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Seite von 1 33 Teilbereiche Schulpsychologie Trends der Pädagogischen Psychologie seit den 80ern: - Erweiterung der traditionellen Forschung-/ Anwendungsfeldern - Neue Schwerpunkte beim Studium der Lernprozesse - Evaluation von Bildungsmaßnahmen (--> PISA) Pädagogische Psychologie 1. Überblick Gegenstand Aufgabe Erziehung Erforschung von Erziehung aus der Perspektive & mit den Mitteln der Psychologie Erziehungspsychologie Bildungspsychologie Erziehungsprozesse: Motivationale & affektive Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung Bildungsprozesse: Kognitive Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung Instruktionspsychologie Instruktion anstelle von Lehren/ Unterrichten - Grundlagenwissenschaft: Prozesse des Anleitens & Vermittelns - Konzentration auf Erforschung von Vermittlungsprozessen in den einzelnen Unterrichtsfächern - Konzentration vorwiegend auf Prozesse Tätigkeiten Qualifikationsprofil Spezifische Kenntnisse über: - Schulpsychologische Dienste - Beratungsstellen - Forschung/ Lehre/ Weiterbildung - Lernen & Verhalten von Kindern & Jugendlichen - Entwicklung-/ Erziehungsprozesse von Kindern & Jugendlichen - Psychologische Krisenintervention im System Schule - Psychotherapeutische, systematische, lerntherapeutische Verfahren - Unterrichtsdidaktik - Schulsystem des jeweiligen Bundeslandes & konkrete Schulen vor Ort - Psychosoziale Infrastrukturen vor Ort - Umgang mit Gruppen & Gestaltung von Fortbildungsveranstaltungen Katharina Malzahn | http://kampfkeks.net | SS 2014

Pädagogische Psychologie - Kampfkeks.netkampfkeks.net/misc_files/psychologie/m9/3428.pdf · Seite 2 von 33 " " "--> Jeder Entwicklungsprozess ist immer das Ergebnis von Natur & Kultur.""

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"Teilbereiche!

"

"Schulpsychologie!

"Trends der Pädagogischen Psychologie seit den 80ern:"- Erweiterung der traditionellen Forschung-/ Anwendungsfeldern"- Neue Schwerpunkte beim Studium der Lernprozesse"- Evaluation von Bildungsmaßnahmen (--> PISA)""""""""

Pädagogische Psychologie

1. Überblick

Gegenstand""Aufgabe

Erziehung""Erforschung von Erziehung aus der Perspektive & mit den Mitteln der Psychologie

Erziehungspsychologie"""Bildungspsychologie

Erziehungsprozesse: Motivationale & affektive Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung""Bildungsprozesse: Kognitive Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung

Instruktionspsychologie"Instruktion anstelle von Lehren/ Unterrichten

- Grundlagenwissenschaft: Prozesse des Anleitens & Vermittelns"- Konzentration auf Erforschung von Vermittlungsprozessen in

den einzelnen Unterrichtsfächern"- Konzentration vorwiegend auf Prozesse

Tätigkeiten""""Qualifikationsprofil"Spezifische Kenntnisse über:

- Schulpsychologische Dienste"- Beratungsstellen"- Forschung/ Lehre/ Weiterbildung""- Lernen & Verhalten von Kindern & Jugendlichen"- Entwicklung-/ Erziehungsprozesse von Kindern & Jugendlichen"- Psychologische Krisenintervention im System Schule"- Psychotherapeutische, systematische, lerntherapeutische Verfahren "- Unterrichtsdidaktik"- Schulsystem des jeweiligen Bundeslandes & konkrete Schulen vor

Ort"- Psychosoziale Infrastrukturen vor Ort"- Umgang mit Gruppen & Gestaltung von Fortbildungsveranstaltungen

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"--> Jeder Entwicklungsprozess ist immer das Ergebnis von Natur & Kultur.""Erziehungsstile!

"

"Auswirkungen von Erziehungsstilen!

2.Bedeutung elterlicher Erziehung

Gruppensozialisations-theorie"Harris""Evolutionspsychologische Perspektive"Scarr

These: Die Entwicklung des jungen Menschen wird maßgeblich von 2 Faktoren bestimmt: Genetische Ausstattung & Einfluss der Peers""- Umwelt ist bedeutsam für die menschliche Entwicklung.

Lebensbedingungen ausserhalb dieses Spielraumes können erheblichen Einfluss haben "

- Innerhalb des normalen Rahmens spielt die Umwelt keine Rolle

Autoritativ"""Autoritär""""""Permissiv

- Anforderung an Kinder & Einhaltung von Regeln"- Kinder als ernst zu nehmende Gesprächspartner""- Einhaltung von Regeln, bei striktem Gehorsam

(Psychologische Kontrolle)"- Neigung zu (massiver) körperlicher Bestrafung"- Geringes Interesse an Handlungsmotiven &

Absichten der Kinder""- Wenig Lenkung & wenig Kontrolle & Wenig

Anforderungen"- nachgiebig (indulgent) "- vernachlässigend (neglectful)

Hohe Zuwendung & Hohe Lenkung""Hohe Lenkung/ Kontrolle & wenig Zuwendung/ wärme"""""Hohe Zuwendung & geringe Kontrolle"Wenig Zuwendung & wenig Kontrolle

Verhaltenskontrolle""Psychologische Kontrolle

Regulation des kindlichen Verhaltens durch konsistente Disziplinierung""Regulation des kindlichen Verhaltens durch psychologische Mittel: Liebesentzug & Schuldgefühle

Autoritativ""""""Autoritär"""

- große Fortschritte in psychosozialer Reife & Bereitschaft zu prosozialem Verhalten"

- Interne Kontrollüberzeugung"- Wenig nach aussen/ innen gerichtete Verhaltensprobleme & wenig

Drogenprobleme""- Hoher Gehorsam & Konformität"- Wenig nach aussen gerichtete Verhaltensprobleme"- Objektiv gute Schüler bei geringem Selbstvertrauen und

Unterschätzung eigener schulischer & sozialer Möglichkeiten

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"Erziehungspraktiken: Konkrete Techniken, die sich auf spezifische Inhalte & Sozialisationsziele beziehen"Erziehungsstile: Inhaltsunabhängige Verhaltensweisen""� ""Für die Internalisierung von moralischen Regeln/ Normen sind die elterlichen Erziehungsmethoden in Überschreitungssituationen entscheidend.""Gruppen elterlicher Reaktionen!

"Internalisierung von Normen hat affektiv-motivationalen Aspekt, kognitive Komponenten und eine Erlebnisseite, bei der die Norm als aus einem selbst kommend erlebt wird und die Quelle der Norm vergessen wurde""

"

"Nach Grusec & Goodnow erzeugt nicht Induktion per se eine Wirkung, sondern die Art und Weise wie die Eltern die Erklärung abgeben:"1. Botschaft: Verständlich (Botschaft wird wahrgenommen) vs. Unverständlich (Botschaft

wird nicht wahrgenommen)"2. Wahrnehmung der Botschaft: Akzeptanz - Botschaft wird als angemessen

wahrgenommen und fördert Gefühl die Reglementierung selbst hervorbringen zu wollen"3. Wahrnehmung & Akzeptanz der Botschaft führt zu Internalisierung"""

Nachgiebig """"Vernachlässigend

- relativ desinteressiert"- Disziplinprobleme in der Schule & Neigung zu Drogenmissbrauch"- Hohes Maß an gerechtfertigtem Selbstvertrauen in soziale Fähigkeiten""- schneiden in allen Merkmalsbereichen am Schlechtesten ab.

3.Erziehungseinflüsse auf die Internalisierung von moralischen Regeln & Normen

Liebesentzug""Machtausübung""Induktive Erziehung

Demonstration von Enttäuschung & Gekränktsein""Reaktion mit Drohung, Befehlen, Bestrafung""Hinweisen auf Auswirkungen der Handlungen für andere Menschen

Empathiemediationshypothese

- Krevans & Gibbs"- Der Zusammenhang zwischen elterlicher Erziehung und prosozialem

Verhalten wird durch das Ausmaß der Empathie des Kindes vermittelt

Unidirektionales Wirkungsmodell""Bidirektionales Sozialisationsmodell"Kuczynski

Erziehung als Vorgang in eine Richtung. Von Eltern auf Kind"""- Gegenseitige Einflussnahme zwischen Kind & Eltern"- Ausdrückliche Berücksichtigung des Erziehungskontextes"- Ausdrückliche Berücksichtigung der Überzeugungen, Werte,

Normen, Einstellungen der Eltern"- Internalisierung als fortwährender Prozess

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Schlussfolgerungen:"- Kinder entwickeln früh (im 2. LJ) empathisches Unbehagen (empathic distress)"- Im 2. LJ deutliche Zunahme von mitfühlendem Unbehagen & Hilfeleistung bei

Beobachtung von Personen denen es schlecht geht"- Im 2. LJ weniger Anteilnahme, mehr Aggression & mehr Freude am Unbehagen des

Opfers, wenn Kinder selbst die Ursache des Unbehagens sind.""� ""

"

"Es gibt zwei herausragende Interventionsansätze:"* Maßnahmenkatalog von Olweus"* Berner Präventionsprogramm „Be-Prox“ von Alsaker""

"

4. Aggressionen & Gewalt unter Kindern & Jugendlichen

Aggression""""""Aggressivität

Gegen eine andere Person gerichtete Handlung, mit dem Ziel die andere Person physisch oder psychisch zu schädigen."- Gespielte: Als-ob-Charakter. Man will dem anderen keine Schädigung

zufügen"- Ernsthafte: ausdrückliche Intention einer Schädigung!"Persönlichkeitsmerkmal/ Disposition aggressiv zu reagieren.

Mobbing Spezielle Form der Aggression in Gruppen"- Erniedrigung des Opfers, bis dieses sich selbst als wertlos empfindet. Meist

inklusive Soziale Isolierung"- Untätige sind Zuschauer und reagieren meist mit Wegschauen, Schweigen,

Passivität"- Täter haben Spaß am Mobbing

Grundsätze Be-Prox 1. Mobbing hat schwere Folgen für Opfer & Täter"2. Mobbing folgt einem bestimmten Muster"3. Mobbing ereignet sich meist an unübersichtlichen Orten"4. Mobbing lohnt sich für den Täter"5. Oper können sich schlecht wehren"6. Opfer haben keine Unterstützung"7. Bereits ab dem Vorschulalter können Kinder Mobbing wahrnehmen"8. Täter leben von Mitläufern"9. Hälfte der Kinder ist in Mobbing-Situationen nicht miteinbezogen

Early-Starter-Modell"

- von Patterson et al. speziell für Jungen formuliert"- Zentrale Thesen:"

- Vorläufer von antisozialem & delinquenten Verhalten sind in der Familie zu finden"

- Weil die Vorläufer den Erwerb elementarer zwischenmenschlicher Fähigkeiten betreffen, führen sie zu einem nachhaltigen Einfluss"

- Erhöhtes Risiko für antisoziales Verhalten & Konflikte mit dem Gesetz"- Wird durch spezifische Eigenheiten der elterlichen Erziehung bestimmt

(Nötigung/ Zwang) --> coercive families"- Antisoziales Verhalten in der 4. Klassenstufe hängt mit polizeilich

registrierten Vergehen in der 7. Klassenstufe zusammen

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"Langzeitstudie Eron et al. zu Early-Starter!

