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Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins 10. Jahrgang – 2005/3

10. Jahrgang – 2005/3 - Burgenverein · 10. Jahrgang, 2005/3, Oktober 2005 Inhalt 81 Maja Widmer Mittelalterliches Fundmaterial aus der Stadt St. Gallen – Die Ausgrabungen in

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Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins

10. Jahrgang – 2005/3

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10. Jahrgang, 2005/3, Oktober 2005

Inhalt

81 Maja Widmer

Mittelalterliches Fundmaterial aus der Stadt

St. Gallen – Die Ausgrabungen in der Kirche

St. Laurenzen von 1967 und 1976

120 Renata Windler

Keine Geschossspitze, sondern Webstuhlteil –

Zum Nachweis eines Trittwebstuhls auf der Burg

Alt-Lägern (Kanton Zürich)

122 Publikationen

125 Vereinsmitteilungen

Umschlagbild: Kirche St. Laurenzen in St. Gallen von

Nordwesten (Foto: Denkmalpflege des Kantons St. Gallen).

RedaktionskommissionUrs Clavadetscher, lic. phil.

Archäologischer Dienst

Graubünden

Schloss Haldenstein

7023 Haldenstein

Dr. Elisabeth Crettaz, Le Forum

3961 Zinal VS

Dr. Hans Rutishauser

Denkmalpflege Graubünden

Loestrasse 14, 7001 Chur

Redaktion und GeschäftsstelleSchweizerischer Burgenverein

Thomas Bitterli

Blochmonterstrasse 22, 4054 Basel

Telefon 061 361 24 44

Fax 061 363 94 05

E-Mail [email protected]

www.burgenverein.ch

Postkonto 40-23087-6

Publiziert mit Unterstützung der

Schweizerischen Akademie der

Geistes- und Sozialwissenschaften

(SAGW)

Erscheint vierteljährlich

ISSN 1420-6994

DruckSchwabe AG, Basel,

Verlag und Druckerei

Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins

Revue de l’Association Suisse Châteaux forts

Rivista dell’Associazione Svizzera dei Castelli

Revista da l’Associaziun Svizra da Chastels

An diese Ausgabe leisteten

folgende Institutionen einen

Druckkostenbeitrag:

– Departement des Innern

des Kantons St. Gallen,

Amt für Kultur

– Evangelisch-reformierte

Kirchgemeinde St. Gallen C

– Stadt St. Gallen, Direktion

Inneres und Finanzen,

Fachstelle Kultur

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Mittelalter 10, 2005/3 81

Einleitung

Die Kirche St. Laurenzen liegt im mittelalterlichen Kern

der Stadt St. Gallen, direkt neben dem Klosterbezirk.

Zuerst war sie Kapelle des Klosters, danach Leutkirche

für die Stadtbevölkerung, und später wurde St. Lauren-

zen Pfarrkirche von St. Gallen.

Ausser der Leo-Buchhandlung bietet St. Laurenzen als

einzige archäologisch untersuchte Fundstelle im Stadt-

gebiet von St. Gallen stratifiziertes Fundmaterial.1 Die

Auswertung der für eine Kirche überraschend umfang-

reichen Fundmenge ist deswegen für die Stadt St. Gal-

len, aber auch für die ganze Ostschweiz von Bedeutung.

Die Funde stammen aus den Ausgrabungen 1967 im

nördlichen und südlichen Annex (in der Originaldoku-

mentation als ‹Seitenlateralen› bezeichnet) unter der Lei-

tung von Franziska Knoll-Heitz und 1976 im Kirchen-

schiff unter der Leitung der Kantonsarchäologin Irm-

gard Grüninger. Während die Befunde in den Annexen,

abgesehen von einer Glockengussgrube, in keinen kirch-

lichen Kontext zu stellen und wegen bislang fehlender

stadtarchäologischer Ausgrabungen als isolierte Kleinst-

befunde ohne signifikante Aussagekraft sind, wurden

im Kirchenschiff mehrere Vorgängerbauten zur Kirche

von 1851 gefasst.

