Einsatz neuer Medien vertraut sein. Wichtig ist auch, dasssie sich in Englisch und gepflegtem Deutsch ausdrücken können,über Humor, Flexibilität und überdurchschnittliche Einsatzbereit-schaft verfügen sowie Erfahrung mit Erweiterten Lernformenbesitzen.

Die erste Vertragsdauer beträgt 3 Jahre, Vertragsbeginn ist der 1. August 2000. Arbeits- und Anstellungsbedingungen gemässReglement der DsSB. Interessenten sollten frühzeitig abklären,ob der Arbeitgeber eine Beurlaubung für die Vertragsdauer von 3 Jahren ermöglicht. Vorstellungsgespräche sind Ende Februar2000 in Luzern vorgesehen.

Auskunft über unsere Schule finden Sie auf unserer Homepage:www.dssb.th.com

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Anschreiben,Lebenslauf mit Foto, Kopien der Diplome, Beurteilungen, Refe-renzen) richten Sie bitte bis 15. Januar 2000 an:Herrn Thomas Huber, Schulleiter RIS Swiss Section 42,Ramkamhaeng Soi 184, Minburi, Bangkok 10510, ThailandTelefon 662/518 03 42, Fax 662/518 03 41

E-Mail: [email protected]

Eine Kopie der Bewerbung senden Sie bitte gleichzeitig an:Herrn Joe Bucheli, Erziehungs- und Kulturdepartement desKantons Luzern, Postfach, 6002 Luzern, Telefon 041/228 52 13

E-Mail: [email protected]

S T E L L E N A N Z E I G E R

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PÄDAGOGISCHES INSTITUT BASEL-STADT

Auf das kommende Schuljahr (Beginn 14. August 2000) haben wiram Pädagogischen Institut Basel-Stadt einen

Lehrauftrag für Naturkunde-Didaktikin der Ausbildung für Lehrpersonen der Primar- und Kindergartenstufe im Umfang von 8 Wochenstunden zu vergeben.

Wir suchen eine Lehrkraft, die zum zukünftigen Arbeitsfeld derStudierenden einen Zugang hat und ihren Unterricht aufbauend aufder Fachkompetenz anwendungs- und handlungsorientiert gestal-tet. Wir erwarten, dass sie den zukünftigen Lehrpersonen die inihrem Beruf wichtigen fachdidaktischen Grundlagen in Naturkundevermittelt und ihren emotional positiven Bezug zur belebten undunbelebten Mitwelt fördert.

Wir legen in unserem Kollegium grossen Wert auf Kooperation underwarten Teamfähigkeit und konstruktive Zusammenarbeit.

Für die Erfüllung dieses Auftrages sind folgende Voraussetzungenerforderlich: Lehrdiplom Biologie Sekundarstufe II, Lehrerfahrung, Erfahrung inErwachsenenbildung, Vertrautheit mit dem Berufsfeld Kindergar-ten/Primarschule.

Bewerbungen sind bis zum 11. Februar 2000 zu richten an dasPädagogische Institut, Abteilung II, Riehenstrasse 164, 4058 Basel.

Auskünfte erteilt Frau L. Blapp, Leiterin Abteilung II des Pädago-gischen Instituts, Telefon 061/267 69 80

PÄDAGOGISCHES INSTITUT BASEL-STADT

Auf das kommende Schuljahr (Beginn 1. August 2001) haben wiram Pädagogischen Institut Basel-Stadt einen

Lehrauftrag für Didaktik Schulmusik auf der Vorschul- und Primarstufe

zu vergeben.

Wir suchen eine/n Dozent/in, die/der den Unterricht anwendungs-orientiert gestaltet. Sie als versierte/r Schulmusiker/in sollten denzukünftigen Lehrpersonen die musikpädagogischen und fachdidak-tischen Grundlagen vermitteln und die Freude am Unterrichten vonGesang und Musik wecken und fördern.

Wir legen in unserem Kollegium grossen Wert auf Kooperation,Teamfähigkeit und konstruktive Zusammenarbeit.

Ein fachwissenschaftlicher Abschluss, ein Lehrdiplom für schul-musik II, Unterrichtserfahrung auf der Primarschulstufe, Praxis alsSchulmusiker/in auf der Oberstufe, Erfahrung im Leiten von Chörenund in Klavierbegleitung, ein hohes Interesse an rnusikpädagogi-schen und fachdidaktischen Fragen sowie die Bereitschaft, sichkontinuierlich weiterzubilden und Fachkurse für Lehrer/innen imAmte anzubieten sind Voraussetzungen für die Erfüllung diesesAuftrages. Bewerbungen von Frauen sind besonders erwünscht.

Weitere Auskünfte erteilt der Direktor, Prof. Dr. Anton Hügli, oderdie Abteilungsleiterin, Frau L. Blapp, Tel. 061/267 69 70. Bewer-bungen richten Sie bitte bis 15. März 2000 an die Direktion desPädagogischen lnstituts Basel-Stadt, Riehenstr. 154, 4058 Basel.

