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Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins
10. Jahrgang – 2005/3
10. Jahrgang, 2005/3, Oktober 2005
Inhalt
81 Maja Widmer
Mittelalterliches Fundmaterial aus der Stadt
St. Gallen – Die Ausgrabungen in der Kirche
St. Laurenzen von 1967 und 1976
120 Renata Windler
Keine Geschossspitze, sondern Webstuhlteil –
Zum Nachweis eines Trittwebstuhls auf der Burg
Alt-Lägern (Kanton Zürich)
122 Publikationen
125 Vereinsmitteilungen
Umschlagbild: Kirche St. Laurenzen in St. Gallen von
Nordwesten (Foto: Denkmalpflege des Kantons St. Gallen).
RedaktionskommissionUrs Clavadetscher, lic. phil.
Archäologischer Dienst
Graubünden
Schloss Haldenstein
7023 Haldenstein
Dr. Elisabeth Crettaz, Le Forum
3961 Zinal VS
Dr. Hans Rutishauser
Denkmalpflege Graubünden
Loestrasse 14, 7001 Chur
Redaktion und GeschäftsstelleSchweizerischer Burgenverein
Thomas Bitterli
Blochmonterstrasse 22, 4054 Basel
Telefon 061 361 24 44
Fax 061 363 94 05
E-Mail [email protected]
www.burgenverein.ch
Postkonto 40-23087-6
Publiziert mit Unterstützung der
Schweizerischen Akademie der
Geistes- und Sozialwissenschaften
(SAGW)
Erscheint vierteljährlich
ISSN 1420-6994
DruckSchwabe AG, Basel,
Verlag und Druckerei
Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins
Revue de l’Association Suisse Châteaux forts
Rivista dell’Associazione Svizzera dei Castelli
Revista da l’Associaziun Svizra da Chastels
An diese Ausgabe leisteten
folgende Institutionen einen
Druckkostenbeitrag:
– Departement des Innern
des Kantons St. Gallen,
Amt für Kultur
– Evangelisch-reformierte
Kirchgemeinde St. Gallen C
– Stadt St. Gallen, Direktion
Inneres und Finanzen,
Fachstelle Kultur
Mittelalter 10, 2005/3 81
Einleitung
Die Kirche St. Laurenzen liegt im mittelalterlichen Kern
der Stadt St. Gallen, direkt neben dem Klosterbezirk.
Zuerst war sie Kapelle des Klosters, danach Leutkirche
für die Stadtbevölkerung, und später wurde St. Lauren-
zen Pfarrkirche von St. Gallen.
Ausser der Leo-Buchhandlung bietet St. Laurenzen als
einzige archäologisch untersuchte Fundstelle im Stadt-
gebiet von St. Gallen stratifiziertes Fundmaterial.1 Die
Auswertung der für eine Kirche überraschend umfang-
reichen Fundmenge ist deswegen für die Stadt St. Gal-
len, aber auch für die ganze Ostschweiz von Bedeutung.
Die Funde stammen aus den Ausgrabungen 1967 im
nördlichen und südlichen Annex (in der Originaldoku-
mentation als ‹Seitenlateralen› bezeichnet) unter der Lei-
tung von Franziska Knoll-Heitz und 1976 im Kirchen-
schiff unter der Leitung der Kantonsarchäologin Irm-
gard Grüninger. Während die Befunde in den Annexen,
abgesehen von einer Glockengussgrube, in keinen kirch-
lichen Kontext zu stellen und wegen bislang fehlender
stadtarchäologischer Ausgrabungen als isolierte Kleinst-
befunde ohne signifikante Aussagekraft sind, wurden
im Kirchenschiff mehrere Vorgängerbauten zur Kirche
von 1851 gefasst.
Die Grabungsweise hätte unterschiedlicher kaum sein
können: Franziska Knoll-Heitz bemühte sich bei den
teilweise baubegleitenden Arbeiten um ein Graben nach
Schichten und Strukturen, Irmgard Grüninger beobach-
tete in erster Linie Mauerzüge und Gräber. Somit fehlen
aus dem Kirchenschiff Informationen über die Stratigra-
fie und daher wichtige Hinweise auf die Fundlage von
Münzen, Keramik und Metallfunden. In den Annexen
erfolgten eine horizontale Einmessung und Profilzeich-
nungen; im Kirchenschiff wurde bloss nach den drei
deutlichen Gehniveaus unterschieden. Aufgrund der
Schichten in den Annexen und Fotoaufnahmen aus dem
Kirchenschiff war es aber möglich, einige der Fundkom-
plexe von 1976 nachträglich zu stratifizieren. Sie wer-
den zusammen mit Funden aus den Annexen im Folgen-
den ausgewertet. Die Hauptfundmenge bildet die Kera-
mik, Metall- und Glasfunde sind nur spärlich vorhan-
den bzw. auswertbar.
Einen weiteren Schwerpunkt der Auswertung bildet die
Verknüpfung von Kirchenbauten und historischen
Ereignissen der Stadtgeschichte. So hatte Grüninger in
ihrer Baugeschichte zur Kirche drei Bauphasen anhand
von Stadtbränden datiert, ohne eine kritische Überprü-
fung der historischen Quellen vorzunehmen.2 Gerade
Mittelalterliches Fundmaterial aus der Stadt St. Gallen.Die Ausgrabungen in der Kirche St. Laurenzen von 1967 und 1976
von Maja Widmer
1 Dieser Artikel ist eine überarbeitete Fassung einer Lizentiatsarbeit,welche 2002 von der Universität Basel angenommen wurde. Vgl.MAJA WIDMER, Verloren – Gefunden, Weggeworfen – Aufgehoben.Die Ergebnisse der Ausgrabungen in der Kirche St. Laurenzen in St. Gallen (Lizentiatsarbeit Basel 2002).
2 IRMGARD GRÜNINGER/BRUNO KAUFMANN, Die Ausgrabungen von1976/77 und ihre Ergebnisse. In: Die Kirche St. Laurenzen. ZumAbschluss der Restaurierungen 1963–1979, hrsg. von der Evan-gelisch-reformierten Kirchgemeinde St. Gallen (St. Gallen 1979) 11–32.
1: Kirche St. Laurenzen in St. Gallen.
Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen
82 Mittelalter 10, 2005/3
zur absoluten Datierung archäologischer Befunde eig-
nen sich historische Quellen aber nur bedingt. Dies soll
am Beispiel St. Laurenzen aufgezeigt werden.
Urkundliche Erwähnungen
Der älteste urkundliche Beleg zur Kirche St. Laurenzen
stammt aus dem Jahr 1166 und ist im Zusammenhang
mit den eigenkirchlichen Rechten des Klosters St. Gallen
zu sehen. Es handelt sich um einen Vertrag zwischen
Abt Wernher von St. Gallen und Graf Rudolf von Pful-
lendorf, der für 300 Mark Silber die Vogtei über das
Kloster St. Gallen einschliesslich der klostereigenen Kir-
chen «[…] sancte Fidis, sancti Laurencii, sancti Johan-
nis, sancti Leonardi […]»3 erhält. Als Vogt des Klosters
hielt Rudolf von Pfullendorf die weltliche Gerichtsbar-
keit innerhalb der Vogtei inne, und er trat als Rechtsver-
tretung für das Kloster auf. Man erfährt aus der Urkun-
de, dass ein grosser Teil der Kirchen in St. Gallen im
Besitz der Abtei war. Da die geistliche Leitung von
St. Laurenzen demnach beim Kloster lag, konnte es frei
über die Einsetzung von Priestern bestimmen. Indem
das Kloster auch über die Entscheidungsgewalt in ver-
mögensrechtlichen Dingen verfügte, zog es einen wirt-
schaftlichen Nutzen aus den Pfründen und Zehntabga-
ben von St. Laurenzen, welche direkt in die Hand der
Abtei flossen.4 1235 wird in einer Urkunde erstmals ein
plebanus (Priester) erwähnt:5 St. Laurenzen hatte aber
vorläufig nur die Funktion einer Leutkirche für die
Stadt, d.h., sie diente der Seelsorge der Stadtbevölke-
rung. Dies bedeutete keinesfalls die Unabhängigkeit
vom Kloster. So waren etwa die Priester von St. Lauren-
zen nach wie vor verpflichtet, an hohen Festtagen zur
Messe im Münster zu erscheinen sowie an gewissen Pro-
zessionen teilzunehmen. Sie wurden zudem immer noch
vom Kloster und nicht von der Stadt ins Amt eingesetzt.
1359 wurde St. Laurenzen durch den Bischof von Kons-
tanz dem Kloster St. Gallen inkorporiert.6 Dadurch
gelangte St. Laurenzen vollumfänglich unter die Kon-
trolle des Klosters, indem das Kloster über die Einset-
zung und Entlassung von Geistlichen entschied. Vorteile
zog die Abtei aus der Inkorporation aber vor allem in
wirtschaftlicher Hinsicht: Als Inhaberin der Pfründe lag
das damit verbundene Nutzungsrecht allein beim Klos-
ter.7 Der Einfluss der aufstrebenden Stadt darf aber
2: Chor von Bau 1. Blick nach Osten. 3: Bauphasen. Hellgrau: Bau 1, schraffiert: Chor Bau 2,
schwarz: Bau 3, weiss: Bau 4. Massstab 1:200.
Mittelalter 10, 2005/3
Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen
83
nicht unterschätzt werden: Für den Bau 1413–1423 von
St. Laurenzen gingen Initiative, Ausführung und letzt-
endlich auch Finanzierung von der Stadt aus.
Die Bauentwicklung von St. Laurenzen
Für St. Laurenzen konnte Irmgard Grüninger insgesamt
7 Bauphasen nachweisen, wobei die Datierungen, der
Anlass zu einem Neubau und die den Kirchen zuge-
schriebenen Funktionen teilweise einer differenzierteren
Betrachtung bedürfen. Um das Fundmaterial zu strati-
fizieren, wurde eine Neuinterpretation angestrebt, die
aber aufgrund der Dokumentation und Ausgrabungs-
weise nur unbefriedigend ausfiel. Deswegen werden hier
nur kurz die wichtigsten Bauphasen zusammengefasst,
auf Details in Bezug auf Ausstattung, mögliche Anbau-
ten und kleinste Grundrissveränderungen wird verzichtet
(Abb. 3). Zwei der von Grüninger vorgeschlagenen Bau-
phasen halten einer kritischen Überprüfung nicht stand.8
Im Kirchenschiff wurden insgesamt 12 Gräber, darunter
2 Mehrfachbestattungen, aufgedeckt. Die anthropologi-
sche Untersuchung der Skelette ergab vorwiegend das
Bild einer hochmittelalterlichen Bevölkerung.9
Nur in den wenigsten Fällen sind Gründe für den Um-
oder Neubau einer Kirche überliefert. Hauptursache
dürften aber meist Baufälligkeit oder gar Zerstörung
gewesen sein. Hinzu kommt das Bedürfnis nach mehr
Platz, was auf Veränderungen in der Liturgie zurückge-
hen kann, wie beispielsweise die räumliche Trennung
von Klerus und Laien. Oft ist aber eine zunehmende
Bevölkerung Grund genug für umfassende Baumassnah-
men, insbesondere in den schnell wachsenden Städten
des Spätmittelalters. So ist die gotische Kirchenbauwelle,
welche die Schweiz im 14. und 15. Jh. erfasste, direkt
auf eine Bevölkerungszunahme zurückzuführen. Kirchen
für die Stadtbevölkerung dienten zudem als Versamm-
lungsort und hatten oft repräsentativen Charakter.
Die Kirche St. Laurenzen erfuhr bis heute insgesamt
fünf archäologisch deutlich nachweisbare Neubauten.10
Älteste Kirchenreste (Bau 1) stammen aus dem Nord-
schiff: Hier wurden Teile der Südmauer und des Chores,
welcher gegenüber dem Schiff leicht erhöht war, gefasst.
Wohl erst in einem zweiten Schritt verlängerte man den
Chor gegen Osten. Ob es sich dabei um einen zusätz-
lichen Raum oder eine Vergrösserung des Chores han-
delte, kann nicht gesagt werden. Die Rekonstruktion
ergibt eine Saalkirche mit eingezogenem Rechteckchor
(Abb. 2). Kirchen mit eingezogenen Rechteckchören
sind noch bis ins 10. Jh. hinein gebaut worden, bei
Kapellen hat sich dieser Grundriss bis heute bewahrt.
Geht man davon aus, dass das Kloster das erste Got-
teshaus in St. Gallen war, so kann der erste Bau von
St. Laurenzen nicht vor das 8. Jh. datieren.
Für Bau 2 lassen sich Veränderungen im Chorbereich
fassen, den man gegen Süden um wenige Meter verbrei-
terte. Im Norden dürfte der gleiche Vorgang stattgefun-
den haben, er ist archäologisch nicht nachweisbar. Der
Chor war nun gleich gross wie das Schiff und hatte sich
somit im Vergleich zu Bau 1 verdoppelt. Im Grundriss
war ein einfacher Rechtecksaal entstanden, der wenig
Anhaltspunkte zur Datierung liefern kann, weil es letzt-
endlich eine beliebte Form seit dem Frühmittelalter war.
3 Chartularium Sangallense III. Bearbeitet von OTTO P. CLAVADET-SCHER (St. Gallen 1983) Nr. 924, 43.
4 ULRICH STUTZ, Eigenkirche, Eigenkloster (1912, 1955). In: ULRICH
STUTZ/HANS ULRICH FEINE (Hrsg.), Forschungen zu Recht undGeschichte der Eigenkirche. Gesammelte Abhandlungen (Darm-stadt 1989) 55.KLAUS JAN PHILIPP, Pfarrkirchen. Funktion, Motivation, Architektur.Eine Studie am Beispiel der Pfarrkirchen der schwäbischen Reichs-städte im Spätmittelalter (Marburg 1987) 17.
5 ERWIN POESCHEL, Die Kunstdenkmäler des Kantons St. Gallen 2.1:Die Stadt St. Gallen. Geschichte, Befestigungen, Kirchen (ohne Stift)und Profanbauten (Basel 1957) 97.
6 Urkundenbuch der Abtei Sanct Gallen 5 (1415–1442), Lieferung I(1412–1420), hrsg. vom Historischen Verein des Kantons St. Gal-len, bearbeitet von Pl. Bütler und T. Schiess (St. Gallen 1904) Nr. 3903, 763 (= UBSG).
7 Details zu den Beziehungen zwischen dem Kloster und St. Lauren-zen vgl. ERNST EHRENZELLER, St. Laurenzen als Stadtkirche. In: DieKirche St. Laurenzen. Zum Abschluss der Restaurierung 1963–1979, hrsg. von der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde St. Gallen (St. Gallen 1979) 196–213.
8 Dazu mit den erwähnten Vorbehalten GRÜNINGER/KAUFMANN 1979(wie Anm. 2) 15–18, 28–29; ausführlicher WIDMER 2002 (wie Anm. 1) 50–67.
9 GRÜNINGER/KAUFMANN 1979 (wie Anm. 2) 15 – WIDMER 2002 (wieAnm. 1) 67–73.
10 Ein detaillierter Grabungsplan ist zu finden in HANS RUDOLF SENN-HAUSER, Katalog der frühchristlichen und frühmittelalterlichenkirchlichen Bauten in der Diözese Chur und den nördlich und süd-lich angrenzenden Landschaften. In: Frühe Kirchen im östlichenAlpengebiet. Von der Spätantike bis ottonische Zeit (München2003) 162.
Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen
84 Mittelalter 10, 2005/3
Erstmals erfasste man mit einem Mörtelboden ein Geh-
niveau 1.
Voraussetzung für Bau 3 war der Abbruch der südlichen
Aussenmauer und des Chores von Bau 2. Man erstellte
neue Aussenmauern und hob das Gehniveau an. Als
Südmauer diente dabei eine bereits bestehende Mauer,
die von Grüninger als Immunitätsmauer bezeichnet
wurde. Ob diese Mauer neben der Funktion als Stütz-
mauer und einfache Umfriedung des Klosterbezirkes
auch als politische bzw. juristische Grenze zur Stadt
diente, ist aus dem archäologischen Befund und den his-
torischen Quellen nicht zu erschliessen.11
Zu Bau 3 gehörte ein Mörtelboden (Gehniveau 2) mit
Balkennegativen. Dieser reichte weiter nach Osten als
die alte Unterteilung von Chor und Schiff der Bau-
phase 2. Entweder war eine Stufe zwischen Chorzone
und Laienschiff im Neubau nicht mehr vorgesehen oder
die innere Aufteilung von Chor und Schiff wurde mit
der bedeutenden Grundrissveränderung neu konzipiert.
Leider sind weder Ost- noch Westmauer von Bau 3 be-
kannt. Münzen in der Schicht auf dem dazugehörenden
Gehniveau datieren den Mörtelboden und alles Darun-
terliegende nach 1305.12
Intensive Rötungen an Mörtelboden und Südmauer
deuten auf einen Brand. Dabei muss die Südmauer oder
das Dach derart in Mitleidenschaft gezogen worden
sein, dass eine zusätzliche Abstützung durch Holzpfos-
ten im Abstand von 3–4 m zur Südmauer notwendig
wurde.
Unter Berücksichtigung historischer Quellen wird Bau 4
von St. Laurenzen in die Jahre 1413–1423 datiert. Eine
Schenkungsurkunde des Abts Heinrich III. von Gundel-
fingen von 1413 bezeugt, dass das Kloster St. Gallen der
Stadt Land abtrat, damit die Kirche St. Laurenzen
erweitert werden konnte: «[...]so haben wir inen hof-
statt in ünserm hof geben, dieselben kilchen ze wyttrent
in sölicher mazz, alz si die jetzt mit ainer mur ingefan-
gen hant [...]».13 Zusätzlich erhielt die Stadt das Recht,
dem Kloster neben Kirchenpflegern und Mesnern auch
den Leutpriester zur Wahl vorzuschlagen.14 Auch die
finanzielle Seite wurde neu geregelt: Naturalzinsen für
die Leutpriester sollten an die Stadt gelangen, während
alle anderen Einkünfte nach wie vor für das Kloster
bestimmt waren.15 Treibende Kraft hinter dem Neubau
war die Stadt St. Gallen.
1413 erfolgte die Grundsteinlegung durch Werkmeister
Johannes Murer. Er wurde 1415 wegen mangelhafter
Arbeiten durch Michael von Safoy bzw. dessen Sohn
ersetzt.16 Der Zeitpunkt der Abschlussarbeiten ist unge-
wiss, die Kirche dürfte aber sicherlich vor dem Turm
(1423) fertig gestellt worden sein.
Der gotische Neubau 4 bildete einen dreischiffigen
Rechtecksaal mit eingestelltem Turm in der Nordost-
ecke und eingestellter Kapelle in der Südostecke. Die
Annexe wurden erst im 16. Jh. angefügt. Die Funda-
mente des Kernbaus von 1413 sind heute noch vorhan-
den, das aufgehende Mauerwerk hingegen soll beim
Neubau von 1851 grösstenteils ersetzt worden sein.
Bau 4 wurde im Vergleich zum Vorgänger beträchtlich
vergrössert und das Gehniveau mittels einer Planier-
schicht deutlich angehoben. Darauf goss man wiederum
einen Mörtelboden auf einem Steinbett (Gehniveau 3).
Damit 1513–1515 die Junkernempore über Nordannex
und 1578 die Empore über dem Südannex erstellt wer-
den konnten, müssen Nord- und Südannex bereits
damals bestanden haben.17 In den folgenden Jahrhun-
derten wurden jeweils nur kleine bauliche Veränderun-
gen vorgenommen.18
Erst 1851–1853 wurde die gesamte Kirche (Bau 5)
umgebaut. Die Westfassade errichtete man völlig neu,
das Dach wurde erhöht und der Turm bis auf die Glo-
ckenstube abgetragen. Die Fundamente des Langhauses
und der Annexe sollen unverändert geblieben sein, nur
das aufgehende Mauerwerk erneuerte man teilweise.
Für das 20. Jh. sind der Einbau einer Kanalheizung
(1902), die Renovation vorwiegend des Äusseren
(1923–1925) sowie ein Heizungseinbau im Chor
(1955)19 belegt. Die Unterkellerung der Annexe löste
1967 archäologische Grabungen aus, gefolgt von
den Innenrestaurierungen und den Grabungen von
1976.20
Mittelalter 10, 2005/3
Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen
85
Stratigrafie
Die Stratigrafie der Annexe ist in Bezug auf die relative
Abfolge der Befunde und somit für die Datierung der
Funde von entscheidender Bedeutung. Das Fundmate-
rial soll nämlich weniger mit typologischen Vergleichen
als mit Hilfe der Stratigrafie datiert werden.
Im Nord- und Südannex konnten identische Haupt-
schichten beobachtet werden, welche nur in einzelnen
Fällen durch Befunde unterbrochen oder gestört wa-
ren.21 Aus der als Anstehendes bezeichneten Schicht IV
(im Südannex Schicht V) stammen nur wenige Funde,
die wohl im Übergang zur Schicht III, der ältesten Kul-
turschicht, lagen. Im Südannex wurde zwischen dem
Anstehenden V und der Schicht III eine natürlich ent-
standene Struktur IV als Bachbetteinschwemmung
dokumentiert. Sie führte nur wenige Funde (Kat. 5–9).
Schicht III enthielt neben Holzkohle und vielen Tierkno-
chen vor allem Gefäss- und wenig Ofenkeramik.
Im Nordannex lag zwischen der ältesten Kultur-
schicht III und der nächstfolgenden Schicht II eine feine
Mörtelschicht, welche keilartig von der nördlichen Kir-
chenmauer gegen die Raummitte auslief. Diese Mörtel-
schicht hängt mit dem Bau eines Vorgängers der heuti-
gen Nordmauer zusammen und lag gemäss Vergleichen
mit den Vermessungspunkten auf der Höhe von Geh-
niveau 2 (Bau 3) im Kirchenschiff. Deshalb wird
Schicht III mit Schicht B aus dem Mittelschiff gleichge-
setzt.
