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LACHEND EIN BISSERL G’SCHEITER WERDEN – DAS KABARETT IM ORF Kabarett kann einfach nur Spaß machen oder auch „die amüsanteste Art, den zweiten Bildungsweg zu beschreiten“ sein. Die klassische Form des Kabaretts – einer allein und ohne Requisiten auf einer kleinen Bühne – bringt die Menschen schon lange erst zum Denken und dann zum Lachen. Ohne großen Aufwand erzielt man unterhaltendes und oft auch g’scheites Programm. Diese Form existiert bei uns im Fernsehen, seit es den ORF gibt. Anfangs mit Karl Farkas und seinem Simpl-Ensemble. Dann Qualtinger, Bronner, Kreisler und wie sie alle hießen. Und mit den 80er Jahren er- oberte die nächste Generation mit Lukas Resetarits, Steinhauer später Dorfer, Düringer, Hader, Vitasek, Niavarani die Bühnen und den TV-Schirm. Die Live-Stimmung ist wichtiger Bestandteil, weswegen eine Übertragung auf den Bildschirm gerne aus den Kleinkunstbühnen selbst erfolgt und nicht ins Studio trans- feriert wird. Eine Form, die bis heute funktioniert, und das besser denn je, wenn man die steigenden Quo- ten im alljährlichen Schwerpunkt, dem „Sommerkabarett“ in der „Donnerstag Nacht“, betrachtet. In Zei- ten der Suche nach neueren und aufwändigeren TV-Formaten schätzt das Publikum offenbar die authenti- sche Atmosphäre, die Persönlichkeiten, die unmittelbar und direkt „über den Schirm“ kommen. Natürlich entwickelten und entwickeln sich Mediums-spezifische Formate mit den (Klein-)Künstlern, die ihren Humor mit mehr oder weniger Erfolg adaptierten. Erfolgreiche Beispiele waren – um nur zwei von vielen zu nennen – „MA 2412“, dem das Schlabarett-Programm „Mahlzeit“ zugrunde lag, oder das satiri- sche Monatsmagazin „Dorfers Donnerstalk“.

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ihren Humor mit mehr oder weniger Erfolg adaptierten. Erfolgreiche Beispiele waren – um nur zwei von Simpl-Ensemble. Dann Qualtinger, Bronner, Kreisler und wie sie alle hießen. Und mit den 80er Jahren er- feriert wird. Eine Form, die bis heute funktioniert, und das besser denn je, wenn man die steigenden Quo- Übertragung auf den Bildschirm gerne aus den Kleinkunstbühnen selbst erfolgt und nicht ins Studio trans- erzielt man unterhaltendes und oft auch g’scheites Programm.

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LACHEND EIN BISSERL G’SCHEITER WERDEN – DAS KABARETT IM ORF

Kabarett kann einfach nur Spaß machen oder auch „die amüsanteste Art, den zweiten Bildungsweg zu

beschreiten“ sein. Die klassische Form des Kabaretts – einer allein und ohne Requisiten auf einer kleinen

Bühne – bringt die Menschen schon lange erst zum Denken und dann zum Lachen. Ohne großen Aufwand

erzielt man unterhaltendes und oft auch g’scheites Programm.

Diese Form existiert bei uns im Fernsehen, seit es den ORF gibt. Anfangs mit Karl Farkas und seinem

Simpl-Ensemble. Dann Qualtinger, Bronner, Kreisler und wie sie alle hießen. Und mit den 80er Jahren er-

oberte die nächste Generation mit Lukas Resetarits, Steinhauer später Dorfer, Düringer, Hader, Vitasek,

Niavarani die Bühnen und den TV-Schirm. Die Live-Stimmung ist wichtiger Bestandteil, weswegen eine

Übertragung auf den Bildschirm gerne aus den Kleinkunstbühnen selbst erfolgt und nicht ins Studio trans-

feriert wird. Eine Form, die bis heute funktioniert, und das besser denn je, wenn man die steigenden Quo-

ten im alljährlichen Schwerpunkt, dem „Sommerkabarett“ in der „Donnerstag Nacht“, betrachtet. In Zei-

ten der Suche nach neueren und aufwändigeren TV-Formaten schätzt das Publikum offenbar die authenti-

sche Atmosphäre, die Persönlichkeiten, die unmittelbar und direkt „über den Schirm“ kommen.

Natürlich entwickelten und entwickeln sich Mediums-spezifische Formate mit den (Klein-)Künstlern, die

ihren Humor mit mehr oder weniger Erfolg adaptierten. Erfolgreiche Beispiele waren – um nur zwei von

vielen zu nennen – „MA 2412“, dem das Schlabarett-Programm „Mahlzeit“ zugrunde lag, oder das satiri-

sche Monatsmagazin „Dorfers Donnerstalk“.

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Und im ORF warten schon einige „Zuckerln“ des Kabarett-basierten Unterhaltungsprogramms auf die bal-

dige Ausstrahlung. Die Spielserie „Vitasek?“, der neuartige Mix aus Service-Sendung und Comedy, „Der

wilde Gärtner“, oder die Sketch-Comedy „Burgenland ist überall“, in der die nächste Generation der Kaba-

rettisten (Stipsits, Eckel, Hopf) ihre TV-Visitenkarte abgibt.

Es ist manchmal eine schwierige, oft aber auch erfüllende Aufgabe, wenn ich meine – lang ist es her –

Erfahrungen auf der Bühne als Vermittler (offizielle Bezeichnung „Redakteur“) zwischen Künstlern und

unserem Medium einsetzen kann. Und wenn dann wieder jemand lachend ein bisserl g’scheiter geworden

ist, weiß man auch, wofür es gut ist.