"� ""- Evaluation der Effektivität von Bildungsmaßnahmen und des Bildungssystems (PISA)"- Entwicklungen & Erprobung Adressaten-spezifischer Lehr-und Lernmaterialien"- Wirkung von speziellen Medieninhalten, sowie die Entwicklung von

medienpädagogischen Maßnahmen"- Psychologische Begleitung bei Einführung & Gestaltung neuer Medien in

Bildungsmaßnahmen und Instruktionsprozessen (E-Learning)"- Entwicklung allgemeiner und spezifischer Maßnahmen/ Materialien zur

Gesundheitserziehung"- Erziehungsprozessen in neuen Familienstrukturen"- Auswirkungen von Fremdbetreuung auf die Entwicklung von Kindern"- Analyse von Problemen beim Zusammenleben in einer kulturell heterogen

zusammengesetzten Gesellschaft und die Entwicklung von Vorschlägen zur interkulturellen Erziehung"

- Beratung und Unterstützung der Betroffenen bei der Auflösung und Neugründung von Familienstrukturen (Scheidungsmediation)""

Late-Starter - sind während der Grundschulzeit unauffällig"- Geraten erst mit 15+ Jahren mit Gesetz in Konflikt

Elternmerkmale "(8 Jahre)"""Kindmerkmale "(8 Jahre)""Aggressivitätsmaße "(30 Jahre)""""""Ergebnisse

- Ausmaß der Zurückweisung des Kindes durch die Eltern"- Neigung zu intensiver Bestrafung als Reaktion auf Aggression des

Kindes""- Ausmaß der Identifikation mit Eltern"- Ausmaß der Aggressivität (Einschätzung gleichaltrige)""- Selbsteinstufung eigener Aggressivität"- Gemessene Aggressivität (normierte Fragebögen)"- Einschätzung der Aggressivität durch Ehepartner"- Daten über aktenkundige Straftaten"- Selbsteinstufung der Neigung zu harter Bestrafung bei eigenen

Kindern und von Kindern in vorgestellten Erziehungssituationen""- Zwischen Aggressivität 8-jähriger und Erziehungsmerkmale und

Identifikation gibt es hohe Korrelationen"- Besonderheiten der Erziehungs-/ Beziehungsmerkmale sind Folge

und nicht die Voraussetzung für Aggressivität"- Zwischen Zurückweisung, Neigung zu intensiver Bestrafung und

geringer Identifikation und verschiedener Aggressivitätsmerkmale gibt es mäßig hohe Beziehungen"

- Neigung zu harter Bestrafung nach aggressiven Verhaltensweisen wird von den Kindern aufgegriffen

5. Neue Aufgaben & Herausforderungen

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"Entwicklungsphasen!

Auswirkungen von Fremdbetreuung"""""""""Modelle zur Erklärung von Schulleistungs-unterschieden

- Befürchtung, dass eine Fremdbetreuung per se einen nachteiligen Einfluss hat ist nicht gerechtfertigt"

- Qualität der Kinderkrippe ist bedeutsam"- Ungünstige familiäre Bedingungen & schlechte Qualität der

Krippenbetreuung scheinen sich negativ zu verstärken"- Dauer der Fremdbetreuung in ersten LJ scheint mit höherer Rate an

Verhaltensauffälligkeiten einherzugehen""--> Dosis-Response-Modell""- Gesamtleseleistung PISA 2000 Platz 21. "- Streuung & Leistungsunterschiede sind bei deutschen Schülern am

Größten"- Gruppe der schlechtesten Schüler ist besonders schlecht"- Faktoren die die meiste Varianz aufklären: kognitive Kompetenzen &

Motivation"- Angebot-Nutzungs-Modell (Fend):"

- angebotsbezogene Stützsysteme: Standard + Qualität + Quantität = Angebot"

- Nutzungsbedingte Stützsystem: Kognitive Kompetenzen + Nutzungsdisposition + Motivation = Nutzung"

- Grenze zwischen beiden Systemen ist durchlässig: erfolgreiche Suche nach Ursachen schlechter Schulleistungen und Möglichkeiten nach Verbesserung kann nur in interdisziplinär gelingen

6. Historisches (PL: Krapp, Brenzle, Weidemann)

Entwicklung - legitimer Abkömmling der Pädagogik & Philosophie"- Zu Beginn starke Verbindung mit universitärer Lehrerausbildung

Gründerjahre bis 1920"""""""Neuorientierung 1920-1933""""""Niedergang 1933-1945

- 1899: „Zeitschrift für Pädagogische Psychologie“"- Gründungsväter der Angewandten Psychologie: Meumann

(experimentelle Instruktionspsychologie), Münsterberg"- 1905: Lay & Münsterberg gründen Zeitschrift für Experimentelle

Pädagogik"- 1908: weltweit 12 Institute & 50 Lehrstühle"- 1917: 26 Institute ""- Einflussreiche Strömungen: naturwissenschaftlich-atomistische

Psychologie, Behaviorismus, Gestaltpsychologie, Verstehende Psychologie, Strukturpsychologie, Psychoanalyse"

- Es entwickelt sich Entwicklungspsychologie der Lebensspanne"- Noch keine einheitliche Orientierung an bestimmten

metatheoretischen Wissenschaftsverständnis""- 1941: Einführung einer allgemeinen Diplomprüfung für das Fach

Psychologie

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"Schwerpunktprogramme

"Erweiterung des Forschungsfeldes (als Folge des kognitiven Wende)!

Restauration & Neubeginn bis 1960""""""Ära der Bildungsreform"""""""""""""""Entwicklung seit den 1980ern

- 2 generelle Trends:"- Produktive Amalgamierung der psychologischen Richtungen"- Annäherung grundlegender psychologischer Auffassung an die

Ziele & Aufgaben der Pädagogik"- 1954: Zeitschrift „Schule & Psychologie“ (später: „Psychologie in

Erziehung und Unterricht“)""- starke Ausdifferenzierung & Erweiterung"- Bildungskatastrophe ab Mitte der 60er"- Institutsgründungen"- Akademisierung & Lehrerbildung"- Forschungstrends:"

- Programmierter Unterricht & pädagogische Verhaltensmodifikation"- Begabung & Chancengleichheit (--> Bloom: Intelligenzentwicklung

sei mit früher Kindheit weitgehend abgeschlossen, deshalb Fokus auf Frühförderung)"

- Erziehungsverhalten und -stile (--> Tausch: schichtspezifische Unterschiede"

- Bedienungen des Schulerfolgs"- Qualität des Lehrerurteils, Lehrerpersönlichkeit &

Unterrichtsmerkmale"- Aufbereitung des Wissenstandes""

- starke Erweiterung des Forschungsfeldes

Deutsche Forschungs-gemeinschaft""""Max-Planck-Institut

- neue Ansätze, die in aktuell bedeutsamen Feld wesentlichen Fortschritt erwarten lassen"

- Interdisziplinarität"- Nachwuchsförderung"- Bis zu 25 Einzelprojekte bei 6 Jahren Dauer ""SCHOLASTIK-Studie

Neue Paradigmen"""Kognitive Lernvoraussetzungen""""

Prozess-Produkt-Paradigma wird durch Novizen-Experten-Paradigma abgelöst""- Identifikation Hochbegabung"- Selbstgesteuertes Lernen & Untersuchung erforderlicher

individueller Voraussetzungen & Kompetenzen"- Erweiterung des Erwartung-Mal-Wert-Modells der

Leistungsmotivationstheorien um sogenannte tätigkeitsspezifische Vollzugsanreize"

- Flow-Erlebnisse & Selbstbestimmungstheorie der Motivation

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"Pädagogische Situation""Bestandteile!

"� ""

Evaluation & Leistungsvergleiche"""""Internationale Kooperation"""Sonstige

- 2 Trends:"- Flächendeckende Einführung von Evaluationsmaßnahmen an

Hochschulen zur Verbesserung der akademischen Lehre"- Durchführung von über-/ regionalen Leistungsvergleichsstudien

zur Diagnose systembedingter Defizite""- stärkere Beteilungen deutscher Wissenschaftler an internationalen

Diskussionen"- Stärkere Kooperation ausländischer Wissenschaftler mit Deutschen""- Reflexion über aktuellen Status der Pädagogischen Psychologie"- Selbstverständnis"- Interdisziplinarität"- Offenheit für Entwicklungen & Bereitschaft zur Auseinandersetzung

mit Ideen als wichtige Voraussetzung des wissenschaftlichen Fortschritts (--> Implikation eines problematischen Eklektizismus nicht in jedem Fall gegeben)

Gegenstandsbereich - Erziehung (Fischer)"- Erziehungseinflüsse (Weinert)"- Bedingungen & Prozesse der Veränderung, die längerfristig einen

Einfluss auf die individuelle Persönlichkeitsentwicklung bei den Erzogenen haben.