Immer noch vor Bau 4 von 1413 zu datieren ist Schicht II
in den beiden Annexen, denn sie ist durch die Mauer-
grube der Nordmauer geschnitten und durch eine keil-
artig gegen die Raummitte auslaufende Mörtelschicht
von der darauf liegenden Schicht I getrennt. Diese Mör-
telschicht scheint das Bauniveau zum Bau von 1413 zu
sein. Somit datiert Schicht II in der Relativchronologie
zwischen Bau 3 und Bau 4.
11 Eine Immunitätsmauer wurde in Zürich-Münsterhof erfasst. Siehedazu JÜRG SCHNEIDER et al., Der Münsterhof in Zürich. Berichteüber die Stadtkernforschungen 1977/78. Schweizer Beiträge zurKulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters 9/10 (Olten/Frei-burg i.Br. 1982) 61ff. Zweifel an der Interpretation als Immunitäts-mauer im rechtlichen Sinne äussert EHRENZELLER 1979 (wie Anm. 7)192f.
12 BENEDIKT ZÄCH, Kanton St. Gallen I. Mittelalterliche und neuzeit-liche Münzfunde. Inventar der Fundmünzen der Schweiz 6 (Bern2001) 105–108.
13 UBSG V (wie Anm. 6) Nr. 2565, 31.14 EHRENZELLER 1979 (wie Anm. 7) 208.15 UBSG V (wie Anm. 6) Nr. 2566, 33 – EHRENZELLER 1979 (wie
Anm. 7) 209.16 Stadtarchiv St. Gallen Bd. 509 fol 22r: «[…] Et laboravit duobus
annis et medio et quod fecit nichil valuit et commiserunt con-structionem fabrice magister Michaeli.»
17 ALBERT KNOEPFLI, Das Jahrzeitenbuch im Stadtarchiv. In: Die KircheSt. Laurenzen. Zum Abschluss der Restaurierung 1963–1979, hrsg. von der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde St. Gallen (St. Gallen 1979) 80f.
18 Siehe WIDMER 2002 (wie Anm. 1) 9–11.19 Archäologisch unbegleitet. Einzig Mesmer Grob notierte das Auf-
finden von Skeletten und einigen Mauern, deren Lage heute nichtmehr rekonstruiert werden kann.
20 KNOEPFLI 1979 (wie Anm. 17) 128ff.21 WIDMER 2002 (wie Anm. 1) 17–27. Auf die Befundauswertung wird
hier nicht eingegangen, da sie nichts zur Relativchronologie beitra-gen konnte und in keinem direktem Kontext zur Kirche stand.
4: Schichtaufbau in den Annexbauten (Massstab 1:50) und in der Kirche (schematisch). Grau: Mörtelschichten; schwarz: Mauern.
Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen
86 Mittelalter 10, 2005/3
Schicht I war sowohl im Süd- wie auch im Nordannex
nur noch in Resten erhalten, sie dürfte teilweise bereits
vor Beginn der Grabungen abgetragen worden sein. Sie
wird im Nordannex von der Mauergrube der Kirche
geschnitten und überdeckt gleichzeitig die Mauergrube
der Annex-Aussenmauer. Es ist aufgrund der Bauabfol-
ge jedoch nicht möglich, dass die Annexmauer älter ist
als die Kirchenmauer. Möglicherweise wurde beim Bau
des Annexes Schicht I stellenweise entfernt und danach
wieder eingefüllt. Die Vermischung von Schicht I mit
Bauschutt schliesst diesen Vorgang nicht aus. Das Fund-
material unterscheidet sich nicht wesentlich von dem-
jenigen der Schicht II, so dass Schicht I – zwar mit Vor-
behalten – um 1413 datiert wird.
Die Schichten der Annexe können zwar stratigrafisch
eingeordnet, aber nicht präzise datiert werden. Dies
wird in einigen Fällen erst möglich, wenn die Schichten
aus dem Innern der Kirche beigezogen werden (Abb. 4).
In der Kirche ist eine Grobunterteilung der Schichten
anhand dreier Gehniveaus gewährleistet, eine Feinunter-
teilung wegen der Grabungsweise jedoch nicht möglich.
Im Südschiff wurde auf eine Flächengrabung verzichtet,
weshalb sich sämtliche Angaben auf Mittel- und Nord-
schiff beziehen. Im Mittelschiff folgte auf das Anste-
hende direkt Schicht B, und darauf lag das Gehniveau 2
(Schicht D) der Bauphase 3. Ungewiss ist, ob für das
Ausplanieren des Gehniveaus 2 ein Teil der Schicht B
abgetragen wurde. Offenbar handelt es sich nicht um
eine Planie für das Gehniveau 2 selbst. Zwischen Geh-
niveau 2 und dem nächsthöheren Gehniveau 3 befand
sich Schicht E aus Bau- und Zerstörungsschutt. Das
Gehniveau 3 (Schicht F) bestand aus einem Steinbett mit
Balkennegativen, und es rechnet mit den Mauern der
Bauphase 4.
Im Nordschiff wurden insgesamt drei Gehniveaus nach-
gewiesen. Der Bezug zum Anstehenden ist unklar. Auf
Gehniveau 1 folgte Gehniveau 2; beide bestanden aus
einem Mörtelboden. Gehniveau 1 gehört zur Bau-
phase 2, Gehniveau 2 zur Bauphase 3. Schicht E wurde
im Nordschiff ebenfalls erfasst und lag wie im Mittel-
schiff zwischen Gehniveau 2 und Gehniveau 3.
Datierung
Schicht III (Annexe) und Schicht B (Mittelschiff) sind
zeitlich vor die Bauphase 3 anzusetzen. Zwei Münzen
unmittelbar unter dem Gehniveau 2 im Nordschiff wer-
den in die 2. Hälfte des 12. Jh. und nach 1305 datiert.
Sie geben diesem Niveau und somit der Bauphase 3
einen Terminus post quem von nach 1305, die Schichten
III und B werden dadurch vor die 1. Hälfte des 14. Jh.
datiert. Der in Bauphase 2 gefasste Brandhorizont könn-
te mit dem Stadtbrand von 1314 zusammenhängen. Die-
ser Datierung wird durch die Münzen nicht widerspro-
chen, beweisen lässt sich ein eindeutiger Zusammenhang
aber mit dem archäologischen Befund nicht.
Grüninger 1979 Widmer 2005
Bauphase Baudatum Bauphase Schichten Baudatum/Datierung
Bau 5 1851–1853
Bau VII (Stadtkirche) 1413–1430 Bau 4 Schicht F (Gehniveau 3) 1413–1423
Bau VI (Notkirche) 1413
Schicht I, II, E, F 1. H. 14. Jh.–ca. 1423
Bau V (Provisorium) nach 1314 Bau 3 (Gehniveau 2) nach 1. H. 14. Jh.
Bau IV (Pfarrkirche) um 1215
Schicht III, Schicht B vor 1. H. 14. Jh.
Bau III (Marktkirche) 12. Jh. Bau 2 Gehniveau 1 vor 1. H. 14. Jh.
Bau II (Memorialkirche) 1000 Bau 1 ?
Bau I ca. 800
Abb. 5: Die Bauphasen und ihre Datierung.
Mittelalter 10, 2005/3
Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen
87
Schicht II und I (Annexe) sowie Schicht E (Nord- und
Mittelschiff) werden vor den Bau von 1413 datiert.
Obwohl beide Schichten nach der 1. Hälfte des 14. Jh. –
dem Zeitpunkt von Bau 3 – abgelagert worden sein
müssen, kann zumindest Schicht E ältere Funde führen,
weil es sich um eine Planierschicht handelt. Der Mörtel-
boden (Schicht F) zum Gehniveau 3 von 1413 ver-
schloss unter sich Schicht E. Das verbrannte Fundmate-
rial der Schicht E könnte mit dem Stadtbrand von 1418
in Verbindung gebracht werden. Auszuschliessen ist der
Zusammenhang mit den Stadtbränden ebenso wenig
wie die Möglichkeit, dass sowohl für die Brandspuren
an Bau 2 wie auch für die Schicht E lokale, nicht über-
lieferte Brandereignisse verantwortlich sind (Abb. 5).
Für die von aussen eingebrachten Planierschichten ist
zudem zu beachten, dass die vorgeschlagene Datierung
nichts über die Laufzeit von Fundobjekten aussagt, da
damit nur eine örtliche Verlagerung erfasst ist. So müs-
sen denn auch alle Funddatierungen als Querschnitt
durch das Fundrepertoire zu einer gewissen Zeit ver-
standen werden. Sie geben aber zumindest einen Datie-
rungsrahmen vor.
Andernorts gelten Feindatierungen desselben Fundma-
terials als Selbstverständlichkeit, für die Stadt St. Gallen
bietet sich hier erstmals ein grobes Zeitraster von mittel-
alterlichem Fundmaterial anhand eines Befundes.
Stadtbrände
In der Mittelalterarchäologie verlocken Schriftquellen
allzu oft dazu, Um- und vor allem Neubauten anhand
historischer Quellen zu datieren. Bei Quellen, welche
sich unmissverständlich auf ein archäologisches Objekt
beziehen, können sie brauchbare Hinweise liefern und
müssen auf jeden Fall in die Auswertung einbezogen
werden. Allgemeine Informationen bezüglich der Stadt-
geschichte – wie Gründung, kriegerische Ereignisse oder
Katastrophen – selektiv auf einen singulären archäologi-
schen Befund anzuwenden oder gar als Datierung zu
verwenden, nur weil eine bestimmte Jahrzahl ungefähr
in die Stratigrafie oder Chronologie passt, ist gefährlich.
Für die Datierung der Bauphasen von St. Laurenzen ver-
suchte Grüninger, drei historisch überlieferte Stadtbrän-
de beizuziehen. Unbestritten ist die Bedeutung der drei
Stadtbrände von 1215, 1314 und 1418 für die Stadtge-
schichte. Zweifelhaft hingegen ist die Datierung archäo-
logischer Bauphasen mittels dieser Brände, ohne ihren
Quellencharakter zu beachten.
Stadtbrände waren in Mittelalter und Neuzeit relativ
häufig. Die dichte Bebauung innerhalb einer Stadt sowie
die Bauweise (schindelgedeckte Holzhäuser) begünstigte
die schnelle Ausbreitung von Feuer. Zudem fehlte eine
wirksame Brandbekämpfung. Erst ab dem Spätmittel-
alter sind in den Städten einfache Hilfsmittel wie Leitern
und Wassereimer fassbar, die bei einem grossflächigen
Stadtbrand jedoch sehr wenig ausrichten konnten.
Gefahr ging von offenen Herdfeuern oder auch von feu-
ergefährlichen Handwerksbetrieben wie Schmieden,
Bäckereien, Töpfereien usw. aus, aber auch Brandstif-
tung kam vor.
Zuverlässige Brandanzeiger im archäologischen Befund
sind intensive Rötungen an Mauern und Fussböden. An
Holzbauten äussert sich ein Brand in verkohlten Balken-
resten.22 Meist zeichnet sich eine Brandschuttschicht
durch eine hohe Konzentration von Holzkohle aus, sie
ist aber weder zwingend mit ihrem Fundort verbunden,
noch reicht sie isoliert dazu aus, ein lokales Brandereig-
nis zu fassen. Auf grosse Brandereignisse wie Stadt-
oder Quartierbrände deuten die Anhäufung lokaler
Brandspuren, die an Baukörpern ersichtliche Intensität
des Brandes wie auch Wiederaufbaumassnahmen hin.23
Wiederaufbau und Brandverhütung schlagen sich zu-
dem oft in schriftlichen Quellen nieder.
Brandereignisse können auch am Fundmaterial sichtbar
werden: Sekundäre Hitzeeinwirkung an Keramik ist bei-
spielsweise an geschmolzener Glasur, Verformung ein-
zelner Scherben sowie leichterem Gewicht und hellem
Klang fassbar. Als Brandschutt kann auch weiteres ver-
branntes Fundmaterial wie verschlacktes Glas, durch
Hitzeeinwirkung verbogene Metallgegenstände sowie
brandgerötete Steine gelten.
22 ANNAMARIA MATTER/WERNER WILD, Neue Erkenntnisse zum Aus-sehen von Kachelöfen des 13. und frühen 14. Jahrhunderts. Befundeund Funde aus dem Kanton Zürich. Mittelalter – Zeitschrift desSchweizerischen Burgenvereins 1997/4, 77–95.
23 ARMAND BAERISWYL/DANIEL GUTSCHER, Burgdorf Kornhaus. Eine mit-telalterliche Häuserzeile in der Burgdorfer Unterstadt. Schriften-reihe der Erziehungsdirektion des Kantons Bern, hrsg. vom Archäo-logischen Dienst des Kantons Bern (Bern 1995) 56.
Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen
88 Mittelalter 10, 2005/3
Die historische Quellenlage
Stadtbrände sind als wichtige historische Ereignisse
einer Stadt in Chroniken, Urkunden oder anderen
Rechtsquellen überliefert, wobei die Quellenart ein ers-
ter Indikator für die Aussagekraft ist. Während Stadt-
satzungen als obrigkeitliche Bemühungen zur Aufrecht-
erhaltung der städtischen Ordnung verstanden werden,
sind Urkunden eher als Absicherung gegen fremde
Ansprüche, Strukturierung von Herrschaft in einem
überregionalen Raum und als Nachweis für Besitz oder
Bünde gedacht. Die Kommunikation erfolgt bei Urkun-
den innerhalb derselben sozialen Schicht in vorgegebe-
nen und standardisierten Formulierungen und Inhalten,
während Stadtsatzungen von oben nach unten – von
Obrigkeit zu Stadtbewohnern – kommunizieren. Dage-
gen gelten Chroniken oft als Augenzeugenberichte. Da
sie aber meist aus räumlicher oder zeitlicher Distanz
berichten sowie möglicherweise längst Vergangenes wie-
deraufnehmen, sind sie als zuverlässige Quelle mit Vor-
sicht zu geniessen. Für die Stadt St. Gallen ist der Wie-
deraufbau nach dem Stadtbrand von 1418 in den
Seckelamtsbüchern von 1419 fassbar. Sie dokumentie-
ren verwaltungsinterne Schritte der Stadt St. Gallen und
sind deswegen nicht mit wohlüberlegten und standardi-
sierten Formulierungen behaftet.
Der erste Stadtbrand von 1215 ist nur in der Chronik
Vadians (Joachim von Watt, 1484–1551, Stadtarzt, Bür-
germeister und Reformator von St. Gallen) überliefert.
Mit Ausnahme weniger Häuser und des Klosters sei die
gesamte Stadt zerstört worden. Auch über den zweiten
und dritten Stadtbrand berichtete Vadian, wobei er sich
beim zweiten Stadtbrand von 1314 auf die Chronik von
Christian Kuchimeister, einem Bürger der Stadt St. Gal-
len, stützte. Diese wurde um 1335 begonnen und sollte
die klösterliche Geschichte der letzten 100 Jahre auf-
arbeiten.24 Man kann im Fall der Schilderungen von
Kuchimeister davon ausgehen, dass er den zweiten
Stadtbrand als Augenzeuge zwar erlebt, ihn aber erst
20 Jahre später beschrieben hat.
Vom Stadtbrand 1314 zeugen neben diesen chronikali-
schen Berichten nur gerade ein Abgabenerlass König
Friedrichs und eine Jahrzeitstiftung. Demnach soll die
gesamte Stadt mit allen Kirchen und Kapellen innerhalb
der Mauern mit Ausnahme von acht Häusern verbrannt
sein.25
In der ersten Hälfte des 14. Jh. erliess die Stadt erstmals
Gesetze im Zusammenhang mit Hausbränden: Men-
schen, in deren Haus ein Brand ausgebrochen ist, muss-
ten dies mit lautem Schreien kundtun.26 Man war sich
der Gefahr von Bränden durchaus bewusst, eigentliche
Massnahmen zur Brandbekämpfung gab es aber noch
nicht.
Der dritte Stadtbrand von 1418 ist in mehreren Urkun-
den festgehalten. Beileidsbezeugungen trafen aus Kons-
tanz, Ravensburg und Rottweil ein.27 Überaus wichtig
für eine Stadt waren Dokumente über Rechte, Besitz,
Lehen und Schuldbriefe. Sind diese verbrannt, fällt der
Nachweis dieser Rechte weg, was zu Legitimationspro-
blemen führen kann. In diesem Zusammenhang ist die
Urkunde von König Siegmund, ausgestellt nur wenige
Wochen nach dem Stadtbrand, von grosser Bedeutung:
Er verfügte, dass alle Rechte über Besitzverhältnisse der
Stadt St. Gallen weiterhin bestehen sollten, auch wenn
die Dokumente dazu verbrannt seien.28
Dem Stadtbrand soll die gesamte Stadt, das Kloster und
die Irervorstadt zum Opfer gefallen sein: … verbran die
statt ze Santgallen und Irer vorstatt bis an XIIII hüser
im Loch, darzu Sant Gallen und Sant Othmars münster,
Sant Oswalt, Sant Johans, Sant Salvator, Unsere Frowen
ze der dunklen cappelle, Unser Frowen capelle by dem
hailgen Grab, Sant Katherinen kirch und kloster und
Sant Mangen kirch und ain stadel an Sant Mangen berg,
und verbrunnent XXVI mentschen klein und gross …29
Eine Jahrzeitstiftung berichtet zudem, dass die Stadt
St. Gallen mit dem Kloster und mehreren Kirchen ab-
gebrannt, St. Laurenzen hingegen verschont geblieben
sei.30
Von grosser Bedeutung für die Wiederaufbauphase ist
die Bauamtsrechnung von 1419 in den Seckelamtsbü-
chern der Stadt St. Gallen.31 Das Ausmass des Brandes
lässt sich an den Gesamtaufwendungen für den Wieder-
aufbau ablesen: 1419 gibt das Bauamt der Stadt St. Gal-
len dafür 90% des Gesamtbudgets der Stadt aus.32
Ausserhalb der Stadt wird in diesen Jahren mit nur
wenigen Unterbrüchen von Januar bis Dezember im
Mittelalter 10, 2005/3
Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen
89
stadteigenen Wald Holz geschlagen. Man benötigte
offenbar dringend Holz, hauptsächlich für die neue Zie-
gelei. Im April 141933 suchte man zunächst einen Zieg-
ler und wurde mit Hans Bodmer von Isny fündig. Trotz
des neuen städtischen Zieglers deckte die Stadt ihre
wichtigsten Repräsentationsgebäude aber immer noch
mit Holzschindeln. Auch das Irertor wurde ab Mitte
März bis August 1419 vorerst mit Schindeln versehen.34
Zwischen März und Oktober 1419 arbeitete man
durchgehend in der Stein- und der Sandgrube. Das
Feuer hatte die Stadtmauer erheblich beschädigt, und sie
musste über weite Teile repariert werden. Gleichzeitig
erweiterte man den Stadtring um die Irervorstadt. Die
Reparaturen am Rathaus, am Kornhaus und der städ-
tischen Mange waren bereits im März 1419 fertig
gestellt. Weitere städtische Bautätigkeiten sind am
Wehrgang, am Spisertor, an der Schule und den Brunnen
der Stadt zu fassen.
Aus den Bauamtsabrechnungen ist ersichtlich, dass
Holz, Steinmaterial, Lehm und Sand an Private verkauft
wurden. Die Stadt selbst erwarb neben bearbeitetem
24 Christian Kuchimeister’s Nüwe Casus Monasterii sancti Galli. St. Gallische Geschichtsquellen 5, hrsg. von G. Meyer von Knonau.Mittheilungen zur Vaterländischen Geschichte 18. St. Gallen 1881,XII.
25 Urkundenbuch der Abtei Sanct Gallen 3 (920–1360, hrsg. vom His-torischen Verein des Kantons St. Gallen, bearbeitet von HermannWartmann (St. Gallen 1882) Nr. 1222, 393.
26 Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen 2.1.1: Die Stadtrechtevon St. Gallen und Rapperswil. Die Rechtsquellen der Stadt St. Gal-len. Die Stadtbücher des 14. bis frühen 17. Jahrhunderts, bearbeitetvon Magdalena Bless-Grabher (Aarau 1995) Nr. 205, 65.
27 UBSG V (wie Anm. 6) Nr. 2715, 123.28 UBSG V (wie Anm. 6) Nr. 2716, 126.29 UBSG V (wie Anm. 6) Nr. 2715, 123.30 Stadtarchiv St. Gallen Bd. 5, fol 15v.31 HEINZ HAUSER, Die St. Galler Bauamtsrechnung von 1419. Eine
Quelle zum St. Galler Bauwesen des frühen 15. Jahrhunderts.Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seinerUmgebung 111 (Friedrichshafen 1993) 17–66.
32 HAUSER 1993 (wie Anm. 31) 63.33 UBSG V (wie Anm. 6) Nr. 2749.34 HAUSER 1993 (wie Anm. 31) 30ff.
6: Stadtplan nach Melchior Frank (1506). A Rathaus, B St. Laurenzen, C Münster mit Klosterbezirk, H Kornhaus.
Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen
90 Mittelalter 10, 2005/3
Holz wie Bretter, Dielenhölzer und Latten auch Kalk,
vermutlich aus Winterthur.35
Mehrheitlich dienten die Tätigkeiten des Bauamtes der
Schadensbehebung und Stadtvergrösserung, das Be-
mühen um eine effiziente Brandverhütung wird in den
historischen Quellen einzig durch die Produktion in der
Ziegelei gefasst. Die Versteinerung einer Stadt oder das
Bemühen um ziegelgedeckte Dächer könnten sich im
archäologischen Befund niederschlagen. Dazu wären
umfassende Kenntnisse über mittelalterliche Gebäude
an verschiedenen Standorten der Stadt notwendig.