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THURGAUISCHE SPRACHHEILSCHULEAlleestrasse 2 • 8590 Romanshorn

Tel. 071/463 31 30 • Fax 071/463 49 86

Unsere 24 Kinder im soeben eingeweihten Schulhaus in Frauenfelderhalten im Sommer 2000 ca. 10 Gschpänli in die zu eröffnendeEinschulungsklasse.Deshalb suchen wir für den Unterricht und die Therapie dieserKinder

eine Lehrkraftmit heilpädagogischer Zusatzausbildung

(Pensum 100%)

eine Logopädin / einen Logopäden(Pensum 50–70%)

Sie haben Freude an:– der Arbeit mit einer Kleingruppe (ca. 10 Kinder)– der Auseinandersetzung mit Sprachbehinderungen– Zusammenarbeit in einem aufgeschlossenen Team

Wir bieten Ihnen:– hohe Selbständigkeit im Rahmen unserer Zielsetzungen– gute Besoldung nach kantonalen Richtlinien– ein Schulhaus an ruhiger Lage

Fühlen Sie sich angesprochen? Senden sie uns Ihre Bewerbungs-unterlagen! Für weitere Auskünfte stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung (071/463 31 30)

Thurgauische SprachheilschuleR. Nobs, Schulleiter, Alleestr. 2, 8590 Romanshorn

Die katholische Kirchgemeinde Sempach, mit fast 4000 Pfarrei-angehörigen, sucht auf Beginn des neuen Schuljahres 2000/2001, ab August 2000 ein(e) zusätzlichen(n)

Katechet/Katechetin

Aufgabenbereiche

• Religionsunterricht an Primar- und Oberstufe• Vorbereitung und Mitgestaltung von Schülergottesdiensten• Elternabende in der Schule• Spezielle Einsätze nach Absprache mit unserem Pfarrer• Mithilfe bei liturgischen Hochfesten• Koordinator für Jugendorganisationen• Aktive Mitarbeit in einem gut funktionierenden Pfarrei- und

Seelsorgerat

Diese Stelle bietet einer initiativen, aufgeschlossenen und team-fähigen Persönlichkeit eine äusserst abwechslungsreiche, interessante und attraktive Aufgabe. Zeitgemässe Besoldung und Sozialleistungen sind selbstverständlich.

Für zusätzliche Auskünfte oder für eine erste persönliche Kontaktaufnahme, steht Ihnen unser Pfarrer José A. Meier, Tel. 041/460 11 33, gerne zur Verfügung.Wenn Sie sich angesprochen fühlen, senden Sie bitte Ihre Bewer-bung mit den üblichen Unterlagen an den Kirchenratspräsidenten,Hugo Gabriel, Haldenmatt 1, 6204 Sempach.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung und sichern Ihnen volleDiskretion zu.

Kirchgemeinde Sempach

Schulleiter/SchulleiterinAuf der Basis der integrativen Schulform unterrichten 15 LehrerInnen in Rehetobel 160 Kinder in Kindergarten,Unter- und Mittelstufe.

Um unsere Schule pädagogisch und administrativ zu führen,schaffen wir auf das Schuljahr 2000/01 neu die Stelleeiner/eines

Schulleiterin/Schulleiters(Teilzeitstelle 50%)

Für diese vielseitige und anspruchsvolle Stelle erwarten wir:– eine pädagogische Grundausbildung– ausgewiesene Führungs-, Organisations- und Unterrichts-

erfahrung– initiative, belastbare und kontaktfreudige Persönlichkeit– Bereitschaft zur Aus- und Weiterbildung– Interesse an Schulentwicklung

Verlangen Sie die ausführliche Dokumentation zur Stellen-ausschreibung und richten Sie Ihre Bewerbung bis 12. Februar 2000 an:

Schulpräsidium RehetobelDr. Peter Sutter, Sonnenbergstrasse 39, 9038 Rehetobel

Kreisschule Dorneckberg 4413 Büren/SO

Für unsere Kooperative Oberstufe (KOS) suchen wir auf Beginndes Schuljahres 2000/2001:

1 Bezirkslehrer/in (phil. II)Mathematik, Informatik, Biologie/Chemie/Physik, Turnen für ein Pensum von ca. 90%.

1 Bezirkslehrer/in (phil. I) Deutsch, Englisch; später weitere Fächerim Bereich phil. I für ein Pensum von ca. 30%.

1 Oberschullehrer/in mit heilpäd. Ausbildungfür ein Pensum von 100% an der Oberschule mit integrierter Werkklasse.

Die KOS Kreisschule Dorneckberg wird vom Zweckverband derSolothurner Gemeinden Büren, Gempen, Hochwald, Nuglar-St.Pantaleon und Seewen als Tagesschule mit Mittagsverpflegunggeführt. Ein aktives und kollegiales Team unterrichtet und betreutdie 10 Oberstufenklassen (Oberschule mit integrierter Werkklasse,Sekundarschule, Bezirksschule mit integrierter progymnasialerAbteilung). Französisch, Englisch und Mathematik werden abtei-lungsübergreifend in Niveaukursen erteilt.

Die Standortgemeinde Büren liegt 25 km von Basel und 7 km vonLiestal entfernt und ist verkehrsmässig gut erschlossen.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen der Rektor J. Grüring, Tel. 061/915 95 25 (9 bis 11 Uhr).

Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen senden Sie an:Kreisschule Dorneckberg, Personalkommission, Kilpenweg 1, 4413 Büren/SO

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Marta Fuchs ist an der Mehr-

klassenschule in Olsberg so

leicht nicht aus der Ruhe zu

bringen. «Nach über 30 Jahren

Erfahrung als Primarschul-

lehrerin weiss man, was einen

erwartet.»

Ich habe mich selber am meisten über-rascht, als ich vor anderthalb Jahren,mit 54, den Wechsel von Magden an dieMehrklassenschule in Olsberg, an derGrenze zwischen Aargau und Baselland,gewagt habe. Gepasst hat das aber ineine Zeit des allgemeinen Umbruchs inmeinem Leben. Und der Grundstein zudieser Entscheidung wurde wohl bereitsvor mehr als 30 Jahren gelegt.

Meine ersten elf Jahre als Lehrerin hatteich in Zuzgen, einem kleinen FricktalerDorf, und weitere sieben Jahre im Nach-bardorf Wegenstetten verbracht. Undan diese Zeiten habe ich mich in denletzten Jahren oft mit Sehnsucht erin-nert. Die Schule in Magden mit bald 20Abteilungen ist mir einfach zu grossgeworden. Gleichzeitig wollten meinMann und ich uns den Wunsch nacheinem neuen Haus erfüllen. Er war es,der dabei sehr stark nach Olsberggedrängt hat. Aber mit dem Hinterge-danken, hier auch meine zukünftigeArbeitsstelle zu finden, habe ich nochnicht gespielt. Das ging dann alles sehrschnell mit dem Hausbau, dem Zügelnund der frei werdenden Stelle an der Pri-marschule. Und für mich schliesst sichnun der Kreis.

Drei Klassen in einer AbteilungIch geniesse hier die Ruhe; es ist para-diesisch, frühmorgens im Schulzimmerim ersten Stock des Schul- und Gemein-dehauses als einziges Geräusch denHahn krähen und die Pferde auf dernahen Weide wiehern zu hören.Anstrengend und arbeitsintensiv wardas erste Jahr allerdings schon. Undobwohl ich nach so langer Schulerfah-rung wusste, was auf mich zukommenwürde mit drei Klassen in einer Abtei-lung, gab es doch viele Überraschun-gen. Die Vorbereitungszeit ist enorm.

39L C H - D I E N S T L E I S T U N G E N1 • 2 0 0 0

Ein Stück HeimatEine Lehrerin fand in Olsberg das Paradies im Kleinformat

Heute bin ich überzeugt, für die Kinderhat eine altersgemischte Gemeinschaftnur Vorteile. Sie werden selbstständigund lernen Rücksichtnahme. Die Klei-nen lernen sehr schnell von den älterenSchülern und die Älteren übernehmensofort Verantwortung für die jüngeren.Die mündliche Arbeit mit jeder einzel-nen Klasse ist zwar kurz, dafür intensiv,weil es nur je eine Handvoll Kindersind, von denen ich jedes sehr genaukenne. Es ist mir ein Anliegen, die Schu-le offen zu gestalten und den Eltern zuzeigen, wie ich mit den drei Klassenarbeite. Bedenken von Seiten derEltern, das einzelne Kind könnte zukurz kommen, spüre ich keine. Dass ichnicht jederzeit verfügbar bin, musste ichgelegentlich zu verstehen geben.

Wollte ich mich in jungen Jahrenbewusst abgrenzen und nicht dauerndunter Beobachtung stehen, wie das ebenin einem so kleinen Ort der Fall ist, sokann ich dies heute viel eher akzeptie-ren.

Liebe, Geduld, KonsequenzFür mich ist die Schule ein Stück Hei-mat. Ich mache nach den Ferien den

Schritt über die Schwelle und freuemich auf die Kinder und die Arbeit.Mein Beruf ist für mich wirkliche Beru-fung. Ich konnte mir von klein aufnichts anderes vorstellen als Lehrerin zuwerden. Zweifel, ob ich mit den turbu-lenten gesellschaftlichen Veränderun-gen mithalten kann, habe ich aber auchgespürt. Dabei halte ich aber gewissePrinzipien aufrecht: Viel Liebe geben,Geduld haben und vor allem konse-quent sein.

Für mich ist es wichtig, die wenige Frei-zeit gut einzuteilen. Im Frühling undHerbst verbringe ich viel Zeit im Garten,ziehe mein Gemüse und meine Blumen,verarbeite die Ernte beim Kochen undBacken und schmücke mein Haus. Har-monie und Ästhetik sind mir wichtig.Das suche ich im privaten und im kultu-rellen Bereich und auf Reisen darf esauch mal was Extravagantes sein. Fürdie Pensionierung habe ich mir nocheinige verrückte Ideen aufgespart, dieaber vorerst mein Geheimnis bleiben.

Aufgezeichnet von Doris Fischer

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Marta Fuchs: «Für die Kinder hat eine altersgemischte Gemeinschaft nur Vorteile.»

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