Die Grabungsweise hätte unterschiedlicher kaum sein

können: Franziska Knoll-Heitz bemühte sich bei den

teilweise baubegleitenden Arbeiten um ein Graben nach

Schichten und Strukturen, Irmgard Grüninger beobach-

tete in erster Linie Mauerzüge und Gräber. Somit fehlen

aus dem Kirchenschiff Informationen über die Stratigra-

fie und daher wichtige Hinweise auf die Fundlage von

Münzen, Keramik und Metallfunden. In den Annexen

erfolgten eine horizontale Einmessung und Profilzeich-

nungen; im Kirchenschiff wurde bloss nach den drei

deutlichen Gehniveaus unterschieden. Aufgrund der

Schichten in den Annexen und Fotoaufnahmen aus dem

Kirchenschiff war es aber möglich, einige der Fundkom-

plexe von 1976 nachträglich zu stratifizieren. Sie wer-

den zusammen mit Funden aus den Annexen im Folgen-

den ausgewertet. Die Hauptfundmenge bildet die Kera-

mik, Metall- und Glasfunde sind nur spärlich vorhan-

den bzw. auswertbar.

Einen weiteren Schwerpunkt der Auswertung bildet die

Verknüpfung von Kirchenbauten und historischen

Ereignissen der Stadtgeschichte. So hatte Grüninger in

ihrer Baugeschichte zur Kirche drei Bauphasen anhand

von Stadtbränden datiert, ohne eine kritische Überprü-

fung der historischen Quellen vorzunehmen.2 Gerade

Mittelalterliches Fundmaterial aus der Stadt St. Gallen.Die Ausgrabungen in der Kirche St. Laurenzen von 1967 und 1976

von Maja Widmer

1 Dieser Artikel ist eine überarbeitete Fassung einer Lizentiatsarbeit,welche 2002 von der Universität Basel angenommen wurde. Vgl.MAJA WIDMER, Verloren – Gefunden, Weggeworfen – Aufgehoben.Die Ergebnisse der Ausgrabungen in der Kirche St. Laurenzen in St. Gallen (Lizentiatsarbeit Basel 2002).

2 IRMGARD GRÜNINGER/BRUNO KAUFMANN, Die Ausgrabungen von1976/77 und ihre Ergebnisse. In: Die Kirche St. Laurenzen. ZumAbschluss der Restaurierungen 1963–1979, hrsg. von der Evan-gelisch-reformierten Kirchgemeinde St. Gallen (St. Gallen 1979) 11–32.

1: Kirche St. Laurenzen in St. Gallen.

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Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

82 Mittelalter 10, 2005/3

zur absoluten Datierung archäologischer Befunde eig-

nen sich historische Quellen aber nur bedingt. Dies soll

am Beispiel St. Laurenzen aufgezeigt werden.

