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Qualitätsschulung im ORF Qualitätsjournalismus erfordert autonome Redakteurinnen und Redakteure, die in der Lage sind, selbständig ihre Arbeit zu verrichten. Dabei werden im ORF die höchsten Ansprüche gesetzt. Kompetente Redakteurinnen und Redakteure müssen nicht nur die handwerklichen Voraussetzungen für Fernseh-, Radio- und Onlinejournalismus beherrschen, sonden sie müssen auch fachlich in ihren jeweiligen Schwerpunktressorts bestens ausgebildet sein und ständig die gesellschaftliche, wirschaftliche und politische Relevanz im aktuellen Kontext im Blick haben. ORF- Redakteur/innen werden von den Kunden wie auch von den Mitbewerber/innen, an den höchsten ethischen Maßstäben gemessen. Aber das muss man von einem Leitmedium wie dem ORF auch erwarten können. Der ORF setzt hinsichtlich Qualität im Fernseh-, Radio- und Onlinebereich die Maßstäbe für Qualitätsjournalismus in Österreich. Das Unternehmen ORF und die jeweiligen Führungskräfte müssen die Voraussetzungen und die Rahmenbedingungen für diesen Qualitätsjournalismus schaffen. Dabei spielt die Schulung eine zentrale Rolle. Natürlich werden bereits bei der Personalauswahl strenge Maßstäbe gesetzt. Viele Interessierte, die gerne im ORF mitarbeiten würden, werden abgewiesen, weil sie den hohen Anforderungen nicht gerecht werden. Und selbst die bestens ausgebildeten Redakteur/innen, die an Fachhochschulen oder Universitäten oft schon eine Basisausbildung erfahren haben und im ORF arbeiten, unterziehen sich einem ORF-spezifischen Schulungsprogramm. In diesen Schulungen erlernen sie die handwerklichen Feinheiten, die die ORF-Berichterstattung auszeichnet, und werden mit den gehobenen Ansprüchen, die an sie und ihre Arbeit gestellt werden, vertraut gemacht. In diesem Sinn

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abgewiesen, weil sie den hohen Anforderungen nicht gerecht werden. Und selbst die bestens ausgebildeten Redakteure müssen nicht nur die handwerklichen Voraussetzungen für Fernseh-, Radio- und Onlinejournalismus Redakteur/innen, die an Fachhochschulen oder Universitäten oft schon eine Basisausbildung erfahren haben und im werden mit den gehobenen Ansprüchen, die an sie und ihre Arbeit gestellt werden, vertraut gemacht. In diesem Sinn Österreich.

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Qualitätsschulung im ORF

Qualitätsjournalismus erfordert autonome Redakteurinnen und Redakteure, die in der Lage sind, selbständig ihre

Arbeit zu verrichten. Dabei werden im ORF die höchsten Ansprüche gesetzt. Kompetente Redakteurinnen und

Redakteure müssen nicht nur die handwerklichen Voraussetzungen für Fernseh-, Radio- und Onlinejournalismus

beherrschen, sonden sie müssen auch fachlich in ihren jeweiligen Schwerpunktressorts bestens ausgebildet sein und

ständig die gesellschaftliche, wirschaftliche und politische Relevanz im aktuellen Kontext im Blick haben. ORF-

Redakteur/innen werden von den Kunden wie auch von den Mitbewerber/innen, an den höchsten ethischen

Maßstäben gemessen. Aber das muss man von einem Leitmedium wie dem ORF auch erwarten können. Der ORF

setzt hinsichtlich Qualität im Fernseh-, Radio- und Onlinebereich die Maßstäbe für Qualitätsjournalismus in

Österreich.

Das Unternehmen ORF und die jeweiligen Führungskräfte müssen die Voraussetzungen und die Rahmenbedingungen

für diesen Qualitätsjournalismus schaffen. Dabei spielt die Schulung eine zentrale Rolle. Natürlich werden bereits bei

der Personalauswahl strenge Maßstäbe gesetzt. Viele Interessierte, die gerne im ORF mitarbeiten würden, werden

abgewiesen, weil sie den hohen Anforderungen nicht gerecht werden. Und selbst die bestens ausgebildeten

Redakteur/innen, die an Fachhochschulen oder Universitäten oft schon eine Basisausbildung erfahren haben und im

ORF arbeiten, unterziehen sich einem ORF-spezifischen Schulungsprogramm.

In diesen Schulungen erlernen sie die handwerklichen Feinheiten, die die ORF-Berichterstattung auszeichnet, und

werden mit den gehobenen Ansprüchen, die an sie und ihre Arbeit gestellt werden, vertraut gemacht. In diesem Sinn

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wurden im Jahr 2009 alleine für die redaktionelle Weiterbildung 275 einzelne Schulungsmaßnahmen und 121

Sprechtrainings im ORF durchgeführt.

Angesichts des sorgsamen Einsatzes der betrieblichen Mittel, stellen Schulungen eine besondere Herausforderung für

das Management dar. Wohl wissend, dass ständige Weiterbildung eine wesentliche Voraussetzung für eine

anspruchsvolle Berichterstattung ist, müssen die schulungsbedingten Abwesenheitsstunden von den Kolleginnen und

Kollegen ausgeglichen werden. Effiziente Arbeit darf sich aber nicht auf die Qualität der Berichterstattung auswirken.

Und genau in desem Spannungsfeld sind die Führungskräfte des ORF gegenwärtig gefordert. Sie werden dabei nicht

nur von der Geschäftsführung und den unterschiedlichen Kontrollorganen streng beobachtet, auch die

Mitarbeiter/innen fordern angemessene Rahmenbedingungen, die Qualitätsjournalismus ermöglichen. Das

Management muss daher nicht nur die Erfordernisse für hochwertige journalistische Arbeit kennen, es muss

wirtschaftlich arbeiten und dabei die vielen arbeitsrechlichen und medien- und rundfunkrechtlichen

Rahmenbedingungen einhalten.

Dieser Anspruch ist sogar als eigener Punkt in den Führungsgrundsätzen des ORF verankert. Die Führungskräfte des

ORF sind verpflichtet, die Professionalität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern und in ihrem Bereich

leistungsförderne Rahmenbedingungen zu schaffen. Die ORF-Schulung unterstützt sie mit ihrem

Führungskräftentwicklungsprogramm dabei. Im Jahr wurden 40 Einzelmaßnahmen zur Förderung der

Führungungskräfte organisiert.

All das passiert im Verborgenen, im Hintergrund. Die Schulungsabteilung des ORF schafft mit ihrem

Weiterbildungsprogramm eine wesentliche Voraussetzung für die Qualitätsberichterstattung in Österreich.