Lernende Person""""Erziehende & Lehrende"""Medien""Umwelt

- Steht im Zentrum."- Lernende als aktiv konstruierendes Wesen von Bedeutungen &

Wissenstrukturen""- verfügen über differenziertes Hintergrundwissen"- Ausübung des Berufes ist häufig mit sozialen Merkmalen verbunden

(Macht, Amtsautorität, etc.)""- werden zur Vermittlung von Inhalten eingesetzt""- pädagogische arrangiert"- natürlich

Erziehungspsychologie

Gegenstand""""""

- psychische Vorgänge, die im Zusammenhang mit Erziehung bedeutsam sind"

- Mittelpunkt: Zwischenmenschliche Interaktionen zwischen Erziehern & Erzogenen"

- Erziehung als spezifische Form der Verhaltensmodifikation"- Intentionale Erziehung: absichtlich ausgelöst"- Funktionale Erziehung: unabsichtlich ausgelöst. Beobachtungslernen/

stellvertretende Konditionierung

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Geschichte""""""Forschungs-schwerpunkte

30er Jahre: Kurt Lewin weißt nach, dass jugendliches Verhalten in Gruppen sich systematisch ändert, wenn das Verhalten des Gruppenleiters nach vorgegebenem Plan variiert wird"--> Verhalten ist erlernter und nicht nur von persönlicher Veranlagung/ Begabung abhängig""- elterliches Erziehungsverhalten"- Lehrer-Schüler-Beziehung"- bestimmte erzieherische Grundhaltung scheinen bereichsübergreifend

generelle Bedeutung zu besitzen"- Echtheit"- Verständnisvolle/ emotionale zugewandte Grundlagen "- mäßig lenkende Aktivität des Erziehers

Erzieherverhalten - Erziehungsstile: mit indirekten Verfahren näherungsweise erfassbar."- Deduktive Verfahren: Abstrahierung Vorannahmen aus der Erfahrung

und nachfolgender empirische Bestätigung"- Induktiv-hermeneutische V.: Erschließung der Stile aus

Beobachtungsdaten als sogenannte sinneinheitliche Komplexe"- Induktiv-statistische Verfahren: statische Gruppierungsverfahren

(Faktorenanalyse/ Clusteranalyse)!- Erziehungseinstellungen: mit indirekten Verfahren näherungsweise

erfassbar.!- Erziehungsabsichten: mit indirekten Verfahren näherungsweise

erfassbar.!- Erziehungspraktiken: direkt beobachtbar & experimenteller Analyse

zugänglich

Forschungs-ansätze

- taxonomisch-klassifizierend: !- Bedingungsanalytisch: Aufdeckung der Wirkungsrichtung des

erzieherischen Verhaltens --> Optimierung des Verhaltens bekommt große Bedeutung --> seltene Anwendung wegen schwierigem experimentellen Vorgehen"

- Interventionsorientiert: Möglichkeiten eines planmäßigen Eingreifens & Ziel der Optimierung des Erziehungsprozesses. Erhebliche Methodische Probleme.

Ökosystemischer Erziehungsprozess""""

- transaktionale Wechselbeziehungen zwischen Erziehungsbeteiligten und der sozialen/ materiellen Umwelt"

- Erziehungspartner beeinflussen sich gegenseitig"- Intrapersonelle Prozesse"- Interpersonelle Prozesse"- Wechselwirkung zwischen intrapersonellen & interpersonellen

Prozessen und externen Faktoren"- Erfahrungen der bisherigen Lernvergangenheit"- Gleichzeitige Erfahrungen aus anderen Zwischenmenschlichen

Interaktionen"- Objektivierte Erfahrungen aus Medien

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"Erziehungsbegriffe!

"

"� ""Gegenstand!

"

Implizite Persönlichkeits-theorien""Implizite Führungs-theorien

Beinhalten vorwissenschaftliche Annahmen über vermeintliche Zusammenhänge von Merkmalen/ Eigenschaften des Erziehungspartners""Annahmen über Auswirkungen von bestimmten Erzieherverhalten

Erziehung

Definition Alle Vorgänge die der Vermittlung von Wertvorstellungen/ Verhaltensnormen einer Gesellschaft (auf die nachfolgenden Generation) dienen

Normativ""Präskriptiv"""Deskriptiv""Prozessual

Definition von Erziehung über die Angabe anzustrebender Ziele""Erziehungsbegriffe stellen Handlungsempfehlungen zur Zielerreichung in den Mittelpunkt""Beschreibung von Erziehung mittels in der Realität beobachtbarer Vorgänge""Orientierung an spezifischem Handeln des Erziehers in Interaktionen

Erziehungsziele""""Erziehungs-ideologien

- Sollvorstellungen über das was im Erziehungsprozess angestrebt wird"- Zielorientierte Erziehung ist stets intentional"- Erste Konkretisierungsstufe: Erziehungsprinzipien. ""Allgemeine Erzieherische Denkweisen

Bildungspsychologie

Formale Ebene"""""Inhaltliche Ebene"""Komponenten des Bildungsbegriffs

- Bildung als Produkt: überdauernde Ausprägung der Persönlichkeit, die unter gesellschaftlich-normativer Perspektive wünschenswert sind"

- Bildung als Prozess: Aufbau,sowie Art & Weise der sozialen Vermittlung der wünschenswerten Persönlichkeitsmerkmale""

Welche Persönlichkeitsausprägungen sind gesellschaftlich wünschenswert?""1. Verfügbare Wissensbestände & kulturelle Fähigkeiten"2. Im sozialen Umgang erfahrbare kommunikative Kompetenz &

Austrahlung

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Inhalte""""Ebenen""""Dimensionen

- gesellschaftlich-normativ erwünschte Persönlichkeitsausprägungen"- Strukturen dieser Persönlichkeitsmerkmale"- Gezielter Aufbau und Modifikation der Persönlichkeitsmerkmale""Makroebene: Bildungspolitisch relevante Gesamtsysteme"Mesoebene: Institutionen und deren Rahmenbedingungen"Mikroebene: individuelle Lernbedingungen""- Chronologischer Einfluss von Bildungsinstanzen"- Handlungsebene"- Aufgabenbereiche der Bildungspsychologie"- (Zielpopulationen)

Bildungskarriere

Familie""""""""Vorschule"""""Primärbereich/ Sekundärbereich/ Tertiärbereich""""""Mittleres Erwachsenenalter"""""""Höheres Erwachsenenalter

- Vermittlung sozialer Basiskompetenzen/ Selbstständigkeit/ ethische Grundhaltungen"

- Primäre Bildungsfunktion: Entwicklung kommunikativer Kompetenzen & intellektueller Fähigkeiten"

- Sekundäre Bildungsfunktion: Beeinflussung der Persönlichkeitsentwicklung durch elterliche Einstellungen & Umgangsweisen mit Misserfolgen""

- Bis 70er: Überbetonung des sprachlich-kognitiven Dimension --> Funktionsansatz"

- Ab Ende 70er: autonome Gestaltung sozialer Situationen --> Situationsansatz!"

- Kernthemen der Bildungspsychologie"- Primär: Grund-/ Volksschule"- Sekundär: Bildungsweg bis zu bestimmtem Abschluss (Abitur, Mittlere

Reife, Hauptschulabschluss)"- Tertiär: Ausbildungsschritte im Anschluss an Sekundärbereich"- Diskussion: reine Wissensvermittlung durch Aufbau von

Schlüsselqualifikationen zu ersetzen""- Erwachsenenbildung (30-60 LJ) im Anschluss an Berufsausbildung/

Studium"- Bildung innerhalb des Erwerbssystems vs. Bildung im Privatbereich"- 3 Aspekte der erwachsenen Lernenden: "

- Lange & Komplexe Lerngeschichte"- Nutzenorientierung (--> ungeduldig)"- Verschiedene Verhaltenserwartungen an die Lernumwelt""

- Seniorenbildung... Hauptsächliche Teilnahmemotive:"- Informationsgewinn"- Kommunikation & sozialer Kontakt"- Kompensation versäumter Bildungsmöglichkeiten"- Identifikation

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� ""

"� ""Selbstreguliertes Lernen""

"

"

Aufgabenbereiche

Forschung""Beratung""""Prävention & Intervention""Bildungscontrolling

Bildungsprozesse beschreiben & verstehen""- Unterstützung bei Entscheidungsfragen erfolgt als Individuell,

Organisation oder Systemberatung"- Beratungstätigkeit kann aktiv oder reaktiv sein."""""- Evaluation: wissenschaftsgestützte Untersuchung der Effektivität und

Effizient durchgeführter Maßnahmen & Kompetenzen"- Controlling: abgeschwächter und umfassender Begriff unter dem

singuläre Evaluationsaufträge/- Prozesse permanent kontrolliert & beurteilt werden

Ausgewählte Themen

Grundgedanke"""Ebenen

Reduktion des Ausmaßes an Fremdbestimmung beim Lernen, sowie Erhöhung der Selbstständigkeit""1. Kognitive Strategien"

• Regulation des Verarbeitungsmodus"• Memorierstrategien"• Elaborationsstrategien"• Organisationsstrategien"

2. Metakognitive Strategien"• Steuerung des Lernverhaltens"• Planung"• Überwachung"• Evaluation"

3. Motivationale Regulation"• Ziel- und Ressourcenmanagement"• Internalisierung von Lernaktivitäten und sinnvolle Unterstützung des

Fortgangs

Idealprozess 1. Zielsetzung durch den Lernenden"2. Auswahl der kognitiven Strategie. Welche Strategie führt unter gegebenen

zeitlichen Bedingungen zum Lernziel? --> Konditionales Wissen"3. Evaluation des Erfolgs der Lernhandlung"4. Gesamter Prozess wird durch anhaltende Motivation getragen

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"Forschungsprojekte!

"Leistungsbeurteilung!

"� ""

"Versuch alle Gegensätze zu überwinden und eine vermittelnde theoretische Position einzunehmen: Lerntheoretisches Modell von Heimann & Schulz"

Instruktionsprinzipien bei der Vermittlung von selbstgesteuertem Lernen

- Vermittlung der relevanten Strategie"- Vermittlung Konditionalen Wissens"- Einübung von Strategien"- Pädagogische Anleitung"- Arbeit in kooperativen Kleingruppen"- Verwendung verschiedener Anforderungen und Handlungskontexte

Individuelle Arbeitszeit für die Schule""E-lecturing""""""Lebenslanges Lernen

- Mikroebene"- Quantitativer Aspekt vs. Qualitativer Facetten""- E-Learning: Lernen mit neuen Informations-/

Kommunikationstechnologien"- E-Lecturing als Anwendung der Prinzipien des E-Learning auf

eine universitäre Vorlesung"- Höheres Maß an Selbstständigkeit und Eigenverantwortung""- Mesoebene: selbstreguloiertes Lernen als obligatorischer

Bestandteil des Unterrichts; lernen in Gruppen sollte an Bedeutung gewinnen; motivationsförderliches Feedback"

- Makroebene: Betonung des individuellen Kompetenzerwerbs & Erwerbs von Kompetenzen zur Motivationsförderung

Diagnostische Qualität von Zensuren""""Bezugsnormorientierung

- Mangelnde Vergleichbarkeit der Noten "- Halo-Effekt der Noten verschiedener Unterrichtsfächer"- Soziale Schichtzugehörigkeit"- Antipathie/ Smpathie""Vergleichsperspektive der schulischen Leistungsbeurteilung"- Soziale Bezugsnorm: Vergleich mit Klassenkameraden"- Individuelle Bezugsnorm: Vergleich mit vorangeganger Leistung "- Sachliche/ kriteriale Bezugsnorm: Vergleich mit Erreichen eines

Kriteriums

Instruktion als Optimierung von Lernprozessen (Weinert)

