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1 Ein Patient wird zur Therapie einer Herzinsuffizienz mit Digitoxin behandelt. Wegen einer möglichen Wechselwirkung mit der Digitalismedika- tion kommt welcher der Arzneistoffe bei ihm am wenigsten zur Therapie einer Hyperlipoproteinämie in Betracht? (A) Gemfibrozil (B) Fenofibrat (C) Lovastatin (D) Pravastatin (E) Colestyramin 2 Welches Diuretikum kann am ehesten zur Zunahme des zirkulie- renden Blutvolumens und dadurch zu einer ungünstigen Beein- flussung einer Herzinsuffizienz führen? (A) Mannit (B) Furosemid (C) Chlortalidon (D) Amilorid (E) Spironolacton 3 Lungenstauung bei noch normaler systolischer linksventrikulä- rer Funktion, aber gestörter diastolischer Relaxation kann am ehesten vorkommen bei: (A) chronischer Mitralklappeninsuffizienz (B) arterieller hypertensiver Krise (C) chronischer Aorteninsuffizienz (D) Herzvorderwandaneurysma (E) dilatativer Kardiomyopathie 4 Bei welcher der Erkrankungen ist das Auftreten einer kardialen Synkope am wenigsten wahrscheinlich? (A) Aortenstenose (B) hypertrophische obstruktive Kardiomyopathie (C) AV-Block III. Grades (D) monotope ventrikuläre Extrasystolen (E) Syndrom des kranken Sinusknotens A -1- 2. Staatsexamen Herbst 2004 Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG

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1 Ein Patient wird zur Therapie einer Herzinsuffizienz mitDigitoxin behandelt.

Wegen einer möglichen Wechselwirkung mit der Digitalismedika-tion kommt welcher der Arzneistoffe bei ihm am wenigsten zurTherapie einer Hyperlipoproteinämie in Betracht?

(A) Gemfibrozil

(B) Fenofibrat

(C) Lovastatin

(D) Pravastatin

(E) Colestyramin

2 Welches Diuretikum kann am ehesten zur Zunahme des zirkulie-renden Blutvolumens und dadurch zu einer ungünstigen Beein-flussung einer Herzinsuffizienz führen?

(A) Mannit

(B) Furosemid

(C) Chlortalidon

(D) Amilorid

(E) Spironolacton

3 Lungenstauung bei noch normaler systolischer linksventrikulä-rer Funktion, aber gestörter diastolischer Relaxation kann amehesten vorkommen bei:

(A) chronischer Mitralklappeninsuffizienz

(B) arterieller hypertensiver Krise

(C) chronischer Aorteninsuffizienz

(D) Herzvorderwandaneurysma

(E) dilatativer Kardiomyopathie

4 Bei welcher der Erkrankungen ist das Auftreten einer kardialenSynkope am wenigsten wahrscheinlich?

(A) Aortenstenose

(B) hypertrophische obstruktive Kardiomyopathie

(C) AV-Block III. Grades

(D) monotope ventrikuläre Extrasystolen

(E) Syndrom des kranken Sinusknotens

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5 Ein AV-Block II° Typ Mobitz mit Synkopen bei einem 72-jährigenPatienten wird am ehesten behandelt mit:

(A) Ipratropiumbromid

(B) Schrittmacherimplantation

(C) Defibrillator

(D) Insulin und Glucose

(E) Digitoxin

6 Welche Aussage über den Einsatz des Antiarrhythmikums Adenosintrifft am wenigsten zu?

(A) Es wird zur Therapie bei paroxysmalen AV-junktionalen Tachykardien verwendet.

(B) Es wird bei atrioventrikulären Reentry-Tachykardien verwendet.

(C) Es wird bei ventrikulären Arrhythmien verwendet.

(D) Es ist bei höhergradigen AV-Blockierungen kontraindiziert.

(E) Es ist bei Vorhofflimmern kontraindiziert.

7 Welches Arzneimittel ist zur Anfallsbehandlung einer spasti-schen Angina pectoris (Prinzmetal-Angina) am wenigstengeeignet?

(A) Verapamil

(B) Nifedipin

(C) Alprenolol

(D) Isosorbiddinitrat

(E) Diltiazem

8 Welcher der Risikofaktoren für eine koronare Herzerkrankungbeeinträchtigt die Funktion des Endothels der Koronararterienam wenigsten?

(A) inhalatives Zigarettenrauchen

(B) arterielle Hypertonie

(C) alimentäre Adipositas

(D) Hypercholesterinämie

(E) Diabetes mellitus Typ 2

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9 Ein akutes Koronarsyndrom besteht am ehesten bei Patienten mit

(A) belastungsinduzierter ST-Streckensenkung

(B) Linksschenkelblock

(C) ventrikulärer Tachykardie

(D) Troponin-positiver ST-Streckensenkung bei Angina pectoris

(E) präkordialem stechendem atemabhängigem Schmerz

10 Eine 32-jährige Büroangestellte verspürt beim Fernsehen plötz-lich und zum ersten Mal Herzrasen, Atemnot, Schwindel undZittern. Aus Angst vor einem Herzinfarkt ruft sie den Notarzt,der sie in die Klinik einweist.Der Blutdruck beträgt 140/90 mmHg, die Pulsfrequenz 104/min.Bei der Auskultation hört man ein vesikuläres Atemgeräuschüber allen Lungenabschnitten. Die Herztöne sind rein undregelrecht. Das EKG ist, abgesehen von einer Sinustachykardie,unauffällig. Das Blutbild, der Blutzucker, Elektrolyte, dieD-Dimere, kardiale Marker sind unauffällig, das TSH liegt mit1,2 µE/mL im Referenzbereich. Im Schilddrüsensonogramm findetsich ein echoreicher Knoten.

Welche ist die wahrscheinlichste Diagnose?

(A) Panikattacke

(B) Hyperthyreose

(C) Roemheld-Syndrom

(D) Lungenembolie

(E) intermittierendes Vorhofflimmern

11 Ein 52-jähriger Patient wird schweißbedeckt als Notfall einge-wiesen. Von den Angehörigen ist zu erfahren, dass der Patientbeim Rasenmähen über Atemnot, Oppressionsgefühl und Husten ge-klagt hat. Der Zustand habe sich dann rasch verschlechtert.Bei Aufnahme frequente, rasselnde Atmung, reichlich rötlich-schaumiges Expektorat, bei der Auskultation diffuse mittel-bis grobblasige Rasselgeräusche über allen Lungenfeldern;Herzfrequenz 132/min, regelmäßig. RR 105/90 mmHg. Temperatur37,8 °C rektal.

Welche ist die wahrscheinlichste Diagnose?

(A) akuter Anfall eines Asthma bronchiale

(B) schwere viral bedingte Tracheobronchitis

(C) lobäre Pneumonie

(D) Lungenödem infolge Herzinfarkts

(E) Spontanpneumothorax

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12 Ein 42-jähriger Patient erleidet einen Vorderseitenwand-infarkt, der durch Kammerflimmern kompliziert wird.

Welche therapeutische Maßnahme ist unmittelbar einzuleiten?

(A) Magnesium i.v.

(B) akute Ballondilatation (PTCA)

(C) 300 mg Amiodaron i.v.

(D) Defibrillation

(E) Betablocker i.v.

13 Zur Sekundärprävention nach einem akuten Vorderwandinfarktsind Betablocker am ehesten kontraindiziert bei Patienten mit

(A) Diabetes mellitus Typ 1

(B) arterieller Verschlusskrankheit (Stadium I n. Fontaine)

(C) Asthma bronchiale

(D) eingeschränkter linksventrikulärer Pumpfunktion (NYHA II)

(E) komplettem Rechtsschenkelblock

14 Ein funktionelles systolisches Strömungsgeräusch über demErb-Punkt ist am wenigsten wahrscheinlich auskultierbar bei

(A) Fieber

(B) Anämie

(C) Gravidität

(D) Vorhofflimmern

(E) Hyperthyreose

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15 Eine 56-jährige Patientin leidet unter Orthopnoe und körperli-cher Leistungsminderung. Die Auskultation ergab ein Herzge-räusch. Das EKG zeigt eine absolute Arrhythmie bei Vorhofflim-mern. In der Thoraxübersichtsaufnahme in 2 Ebenen finden sichim p.-a. Bild:

- bei noch normalem transversalen Herzdurchmesser eine Doppel- kontur am rechten Herzrand und ein angehobenes und verbrei- tertes Pulmonalissegment- Umverteilung der Durchblutung zugunsten der oberen Lungenge- fäße und Kerley-B-Linien- Verbreiterung der sternokardialen Kontaktfläche im seit- lichen Strahlengang- Auswölbung der hinteren Herzkontur in Höhe des linken Vor- hofs

Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten?

(A) Vorhofseptumdefekt

(B) Vorhofseptumdefekt mit Shunt-Umkehr (= Rechts-Links-Shunt)

(C) Mitralvitium mit überwiegender Stenose

(D) Mitralvitium mit überwiegender Insuffizienz

(E) valvuläre Pulmonalstenose

16 Was ist als Ursache einer leicht- bis mittelgradigen Trikuspi-dalklappeninsuffizienz am häufigsten?

(A) infektiöse Endokarditis

(B) Trauma

(C) prolabierende Trikuspidalsegel

(D) Vorhofseptumdefekt

(E) Rechtsherzinsuffizienz

17 Das bei einer Aortenklappenstenose entstehende typischeAustreibungsgeräusch ist bei Kindern in der Regel am lautestenwahrnehmbar

(A) über der Herzspitze

(B) im 2. ICR rechts parasternal

(C) im 7. ICR rechts parasternal

(D) in der linken Axilla

(E) über der rechten Nierenloge

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18 Was ist als klinisches Zeichen einer mittelschweren bis schwe-ren Aorteninsuffizienz am wenigsten wahrscheinlich?

(A) kleine Blutdruckamplitude

(B) hebender Herzspitzenstoß

(C) Pulsus celer et altus

(D) hochfrequentes diastolisches Sofortgeräusch

(E) normaler bis leiser 1. Herzton

19 Bei einem 14 Monate alten Kind ist seit der U 2 ein lautes,raues systolisches Geräusch mit Punctum maximum im 3. ICRlinks parasternal bekannt. Nach anfangs fehlender Zyanose sindin den letzten Monaten zunehmend zyanotische Phasen zu vermer-ken. Insbesondere seit dem 8. Lebensmonat werden nach Schrei-attacken bzw. beim Aufwachen hypoxämische Anfälle beobachtet.Im EKG finden sich Zeichen einer deutlichen Rechtshypertro-phie. Im Röntgenthorax zeigt sich die Herzspitze gerundet undangehoben, die Herztaille betont und die pulmonale Gefäßzeich-nung vermindert.

Welcher angeborene Herzfehler liegt am wahrscheinlichsten vor?

(A) Transposition der großen Arterien

(B) Mitralklappenprolaps-Syndrom

(C) Fallot-Tetralogie

(D) Truncus arteriosus communis

(E) Ebstein-Anomalie

20 Bei einem Säugling mit Herzinsuffizienz zeigt die Diagnostikeinen Ursprung der linken Koronararterie aus der A. pulmona-lis.

Welche der Diagnosen ist am wahrscheinlichsten?

(A) Ebstein-Anomalie

(B) Truncus arteriosus communis

(C) Bland-White-Garland-Syndrom

(D) Wolff-Parkinson-White-Syndrom

(E) totale Lungenvenenfehleinmündung

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21 Was gehört nicht zur Fallot-Tetralogie?

(A) Pulmonalstenose

(B) Aortenstenose

(C) reitende Aorta

(D) Ventrikelseptumdefekt

(E) Rechtsherzhypertrophie

22 Bei welchem der Vitien ist eine Endokarditisprophylaxe amwenigsten erforderlich?

(A) Mitralinsuffizienz Grad II bei Mitralklappenprolaps

(B) Aortenstenose Grad I bei bikuspider Aortenklappe

(C) Vorhofseptumdefekt vom Sekundumtyp

(D) Ductus Botalli apertus

(E) Ventrikelseptumdefekt

23 Welche der Untersuchungsmethoden hat die geringste Aussage-kraft für die sichere Diagnostik eines akuten dissezierendenAortenaneurysmas?

(A) transösophageale Echokardiographie

(B) Elektrokardiographie

(C) Spiral-CT mit Kontrastmittel

(D) Magnetresonanztomographie

(E) Aortographie

24 Welche Zuordnung von Arzneistoff und typischer unerwünschterWirkung trifft am wahrscheinlichsten zu?

(A) Doxazosin - Harnverhalt

(B) Salbutamol - Hypokaliämie

(C) Prazosin - Wehenhemmung

(D) Metoprolol - Blutdruckanstieg

(E) Terbutalin - Wehenauslösung

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25 Bei einem 74-jährigen Mann, bei dem seit 10 Jahren eine mäßigearterielle Hypertonie bekannt ist, traten in Abständen von 14Tagen zweimal Sehstörungen auf, jeweils mit einer vorüberge-henden Schwäche des rechten Arms.

Was ist als Ursache am wahrscheinlichsten?