Solche liegen aber für die Stadt St. Gallen nicht vor.
Brandzerstörungen in St. Laurenzen
Die historischen Quellen liefern in Bezug auf St. Lauren-
zen nur gerade für den dritten Stadtbrand von 1418
zuverlässige Angaben. So fehlt die Kirche in der Aufzäh-
lung der beschädigten bzw. zerstörten Gebäude, und
eine Jahrzeitstiftung weist ausdrücklich auf ihre Ver-
schonung hin. Zum Zeitpunkt des Brandes befand sich
St. Laurenzen im Bau, der nach dem Stadtbrand auch
weitergeführt wurde. Kirchen gehörten in dieser Zeit zu
den wenigen vollständigen Steinbauten einer Stadt. Die
einzige schwache Stelle war das Dach, das aus Holzbal-
ken und -schindeln bestand. Möglicherweise war der
Bau von St. Laurenzen noch nicht so weit fortgeschrit-
ten, dass ein Stadtbrand Schaden hätte anrichten kön-
nen.
Der archäologische Befund hingegen zeigt in St. Lauren-
zen zwei Brandereignisse: punktuelle Brandrötungen am
Mörtelboden der Bauphase 236 wie auch auf Schicht III
im Südannex. Letztere gehen kaum auf eine Brandzer-
störung zurück, denn die Intensität eines Kirchenbran-
des müsste sich im archäologischen Befund stärker
niederschlagen.37 Hingegen deutet die flächige Brand-
rötung am Mörtelboden und an der anschliessenden
Südmauer der Bauphase 2 auf einen Kirchenbrand hin.
Die Wiederaufbauphase oder vielmehr die Reparatur-
arbeiten sind im Befund durch die beschriebenen Holz-
pfosten fassbar (Abb. 7). Das gesamte Ausmass der Zer-
störung kann im Befund aber nicht abschliessend gefasst
werden, weil sich praktisch nur Fundamente erhalten
haben.
Ein weiteres Brandereignis ist in Schicht E fassbar, wel-
che zur Erhöhung des Niveaus für den Bau 4 von 1413
von aussen eingeführt wurde. Die Zusammensetzung
des Fundmaterials – Gefäss- und Ofenkeramik wie auch
beträchtliche Mengen an Produktionsschlacken – deutet
auf einen profanen Ursprung hin. Auffallend sind stark
verbranntes, beinahe vollständig verschlacktes Flachglas
und stark verformte Ofenkeramik mit geschmolzener
Glasur. Diese Fundmaterialien gehen nicht auf einen
Brand in der Kirche selbst zurück, sondern wohl auf ein
lokales Brandereignis ausserhalb. Ob dieses mit dem
Stadtbrand von 1418 in Verbindung steht, ist nicht
bekannt.
Zusammenfassung
Zusammengefasst ergeben sich aus historischer Überlie-
ferung, Münzfunden und dem archäologischen Befund
folgende Datierungen.38
Der Zeitpunkt des Baus 1 ist unbekannt, ebenso Bau 2
mit dem ersten Gehniveau. Die Schichten III und B, wel-
che zwischen Bau 2 und 3 liegen, datieren vor die
1. Hälfte des 14. Jh. Bau 3 mit dem zweiten Gehniveau
wird nach 1305 angesetzt, möglicherweise wurde er
beim Stadtbrand von 1315 zerstört und danach repa-
7: Gehniveau 2 der Bauphase 3 mit den vier Holzpfosten.
Blick nach Westen.
Mittelalter 10, 2005/3
Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen
91
riert. Schicht I, II und E wurden als Planierschicht
für Bau 4 eingebracht und datieren ab der 1. Hälfte
des 14. Jh. bis in die 1. Hälfte des 15. Jh. Bau 4 mit
dem dritten Gehniveau (= Schicht F) wurde 1413 bis
ca. 1423 erstellt.
Funde
Während der Ausgrabungen in der Kirche und im nörd-
lichen und südlichen Annex barg man umfangreiches
mittelalterliches Fundmaterial. Einiges wie die Baukera-
mik und Schlacken wurde in Listen festgehalten, einzel-
ne, wohl repräsentative Stücke bewahrte man auf. Weil
das Eisen aus den Annexen unsachgemäss gelagert
wurde, ist heute eine Bearbeitung nicht mehr möglich;
Metallfunde aus der Kirche wurden unstratifiziert
geborgen, weswegen auch hier von einer Bearbeitung
abgesehen wurde. Die Gefäss- und Ofenkeramik trennte
man in den Annexen nach Schichten, in der Kirche nach
Abstrichen. Diese konnten nur in Einzelfällen nachträg-
lich stratifiziert werden, so dass ein Teil der Gefäss- und
Ofenkeramik aus der Kirche von der Auswertung aus-
geschlossen wurde.
Gefässkeramik
Als typologisch älteste Formen sind reduzierend
gebrannte Töpfe mit kantig abgestrichenem Trichter-
rand (Kat. 12–14) aus Schicht III und B anzusprechen.
Diese datieren in Berslingen SH ins 9./10. bzw. 10./11. Jh.
und werden von Christoph Reding als Sonderform der
Ostschweiz bezeichnet (Abb. 8).39 Er schliesst eine
Datierung ins Frühmittelalter nicht aus, kann aber auf
Burg Urstein (Herisau AR) diese Randformen noch im
13. Jh. nachweisen. Dieser Befund deckt sich mit dem-
jenigen in St. Laurenzen, werden doch hier die Schich-
ten B und III vor Beginn des 14. Jh. datiert. Die Kombi-
nation der trichterförmigen Ränder mit einem Wellen-
band (Kat. 12) auf der Halszone datiert in Berslingen
SH eindeutig um 1000, Wellenbänder kommen dort
aber auch bei Funden des 13. Jh. vor.40 Diese Formen
haben also in St. Gallen entweder eine sehr lange Lauf-
zeit oder sind stark verspätet.
In den ältesten Schichten V, IV, III und B sind mehrheit-
lich Töpfe mit verschieden ausgestalteten Lippenrän-
dern41 vertreten. Die Lippe kann dabei mehr oder weni-
ger dick sowie unterschiedlich stark geschwungen sein.
In der Regel sind solche Töpfe reduzierend gebrannt,
fein bis mittelfein und häufig mit Glimmer sowie Quarz
gemagert. Einige Töpfe weichen von den üblichen For-
men etwas ab: Kat. 10 weist auf dem Rand eine Kerbe
auf, die möglicherweise als Deckelauflage diente.42 Vari-
anten dieser Form liegen mit Kat. 11 und 28 vor. Ver-
dickte Lippenränder werden an anderen Fundstellen ins
11./12. Jh., unverdickte Lippenränder meist etwas frü-
her (10./11. Jh.) datiert. Die gleichen Randformen sind
aber auf Burg Urstein43 noch im 13. Jh. präsent und in
St. Laurenzen nicht nur in Schicht B und III vor Beginn
des 14. Jh., sondern auch in Schicht II des 14. Jh. vertre-
ten. Dies ist im Vergleich zu Fundstellen ausserhalb der
35 HAUSER 1993 (wie Anm. 31) 55ff.36 Die Stärke der Brandrötung für Bauphase 1 unterscheidet sich in
der Dokumentation («stellenweise») und in GRÜNINGER/KAUFMANN
1979 (wie Anm. 2) 21 («Intensive Rotfärbung auf dem Sandsteinund auf dem ganzen Mörtelboden») stark.
37 KURT BÄNTELI et al., Die Stadtkirche St. Johann in Schaffhausen.Ergebnisse der Ausgrabungen und Bauuntersuchungen 1983–1989.Schaffhauser Beiträge zur Geschichte, hrsg. vom Historischen Ver-ein des Kantons Schaffhausen 67 (Thayngen 1990) 27.
38 Stilistische und bautypologische Datierungen aus der Kirchen-archäologie werden hier ausgeklammert. Sie können zwar Hinweiseauf eine Datierung geben, doch ist die Gefahr von Zirkelschlüssenfür die Datierung des Fundmaterials mit der hier gewählten Me-thode (auf der Stratigrafie und nicht auf typologischen Vergleichenbasierend) zu gross.
39 CHRISTOPH REDING, Mittelalterliche Keramik in den Kantonen St. Gallen und Appenzell – Eigenheiten einer Region. Mittelalter –Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins 2001/1, 12.
40 KURT BÄNTELI et al., Bersligen – ein verschwundenes Dorf bei Schaff-hausen. Mittelalterliche Besiedlung und Eisenverhüttung imDurachtal. Monographien der Kantonsarchäologie Schaffhausen 3(Schaffhausen 2000) 101ff., 419.
41 Im Anhang zum Text befindet sich ein Fundkatalog. Kat. 1, 5, 10,11, 16–19, 29–35, 59–63.
42 BÄNTELI et al. 2001 (wie Anm. 40) 451.43 REDING 2001 (wie Anm. 39) 13.
8: Gefässkeramik: Sonderformen aus der Ostschweiz
(Kat. 10, 11, 28, 12–14).
Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen
92 Mittelalter 10, 2005/3
Ostschweiz ungewöhnlich spät und bedarf bei weiteren
Auswertungen der Aufmerksamkeit.
In den Schichten E, E&F sowie II44 lässt sich bei den
Töpfen mit Lippenrändern45 dasselbe beobachten wie
schon in den Schichten B und III. Im Gegensatz zu den
älteren Schichten sind aber neue Randformen im Fund-
ensemble vertreten. Die Objekte Kat. 73–75, 67, 77 und
216 mit oben verdickten und gerade abgestrichenen
Rändern werden zu einer Gruppe zusammengefasst, die
Entsprechungen auf Neu-Toggenburg und Urstein hat
(Abb. 9).46 Ihre Datierung, gestützt auf den Zerstö-
rungshorizont von Urstein im 13. Jh., kann mit St. Lau-
renzen auf das 14. Jh. ausgedehnt werden. Auch gilt
diese Gruppe als Sonderform der Ostschweiz. Die Stü-
cke sind in der Tradition der Töpfe mit Lippenrändern
reduzierend gebrannt und unglasiert. Nur ein Stück
(Kat. 67) ist knapp unterhalb der Halszone mit einem
Wellenband verziert (Abb. 10).
Zunehmend verdrängt wird in Schicht E, E&F sowie II
der traditionelle Kochtopf durch Dreibeintöpfe.47 Es
handelt sich um Dreibeintöpfe mit trichterförmiger
Mündung, bisweilen mit Wulsthenkeln und kurzen,
gedrungenen Füssen, deren Ende gelegentlich zu einer
kurzen Lasche umgebogen wurde. Der Boden hat noch
eine eher runde als abgekantete Form. Die Töpfe sind
mit wenigen Ausnahmen (Kat. 218–221) reduzierend
gebrannt und unglasiert, der Ton enthält meist wenig
Glimmer. Der Fuss Kat. 153 zeichnet sich durch einen
starken Kalkanteil in der Magerung aus, ist aussen
orange gerötet und nur noch im Kern grau gebrannt.
Trichterförmige Mündung, einfache Füsse, Wulsthenkel
und Brand verweisen diese Exemplare unter die frühen
Formen der Dreibeingefässe. Ihre Datierung ins 14. Jh.
aufgrund der Stratigrafie widerspricht dem nicht. Späte-
re Formen, v.a. durch Unterschiede in der Randpartie
und der Glasur gekennzeichnet, sind in St. Laurenzen
nicht vertreten.48
Die Bügelkannenfragmente aus denselben Schichten
können in zwei Gruppen eingeteilt werden. In die erste
Gruppe gehören sämtliche Rand- und Wandfragmente,
Henkel sowie Ausgusstüllen, welche oxidierend ge-
brannt und mit einer roten Engobe versehen wurden.49
Vergleiche stammen von der Leo-Buchhandlung in
St. Gallen, Rheineck SG (Kronenareal) und der Ruine
Alt-Altstätten SG, aber auch aus Konstanz. In der zwei-
ten Gruppe werden grün glasierte Henkel mit unter-
schiedlichen Druckmuldendekors zusammengefasst.50
Weitere Henkel gehören zu innen grün glasierten Wand-
scherben und stammen von Schüsseln,51 die während
des gesamten 15. und 16. Jh. zu den beliebtesten Gefäs-
sen zählten. In Schicht II lagen noch zwei Fragmente
10: Topf mit Lippenrand und Wellenband auf der Schulter
(Kat. 67).
9: Gefässkeramik: Sonderformen aus der Ostschweiz
(Kat. 73–75, 216, 77).
11: Schüsselformen (Kat. 24, 87, 88).
Mittelalter 10, 2005/3
Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen
93
eines älteren Typs (Abb. 11): unglasiert, konischer
Gefässkörper, einfache Ränder (Kat. 87, 88).
Zur Aufbewahrung von trockenen Lebensmitteln, wie
z.B. Gewürze, verwendete man vermutlich Schälchen. In
Schicht E oder E&F weisen sie auf der Innenseite Reste
farbloser Glasur auf (Kat. 163), sind oxidierend ge-
brannt und mit Quarz gemagert (Kat. 164, 232–234).
In Schicht II sind sie reduzierend gebrannt und ungla-
siert (Kat. 120). Es handelt sich generell um einfache
konische Formen mit geradem Randabschluss. In der
Ostschweiz sind solche Schälchen keine Seltenheit.52
Neben den Kochtöpfen sind in den ältesten Schichten B
und III folgende Gefässtypen jeweils als Einzelobjekte
vertreten: Schüssel (Kat. 24–26, 36, 65), Schälchen
(Kat. 21, 22) und Kanne (Kat. 27). Schälchen sind
durch verschiedene, wenn auch meist sehr einfache
Randformen charakterisiert, durchwegs reduzierend
gebrannt und unverziert. Nur gerade Kat. 23 ist innen
olivgrün glasiert, wobei hier eine Verwechslung mit
einem Dreibeintopf nicht auszuschliessen ist. Glasiert ist
auch der Ausguss einer Kanne (Kat. 27), ein beidsei-
tig grün glasierter und oxidierend gebrannter Topf
(Kat. 20) sowie ein frühneuzeitliches Schüsselfragment
(Kat. 26). Ebenfalls eine jüngere Form ist das Schüssel-
fragment (Kat. 25), während Kat. 24 den frühen Schüs-
selformen mit geringem Randdurchmesser, unverdick-
ter, gerader Randform, konischem Gefässkörper und
ohne Glasur entspricht.
Als Einzelobjekte aus Schicht E, E&F sowie II sind ein
Lämpchen (Kat. 81), eine Platte (Kat. 165), eine Flasche
mit Luftloch (Kat. 235), zwei Kannen (Kat. 167, 261),
zwei praktisch identische Ohrenschüsselchen mit ver-
zierten Henkeln (Kat. 97, 98) und möglicherweise die
Füsse eines Aquamaniles (Kat. 96) vorhanden. Diese
sind denen eines Dreibeingefässes nicht unähnlich, die
grüne Aussenglasur, die Grösse und das hohle Innere
sprechen aber für ein Aquamanile. Als Sondergefäss
muss das leicht bauchige Gefäss Kat. 168 angesprochen
werden. An zwei gegenüberliegend angebrachten Lö-
chern im umlaufenden Wulst konnte man es wohl auf-
hängen.
In der jüngsten Schicht I ist die Gefässkeramik nur noch
schwach vertreten, es überwiegt eindeutig die Ofenkera-
mik. Für die Töpfe, Bügelkannen, Dreibeingefässe,
Schüsseln und Schälchen gelten die obigen Bemerkun-
gen. Hinzuweisen bleibt lediglich auf die sehr unter-
schiedlichen Randformen der Dreibeingefässe (Kat.
258–260, 267).
Zusammenfassung
In St. Laurenzen wurde in den spätmittelalterlichen
Schichten entsprechende Gefässkeramik ausgegraben.
Für die hochmittelalterlichen Funde in denselben
Schichten bestätigen sich in einigen Fällen die von
Ch. Reding erreichten Resultate. So muss an den Fund-
stellen im Kanton St. Gallen für Töpfe mit kantig abge-
strichenem Trichterrand weiterhin eine Datierung ins
13. Jh. in Betracht gezogen werden, auch wenn sie an
anderen Orten bereits um das 10. Jh. nachgewiesen
sind. Töpfe mit Lippenrand scheinen entweder spät ein-
zusetzen oder dann erstaunlich langlebig zu sein. Dieser
lange Gebrauch könnte durch das vollständige Fehlen
von Töpfen mit Leistenrändern im doch vielfältigen
Fundensemble erklärt werden. Vergesellschaftet sind sie
mit einer kleinen Anzahl von Sonderformen wie Kat.
73–75, 67, 77. Die Datierung reduzierend gebrannter
Töpfe kann mit den Befunden aus St. Laurenzen leider
noch nicht näher eingegrenzt werden.
Das erweiterte Formenspektrum des Spätmittelalters
zeigt sich in Form von Schälchen, Schüsseln und mehre-
ren Einzelobjekten wie Platte, Flasche mit Luftloch,
44 Die Schichten E und II werden aufgrund der Stratigrafie zeitlichgleichgestellt, für Schicht F ist auch eine spätere Datierung möglich.Da sich das Fundmaterial in den Komplexen E sowie E&F kaumunterscheidet, dürfte eine Gleichzeitigkeit sehr wahrscheinlich sein.Deswegen wird Schicht E&F an dieser Stelle in die Besprechung derFunde mit einbezogen.
45 Kat. 68–72, 100, 216.46 REDING 2001 (wie Anm. 43) 10–12.47 Kat. 102, 149, 151, 153–155, 218, 215, 220, 222, 248.48 CHRISTINE KELLER, Gefässkeramik aus Basel. Untersuchungen zur
spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Gefässkeramik ausBasel. Typologie – Technologie – Funktion – Handwerk. Material-hefte zur Archäologie in Basel 15A/B (Basel 1999) 66–72.
49 Kat. 79, 105, 106, 222, 252.50 Kat. 104, 157, 223, 224.51 Kat. 162, 166, 254, 255.52 Vgl. KELLER 1999 (wie Anm. 48) 89.
Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen
94 Mittelalter 10, 2005/3
Kanne oder Aquamanile. Der typische hochmittelalter-
liche Topf wird zunehmend durch das Dreibeingefäss
verdrängt. Diese Veränderung zeigen die Schichten in
der Kirche. Auffallend häufig sind verschiedene Schäl-
chen und Schüsseln. Für die Schüsseln kann bislang
keine Chronologie aufgestellt werden, da sowohl ältere
(Kat. 24) wie auch jüngere Formen (Kat. 225–229) ver-
treten sind. Die grün glasierten Schüsseln mit Kremp-
und Leistenrand sind im 14. Jh. ausserordentlich stark
vertreten. Eine Vielfalt an Randformen und unterschied-
liche Glasurfarbnuancen zeigen sich auch im Material
von St. Laurenzen.
Bügelkannen wurden während einer relativ kurzen Zeit
von ca. 200 Jahren im 13.–15. Jh. hergestellt53, die
Ergebnisse von St. Laurenzen stimmen damit überein.
Hervorzuheben ist die als regionale Variante anzuspre-
chende rote Engobe.
In Bezug auf die Herstellungstechnik können wegen der
Fragmentierung kaum Erkenntnisse gewonnen werden.
Technische Fortschritte in der Keramikherstellung sind
einzig mit der Glasur zu fassen. In Schicht B – d.h. vor
dem 14. Jh. – ist kein einziger Fund glasiert, in Schicht E
hingegen der grössere Teil.54 Da Schicht E nicht älter als
der Beginn des 15. Jh. ist, muss die technische Innova-
tion der Glasur in St. Gallen während des 14. Jh. erfolgt
sein. Die grüne Glasurfarbe überwiegt, aber auch farb-
lose oder olivgrüne Glasuren finden sich in St. Laurenzen.
Bei der Fundzusammensetzung fällt die Mischung
unterschiedlichster Gefässformen in den Schichten der
Annexe auf. Die chronologische Abfolge der Schichten
I–IV korrespondiert nicht mit der Fundzusammenset-
zung. Zwar ist die Gewichtung der einzelnen Gefäss-
typen nicht überall gleich, doch letztlich treten ältere
Formen in den jüngeren Schichten ebenso auf wie jünge-
re Formen in den ältesten Schichten. Im Gegensatz dazu
stehen die Schichten aus der Kirche. Sie sind bezüglich
ihrer Fundzusammensetzung weitgehend einheitlich.
Allgemein häufige Gefässtypen wie der Dreibeintopf
sind mit mehreren Stücken vertreten, seltene Formen
wie Flasche oder Kanne hingegen nur als Einzelobjekte.
Gerade die Homogenität der Kirchenschichten macht
deutlich, dass die Vergesellschaftung von zeitlich diffe-
rierenden Fundobjekten in den Annexen einer Erklä-
rung bedarf. Zunächst handelt es sich bei den Schichten
der Annexe nicht um geschlossene Fundkomplexe. Die
Schichten wurden nicht – wie in der Kirche – durch
Mörtelböden weitgehend versiegelt, so dass sie viel stär-
ker Störungen ausgesetzt waren. Eine Vermischung der
Schichten während des Baus der Annexe im 16. Jh.
muss ebenso in Betracht gezogen werden wie beim
Umbau des 19. Jh. Obwohl die Profilzeichnungen eine
deutliche Schichttrennung überzeugend wiedergeben,
kann das Übersehen von allfälligen Störungen während
der Grabung – insbesondere bei den baubegleitenden
Massnahmen – nicht ausgeschlossen werden. Deswegen
sind die Schichten B und E/F aus der Kirche für die
Datierung der Funde zuverlässiger.