Herbartianer"""Reformpädagogik""""Arbeitsschul-gedanke

Formalien des Unterrichts: Vorbereitung - Darbietung - Verknüpfung - Zusammenfassung - Anwendung""Annahme: Seele arbeitet nach bestimmten Gesetzen. Psychisches Geschehen folgt gleichen Gesetzmäßigkeiten wie physischem --> nur ein naturgemäßer Weg im Unterricht""Selbsterlebenlassen. Lehrer als Meister der methodischen Behandlung

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"--> Didaktisches Modell betrachtet Unterrichtsplanung als System zusammenhängender Entscheidungen, die hinsichtlich Gültigkeit legitimiert & empirische geprüft werden müssen."Kriterien zur Beurteilung von Lehrern (Amerikanische Gesellschaft für Erziehungswissenschaftliche Forschung):"Eigene Zensuren & Interesse des Lehrers. Beherrschung des Lernstoff, Fähigkeit zur Lehrplanorganisation. Emotionale & soziale Angepasstheit. Positive Pädagogische Überzeugung. Zufriedenheit des Schulrates/ Eltern/ Schüler. Einfluss auf momentane und zukünftige Leistungen & Verhaltensweisen.""Bedingungen von denen die Bevorzugung einer Lehrmethode abhängen:"Lehrtraditionen. Soziale Lernerfahrung. Pädagogische Tradition. Persönliche Bedürfnisse des Lehrers. Bedingungen der Schule. Forschungsergebnissen der Lernpsychologie.""Instruktionsoptimierung""Erfordert Nennung von Bewertungskriterien für besser & schlechter""

"Acht Schritte

Lerntheoretisches Modell

- Berücksichtigung individueller & soziokulturelle Voraussetzungen, sowie individueller & sozialer Ziele"

- 4 aufeinanderbezogene Entscheidungsebenen:"- Intentionen: begründete Entscheidungen über kognitive/ affektive/

psychomotorische Ziele"- Themen: konkrete Inhalte des Unterrichts"- Verfahren/ Methoden: 5 Ebenen des Methodenproblems:

Verfahrensweisen, Artikulation/ Sozialformen/ Aktionsformen des Unterrichts, Unterrichtsstile"

- Medien/ Unterrichtsmittel

Basiscurricula"""Differenzierungs-curricula

- Lernziele die von möglichst allen erreicht werden sollen"- Können von allen Schülern in der gleichen Zeit durchlaufen werden""- Nach Beendigung der Basiscurricula können (vor allem)

leistungsstärkere Schüler weiterführende Aufgaben bearbeiten

1. Konkretisierung der Lernziele

- Lernziel soll die beabsichtigen Ergebnisse des Unterrichts beschreiben und die Unterrichtsabsicht verdeutlichen & Endverhalten definieren."

- Endverhalten wird definiert durch Bestimmung/ Bezeichnung des beobachtbaren Verhaltens"

- Vorteile: Orientierung des Unterrichts an konkreten Zielen, Differenzierung & Präzisierung der Lehrabsichten, Evaluation des Unterrichts"

- Nachteile: leichte Operationalisierbarkeit trivialer Lernziele. Gefahr von Unterrichtsschematisierung, Vernachlässigung komplexer Ziele, Herleitung konkreter Lernziele aus allgemeinen"

- Kognitiven Bereiche der Lernziel-Taxonomie (Bloom et al.): Kenntnisse. Verständnis. Anwendung. Analyse. Synthese. Beurteilung.

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"Individualisierung als Mittel der Instruktionsoptimierung

2. Diagnose relevanter Lernvoraussetzungen bei Schülern""""""""

3. Abbau interindividueller Unterschiede""

4. Analyse der Lernaufgaben"""""""""""""

5. Motivation der Schüler""

6. Steuerung & Unterstützung der individuellen Lernprozesse ""

7. Diagnose der Lernergebnisse""

8. Bereitstellung zusätzlicher Lernmöglichkeite & Lernhilfen

- Intelligenzquotient/ sonstiger durchschnittlicher Wert für allgemeine kognitive Leistungsfähigkeit"- Konsequenz: Variation der Lernziele/ Lernzeit/ Lernunterstützung"

- Aufgabenrelevante Vorkenntnisse"- Konsequenz: Ausgleich begrenzter Vorkenntnislücken"

- Aufgabenrelevante Fähigkeiten"- Konsequenz : einzelne/ systematische kompensatorische

Instruktionshilfen"- Präferenzen für bestimmte Unterrichtsinhalte/ -stile"

- Konsequenz: Berücksichtigung dieser Information bei der Auswahl der Differenzierungscurricula""

….in den Lernvoraussetzungen"1. Nachhilfeunterricht: Hat sich im Mastery Learning-Modell bewährt"2. Teil-/ zeitweise Leistungsgruppierung""1. Inhaltliche Beschreibung der Lernaufgabe"2. Differenzierung der Lernzielkomponenten"3. Beschreibung der notwendigen untergeordneten Kenntnisse &

Fähigkeiten"4. Bestimmung der typischen Lernprozesse"- Planung der letzten beiden Punkte mittels des Lernkomponenten- &

Lernprozess-Modelle (Gagne) "- Gagne: Wahrscheinlichkeit mit der ein Lernziel erreicht wird, hängt von

Verfügbarkeit relevanter Vorkenntnise und der Art des Unterrichtes ab"- Typen von Lernprozessen: Signallernen. Reiz-Reaktion-Lernen.

Kettenbildung. Multiple Diskrimination. Begriffslernen. Regellernen. Problemlösen. Jeweils niedrigere Lernart als notwendige (nicht hinreichende) Bedingungen zu Erklärung höherer Lernformen""

Aktuelle Motivation & langfristiger Aufbau stabiler Motivsysteme"""- Art der Lernprozesse wirkt sich aus auf Auswahl günstiger äußerer

Lernbedingungen"- Instruktionsrelevante Merkmale des Lernenden"""Kontinuierliche, möglichst informelle Überprüfung des individuellen Lernfortschritts""- Lernschleifen unterschiedlicher Größen"- Zusatzunterr icht um Lernleistungsunterschiede frühzeit ig

auszugleichen (mastery learning-Modell)

Individualisierte Instruktion

Zunehmende Anpassung des Unterrichts an die internen Bedingungen des lernenden Individuums durch Variation der Lernziel/ Lehrmethoden/ Lernhilfen/ Lernmaterials/ Lernzeit

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"Lernpsychologische Gesetzmäßigkeiten als Mittel der Instruktionsoptimierung!

""""""

4 Grundformen""""""""""""""""Programmierte Unterweisung

- Bildung relativ homogener Leistungsgruppen durch Berücksichtigung bestimmter Leistungsmerkmale"

- Durchlaufen eines Lehrgangs durch Berücksichtigung relevanter Vorkenntnisse"

- Verwendung unterschiedlicher Lehrmethoden durch Berücksichtigung bestimmter Fähigkeitsschwerpunkte"- Deduktiver Unterricht: besser für ältere & intelligentere Schüler"- Klare & detaillierte Struktur: hilft vor allem unsicheren, ängstlichen,

schwächeren Schülern"- Ordnungsstiftende Fragen bei Bearbeitung Sachtext: Vorteilhaft für

Personen mit schwachem assoziativem Gedächtnis"- Ermöglichung individueller Wahlen zwischen verschiedenen

Instruktionsformen"- Glaser: Lernen erfolgt letztlich immer individuell. Besonders eignet sich

für individualisierte Instruktion die programmierte Unterweisung""- Annahmen:"

- Schlüter unterscheiden sich in der erforderlichen Zeit und Übung"- Es sollen Bedingungen geschaffen werden, sodass jeder Schüler die

Lerneinheiten in seiner eigenen Geschwindigkeit und mit notwendigem Maß an Übung durchlaufen kann"

- Auch Grundschüler können mit Minimum an direkter Instruktion arbeiten"

- Bei der Arbeit innerhalb einer Sequenz von Lernschritten sollte keine Einheit übersprungen werden"

- Regelmäßige Beurteilung sollte vorgesehen sein

Instruktions-prinzipien

- Lernender muss auf Lernaufgabe eingestellt werden: Motivation/ Deckung der Aufmerksamkeit/ Aktualisierung der Ankerbegriffe/ Aufbau Bezugssystem --> Advanced organizers"

- Bei der Vermittlung des Inhaltes sollte aufnehmend-rezeptive (effektiv bei Informationsvermittlung) und entdeckende Lernverfahren (effektiv bei Transfereffekten) kombiniert werden"- Problemorientiert/ Sturkturierungshilfen: Hilfestellung bei... Präzisierung

des Problems/ Problemanalyse/ Hypothesenbildung/ Hypothesenüberprüfung/ Zusammenfassung der Erkenntnis"

- Ergebnisorientiert/ Lösungshilfen: Hilfestellung bei... Aufgabenstellung/ Handlungsanweisung/ Identifikation bedeutsamer Komponenten/ Generalisierung des relevanten Beziehungszusammenhangs/ Festigen des Gelernten"

- Forderung & Aufrechterhaltung der aufgabenbezhogenen Aktivität des Lernenden"

- Regelmäßige/ verteilte/ variable Übung als Voraussetzung für langfristigen Lernerfolg"

- Vermittlung von Einsicht & Erschließung von Sinn"- Möglichst unmittelbare Rückmeldung über Lernfortschritte

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"

"Vier Grundformen des Lernens!

Lehren

Schulische Lehre"""""Hochschullehre"""Erwachsenenbildung

- Prozess-Produkt-Paradigma: welche Unterrichtsprozesse werden von Lehrern initiiert, deren Schüler hohe Lernzuwächse erzielen"

- Modell der d8irekten Instruktion: stark strukturierter, lehrergesteuerter Unterricht mit reichlich Übungsgelegenheiten ""

- Evaluation der Lehrqualität & Maßnahmen zur Steigerung"- Wert studentischer Lerhveranstaltungsevaluation""- Entwicklung & Evaluation erwachsenenspezifischer Lehrmodelle

Lernen

Pädagogische Interaktion"""Psychologischer Lernbegriff

- Erwerb von Wissen und bestimmter sozialer Umgangsformen (Schule)"

- Prototypen: vom Lehrer organisierter Unterricht & erziehende Eltern""- sehr viel weiter gefasst

Aussensteuerung"""Innensteuerung

- Anpassung an Umwelt: Kontrolle des Verhaltens durch Umweltreize"- Reiz-Reaktion-Lernen vs. Instrumentelles Lernen!"- Aktive Gestaltung der Umwelt: Aktivität geht von der Person aus "- Begriffsbildung/ Wissenserwerb/ kognitives Lernen vs. Handeln/ Problemlösen

Reiz-Reaktions-Lernen""""""Instrumentelles Lernen""""Kognitives Lernen"

- Unbedingter Reiz --> unbedingte Reaktion"- Unbedingter Reiz + Neutraler Reiz --> Reizsubstitution"- Neuer Reiz löst ähnliche/ gleiche Reaktion wie unbedingter Reiz aus.