(A) Stenose im Bereich der Karotisgabel links

(B) Stenose der A. vertebralis links

(C) intrazerebrale Blutungen

(D) multiple Sklerose

(E) Stenose der A. cerebri media rechts

26 Welche der Nebenwirkungen von ACE-Hemmern ist für den Patien-ten die gefährlichste?

(A) allergisches Exanthem

(B) trockener Husten

(C) Glottisödem

(D) Myalgien

(E) Geschmacksstörungen

27 Eine 25-jährige normalgewichtige Frau stellt sich erstmalswegen eines Bluthochdrucks in der Klinik vor. Sie berichtetüber chronische Kopfschmerzen sowie in letzter Zeit konstanterhöhte diastolische Blutdruckwerte zwischen 100 und 120 mmHg.In der 24h-Blutdruckmessung findet sich ein aufgehobenerTag-Nacht-Rhythmus.

Laborbefunde:

Serumkaliumkonzentration 4,0 mmol/LSerumnatriumkonzentration 140 mmol/LSerumkreatininkonzentration 71 µmol/L (0,8 mg/dL)Urin-Status unauffälligT3, T4, TSH im Referenzbereich

Welche der Erkrankungen liegt am ehesten vor?

(A) renale Hypertonie bei IgA-Nephropathie

(B) Cushing-Syndrom

(C) Conn-Syndrom

(D) fibromuskuläre Dysplasie der Nierenarterie

(E) Analgetikanephropathie

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28 Eine 55-jährige Patientin stellt sich wegen einer Gewichtszu-nahme bei ihrem Hausarzt vor. Der BMI beträgt 28. Sie istansonsten beschwerdefrei und nimmt keine Medikamente.

Bei der körperlichen Untersuchung fallen ein Blutdruck von170/100 mmHg, ein rotes volles Gesicht, eine leichte Atrophieder Armmuskulatur und vereinzelte rote Streifen am Unterbauchauf. Nierenfunktion und Urinstatus sind normal, das Kalium imSerum liegt bei 3,8 mmol/L.

Welcher Test sollte als nächster durchgeführt werden?

(A) Dexamethason-Hemmtest

(B) Bestimmung der Katecholamine im Urin

(C) DSA der Nierenarterien

(D) Nierensequenzszintigraphie

(E) Kochsalzsuppressionstest mit Bestimmung von Renin und Aldosteron

29 Welches der Medikamente ist bei der Behandlung eines Bluthoch-drucks während der Schwangerschaft am ehesten kontraindiziert?

(A) Diazepam (Valium®)

(B) Dihydralazin (Nepresol®)

(C) β -selektive Betablocker (z.B. Metoprolol)1

(D) Methyldopa (Presinol®)

(E) ACE-Hemmer (z.B. Captopril)

30 Bei einem 56-jährigen Mann wird im Rahmen eines stationärenAufenthalts eine Phlebographie mit einem iodhaltigen Kon-trastmittel durchgeführt. Etwa zwei Wochen später klagt derPatient über Unruhe (Händezittern), Herzrasen, Hitzegefühl undstarkes Schwitzen sowie Durchfall. RR 180/90 mmHg; im EKGerhebliche Tachykardie (130/min) ohne sonstigen pathologischenBefund.

Welche der folgenden Maßnahmen kommt zur Behandlung der hierwahrscheinlichsten Störung/Erkrankung nicht in Frage?

(A) Gabe von Propranolol

(B) Gabe von Prednisolon

(C) Infusion einer Elektrolytlösung

(D) Gabe von Adrenalin

(E) Gabe von Thiamazol

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31 Als sicheres Zeichen einer frischen Venenthrombose bei derPhlebographie gilt am ehesten:

(A) Der Thrombus wird allseitig von Kontrastmittel umflossen.

(B) zerstörte Venenklappen

(C) unregelmäßig verlaufende Füllungsdefekte ("Strickleitern")

(D) totaler Gefäßverschluss

(E) Ausbildung von Kollateralen

32 Zu den typischen Krankheitserscheinungen im Verlauf derchronischen venösen Insuffizienz (CVI) gehört nicht:

(A) Dermato(lipo)sklerose

(B) Purpura jaune d'ocre

(C) Atrophie blanche

(D) Thrombophlebitis migrans

(E) Ulcus cruris

33 Das Auftreten einer Eisenmangelanämie bei erwachsenen Männernberuht am häufigsten auf

(A) Blutverlust aus dem Gastrointestinaltrakt

(B) Eisenresorptionsstörung

(C) chronischer Infektion

(D) unzureichender Eisenzufuhr mit der Nahrung

(E) Lebererkrankung

34 Eine 36-jährige Patientin hat eine Anämie infolge Menorrha- gien. Neben einer Behandlung der Ursache wird eine orale

Eisentherapie begonnen.

Welche der genannten Laborwertänderungen ist bei erfolgreicherBehandlung am wenigsten zu erwarten?

(A) Anstieg der Retikulozytenzahl im Blutbild

(B) Anstieg der Hämoglobinkonzentration im Blut

(C) Zunahme des mittleren korpuskulären Volumens (MCV)

(D) Anstieg der Ferritin-Serumkonzentration

(E) Anstieg der Bilirubin-Serumkonzentration

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35 Bei welchem der Zustände kann sich am ehesten einVitamin-B -Mangel entwickeln?12

(A) Ulcus duodeni

(B) Ulcus ventriculi

(C) streng vegetarische Lebensweise

(D) Therapie mit Methotrexat

(E) Therapie mit Isoniazid

36 Welcher der Befunde ist am ehesten die Folge einesVitamin-B -Mangels?12

(A) Atrophie der Zungenschleimhaut

(B) Mundwinkelrhagaden

(C) Ulcus duodeni

(D) Ulcus ventriculi

(E) hypochrome Anämie

37 Ein 2 Jahre altes Mädchen erkrankt akut mit Fieber und Blässe.Befunde:

- Hb 51 g/L- Erythrozyten 1,79 Millionen/µL- Retikulozyten 8,08 % (Referenzbereich: 0,6-1,9 %)- Leukozyten 14 100/µL- Thrombozyten 213 000/µL- Der direkte und der indirekte Coombs-Test sind positiv.- Im Blutausstrich finden sich Kugelzellen.

Welche der Diagnosen ist am wahrscheinlichsten?

(A) Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel

(B) blutendes Meckel-Divertikel

(C) autoimmunhämolytische Anämie

(D) Fanconi-Anämie

(E) hereditäre Sphärozytose

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38 Was ist im Kindesalter am häufigsten bei der homozygotenβ-Thalassämie (Thalassaemia major, Cooley-Anämie) anzutreffen?

(A) makrozytäre Anämie

(B) hyperchrome Anämie

(C) Schistozyten (Eierschalenformen) im Blutausstrich

(D) Eisen-Konzentration im Serum erniedrigt

(E) Ferritin-Konzentration im Serum normal oder erhöht

39 Bei welcher der Therapiemöglichkeiten der Polycythaemia veraist die Aussicht auf eine Reduktion des Hämoglobins am ge-ringsten?

(A) Aderlässe

(B) Hydroxyurea (Litalir®)

(C) Busulfan (Myleran®)

(D) Glucocorticoide (Prednison)

(E) radioaktiver Phosphor ( P)32

40 Bei einem 3-jährigen Jungen bestehen eine Anämie, Leukopenieund Thrombozytopenie sowie ein großer mediastinaler Tumor.

Welche der angegebenen Diagnosen ist die nächstliegende?

(A) Herzfehlbildung

(B) Fanconi-Anämie

(C) akutes lymphoblastisches Lymphom

(D) mediastinales Teratom

(E) Bronchialkarzinom

41 Eine bis ins Becken reichende Milz wird am ehesten beobachtetbei

(A) Eisenmangelanämie

(B) perniziöser Anämie

(C) Sepsis

(D) chronischer myeloischer Leukämie

(E) Blutungsanämie

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42 Die retikulo[histio]zytär-abszedierende Lymphadenitis (sog.Pseudotuberkulose) kommt am wenigsten wahrscheinlich vor bei

(A) Yersiniose

(B) Lymphogranuloma venereum

(C) Katzenkratzkrankheit

(D) Zytomegalie

(E) Tularämie

43 Was kommt als klinisches Hauptsymptom des Kawasaki-Syndroms amwenigsten in Betracht?

(A) konjunktivale Injektionen

(B) Hautschuppung

(C) Uveitis

(D) hochrote Lippen

(E) Vergrößerung der Halslymphknoten

44 Bei einer 24-jährigen Patientin aus Pakistan kommt es beigeringem Krankheitsgefühl zu einer rechtsseitigen, sichvergrößernden Schwellung im mittleren Halsbereich. Nach 2-3Wochen ist ein walnussgroßer, bei der Palpation prall elasti-scher Tumor sichtbar, die Haut darüber ist gerötet.

Welche Verdachtsdiagnose ist am wahrscheinlichsten?

(A) M. Hodgkin

(B) Metastase eines Mammakarzinoms

(C) Lymphknotentuberkulose

(D) Röteln

(E) infektiöse Mononukleose

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45 Bei einem 28-jährigen Patienten mit M. Hodgkin in der Anamnesefindet sich bei der computertomographischen Kontrolluntersu-chung im Mediastinum ein vergrößerter Lymphknoten.

Mit welchem bildgebenden Verfahren lässt sich die Frage derMalignität am besten beurteilen?

(A) Mediastinalphlebographie

(B) Röntgenthoraxaufnahme

(C) digitale Subtraktionsangiographie

(D) FDG-Positronenemissionstomographie18

(E) Lungenperfusionsszintigraphie

46 Bei einem Patienten liegen folgende Befunde vor: Hb 9,8 g/dL,(Referenzbereich 14-18 g/dL), Leukozyten 4,1 G/L, Thrombozyten122 G/L, Gesamteiweiß im Serum 12,1 g/dL, Kreatinin i.S.150 µmol/L (1,7 mg/dL), Immunglobuline i.S.: IgA 420 mg/dL(Referenzbereich 0,7-4,0 g/L), IgG 7420 mg/dL (Referenzbereich7-16 g/L), IgM 160 mg/dL (Referenzbereich 0,4-2,3 g/L).

Welche der Untersuchungen ist am ehesten kontraindiziert?

(A) Knochenmarkpunktion

(B) CT der Wirbelsäule

(C) Röntgenaufnahme des Thorax

(D) i.v.-Urographie

(E) Knochenmarkszintigraphie

47 Welche der Untersuchungen ist bei einer 67-jährigen Patientinmit Rückenschmerzen und dem Nachweis eines monoklonalen IgAi.S. von 4750 mg/dL (Referenzbereich 0,7-4,0 g/L) für dieDiagnostik am wenigsten indiziert?

(A) Röntgen der Lendenwirbelsäule

(B) Röntgen der Brustwirbelsäule

(C) Röntgen der Halswirbelsäule

(D) Knochenmarkpunktion

(E) Knochenszintigraphie

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48 Welche der folgenden Erkrankungen ist typischerweise mit demRisiko der Entwicklung einer monoklonalen Gammopathiebehaftet?

(A) Amyloidose

(B) Non-Hodgkin-Lymphom der B-Zellreihe

(C) M. Hodgkin

(D) chronische myeloische Leukämie

(E) myelodysplastisches Syndrom

49 Welche der Untersuchungen ist bei einer Kombinationschemothe-rapie im Hinblick auf Bleomycin am sinnvollsten?

(A) Lungenfunktionsprüfung

(B) Echokardiographie

(C) Elektroenzephalographie (EEG)

(D) oraler Glucosetoleranztest (OGTT)

(E) Bestimmung der Schilddrüsenhormone T3/T4 im Serum

50 Welche der Substanzen ist bei der Behandlung von Übelkeit undErbrechen in Folge einer zytostatischen Therapie am wenigstenindiziert?

(A) Levomepromazin

(B) Tropisetron

(C) Metoclopramid

(D) Dexamethason

(E) Scopolamin

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51 Ein 59-jähriger Patient wird wegen häufigen Erbrechens undAdynamie stationär aufgenommen. Laborbefunde: Hb 10,9 g/dL(Referenzbereich 14-18 g/dL), Leukozyten 11,7 G/L, Throm-bozyten 479 G/L, Kreatinin i.S. 212 µmol/L (2,4 mg/dL),Natrium i.S. 135 mmol/L, Kalium i.S. 4,6 mmol/L, Calcium i.S.4,3 mmol/L, Harnsäure i.S. 411 µmol/L (6,9 mg/dL).

Welcher der Arzneistoffe stellt die Therapie der Wahl dar?

(A) Fludrocortison (Astonin®H)

(B) Zoledronat (Zometa®)

(C) Hydrochlorothiazid (Esidrix®)

(D) Metildigoxin (Lanitop®)

(E) Erythropoetin (Erypo®)

52 Ein 70-jähriger Patient mit metastasiertem Prostatakarzinomhat eine hämorrhagische Diathese mit flächenhaften Hautblutun-gen. Laborwerte: Hb 120 g/L (Referenzbereich 140-180 g/L),Thrombozyten 50 000·10 /L, Quick-Wert 50 %, partielle Throm-6

boplastinzeit 90 s, Fibrinogen deutlich vermindert (0,5 g/L),Fibrinogenspaltprodukte vermehrt.