Ofenkeramik
Die Unterscheidung von Becher- und Napfkacheln ist
schwierig, wenn die starke Fragmentierung eine Rekon-
struktion des Gesamtkörpers nicht zulässt. Eigentlich
gilt als Faustregel zur Bestimmung das Verhältnis
zwischen Randdurchmesser und Kachelhöhe.55 Für das
vorliegende Material musste deswegen eine andere Defi-
nition gesucht werden. So wird Ofenkeramik mit Rand-
durchmesser von 3–5 cm als Röhrenkachel, solche mit
Durchmesser von 5–12 cm als Becherkachel definiert,
während ein Randdurchmesser von über 12 cm zur
Bezeichnung als Napfkachel führte.
Röhrenkacheln fehlen, obwohl sie als Spezialität der
Ostschweiz gelten.56 Blattkacheln sind nur mit einem
reliefierten, grün glasierten Fragment in Schicht I57 und
wenigen sekundär verbrannten Tubusfragmenten (Kat.
212–214) aus den Schichten E und E&F vertreten.
Je eine grün glasierte Napfkachel befand sich in Schicht
IV und II (Kat. 4, 130), ein unglasiertes Exemplar in
Schicht II (Kat. 141). Die restliche Ofenkeramik in den
Annexen besteht aus unglasierten Becherkacheln und
lag mehrheitlich in den jüngsten Schichten I und II. In
Schicht III fällt die Menge an Ofenkeramik gemessen
am Anteil der Gefässkeramik kaum ins Gewicht.
Die Ofenkeramik aus dem Kircheninnern stammte
mehrheitlich aus Schicht E und den Schichten E&F. In
der ältesten Schicht B war keine Ofenkeramik vorhan-
Mittelalter 10, 2005/3
Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen
95
den, allerdings war hier die Fundmenge generell sehr
klein. Neben Napfkacheln und einigen wenigen Tubus-
fragmenten (Kat. 212–214) wurden vor allem Becher-
kacheln geborgen. Röhrenkacheln, Blattkacheln, Teller-
kacheln oder andere waren nicht vorhanden.
Becherkacheln
Die Becherkacheln lassen sich in zwei Gruppen untertei-
len. In der ersten Gruppe sind unglasierte Becherkacheln
zusammengefasst, die noch keine Standardisierung
erkennen lassen. Das Randformenspektrum ist durch-
mischt, tendenziell kann eine leichte Konzentration zu
schräg nach innen abgestrichenen, gekehlten Rändern
beobachtet werden. Diese stets unglasierten Becherka-
cheln haben aussen Riefen und eine ähnliche Tonstruk-
tur.58 Oxidierend gebrannte Ware ist selten vertreten,
weitaus häufiger sind reduzierend und bräunlich ge-
brannte Scherben oder solche mit unterschiedlicher
Tonfarbe in Kern und Mantel. Die Zusammensetzung
des Tones ist weitgehend einheitlich. Meist ist ein mehr
oder weniger starker Zusatz an Quarz, bisweilen Glim-
mer, nie aber Schamotte erkennbar. Die Scherben sind
durchgängig fein gemagert.
Bei der zweiten Gruppe sind die Ränder mehr oder
weniger gleichmässig schräg nach innen abgestrichen
und mit einer ausgeprägten Innenkehle versehen. Die
Stücke können reduzierend oder oxidierend gebrannt
sein. Die gesamte Herstellung wirkt weitgehend stan-
dardisiert, und die Randdurchmesser sind im Durch-
schnitt um einige Zentimeter grösser als bei der ersten
Gruppe.59
In beiden Gruppen sind nur wenige Einzelstücke von
Hand aufgebaut (Kat. 126, 148), sonst sind sie schei-
bengedreht. In den meisten Fällen lassen sich aussen
deutliche Riefen erkennen. Sie ermöglichten ein besseres
Haften am Ofenlehm, der bisweilen noch in Resten an
der Aussenseite anhaftet. Sämtliche Becherkacheln sind
unglasiert.
Da ein grosser Teil stark fragmentiert ist, lässt sich zur
Gesamtform nur bei einzelnen Stücken eine Aussage
machen. Die Randausrichtung ist meist trichterförmig
und deutet eine konische Form an. Wenige Ausnahmen
weisen auf eine konkave Form (Kat. 276).
Napfkacheln
Die drei Napfkacheln aus den Annexen müssen als Ein-
zelformen angesprochen werden, da sie keine Entspre-
chungen in den Schichten E und E&F haben. Dort lässt
sich bei den Randformen eine Entwicklung beobachten:
Die Ränder der unglasierten Napfkacheln sind weniger
ausladend als jene der glasierten.60 Die Nähe zu den
Becherkacheln mit schräg nach innen abgestrichenem
Rand und deutlicher Innenkehle ist auffällig. Bisweilen
scheint eine eindeutige Zuweisung zu Becher- oder
Napfkachel eine Frage der Definition zu sein. Bei den
glasierten Napfkacheln können zwei Gruppen unter-
schieden werden: solche ohne ausladende Randform,
die fast nicht von den unglasierten Napfkacheln zu
unterscheiden sind (Kat. 200–202, 205), und solche mit
weiter ausladendem Rand (Kat. 204, 206–210). Sie
dürften eine Weiterentwicklung darstellen. Bei sämtli-
chen Napfkacheln lässt sich eine gewisse Standardisie-
rung – ähnlich jener bei der zweiten Gruppe der Becher-
kacheln – beobachten. Die Glasur wurde noch ohne
Engobe aufgetragen. Da die Glasur wegen Sekundär-
brand praktisch bei allen Stücken blasenartig aufgewor-
fen ist, lässt sich die Farbe nur selten bestimmen: Es
handelt sich entweder um olivgrüne oder grüne Innen-
glasur. Zwei Bodenscherben von Napfkacheln weisen so
genannte Zierbuckel auf, d.h. Riefen auf der Boden-
innenseite (Kat. 241).
Auffällig ist bei den glasierten Kacheln, dass die meisten
Stücke sekundär verbrannt sind: Dies lässt sich nicht
53 KELLER 1999 (wie Anm. 48) 75.54 Die Schichten aus den Annexbauten eignen sich für eine Aussage in
Bezug auf die Glasur nicht. Die Gründe dafür werden weiter untenausgeführt.
55 Ist der Randdurchmesser kleiner als die Höhe der Kachel, so han-delt es sich um eine Becherkachel, umgekehrt wird eine Napfkacheldefiniert.
56 JÜRG TAUBER, Herd und Ofen im Mittelalter. Untersuchungen zurKulturgeschichte am archäologischen Material vornehmlich derNordwestschweiz (9.–14. Jahrhundert). Schweizer Beiträge zur Kul-turgeschichte und Archäologie des Mittelalters 7 (Olten 1980) –REDING (wie Anm. 43) 15.
57 Ohne Abbildung.58 Z.B. Kat. 9, 39, 44–48, 117–119, 122–124, 128–129, 131–132,
178–180, 238, 239, 265–272.59 Z.B. Kat. 40–41, 110–115, 120, 139, 170, 182–184, 186, 188–
191, 242, 279, 280, 283–285.60 Unglasiert: Kat. 193–197, 203. Glasiert: Kat. 200–202, 204, 206,
207–210.
Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen
96 Mittelalter 10, 2005/3
nur an der Glasur beobachten, sondern auch am verzie-
gelten Lehm, der bisweilen an der Innen- und Aussen-
seite haftet, sowie am Klang der Scherben.61
Zusammenfassung
Der zeitliche Unterschied zwischen Schicht III und den
Schichten I und II manifestiert sich in der Ofenkeramik
nicht. Stratigrafisch datieren die Schichten E (und F)
sowie II und I gleichzeitig. Die Ofenkeramik unterstützt
diese Annahme insofern nicht, als eine Entwicklung von
Becherkacheln zu Napfkacheln in der Schicht E, nicht
aber in den Schichten II und I der Annexe zu fassen ist.
Da sämtliche Schichten vor Anfang des 15. Jh. datieren
und der überwiegende Teil der Ofenkeramik aus den
jüngeren Schichten stammt, wird sie grob ins 14. Jh.
datiert.
Frühe Formen wie Röhrenkacheln fehlen, vereinzelte
Objekte sind zwar noch von Hand aufgebaut und haben
oft einen eher kleinen Randdurchmesser, mehrheitlich
hat sich die scheibengedrehte Ware aber durchgesetzt.
Ob diese Entwicklung zeitlich zu trennen ist, müssen
weitere Auswertungen zeigen. Späte Formen wie Blatt-
kacheln und das gesamte Repertoire der reliefierten
Ofenkacheln sind in St. Laurenzen nur mit einzelnen
Exemplaren in den Schichten vor 1413/1418 vertreten.
Im gesamten Fundmaterial überwiegen Becherkacheln
mit folgenden Eigenschaften: unglasiert, scheibenge-
dreht, oft mit Riefen und gelegentlich mit verziegeltem
Lehm an der Aussenseite, konische Gesamtform mit
einer trichterförmigen Öffnung und ähnliche Tonzusam-
mensetzung. Es hat sich noch keine Brennart durchset-
zen können. Erkennbare Bodenmarken fehlen. Bei den
Becherkacheln lässt sich gelegentlich eine Überarbeitung
von Hand belegen, bei den glasierten Napfkacheln ist
dies nicht mehr der Fall. Grundsätzlich herrscht eine
Diversität an Randformen vor. Im Ansatz kann eine
Standardisierung beobachtet werden, die über ungla-
sierte Napfkacheln zu einheitlichen glasierten Napfka-
cheln führt (Abb. 12). Besonders deutlich zeichnet sich
dies in den Schichten E und F (Bau 3) aus der Kirche ab.
Glas
Das Flachglas ist zum grössten Teil transparent grün
und verteilt sich regelmässig auf die vier Hauptschichten
in den Annexen. In Kombination mit zahlreichen Blei-
rutenfragmenten handelt es sich um Fensterglas, wobei
nur gerade ein Fragment sicher als Butzenscheibe zu
identifizieren ist.
Hohlglas stammt hauptsächlich aus Schicht III und
Schicht I sowie aus einer Grube, deren Verfüllung mit
Schicht I gleichzusetzen ist. Die Glasscherben sind stark
fragmentiert und deswegen oft keinem Gefässtyp
zuweisbar. Drei Nuppen stammen von Nuppenbechern
des 13.–15. Jh. (Kat. 46, 52, 147), eine Nuppe von
einem Krautstrunkbecher des 15./16. Jh. (Abb. 13). Als
Becherfragmente sind Kat. 53, 57, ein farbloses Rand-
fragment (Kat. 146) sowie die grüne Randscherbe (Kat.
12: Ofenkeramik: Entwicklung der Randformen
(Kat. 190, 195, 210).
13: Nuppenglasfragmente aus den Annexbauten
(von oben nach unten: Kat. 52, 56, 147).
Mittelalter 10, 2005/3
Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen
97
295) anzusprechen. Zu Gefässen mit hochgestochenem
Fuss gehört Kat. 296; Kat. 54 stammt von einer Flasche.
Das vorliegende Ensemble bezeugt die Formenvielfalt
der mittelalterlichen Glasbläserei. Eine genaue Datie-
rung aufgrund der Typologie ist häufig nicht möglich,
weil Glasgefässe langlebig sind. Die datierten Nuppen
aus der Schicht III stimmen mit der Grobdatierung von
Schicht III nur überein, wenn sie wirklich früh, d.h. ins
13. Jh., anzusetzen sind.
Lavez
Lavez nimmt im mittelalterlichen Fundgut eine Sonder-
stellung ein. Während der Antike kannte man Lavezge-
fässe im Gebiet der gesamten Schweiz und in Südwest-
deutschland, im ausseralpinen Raum verschwinden sie
im Frühmittelalter. Mittelalterliches Lavezgeschirr war
weitaus weniger verbreitet und umfasst ein kleineres
Gefässinventar als die antike Ware.62 Die Funde konzen-
trieren sich entweder auf Gebiete nahe den Rohstoffvor-
kommen in den Alpen oder deuten auf enge Handelsbe-
ziehungen mit diesem Gebiet. So sind in der Nordwest-
schweiz Lavezfunde eher selten, während sie in der
Stadt Zürich, in der Ostschweiz, im Bodenseeraum und
im Alpenraum häufiger vorkommen. Als Vermittler des
überregionalen Handels von Lavez zeichneten oft Klös-
ter verantwortlich.63
Aus Lavez wurden vor allem Kochtöpfe, Gussformen
und Öfen hergestellt.64 Aus St. Laurenzen stammen ins-
gesamt 12 Fragmente von sieben verschiedenen Töpfen
(Kat. 37, 38, 142–145).65 Mit Ausnahme des Fragments
(Kat. 145) sind auf der Innenseite immer Drehrillen
sichtbar. Die Wanddicke schwankt zwischen 0,5 cm
und 1 cm in Bodennähe. Ein Gefäss (Kat. 142) war mit
regelmässigen Rillen verziert (Abb. 14), der Topf
(Kat. 38) mit einem Rautenmuster, welches von Hand
eingeritzt war (Abb. 15). In der Wand der Bodenscherbe
(Kat. 38) hat sich ein Stück Eisendraht (Reparatur)
erhalten.66 Die Randdurchmesser waren mit 20 bis
26 cm jeweils von beachtlicher Grösse.
61 Freundliche Mitteilung Susanne Steiner.62 BÄNTELI et al. 2000 (wie Anm. 40) 150f. – UWE GROSS/ALFONS ZETT-
LER, Nachantike Lavezfunde in Südwestdeutschland. Zeitschrift fürArchäologie des Mittelalters 18/19 (1990/1991) 22f. – MARTIN
PETER SCHINDLER, Das Fundmaterial der frühmittelalterlichen Sied-lung. In: Margarita Primas, Katrin Roth-Rubi, Martin Peter Schind-ler, José Diaz Tabernero und Sebastian Grüninger, Wartau – Ur- undfrühgeschichtliche Siedlungen und Brandopferplatz im Alpenrhein-tal (Kanton St. Gallen, Schweiz) I: Frühmittelalter und römischeEpoche. Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie75 (Bonn 2001) 69–72.
63 JÜRG EWALD/JÜRG TAUBER (Hrsg.), Tatort Vergangenheit. Ergebnisseaus der Archäologie heute (Basel 1998) 265.
64 HANS-RUDOLF PFEIFER, Wenig bekannte Beispiele von ehemaligerLavezausbeutung in den südlichen Alpentälern. Minaria Helvetica9 (Basel 1989) 11.
65 Aus dem Stadtgebiet ist nur ein weiterer Lavezfund aus der Leo-Buchhandlung bekannt – REDING 2001 (wie Anm. 43) 18.
66 WERNER MEYER, Das Castel Grande in Bellinzona. Bericht über dieAusgrabungen und Bauuntersuchungen von 1967. Schweizer Bei-träge zur Kulturgeschichte des Mittelalters 3 (Olten 1976) 80, 101.
14: Verzierte Lavezfragmente (Kat. 142).
15: Bodenscherbe eines Lavezgefässes mit Rautenverzierung
(Kat. 38).
Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen
98 Mittelalter 10, 2005/3
Metall
Der Erhaltungszustand des Eisens aus den Annexen war
wegen unsachgemässer Aufbewahrung so schlecht, dass
weder eine Fundkomplexzuordnung noch eine Objekt-
bestimmung möglich war. Einzig die detaillierten Fund-
listen, die während der Grabung angelegt worden
waren, geben Auskunft: Während viele Objekte als
unbestimmt definiert werden müssen, besteht eine zwei-
te grosse Gruppe vorwiegend aus Nägeln. Daneben fan-
den sich Draht, Platten, Ringe, Beschläge und Schnallen.
Aus Schicht III stammen zwei, aus Schicht IV und I
je ein Schlüssel.
Die wenigen Buntmetallfunde aus den Annexen wurden
restauriert und gesondert aufbewahrt. Es handelt sich
um einen Beschlag (Kat. 49), zwei Schnallen (Kat. 50,
51), einen Schreibgriffel (Kat. 7) und die Reste eines
Ortbandes (Kat. 294; Abb. 16).
Weitere Funde
In den Annexen und in der Kirche wurden sämtliche
Tierknochen aufgehoben. Die Fundlisten der Annexe
belegen, dass ein grosser Teil der Tierknochen verschol-
len ist. Sämtliche Tierknochen aus der Kirche wurden
von Grüninger bestimmt, eine Auswertung liegt nicht
vor. Wenige Tierknochen wiesen Bearbeitungsspuren
auf, ein Objekt kann als Beschlag identifiziert werden.
Wenig erstaunlich für den Fundkontext einer Kirche
sind die Paternosterringlein. Sie sind von unterschiedli-
cher Grösse und stammen meistens aus unstratifizierten
Fundkomplexen.
Aus Schicht III im Südannex stammen drei zusammen-
passende Wandfragmente aus Steinzeug mit manganvio-
letter Salzglasur.67
Unter den Funden im Nordannex befand sich in
Schicht III ein Bergkristall.68 Die stark zerschlagenen
Kanten weisen auf einen Gebrauch als Feuerzeug hin.
Weiter liegen Wetzsteine aus den Annexen und das
Fragment eines Spinnwirtels vor.69
Schluss
Die Ergebnisse aus St. Laurenzen zeigen, dass auch die
Auswertung von Altgrabungen aussagekräftige Resul-
tate ermöglicht. Anspruchsvoll gestaltet sich die Arbeit,
wenn regionale Vergleiche weitgehend fehlen oder die
stratigrafische Einordnung nur bedingt Anhaltspunkte
zur Datierung liefern kann. Als Datierungshilfe histori-
sche Quellen zu benutzen, kann durchaus sinnvoll sein,
die seriöse archäologische Befund- und Fundauswertung
kann damit ergänzt, keinesfalls aber ersetzt werden.
Dennoch bleiben die historischen Quellen ein wichtiger
Aspekt bei mittelalterarchäologischen Ausgrabungen
und müssen mit der nötigen Vorsicht für die Auswer-
tung beigezogen werden.
Leider war mit dem vorliegenden Fundmaterial meist
keine genaue Datierung der Keramik möglich. Engere
zeitliche Eingrenzungen fehlen für den Raum St. Gallen
nach wie vor. Neben der Bestätigung allgemein gültiger
Entwicklungen in der Keramik konnten auch regionale
Besonderheiten gefasst werden. Auswertung und Publi-
kation der Funde von St. Laurenzen bilden einen ersten,
wichtigen Referenzpunkt für die weitere Erforschung
des mittelalterlichen Fundmaterials in der Ostschweiz.
Die Überprüfung der vorgelegten Ergebnisse und The-
sen anhand weiterer Fundstellen in der Ostschweiz darf
gespannt erwartet werden.
Résumé
Lors des fouilles effectuées dans la nef et dans les
annexes latérales de l’Eglise St. Laurenzen de St-Gall,
outre des vestiges de construction, un vaste matériel
archéologique a été découvert. Pour la ville de St-Gall et
la Suisse orientale, la mise à jour de ce matériel archéo-
logique est significative. En effet, il n’existait jusqu’ici
que peu de matériel médiéval publié.
La première mention de St-Laurenzen dans un docu-
ment remonte à l’an 1166. Il fixe la protection laïque du
16: Ortband (Kat. 294).
Mittelalter 10, 2005/3
Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen
99
monastère de St-Gall y compris celle de ses propres
églises monastiques. St. Laurenzen présente au total
5 étapes de construction, qui vont de l’église basilicale
dotée d’un chœur carré plus étroit que la nef à la simple
église basilicale pour aboutir à la construction gotique.
A l’encontre des résultats obtenus jusqu’ici, il est impos-
sible de prouver pour St. Laurenzen que les trois incen-
dies de la ville de 1215, 1314 et 1418 ont conduit à la
destruction et à la reconstruction de l’édifice. Pour la
2e construction uniquement, un vaste incendie est per-
ceptible grâce à de larges traces de brûlures dans l’entrée
et sur les murs la succédant ainsi que par les mesures de
réparation entreprises. Pourtant aucun rapport avec
l’incendie de la ville de 1314 ne peut être attesté claire-
ment sur la base de sources historiques.
La vaisselle de St. Laurenzen présente, outre quelques
formes et développements particuliers, un aperçu du maté-
riel archéologique de la fin du Moyen Age. Ainsi sont
représentés dans les couches du XIVe siècle des pots à trois
pieds, des plats, des pots, des pots à anse et quelques
objets particuliers comme des bouteilles dotées d’un sou-
pirail ou des aquamaniles. La datation du XIIIe siècle de
pots évasés avec un bord en lèvre aplati, l’utilisation tar-
dive ou la durée de vie particulièrement longue des pots
avec un bord en lèvre et l’absence absolue de pots à bord
replié sont à souligner. Le renouvellement technique peut
être fixé au XIVe siècle avec l’apparition de l’émaillage.
En ce qui concerne la poterie de poêle, un développe-
ment et une standardisation des pots de poêle de forme
globulaire avec un bord en lèvre déversé vers l’extérieur
et dotés d’une cannelure à l’intérieur ont pu être obser-
vés. Les pots de poêle de forme tronconique trapue et
évasée reprennent cette évolution. Outre quelques
objets en verre et en métal, on a également trouvé à
St. Laurenzen de la pierre ollaire. Il s’agit de fragments
de sept pots de diamètres d’ouverture différents. Ils lais-
sent supposer une décoration faite de losanges gravés à
la main et de rainures créées au tour sur la face externe.
(Sandrine Collet, Rosshäusern)
Riassunto
Durante gli scavi nella navata e negli edifici annessi
situati lateralmente della chiesa di St. Laurenzen a
San Gallo sono stati portati alla luce, accanto a strut-
ture murarie, anche un cospicuo insieme di reperti
archeologici. La valutazione di questi reperti ha una
notevole importanza per la città di San Gallo e per la
Svizzera orientale, dato che fino ad oggi pubblicazioni,
che si concentrano in particolar modo su materiale
archeologico medioevale sono molto rare.