Urkundliche Erwähnungen

Der älteste urkundliche Beleg zur Kirche St. Laurenzen

stammt aus dem Jahr 1166 und ist im Zusammenhang

mit den eigenkirchlichen Rechten des Klosters St. Gallen

zu sehen. Es handelt sich um einen Vertrag zwischen

Abt Wernher von St. Gallen und Graf Rudolf von Pful-

lendorf, der für 300 Mark Silber die Vogtei über das

Kloster St. Gallen einschliesslich der klostereigenen Kir-

chen «[…] sancte Fidis, sancti Laurencii, sancti Johan-

nis, sancti Leonardi […]»3 erhält. Als Vogt des Klosters

hielt Rudolf von Pfullendorf die weltliche Gerichtsbar-

keit innerhalb der Vogtei inne, und er trat als Rechtsver-

tretung für das Kloster auf. Man erfährt aus der Urkun-

de, dass ein grosser Teil der Kirchen in St. Gallen im

Besitz der Abtei war. Da die geistliche Leitung von

St. Laurenzen demnach beim Kloster lag, konnte es frei

über die Einsetzung von Priestern bestimmen. Indem

das Kloster auch über die Entscheidungsgewalt in ver-

mögensrechtlichen Dingen verfügte, zog es einen wirt-

schaftlichen Nutzen aus den Pfründen und Zehntabga-

ben von St. Laurenzen, welche direkt in die Hand der

Abtei flossen.4 1235 wird in einer Urkunde erstmals ein

plebanus (Priester) erwähnt:5 St. Laurenzen hatte aber

vorläufig nur die Funktion einer Leutkirche für die

Stadt, d.h., sie diente der Seelsorge der Stadtbevölke-

rung. Dies bedeutete keinesfalls die Unabhängigkeit

vom Kloster. So waren etwa die Priester von St. Lauren-

zen nach wie vor verpflichtet, an hohen Festtagen zur

Messe im Münster zu erscheinen sowie an gewissen Pro-

zessionen teilzunehmen. Sie wurden zudem immer noch

vom Kloster und nicht von der Stadt ins Amt eingesetzt.

1359 wurde St. Laurenzen durch den Bischof von Kons-

tanz dem Kloster St. Gallen inkorporiert.6 Dadurch

gelangte St. Laurenzen vollumfänglich unter die Kon-

trolle des Klosters, indem das Kloster über die Einset-

zung und Entlassung von Geistlichen entschied. Vorteile

zog die Abtei aus der Inkorporation aber vor allem in

wirtschaftlicher Hinsicht: Als Inhaberin der Pfründe lag

das damit verbundene Nutzungsrecht allein beim Klos-

ter.7 Der Einfluss der aufstrebenden Stadt darf aber

2: Chor von Bau 1. Blick nach Osten. 3: Bauphasen. Hellgrau: Bau 1, schraffiert: Chor Bau 2,

schwarz: Bau 3, weiss: Bau 4. Massstab 1:200.

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Mittelalter 10, 2005/3

Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

83

nicht unterschätzt werden: Für den Bau 1413–1423 von

St. Laurenzen gingen Initiative, Ausführung und letzt-

endlich auch Finanzierung von der Stadt aus.

Die Bauentwicklung von St. Laurenzen

Für St. Laurenzen konnte Irmgard Grüninger insgesamt

7 Bauphasen nachweisen, wobei die Datierungen, der

Anlass zu einem Neubau und die den Kirchen zuge-

schriebenen Funktionen teilweise einer differenzierteren

Betrachtung bedürfen. Um das Fundmaterial zu strati-

fizieren, wurde eine Neuinterpretation angestrebt, die

aber aufgrund der Dokumentation und Ausgrabungs-

weise nur unbefriedigend ausfiel. Deswegen werden hier

nur kurz die wichtigsten Bauphasen zusammengefasst,

auf Details in Bezug auf Ausstattung, mögliche Anbau-

ten und kleinste Grundrissveränderungen wird verzichtet

(Abb. 3). Zwei der von Grüninger vorgeschlagenen Bau-

phasen halten einer kritischen Überprüfung nicht stand.8

Im Kirchenschiff wurden insgesamt 12 Gräber, darunter

2 Mehrfachbestattungen, aufgedeckt. Die anthropologi-

sche Untersuchung der Skelette ergab vorwiegend das

Bild einer hochmittelalterlichen Bevölkerung.9

Nur in den wenigsten Fällen sind Gründe für den Um-

oder Neubau einer Kirche überliefert. Hauptursache

dürften aber meist Baufälligkeit oder gar Zerstörung

gewesen sein. Hinzu kommt das Bedürfnis nach mehr

Platz, was auf Veränderungen in der Liturgie zurückge-

hen kann, wie beispielsweise die räumliche Trennung

von Klerus und Laien. Oft ist aber eine zunehmende

Bevölkerung Grund genug für umfassende Baumassnah-

men, insbesondere in den schnell wachsenden Städten

des Spätmittelalters. So ist die gotische Kirchenbauwelle,

welche die Schweiz im 14. und 15. Jh. erfasste, direkt

auf eine Bevölkerungszunahme zurückzuführen. Kirchen

für die Stadtbevölkerung dienten zudem als Versamm-

lungsort und hatten oft repräsentativen Charakter.