Als Blutungsursache ist am wahrscheinlichsten ein/e

(A) urämische Angiopathie

(B) Knochenmarkverdrängung

(C) Faktor-XIII-Mangel

(D) Verbrauchskoagulopathie (DIC)

(E) metastatisch bedingte Leberinsuffizienz

53 21-jährige Patientin mit verstärkter Regelblutung, häufigemNasenbluten und Petechien an den Unterschenkeln. Laborwerte:Hb 10,2 g/dL (Referenzbereich 13-17 g/dL), Leukozyten 11,7G/L, Thrombozyten 17 G/L, Knochenmarkpunktion: Erythropoeseleicht gesteigert, Granulozytopoese unauffällig, Megakaryo-zyten leichtgradig vermehrt, morphologisch regelrecht.

Was ist die Therapie der ersten Wahl?

(A) Glucocorticoide

(B) α-Interferon 2b

(C) Cyclophosphamid

(D) Ovulationshemmer

(E) Antibiotika

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54 Bei der Purpura Schönlein-Henoch sind am wenigsten wahr-scheinlich:

(A) petechiale Blutungen an den Streckseiten der Beine

(B) Hämaturie

(C) Hämoptysen

(D) Arthralgien

(E) abdominelle Schmerzen

55 Tranexamsäure eignet sich am ehesten zur Therapie vonBlutungen

(A) nach einer lang dauernden Gabe von Acetylsalicylsäure

(B) bei Heparinüberdosierungen

(C) im Rahmen einer Fibrinolyse

(D) nach oralen Antikoagulantien (Phenprocoumon)

(E) bei Hämophilie B

56 Aufgrund einer schweren respiratorischen Partialinsuffizienzinfolge eines ausgeprägten Lungenödems muss ein 78-jährigerPatient notfallmäßig beatmet werden. 15 Minuten nach Beginnder Beatmung wird die erste arterielle Blutgasanalyse durchge-führt. Diese zeigt ein Standardbikarbonat von 23 mmol/L, einenpCO von 24 mmHg, einen pO von 50 mmHg und ein pH von 7,51.2 2

Welche der Änderungen am Respirator ist in erster Liniedurchzuführen?

(A) Atemminutenvolumen erhöhen, gleiche Sauerstoffzumischung

(B) Atemminutenvolumen erhöhen, Sauerstoffzumischung er- höhen

(C) Atemminutenvolumen senken, Sauerstoffzumischung erhöhen

(D) Atemminutenvolumen senken, Sauerstoffzumischung senken

(E) Beatmungseinstellung unverändert lassen

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57 Das wichtigste Therapieverfahren beim obstruktiven Schlaf-apnoesyndrom (OSAS) ist:

(A) Einsetzen eines nasopharyngealen Tubus

(B) nasale kontinuierliche Überdruckbeatmung (nCPAP)

(C) nächtliche Sauerstoffinsufflation

(D) Gabe trizyklischer Antidepressiva

(E) Medikation von Atemanaleptika

58 Bei welcher der Erkrankungen ist eine restriktive Ventilati-onsstörung am wenigsten wahrscheinlich?

(A) pulmonale Manifestation einer Sklerodermie

(B) Spondylitis ankylosans (M. Bechterew)

(C) Asthma bronchiale

(D) chronische Sarkoidose (M. Boeck)

(E) Schocklunge (ARDS)

59 Während des Schwimmunterrichts im Hallenschwimmbad erleideneinige Schüler eine Chlorgasvergiftung. Ein 17-jährigerSchüler behält als Spätfolge ein ausgeprägtes hyperreagiblesBronchialsystem.

Welche der diagnostischen Maßnahmen ist zur Therapieüberwa-chung am aussagekräftigsten?

(A) unspezifische Provokation mit Metacholin

(B) spezifische bronchiale Provokation mit Chlor

(C) Messung der Vitalkapazität

(D) Bestimmung des pO -Partialdrucks2

(E) Lungenperfusionsszintigraphie

60 Aufgrund welchen Umstandes ist das Glucocorticoid Budesonideher geeignet zur längerfristigen inhalativen Behandlung desAsthma bronchiale als Dexamethason?

(A) hoher First-pass-Effekt

(B) längere Halbwertzeit

(C) höhere systemische Bioverfügbarkeit

(D) zusätzlich ausgeprägte bronchodilatatorische Wirkung

(E) primär renale Elimination

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61 Ein 59-jähriger Patient klagt seit mehreren Wochen über Reiz-husten.

Die Thoraxröntgenaufnahmen auf den Abbildungen Nr. 27 undNr. 28 der Bildbeilage zeigen am wahrscheinlichsten

(A) eine atypische Pneumonie

(B) eine Minderbelüftung des Oberlappens

(C) eine chronische Bronchitis

(D) einen Infarkt

(E) ein Pleuramesotheliom bei Asbestose

62 Bei einem 8-jährigen Mädchen mit hohem Fieber, Husten undzunehmender Atemnot ergibt die Untersuchung folgende Befunde:Dämpfung des Klopfschalls über der linken unteren Thoraxwand,dort auch deutlich abgeschwächtes Atemgeräusch und verstärk-ter Stimmfremitus. Die BSG ist stark beschleunigt, das CRPerhöht und es ist eine Leukozytose nachweisbar.

Welche Diagnose ist am ehesten zutreffend?

(A) Bronchopneumonie

(B) Lobärpneumonie

(C) Pneumothorax

(D) Asthma bronchiale

(E) Bronchiolitis

63 Ein 14-jähriges Mädchen klagt seit 2 Wochen über Müdigkeit,eingeschränkte körperliche Belastbarkeit, Dyspnoe und thora-kale Schmerzen. Husten habe es nicht. Die Körpertemperaturbeträgt 37,8 °C. Weitere Befunde: Hb 11,3 g/dL; Leukozyten4 500/µL; BKS 110/129 mm n.W.; CRP 71 mg/L. Im EKG bestehteine periphere Niedervoltage.

Das Röntgenbild (siehe Abbildung Nr. 2 der Bildbeilage) unddie Befunde passen am ehesten zu:

(A) hypertrophe Kardiomyopathie

(B) exsudative Perikarditis

(C) Pneumothorax links

(D) Pleuritis rechts

(E) Ventrikelseptumdefekt

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64 Ein 40-jähriger, bisher gesunder Patient erkrankt akut mitFieber bis 40 °C, Husten, Schüttelfrost und leichter Dyspnoe.Das in der Notaufnahme angefertigte Röntgenbild des Thoraxzeigt ein Infiltrat im rechten Oberlappen mit Pneumobroncho-gramm. Leukozytose von 18/nL mit Linksverschiebung,CRP 18 mg/L (Norm < 5 mg/L).

Der wahrscheinlichste Erreger der vorliegenden ambulant erwor-benen Pneumonie ist:

(A) Chlamydia pneumoniae

(B) Mycoplasma pneumoniae

(C) Streptococcus pneumoniae

(D) Legionella pneumophila

(E) Mycobacterium tuberculosis

65 Ein 65-jähriger alkoholabhängiger Patient mit chronischerBronchitis und morgendlichen Auswurfmengen von 100 mL eitrigenSputums mit fötidem Geruch bemerkt eine Hämoptoe. Schon 2Jahre zuvor war das Sputum blutig tingiert gewesen. Es bestehteine deutliche Atemnot bei Belastung.

Die Untersuchung des leicht zyanotischen Patienten mitUhrglasnägeln ergibt einen Emphysemthorax mit bronchitischenGeräuschen bei der Auskultation. Die tief stehende Lebererscheint bei der Palpation vergrößert und derb. Im Nasenra-chenraum kein Anhalt für eine Blutungsquelle.

Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten?

(A) Lungenembolie

(B) Bronchuskarzinom

(C) Bronchiektasen

(D) Lungentuberkulose

(E) Ösophagusvarizenblutung

66 Am ehesten als Komplikation einer Lobärpneumonie anzusehen istdie

(A) Anschoppung

(B) rote Hepatisation

(C) Karnifizierung

(D) Lyse

(E) Restitutio ad integrum

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67 Die Thoraxröntgenaufnahme eines 57-jährigen Mannes dokumen-tiert eine deutlich vermehrte streifig-retikuläre bzw. retiku-lonoduläre Zeichnung im Sinne einer Lungenfibrose.

Welche Ursache ist am wenigsten wahrscheinlich?

(A) Schocklunge im Spätstadium

(B) Kollagenose

(C) Pneumokoniose

(D) Asthma bronchiale

(E) Lymphangiosis carcinomatosa

68 Die Infektiosität eines an einer unkomplizierten Lungentuber-kulose frisch erkrankten Patienten gilt nach Einleitung einerkurativen Chemotherapie als beendet

(A) am Tage nach Therapiebeginn

(B) 4 - 6 Wochen nach Therapiebeginn

(C) nicht vor 3 Monaten nach Therapiebeginn

(D) nicht vor 6 Monaten nach Therapiebeginn

(E) nur wenn der Tuberkulintest negativ wird

69 Ein 25-jähriger fiebriger Patient kommt mit den auf den Abbil-dungen Nr. 23 und Nr. 24 der Bildbeilage gezeigten Thoraxrönt-genaufnahmen zwecks Ausschlusses einer Sarkoidose zur Compu-tertomographie (siehe Abbildung Nr. 25 der Bildbeilage).

Welcher der folgenden Befunde trifft für die rechte Lunge desPatienten am ehesten zu?

(A) Verschattung vom alveolären Typ mit positivem Aerobroncho- gramm wie bei Pneumonie

(B) Verschattung vom alveolären Typ mit vermindertem Volumen wie bei Atelektase

(C) Verschattung vom interstitiellen Typ wie bei kleinzelligem Bronchialkarzinom

(D) Hiluslymphome und pulmonales Verschattungsmuster wie bei Sarkoidose

(E) pulmonale Verschattung zusammen mit Füllungsdefekten in den Pulmonalarterien wie bei Infarktpneumonie

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70 Bei einem 57-jährigen Patienten in sehr gutem Allgemeinzustandwird die Diagnose eines in der Peripherie des rechten Lungen-oberlappens lokalisierten nichtkleinzelligen Bronchialkarzi-noms im Tumorstadium T N M gestellt.2 0 0

Was ist die Therapie der ersten Wahl?

(A) Oberlappenresektion rechts

(B) primäre Strahlentherapie des Tumors einschließlich des ipsilateralen Mediastinums

(C) Oberlappenteilresektion mit lokaler Nachbestrahlung

(D) präoperative Chemotherapie, danach Oberlappenresektion

(E) Pneumektomie rechts

71 Ein 75-jähriger Rentner, der nach seinen Angaben bisher lun-gengesund und immer Nichtraucher war, wird wegen in den letz-ten vier Wochen zunehmender Dyspnoe vorstellig. In der Nach-kriegszeit war er einige Jahre als Isolierer im Schiffsbautätig.Bei der körperlichen Untersuchung findet sich ein gedämpfterKlopfschall rechts basal über der Lunge.Lungenfunktionsanalytisch besteht eine restriktive Ventilati-onsstörung, röntgenologisch ist ein rechtsseitiger handbrei-ter Pleuraerguss auffällig. BSG 12/20 mm n.W., CRP 4 mg/L.

Mit welcher Diagnose sind diese Angaben am besten vereinbar?

(A) Pleuramesotheliom

(B) Bronchuskarzinom

(C) Tuberkulose

(D) Silikose

(E) allergische Alveolitis

72 Bei welchem der Malignome des Gastrointestinaltraktes nimmt inden westlichen Industrienationen die Fallzahl am stärksten zu?

(A) Adenokarzinom der Speiseröhre

(B) Siegelringzellkarzinom des Magens

(C) Azinuszellkarzinom des Pankreas

(D) Gallenblasenkarzinom

(E) Gallenwegskarzinom

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73 Eine brachytherapeutische Strahlenbehandlung kommt am wenigs-ten in Betracht bei:

(A) Karzinom des Corpus uteri

(B) Zervixkarzinom

(C) Mundhöhlenkarzinom

(D) Prostatakarzinom

(E) Magenkarzinom

74 Ein 34-jähriger Mann hat seit 2 Wochen persistierende Ober-bauchschmerzen, die durch Einnahme von Antazida gebessertwurden. Er stellt sich in der Notaufnahme eines Krankenhausesvor wegen sehr heftiger Oberbauchschmerzen seit 3 Stunden,denen ein Erbrechen von Magensaft vorausging. Puls 110/min,RR 120/80 mmHg, Atemfrequenz 24/min. Der Patient macht einenschwerkranken Eindruck. Das Abdomen zeigt Abwehrspannung undeinen ausgeprägten tympanitischen Klopfschall. Eine vorsichti-ge Palpation des Abdomens führt zu stärksten Schmerzen, Darm-geräusche sind nicht auskultierbar.Blutleukozyten 16 000·10 /L, Hb 132 g/L (Referenzbereich6

140-180 g/L), Erythrozyten 4,4·10 /L. Die Serumaktivitäten von12

Transaminasen und Amylase sind normal.

Welche der Behandlungsmaßnahmen ist unabdingbar, falls eineAbdomenübersichtsaufnahme freie Luft unterhalb des Zwerchfellszeigt?