Il documento più antico in cui viene menzionata la chie-
sa di St. Laurenzen risale all’anno 1166. In questo docu-
mento vengono citati i diritti legati al baliaggio sul con-
vento di San Gallo, e inoltre vi sono incluse anche le
chiese appartenenti al convento. Complessivamente
nella chiesa di St. Laurenzen vi sono 5 fasi di costruzio-
ne, che partono da una chiesa ad aula con incluso un
coro rettangolare di dimensioni più ridotte fino a tra-
sformarsi poi, da una semplice chiesa ad aula con coro
rettangolare di proporzioni uguali, nell’edificio in stile
gotico. Nonostante i risultati ottenuti fino ad ora non è
stato possibile provare per St. Laurenzen che i tre in-
cendi che hanno colpito la città nel 1215, 1314 e 1418
abbiano portato anche alla distruzione della chiesa ed in
seguito alla costruzione di nuovi edifici sul sito mede-
simo. Sono state rilevate le tracce di un incendio di pro-
porzioni catastrofiche sul piano di calpestio e sui muri
adiacenti così come anche i segni inequivocabili dovuti
ad una ristrutturazione dell’edificio. Tuttavia questi
indizi possono essere attribuiti solo alla seconda chiesa.
Solo in base alle fonti storiche non può essere provato
chiaramente che vi sia un rapporto diretto con l’incen-
dio che ha distrutto la città nell’anno 1314.
Il vasellame proveniente da St. Laurenzen offre, accanto
ad alcune forme insolite e a creazioni particolari, una
panoramica attraverso i reperti tardomedioevali. Negli
strati del XIV secolo vi sono casseruole poggianti su tre
piedini, scodelle, vasi, bricchi con anse e pochi oggetti
singoli come per esempio una bottiglia con un foro d’ae-
razione e un aquamanile. Da sottolineare è la datazione
di alcuni tipi di vasellame del XIII secolo caratterizzato
da orli con forme particolari. A dipendenza della forma
67 WIDMER 2002 (wie Anm. 1) Kat. 28.68 WIDMER 2002 (wie Anm. 1) Kat. 111.69 WIDMER 2002 (wie Anm. 1) Kat. 30, 75.
Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen
100 Mittelalter 10, 2005/3
degli orli è possibile affermare che certi tipi di vasellame
sono subentrati in un periodo successivo, mentre altri
ancora hanno avuto un utilizzo prolungato nel tempo,
oppure alcuni che non figurano affatto tra i reperti pro-
venienti da St. Laurenzen.
Alcune innovazioni tecniche come per esempio l’inve-
triatura sono da riportare nel XIV secolo. Anche per
quanto riguarda la ceramica per stufe è stato possibile
accertare un’evoluzione ed una uniformazione delle
forme degli orli in particolare per quanto riguarda le
piastrelle modellate a forma di coppa. Nelle piastrelle
modellate a forma di scodella risalta una continuità di
questa evoluzione. Accanto a pochi oggetti in vetro e
metallo è stato portato alla luce anche il laveggio (pietra
ollare). Si tratta di frammenti provenienti da sette reci-
pienti con orli di diametro differente. Sono riconoscibili
motivi a forma di rombo incisi a mano, oppure incisioni
a forma di scanalature sul lato esterno ottenute tramite
il tornio. (Christian Saladin, Origlio/Basel)
Resumaziun
Tar las exchavaziuns en la nav ed en ils edifizis annexs
laterals da la baselgia da St. Laurenzen a Son Gagl han
ins chattà sper las restanzas da mirs era divers chats
archeologics. Per la citad da Son Gagl e la Svizra orien-
tala è la valitaziun da quests chats da gronda muntada,
perquai che fin oz èn publicaziuns davart material
archeologic medieval fitg raras.
L’emprima giada vegn la baselgia da St. Laurenzen men-
ziunada en in document da l’onn 1166. En quel vegnan
citads ils dretgs da chastellan areguard la claustra da
Son Gagl inclus las baselgias en possess da la claustra.
La baselgia da St. Laurenzen è vegnida construida en
tschintg fasas che partan d’ina baselgia-sala cun chor
rectangular pli stretg che la nav e mainan sur ina simpla
baselgia-sala fin a l’edifizi gotic. Cuntrari a las enconu-
schientschas da fin ussa n’èsi betg pussaivel da cumpro-
var che tut ils trais incendis da la citad dal 1215, 1314 e
1418 èn stads il motiv per la destrucziun e la recon-
strucziun sequenta da questa baselgia. Mussaments per
in incendi datti sulettamain per il segund edifizi: la vasta
cotschnur da la part sut dals mirs e dals mirs suandants
sco era las mesiras da reparatura. In connex cun l’incen-
di da la citad dal 1314 n’è betg cumprovabel a basa da
las funtaunas istoricas.
La vaschella da St. Laurenzen cumpiglia, sper intginas
furmas spezialas e creaziuns extraordinarias, numerus
chats represchentativs dal temp medieval tardiv. Uschia
han ins chattà en las rasadas dal 14avel tschientaner
avnauns a trais chommas, stgadellas, vaschs, chantas
cun manetschas e paucs objects singuls sco per exempel
ina buttiglia cun fora d’aria ed in aquamanile, in reci-
pient per aua da lavar ils mauns. Interessanta per il
13avel tschientaner è la dataziun da vaschella cun urs en
furmas particularas. Sin fundament dals urs pon ins
constatar che la vaschella è u vegnida utilisada pir tard
u ch’ella aveva ina zunt lunga durada da vita. In auter
fatg particular è la mancanza da tscherts vaschs cun urs.
L’innovaziun tecnica dal 14avel tschientaner è la glasura.
Las plattinas-cup, che tutgan tar ils vaschs da la chera-
mica da furn, han survegnì ina furma standardisada
dals urs. Las plattinas-stgadella han cuntinuà cun quest
svilup. Sper singuls objects da vaider e metal han ins
chattà a St. Laurenzen era restanzas da lavetsch. I sa
tracta da fragments da set vaschs cun urs da different
diameter. Ordadora èn ils vaschs ornads cun musters
romboids engravads a maun e cun crennas turnadas.
(Lia Rumantscha, Cuira/Chur)
Nachweise
Katalogzeichnungen
S. Tittmann: 5, 7, 12, 19, 27, 28, 37, 38, 49–51, 60–63, 67, 70, 79,96–98, 100, 104–107, 125, 142, 148–159, 161, 162, 164–167, 169,170, 175, 177–181, 183–196, 198–201, 205–229, 232, 234–236,238–241, 243, 248, 254, 255, 261, 294.
M. Widmer: 1–4, 6, 8–11, 13–18, 20–26, 29–36, 39–48, 58, 59, 64–66, 68, 69, 71–78, 80–95, 99, 101–103, 108–124, 126–141, 160,163, 168, 171–174, 176, 182, 197, 202–204, 230, 231, 233, 242,244–247, 249–253, 256–260, 262–293, 297–300.
Layout Katalog: R. Suter
Bildnachweis
Abb. 1: Historisches Museum St. Gallen, D. Studer.Abb. 2, 7: Kantonsarchäologie St. Gallen.Abb. 3–5, 10, 12–15: Kantonsarchäologie St. Gallen, M. Widmer.Abb. 6: Staatsarchiv St. Gallen.Abb. 8, 9, 11: Kantonsarchäologie St. Gallen, R. Suter.
Autorin:
Maja Widmer, lic. phil. I, Rosengartenstr. 3, 7324 Vilters
Mittelalter 10, 2005/3
Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen
101
Katalog
Einleitung
Informationen, welche aus der Zeichnung ersichtlich sind, wur-den im Katalogtext nicht zusätzlich aufgeführt. So wurde aufGrössenangaben sowie Randformenbeschreibungen verzichtet.Bei sehr klein fragmentierten Objekten (insbesondere bei Glas-fragmenten) findet sich zwar eine Beschreibung, nicht aber eineAbbildung. Die Glasurfarbe, der Brand und die Magerung wer-den nur erwähnt, wenn sie an den Fragmenten sichtbar waren.Alle Fundzeichnungen sind im Massstab 1:2 abgebildet.
1. Topf, RS. Reduzierend gebrannter Kern mit orangefarbe-nem Mantel. FK S Lau 67 14.6.
2. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit Glimmer. FK S Lau 67 143.5.
3. Napfkachel, RS. Oxidierend gebrannt, innen grün gla-siert auf Engobe. Magerung: Fein mit Glimmer. FK SLau 67 594.48.
4. Becherkachel, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein. FKS Lau 67 524.1.
5. Topf, RS. Reduzierend gebrannter Kern mit orangefarbe-nem Mantel. Riefendekor auf der Schulter. FK S Lau 6736.2.
6. Ofenkeramik, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. FK S Lau 67 213.2.
7. Schreibgriffel. Bronze. Flacher und profilierter Griff. FKS Lau 101.21.
8. Ofenkeramik, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Aussen Riefen. FK S Lau 203.1.
9. Ofenkeramik, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. FK S Lau 203.2.
10. Topf, RS. Reduzierend gebrannter Kern, mit orangefar-benem Mantel. FK S Lau 67 313.61.
11. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Glimmer. Feine Drehrillen. FK S Lau 67 593.11.
12. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer. Wellendekor auf der Schulter. FK S Lau 67473.6.
13. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Mittelfeinmit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 373.66.
14. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Mittelfeinmit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 533.112.
15. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Mittelfeinmit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 483.77.
16. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 303.14.
17. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein. FK SLau 67 683.1.
18. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Mittelfeinmit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 483.78.
19. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Mittelfeinmit Glimmer und Quarz. Feines Riefendekor auf derSchulter. FK S Lau 67 573.15.
20. Topf oder Krug, RS. Oxidierend gebrannt, beidseitiggrün glasiert. FK S Lau 67 373.64.
21. Schüssel oder Schälchen, RS. Reduzierend gebrannt.Magerung: Fein mit Glimmer. FK S Lau 67 593.102.
22. Gefässkeramik, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. FK S Lau 67 593.12.
23. Gefässkeramik (Dreibeingefäss oder Schälchen), RS.Reduzierend gebrannt, innen olivgrün glasiert. Mage-rung: Fein mit wenig Quarz. FK S Lau 67 303.4.
24. Schüssel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Mittel-fein mit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 583.5.
25. Schüssel, RS. Reduzierend gebrannt, innen olivgün gla-siert. Magerung: Fein mit wenig Glimmer und Quarz.FK S Lau 67 303.3.
26. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, beidseitig dunkelglasiert auf Engobe. Magerung: Fein. FK S Lau 67303.11.
27. Kanne, Ausguss. Reduzierend gebrannt, aussen grün gla-siert. FK S Lau 67 303.12.
28. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. Riefendekor auf der Schulter. FK SLau 67 100.9.
29. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung. Fein mitwenig Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 33.1.
30. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und wenig Quarz. FK S Lau 67 211.4.
31. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 33.2.
32. Topf, RS. Reduzierend gebrannter Kern mit orangefarbe-nem Mantel. Magerung: Fein mit Glimmer und Quarz.FK S Lau 67 201.4.
33. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 222.31.
34. Topf, RS. Reduzierend gebrannter Kern mit orangefarbe-nem Mantel. Magerung: Mittelfein mit Glimmer undQuarz. FK S Lau 67 222.30.
35. Topf, RS. Reduzierend gebrannter Kern mit orangefarbe-nem Mantel. Magerung: Mittelfein mit Glimmer undQuarz. FK S Lau 67 221.8.
36. Schüssel, RS. Braun gebrannt. FK S Lau 67 192.68.37. Topf, RS, Lavez. Innen Drehrillen. FK S Lau 67 303.15.38. Topf, BS, WS. Lavez. Innen Drehrillen, Rautendekor.
Flickstelle aus Eisen an BS. FK S Lau 67 383.23 und383.24.
39. Becherkachel, RS. Braun gebrannt. Magerung: Mittel-fein mit Glimmer und Quarz. Aussen verziegelter Lehm.FK S Lau 67 473.5.
40. Becherkachel RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 483.92.
41. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit Glimmer. FK S Lau 67 503.2.
42. Becherkachel, RS. Braun gebrannt. Aussen verziegelterLehm. FK S Lau 67 161.1.
43. Ofenkeramik, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer. Aussen Riefen. FK S Lau 67 201.3.
44. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit wenigGlimmer. FK S Lau 67 35.4.
45. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit wenigQuarz und wenig Glimmer. FK S Lau 67 201.25.
46. Ofenkeramik, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Aussen Riefen. FK S Lau 67203.2.
47. Ofenkeramik, RS, WS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein mit Quarz. Aussen Riefen. FK S Lau 67 120.4.
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48. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Aussen Riefen. FK S Lau 67 203.1.
49. Beschlag, Fragment. Bronze. Stark verformt, Rillendekorund Kreisaugen. FK S Lau 67 593.1 und 593.2.
50. Schnalle evt. zu einem Riemen gehörend. Bronze. KleinesDreieckdekor. FK S Lau 67 23.3.
51. Gürtelschnalle. Bronze. Gestanztes Kreuz, Steg mit Ein-ritzungen verziert, auf beiden Seiten Reste von Eisennie-ten. FK S Lau 67 111.13.
52. Nuppenbecher, RS. Transparent hellgrünes Glas, nachinnen und aussen leicht verdickte Randlippe, schnecken-förmig abgedrehte Nuppe an den Rand anschliessend.Rdm 6 cm. FK S Lau 67 533.104. Ohne Abbildung.
53. Rippenbecher, WS. Transparent weisses Glas, schwachausgeprägtes Rillendekor. FK S Lau 67 493.45. OhneAbbildung.
54. Flasche, BS. Transparent grünes Glas, irisierend. FK SLau 67 573.186. Ohne Abbildung.
55. Topf, WS. Lavez. Innen Drehrillen. FK S Lau 67 223.2.Ohne Abbildung.
56. Nuppenbecher, Nuppe. Blaugrün transparentes Glas. FKS Lau 67 100.14. Ohne Abbildung.
57. Becher, RS. Transparent grünes Glas. Rillendekor. FK SLau 67 23.2. Ohne Abbildung.
58. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Quarz. FK 1.2.38.1.
59. Topf, RS. Reduzierend gebrannt, Mantel innen und aus-sen leicht orange. Magerung: Fein mit wenig Glimmerund wenig Quarz. FK 1.2.37.3.
60. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und wenig Quarz. Feines Riefendekor auf derSchulter. FK 1.2.37.1.
61. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer. FK 1.2.41.1.
62. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. FK 1.2.40.1.63. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mit
Quarz. Feines Riefendekor auf der Schulter. FK 1.2.37.2.64. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mit
Glimmer und Quarz. FK 1.2.41.2.65. Schüssel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mit orange-
farbenem Mantel. Magerung: Fein mit Schamotte undwenig Quarz. FK 1.2.39.1.
66. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer. FK S Lau 67 532.152.
67. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung Fein mitGlimmer und Quarz. Wellendekor auf der Schulter. FK SLau 67 564.1.
68. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 582.8.
69. Topf, RS, 2 WS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Feinmit Glimmer. FK S Lau 67 582.10, 582.13, 582.15.
70. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. Wellendekor auf der Schulter. FK SLau 67 6002.6.
71. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 532.148.
72. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Mittelfeinmit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 682.2
73. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Quarz. FK S Lau 67 492.29.
74. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. FK S Lau 67 532.22.75. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mit
wenig Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 532.153. 76. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein. FK S
Lau 67 532.17.77. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein. FK S
Lau 67 572.6.78. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mit
wenig Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 422.1.79. Bügelkanne, RS. Oxidierend gebrannt, aussen mit roter
Engobe. Magerung: Fein mit Glimmer und Quarz. Ril-lendekor auf der Schulter, abgebrochener Ausguss. FK SLau 67 552.53.
80. Schüssel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mit orange-farbenem Mantel. Magerung: Fein mit wenig Glimmerund Quarz. FK S Lau 67 352.5.
81. Lämpchen, RS, BS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer und Quarz. FK S Lau 67392.32 und 462.17.
82. Gefässkeramik, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Mittelfein mit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 554.2.
83. Gefässkeramik, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 532.146.
84. Gefässkeramik, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 692.6.
85. Gefässkeramik, RS. Magerung: Mittelfein mit wenigGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 532.28.
86. Gefässkeramik, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 1662.13.
87. Schüssel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer. FK S Lau 67 6002.10 und 6002.7.
88. Schüssel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 563.4.
89. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, innen grün glasiert.Magerung: Fein. FK S Lau 67 402.2.
90. Schüssel, RS. Reduzierend gebrannt. Rillendekor auf derSchulter. FK S Lau 67 412.27.
91. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, innen olivgrün gla-siert. FK S Lau 67 382.2.
92. Schüssel, RS. Reduzierend gebrannt, innen grün glasiert.Magerung: Fein mit Glimmer. FK S Lau 67 682.8.
93. Schüssel, RS. Magerung: Mittelfein mit viel Quarz undGlimmer. FK S Lau 67 312.46.
94. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 392.25.
95. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 392.26.
96. Aquamanile, 2 Füsse. Innen hohl. Reduzierend gebrannt,aussen grün glasiert. FK S Lau 67 312.30 und 312.31.
97. Ohrenschüssel, RS, horizontale Grifflappe mit Leisten-dekor. Oxidierend gebrannt, beidseitig grünbrauneEngobe. Magerung: Fein. FK S Lau 67 382.7.
98. Ohrenschüssel, 2 RS, horizontale Grifflappe mit Leisten-dekor. Oxidierend gebrannt, beidseitig grünbraune En-gobe. Magerung: Fein. FK S Lau 67 391.2 und 392.33.
99. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Mittelfeinmit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 60.3.
100. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Mittelfeinmit Glimmer und Quarz. Rillendekor auf der Schulter.FK S Lau 67 200.1.
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101. Topf, 2 RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. Rillendekor auf der Schulter. FK SLau 67 220.1 und 220.7.
102. Dreibeingefäss, 2 RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer. FK S Lau 67 20.1 und 31.17.
103. Gefässkeramik, RS. Oxidierend gebrannt, innen grünglasiert. Magerung: Fein mit wenig Glimmer und Quarz.FK S Lau 67 31.1.
104. Bügelkanne, Henkel. Oxidierend gebrannt, aussen grünglasiert, Verzierung. Magerung: Fein mit wenig Glimmerund Quarz. FK S Lau 67 31.18.
105. Bügelkanne, Bandhenkel. Reduzierend gebrannter Kernmit orangefarbenem Mantel, aussen rote Engobe. Mage-rung: Mittelfein mit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67190.9.
106. Bügelkanne, Ausguss. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel, aussen rote Engobe. Magerung:Mittelfein mit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 189.1.
107. Gefässkeramik, Ausguss. Reduzierend gebrannter Kernmit orangefarbenem Mantel. Magerung: Mittelfein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 200.3.
108. Becherkachel, 2 RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen verziegelter Lehm. FK S Lau 67 552.54 und563.1.
109. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. Innen verziegelter Lehm. FK S Lau 67 412.26.
110. Becherkachel, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Glimmer und Quarz. Innen verziegelter Lehm. FKS Lau 67 462.21.
111. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit wenig Glimmer und wenig Quarz. FK S Lau 67563.3.
112. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit wenig Glimmer. FK S Lau 67 1472.25.
113. Becherkachel, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Quarz. FK S Lau 67 563.2.
114. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit wenig Glimmer. Aussen Riefen und verziegelterLehm. FK S Lau 67 553.16.
115. Ofenkeramik, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Glimmer. FK S Lau 67 582.12.
116. Ofenkeramik, RS/BS. Graubraun gebrannt. Magerung:Fein. FK S Lau 67 532.32.
117. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 562.8.
118. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit Glimmer und Quarz. Beidseitig verziegelter Lehmund Riefen. FK S Lau 67 1472.2.
119. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer. Beidseitig verziegelter Lehm.FK S Lau 462.13.
120. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer. FK S Lau 67 463.4.
121. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit Glimmerund Quarz. FK S Lau 67 392.30.
122. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer und Quarz. FK S Lau 564.2.
123. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Wenig Glimmer. FK S Lau 67 532.30.
124. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit Glimmerund Quarz. FK S Lau 67 532.147.
125. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. Innen verziegelter Lehm. FK S Lau 67 341.21,562.3 und 562.10.
126. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer und wenig Quarz. Innen undaussen verziegelter Lehm, von Hand aufgebaut. FK SLau 67 464.5.
127. Becherkachel, RS. Beidseitig verziegelter Lehm, sekundärverbrannt. FK S Lau 67 462.28.
128. Becherkachel, RS. Braun gebrannt. Innen und aussenverziegelter Lehm. FK S Lau 67 432.16.
129. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit wenigGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 432.14.
130. Napfkachel, RS. Oxidierend gebrannt, innen grün gla-siert auf Engobe, aussen Kontaktstelle vom Glasurbrand.Magerung: Fein mit wenig Glimmer und Quarz. FK SLau 67 392.22.
131. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 31.7.
132. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. FK S Lau 67 210.7.
133. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit Glimmer und wenig Quarz. Aussen Riefen,innen und aussen verziegelter Lehm. FK S Lau 67 220.2.
134. Becherkachel, 2 RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit Quarz. Innen und aussen verziegelter Lehm. FKS Lau 67 220.5 und 220.6.
135. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit wenigGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 190.3.
136. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. FK S Lau 67 200.6.
137. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit wenig Glimmer. Innen und aussen verziegelter Lehm.Aussen Riefen. FK S Lau 67 210.x.
138. Becherkachel, 2 RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein mit Quarz. Aussen Riefen und verziegelter Lehm.FK S Lau 67 220.3 und 220.4.
139. Becherkachel, RS. Braungrau gebrannt. Magerung: Feinmit wenig Glimmer. FK S Lau 67 210.5.
140. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. Innen verziegelter Lehm. FK S Lau 67 210.6.
141. Napfkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit wenigGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 31.8.