Neutraler Reiz wird so zu bedingtem Reiz"- Watson: klassisches Konditionieren, Bedingen, Signal-Lernen, reaktives

Lernen""- Verhalten als Instrument um entsprechende Konsequenz hervorzurufen"- Motivationsabhängig"- Situationsabhängig"- Instrumentelles Lernen führt zu gewohnheitsmäßigem Verhalten""- Kognitionen: Vorgänge durch die Organismus Kenntnis von der Umwelt

erlangt"- Begriffsbildung:!

- Eigenschaftsbegriffe: klassische Theorie (Inhalt des Begriffs ist seine logische Struktur) vs. Prototypentheorie (Begriff wird durch einen Prototyp repräsentiert)"

- Erklärungsbegriffe

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"� ""� ""

"

"

""""Handeln & Problemlösen

- Wissenserwerb: Begriffsbildung, Assimilation, Repräsentation, Verletztheit, Art der Erfahrung, Verwendungszweck, Bewusstheit, Ausmaß der Lenkung, Motivation""

- Modell-Lernen: Sozial-kognitive Lerntheorie von Bandura. Vorläufer der Handlungstheorien"

- Planvolles Handeln: dynamische Prozesse"- Entscheidung: Ausbildung einer Intention & Entwicklung eines flexiblen

Handlungskonzeptes"- Handlungsregulation: Realisierung eines Handlungskonzeptes bis zur

Zielerreichung"- Problemlösen: Sonderfall von planvollem Handeln"

- Unwerünschter Anfangszustand"- Erwünschter Zielzustand"- Barriere zwischen Überführung des Anfangszustandes in den

Zielzustand

Intelligenz & Vorwissen

Epistemologische Überzeugungen

Epistemologische Überzeugungen

- Annahmen einer Person über die Natur des Wissens"- Subjektive Vorstellung über die Objektivität/ das Richtige/ die

Aussagekraft/ die Herkunft von Wisen

Perry: Modell der intellektuellen & ethischen Entwicklung"""""""""Schommer: Modell unabhängiger Dimension

- Entwicklung epistemologischer Überzeugungen hänge stark von der Ausprägung intraindividuelle kognitiver Prozesse ab"

- Überprüfung mittels Checkliste of Educational Values (CLEV)"- 4 Kategorien:"

- Dualism: Ausgehen von einer absoluten Wahrheit"- Multiplicity: es gibt drei mögliche Kategorien: richtig - falsch -

unbekannt"- Contextual Relativism: Wissen als relativ & kontextbezogen. Wissen

wird aktiv-konstruktiver Prozess angeeignet"- Commitment within Relativism: individuelle Annahme der Richtigkeit/

Wichtigkeit von Wissen. Moralisch-ethische Begründung""- System 5 relativ unabhängiger Dimension"

- Quick Learning: Lernen schnell vs. schrittweise"- Fixed Ability: Lernfähigkeit ist angeboren vs. Veränderbar"- Simple Knowledge: Wissen als isolierte, einfache Fakten vs.

Komplexes, vernetztes System"- Certain Knowledge: Wissen ist sicher vs. Unsicher"- Source of Knowledge: Wissen wird durch Autoritäten vermittelt vs.

Selbst aktiv konstruiert

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"� ""Intelligenz = Fähigkeit zur Anpassung an neuartige Bedingungen & zur Lösung neuer Probleme auf der Grundlage vorangehender Erfahrungen""Wissen:""- Platon: apriorisches Wissen --> Wissen wird deduktiv erlangt: absolute Wahrheit wird durch logisches

Denken erschlossen --> Rationalismus --> Rene Descartes"- Aristoteles: Sinneserfahrung als einzig wahre Wissensquelle --> Wissen wird induktiv erlangt: Ableitung

von Erkenntnissen aus Erfahrung --> Empirismus --> John Locke"- Behaviorismus: Wissen als Besitz von Reiz-Reaktionsverbindungen/ Aktivitätsmustern"- Kognitive Sicht: Wissen als Besitz von Konzepten & kognitiven Fähigkeiten zur Wiedererkennung &

Konstruktion von Symbolmustern"- Situative Sicht: Wissen ist in der Welt verteilt"- Kognitionspsychologie"

- Wissenspsychologie: Modelle der Wissensrepräsentation, Erwerb von Wissen, Anwendung von Wissen, Wissensveränderung"

- Fragestellung: Welche Rolle kommt der Analyse von Wissensprozessen in verschiedenen Teilbereichen der Psychologie zu?"

- Wissenstypen:"- Praktisches & theoretisches Wissen (geht zurück auf Aristoteles)"- Deklaratives & prozeduales Wissen (cognitive Science/ Wissenspsychologie)"- Explizites & implizites Wissen"- Focal knowledge (Wissen über Objekt/ Phänomen) & Tacit Knowledge (Wissen als Werkzeug für

Umgang mit dem im Fokus stehenden Wissen)"- Wissensleiter:"

- Zeichen: kleinste Einheit"- Daten: sinnvoll kombinierte Folge von Zeichen, ohne Verwendungshinweise"- Information: Datenwerden in Problemzusammenhang gestellt; Rohstoff für Wissensbildung"- Wissen:Verknüpfung von Information mit Erfahrung der Person und ihrem Vorwissen in

bedeutungshaltigem Kontext""Globale Intelligenzmodelle

Begabungsforschung""Expertiseforschung

Interesse an grundlegenden, angeborenen Fähigkeiten""Interesse an fortgeschrittenen Leistungen Erwachsener in beruflichen/ künstlerischen Domänen

Intelligenztheorien & Wissenstheorien

Strukturmodelle"""""

- Spearman 2-Faktoren-Theorie: g-Faktor & s-Faktor"- Thurstone Primärfaktorenmodell: mehrere voneinander unabhängige

Fähigkeiten (Sprachverständnis, Wortflüssigkeit, Rechenfertigkeit, Raumvorstellung, mechanisches Gedächtnis, Wahrnehmungsgeschwindigkeit, Schlussfolgern)"

- Guildford Intelligenzstrukturmodell: 5 Operationen (Kognition, Gedächtnis, divergentes Denken, Konvergentes Denken, Evaluation), 6 Produkte (Einheiten, Klassen, Relationen, Systeme, Transformationen, Implikationen), 4 Inhalte (figural, symbolisch, semantisch, behavioral)

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"Wissenspsychologie!

"

Wissensformen nach De Jong & Ferguson-Hessler!

Hierarchische Modelle"""Emotionale Intelligenz""Multiple Intelligenzen

- Cattell fluide vs. Kristalline Intelligenz. G-Faktor übergeordnet"- Wechsler verbale & praktische Intelligenz. G-Faktor übergeordnet"- Jäger Berliner-Intelligenzstruktur-Modell""- Salovey & Mayer"""- Gardner. 8 voneinander unabhängige Intelligenzen (linguistische, logisch-mathematische, visuell-räumliche, musikalische, körperlich-kinästhetische, interpersonale, intrapersonelle, naturalistische)

4 Themenbereiche"""- Erwerb von Wissen"- Repräsentation & Organisation von Wissen im Gedächtnis"- Prozesse des Abrufs von Wissen"- Anwendung des Wissens beim Denken & Handeln

Vorwissen"""Chunking """Prozedualisierung von Wissen""""""Problemlösen

Lernen als ständiges Wechselspiel zwischen Rückgriff auf Bekanntes und Bewältigung neuer Situationen""Prozess des Bildens bedeutungstragender Einheiten im Kurzzeit-/ Arbeitsgedächtnis. Informationsverdichtung""- Umwandlung von deklarativem Wissen in prozedurales Wissen"- ACT-Theorie: Adaptive Control of Thought Theor.: Modellierung von

Wenn-Dann-Regeln"- Deklarative Stufe: Wissenserwerb"- Kompilation: Umwandlung von Deklarativem Wisen"- Tuning: Feinabstimmung des prozeduralen Wissens""

Individuum verfolgt ein Ziel, welches durch eine Barriere blockiert wird. Wohl vs. Schlecht definierte Probleme"- Vernetztheit von Variablen"- Eigendynamik des Systems"- Intransparenz der Variablen & Vernetzung"- Irreversibilität von Entscheidungen"- Informationsflut"- Nebenwirkungen von Entscheidungen

Wissensarten""""""Wissensmerkmale

1. Situationales Wissen"2. Konzeptuelles Wissen. Statisches Faktenwissen"3. Prozedurales Wissen"4. Strategisches Wissen: metakognitives Wissen über Gestaltung des

eigenen Problemlöseverhaltens""1. Hierarchische Struktur: oberflächlich vs. Tief verarbeitet"2. Innere Struktur: isolierte Wissenseinheiten vs. Vernetztes Wissen"3. Automatisierungsgrad: deklarativ vs. Kompiliert"4. Modalität: bildlich vs. Propositional-analytisch "5. Allgemeinheitsgrad: generell vs. domänenspezifisch

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"

"""""

Zusammenspiel von Intelligenz & Wissen

Weinert: Intelligentes Wissen""""""Ackerman: Ability of skilled Performance""""""""Sternberg: Triarchische Theorie

- Niveau der Intelligenz beeinflusst das kognitive Lernen: Je mehr Anknüpfungspunkte sich im vorhandenen Wissen finden, desto leichter kann neuer Lernstoff in vorhandene Strukturen integriert werden"

- Hohe Intelligenz ist nur von Vorteil, wenn sie in bereichsspezifisches Wissen umgesetzt wird""

- 3 Komponenten der Intelligenz: Prozesskonstrukt, Interessenkonstrukt, Persönlichkeitskonstrukt"

- 3 Phasen:"- Kognitive Phase: Aufgabenistruktion verstehen, mit Zielen vertraut

werden, Strategien formulieren"- Assoziative Phase: Einübung von Strategien, Leistung wird

schneller & fehlerfreier"- Autonome Phase: Automatisierung der Fertigkeiten""

- Analytische Intelligenz"- Kreative Intelligenz"- Praktische Intelligenz: akademisches Wissen vs. Praktisches Wissen

(Tacit Knowledge)

Messung von Intelligenz & Wissen

Akademische Intelligenz""Praktische Intelligenz""""""Wissen

Meist Tests mit Zeitbeschränkung zur Bearbeitung kurzer Aufgaben (APM, BIS, HAWIE, IST, KFT, LPS, SPM)""Fokussierung auf diverse Aspekte:"- Konstruktion konzeptueller Modelle durch Interview/ lautes Denken"- Qualitative Interviews mit erfolgreichen Berufstätigen"- Einschätzung arbeitsverbundener Situationen und deren Relevanz durch

erfolgreiche Berufstätige"- Beschreibung einer idealen Arbeitsumgebung""Häufig über MC-Format

Ausgewählte Messverfahren

- Interview"- Concept Maps: grafische Erfassung von Wissen. Proband zeichnet

konzeptuelles Netzwerk zur Simulation hypothetisch angenommenen Wissens"

- Netzwerkanalysen"- Komplexe Simulationen"- Lautes Denken

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� ""Komponenten!