(A) kontinuierliches Absaugen des Mageninhaltes

(B) Therapie mit Antibiotika gegen aerobe und anaerobe Keime

(C) Laparotomie

(D) endoskopische Unterspritzung der Perforationsstelle

(E) Bluttransfusion

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75 Eine 45-jährige Frau leidet seit Jahren unter Völlegefühl,früher Sättigung, Oberbauchschmerzen. Gewicht hat sie nichtverloren. Eine bereits durchgeführte abdominelle Ultraschall-untersuchung und Ösophagogastroduodenoskopie haben keineAuffälligkeiten ergeben. BSG, Blutbild, Elektrophorese, Serum-konzentrationen von Amylase, Transaminasen und Kreatinin sowieUrinstatus sind normal.

Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten?

(A) Gallenblasendyskinesie

(B) chronische Pankreatitis

(C) Reizdarmsyndrom (Colon irritabile)

(D) Reizmagensyndrom (Non Ulcer Dyspepsia)

(E) Achalasie

76 Eine 45-jährige Frau leidet unter zunehmenden Rückenschmerzen,Blähungen und weichen Stühlen. Die Menstruation ist regel-mäßig. Eine Osteodensitometrie zeigt einen ausgeprägten Kalk-mangel.

Welche der Erkrankungen ist am wahrscheinlichsten?

(A) Plasmozytom (multiples Myelom)

(B) idiopathische Osteoporose

(C) peptisches Magenulkus

(D) glutensensitive Enteropathie (Sprue)

(E) diffuse Metastasierung bei Mammakarzinom

77 Ein 76-jähriger Patient klagt über starke Bauchschmerzen.Seit 2 Tagen hat er keinen Stuhlgang. Der Hausarzt weist denKranken wegen eines akuten Abdomens ein.

Welche Röntgenuntersuchung sollte umgehend erfolgen?

(A) Magen-Darm-Passage mit wasserlöslichem Kontrastmittel

(B) retrograder Kolonkontrasteinlauf

(C) Computertomographie des Abdomens

(D) Abdomenübersichtsaufnahme im Liegen und in Linksseitenlage

(E) Magen-Darm-Passage mit Bariumsulfatsuspension

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78 Die Abbildungen Nr. 21 und Nr. 22 (Ausschnittsvergrößerung vonAbbildung Nr. 21) der Bildbeilage illustrieren mit HE-Färbungeinen bioptischen Befund aus dem Mesokolon eines 71-jährigenPatienten, der wegen eines "akuten Abdomens" unter der beglei-tenden Symptomatik eines febrilen entzündlichen Prozesseslaparotomiert worden war.

Welche Diagnose trifft am wahrscheinlichsten zu?

(A) akute eitrige Peritonitis

(B) lipolytische Fettgewebsnekrosen als Folge einer akuten Pankreatitis

(C) stenosierende Atherosklerose mit Durchblutungsstörungen im Versorgungsbereich der A. mesenterica superior

(D) Panarteriitis nodosa

(E) Septikopyämie mit Abszessbildung

79 Bei welcher der Ursachen eines akuten Abdomens ist die Laparo-tomie eine Fehlentscheidung?

(A) perforiertes Magenulkus

(B) akute Appendizitis

(C) stielgedrehte Ovarialzyste

(D) akute Porphyrie

(E) perforiertes Sigmadivertikel

80 Ein 36-jähriger türkischer Patient wird stationär aufgenommenwegen oraler Ulzera, Arthralgien, abdomineller Schmerzen imrechten Unterbauch und Diarrhöen. Wegen der Gelenkschmerzenwurde eine Tablette Diclofenac 50 mg täglich eingenommen.Die klinische Untersuchung zeigt multiple aphthöse Veränderun-gen im Mund und drei Ulzera im Skrotumbereich. Endoskopischfanden sich Ulzerationen im terminalen Ileum.

Welche Erkrankung ist am wahrscheinlichsten?

(A) M. Whipple

(B) Histoplasmose

(C) M. Behçet

(D) unerwünschte Wirkung der Einnahme von Diclofenac

(E) M. Crohn

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81 Bei welcher der Erkrankungen kommt es am wenigsten zu blutigenDurchfällen?

(A) Amöbenruhr

(B) Colitis ulcerosa

(C) M. Crohn

(D) Reizdarmsyndrom

(E) Infektion mit enteroinvasiven E. coli

82 Lebensmittelvergiftungen haben ein verschieden langes Inter-vall zwischen Toxinaufnahme und Erkrankungsbeginn.

Für welches Toxin kommt ein Abstand von weniger als 6 Stundenzwischen Verzehr des toxinhaltigen Lebensmittels und Beginnder Krankheitserscheinungen am ehesten in Betracht?

(A) Toxin von Clostridium botulinum (in geringer Dosis)

(B) Toxin von Clostridium perfringens

(C) Enterotoxin von Escherichia coli (ETEC)

(D) Staphylokokkenenterotoxin

(E) Exotoxin von Shigella dysenteriae

83 Ein 55-jähriger, asymptomatischer Patient wird von seinemHausarzt zur Koloskopie überwiesen, da der Vater im Alter von62 Jahren an einem Kolonkarzinom verstorben war. Bei derKoloskopie findet sich die in Abbildung Nr. 4 der Bildbeilagedargestellte Veränderung distal der linken Flexur.

Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten?

(A) hyperplastische Kolonschleimhaut bei M. Ménétrier

(B) Polyposis coli

(C) Kolonkarzinom

(D) pseudomembranöse Kolitis

(E) Divertikulitis

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84 Ein 60-jähriger Patient war 5 Tage zuvor an einem Kolonkarzi-nom im Sigma operiert worden. Die histologische Untersuchunghatte ein Adenokarzinom mit Befall der regionären Lymphknotenergeben, der Tumor konnte vollständig entfernt werden, Fernme-tastasen waren nicht nachweisbar.

Welche der Aussagen zur Nachbehandlung trifft zu?

(A) Eine Nachbehandlung ist nicht erforderlich, da der Tumor und die Lymphknoten vollständig entfernt wurden.

(B) Über die Notwendigkeit zur Nachbehandlung kann erst ent- schieden werden, wenn das Ergebnis einer noch durchzufüh- renden Knochenmarksuntersuchung vorliegt.

(C) Es ist eine Nachbestrahlung der Tumorregion erforderlich.

(D) Es sollte eine adjuvante Chemotherapie mit 5-Fluorouracil und Folinsäure durchgeführt werden.

(E) Beim vorliegenden Tumorstadium muss wegen des Lymphknoten- befalles eine Radio-Chemotherapie durchgeführt werden.

85 Für welche der genannten Darmerkrankungen sind sog. Krypten-abszesse typisch?

(A) Colitis ulcerosa

(B) Amöbenruhr

(C) Kryptokokkose

(D) Zöliakie

(E) Typhus abdominalis

86 Welches Analgetikum führt bei einer Intoxikation im Erwachse-nenalter am wahrscheinlichsten zu einer lebensbedrohlichenLeberschädigung?

(A) Acetylsalicylsäure

(B) Ibuprofen

(C) Metamizol

(D) Paracetamol

(E) Tramadol

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87 Welche der folgenden histologischen Leberveränderungen kommtam wenigsten wahrscheinlich als Folge einer medikamentösenLeberschädigung in Betracht?

(A) Fettleberhepatitis

(B) intrahepatische Cholestase

(C) Lipofuszinose

(D) Leberzelladenom

(E) Zahn-Infarkt

88 Ein junger Mann kommt von einer mehrere Wochen dauernden Ruck-sacktour aus Afrika zurück und klagt über leichte Müdigkeit.Bei der ärztlichen Untersuchung fallen erhöhte Transaminasenauf. Die serologischen Bestimmungen zeigen IgM-Antikörper, diefür eine akute Hepatitis C sprechen.

Welche der Aussagen zur Therapie trifft am ehesten zu?

(A) Aufgrund der Spontanheilungsrate von über 90 % ist keine spezifische Therapie erforderlich.

(B) Für den Fall, dass die akute Hepatitis C in eine chroni- sche Verlaufsform übergeht, empfiehlt sich eine Dauer- therapie mit Interferon beta.

(C) Es ist sinnvoll sofort mit einer Kombinationstherapie aus Ribavirin und Interferon alpha zu beginnen. Diese Maßnahme reduziert deutlich das Risiko der Chronifizierung.

(D) Wegen des hohen Risikos der Chronifizierung sollte eine Therapie mit Lamivudin begonnen werden.

(E) Vierteljährliche histologische Untersuchungen der Leber (Leberpunktion) sollten darüber entscheiden, wann mit einer Therapie begonnen wird.

89 Welche der Erkrankungen tritt am häufigsten beim Vorliegeneiner chronischen Hepatitis C auf?

(A) M. Wilson

(B) Kryoglobulinämie (Typ II)

(C) Diabetes insipidus centralis

(D) Diabetes insipidus renalis

(E) Osteochondrosis dissecans

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90 Eine 48-jährige Patientin stellt sich zu einer Check-up-Unter-suchung vor. Wegen Kopfschmerzen wird 1- bis 2-mal im Monatjeweils eine Tablette Aspirin® eingenommen. Die körperlicheUntersuchung der Patientin ist unauffällig. Die Laboruntersu-chungen zeigten eine Erhöhung der Serumaktivitäten der Aspar-tataminotransferase (AST, GOT) auf 70 U/L (Norm < 19 U/L), derAlaninaminotransferase (ALT, GPT) auf 86 U/L (Norm < 23 U/L)und der alkalischen Phosphatase auf 836 U/L (Norm < 190 U/L).Die Serumbilirubinkonzentration betrug 22 µmol/L (1,3 mg/dL).Antimitochondriale Antikörper (AMA) waren mit einem Titer von1:320 (Anti-M ) nachweisbar.2

Welche Verdachtsdiagnose stellen Sie?

(A) primär sklerosierende Cholangitis (PSC)

(B) Autoimmunhepatitis (AIH)

(C) primäre biliäre Zirrhose (PBC)

(D) nicht alkoholinduzierte Steatohepatitis (NASH)

(E) medikamenteninduzierte Leberschädigung

91 Eine Nabelhernie bei Patienten mit Leberzirrhose

(A) spricht für vorhandenen oder abgelaufenen Aszites

(B) stellt eine dringliche Operationsindikation dar

(C) bedeutet ein gegenüber Patienten ohne Leberzirrhose nur geringfügig erhöhtes postoperatives Risiko

(D) entsteht in der Regel nach einer Ösophagusvarizenblutung

(E) kommt im Gegensatz zur postnekrotischen Leberzirrhose bei alkoholtoxischer Leberzirrhose nur selten vor

92 Ein Patient mit bekannter Leberzirrhose (Child C) mit Aszitesund Z.n. Ösophagusvarizenblutung ist zunehmend desorientiertund schläfrig.

Welche der genannten Maßnahmen kommt am wenigsten in Frage?

(A) diätetische Einschränkung der Eiweißzufuhr

(B) Darmreinigung durch hohe Einläufe

(C) Gabe von Lactulose

(D) kurzfristige orale Behandlung mit einem schwer resorbier- baren Antibiotikum

(E) Gabe von Methylphenidat

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93 Das Adenokarzinom des Pankreas wird in der Computertomographieam ehesten durch Folgendes charakterisiert:

(A) Nach Kontrastmittelgabe zeigt sich eine im Vergleich zum normalen Pankreas leicht hypodense Raumforderung.

(B) Unabhängig von der Lokalisation besteht eine Erweiterung des Ductus choledochus und der intrahepatischen Gallen- gänge.

(C) Der Aufstau des Ductus Wirsungianus ist ausgesprochen sel- ten.

(D) Starke Kontrastmittelaufnahme des Tumors ist nur in der früharteriellen Phase nachweisbar.

(E) Die Infiltration der benachbarten Gefäße (z.B. der V. portae, A. lienalis) ist eher die Ausnahme.

94 Bei welcher der Erkrankungen sind knotige Veränderungen einerStruma am wenigsten wahrscheinlich?

(A) multifokale Autonomie

(B) M. Basedow

(C) anaplastisches Schilddrüsenkarzinom

(D) lang dauernde Iodmangelstruma

(E) Hormonsynthesedefekt (z.B. beim Pendred-Syndrom)

95 Die histologische Untersuchung eines szintigraphisch kaltenBezirks der Schilddrüse einer 35-jährigen Frau zeigt zahlrei-che Lymphfollikel und onkozytär umgewandelte Follikelepithe-lien mit Kerngrößenschwankungen. Die Patientin weist keineZeichen einer Hyperthyreose auf.

Welche der folgenden Diagnosen ist am wahrscheinlichsten?

(A) anaplastisches Schilddrüsenkarzinom

(B) medulläres Schilddrüsenkarzinom

(C) Riedel-Thyreoiditis

(D) De-Quervain-Thyreoiditis

(E) Hashimoto-Thyreoiditis

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96 Bei einer 37-jährigen Patientin war vor etwa 3 Jahren einM. Basedow diagnostiziert worden. Diese Erkrankung wurdebereits zweimal über einen Zeitraum von jeweils 1 Jahr thyreo-statisch behandelt. Nach Absetzen des Thyreostatikums kam esjetzt wieder zu einem Rezidiv der Erkrankung.