142. Topf, RS, 4 WS. Lavez. Innen Drehrillen. Rillendekor.FK S Lau 67 60.1, 60.2, 60.5, 60.6 und 60.11.
143. Topf, WS. Lavez. Innen Drehrillen. FK S Lau 67 582.5.Ohne Abbildung.
144. Topf, WS. Lavez. Innen und aussen Drehrillen. FK S Lau67 532.25. Ohne Abbildung.
145. Topf, WS. Lavez. FK S Lau 67 532.19. Ohne Abbildung.146. Becher, RS. Transparent weisses Glas. Rdm 4 cm. FK S
Lau 67 532.92. Ohne Abbildung.147. Nuppenbecher, BS mit Nuppenkranz. Farblos-bräunliches
Glas. Bdm 8 cm. FK S Lau 67 542.34. Ohne Abbildung.
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148. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Mittelfeinmit Quarz. Von Hand aufgebaut. FK 1.2.32.1.
149. Dreibeintopf, 2 RS mit Henkel. Reduzierend gebrannt.Magerung: Fein. FK 1.2.27.1 und 1.2.32.2.
150. Topf, 2 RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Fein. Beid-seitig feine Riefen. FK 1.2.26.28 und 1.2.26.29.
151. Dreibeingefäss, WS mit Bandhenkel. Oxidierend ge-brannt. Magerung: Fein mit Quarz und wenig Glimmer.Innen feine Riefen. FK 1.2.34.2.
152. Topf oder Krug, RS. Reduzierend gebrannt, innen oliv-grün glasiert. Magerung: Fein. FK 1.2.32.6.
153. Dreibeingefäss, Fuss mit umgebogener Lasche. Reduzie-rend gebrannter Kern mit orangefarbenem Mantel.Magerung: Fein mit Quarz. FK 1.2.28.1.
154. Dreibeingefäss, Fuss. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. Gehört Kat. 155. FK 1.2.34.3.
155. Dreibeingefäss, Fuss mit umgebogener Lasche. Reduzie-rend gebrannt. Magerung: Fein. Gehört zu Kat. 154. FK1.2.32.13.
156. Gefässkeramik, Henkel. Reduzierend gebrannt mit orangefarbenem Mantel. Olivgrün glasiert. Magerung:Fein mit wenig Glimmer. Unregelmässiges Rautendekorauf der Oberseite. FK 1.2.27.2.
157. Bügelkanne, Henkel. Olivgrün glasiert. Magerung: Fein.Zweiseitiges Druckmuldendekor. Sekundär verbrannt.FK 1.2.29.1.
158. Schüssel, 1 RS und 1 BS. Konische Form. Oxidierendgebrannt, innen olivgrün glasiert. Magerung: Fein mitQuarz. FK 1.2.32.7.
159. Schüssel, 1 RS und 1 BS. Oxidierend gebrannt, innenolivgrün glasiert. Magerung: Fein. FK 1.2.32.8.
160. Schüssel, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein mit Quarz.Sekundär verbrannt. FK 1.2.26.36.
161. Schüssel, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein. Sekundärverbrannt. FK 1.2.26.35.
162. Schüssel, WS mit Bandhenkel. Oxidierend gebrannt, innengrün glasiert. Magerung: Fein mit Quarz. FK 1.2.36.3.
163. Schälchen, RS. Oxidierend gebrannt, innen grüne Gla-surspuren. Magerung: Fein mit Quarz und wenig Scha-motte. FK 1.2.32.5.
164. Schälchen, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein.FK 1.2.26.1.
165. Platte, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein. Sekundär ver-brannt und stark verformt. FK 1.2.32.4.
166. Schüssel, WS mit Bandhenkel. Oxidierend gebrannt,innen grün glasiert. Magerung: Fein. FK 1.2.34.1.
167. Kanne, RS. Oxidierend gebrannt, aussen grün glasiert.FK 1.2.36.1.
168. Sondergefäss, 2 Fragmente. Bauchige Gefässform, aus-sen mit Wulst. Daran Aufhängevorrichtung mit Löchern.Oxidierend gebrannt, aussen glasiert. Magerung: Fein.FK 1.2.34.5.
169. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein. FK 1.2.26.2.
170. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Beidseitig ver-ziegelter Lehm. FK 1.2.31.3.
171. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit Glimmer. Aussen Riefen. FK 1.2.26.5.
172. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen Riefen. FK 1.2.30.2.
173. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. FK 1.2.26.7.
174. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein. Beidseitig Rie-fen. FK 1.2.33.2.
175. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein. Aussen Rie-fen. FK 1.2.30.1.
176. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen Riefen und verziegelter Lehm. FK 1.2.26.6.
177. Becherkachel, RS. Braungrau gebrannt. Magerung: Feinmit Quarz. Aussen Riefen. FK 1.2.26.8.
178. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen Riefen, innen verziegelter Lehm. FK1.2.26.3.
179. Becherkachel, RS. Braungrau gebrannt. Magerung: Fein.Aussen Riefen und verziegelter Lehm. FK 1.2.26.69.
180. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen Riefen und verziegelter Lehm. FK 1.2.26.4.
181. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen Riefen und wenig verziegelter Lehm. FK1.2.26.18.
182. Becherkachel, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein.Aussen Riefen. FK 1.2.26.17.
183. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen Riefen und verziegelter Lehm. FK 1.2.26.9.
184. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. FK 1.2.26.10.
185. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. FK 1.2.33.1.
186. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit wenig Quarz. FK 1.2.26.15.
187. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. Beidseitig Riefen. Aussen verziegelter Lehm. FK1.2.26.13.
188. Becherkachel, 2 RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen Riefen und verziegelter Lehm. FK 1.2.26.14.
189. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen Riefen. FK 1.2.26.26.
190. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen Riefen. FK 1.2.26.12.
191. Becherkachel, RS. Braunorange gebrannt. Magerung:Fein. Aussen Riefen. FK 1.2.26.11.
192. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Fein.Aussen Riefen und verziegelter Lehm. FK 1.2.26.16.
193. Napfkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Fein.Aussen Riefen. FK 1.2.26.25.
194. Napfkachel, RS. Oxidierend gebrannt. FK 1.2.31.5.195. Napfkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mit
orangefarbenem Mantel. Magerung: Fein. Aussen Rie-fen. FK 1.2.26.24.
196. Napfkachel, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein. AussenRiefen und verziegelter Lehm, sekundär verbrannt. FK1.2.26.23.
197. Napfkachel, 2 RS. Reduzierend gebrannt, innen olivgrünglasiert. Magerung: Fein mit wenig Quarz. BeidseitigRiefen, aussen verziegelter Lehm. FK 1.2.33.7.
198. Napfkachel, 2 RS. Innen olivgrün glasiert. Magerung:Fein. Aussen Riefen und verziegelter Lehm, sekundärverbrannt. FK 1.2.26.20 und 1.2.26.21.
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199. Napfkachel, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein. AussenRiefen und verziegelter Lehm, sekundär verbrannt. FK1.2.26.34.
200. Napfkachel, RS. Innen grün glasiert. Aussen verziegelterLehm, sekundär verbrannt. FK 1.2.30.3.
201. Napfkachel, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein. AussenRiefen und verziegelter Lehm, sekundär verbrannt. FK1.2.26.22.
202. Napfkachel, RS. Innen olivgrün glasiert. Magerung:Fein. Aussen Riefen und verziegelter Lehm, sekundärverbrannt. FK 1.2.26.19.
203. Napfkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Fein.FK 1.2.26.27.
204. Napfkachel, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein. Aussenverziegelter Lehm, sekundär verbrannt. FK 1.2.26.30.
205. Napfkachel, RS. Innen grün glasiert. Aussen verziegelterLehm, sekundär verbrannt. FK 1.2.31.2.
206. Napfkachel, 2 RS. Reduzierend gebrannt, innen olivgrünglasiert. Magerung: Fein mit wenig Quarz. Aussen ver-ziegelter Lehm. FK 1.2.33.6.
207. Napfkachel, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein. AussenRiefen und verziegelter Lehm, sekundär verbrannt. FK1.2.26.33.
208. Napfkachel, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein mitQuarz. Sekundär verbrannt. FK 1.2.33.8.
209. Napfkachel, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein. AussenRiefen, sekundär verbrannt. FK 1.2.33.3.
210. Napfkachel, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein. Aussenverziegelter Lehm, sekundär verbrannt. FK 1.2.26.31.
211. Napfkachel, RS. Innen olivgrün glasiert. Magerung:Fein. Aussen Riefen und verziegelter Lehm, sekundärverbrannt. FK 1.2.26.32.
212. Tubus, RS. Magerung: Fein. Aussen verziegelter Lehm,sekundär verbrannt. FK 1.2.26.121.
213. Tubus, RS. Glasurreste. Magerung: Fein. Aussen Riefenund verziegelter Lehm, sekundär verbrannt. FK1.2.26.120.
214. Tubus, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein. Aus-sen Riefen. FK 1.2.26.109.
215. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Glimmer. Feines Riefendekor auf der Schulter. FK1.2.4.1 und 1.2.1.1.
216. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. FK 1.2.20.1.217. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein. FK
1.2.2.6.218. Dreibeingefäss, RS mit Wulsthenkel. Oxidierend ge-
brannt, innen farblos glasiert. Magerung: Fein. FK 1.2.2.1.219. Dreibeintopf, Wulsthenkel. Oxidierend gebrannt. FK 1.2.14.2.220. Dreibeingefäss, Fuss mit umgeschlagener Lasche. Oxi-
dierend gebrannt. Magerung: Fein. FK 1.2.20.3.221. Bügelkanne, Bandhenkel. Reduzierend gebrannter Kern
mit orangefarbenem Mantel, rote Engobe. Magerung:Fein mit wenig Quarz. FK 1.2.19.1.
222. Dreibeingefäss, Fuss mit umgeschlagener Lasche. Oxi-dierend gebrannt, Reste olivgrüner Glasur. Magerung:Fein. Aussen russgeschwärzt. FK 1.2.19.2.
223. Bügelkanne, Henkel. Oxidierend gebrannt, olivgrün gla-siert. Magerung: Fein mit Quarz. FK 1.2.2.5.
224. Bügelkanne, Henkel. Oxidierend gebrannt, olivgrün gla-siert. Magerung: Fein mit Quarz. Einritzdekor. FK 1.2.1.3.
225. Schüssel, 2 RS, 1 WS. Oxidierend gebrannt, innen oliv-grün glasiert. Magerung: Fein. FK 1.2.13.3.
226. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, innen grün glasiertevt. auf weisser Engobe. Magerung: Fein mit Quarz. FK1.2.13.8.
227. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, innen farblos gla-siert. FK 1.2.14.1.
228. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, innen farblos gla-siert. Magerung: Fein. FK 1.2.18.1.
229. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, innen farblos gla-siert. Magerung: Fein. FK 1.2.13.7.
230. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, innen olivgrün gla-siert. FK 1.2.17.1.
231. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, innen grün glasiertauf weisser Engobe. Magerung: Fein. FK 1.2.13.6.
232. Schälchen, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit Quarz. FK 1.2.13.12.
233. Schälchen, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Fein.FK 1.2.2.3.
234. Schälchen, RS. Oxidierend gebrannt, innen farblos gla-siert. Magerung: Fein. FK 1.2.2.7.
235. Flasche mit Luftloch. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. FK 1.2.20.2.
236. Krug, Ausguss. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein.FK 1.2.20.5.
237. Schüssel, RS. Mantel innen grau, Mantel aussen orangegebrannt, innen grün glasiert. Magerung: Fein. FK1.2.13.5. Ohne Abbildung.
238. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit Glimmer und Quarz. FK 1.2.3.1.
239. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen feine Riefen. FK 1.2.3.2.
240. Tubus, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitQuarz. FK 1.2.13.2.
241. Napfkachel, BS, Bodeninneres mit Zierbuckel. Oxidie-rend gebrannt. Innen olivgrün glasiert. Magerung: Fein.Aussen Riefen und verziegelter Lehm. FK 1.2.13.19.
242. Becherkachel, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein.Beidseitig Riefen. FK 1.2.13.1.
243. Napfkachel, RS. Oxidierend gebrannt, innen grün gla-siert. Magerung: Fein mit wenig Quarz. Aussen Riefen.Am Rand Kontaktstelle vom Brand. FK 1.2.13.4.
244. Napfkachel, RS. Oxidierend gebrannt, innen grün gla-siert. Magerung: Fein. FK 1.2.3.4.
245. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 341.22.
246. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Glimmer und wenig Quarz. FK S Lau 67 611.8.
247. Topf, evt. Kanne, RS. Oxidierend gebrannt, innen grünglasiert. Magerung: Fein. FK S Lau 67 1501.1.
248. Dreibeingefäss, Fuss. Reduzierend gebrannt. Magerung:Mittelfein mit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 341.28.
249. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 1611.38.
250. Gefässkeramik, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit Glimmer. FK S Lau 67 361.38.
251. Gefässkeramik, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer und wenig Quarz. FK S Lau 67 361.44.
252. Bügelkanne, RS. Oxidierend gebrannt, aussen rote En-gobe. Magerung: Fein mit Glimmer und Quarz. Rillen-dekor auf der Schulter. FK S Lau 67 341.15.
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253. Schüssel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein.FK S Lau 67 611.7.
254. Gefässkeramik, Henkel. Reduzierend gebrannter Kernmit orangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit Glim-mer und Quarz. Die Innenseite des abgebrochenenGefässes ist grün glasiert. FK S Lau 67 461.171.
255. Gefässkeramik, Henkel. Reduzierend gebrannter Kernmit orangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit Glim-mer und Quarz. FK S Lau 67 631.2.
256. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, innen grün glasiert.Magerung: Mittelfein. Aussen Kontaktstelle vom Gla-surbrand. FK S Lau 67 361.37.
257. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, Magerung: Fein.Malhorndekor. Farblos glasiert auf roter Engobe. FK SLau 67 361.42.
258. Topf, RS. Oxidierend gebrannt, innen grün glasiert.Magerung: Fein mit wenig Glimmer und Quarz. FK SLau 67 20.41.
259. Gefässkeramik, RS. Reduzierend gebrannt, innen grünglasiert. Magerung: Wenig Glimmer und wenig Quarz.FK S Lau 67 150.25.
260. Gefässkeramik, RS. Oxidierend gebrannt, innen grünglasiert auf Engobe. Magerung: Fein mit Quarz. FK SLau 67 30.3.
261. Kanne, Ausguss. Oxidierend gebrannt. FK S Lau 67 30.1.262. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, innen grün glasiert.
Magerung: Fein. FK S Lau 67 30.4.263. Gefässkeramik, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:
Fein mit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 20.19.264. Becherkachel, RS. Innen reduzierend, aussen oxidierend
gebrannt. Magerung: Fein mit wenig Glimmer undwenig Quarz. FK S Lau 67 501.3.
265. Ofenkeramik, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Wenig Glimmer. FK S Lau 67 611.9.
266. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. Innen verziegelter Lehm. FK S Lau 67 341.16.
267. Ofenkeramik, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit wenig Glimmer. FK S Lau 67 341.6.
268. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen verziegelter Lehm. FK S Lau 67 611.10.
269. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. FK S Lau 67 421.3.
270. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit Glimmer. FK S Lau 67 461.3.
271. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer. FK S Lau 67 341.14.
272. Ofenkeramik, 3 RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit Glimmer und Quarz. Aussen Riefen und verzie-gelter Lehm. FK S Lau 67 461.2, 461.20 und 461.39.
273. Becherkachel, RS, 2 WS. Reduzierend gebrannt. Mage-rung: Fein. Aussen Riefen. FK S Lau 67 341.19, 341.24und 461.11.
274. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Innen und aus-sen verziegelter Lehm. FK S Lau 464.5.
275. Becherkachel, 4 RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Aussen Riefen. FK S Lau 67461.10, 461.25, 461.28 und 491.97.
276. Becherkachel, 7 BS, 1 WS. Reduzierend gebrannt. Aus-sen Riefen. FK S Lau 67 461.6, 461.8, 461.22, 461.36,461.44, 461.46, 461.47 und 461.95.
277. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. FK S Lau 67 341.13.
278. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer. Beidseitig verziegelter Lehm.FK S Lau 67 341.7.
279. Becherkachel, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 341.11.
280. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer. Innen verziegelter Lehm. FK SLau 67 341.10.
281. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer. FK S Lau 67 341.12.
282. Becherkachel, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Glimmer. Aussen Riefen, beidseitig verziegelterLehm. FK S Lau 67 671.3.
283. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Beidseitig verziegelter Lehm.FK S Lau 67 341.17.
284. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer und wenig Quarz. Aussen Rie-fen. FK S Lau 67 461.42 und 94.
285. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. FK S Lau 67 361.46.
286. Ofenkeramik, Randfragment eines Tubus. Oxidierendgebrannt. Aussen verziegelter Lehm. FK S Lau 67461.48. Ohne Abbildung.
287. Becherkachel, 2 RS, 3 WS. Oxidierend gebrannt. Mage-rung: Fein mit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 41.1,41.2, 41.9, 41.11 und 130.1.
288. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 41.5.
289. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. FK S Lau 67 41.3.
290. Ofenkeramik, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. FK S Lau 67 41.14.
291. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit wenigQuarz und wenig Glimmer. FK S Lau 67 20b.4.
292. Ofenkeramik, 2 RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein mit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 20.4 und 30.2.
293. Ofenkeramik, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit Glimmer.FK S Lau 67 150.8.
294. Ortband. Bronze. 7 cm lang, Durchmesser 1,5 cm. FK SLau 67 150.5.
295. Glasgefäss, RS. Transparent grünes Glas, teilweise irisie-rend. Rdm 16 cm. FK S Lau 67 30.50. Ohne Abbildung.
296. Glas auf hochgestochenem Fuss, BS. Transparent grünesGlas, teilweise irisierend. FK S Lau 67 30.51. Ohne Abb.
297. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 0.60.
298. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 0.59.
299. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 0.17.
300. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 0.65.
In den Fundtafeln sind die Annexbauten als «Laterale» be-zeichnet; ein Begriff, der aus der Originaldokumentation von1967 und 1976 stammt.
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Nicht nur die Funktionsbestimmung als Breithalter, son-
dern auch der daraus erschliessbare Trittwebstuhl auf
Alt-Lägern ist von Interesse. Nach dem Fundspektrum,
v.a. der Keramik, dürfte der Breithalter aus dem 12.,
allenfalls frühen 13. Jahrhundert stammen. Unseres
Wissens handelt es sich um den bisher ersten archäolo-
1 Vgl. H. SCHNEIDER, K. HEID, Das Fundmaterial aus der BurgruineLägern. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstge-schichte 8, 1946, 32; B. ZIMMERMANN, Mittelalterliche Geschoss-spitzen. Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologiedes Mittelalters 26 (Basel 2000) 66f. Typ T 5–11. Zu den Ausgra-bungen auf Alt-Lägern vgl. R. WINDLER, in: R. Meier, B. Meier(Hrsg.), Die Lägern – eine Gratwanderung (Baden 2003) 120–122.
2 P. HOFER, Kleinhöchstetten: Ergebnisse einer Ausgrabung (Bern1955) 12, vgl. auch ZIMMERMANN 2000 (Anm. 1).
3 D. CARDON, La draperie au Moyen-Age. Essor d’une grande indus-trie européenne (Paris 1999) 404–408. Vgl. auch R. WINDLER,Schwinghebel (?) und Breithalter – (dort auch zu einem möglichenSchwinghebel ebenfalls von Alt-Lägern). Archaeological TextilesNewsletter 39, 2004, 2f.
4 CH. LOREZ, Bauernarbeit im Rheinwald. Schriften der Schweizeri-schen Gesellschaft für Volkskunde 25 (Basel 19862) 62; Abb. 63,4.
Ein bei den Ausgrabungen von 1902/03 auf der Burg-
ruine Alt-Lägern gefundener 5,5 cm langer eiserner
Gegenstand mit Tülle und gezähntem Blatt (Abb. 1a)
wird in der Fachliteratur bisher allgemein als Pfeilspitze
für den Fischfang oder als Geschossspitze bzw. «Schnei-
debolzen» bezeichnet.1 Nach dem Fund von Alt-Lägern
ging auch ein zweites gleichartiges Objekt aus der Kir-
che von Kleinhöchstetten BE (Abb. 1b) mit derselben
Funktionsbezeichnung in die Literatur ein.2 Diese Deu-
tung kann jedoch nicht überzeugen. Beide Objekte wei-
sen an ihrem Blatt keine eigentlichen Spitzen, sondern
lediglich eine feine Zähnung auf. Es handelt sich also
eindeutig nicht um Waffen. Ihre Funktion ist in einem
ganz anderen Zusammenhang, und zwar im Textilhand-
werk zu suchen.3
Beim Weben auf dem Trittwebstuhl stellt sich das Pro-
blem, dass die horizontal verlaufenden Kettfäden durch
den Eintrag der Schussfäden zusammengezogen werden.
Der gewebte Stoff erhält damit keine geraden Kanten.
Um dem entgegenzuwirken, kann ein Breithalter in das
Gewebe eingespannt werden. Es handelt sich dabei um
zwei zusammengebundene oder ineinander geschobene
Stäbe, an deren Enden jeweils ein gezähnter eiserner
Aufsatz befestigt ist (Abb. 2). Sehr anschaulich ist dies
auf einem Glasgemälde des 14. Jahrhunderts in der
Kathedrale von Chartres dargestellt (Abb. 3). Der
Weber hält in seiner rechten Hand das Schiffchen, in sei-
ner linken den Webkamm. Zwischen dem Weber und
dem Webkamm ist der Breithalter erkennbar. Die ver-
breiterten Enden des Stabes spannen das Gewebe an den
Webkanten auseinander. Indirekt ist ein Breithalter an
einem Textilfragment der Zeit um 1300 aus Winterthur
nachgewiesen: Die Webkante eines Leinengewebes weist
kleine Löcher auf, die als Negative der Zähne zu deuten
sind (Abb. 4). Die Deutung der Funde von Alt-Lägern
und Kleinhöchstetten werden auch durch volkskundli-
che Parallelen belegt.4 Aus Spanien und Portugal sind
zudem archäologische Vergleichsfunde bekannt.