Die Kirche St. Laurenzen erfuhr bis heute insgesamt

fünf archäologisch deutlich nachweisbare Neubauten.10

Älteste Kirchenreste (Bau 1) stammen aus dem Nord-

schiff: Hier wurden Teile der Südmauer und des Chores,

welcher gegenüber dem Schiff leicht erhöht war, gefasst.

Wohl erst in einem zweiten Schritt verlängerte man den

Chor gegen Osten. Ob es sich dabei um einen zusätz-

lichen Raum oder eine Vergrösserung des Chores han-

delte, kann nicht gesagt werden. Die Rekonstruktion

ergibt eine Saalkirche mit eingezogenem Rechteckchor

(Abb. 2). Kirchen mit eingezogenen Rechteckchören

sind noch bis ins 10. Jh. hinein gebaut worden, bei

Kapellen hat sich dieser Grundriss bis heute bewahrt.

Geht man davon aus, dass das Kloster das erste Got-

teshaus in St. Gallen war, so kann der erste Bau von

St. Laurenzen nicht vor das 8. Jh. datieren.

Für Bau 2 lassen sich Veränderungen im Chorbereich

fassen, den man gegen Süden um wenige Meter verbrei-

terte. Im Norden dürfte der gleiche Vorgang stattgefun-

den haben, er ist archäologisch nicht nachweisbar. Der

Chor war nun gleich gross wie das Schiff und hatte sich

somit im Vergleich zu Bau 1 verdoppelt. Im Grundriss

war ein einfacher Rechtecksaal entstanden, der wenig

Anhaltspunkte zur Datierung liefern kann, weil es letzt-

endlich eine beliebte Form seit dem Frühmittelalter war.

3 Chartularium Sangallense III. Bearbeitet von OTTO P. CLAVADET-SCHER (St. Gallen 1983) Nr. 924, 43.

4 ULRICH STUTZ, Eigenkirche, Eigenkloster (1912, 1955). In: ULRICH

STUTZ/HANS ULRICH FEINE (Hrsg.), Forschungen zu Recht undGeschichte der Eigenkirche. Gesammelte Abhandlungen (Darm-stadt 1989) 55.KLAUS JAN PHILIPP, Pfarrkirchen. Funktion, Motivation, Architektur.Eine Studie am Beispiel der Pfarrkirchen der schwäbischen Reichs-städte im Spätmittelalter (Marburg 1987) 17.

5 ERWIN POESCHEL, Die Kunstdenkmäler des Kantons St. Gallen 2.1:Die Stadt St. Gallen. Geschichte, Befestigungen, Kirchen (ohne Stift)und Profanbauten (Basel 1957) 97.

6 Urkundenbuch der Abtei Sanct Gallen 5 (1415–1442), Lieferung I(1412–1420), hrsg. vom Historischen Verein des Kantons St. Gal-len, bearbeitet von Pl. Bütler und T. Schiess (St. Gallen 1904) Nr. 3903, 763 (= UBSG).

7 Details zu den Beziehungen zwischen dem Kloster und St. Lauren-zen vgl. ERNST EHRENZELLER, St. Laurenzen als Stadtkirche. In: DieKirche St. Laurenzen. Zum Abschluss der Restaurierung 1963–1979, hrsg. von der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde St. Gallen (St. Gallen 1979) 196–213.

8 Dazu mit den erwähnten Vorbehalten GRÜNINGER/KAUFMANN 1979(wie Anm. 2) 15–18, 28–29; ausführlicher WIDMER 2002 (wie Anm. 1) 50–67.