"� ""

"

Selbstregulation

Kognitiv""Motivational""Metakognitiv

Konzeptionelles & strategisches Wissen""Invitation & Aufrechterhaltung""Planung, Selbstbeobachtung, Reflexion, adaptive Anpassung

Modelle

Prozessorientierte""""""""""""""Schichtenmodelle

- kybernetisches Modell von Wiener (IST-SOLL)"- Neuere Modelle bedienen sich meist 3 Phasen:"

1. Präaktionale Phase: Forethougt Phase. Handlungsplanung & Lernvorbereitung. "• Aufgabenanalyse"• Ausbildung selbstmotivierender Überzeugungen"

2. Aktionale Phase: Performance/ volitional Control Phase. Eigentliche Lernhandlung & Aufrechterhaltung/ Optimierung der Handlungsausführung & Self-monitoring"

3. Postaktionale Phase: self-Reflexion Phase. Einschätzung der Handlungsergebnisse"

- Pintrich: 4 Phasen. Separate Phase für Monitoring. 4 Regulationsaspekte (Kognition, Motivation, Verhalten, Kontext)""

- Leopold & Leutner grenzen Mikroebene und Makroeben der Regulation voneinander ab"

- Boekarts 3-Schichten-Modell: "1. Wahl der kognitive Primärstrategien. Regulation der Prozessmodi!2. Nutzung metakognitiven Wissens & Strategien. Regulation der

Lernprozesse!3. Wahl von Zielen & Ressourcen. Regulation des Selbst "

- Landmann & Schmitz Hierarchiemodell!1. Ausführungsregulation. Auführung - Überwachung - Evaluation. Bei

Zielerreichung stop - sonst weiter..."2. Strategieregulation. Beobachtung der Strategieauswahl &

Regulation. Bei Zielerreichung stop - sonst weiter..."3. Mustererkennung. Bei Zielerreichung stop - sonst weiter..."4. Zielregulation. Überprüfung der Zielsetzung und möglicherweise

Anpassung."• Nach jeder Regulationsebene wird Ausführungsregulation

durchgeführt

Modell nach Pintrich

Kognition Motivation Verhalten Kontext

Präaktional Zielsetzung, Wissensaktivierung, Aktivierung metakognitiven Wissens

Zielorientierung, Einschätzung Selbstwirksamkeit/ Aufgabenschwierigkeit

Planung von Zeit & Anstrengung/ Selbstbeobachtung

Wahrnehmung der Aufgabe/ Kontext

Modell nach Pintrich

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"� ""

"

"� ""Klassifikation von Trainings!

Monitoring Metakognitive Bewusstheit, Kognitionsmonitoring

Bewusstsein für Monitoring

Bewusstsein für Monitoring, Selbstbeobachtung

Monitoring von sich ändernden Kontextbedingungen

Kontrolle Selektion & Anpassung kognitiver Strategien

Selektion & Anpassung motivationaler Strategien

Anpassung der Anstrengung, Hilfesuche

Änderung der Aufgabe, Kontext verändern

Postaktional Kognitive Beurteilung, Attribution

Affektive Reaktion, Attribution

Wahlverhalten Evaluation der Ziele des Kontextes

Kognition Motivation Verhalten KontextModell nach Pintrich

Diagnostik von Selbstregulation

Fragebogen"""""Lerntagebücher""""Beobachtungsverfahren""Interviews"""Denkprotokolle

- MSQL: Motivated Strategies for Learning Questionaire"- LASSI: Learning and Study Strategies Inventory"- LIST: Lernstrategien im Studium"- KSI: Kieler Lernstrategien-Inventar""- Abfrage des momentanen Zustandes/ des aktuellen

Strategieeinsatzes"- Kontinuierlich & zeitnah ""CHILD-Checkliste""retrospektiver Bericht über eingesetzte Strategien & prospektiv Bericht über geplanter Strategieeinsatz""Aussprechen aller Gedanken die während der Aufgabenbearbeitung präsent sind

LIST Differenzierung der Lernstrategien

- Kognitive Lernstrategien: Wiederholung, Elaboraten, Organisation"- Metakognitive Lernstrategien: Planung, Monitoring, Regulation"- Ressourcenbezogene Lernstrategien: Bereitstellung externer & interner

Ressourcen

Förderung der Selbstregulation

Inhalte der Maßnahme""Ansatzpunkt"""Altersstufe

Ganzheitlich vs. Ausgewählte kognitive/ motivationale/ metakognitive Aspekte""Direkt: setzt beim Lernenden direkt an vs. Indirekt als gezielte Umgestaltung der Lernumgebung""Ältere Schüler müssen sich mit zunehmend komplexerem Material selbstständig beschäftigen

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Allgemeine Prinzipien effektiver Trainingsgestaltung!

"� ""Langfristig organisierte Abfolge von Lehr-/ Lernsituationen. Durchgeführt durch ausgebildete Lehrkräfte durch absichtsvolle Planung & Invitation. Ziel ist Aufbau von Wissen & Erwerb von Fertigkeiten & Fähigkeiten""� ""

Direkte Förderung""""""Indirekte Förderung

direkt Schulung der Schüler (z.B zur Eigenmotivation)"- Kombination selbstregulativer und fachspezifischer Inhalte scheint günstig zu sein für den Trainingserfolg"- Kontinuierliche Selbstbeobachtung kann zu Reaktivität führen -->

Monitoring-Effekt""Optimierung der Lernumwelt"- Schaffung günstiger Lernbedingungen durch Orientierung an

Schülerinteressen, Unterstützung der Autonomie & der Schülerkompetenz"

- Direkte Strategievermittlung"- Modellverhalten

Unterricht

Grundlagen

Didaktische Theorien""""""Kognitionspsychologische Didaktik (Aebli)"""""""""""Instructional Design

- Klafki: Bildungstheoretische (später kritisch-konstruktive) Didaktik"- Zentral: Bedeutungsgehalt des Themas"

- Heimann/ Otto/ Schulz: Berliner Didaktik"- 4 Entscheidungsfelder: Ziel, Inhalte, Verfahren, Medien "- 2 Bedingungsfelder: Anthropogene & soziokulturelle

Lernvoraussetzungen der Lernenden""- Schwerpunkt: Lern-/ Verstehensprozesse durch Fokus auf

allgemeingültige Strukturmerkmale der Operations-/ Begriffsbildung --> kognitive Tiefengrammatik"

- Lernen müssen ihr Wissen selbst aufbauen"- Lernprozesse die durch laufen werden müssen: problemlösendes

Aufbauen, durcharbeiten, üben, anwenden"- Problem als Ausgangspunkt, dass zu den erforderlichen Operationen

führen Soll (möglichst in lebenspraktische Zusammenhänge eingebettet)"- Bearbeitung von Handlungen/ Begriffen/ Operationen soll tieferes

Verständnis & bewegliches denken erreicht werden"- Übung-/ Wiederholungsphasen zur Automatisierung & Konsolidierung"- Anwendung des Gelernten um es für neue Kontexte nutzbar zu machen""- Behavioristisch orientierte Modelle"

- Carroll: Lernerfolg = aktive Lernzeit / benötigte Lernzeit"- Guter Unterricht: Klarheit der Begriffe/ Erklärungen, vernünftige

Einordnung der Inhalte, Ausmaß an Wiederholungen, Klarheit der Anforderungen, Bekräftigung/ Verstärkung/ Rückmeldung

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""""""""""""""""""""""""Angebots-Nutzung-Modell

- Bloom: 90% können gute Leistungen erreichen, bei ausreichender Lernzeit --> mastery learning!- Guter Unterricht: schrittweise Darbietung der Inhalte, Rückmeldung

nach jeder Sequenz, zusätzliche Instruktionen bei nicht-erreichen eines Lernziels"

- Konzept des zielerreichendes Lernens!- Kognitionspsychologische fundierte Modelle!

- Ausubel: höhere Ebene beinhaltet allgemeinere Begriffe, die sich auf niedrigeren Ebene in spezifischere Begriffe auffalten"- Advance Organizer: Strukturierungshinweise/ Überblick über

Unterrichtsgegenstand"- Deduktives Vorgehen: Vom Allgemeinen zu spezifischen Details"- Integrative Aussöhnung: Verdeutlichung von Beziehungen/

Ähnlichkeiten/ Unterschieden"- Sequentielle Organisation: Kohärenz des Lernstoffes"- Verfestigung: Übung & Wiederholung"

- Bruner: Konfrontation mit Einzelfällen um dann auf gesetzmäßige Zusammenhänge zu schließen. Lehrer als zurückhaltender Moderator"

- Konstruktivistische Ansätze"- Situiertes (kontextgebundenes) lernen vs. Problemorientiertes Lernen"- Hohes Maß an Selbststeuerung"- 2 Modelle: anchored instruction & cognitive apprenticechip!- Direkte vs. Indirekte Instruktion!"