Keine Geschossspitze, sondern Webstuhlteil.Zum Nachweis eines Trittwebstuhls auf der Burg Alt-Lägern (Kanton Zürich)
von Renata Windler
1: Eiserne Enden von Breithaltern, Funde von Alt-Lägern (a)
und Kleinhöchstetten (b), M. 2:3 (a: Zeichnung Sibylle
Heusser, Kantonsarchäologie Zürich (a), b: Hofer 1955,
12, Abb. 4,3 [vgl. Anm. 2]).
2: Breithalter bestehend aus zwei zusammengebundenen,
gegeneinander verschiebbaren Stäben mit gezähnten eisernen
Aufsätzen.
Mittelalter 10, 2005/3 121
Renata Windler – Keine Geschossspitze, sondern Webstuhlteil
gischen Nachweis eines derartigen Webstuhls auf einer
Burg. Der Trittwebstuhl, bei dem die Schäfte über Peda-
le mit den Füssen gehoben und gesenkt werden und
beide Hände damit für den Eintrag des Schussfadens
und das Anschlagen der Fäden frei sind, bedeutete eine
wichtige Innovation im Textilhandwerk. Damit konnte
die Produktivität bedeutend erhöht werden. In Mittel-
und Westeuropa kam der Trittwebstuhl spätestens im
Hochmittelalter auf. Älteste archäologische Nachweise
gehen in die Zeit um 1000, in der Schweiz bislang auf
das 12. Jahrhundert zurück.5 Aus jener Zeit finden sich
bei uns die jüngsten archäologischen Nachweise für den
zuvor über Jahrhunderte, ja gar Jahrtausende üblichen
Gewichtswebstuhl, bei dem die senkrecht verlaufenden
Kettfäden durch Gewichte nach unten gezogen werden.
Dank dieser Gewichte, die meist aus schwach gebrann-
tem Ton bestanden, ist der Gewichtswebstuhl archäolo-
gisch gut nachweisbar. Abgesehen von den hier vorge-
stellten eisernen Teilen von Breithaltern bestehen die
Trittwebstühle dagegen ausschliesslich aus organischen
Materialien, aus Holz und Schnüren. Entsprechend
schwierig und selten war lange Zeit der archäologische
Nachweis. 1990 konnten Trittwebstühle auf Grund
ihrer Standspuren (Negative der vier Eckpfosten und
Grube der Tritte) erstmals in Winterthur nachgewiesen
3: Webstuhldarstellung auf einem Glasgemälde des 14. Jahr-
hundert in der Kathedrale von Chartres.
4: Webkante eines Leinengewebes mit zwei Löchern des
Breithalters, um 1300, Fundort Winterthur, Untertor 15.
5 R. WINDLER, A. RAST-EICHER, Spätmittelalterliche Weberwerkstättenin der Winterthurer Altstadt. Zeitschrift für Archäologie des Mittel-alters 27/28, 1999/2000, 1–82.
6 WINDLER/RAST 1999 (Anm. 5) 67, Abb. 66; Jahrbuch der Schweize-rischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte 82, 1999, 314;Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für Ur- und Frühge-schichte 88, 2005 (im Druck); freundl. Mitteilung A. Bräuning,Freiburg i.Br.
Renata Windler – Keine Geschossspitze, sondern Webstuhlteil
Publikationen
Michael Losse, Ilga KochSchlösser und Burgen am west-lichen Bodensee
Mit den Inseln Mainau und Reichenau,der Höri und dem Thurgauer Seerücken(Schweiz).Hegau Bibliothek 122. Wartberg Verlag,Gundensberg-Gleichen 2004 – 80 Seiten,gebunden, Grossformat, zahlreiche far-bige Abb. E 19.80ISBN 3-8313-1448-9
An den westlichen Bodensee grenzenDeutschland und die Schweiz mit denuralten Kulturlandschaften Thurgau undHegau. Diese Region bietet eine unge-wöhnlich hohe Anzahl an attraktivenBurgen, Freisitzen und Landschlössern.In einem eindrucksvollen Querschnittführt dieses Buch durch die Entwick-lungsgeschichte der Adelssitze und Wehr-bauten von der Urgeschichte bis ins 20. Jahrhundert, von vorgeschichtlichenWallburgen bis zur Schweizer Grenzbe-festigung der 40er Jahre. Der Bildband ist für Touristen und Ein-heimische ein fundierter Begleiter zu – oft im wahrsten Sinne – herausragendenAdelsburgen, kleinen Niederadelsbur-gen, behäbigen Landschlössern der Bi-
schöfe und Äbte bis hin zu nie erobertenFestungen. Er zeigt aber auch «ver-schwundene Burgen» und deren wald-überwachsene Reste, die selbst vielen Ein-heimischen unbekannt sind.Die Publikation will die Leser dazu ver-führen, die beschriebenen Anlagen imHegau, im Thurgau, an den Ufern desBodensees und auf den BodenseeinselnReichenau und Mainau aufzusuchen undsich mit ihrer Geschichte zu befassen.Spannend erzählen die Autoren die Ge-schichte und Geschichten der Burgen undSchlösser und haben neben den histori-schen Fakten auch Hinweise zu Anfahrts-und Besichtigungsmöglichkeiten aufge-nommen. Zu jeder Beschreibung findensich Fotos und Abbildungen, so dass derLeser neben einem Ausflugsführer undGeschichtsbuch auch einen Bildband inden Händen hält.
Domus Antiqua HelveticaBulletin No 41, Mai 2005
Hrsg. von der Schweizerischen Vereini-gung der Eigentümer Historischer Wohn-bauten / Association Suisse des Proprié-taires de Demeures Historiques, Bern2005 – 26 Seiten A4.
Aus dem Inhalt:Haus Hüsystutz in Betelried, Renovationeines Holzhauses /Auszüge aus der aktu-ellen Judikatur zur Denkmalpflege / DieSanierung des Hausschwamms.
Das Brigantinen-Symposium auf Schloss Tirol / Il simposio sullabrigantina a Castel Tirolo
Landesmuseum Schloss Tirol Heft 3/Quaderno 3, 2004; erscheint gleichzeitigals NEARCHOS Sonderheft 9, 2004,hrsg. vom Institut für Ur- und Frühge-schichte sowie Mittelalter- und Neuzeit-archäologie der Universität Innsbruck(2004) – 216 Seiten, mit zahlreichenFarb- und sw.-Abb., Format A4.ISBN 88-901142-3-1.
Inhalt (durchgehend zweisprachig deutsch/italienisch!):Konrad Spinnler: Die Brigantine vonSchloss Tirol in ihrem archäologischenund historischen Umfeld. Harald Stadler:Die Brigantine von Schloss Tirol in ih-rem waffenhistorischen Kontext. RainerAtzbach /Anja Elser: SpätmittelalterlicheFragmente einer Plattenpanzerung ausKempten im Allgäu. Hans Werner Peine:
122 Mittelalter 10, 2005/3
werden. Die dank einer Feuersbrunst teilweise verkohl-
ten Reste der Webstühle wie auch von Fäden und Texti-
lien verhalfen zu einer zweifelsfreien Deutung und
machten entsprechende Befunde auch an anderen Orten
lesbar. Seither sind die archäologischen Belege hoch-
und spätmittelalterlicher Trittwebstühle sprunghaft
angestiegen, zu nennen sind u.a. Nachweise in Murten
FR, Reinach BL, Rheinau ZH und Ulm.6 Kaum anders
dürfte es mit den Breithaltern geschehen, die – einmal
erkannt – wohl nicht nur als Neufunde, sondern auch in
verschiedenen Funddepots zum Vorschein kommen
werden.
Abbildungsnachweise:
1a: Zeichnung Sibylle Heusser, Kantonsarchäologie Zürich. 1b: Hofer 1955, 12, Abb. 4,3 [vgl. Anm. 2].2: nach Cardon 1999, 408, Fig. 154 [vgl. Anm. 3].3: nach Cardon 1999, 308, Fig. 121 [vgl. Anm. 3].4: Martin Bachmann, Kantonsarchäologie Zürich.
Adresse der Autorin:
Dr. Renata WindlerBaudirektion Kanton Zürich, Hochbauamt, KantonsarchäologieStettbachstr. 7 8600 Dü[email protected]
Mittelalter 10, 2005/3 123
Publikationen
Ein Blick in die Waffenkammer des Hau-ses Herbede an der Ruhr. Marco A. Leu-tenegger: Brigantinen in der Schweiz. AinMäesalu: Die archäologischen Briganti-nenfunde in der Burg Otepää, Estland.Mario Scalini: Plattenpanzer des Mittel-alters in Mittelitalien – Urkunden undarchäologische Funde im Licht derSammlungsbestände der Toskana. Chris-tian Beaufort-Spontin: Zum Brigantinen-Bestand in der Hofjagd- und Rüstkam-mer des Kunsthistorischen Museums inWien. Christa Angermann / Martina Poy-er: Konservatorische Bestandsaufnahmeder Brigantinen im KunsthistorischenMuseum in Wien. Konrad Spinnler / Harald Stadler: Eine neuerworbene Bri-gantine im Südtiroler LandesmuseumSchloss Tirol. Thomas Riffeser: Prak-tische Erfahrungen zur Herstellung undTrageweise der Brigantine.
Beiträge zur Mittelalterarchäo-logie in Österreich 20/2004
Hrsg. von der Österreichischen Gesell-schaft für Mittelalterarchäologie, Wien2004 – 223 Seiten, mit zahlreichen Ab-bildungen, Format A4.
Inhalt:Ralf Busch: Der Schatzfund von Had-dien, Gde. Wangerland, Landkreis Fries-land. Astrid Daxböck: Ein Handbüch-senfragment von der Ruine Schratten-stein, Niederösterreich. Anton Distelber-ger: Die Darstellung von sozialem Alterbei Awarinnen aus österreichischen Grä-berfeldern. Ingeborg Gaisbauer: Über-legungen zur Vorlage von Keramik ausAltgrabungen am Beispiel Wien-InnereStadt. Alfred Galik: Mittelalterliche Tier-knochen und Nachweise von Knochen-verarbeitung und Gerberei aus Hainburg,Niederösterreich. Nikolaus Hofer: «Was-serturm: Posse prolongiert» – Archäolo-gische Sondierungen im Brennpunkt derAuseinandersetzung um das geplanteNationalpark-Besucherzentrum in Hain-burg, Niederösterreich. Manfred Lehner:Die frühe Burg auf dem Deutschlands-berger Ulrichsberg (KG Hörbing, SG undVB Deutschlandsberg, Weststeiermark).Katharina Müller / Kinga Tarcsay / Hei-ke Stege: Materialanalytische Betrach-tungen zu entfärbtem Glas aus Österreich
vom Mittelalter bis zur frühen Neuzeit.Gerhard Reichhalter: Die Burg von Stie-fern in Niederösterreich. Burgenbau undHerrschaftsräume der Herren von Stie-fern-Gaaden-Arnstein. Raimund Rhom-berg: Burgen in Vorarlberg.
The Long Arm of Papal Authority
Late Medieval Christian Peripheries andTheir Communication with the Holy See,ed. Gerhard Jaritz, Torstein Jørgensen,Kirsi Salonen. Medium Aevum Quoti-dianum, Sonderband XIV (= CEU Me-dievalia 8). Bergen/Budapest/Krems 2004– 176 Seiten, broschiert, Format A5.
Medium Aevum Quotidianum 50,2004
Hrsg. von Gerhard Jaritz, Gesellschaftzur Erforschung der materiellen Kulturdes Mittelalters, Krems 2004 – 64 Seiten,broschiert, Format A5.
Inhalt:Anu Mänd: Beaver Tails and RoastedHerring Heads: Fast as Feast in Late-Medieval Livonia. Melitta Weiss Adam-son: Infants and Wine: Medieval Medi-cal Views on the Controversial Issue of Wine as Baby-Food. Register zu Me-dium Aevum Quotidianum 1 (1982)–50(2004).
Medium Aevum Quotidianum 51,2005
Hrsg. von Gerhard Jaritz, Gesellschaft zur Erforschung der materiellen Kulturdes Mittelalters, Krems 2005 – 63 Seiten,broschiert, Format A5.
Inhalt: Adrian Andrei Rusu: On the MedievalBattle Knives from Transylvania. HelmutHundsbichler: «Tanta mansuetudo inbestia». Unerwartete mediävistische Be-gegnungen mit Tieren. Elisa Heinrich:Die Ordnung und ihr Anderes? EinigeAnmerkungen zum Cross Dressing amBeispiel der Heiligen Kümmernis.
Burgenforschung aus Sachsen17/2, 2004
Beiträge zur Burgenforschung im Frei-staat Sachsen und angrenzender Gebiete,hrsg. von Heinz Müller, Deutsche Bur-genvereinigung e.V. Landesgruppe Sach-sen. Beier & Beran, ArchäologischeFachliteratur, Langenweissbach 2004 –172 Seiten, Format B4.ISBN 3-937515-10-3
Inhalt:J. Scholze: Die Festungen Torgau undKoblenz. Die neupreussische Befesti-gungsart und die Verdienste E. L. Asters.I. Grässler / Th. Schmidt: Ergebnisse bau-historischer Untersuchungen an der BurgMildenstein/Leisnig. Teil 1 – Burglehn,Vorderschloss Süd- und Nordwestflügelund der Bergfried im hinteren Schlosshof.H. Müller: Burg und herrschaftsabhängi-ger Bereich in befestigten Städten Sach-sens. G. Billig: Civitas Budusin 1002.Notwendige Bemerkungen zu neuerenVeröffentlichungen zu Bautzen und derOrtenburg aus landesgeschichtlicher undmethodischer Sicht. M. Losse: Burgenund Befestigungen des Johanniter-Or-dens auf den Dodekanes-Inseln Tilos,Chálki und Alimiá (Teil 1). J. Zeune: Hus-sitenzeitliche Wehrelemente an Burgender Hassberge. T. Durdík: Zum Vorkom-men und zur Interpretation abgerundeterEcken der böhmischen Burgen.
Helmut WindischZur Bedeutung und Errichtungvon Castrum Olber
Ein Beitrag über die Kampfhandlungender «Güssinger Fehde» 1289. Phänome-nologische Analyse traditioneller Über-lieferung und Sage. Novum Verlag, Ho-ritschon/Wien/München 2004 – 88 Sei-ten, broschiert, Format B5.ISBN 390232462-7
Es handelt sich dabei um einen heimat-kundlichen Beitrag über die Kampfhand-lungen der historischen «Güssinger Feh-de», die sich im 13. Jh. im österreichi-schen Burgenland zugetragen haben. DerAutor zieht zusätzlich Überlieferungenund Sagen eines historischen Landguts zuRate. Er geht davon aus, dass diese bei
124 Mittelalter 10, 2005/3
Publikationen
phänomenologischer Betrachtung Auf-schluss über geschichtliche Ereignissebieten können, wodurch ein bisher un-entdeckter historischer Sachverhalt of-fenbart wird.
Monika Gisler, Markus Weidmann,Donath FähErdbeben in Graubünden
Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft.Unter Mitarbeit von Philipp Kästli, Ga-briela Schwarz-Zanetti und NicholasDeichmann (Schweizerischer Erdbeben-dienst ETHZ und Büro für Erdwissen-schaftliche Öffentlichkeitsarbeit Chur).Verlag Desertina Chur 2005 – 135 Seitenmit zahlreichen sw.- und Farbabb.ISBN 3-85637-300-4
Inhalt:Einführung / Grundwissen zum ThemaErdbeben / Übersicht über historischeErdbeben in der Schweiz und in Grau-bünden / Ausgewählte Erdbeben aus derGeschichte Graubündens / Epizentrumausserhalb, Schäden innerhalb Graubün-dens / Erdbebengefährdung und Erdbe-benrisiko in Graubünden / Anhang.
Kristina KrügerArchäologische Zeugnisse zummittelalterlichen Buch- undSchriftwesen nordwärts der Mittelgebirge
Universitätsforschungen zur prähistori-schen Archäologie, aus dem Seminar fürUr- und Frühgeschichte der UniversitätMünster, Band 91. Verlag Dr. Rudolf Habelt, Bonn 2002 – 273 Seiten Text, 24 Karten und 49 ganzseitige Tafeln.ISBN 3-7749-3158-5
Aus dem Inhalt:Archäologische Aussagemöglichkeitenund Auswertungsmethoden zur Schrift-lichkeit in ur- und frühgeschichtlichenKulturen Nord- und Mitteleuropas / Anmittelalterliche Schreibstuben und Bi-bliotheken gebundene Schriftlichkeit /Archäologisch relevante Materialgrup-pen aus dem Bereich Schrift- und Buch-wesen: Griffel, Wachstafeln, Futterale,Einbände, Buchdeckel, Buchschliessen,Buchbeschläge, Papier- und Pergament-
fragmente, Brillen, Behältnisse für Tinte,Schreibgeräte, Pritschhölzer, Lesestäb-chen, Lesezeichen, Behältnisse fürSchreibgeräte, Schreibmesser [jeweils miteigenem Kapitel und weiterführender Li-teratur]. Mit ausführlichem Fundkatalogund Zeichnungen der ausgewählten Ob-jekte.
Interdisziplinäre Studien zur europäischen BurgenforschungFestschrift für Horst WolfgangBöhme zum 65. Geburtstag
Veröffentlichungen der Deutschen Bur-genvereinigung Reihe A: Forschungen,Band 9. Hrsg. vom Europäischen Bur-geninstitut – Einrichtung der DeutschenBurgenvereinigung, Braubach 2005 –224 Seiten mit zahlreichen sw.-Abb., bro-schiert, A4.ISBN 3-927558-24-9
Inhalt:Barbara Schock-Werner: Fussbodenbe-läge auf mittelalterlichen Darstellungen.Cord Meckseper: Die Kemenate – ein«Weiberhaus». Wiedereinführung einesaufgegebenen Begriffs. Joachim Zeune:Pech gehabt. Gusserker, Gusslöcher undPechnasen. Fritz Laupichler: Das deut-sche Burgeninventar – Vom permanentenDesiderat zur konkreten Utopie. HeikoLass: Burgeninventarisation in Thürin-gen – Standard und Innovation in der ers-ten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Rein-hard Friedrich: Siedlungskundliche Stu-dien zu einer Gruppe von Burghügeln imHunsrück. Peter Ettel: Bauopfer auf Bur-gen. Neue Befunde aus Oberammerthalin Bayern und Dobin in Mecklenburg-Vorpommern. Günter Krause: Eine ver-lorene Niederungsburg aus der Ruhrauein Duisburg-Duissern und ihr topogra-phisches und historisches Umfeld. Hans-Wilhelm Heine: Anmerkungen zumKlappsiegelfragment aus der Alten BurgWarberg im Elm (Ldkr. Helmstedt). GerdStrickhausen: Die Anfänge der BurgenKönigstein und Kronberg im Taunus.Udo Liessem: Neues zur Baugeschichtedes Rheinbaus der Ballei des DeutschenOrdens in Koblenz. Jens Friedhoff: BurgReichenstein im Westerwald. Eine spät-mittelalterliche Burggründung der Her-ren von Reichenstein. Michael Losse: Die
«vesty vnd behusung by der Kilchen» inBohlingen. Anmerkungen zur Geschichteund Baugeschichte einer unbekanntenBurg im Hegau. Tomás Durdík: Schild-mauerburgen in Böhmen. Johnny deMeulemeester: Mottes castrales dans lesanciens Pays-Bas méridionaux. Un brefhistorique de la recherche. Hartmut Hof-richter: Bemerkungen zum Aufmass derBurg von Bdjni im Regierungsbezirk Ko-tayk, Armenien. Werner Meyer / Maria-Letizia Boscardin: Die Blidensteine vonSerravalle. Ein Beitrag zur Geschichte dermittelalterlichen Wurfmaschine.
Burgen und Schlösser 45, 2004/3
Zeitschrift für Burgenforschung undDenkmalpflege, hrsg. vom EuropäischenBurgeninstitut – Einrichtung der Deut-schen Burgenvereinigung e.V. (Brau-bach).
Burgenrestaurierung zwischen Romantikund Postmoderne – Teil 2. Jozséf Sisa: Vajdahunyad – ein Muster-beispiel der Burgenrestaurierung in derzweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ka-zimierz Pospiezny: Conrad Steinbrechts«Kreation» der Marienburg am Beispieldes Hochschlosses (1882 bis 1901).Dankward Leistikow: Die Restaurierungder Burg Krautheim (1888/89) in derRückschau nach einem Jahrhundert. Mo-nique Fuchs: Versuch einer Rechtferti-gung der Restaurierung der Hohkönigs-burg oder die wissenschaftlichen Prin-zipien einer Restaurierung um 1900.Michael Losse: Die «Burg» Hospelt in der Eifel. Eine «Neuschöpfung» PaulSchultze-Naumburgs an historischemOrt (1924 bis 1926) – oder: Warum dieWensburg nicht «wiederaufgebaut» wur-de. Gabriele Nina Strickhausen-Bode:Der Aufbau der Burg Stahleck bei Bacha-rach (1926 bis 1967) – Aspekte des Hei-matschutzes, der Denkmalpflege undzum Erhalt des Landschaftsbildes. KlausTragbar: Eine Kunst, die Leben in sichträgt. Gottfried Böhm und der Umbauvon Burgen. Busso von der Dollen: ZurAusstellung «Burgenromantik und Bur-genrestaurierung um 1900. Der Archi-tekt und Burgenforscher Bodo Ebhardt inseiner Zeit».
Mittelalter 10, 2005/3
Publikationen/Vereinsmitteilungen
125
Burgen und Schlösser 46, 2005/1
Zeitschrift für Burgenforschung undDenkmalpflege, hrsg. vom EuropäischenBurgeninstitut – Einrichtung der Deut-schen Burgenvereinigung e.V. (Brau-bach).