9 GRÜNINGER/KAUFMANN 1979 (wie Anm. 2) 15 – WIDMER 2002 (wieAnm. 1) 67–73.

10 Ein detaillierter Grabungsplan ist zu finden in HANS RUDOLF SENN-HAUSER, Katalog der frühchristlichen und frühmittelalterlichenkirchlichen Bauten in der Diözese Chur und den nördlich und süd-lich angrenzenden Landschaften. In: Frühe Kirchen im östlichenAlpengebiet. Von der Spätantike bis ottonische Zeit (München2003) 162.

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Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

84 Mittelalter 10, 2005/3

Erstmals erfasste man mit einem Mörtelboden ein Geh-

niveau 1.

Voraussetzung für Bau 3 war der Abbruch der südlichen

Aussenmauer und des Chores von Bau 2. Man erstellte

neue Aussenmauern und hob das Gehniveau an. Als

Südmauer diente dabei eine bereits bestehende Mauer,

die von Grüninger als Immunitätsmauer bezeichnet

wurde. Ob diese Mauer neben der Funktion als Stütz-

mauer und einfache Umfriedung des Klosterbezirkes

auch als politische bzw. juristische Grenze zur Stadt

diente, ist aus dem archäologischen Befund und den his-

torischen Quellen nicht zu erschliessen.11

Zu Bau 3 gehörte ein Mörtelboden (Gehniveau 2) mit

Balkennegativen. Dieser reichte weiter nach Osten als

die alte Unterteilung von Chor und Schiff der Bau-

phase 2. Entweder war eine Stufe zwischen Chorzone

und Laienschiff im Neubau nicht mehr vorgesehen oder

die innere Aufteilung von Chor und Schiff wurde mit

der bedeutenden Grundrissveränderung neu konzipiert.

Leider sind weder Ost- noch Westmauer von Bau 3 be-

kannt. Münzen in der Schicht auf dem dazugehörenden

Gehniveau datieren den Mörtelboden und alles Darun-

terliegende nach 1305.12

Intensive Rötungen an Mörtelboden und Südmauer

deuten auf einen Brand. Dabei muss die Südmauer oder

das Dach derart in Mitleidenschaft gezogen worden

sein, dass eine zusätzliche Abstützung durch Holzpfos-

ten im Abstand von 3–4 m zur Südmauer notwendig

wurde.

Unter Berücksichtigung historischer Quellen wird Bau 4

von St. Laurenzen in die Jahre 1413–1423 datiert. Eine

Schenkungsurkunde des Abts Heinrich III. von Gundel-

fingen von 1413 bezeugt, dass das Kloster St. Gallen der

Stadt Land abtrat, damit die Kirche St. Laurenzen

erweitert werden konnte: «[...]so haben wir inen hof-

statt in ünserm hof geben, dieselben kilchen ze wyttrent

in sölicher mazz, alz si die jetzt mit ainer mur ingefan-

gen hant [...]».13 Zusätzlich erhielt die Stadt das Recht,

dem Kloster neben Kirchenpflegern und Mesnern auch

den Leutpriester zur Wahl vorzuschlagen.14 Auch die

finanzielle Seite wurde neu geregelt: Naturalzinsen für

die Leutpriester sollten an die Stadt gelangen, während

alle anderen Einkünfte nach wie vor für das Kloster

bestimmt waren.15 Treibende Kraft hinter dem Neubau

war die Stadt St. Gallen.

1413 erfolgte die Grundsteinlegung durch Werkmeister

Johannes Murer. Er wurde 1415 wegen mangelhafter

Arbeiten durch Michael von Safoy bzw. dessen Sohn

ersetzt.16 Der Zeitpunkt der Abschlussarbeiten ist unge-

wiss, die Kirche dürfte aber sicherlich vor dem Turm

(1423) fertig gestellt worden sein.