Welche der folgenden therapeutischen Maßnahmen ist als nächsteindiziert?

(A) Plummerung der Schilddrüse

(B) perkutane Strahlentherapie der Schilddrüse

(C) Radioiodtherapie der Schilddrüse

(D) Embolisation der Schilddrüsenarterien

(E) erneute thyreostatische Therapie über einen Zeitraum von 5 Jahren

97 Welche Veränderung ist am wenigsten typisch für eineLangzeittherapie mit Glucocorticoiden (z.B. Dexamethason)?

(A) Blutdrucksenkung

(B) Abnahme der Glucosetoleranz

(C) Muskelatrophie

(D) Wundheilungsstörung

(E) Verstärkung einer Osteoporose

98 Die Konstellation erhöhter Plasmakonzentrationen von Renin undAldosteron, einer niedrigen Serumkaliumkonzentration und einererhöhten Urinkaliumkonzentration spricht am ehesten für:

(A) Phäochromozytom

(B) Laxantienabusus

(C) Nierenarterienstenose

(D) Aldosteron-produzierendes Nebennierenadenom

(E) adrenogenitales Syndrom

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99 Was ist als Zeichen des primären Hyperaldosteronismus amwenigsten wahrscheinlich?

(A) arterielle Hypertonie

(B) Hirsutismus

(C) Suppression der Plasmareninaktivität

(D) Hypokaliämie

(E) metabolische Alkalose

100 Welche der Veränderungen der Lipoproteine erwarten Sie beieinem 60-jährigen Patienten mit Übergewicht und Diabetesmellitus Typ 2 am wenigsten?

(A) Hypertriglyceridämie

(B) erhöhtes HDL-Cholesterin i.S.

(C) atherogen verändertes LDL-Cholesterin (kleine dichte LDL- Partikel)

(D) Erhöhung der freien Fettsäuren i.S.

(E) Erhöhung des LDL-Cholesterins i.S.

101 Ein 55-jähriger Patient mit einem Körpergewicht von 95 kg,einer Körpergröße von 172 cm, Blutdruckwerten um 160/100 mmHg,normaler Nierenfunktion und neu manifestiertem Typ-2-Diabetesmit Nüchternblutzuckerwerten um 200 mg/dL (11,1 mmol/L) stelltsich bei Ihnen vor.

Welche der Maßnahmen kommt hier in der Initialtherapie amwenigsten in Betracht?

(A) kalorienreduzierte Kost mit ca. 10 BE

(B) vermehrte körperliche Aktivität

(C) Metformingabe

(D) Therapie mit Sulfonylharnstoffen

(E) Meiden rasch resorbierbarer Kohlenhydrate

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102 Welche körperliche Störung stellt am ehesten eine wichtigeKontraindikation für die Gabe von Metformin dar?

(A) respiratorische Insuffizienz

(B) Hypertonie

(C) Hyperlipidämie

(D) Diabetes mellitus Typ 2 mit Adipositas

(E) Hyperthyreose

103 Bei einer 30-jährigen Patientin fallen in der 15. Schwanger-schaftswoche erhöhte Blutzuckerwerte und Glucose im Urin auf.

Welche der Maßnahmen ist am wenigsten indiziert?

(A) Sie führen Kontrolluntersuchungen des Blutzuckers durch.

(B) Sie bestimmen den HbA1 -Wert.c

(C) Sie leiten die Patientin zur Selbstkontrolle von Keton im Urin an.

(D) Sie klären die Patientin über ein erhöhtes Diabetesrisiko nach der Schwangerschaft auf.

(E) Sie empfehlen der Patientin, mit Honig statt mit Saccharin zu süßen.

104 Eine 35-jährige Patientin berichtet, dass seit etwa fünf Mona-ten der Menstruationszyklus sehr unregelmäßig sei und sich zu-nehmend weißes Sekret aus den Mamillen absondere.

Welche der Aussagen trifft am wenigsten zu?

(A) Zur Anamneseerhebung gehört in jedem Fall die Frage nach der Einnahme von Psychopharmaka.

(B) Im Rahmen der weiteren Abklärung kommt eine Magnetreso- nanztomographie der Hypophyse zum Einsatz.

(C) Wahrscheinlich liegt ein Mikroadenom der Hypophyse vor.

(D) Die Patientin ist prämenopausal, Estrogengabe indiziert.

(E) Eine erhöhte Prolaktinkonzentration im Serum kann durch Dopaminagonisten gesenkt werden.

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105 Welche Aussage zur Therapie mit Estrogenen in der Postmeno-pause trifft am wenigsten zu?

(A) Die Behandlung mit Estrogen-Derivaten kann den LDL/HDL- Quotienten senken.

(B) Eine präventive Langzeitbehandlung mit Estradiolvalerat bewirkt eine Verzögerung der Altersosteoporose.

(C) Estradiolvalerat ist zur oralen Behandlung von postmeno- pausalen Beschwerden wegen zu geringer Resorption unge- eignet.

(D) Eine Behandlung mit Estrogen-Derivaten ist wirksam gegen postmenopausale trophische Störungen am äußeren Genitale.

(E) Die kontinuierliche Monotherapie mit einem Estrogen ist im Hinblick auf das Risiko der Entwicklung eines Endometrium- karzinoms ungünstiger als eine Estrogen-Gestagen-Substitu- tion.

106 Der 24-jährige Patient (174 cm, 80 kg) (siehe Abbildung Nr. 9der Bildbeilage) kommt wegen kinderloser Ehe in die Sprech-stunde. Seit dem 16. Lebensjahr besteht eine Schwellung derBrustdrüsen.

Welche Diagnose ist am ehesten zu stellen?

(A) metabolisches Syndrom

(B) Klinefelter-Syndrom

(C) kongenitales adrenogenitales Syndrom

(D) erworbenes adrenogenitales Syndrom

(E) komplette testikuläre Feminisierung

107 Azotämie ist definiert als

(A) Verminderung der osmotischen Konzentrierfähigkeit der Niere

(B) Absinken des Blut-pH unter 7,2

(C) Erhöhung der Ammoniakkonzentration im Blut

(D) Erhöhung harnpflichtiger Substanzen im Blut

(E) Erhöhung der Harnsäure im Serum auf über 476 µmol/L (8 mg/dL)

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108 Bei einem Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz imStadium der kompensierten Retention mit einer Kreatininkon-zentration im Serum von 663 µmol/L (75 mg/L) treten nach einerPrellung atemabhängige Schmerzen im Bereich des rechten Rip-penbogens auf. Die Calciumkonzentration im Serum beträgt 1,9mmol/L, Phosphat 2,1 mmol/L (65 mg/L), alkalische Phosphatase560 U/L (normal < 190), γ-GT 15 U/L (normal < 35).

Welche Ursache der Schmerzen ist bei der Vorgeschichte desPatienten und den vorliegenden Befunden am wahrscheinlichsten?

(A) primärer Hyperparathyreoidismus mit Knochenzysten (M. Recklinghausen mit sog. braunen Tumoren)

(B) Gallensteine im Ductus choledochus

(C) sekundärer Hyperparathyreoidismus mit Rippenfraktur

(D) intrahepatische Cholestase

(E) Interkostalneuralgie

109 Ein junger Mann mit rekurrierender Hämaturie (häufig nachInfekten der oberen Luftwege) hat bei normaler Nierenfunktioneine geringgradige Proteinurie.

Es handelt sich am ehesten um eine

(A) floride Nierentuberkulose

(B) Antibasalmembranantikörpernephritis

(C) IgA-Nephropathie (M. Berger)

(D) systemische Amyloidose

(E) renale Verlaufsform der Wegener-Granulomatose

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110 Eine ältere Frau mit seit langem bekannter chronischer Polyar-thritis (rheumatoide Arthritis), die bislang mit einem Gold-präparat (Auranofin) behandelt worden ist, wird wegen zuneh-mender Unterschenkelödeme in die Klinik eingewiesen.Bei der Untersuchung fallen - neben arterieller Hypertonie(RR 170/100 mmHg), Ödemen und Gelenkveränderungen - ein Blut-zucker von 10 mmol/L (1,8 g/L), eine Serumkreatininkonzentra-tion von 160 µmol/L (18 mg/L) und eine Serumalbuminkonzentra-tion von 20 g/L bei einem Gesamteiweiß von 54 g/L auf. DieProteinurie beträgt 7 g/d. Die Nierenbiopsie ist in einerlicht- und einer elektronenmikroskopischen Abbildung wieder-gegeben (siehe Abbildungen Nr. 6 und Nr. 7 der Bildbeilage).

Welche der Diagnosen ist am wahrscheinlichsten?

(A) Amyloidose

(B) Goldnephropathie

(C) hypertensive Nephropathie

(D) diabetische Nephropathie

(E) interstitielle Nephritis

111 Was trifft für das Nephroblastom (Wilms-Tumor) im Kindesalteram wenigsten zu?

(A) Es wird vorwiegend im Kleinkindalter diagnostiziert.

(B) Meist wird es aufgrund einer plötzlich einsetzenden Makro- hämaturie entdeckt.

(C) Es metastasiert hämatogen bevorzugt in die Lunge.

(D) Die Tumormarker CEA und AFP sind in der Regel zum Dia- gnosezeitpunkt negativ.

(E) Bei lokaler Begrenzung ohne Nachweis von Metastasen ge- lingt unter adäquater Therapie bei der Mehrzahl der betroffenen Kinder eine dauerhafte Heilung.

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112 Eine 86-jährige Frau (160 cm, 70 kg) wird wegen Erbrechens undzunehmender Verwirrtheit in die Notaufnahme eingewiesen.

Befund: schwere Exsikkose, somnolent, nicht orientiert, abdo- minelle Untersuchung (soweit bei fehlender Kooperation beurteilbar) unauffällig, Körpertemperatur 38 °C.

Labor: Leukozyten 12 000/µL, Serumnatriumkonzentration 175 mmol/L, Serumkaliumkonzentration 2,9 mmol/L, Serumkreatininkonzentration 195 µmol/L (2,2 mg/dL), im Urin-Stix positiver Befund für Leukozyten, Hb und Nitrit.

Welche der Maßnahmen ist am ehesten kontraindiziert?

(A) Beginn einer kalkulierten Antibiose

(B) intravenöse Gabe von 2,5 Litern 5%iger Glucose über 3 h

(C) Infusion von 40 mmol Kalium über 24 h

(D) Legen eines Blasenkatheters

(E) sonographische Untersuchung des Abdomens

113 Ein 10 Monate altes Kind mit seit einigen Tagen bestehenderwässriger Diarrhö hat über 10 % an Körpergewicht verloren undwurde zunehmend apathisch. Bei der klinischen Aufnahmeuntersu-chung fallen stehende Hautfalten und Somnolenz auf.Labor: Serum-Natrium 162 mmol/L

Wie sollte das Kind am ehesten rehydriert werden?

(A) oral mit Glucose-Elektrolytlösung

(B) oral mit Karotten-Reisschleim

(C) intravenös mit Mannitollösung

(D) intravenös mit HAES-Lösung

(E) intravenös mit Kochsalzlösung

114 Welches der folgenden Arzneimittel führt am ehesten zu einerKaliumretention?

(A) Bisacodyl

(B) Enalapril

(C) Hydrochlorothiazid

(D) Torasemid

(E) Prednisolon

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115 Eine Hypokaliämie führt am ehesten zu:

(A) Magenulzera

(B) Hämolyse

(C) Ödemen

(D) Obstipation

(E) Tetanie

116 Hyperkalzämische Krisen sind am ehesten möglich bei

(A) primärem Hyperparathyreoidismus

(B) sekundärem Hyperparathyreoidismus

(C) Osteoporose

(D) Osteomalazie

(E) Sudeck-Syndrom

117 Welches der klinischen Zeichen und Befunde ist bei fortge-schrittener rheumatoider Arthritis (chronische Polyarthritis)am wenigsten häufig?

(A) Ulnardeviation der Finger

(B) Schwanenhalsdeformität der Finger

(C) Überstreckbarkeit der Ellbogengelenke

(D) Pes planovalgus

(E) atlantoaxiale Subluxation

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118 Eine 45-jährige Sekretärin kommt mit einer seit 4 Wochen be-stehenden Kniegelenksschwellung links. Vor etwa 1 Jahr hattesie auch im rechten Knie schon einmal vorübergehend eineschmerzhafte Schwellung gehabt. Wegen mäßiger degenerativerVeränderungen wurde bereits die Diagnose eines aktiviertenStadiums einer Kniegelenksarthrose gestellt.Die Anamnese ergab ferner vor etwa 1 1/2 Jahren eine Sehnen-scheidenentzündung an der Streckseite des rechten Hand-gelenks, als Folge der Überanstrengung beim Schreibmaschi-nenschreiben erklärt, sowie vom Zahnarzt als Kiefergelenks-beschwerden gedeutete kurzfristige Zahnschmerzen.Weitere Befunde: BSG 18/33 mm, Rheumafaktor negativ.

Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten?