- Integratives systematisches Modell zur Erklärung von Schulerfolg"- Schulische & ausserschulische Determinanten des Schulerfolgs, werden

auf einem höheren Abstraktionsniveau zu komplexen Variablengruppen gebündelt"- Schulerfolg: Lern-/ Leistungsentwicklung & affektiv-motivationale &

persönlichkeitsbezogene Entwicklung"- Unterricht: Bildungsangebot vs. Nutzung des Angebots"- Lehrer: Lehrerkompetenzen & Lehrermerkmale als wesentliche

Determinanten für Qualität & Quantität"- Lernende: Vorwissen, Intelligenz, soziale Herkunft"- Klassenzusammensetzung: mittlere Klassen-Leistungsfähigkeit hat

Einfluss auf individuelle Leistungsfähigkeit"- Merkmale der Schule: Lernwirksame Schulen zeichnen sich aus durch

hohe Leistungserwartung, verantwortungsvolle Schulleitung, Konsens im Kollegium, positives Schulklima, systematisch Bewertung, intensive Zusammenarbeit mit Eltern

Anchored Instruction"""Cognitive Apprenticechip

- Lernumgebungen als narrative Anker"- Lehrkraft übernimmt Rolle des Moderators und zurückhaltenden

Betreuers""- „kognitive Meisterlehre“"- Aktivere Rolle & stärkere Anleitung unter Nutzung diverser Strategien:"

- Modeling, Coaching, Scaffolding, Fading, Artikulation, Cooperation, Reflection

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"Kooperatives Lernen - Konzepte

Direkte Instruktion"""Indirekte Instruktion

Klare Zielvorgaben, verständliche Darstellung von Inhalten, schrittweises Vorgehen""Unterrichtsgegenstand wird partiell selbst strukturiert/ transformiert/ konstruiert"--> entdeckendes Lernen & forschendes lernen (Discovery vs. Inquiry based learning), problemorientiertes & konstruktivistisch-orientierte Lernumgebungen

Erfolgreicher Unterricht

Kognitive Zielvariablen Motivational-affektive Zielvariablen

Strukturiertheit des Unterrichts

- didaktische Strukturierung (in Studien zu mastery learning und direkten Instruktion als lernförderlich erwiesen)"

- Strukturierung auf Verhaltensebene"- Kognitionspsychologisch

verstandene Strukturiertheit

- Selbstbestimmungstheorie nach Deci & Ryan --> Positive Wirkung auf basic Neefs (Autonomie, Kompetenz)"

- Geringes Ausmaß an Störungen wirkt sich positiv auf erlebte Herausforderung aus, diese wirkt sich positiv auf Interessenentwicklung aus

Inhaltliche Klarheit &

Kohärenz des Unterricht

inhaltliche Klarheit inhaltliche Klarheit führt zu höherer Zufriedenheit & höherer Motivation

Feedback - einfache Rückmeldung: KOR vs. KCR (knowledge of result vs. Knowledge of correct result)"

- Elaborierte Rückmeldung: weiterführende Informationen über das Ergebnis hinaus"

- Zeitpunkt der Rückmeldung: zeitnah

- insbesondere informationshaltige Rückmeldungen haben positive Effekte"

- Wirkung von elaboriertem informativen Feedback kann nicht salient werden, wenn einer intensiven Aufgabenbearbeitung aus dem Weg gegangen werden kann

Kooperatives Lernen

- positive Interdependenz"- Individuelle Verantwortung"- Gegenseitige Unterstützung "- Soziale Fähigkeiten"- Metakognitive & reflexive Tätigkeiten

- Positive Wirkung der STAD-Methode auf Selbstwirksamkeit, intrinsische Motivation, Zielorientierung"

- Positive Wirkung der Jigsaw-Methode auf ,basic needs'

STAD-Konzept""""""""

- Student Teams-Achievement Division"- Kombination aus Gruppenarbeit und Gruppenbelohnung mit mehreren

Phasen"1. Einführung ins Thema im Klassenverband"2. Bildung leistungsheterogener Gruppen: alle Gruppenmitglieder

müssen Aufgaben lösen"3. Individuelle Leistungsüberprüfung: Jeder bekommt Punkte die dann zu

Gruppenpunkten aufsummiert werden"4. Belohnung der Gruppe mit den meisten Punkten: Gewinnen kann nur

die Gruppe mit den besten Einzelleistungen.

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Jigsaw 1. Aufteilung in Stammgruppen & Bildung von Expertengruppen"2. Aus jeder Stammgruppe wird ein Mitglied in die Expertengruppe

entsandt"3. Bei Rückkehr in Stammgruppe erfolgt ,Berichterstattung‘ über Themen

der Expertengruppe

Übungen"""""""""""Kognitive Aktivierung""""""""Unterstützende Unterrichtsklima

- Speicherung & Festigung von deklarativem & prozessualem Wissen"- Entlastung des kognitiven Systems"- Positive Übungseffekt sind zu erwarten, wenn beim lernenden

ausreichende konzeptionelles Verständnis vorhanden ist vs. es gibt Zusammenhänge zwischen Entwicklung konzeptueller Verständnisse und prozessualer Fertigkeiten"

- Verteilte Übung ist effektiver als massierte"- Zu lange Zeiträume können Übungseffekt schmälern"- Over-learning: Weiterüben einer Tätigkeit, die man eigentlich schon

beherrscht. --> weder kurz- noch langfristiger Effekt""- Vertieftes Nachdenken & Anregung zu elaborierter Auseinandersetzung

mit Unterrichtsgegenstand"- Bezüge zu Vygostky & Piaget: konstruktivistische Theorien des

Wissenserwerbs"- Konfrontation der Schüler mit anderen Standpunkten"- Äquilibrationskonzept: Bestreben des Lernenden ein Gleichgewicht

zwischen existierenden Vorstellung & Konzepten, sowie neuen Informationen & Erfahrungen herzustellen""

- emotionale Grundtönung der Lehrer-Schüler-Beziehung"- Grundorientierung & Werthaltung & wahrgenommene Lernumwelt"- Individuelles Klima: Wahrnehmung einzelner Schüler"- Kollektives Klima: Wahrnehmung einer klasse

Schereneffekt""""""""Leistungsförderung vs. Leistungsausgleich"""Optimalklassenstudien ""

- Schüler die das Gymnasium besuchen haben größere Lerneffekte, als Schüler niedrigerer Schulformen"

- Leistungsschere öffnet sich bereits am Ende der Grundschulzeit"- Schüler einer 6-jährigen Grundschule haben gegenüber 4-jähriger

Grundschule keine Nachteile in der Leseleistung, jedoch verläuft die Entwicklung der 4-jährigen Grundschüler in Mathematik günstiger""

In Einzelfällen kann es gelingen Leistungsförderung und Leistungsausgleich zu realisieren."""- Untersuchung durch welche Merkmale, sich Klassen

unterscheiden die vergleichsweise hohe Zuwächse im kognitiven & affektiv-Motivationen Bereich erzielen"

- Positivklassen: zeigen positive Lernentwicklung,günstiges mathematisches Selbstkonzept, positive Einstellung zu Mathe. Unterscheiden sich von anderen Klassen durch effektive Nutzung der Lernzeit, vergleichsweise viel Kleingruppenunterricht, individueller Hilfestellung, Tendenz zu mehr Überlegungszeit

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Grenzen""""""""""Übergeordenete Dimensionen Unterrichtsqualität

- Überschneidungen von Unterrichtsmerkmalen bedeuten, dass sich die Effekte mehrerer Merkmale nicht einfach addieren lassen"

- Guter Unterricht lässt sich nicht zwangsläufig an der Anzahl überdurchschnittlich ausgeprägter Merkmale festmachen"

- Merkmale unterscheiden sich hinsichtlich Komplexität und Inferenzgrad"

- Identifizierten Merkmale sind eher domänenübergreifenden Natur"- Durch Einbezug domänenspezifischer Merkmale sind noch

bedeutsamere Effekte des Unterrichts zu erwarten.""1. Zeit zum Lernen"2. Klarheit & Kohärenz der Darstellung & Niveau der Verarbeitung von

Information"3. Unterstützendes Unterrichtsklima

Wissenserwerb

Was wird da erworben?

Deklaratives Wissen""Prozedurales Wissen""Metakognitives Wissen""""""Epistemologische Überzeugungen"

Fakten, komplexe Zusammenhänge, konzeptuelles Wissen""Können/ „Wissen wie“""Wissen über Wissen. Es können deklarative & prozedurale Aspekte unterschieden werden"- deklaratives Metawissen: Wissen über Personenmerkmale/

Aufgaben/ Strategien"- Prozedurales Metakognitivens Wissen: Planung/ Überwachung des

eigenen Vorgehens & remediales regulieren""- Art metakognitiven Wissens. Bezieht sich auf subjektive Auffassung,

was Wissen eigentlich ist"- Kuhn: Lernende sehen nur dann einen Sinn darin, sich mit

komplexen Sachverhalten auseinanderzusetzen, wenn sie nicht mehr an Absolutismus & Multiplismus glauben, sondern an Evaluatismus"- Absolutismus: Glaube an einfaches, absolutes Wissen/ Wahrheiten"- Multiplismus: Betrachtung aller Meinungen/ Positionen als

willkürlich"- Evaluatismus: Es kann mehrere verschiedene legitime Positionen

geben, die jeweils unterschiedlich gut begründet sein können

ACT-Theorie

- prozedurales Wissen wir in Form von Wenn-Dann-Produktionsregeln konzeptualisiert"

- Produktionssystem: Ein System welches prozedurales Wissen in Form von Bedingungs-Aktionspaaren nachbildet

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"� ""Perspektiven!

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Schemata"""Kompetenz

Beinhalten (abstrahierte) Erfahrungen mit Problemsituationen die immer wieder vorkommen.""Bezieht sich auf Anwendungsqualität von Wissen: Funktionalität des Wissens

Bedeutende theoretische Perspektiven

… des aktiven Tuns""""""""""""… der aktiven Informations-verarbeitung""""""… der fokussierten Informations-verarbeitung

- sichtbare, offene Lernaktivität als notwendige Bedingung für gelungenen Wissenserwerb (--> operantes Konditionieren)"

- Drill-and-Practice-Lernprogramme: Lernende soll Aufgaben zumeist richtig lösen, sodass korrektes Verhalten bekräftigt werden kann. Es erfolgt meist eine individuelle Anpassung des Lerntempos"

- Moderne Perspektiven: Konstruktivismus & Sozialkonstruktivismus. Betonung des offenen Verhaltens für gelungenen Wissenserwerb"

- Situiertheitsansatz: Phänomen des trägen Wissens. Wissen dass nur in Prüfungen wiedergegeben wird, aber keine praktische Anwendung findet "

- Um Wissen zu erwerben müssen lernende sich aktiv beteiligen""- konstruktivistische Grundauffassung: Lernender bekommt Wissen

nicht direkt vermittelt, er muss aktiv interpretieren und daraus Wissen aufbauen"

- Arbeitsgedächtnis erfüllt zentrale Funktion: AG selegiert mit Hilfe des Vorwissens relevante Informationen heraus, welche dann interpretiert und gewichtet werden. Aus vielen Informationseinheiten wird ein Chunk gebildet""

- Lernstoff soll unter Fokussierung auf zentrale Konzepte/ Prinzipien aktiv verarbeitet werden."- Interaktivität: Anregung der kognitiven Aktivität der

Lernenden.Vermehrte Stoffverarbeitung & negativer Effekt für prozedurales Wissen"

- Fehlpriorisierte Konzepte: Bestimmten Aspekten wird mehr Bedeutung beigemessen, als notwendig --> suboptimale Verteilung des Fokus"

- Verführerische Details: Werden häufig in Texte integriert um Interesse aufrecht zu erhalten. "

- Vorausgehende Fokussierung: Einführung in Thema durch einleitende Diskussion und anschließende Erläuterung der Fakten & Richtigstellung bei falscher Lösung

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Prozesse des Wissenserwerbs

- Interpretieren: Art der Interpretation ist von Vorwissen und dessen Aktivierung abhängig"

- Selegieren: aus einströmenden Reizen wird das wichtigste selegiert um im AG weiter verarbeitet zu werden."