Der gotische Neubau 4 bildete einen dreischiffigen

Rechtecksaal mit eingestelltem Turm in der Nordost-

ecke und eingestellter Kapelle in der Südostecke. Die

Annexe wurden erst im 16. Jh. angefügt. Die Funda-

mente des Kernbaus von 1413 sind heute noch vorhan-

den, das aufgehende Mauerwerk hingegen soll beim

Neubau von 1851 grösstenteils ersetzt worden sein.

Bau 4 wurde im Vergleich zum Vorgänger beträchtlich

vergrössert und das Gehniveau mittels einer Planier-

schicht deutlich angehoben. Darauf goss man wiederum

einen Mörtelboden auf einem Steinbett (Gehniveau 3).

Damit 1513–1515 die Junkernempore über Nordannex

und 1578 die Empore über dem Südannex erstellt wer-

den konnten, müssen Nord- und Südannex bereits

damals bestanden haben.17 In den folgenden Jahrhun-

derten wurden jeweils nur kleine bauliche Veränderun-

gen vorgenommen.18

Erst 1851–1853 wurde die gesamte Kirche (Bau 5)

umgebaut. Die Westfassade errichtete man völlig neu,

das Dach wurde erhöht und der Turm bis auf die Glo-

ckenstube abgetragen. Die Fundamente des Langhauses

und der Annexe sollen unverändert geblieben sein, nur

das aufgehende Mauerwerk erneuerte man teilweise.

Für das 20. Jh. sind der Einbau einer Kanalheizung

(1902), die Renovation vorwiegend des Äusseren

(1923–1925) sowie ein Heizungseinbau im Chor

(1955)19 belegt. Die Unterkellerung der Annexe löste

1967 archäologische Grabungen aus, gefolgt von

den Innenrestaurierungen und den Grabungen von

1976.20

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Mittelalter 10, 2005/3

Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

85

Stratigrafie

Die Stratigrafie der Annexe ist in Bezug auf die relative

Abfolge der Befunde und somit für die Datierung der

Funde von entscheidender Bedeutung. Das Fundmate-

rial soll nämlich weniger mit typologischen Vergleichen

als mit Hilfe der Stratigrafie datiert werden.

Im Nord- und Südannex konnten identische Haupt-

schichten beobachtet werden, welche nur in einzelnen

Fällen durch Befunde unterbrochen oder gestört wa-

ren.21 Aus der als Anstehendes bezeichneten Schicht IV

(im Südannex Schicht V) stammen nur wenige Funde,

die wohl im Übergang zur Schicht III, der ältesten Kul-

turschicht, lagen. Im Südannex wurde zwischen dem

Anstehenden V und der Schicht III eine natürlich ent-

standene Struktur IV als Bachbetteinschwemmung

dokumentiert. Sie führte nur wenige Funde (Kat. 5–9).

Schicht III enthielt neben Holzkohle und vielen Tierkno-

chen vor allem Gefäss- und wenig Ofenkeramik.

Im Nordannex lag zwischen der ältesten Kultur-

schicht III und der nächstfolgenden Schicht II eine feine

Mörtelschicht, welche keilartig von der nördlichen Kir-

chenmauer gegen die Raummitte auslief. Diese Mörtel-

schicht hängt mit dem Bau eines Vorgängers der heuti-

gen Nordmauer zusammen und lag gemäss Vergleichen

mit den Vermessungspunkten auf der Höhe von Geh-

niveau 2 (Bau 3) im Kirchenschiff. Deshalb wird

Schicht III mit Schicht B aus dem Mittelschiff gleichge-

setzt.

Immer noch vor Bau 4 von 1413 zu datieren ist Schicht II

in den beiden Annexen, denn sie ist durch die Mauer-

grube der Nordmauer geschnitten und durch eine keil-

artig gegen die Raummitte auslaufende Mörtelschicht

von der darauf liegenden Schicht I getrennt. Diese Mör-

telschicht scheint das Bauniveau zum Bau von 1413 zu

sein. Somit datiert Schicht II in der Relativchronologie

zwischen Bau 3 und Bau 4.