(A) chronische Polyarthritis (rheumatoide Arthritis)

(B) Polymyalgia rheumatica

(C) akuter Gelenkrheumatismus (rheumatisches Fieber)

(D) generalisierte Fibromyalgie

(E) systemischer Lupus erythematodes

119 Ein Patient sucht Sie wegen Schmerzen und asymmetrischerVerdickung einzelner Finger und des rechten Daumens auf (sieheAbbildung Nr. 11 der Bildbeilage). An seinem Knie fallen dieauf Abbildung Nr. 12 der Bildbeilage dargestellten Veränderun-gen ins Auge. Beschwerden von Seiten weiterer Organe werdenverneint.

Welche der Aussagen über einen Zusammenhang trifft am wahr-scheinlichsten zu?

(A) Der Patient hat eine rheumatoide Arthritis mit typischer Hautbeteiligung.

(B) Bei dem Patienten besteht eine primäre Hyperurikämie.

(C) Der Patient hat eine Psoriasis arthropathica.

(D) Die Veränderungen sind pathognomonisch für einen M. Rei- ter.

(E) Der Patient leidet an einer disseminierten Gonokokken- infektion.

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120 Welches der Basistherapeutika bzw. Immunsuppressiva gilt heutefür die Therapie der rheumatoiden Arthritis als das wirkungs-vollste und preiswerteste Medikament?

(A) Aureothiomalat

(B) Azathioprin

(C) Methotrexat

(D) Ciclosporin A

(E) Hydroxychloroquin

121 Als unerwünschte Wirkung nichtsteroidaler Antiphlogistika istam wenigsten wahrscheinlich:

(A) gastrointestinale Blutung

(B) Verminderung der Nierendurchblutung

(C) Störung der Magenschleimproduktion

(D) Ösophagusmotilitätsstörung

(E) Veränderung des Blutbilds

122 Das Röntgenbild (siehe Abbildung Nr. 8 der Bildbeilage) zeigt

(A) Osteophyten

(B) eine Frakturlinie

(C) ein Genu valgum

(D) Sehnenansatzverkalkungen

(E) Muskelverkalkungen (Trichinen)

123 Eine 27-jährige Patientin stellt sich an einem Sommertag vor:Sie hat seit fünf Tagen Arthralgien und unscharf begrenzterötlich-livide, überwärmte, sehr schmerzhafte Knoten ohneUlzerationsneigung über beiden Schienbeinen.

Was kommt als ursächlicher Faktor für diese Beschwerden amwenigsten in Frage?

(A) Streptokokkeninfektion

(B) Yersiniose

(C) Colitis ulcerosa

(D) Löfgren-Syndrom

(E) Herpes zoster

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124 Schwellungen und Schmerzen von Fingerend- und Fingermittelge-lenken mit Knoten über den Fingerendgelenken und vorwiegendradialer Deviation einzelner Fingerendgelenke bei einem insge-samt etwa 3 Jahre bestehenden Krankheitsbild lassen am ehestenfolgenden Laborbefund erwarten:

(A) normale bis gering erhöhte BSG

(B) deutlich erhöhtes CRP

(C) erhöhte Cholesterin- und Triglyceridserumkonzentration

(D) deutlich erhöhte Harnsäure i.S.

(E) erhöhtes Calcium i.S.

125 Eine vermeintliche Spondylitis ankylosans bei einem älterenPatienten ist unwahrscheinlich, wenn die BSG normal ist, sichmassive Spondylophyten besonders im BWS- und HWS-Bereich,weniger jedoch in der LWS finden und die Iliosakralgelenkeunauffällig sind.

Um welche der Diagnosen handelt es sich dann am ehesten?

(A) Spondylitis psoriatica

(B) Spondylosis hyperostotica

(C) Reiter-Syndrom mit Wirbelbeteiligung

(D) Spondylitis bei Colitis ulcerosa

(E) Chondrocalcinose

126 Eine 27-jährige Patientin entwickelte nach einem Wanderurlaubdie auf Abbildung Nr. 13 der Bildbeilage dargestellten, annä-hernd symmetrischen, nicht-juckenden Hautveränderungen imGesicht. Gleichzeitig traten Arthralgien und Fieber auf. EineBiopsie aus läsionaler Haut von der rechten Wange zeigt in derdirekten Immunfluoreszenz-Untersuchung mit IgG den auf Abbil-dung Nr. 14 der Bildbeilage vorgestellten Befund. Es bestehteine mäßige Leukopenie. Röntgenaufnahmen des Thorax sindunauffällig.

Welche der Diagnosen ist am wahrscheinlichsten?

(A) akute Sarkoidose

(B) Rheumatisches Fieber mit Erythema anulare rheumaticum

(C) Lupus erythematodes

(D) Erythema chronicum migrans

(E) Erythema anulare centrifugum

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127 Welche der folgenden Erkrankungen kommt im Zusammenhang mitder Dermatomyositis des älteren Erwachsenen am ehesten gehäuftvor?

(A) Diabetes mellitus

(B) Hämochromatose

(C) extrakutaner maligner Tumor

(D) Sarkoidose

(E) Tuberkulose parenchymatöser Organe

128 Bei einem primären Fibromyalgie-Syndrom sind am wenigstenwahrscheinlich:

(A) Schmerzen an Sehnenansatzpunkten

(B) ausgedehnte Muskelschmerzen

(C) Durchschlafstörungen

(D) Gelenkschwellungen

(E) chronische Müdigkeit

129 Ein 54-jähriger Patient klagt über nächtliche Schmerzen undKribbeln der rechten Hand, am ausgeprägtesten in Daumen,Zeige- und Mittelfinger. Bei der Untersuchung fällt eineAtrophie der Thenarmuskulatur rechts auf.

Was gehört am wenigsten zu den therapeutischen Optionen beidieser Symptomatik?

(A) Ruhigstellung des Handgelenks durch Schienung

(B) orale Verabreichung nichtsteroidaler Antiphlogistika

(C) lokale Steroidinjektion

(D) operative Durchtrennung des Lig. carpi transversum

(E) Handgelenksarthrodese

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130 Die auf Abbildung Nr. 15 der Bildbeilage dargestellte Patien-tin gibt an, ihr Vater habe ähnliche Veränderungen aufgewiesenwie sie selbst. Der Augenarzt habe bei ihr auch Knötchen ander Iris festgestellt. Gesicht und Extremitäten der Patientinzeigen ausschließlich gleichartige Hautveränderungen wie derRumpf in erheblich geringerer Anzahl.

Was liegt mit größter Wahrscheinlichkeit vor?

(A) Basalzellnävussyndrom

(B) M. Bourneville-Pringle

(C) M. Hand-Schüller-Christian

(D) M. Osler

(E) M. (von) Recklinghausen

131 Prädilektionsort(e) des Erythrasma der Haut ist/sind vorallem:

(A) behaarter Kopf

(B) Zentrofazialregion

(C) Brust- und Rückenmitte

(D) intertriginöse Areale

(E) Handteller und Fußsohlen

132 Eine Mutter stellt ihre Tochter vor, die seit etwa 3 Wochenjuckende Hautveränderungen an den Armen (vor allem beugesei-tig) ohne Befall anderer Hautregionen hat (siehe Abbildung

Nr. 17 der Bildbeilage). Die Läsionen haben sich konzentrischausgebreitet. An den Rändern einzelner Herde finden sichkleine Pusteln; ein Abkratzen von Schuppen ist kaum möglich.

Woran ist bei diesem Befund zuerst zu denken?

(A) akutes allergisches Kontaktekzem

(B) Erythema infectiosum (Ringelröteln)

(C) Parapsoriasis "en plaques" (M. Brocq, kleinherdige Form)

(D) Psoriasis vulgaris

(E) Tinea corporis

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133 Die auf Abbildung Nr. 18 der Bildbeilage dargestellte, nichtjuckende Hauterkrankung besteht seit den Sommermonaten; dieobere Brustregion ist ebenfalls betroffen, die übrige Hautfrei. Nach Bestreichen mit einem Holzspatel sehen Sie einefeine weißliche Schuppung. Auf Befragen berichtet der Patientüber Schwitzneigung und Seborrhö; weitere Hauterkrankungenbestünden nicht.

Die wahrscheinlichste Diagnose lautet:

(A) Pityriasis rosea

(B) Pityriasis simplex (alba)

(C) Pityriasis versicolor

(D) Psoriasis inversa

(E) Vitiligo

134 Welche Diagnose trifft bei dem in Abbildung Nr. 1 der Bild-beilage dargestellten stark juckenden Befund am ehesten zu?

(A) Tinea faciei

(B) Hydroa vacciniformia

(C) atopisches Ekzem (impetiginisiert)

(D) frische Verbrühung 2. Grades

(E) Herpes zoster

135 Ein jugendlicher Patient mit fahlem Gesichtskolorit stelltsich Ihnen mit Hautveränderungen an Gesicht, Hals und großenGelenkbeugen vor. Das Hautorgan weist zahlreiche Kratzspurenauf. Das Erkrankungsmaximum zeigt sich beiderseits wie aufAbbildung Nr. 16 der Bildbeilage. Bestandsdauer in dem derzei-tigen Ausmaß seit 8 Tagen, davor über 3 Wochen langsameZunahme.

Woran ist zuerst zu denken?

(A) typisches seborrhoisches Ekzem

(B) mikrobielles Ekzem bei einem Seborrhoiker

(C) Skabies in klassischer Lokalisation mit Ekzematisation

(D) Schub eines atopischen Ekzems

(E) Erstmanifestation einer autosomal-dominant erblichen Ichthyosis vulgaris

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136 Ein 51-jähriger Mann klagt über starken Juckreiz, der seit 2Monaten rezidivierend auftritt. Dabei bestehen jeweils fürmehrere Stunden leicht erhabene Hautveränderungen (sieheAbbildung Nr. 19 der Bildbeilage) von wechselnder Konfigura-tion. Dazwischen ist die Haut erscheinungsfrei.

Welche der folgenden Aussagen trifft für die hier wahrschein-lichste Erkrankung nicht zu?

(A) Verschiedene Medikamente können derartige Effloreszenzen auslösen.

(B) Diese Hautveränderungen können Ausdruck einer Nahrungs- mittel-Unverträglichkeit sein.

(C) Physikalische Faktoren (z.B. Reibung, Wärme) können das Auftreten der Hautveränderungen fördern.

(D) Untersuchungen auf sog. Fokalerkrankungen (z.B. Helicobac- ter-pylori-Gastritis, Zahnfokus) gehören zu den diagnosti- schen Optionen.

(E) Typischerweise findet sich bei der allergologischen Dia- gnostik im Epikutantest (sog. Pflastertest) eine Spätreak- tion (Typ IV nach Coombs und Gell).

137 Welche pathogenetisch wesentliche Zellart infiltriert die Hautbei der Urticaria pigmentosa?

(A) Mastzellen

(B) Plasmazellen

(C) Lymphozyten

(D) Langerhans-Zellen

(E) Melanophagen

138 Bei einer 50-jährigen Frau bestehen seit drei Jahren rezidi-vierend Papulopusteln und entzündliche Knötchen mit pityriasi-former Schuppung streng einseitig an der rechten Wange. EinSondenphänomen ist nicht auslösbar.

Welche der Diagnosen kommt am ehesten in Betracht?

(A) Demodex-Follikulitis (Demodikose)

(B) Acne conglobata

(C) Lupus vulgaris (Tuberculosis cutis luposa)

(D) Lupus pernio (Sarkoidose)

(E) Impetigo contagiosa

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139 Die in der Abbildung Nr. 20 der Bildbeilage dargestellte, pal-patorisch harte Hautveränderung auf der Nase einer 45-jähri-gen, sonst gesunden Patientin hat sich im Verlauf von mindes-tens einem Jahr langsam entwickelt.

Welche der Vorgehensweisen ist der Patientin bei der hier amwahrscheinlichsten vorliegenden Erkrankung am ehesten zuempfehlen?

(A) halbjährliche Wiedervorstellung zur Befundkontrolle im Hinblick auf die hohe Selbstheilungstendenz der Verände- rung

(B) subläsionale Injektionsbehandlung mit einem Corticoid (z.B. Triamcinolon-Kristallsuspension)

(C) Exzision in toto (mittels sog. mikrographischer bzw. mikroskopisch kontrollierter Chirurgie)

(D) Laserbehandlung mittels CO -Laser2

(E) Röntgenweichstrahlentherapie

140 Was trifft für Sentinel-Lymphknoten (Schildwächter-Lymphkno-ten) bei malignem Melanom am wenigsten zu?

(A) Es handelt sich um die in die primären Lymphabflusswege der Tumoren zuerst eingeschalteten Lymphknoten.

(B) Es sind besonders druckdolente Lymphknoten im Lymphab- stromgebiet maligner Melanome.

(C) Sie können nach szintigraphischer bzw. vitalfärberischer Markierung intraoperativ gezielt entfernt werden.

(D) Sie zeigen vornehmlich bei malignen Melanomen mit einer Tumordicke von über 1,0 mm histologisch öfters Mikrometa- stasen.

(E) Aus einem Tumorbefall dieser Lymphknoten ergibt sich im Regelfall die Indikation zur radikalen therapeutischen Lymphknotendissektion.