Peter Feldmann: König Philippe Augustevon Frankreich und der Weg zur goti-schen Burg. Lorenz Frank: Der Bergfriedder Marksburg über Braubach – NeueForschungsergebnisse zur Baugeschichte.Doris Fischer: Der Bergfried der Marks-
burg – das weithin sichtbare Wahrzeichenmit Putz und Farbe.
Junges Forum Burgenforschung
Stefan Leenen: Aspekte zum Bau der Hattinger Isenburg. Tomás Karel/VilémKnoll: Vergleich ausgewählter romani-scher Ministerialburgen im Egerland. Karin Kühtreiber: Burg Dunkelstein,Stadtgemeinde Ternitz (Niederöster-reich) – Ergebnisse der archäologischenUntersuchungen eines hochmittelalterli-chen Adelssitzes. Patrick Schicht: NeueErgebnisse zur Baugeschichte der Burg
Hardegg, Niederösterreich. Gábor Tom-ka: Topographische Verlagerung der mit-telalterlichen Burg und frühneuzeitlichenFestung Szendrö in Ostungarn.
Aus aktuellem Anlass: Der Brand der
Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek
Hermann Wirth: Ein Schloss für Bücher– Die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothekin Weimar. Gerd Geburtig: Der Brand der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothekin Weimar.
Vereinsmitteilungen
Jahresversammlung 2005 in Zug
Die 78. Jahresversammlung des Schwei-zerischen Burgenvereins fand am Wo-chenende des 27./28. August 2005 in Zugund Umgebung statt. Die statutarischeMitgliederversammlung am Samstag-nachmittag konnte im prächtigen Ratsaal
des Rathauses durchgeführt werden, woanschliessend Frau Landammann Bri-gitte Profos-Meier begrüssende Worte anuns richtete und zu einem Apéro einlud. Das wissenschaftliche Programm wurdeganz durch Mitarbeitende der Kantons-archäologie Zug gestaltet. Den Auftaktmachte am Samstagvormittag, nach der
Begrüssung durch den Kantonsarchäolo-gen Dr. Stefan Hochuli, ein instruktiverVortrag von Dr. Adriano Boschetti-Ma-radi, in dem er Stadtgeschichte und Sied-lungsentwicklung von Zug von den An-fängen bis in die Frühe Neuzeit umriss.Diesem ersten Einblick folgte am Nach-mittag eine interessante Führung, die
Burg Zug Ostfassade. Vor dem Huwilerturm.
Vereinsmitteilungen
126 Mittelalter 10, 2005/3
durch Eva Roth Heege und wiederumdurch Adriano Boschetti-Maradi bestrit-ten wurde. Sie führten uns durch die Alt-stadt, zur Burg, zur Kirche St. Oswaldund entlang der äusseren Stadtbefesti-gung zur Anhöhe Löberen, wo wir einenschönen Blick über die Altstadt und denZugersee geniessen konnten. Zugleichwar von dort aus die Lage der Stadt her-vorragend zu erkennen.Die Exkursion am Sonntag führte nachSt. Andreas bei Cham und zum AltenSchloss Buonas, zwei Anlagen, denenmanches gemeinsam ist. Beide Anlagengehen in ihrem Kern auf eine mittelalter-liche Burg zurück und waren bis vor we-nigen Jahren bewohnt. Zudem sind beideidyllisch auf einer Halbinsel, in einemgrossen Park gelegen und befinden sichnicht in öffentlichem Besitz. Während imFall von Buonas, heute in Besitz der Roche, durch den Bau eines neuen Aus-bildungszentrums der Roche in der Nähedes Schlosses eine «Verschnaufpause» fürdie Suche nach einer zukünftigen Nutzungdes Alten Schlosses gefunden werdenkonnte, steht in St. Andreas die Bewilligungeines Gestaltungsplanes durch die Ge-meinde an. Er beinhaltet u.a. einen Neubauim Graben des ehem. Städtchens und eineTiefgarage vor dem Schloss, beides massiveEingriffe in die historische Substanz. LautBesitzer sind sie aber für die längerfristigeFinanzierung des Unterhalts von Schlossund Park notwendig. Zudem ist eine Re-novation des Schlosses vorgesehen. Auf der Landzunge St. Andreas liegt hin-
ter einem Abschnittgraben das Areal desehemaligen Städtchens und am Ende desSporn, nochmals durch einen Grabenabgetrennt, das Schloss. Nach einer Ein-führung durch Adriano Boschetti-Mara-di führte uns der Besitzer durch den In-nenhof des Schlosses und Teile des Erd-geschosses sowie durch den wunderbarenenglischen Park. Von besonderem Inter-esse sind die Umbauten aus der Zeit desHistorismus, die unter den damaligenBesitzern Page, Eigentümer der «Anglo-Swiss Condensed Milk Company»,1903–1906 durch den Architekten Da-gobert Keiser in hoher Qualität ausge-führt wurden. Passend zu diesem Besuchin St. Andreas nahmen wir das Mittages-sen in der nahe gelegenen «Milchsüdi» inCham ein, einem Fabrikationsgebäudeder genannten Firma, die 1905 als grosseSchwester mit der Nestlé fusionierte. Details dieser interessanten Firmenge-schichte erläuterte Eva Roth Heege.Eine Schifffahrt führte am Nachmittagvon Cham nach Risch, vorbei an derHalbinsel Buonas. Zuvor allerdings wareine kurze «Kneippkur» angesagt. WegenHochwassers mussten wir durchs Wasserzur Schiffsanlegestelle waten. Für jene, die keine nassen Füsse wollten, hieltenMitarbeiter der Kantonsarchäologie ZugGummistiefel bereit.In Risch folgte ein kurzer Besuch der inprächtiger Aussichtslage über dem Zu-gersee erbauten Pfarrkirche St. Verena,wo im benachbarten Beinhaus ein ein-drückliches Bild eines Schiffsuntergangs
bei der Halbinsel Buonas aus dem Jahr1817 zu sehen war. Zweiter Höhepunkt und Abschluss derausgezeichnet organisierten Exkursionwar der Besuch der Halbinsel Buonas.Dort empfing uns Frau Iten-Baumann,die Leiterin des 2002 eröffneten Roche-Forums. Vorbei am schlichten Bau des2000/01 errichteten Ausbildungszen-trum führte der Spaziergang durch denenglischen Park zum Alten Schloss Buo-nas, das im Kern noch ins Hochmittel-alter zurückgeht. Dank des Neubaus desAusbildungszentrums in angemessenemAbstand zum Schloss konnten der Nut-zungsdruck von dieser historischen An-lage genommen und gleichzeitig die Be-dürfnisse der Roche erfüllt werden.Mit diesen zwei Führungen in St. An-dreas und Buonas wurden uns nicht nurAnlagen in herrlichen Parkanlagen ge-zeigt, sondern zugleich instruktive Ein-blicke in aktuelle Probleme der Denk-malpflege vermittelt.
Renata Windler
Der Landungssteg ist unter Wasser – Kneipp. Schloss Buonas.
Mittelalter 10, 2005/3 127
Vereinsmitteilungen
Vorstand für das Jahr 2005
Präsidentin:Dr. Renata WindlerKantonsarchäologie, 8090 ZürichTel. 043 343 45 [email protected]
Vizepräsident:Urs Clavadetscher, lic. phil.Archäologischer Dienst Kanton Graubünden, Schloss Haldenstein, 7023 HaldensteinTel. 081 354 94 [email protected]
Hansjörg FrommeltLandesarchäologie Liechtenstein, Postfach 417, FL-9495 TriesenTel. 00423 236 75 [email protected]
Quästor:Dr. Martin BaumgartnerTreuhandgesellschaft BK+P, Balderngasse 9, Postfach, 8039 ZürichTel. 044 213 69 [email protected]
Redaktor Zeitschrift, Website undSekretariat:Thomas Bitterli, lic. phil.Schweizerischer Burgenverein, Blochmonterstrasse 22, 4054 BaselTel. 061 361 24 44Fax 061 363 94 [email protected]
Weitere Vorstandsmitglieder:Dr. Elisabeth CrettazLe Forum, 3961 ZinalTel. 027 475 20 [email protected]
Dr. Daniel GutscherArchäologischer Dienst des KantonsBern, Eigerstr. 73, 3011 BernTel. 031 633 55 [email protected]
Dr. Martin Pestalozzi Stadtmuseum Aarau, Schlossplatz 23,5000 Aarau(neu gewählt am 27.8.2005)
Dr. Hans Rutishauser-LöhrerDenkmalpflege Graubünden, Loestr. 14,7001 ChurTel. 081 257 27 [email protected]
Dr. Jürg SchneiderCarl-Spitteler-Str. 71, 8053 ZürichTel. 044 422 25 [email protected]
Zürcher Vortragreihe
27. Oktober 2005Dr. Oliver Landolt, Staatsarchiv Schwyz
«Umb gemainer statt nutzes willen ...»
Öffentliche Finanzhaushalte spätmittel-alterlicher Städte unter besonderer Be-rücksichtigung des Bauwesens. Vielespätmittelalterliche Städte hatten mit Fi-nanzproblemen zu kämpfen. Vor allemKriege, aber auch die Möglichkeit desErwerbes territorialer Herrschaften imstädtischen Umland oder aber auch diekommunale Bautätigkeit konnten denFinanzhaushalt einer Kommune ausser-ordentlich stark belasten. Anhand desBeispieles der spätmittelalterlichen StadtSchaffhausen soll unter dem Beizug wei-terer Städtebeispiele ein Einblick in diestädtische Finanzverwaltung gegebenwerden, wobei insbesondere auch dieFinanzierung der kommunalen Bautätig-keit einer speziellen Betrachtung unter-zogen werden soll.
8. Dezember 2005Dr. Daniel Gutscher, ArchäologischerDienst des Kantons Bern
Vom Baubefund zur virtuellen
Rekonstruktion
Bauforschung an Burgen im Kanton Bern
In den vergangenen Jahren hatte die fürdie Burgenarchäologie und für die Bur-gendenkmalpflege zuständige Mittelal-terabteilung des Archäologischen Diens-tes des Kantons Bern Gelegenheit, ver-schiedene Bauwerke zu inventarisieren,aufzunehmen, bauarchäologisch zu ana-lysieren und zu konservieren. Die Bünde-lung aller Aufgaben unter einer Dienst-stelle geht mit der Last zusätzlicherArbeiten einher, birgt jedoch auch dieChance, sämtliche Erkenntnisse über ei-nen Bau in eine einzige Dokumentationzusammenfliessen zu lassen. Das Projektist eine Chance für aufwändigere Analy-sen von dokumentierten Bauwerken undsogar für computergestützte Rekonstruk-tionen im 3-D-Modell. Die Beamerprä-sentation stützt sich auf neueste BernerBeispiele, u.a. die Felsenburg in Bern so-wie den Restiturm in Meiringen.
26. Januar 2006Prof. Dr. Max Schiendorfer, UniversitätZürich
Die Zürcher Literaturszene
im 13. und 14. Jahrhundert
Obschon namentlich im Zuge der Refor-mation viele Quellen mittelalterlicherDichtung verloren gingen, lässt sich fürden Zeitraum von ca. 1270 bis 1350 einebeachtliche Zürcher Buchproduktionnachweisen. Deren Glanzpunkt stellt na-türlich der in seiner Art einmalige CodexManesse dar, doch haben hiesige Schreib-werkstätten verschiedene weitere Bücherhinterlassen, die sich ihm würdig zur Seite stellen lassen. Die zentralen Werkehöfischer Epik finden sich darunter eben-so wie jene der literarischen Chronistikund geistlichen Dichtung. Ausgehendvon diesen Quellen, soll die Skizze einer«literarischen Topographie» des spät-mittelalterlichen Zürich versucht wer-den.
Bildqualität bei SBKAM 31
Bei der Ende Juni verschickten Jahres-gabe «Gesicherte Ruine oder ruinierteBurg? – Erhalten, Instandstellen, Nut-zen» ist die Bildqualität gewisser Bil-der leider ungenügend. Der Vorstanddes Schweizerischen Burgenvereins be-dauert diese in der Prepressstufe undbei der Druckbegleitung entstandenenbzw. übersehenen Fehler sehr und istdarauf bedacht, dass die zukünftigenPublikationen wieder mit der gewohnthohen Bildqualität erscheinen werden.
Veranstaltungen/Vereinsmitteilungen
128 Mittelalter 10, 2005/3
Vereinsmitteilungen
20. Juni 2006
Tiere als Symbol und Ornament
Zur Symbolik der Kapitelle im Kreuz-gang des Grossmünsters
Führung: Prof. Dr. Paul Michel, Univer-sität Zürich
Sind die in mittelalterlichen Kirchen an-gebrachten, oft grotesken Figuren sorg-lose Spiele eines phantastischen Humorsoder Ausdruck eines durchdachten sym-bolischen Programms? Wie liesse sichherausfinden, was die merkwürdigenTiere, Monstren, die einander verschlin-genden oder ineinander verschlungenenWesen im Einzelnen bedeuten? Es sollenzunächst einige Missverständnisse ausge-räumt werden. Dann wollen wir histori-sche Zugänge zur Symbolik erörtern(mittelalterliche Naturkunde; Bibelausle-
gung nach dem mehrfachen Schriftsinn;Bilder als Lektüre für Laien), derenmögliche Ausschlusskraft wir dann vorOrt anhand der Kapitelle im Ende des12. Jahrhunderts errichteten Kreuzgangdes Zürcher Grossmünsters ausprobie-ren.
Die Vorträge finden jeweils Donnerstagum 18.15 Uhr in Hörsaal der Uni Zürich-Zentrum statt.
Gäste sind herzlich willkommen. Die Ver-anstaltungen sind unentgeltlich. Dr. Renata Windler, Tel. 043 343 45 20.Siehe auch: www.burgenverein.ch
Jahresprogramm 2005–2006
15. Oktober 2005Exkursion zur Burg Schenkenberg
6. Mai 2006 Frühlingsexkursion nach Brugg (Stadt,Castellum) und Königsfelden. Verant-wortlich: Jürg Schneider
20. Mai 2006Exkursion Bauplastik Grossmünster Zü-rich (mit Prof. Paul Michel)
24. Juni 2006 Jugendtag in Hallwil. Besammlung um13 Uhr am Bahnhof Boswil, Fussmarschzur Burg, ausführliche Führung durch dieBurg. Verantwortlich: Jürg Schneider, ev.Martin Pestalozzi
26. August 2006 Generalversammlung in Neuenburg
7. Oktober 2006 Herbstexkursion, Ziel noch offen
Eindrücke vom Burgentag auf Gutenberg, Balzers FL, am Samstag, 17. September 2005
Marktzelte im Burghof.
Die Gruppe «Freywild» bereitet sich für einen Schaukampf
mit Schwertern vor.
Mit hungrigem
Blick schaut
der Bettler in
den dampfenden
Kochtopf.
Vereinsstand.
* Nur noch wenige Exemplare bei der Geschäftsstelle an Lager.
Band 1, 1974Werner Meyer. Alt-Wartburg im Kanton Aargau. Bericht überdie Forschungen 1967
Band 2, 1975 (vergriffen)Jürg Ewald (u.a). Die Burgruine Scheidegg bei Gelterkinden.Berichte über die Forschungen 1970–1974
Band 3, 1976*Werner Meyer (u.a.). Das Castel Grande in Bellinzona. Berichtüber Ausgrabungen und Bauuntersuchungen von 1967
Band 4, 1977 (vergriffen)Maria-Letizia Boscardin / Werner Meyer. Burgenforschung in Graubünden. Die Grottenburg Fracstein und ihre Ritz-zeichnungen. Die Ausgrabungen der Burg Schiedberg
Band 5, 1978*Burgen aus Holz und Stein, Burgenkundliches Kolloquium Basel 1977 – 50 Jahre Schweizerischer Burgenverein. Beiträge von Walter Janssen, Werner Meyer, Olaf Olsen, Jacques Renaud, Hugo Schneider, Karl W. Struwe
Band 6, 1979 (vergriffen)Hugo Schneider. Die Burgruine Alt-Regensberg im KantonZürich. Bericht über die Forschungen 1955–1957
Band 7, 1980 (vergriffen)Jürg Tauber. Herd und Ofen im Mittelalter. Untersuchungenzur Kul-turgeschichte am archäologischen Material vornehm-lich der Nordwestschweiz (9.–14. Jahrhundert)
Band 8, 1981 (vergriffen)Die Grafen von Kyburg. Kyburger Tagung 1980 in Winter-thur. Beiträge von Heinz Bühler, Adolf Layer, Roger Sablonier,Alfred Häberle, Werner Meyer, Karl Keller, Ferdinand Elsener,Dietrich Schwarz, Hans Kläui, Jakob Obrecht
Band 9/10, 1982Jürg Schneider (u.a.). Der Münsterhof in Zürich. Bericht überdie vom städtischen Büro für Archäologie durchgeführtenStadtkernforschungen 1977/78
Band 11, 1984Werner Meyer (u.a.). Die bösen Türnli. Archäologische Beiträge zur Burgenforschung in der Urschweiz
Band 12, 1986 (vergriffen)Lukas Högl (u.a.). Burgen im Fels. Eine Untersuchung der mittelalterlichen Höhlen-, Grotten- und Balmburgen in der Schweiz
Band 13, 1987Dorothee Rippmann (u.a.). Basel Barfüsserkirche. Grabungen 1975–1977. Ein Beitrag zur Archäologie und Geschichte der mittelalterlichen Stadt
Band 14/15, 1988Peter Degen (u.a.). Die Grottenburg Riedfluh Eptingen BL.Bericht über die Ausgrabungen 1981–1983
Band 16, 1989*Werner Meyer (u.a.). Die Frohburg. Ausgrabungen 1973–1977
Band 17, 1991Pfostenbau und Grubenhaus – Zwei frühe Burgplätze in derSchweiz. Hugo Schneider: Stammheimerberg ZH. Bericht über die Forschungen 1974–1977. Werner Meyer: Salbüel LU.Bericht über die Forschungen von 1982
Band 18/19, 1992Jürg Manser (u.a.). Richtstätte und Wasenplatz in Emmen-brücke (16.–19. Jahrhundert). Archäologische und historischeUntersuchungen zur Geschichte von Strafrechtspflege undTierhaltung in Luzern
Band 20/21, 1995Georges Descœudres (u.a.). Sterben in Schwyz. Beharrung und Wandel im Totenbrauchtum einer ländlichen Siedlungvom Spätmittelalter bis in die Neuzeit. Geschichte – Archäo-logie – Anthropologie
Band 22, 1995Daniel Reicke. «von starken und grossen flüejen». Eine Untersuchung zu Megalith- und Buckelquader-Mauerwerk an Burgtürmen im Gebiet zwischen Alpen und Rhein
Band 23/24, 1996/97Werner Meyer (u.a.). Heidenhüttli – 25 Jahre archäologischeWüstungsforschung im schweizerischen Alpenraum
Band 25, 1998Christian Bader. Burgruine Wulp bei Küsnacht ZH
Band 26, 1999Bernd Zimmermann. Mittelalterliche Geschossspitzen. Typologie – Chronologie – Metallurgie
Band 27, 2000Thomas Bitterli / Daniel Grütter. Burg Alt-Wädenswil – vom Freiherrenturm zur Ordensburg
Band 28, 2001Burg Zug. Archäologie – Baugeschichte – Restaurierung
Band 29, 2002Wider das «finstere Mittelalter» – Festschrift Werner Meyerzum 65. Geburtstag
Band 30, 2003Armand Baeriswyl. Stadt, Vorstadt und Stadterweiterung im Mittelalter. Archäologische und historische Studien zum Wachstum der drei Zähringerstädte Burgdorf, Bern undFreiburg im Breisgau
Band 31, 2004 (Juni 2005)Gesicherte Ruine oder ruinierte Burg? Erhalten, Instandstellen, Nutzen
PUBLIKATIONEN DES SCHWEIZERISCHEN BURGENVEREINS
Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters
SchweizerischerAssociation Suisse
Associazione SvizzeraAssociaziun Svizra
Burgenvereindes Châteaux fortsdei Castellida Chastels
ISSN 1420-6994
Mittelalter · Moyen Age ·Medioevo · Temp medieval,die Zeitschrift des Schweize-rischen Burgenvereins, veröffentlicht Ergebnisseaktueller Forschungen zurKulturgeschichte undArchäologie des Mittelaltersin der Schweiz. Schwer-punkte bilden die Burgen-forschung, Siedlungsarchäo-logie sowie Untersuchungenzur mittelalterlichen Sach-kultur.
Mittelalter · Moyen Age ·Medioevo · Temp medieval.La revue de l’AssociationSuisse Châteaux forts publie les résultats d’étudesmenées en Suisse dans le domaine de l’archéologieet de l’histoire médiévales.Les travaux de castellologieet d’archéologie des habitats,ainsi que les études relativesà la culture matérielle,constituent ses principauxdomaines d’intérêt.
Mittelalter · Moyen Age ·Medioevo · Temp medieval,la rivista dell’AssociazioneSvizzera dei Castelli, pub-blica i risultati delle ricercheattuali in Svizzera nel campodella storia della cultura edell’archeologia del medio-evo. I punti focali sono laricerca concernente i castelli,le indagini archeologichedegli insediamenti comeanche lo studio della culturamedioevale.
Mittelalter · Moyen Age ·Medioevo · Temp medieval,la revista da l’AssociaziunSvizra da Chastels, publi-tgescha ils resultats da perscrutaziuns actualasdavart l’istorgia culturala el’archeologia dal tempmedieval en Svizra. Ilsaccents da la revista èn laperscrutaziun da chastels,l’archeologia d’abitadis e las retschertgas davart la cultura materiala dal tempmedieval.