- Organisieren: Bildung übergeordneter/ untergeordneter/ Haupt- punkte"- Elaborieren: Neues Wissen wir in Vorhandenes Wissen integriert"- Stärken: von Gedächtnisinhalten und deren Assoziationen. Erhöhung

der Verfügbarkeit deklarativen Wissens"- Generieren: Erschaffung neuer Informationen "- Metakognitives Planen/ Überwachen/ Regulieren

Wichtige Lernformen

Lernen aus Texten"""""""Lernen aus Lösungsbeispielen""""Lernen durch Tun"""""""""""Lernen durch Erkunden""Lernen durch Gruppenarbeit

Textinhalt kann auf verschiedenen Ebene repräsentiert werden:"- Textoberfläche: sprachliche Details. Erfassung der Kernaussagen. IdR

ungeordnete Bedeutung"- Textbasis: Beinhaltet Aussagen, die im ersten Schritt entnommen

werden sollen --> lokale Kohärenzbildung"- Situationsmodell: Ganzheitlich Repräsentation des Textes""- Worked-Example-Effect"- Bearbeitung mehrerer Beispiele um Verständnis sicherzustellen &

anschließende verstehensorientierte selbstständige Aufgabenbearbeitung zu ermöglichen""

- Einführung in ein Prinzip und anschließende Aufgabenbearbeitung "- Cognitive Tutor: Wurden auf Basis ACT-Theorie konstruiert "

- model tracing: Erstellung eines Systems von Produktionsregeln, welches korrekte Bearbeitung und Fehler beinhaltet. System macht sich ein Bild von Produktionsregeln des Schülers"

- Knowledge tracing: Wahrscheinlichkeitseinschätzung ob bestimmte Produktionsregel gelernt wurde. Rückmeldung per „Skill Bar“ & Vorgabe weiterführender Aufgaben nach „Mastery-Prinzip“"

- Üben: Stärkung/ Automatisierung/ Feinabstimmung (Überlernen, Verteilte Übung, Übung im Kontext des Ganzen, Reflektierte Übung)""

zentrale Konzepte & Prinzipien werden selbst generiert --> entdeckende Lernen""kooperatives Lernen/ kollaboratives Lernen"- Soziokognitive Konflikte: Neo-Piaget‘sche Perspektive. Können durch

widersprechende Sichtweisen entstehen, welche Umstrukturierung von Wissensstrukturen initiieren können -Auflösung des Konlifktes"

- Neo-Vygotsky‘sche Perspektive: Gruppenarbeit ist erfolgreich, wenn Zusammenarbeit auf höherem Niveau gelingt. Lernende bewegen sich in Zone der nächsthöheren Entwicklung, welche allmählich zur Zone der aktuellen Entwicklung wird"

- Perspektive der kognitiven Elaboration & Metakognition: kooperative Lernformen sind effektiv, wenn kognitive & metakognitive Lernaktivitäten ausgelöst werden

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- Perspektive des argumentativen Diskurses: Gruppenarbeit führt zum Erwerb differenzierten Wissens, wenn Lernende nach Gegen-/ Evidenz für Behauptungen suchen.

Lokale Kohärenzbildung"(Lernen aus Texten)

- Auslassung unwichtiger Propositionen"- Verallgemeinerung von Einzelpropositionen auf höherem

Abstraktionsgrad"- Konstruktion neuer Propositionen für eine Kette von Propositionen

Gegenstand Arbeitsfelder Ausbildung Forschung Geschichte/Sonstiges

Schul-psychologie

- Berufsfeld im Kontext der Schule"

- Keine eigenständige Disziplin

- teilweise Unterrichten"

- Diagnostik"- Fördermaßnah

men & Therapie & Beratung"

- Schullaufbahnempfehlungen"

- Optimierung des Bildungssystems"

- Berufsfindungsberatung"

- Lernerfolgsdiagnostik

- Absolvierung Diplomstudium Psychologie & Lehramt"

- 1978 Bayer: eigenständiger Studiengang

- Schulpsychologische Fragestellungen in Päd. Psychologie

- 1922: Lämmermann: MA/ Förderklassen-System um unterschiedliche Anforderungsniveaus zu diagnostizieren"

- 1948: Schulpolizei & Schülerhilfe

Beratung - In den USA: Beratungspsychologie als eigenständige Disziplin"

- kurzfristige, freiwillige, situative soziale Interaktion"

- institutionelles Setting"

- Professionelle Beratungskompetenzen

- Berufsberatung"- Psychologische

Diagnostik"- Schul-/

Erziehungsberatung"

- Therapiekonzepte"

- Weiterbildungsberatung"

- Organisationsberatung

- Psychologiestudium"

- Diverse eigenständige Ausbildungen

3-Phasen-Modell:"1. Gesprächserö

ffnung & Orientierung"

2. Problembearbeitung/ Klärung/ Veränderung"

3. Gesprächsabschluss/ Bewertung

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Evaluation""""""""""""""""""""Unterweisung"""""""""""""""""""Training

- Systematisch, empirische Analyse von Konzepten/ Bedingungen/ Prozessen/ Wirkungen zielgerichteter Aktivitäten zum Zweck ihrer Bewertung & Modifikation. Rationale Problemlösestrategie."

- Formative Ansätze: Schwerpunkt auf Verbesserung laufender Verfahren"- Summative Ansätze: Wirkungsbeurteilungen und Entscheidungsoptimierung"- Vorgehen:"

1. Verständigung über Ziele, Bedingungen & Inhalte des Programm. Festlegung der Vereinbarung in einem Vertrag"

2. Konzeptionelle Analyse der Ausgangslage & Ziele"3. Entwicklung eines Evaluationsmodells & Bewertungskritieren"4. Hauptteil der Evaluation: Informationssammlung & Auswertung.

Empirische Bestimmung der Ausgangslage durch multiple Maße. Interaktionen mit Praktikern & Auftraggebern. Evtl. Messwiederholungen für präzise Veränderungsmessung (Cave: Testweisheit, Hawthorne-Effekt). Möglich sind Follow-up-Messungen zur Effektmessung."

5. Abschluss: Rückmeldung der Ergebnisse durch deskriptive Information, Prognosen zur Stabilität & Genrealisierbarkeit und Diskussion/ Bewertung von Effektivität & Effizienz. Empfehlungen & Metaevaluation""

- Lehren von voraussetzenden Kenntnissen/ Erfahrungen um Arbeitsanforderungen erfolgreich zu bewältigen"

- Einführende Unterweisung: Anleitung zu neuen Aufgaben"- Begleitende Unterweisung: Rückmeldung zu vollzogenen

Handlungsschritten"- Abschließende Unterweisung: Kontrolle & Bewertung des gezeigten

Verhaltens"- Vier-Stufen-Methode (REFA-Methode): Vorbereitung --> Vorführung -->

Ausführung --> Abschluß"- Berücksichtigung psychologisch-didaktischer Kriterien"

- Vorbereitung: Berücksichtigung der Organisationshomogenität, Aufgaben-/ Situationshomogenität, Defizithomogenität, individuellen Lernvoraussetzungen"

- Durchführung: Teilnehmerorientierung, aktives Training, gedankliche Auseinandersetzung, Einbindung der Mitarbeiter, Nutzung des Erfahrungswissens, visuelle Unterstützung"

- Nachbereitung: Überprüfung von Lernzielen, Anerkennung von positivem Verhalten, konsequente Kritik""

gezielte & planmäßige Durchführung eines Programms um Fähigkeiten & Handlungskompetenzen von Beschäftigten zu verbesseren & Verhaltensweisen zu ändern. 4 Phasen:"

1.Ermittlung des Trainingsbedarfs: SOLL-IST-Abgleich"2.Trainingsziele: Wissensebene, Handlungsebene, emotional/ motivationale

Ebene"3.Festlegung von Methoden & Lernunterstützenden Materialien"4.Evaluation der Trainingsmaßnahmen: Kontextevaluation / Zielevaluation /

Input-& Prozessevaluation / Produktevaluation

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Kontextevaluation""Zielevaluation""Input-/ Prozessevaluation""Produktevaluation

Ermittlung Trainingsbedarf""Bildung Zieldefinition""Aspekte der Entwicklung & Durchführung der Trainingsmaßnahme"""Ermittlung des Lern-/ Transfererfolgs aus der Arbeitssituation

Trainingsarten - Mentales Training: Schwerpunkt auf Denk & Vorstellungsprozessen"- Observatives Training: planmäßig wiederholte Beobachtung der

Tätigkeitsausführung anderer Personen"- Verbales Training: Sprechprozesse im Mittelpunkt"- Aktives Training: Bestandteil jeder Trainingsmaßnahme

Fähigkeiten - verfestigte Systeme verallgemeinerter psychischer Prozesse um Tätigkeitsvollzug zu steuern/ Leistung zu ermöglichen"

- 3 Ebenen Handlungsregulation:"- Sensumotorische Regulationsebene: Fertigkeiten"- Perzeptiv-begriffliche Ebene: Können"- Intellektuell Ebene: verallgemeinerte Formen von Plänen/ Strategien/

Heuristiken

Erwachsenenbildung

allgemeine Erwachsenenbildung""Berufliche Weiterbildung"

Auseinandersetzung mit Folgen des wissenschaftlich-technischen, sozialen Wandels.""Erhaltung & Steigerung der wirtschaftlichen Produktivität & Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit"

- Fortbildung (betrieblich, individuell, gefördert durch Arbeitsförderungs-gesetz)"

- Umschulung"- Schlüsselqualifikationen z.B. Abstraktionsfähigkeit, Teamfähigkeit, Lernfähigkeit

Teilnehmer - Höheres Alter als Barriere"- Grundsätzlich nehmen mehr Frauen als Männer teil"- bei Aufstiegsfortbildungen mehr Männer als Frauen"- Höhere Teilnahme durch VZ-Beschäftigte"- Höhere Teilnehmerzahl bei höherem Bildungsstand

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Typische Lernformen - On-the-Job: Schulung, Unterweisung, Coaching"- Near-the-Job: Qualitätszirkel, Lernstätten, Personalentwicklung (Job Rotation, Job Engagement, Job Entrichtend)