141 Die Alopecia areata (Pelade)

(A) befällt bevorzugt ältere Menschen (über 60-Jährige)

(B) befällt ausschließlich das Capillitium

(C) mündet regelmäßig in eine vernarbende Alopezie

(D) heilt bei einem Teil der Patienten spontan

(E) ist vor allem mit dem Pemphigus vulgaris assoziiert

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Ordnen Sie den Diagnosen der Liste 1 jeweils das primär füreine zeitweilige Lokalbehandlung am ehesten geeignete Thera-piekonzept aus Liste 2 zu!

Liste 1 Liste 2

142 akute, blasig-erosive, (A) Talkumpuder, ggf. mit Zusatznässende Kontaktdermatitis eines Antibiotikums

143 chronisch-lichenifiziertes, (B) feuchte Umschläge ohne hyperkeratotisches Kontakt- Okklusion, ggf. kombiniertekzem mit einem stark wasserhalti- gen Glucocorticoid-Externum

(C) γ-Hexachlorcyclohexan- Emulsion

(D) glucocorticoidhaltige Fett- salbe, ggf. unter Okklusion (E) Dithranol-Salbe als sog. Minutentherapie

144 Zur Durchführung der Standardimpfungen im Kindesalter emp-fiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) vorzugsweise dieVerwendung von Kombinationsimpfstoffen, um die Zahl dernotwendigen Injektionen möglichst gering zu halten.

Der hierfür verwendete hexavalente Impfstoff ist üblicherweisegerichtet gegen:

(A) Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Haemophilus influenzae Typ b, Polio, Hepatitis B

(B) Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Hepatitis A, Hepatitis B, Polio

(C) Diphtherie, Tetanus, Masern, Hepatitis A, Hepatitis B, Röteln

(D) Diphtherie, Masern, Mumps, Hepatitis A, Hepatitis B, Tetanus

(E) Pertussis, Pneumokokken, Hepatitis A, Hepatitis B, Polio, Diphtherie

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145 Welches der Antibiotika kommt zur Behandlung schwangererPatientinnen im Hinblick auf Risikovermeidung für den Feten amehesten in Betracht?

(A) Chloramphenicol

(B) Ciprofloxacin

(C) Doxycyclin

(D) Erythromycin

(E) Gentamicin

146 Mit welcher neu auftretenden Infektion muss unter Antibiotika-behandlung am wahrscheinlichsten gerechnet werden (aufgrundeiner primären Lücke im Wirkungsspektrum)?

(A) Streptokokkeninfektion unter parenteraler Penicillin-G- Behandlung

(B) infektiöse Dickdarmentzündung unter oraler Cefuroxim- Behandlung

(C) Trichomonadeninfektion unter oraler Metronidazol-Behand- lung

(D) Pneumokokkeninfektion im Mittelohr unter oraler Amoxicillin-Behandlung

(E) Harnwegsinfektion mit E. coli unter oraler Behandlung einer asymptomatischen Bakteriurie mit Co-trimoxazol

147 Welcher der folgenden Arzneistoffe ist am ehesten zur Senkungvon Fieber (>39,5 °C) bei Verdacht auf einen grippalen Infektbei einem 5-jährigen Kind einzusetzen?

(A) Acetylsalicylsäure

(B) Paracetamol

(C) Metamizol

(D) Diclofenac

(E) Chloralhydrat

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148 Welche der angegebenen Maßnahmen ist bei einem Patienten mit3-tägiger Fieberanamnese zur Sicherung der Verdachtsdiagnoseeines Typhus abdominalis am ehesten geeignet?

(A) Blutkulturen

(B) Blutsenkung

(C) Komplementbindungsreaktion

(D) Antikörpernachweis (Widal-Reaktion)

(E) Stuhlkultur

149 Ein 28-jähriger Tiefbauarbeiter, der Deutschland nie verlassenhat, erkrankt am 20.8. mit Schüttelfrost, hohem Fieber undGliederschmerzen, besonders an den Beinen. Am 25.8. tritt einrasch zunehmender Ikterus auf. Am 28.8. bestehen folgende Be-funde: Fieber von 39 °C, Ikterus, Leber handbreit vergrößert,Milz am Rippenbogen tastbar, BSG 85/105 mm, Leukozyten 17 000 · 10 /L mit Linksverschiebung im Differenzialblutbild,6

HBsAg negativ, geringe Proteinurie, im Serum direktes Biliru-bin 325 µmol/L (190 mg/L), AST 70 U/L (normal < 19), ALT 45U/L (normal < 23), alkalische Phosphatase 412 U/L (normal <190), Kreatinin 248 µmol/L (28 mg/L).

Welche Verdachtsdiagnose hat die größte Wahrscheinlichkeit?

(A) Hepatitis A

(B) infektiöse Mononukleose

(C) Zytomegalie

(D) Leptospirose (M. Weil)

(E) Cholangitis

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150 Ein 48-jähriger Patient stellt sich bei Ihnen mit den in Ab-bildung Nr. 10 der Bildbeilage dargestellten, teils nässendenHautveränderungen vor. Bei der körperlichen Untersuchung fällteine generalisierte schmerzlose Lymphknotenschwellung mitderben, verschieblichen Lymphknoten auf. Hautjucken oderschweres Krankheitsgefühl bestehen nicht. Der Patient berich-tet von einem vor wenigen Wochen abgelaufenen "grippalenInfekt" mit einem kleinfleckigen Ausschlag im Hautniveau.

Welche Serumdiagnostik soll bei diesem Patienten vordringlichveranlasst werden?

(A) Hepatitis-Serologie (plus Elektrophorese) aufgrund der Verdachtsdiagnose eines Lichen ruber planus

(B) Test auf antinukleäre Antikörper gegen native Doppel- strang-DNA

(C) Bestimmung des Calciumspiegels wegen des dringenden Ver- dachts auf Sarkoidose

(D) TPHA-Test

(E) Borrelien-Serologie (Bestimmung von Antikörpern gegen Borrelia burgdorferi)

151 Sie werden zum Hausbesuch bei einem 11-jährigen Mädchen ge-beten, das seit einigen Tagen mit hohem Fieber erkrankt ist.Das Kind klagt über Kopf- und Halsschmerzen sowie Inappetenz.Bei der körperlichen Untersuchung stellen Sie Folgendes fest:makulopapulöses Exanthem, generalisierte Lymphknotenschwel-lung, Splenomegalie und geschwollene und gerötete Tonsillenmit grauweißen Belägen.

Welche der Diagnosen ist am wahrscheinlichsten?

(A) Diphtherie

(B) infektiöse Mononukleose

(C) Scharlach

(D) Herpangina

(E) Kawasaki-Syndrom

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152 Ein 2-jähriges Kind erkrankt akut mit Fieber um 40 °C ohneweitere fassbare Infektzeichen. Mit schlagartigem Fieberabfalltritt am 4. Krankheitstag ein makulopapulöses Exanthem auf,das sich über den ganzen Körper, jedoch weniger im Gesicht,ausbreitet.

Welche Aussage trifft am wenigsten für die vorliegende Erkran-kung zu?

(A) Erreger ist das humane Herpesvirus Typ 6 (HHV 6).

(B) Initiale Krampfanfälle treten überzufällig häufig auf.

(C) Während des Fiebers findet sich öfters eine Leukozytose.

(D) Bei Exanthemausbruch findet sich öfters eine Leukopenie.

(E) Die subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) ist typische Spätkomplikation dieser Erkrankung.

153 Was tritt regelmäßig im Verlauf einer Scharlacherkrankung aufund kann insofern am ehesten als typisches Symptom bzw. typi-scher Befund bezeichnet werden?

(A) Husten

(B) Konjunktivitis

(C) grobfleckiges, hinter den Ohren beginnendes Exanthem

(D) Hautschuppung an Händen und Füßen

(E) Koplik-Flecke

154 Welche Aussage trifft für das Masernexanthem am ehesten zu?

(A) Es ist mit Juckreiz verbunden.

(B) Es wird von einer groblamellären Hautschuppung gefolgt.

(C) Es beginnt am Stamm.

(D) Es ist makulopapulös.

(E) Mit dem Auftreten des Exanthems tritt eine Entfieberung ein.

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155 Welche der Arzneimittelgruppen verschlechtert am ehesten dasKrankheitsbild unkomplizierter Windpocken?

(A) Sulfonamide

(B) Analgetika

(C) Glucocorticoide

(D) Antibiotika

(E) Antihistaminika

156 Welches der Medikamente würde bei Patienten mit einer infek-tiösen Mononukleose am wahrscheinlichsten ein generalisiertesmakul(o-papul)öses Exanthem auslösen?

(A) Aciclovir

(B) Ampicillin

(C) Erythromycin

(D) Ofloxacin

(E) Zidovudin

157 Welche der folgenden Erkrankungen wird in erster Linie durchCoxsackie-Viren verursacht?

(A) Hand-Fuß-Mund-Krankheit

(B) Frühsommer-Meningoenzephalitis

(C) Parotitis epidemica

(D) Erythema nodosum

(E) Toxocariasis

158 Welche der Aussagen zur Tollwut trifft am wenigsten zu?

(A) Jeder sollte sich gegen Tollwut impfen lassen.

(B) Tollwut verläuft nahezu immer tödlich.

(C) Überträger der Erkrankung auf den Menschen sind Füchse, Hunde, Fledermäuse.

(D) Durch eine postexpositionelle Simultanimpfung (aktiv/ passiv) innerhalb der ersten 24 Stunden kann der Ausbruch einer Tollwuterkrankung meistens verhindert werden.

(E) Meldepflicht besteht bei Verdacht, Erkrankung oder Tod.

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159 Woran leidet der Reiserückkehrer aus Ghana mit dem in Abbil-dung Nr. 5 der Bildbeilage gezeigten Blutausstrich?

(A) Malaria tropica

(B) Malaria tertiana

(C) Malaria quartana

(D) Leishmaniose

(E) Schlafkrankheit

160 Welche der Aussagen trifft für den Amöbenleberabszess amwenigsten zu?

(A) Ein Leberabszess kann Monate bis Jahre nach einer Infektion mit Entamoeba histolytica auftreten.

(B) Typische Symptome sind Fieber und Schmerzen im rechten Oberbauch.

(C) Zur Sicherung der Diagnose ist der Nachweis einer Blut- eosinophilie erforderlich.

(D) Metronidazol ist das Medikament der ersten Wahl.

(E) Bei drohender Ruptur kann eine Abszessdrainage erforder- lich werden.

161 Was ist als Symptom bzw. Befund einer Trichinelliasis(Trichinose) am wenigsten häufig?

(A) Eosinophilie

(B) Thrombozytopenie

(C) Fieber

(D) Muskelschmerzen

(E) Gesichtsödeme

162 Bei dem auf Abbildung Nr. 26 der Bildbeilage dargestelltenParasiten handelt es sich am wahrscheinlichsten um eine adulte

(A) Filzlaus (Schamlaus, Pediculus pubis)

(B) Kopflaus (Pediculus capitis)

(C) Kleiderlaus (Pediculus vestimentorum)

(D) Zecke (Ixodes ricinus)

(E) Krätzmilbe (Sarcoptes scabiei)

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163 Eine 49-jährige Bäuerin wird wegen eines Lupus erythematodesseit 5 Jahren mit Azathioprin und Cortison behandelt. Jetztwird sie mit Fieber und Zeichen einer Meningitis zur Notauf-nahme gebracht. CRP 10 mg/L (Norm < 5 mg/L), Leukozytenzahlnormal, HIV-Test negativ.Der Liquor zeigt 222 Zellen/µL mit gleicher Verteilung vonLymphozyten, Granulozyten und Monozyten. Liquoreiweiß erhöht,Liquorzucker gering erniedrigt. Säurefeste Stäbchen sowieMycobacterium-tuberculosis-PCR im Liquor negativ. Das Kopf-Magnetresonanztomogramm zeigt Zeichen der Meningitis, keinenHinweis auf Enzephalitis oder lokale Raumforderung. Es wirdeine Therapie mit einem Cephalosporin der Klasse 3(Ceftriaxon) begonnen. Diese bleibt ohne Wirkung.

Was ist die wahrscheinlichste Ursache der Erkrankung?

(A) tuberkulöse Meningitis

(B) Listerienmeningitis

(C) Meningokokkenmeningitis

(D) Pneumokokkenmeningitis

(E) Herpesenzephalitis

164 Was ist als Komplikation im Verlauf einer akuten Subarachnoi-dalblutung am wenigsten wahrscheinlich?

(A) Lungenödem

(B) Herzrhythmusstörungen

(C) Leberhämangiom

(D) Blutdruckschwankungen

(E) Hyponatriämie infolge eines SIADH

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165 Ein 75-jähriger Mann ist aus voller Gesundheit heraus für etwa3 min bewusstlos gewesen. Nach Schilderung der Ehefrau habe erdabei mit dem rechten Arm und im Gesicht gezuckt. Nach demWachwerden war er benommen und konnte eine halbe Stunde nurverwaschen sprechen.

Bei der Untersuchung des Patienten sind Gefäßgeräusche an derFemoralis und an der linken Karotis zu auskultieren. Blutdruck190/115 mmHg, regelmäßiger Puls von ca. 90/min, auch bei in-tensiver Suche keine neurologischen Abweichungen.

Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten?

(A) Lungenembolie

(B) vago-vasale Synkope

(C) Adams-Stokes-Anfall

(D) transitorische ischämische Attacke

(E) genuine Epilepsie

166 Bei einem 14 Jahre alten Jungen werden blitzartig einsetzendesymmetrische Muskelzuckungen im Bereich des Schultergürtelsund der Arme beobachtet, die so heftig sind, dass der Patientzu Boden stürzt.

Die wahrscheinlichste Diagnose ist:

(A) juvenile myoklonische Epilepsie (Impulsiv-Petit-mal)

(B) Blitz-Nick-Salaam-Anfälle (West-Syndrom)

(C) Narkolepsie

(D) primär generalisiertes Grand mal

(E) Grand mal fokaler Genese

167 Was trifft (nach der ICD-10) für den Pavor nocturnus am we-nigsten zu?

(A) wiederholte Episoden von plötzlichem nächtlichem Auf- schrecken

(B) Auftreten überwiegend während des zweiten Drittels des Nachtschlafs

(C) Erinnerung an das Geschehen ist begrenzt

(D) Beginn mit einem Panikschrei

(E) Dauer der einzelnen Episode zumeist weniger als 10 Minuten

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168 Was kommt nach ICD-10 als Form einer dissoziativen Störung amwenigsten in Betracht?

(A) Amnesie

(B) Ganser-Syndrom

(C) Trance- und Besessenheitszustände

(D) Trichotillomanie

(E) Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen

169 Welcher der in der Therapie von Schlafstörungen eingesetztenArzneistoffe (ggf. einschließlich seiner aktiven Metaboliten) hat bei internistisch gesunden Personen im Mittel die kürzesteWirkdauer?

(A) Diazepam

(B) Nitrazepam

(C) Doxylamin

(D) Triazolam

(E) Chloralhydrat

170 Eine Mutter mit einem Kind mit Spina bifida möchte ein weite-res Kind bekommen. Aus der Zeitung hat sie erfahren, dassdurch die Einnahme von Folsäure dem Auftreten einer Spinabifida entgegengewirkt werden kann. Von Ihnen möchte sie nunwissen, wann mit der Einnahme begonnen werden sollte.

Zu empfehlender Einnahmebeginn:

(A) 4 Wochen vor der Konzeption

(B) direkt nach der Konzeption

(C) mit ärztlicher Feststellung der Schwangerschaft

(D) in der 4. Schwangerschaftswoche

(E) in der 8. Schwangerschaftswoche

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171 Der Gehalt von fetalem Hämoglobin (HbF) im Blutfarbstoffreifer Neugeborener liegt am ehesten in einer Größenordnungvon etwa

(A) 10 %

(B) 20 %

(C) 40 %

(D) 70 %

(E) 90 %

172 Mit dem Auftreten eines Surfactantmangelsyndroms des Neugebo-renen ("idiopathisches Atemnotsyndrom" des Neugeborenen) ist,abgesehen von Frühgeburtlichkeit, am ehesten zu rechnen bei

(A) Kardiomyopathie der Mutter

(B) Diabetes mellitus der Mutter

(C) M. Basedow der Mutter

(D) Ventrikelseptumdefekt des Neonaten

(E) pränatalem Zinkmangel der Mutter

173 Was trifft für das so genannte Syndrom der nassen Lunge ("wetlung") Neugeborener am ehesten zu?

(A) Es betrifft ausschließlich Frühgeborene.

(B) Es wird typischerweise frühestens am dritten Lebenstag klinisch manifest.

(C) Es tritt relativ häufiger nach Schnittentbindungen als nach Spontangeburten auf.

(D) Es ist die charakteristische Folgeerscheinung eines be- stimmten angeborenen Herzfehlers.

(E) Ursächlich liegt eine Hypoplasie apikaler Lungensegmente zugrunde.

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174 Für die Laparoschisis (Gastroschisis) des Neugeborenen trifftam ehesten zu:

(A) Eine Umhüllung der vorgefallenen Darmschlingen durch einen Peritonealsack fehlt.

(B) Neben dem Bauchwanddefekt sind in der Mehrzahl der Fälle begleitende extraintestinale Fehlbildungen vorhanden.

(C) Die Insertion der Nabelschnur liegt an der Kuppe eines vorgewölbten Bruchsackes.

(D) Der Darm ist verlängert und muss daher zur operativen Reposition reseziert werden.

(E) Auch bei umgehender Operation besteht eine hohe Letalität innerhalb der 1. Lebenswoche von etwa 40 %.

175 Bei der angeborenen Ösophagusatresie lassen sich verschiedeneFormen unterscheiden und nach Vogt klassifizieren.

Welche ist die häufigste Form?

(A) Typ Vogt I (Ösophagusaplasie vom Hypopharynx bis zur Kardia)

(B) Typ Vogt II (Ösophagusatresie ohne Fistel)

(C) Typ Vogt IIIa (Ösophagusatresie mit oberer ösophagotra- chealer Fistel)

(D) Typ Vogt IIIb (Ösophagusatresie mit unterer ösophagotra- chealer Fistel)

(E) Typ Vogt IIIc (Ösophagusatresie mit oberer und unterer ösophagotrachealer Fistel)

176 Ein 2 Tage altes weibliches Neugeborenes (Geburtsgewicht2 420 g, Länge 50 cm) wurde wegen ausbleibenden Mekonium-abgangs geröntgt (siehe Abbildung Nr. 3 der Bildbeilage).

Welche der Diagnosen ist am wahrscheinlichsten?

(A) kaudale Regression

(B) Analatresie

(C) Mikrokolon

(D) Ovarialzyste

(E) Mesenterialzyste

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177 Was kommt als Symptom einer konnatalen Toxoplasmose am we-nigsten in Betracht?

(A) Hepatomegalie

(B) Chorioretinitis

(C) intrazerebrale Verkalkungen

(D) Ventrikelseptumdefekt

(E) Hydrozephalus

178 Die Pierre-Robin-Sequenz ist gekennzeichnet durch:

(A) Mikromelie

(B) Hypospadie

(C) Katarakt

(D) Syndaktylie

(E) Unterkieferhypoplasie

179 Was kommt als Element des als Sprengel-Deformität bezeichnetenangeborenen Fehlbildungssyndroms am ehesten in Betracht?

(A) ein- oder beidseitige Hypoplasie der Schlüsselbeine

(B) fixierter Schulterblatthochstand

(C) mandibulofaziale Dysostose (u.a. mit so genanntem Fisch- maulgesicht)

(D) Pes equinovarus et adductus et supinatus et excavatus (primärer idiopathischer Klumpfuß)

(E) Anosmie

180 Bei einem Kleinkind wird ein Marfan-Syndrom diagnostiziert.Was ist als charakteristische Folge dieser Grunderkrankungvorrangig zu erwarten?

(A) Katarakt

(B) Osteoporose

(C) Aortenaneurysma

(D) mentale Retardierung

(E) Epilepsie

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181 Bei welcher der folgenden Erkrankungen gibt es keinen autoso-mal-dominanten Vererbungsmodus?

(A) Osteogenesis imperfecta tarda

(B) familiäre Hypercholesterinämie Typ IIa

(C) Marfan-Syndrom

(D) Ehlers-Danlos-Syndrom

(E) Muskeldystrophie Duchenne

182 Welche Erkrankung geht nicht mit einem symptomatischenHochwuchs einher?

(A) Sotos-Syndrom

(B) Marfan-Syndrom

(C) Homozystinurie

(D) De-Toni-Debré-Fanconi-Syndrom

(E) Wiedemann-Beckwith-(EMG-)Syndrom

183 Kuhmilch enthält im Vergleich zur reifen Frauenmilch mindes-tens doppelt so viel

(A) Eiweiß

(B) sekretorisches Immunglobulin IgA

(C) Fett (Gesamtfette)

(D) Kohlenhydrate

(E) Lactose

184 Für die Entwicklung der sog. Milchzähne (erste Dentition) istam ehesten zutreffend:

(A) Die mittleren Schneidezähne brechen meist zwischen dem 6. und 12. Monat durch.

(B) Die oberen Eckzähne (Canini) brechen meist zwischen dem 24. und 36. Lebensmonat durch.

(C) Zwischen dem 36. und dem 48. Lebensmonat brechen untere Molare durch.

(D) Das vollständige Milchgebiss besteht aus 24 Zähnen.

(E) Das vollständige Milchgebiss besteht aus 28 Zähnen.

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185 Ein 4 Wochen alter männlicher Säugling wird wegen rezidivie-renden Erbrechens und Dehydratation notfallmäßig stationäreingewiesen. Laborchemisch finden sich metabolische Alkalose,Hyponatriämie, Hypochlorämie, Hypokaliämie und ein erhöhterHämatokrit.

Welche der Diagnosen ist am wahrscheinlichsten?

(A) Invagination

(B) Mukoviszidose

(C) hypertrophische Pylorusstenose

(D) adrenogenitales Salzverlustsyndrom

(E) Gallengangsatresie

186 In der 38. Schwangerschaftswoche wurden arrhythmische kindli-che Herztöne festgestellt. Bei der daraufhin erfolgten präna-talen kardiosonographischen Untersuchung entdeckte man imBereich des linken Ventrikels einen und im Bereich des rechtenzwei kleine Tumoren. Nach der termingerechten Geburt waren amRumpf des Neugeborenen knapp linsengroße hypopigmentierteHautareale festgestellt worden. In der siebten Lebenswochetreten nun BNS-Anfälle auf.

Welche der Diagnosen ist am wahrscheinlichsten?

(A) Neuroblastom

(B) Neurofibromatose

(C) Glykogenose Typ II

(D) tuberöse Sklerose

(E) neonataler Lupus erythematodes

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187 Ein dreimonatiger männlicher Säugling wird zur Abklärung rezi-divierender Krampfanfälle vorgestellt. Bei der routinemäßigenlaborchemischen Untersuchung des milchig trüben Serums falleneine Hypertriglyceridämie von 9 330 mg/L, eine Hyperurikämievon 94 mg/L und eine Blutzuckerkonzentration von 280 mg/L auf.Bei der körperlichen Untersuchung einschließlich Sonographiezeigen sich eine ausgeprägte Hepatomegalie sowie beidseitsvergrößerte Nieren.

Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten?

(A) hereditäre Fructoseintoleranz

(B) familiäre Hypercholesterinämie Typ II

(C) Glykogenose Typ I

(D) Mukopolysaccharidose Typ VI (M. Maroteaux-Lamy)

(E) Abetalipoproteinämie (Apolipoprotein-B-Mangel)

188 Ein 10 Monate alter männlicher Säugling, der sich nach Ansichtseiner Eltern dank strenger vegetarischer Ernährung sowie desVerzichts auf alle von der Schulmedizin empfohlenen vermeint-lich überflüssigen oder schädlichen präventiven Maßnahmenbislang gut entwickelt hat, allerdings noch nicht frei sitzenkann, sich seit einem halben Jahr eher träge verhalten undviel geschwitzt hat, wird aufgrund eines viertelstündigenKrampfanfalles stationär aufgenommen. Bei der klinischenAufnahmeuntersuchung imponieren als pathologisch ein leisessystolisches Herzgeräusch, ein diskreter inspiratorischerStridor, Hautblässe und Weichheit der Schädelkuppe.

Anamnese und klinische Symptomatik lassen in erster Liniedenken an die Folgen von

(A) Fluorid-Mangel

(B) Vitamin-C-Mangel

(C) Vitamin-D-Mangel

(D) Vitamin-K-Mangel

(E) Folsäuremangel

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189 Bei einem 14 Monate alten Jungen wurden wegen einer rechtssei-tigen Hodentorsion eine ipsilaterale Detorquierung und Orchi-dopexie durchgeführt. Nach Absprache mit dem Urologeninformiert der Kinderarzt die Mutter bei der Entlassung überdas weitere Vorgehen.

Welche Maßnahme bezüglich des Kindes sollte ihr vorrangigangeraten werden?

(A) Androgenblockade für die nächsten 10 Tage

(B) Orchidopexie kontralateral

(C) Bestimmung des Plasmatestosteronspiegels in 6 Monaten

(D) HCG-Therapie

(E) Kontrollbiopsie des ehemals torquierten Hodens in 6 Mona- ten

190 Ein 4-jähriger Knabe wird Ihnen erstmals wegen Sprachentwick-lungsverzögerung vorgestellt. Bei der Untersuchung des umtrie-bigen, relativ zierlichen Kindes fällt Ihnen eine Mikrozepha-lie, eine charakteristische Fazies mit niedriger Stirn, engenLidspalten mit abfallenden Lidachsen, fehlendem Philtrum,fliehendem Kinn und kleiner Nase auf. Die Familienanamneseergibt keinen Hinweis für eine erbliche Stoffwechselstörung.

Welche der Diagnosen ist am wahrscheinlichsten?

(A) Angelman-Syndrom

(B) Prader-Willi-Syndrom

(C) Martin-Bell-Syndrom

(D) embryofetales Alkoholsyndrom

(E) Williams-Beuren-Syndrom

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