11 Eine Immunitätsmauer wurde in Zürich-Münsterhof erfasst. Siehedazu JÜRG SCHNEIDER et al., Der Münsterhof in Zürich. Berichteüber die Stadtkernforschungen 1977/78. Schweizer Beiträge zurKulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters 9/10 (Olten/Frei-burg i.Br. 1982) 61ff. Zweifel an der Interpretation als Immunitäts-mauer im rechtlichen Sinne äussert EHRENZELLER 1979 (wie Anm. 7)192f.

12 BENEDIKT ZÄCH, Kanton St. Gallen I. Mittelalterliche und neuzeit-liche Münzfunde. Inventar der Fundmünzen der Schweiz 6 (Bern2001) 105–108.

13 UBSG V (wie Anm. 6) Nr. 2565, 31.14 EHRENZELLER 1979 (wie Anm. 7) 208.15 UBSG V (wie Anm. 6) Nr. 2566, 33 – EHRENZELLER 1979 (wie

Anm. 7) 209.16 Stadtarchiv St. Gallen Bd. 509 fol 22r: «[…] Et laboravit duobus

annis et medio et quod fecit nichil valuit et commiserunt con-structionem fabrice magister Michaeli.»

17 ALBERT KNOEPFLI, Das Jahrzeitenbuch im Stadtarchiv. In: Die KircheSt. Laurenzen. Zum Abschluss der Restaurierung 1963–1979, hrsg. von der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde St. Gallen (St. Gallen 1979) 80f.

18 Siehe WIDMER 2002 (wie Anm. 1) 9–11.19 Archäologisch unbegleitet. Einzig Mesmer Grob notierte das Auf-

finden von Skeletten und einigen Mauern, deren Lage heute nichtmehr rekonstruiert werden kann.

20 KNOEPFLI 1979 (wie Anm. 17) 128ff.21 WIDMER 2002 (wie Anm. 1) 17–27. Auf die Befundauswertung wird

hier nicht eingegangen, da sie nichts zur Relativchronologie beitra-gen konnte und in keinem direktem Kontext zur Kirche stand.

4: Schichtaufbau in den Annexbauten (Massstab 1:50) und in der Kirche (schematisch). Grau: Mörtelschichten; schwarz: Mauern.

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Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

86 Mittelalter 10, 2005/3

Schicht I war sowohl im Süd- wie auch im Nordannex

nur noch in Resten erhalten, sie dürfte teilweise bereits

vor Beginn der Grabungen abgetragen worden sein. Sie

wird im Nordannex von der Mauergrube der Kirche

geschnitten und überdeckt gleichzeitig die Mauergrube

der Annex-Aussenmauer. Es ist aufgrund der Bauabfol-

ge jedoch nicht möglich, dass die Annexmauer älter ist

als die Kirchenmauer. Möglicherweise wurde beim Bau

des Annexes Schicht I stellenweise entfernt und danach

wieder eingefüllt. Die Vermischung von Schicht I mit

Bauschutt schliesst diesen Vorgang nicht aus. Das Fund-

material unterscheidet sich nicht wesentlich von dem-

jenigen der Schicht II, so dass Schicht I – zwar mit Vor-

behalten – um 1413 datiert wird.

Die Schichten der Annexe können zwar stratigrafisch

eingeordnet, aber nicht präzise datiert werden. Dies

wird in einigen Fällen erst möglich, wenn die Schichten

aus dem Innern der Kirche beigezogen werden (Abb. 4).

In der Kirche ist eine Grobunterteilung der Schichten

anhand dreier Gehniveaus gewährleistet, eine Feinunter-

teilung wegen der Grabungsweise jedoch nicht möglich.

Im Südschiff wurde auf eine Flächengrabung verzichtet,

weshalb sich sämtliche Angaben auf Mittel- und Nord-

schiff beziehen. Im Mittelschiff folgte auf das Anste-

hende direkt Schicht B, und darauf lag das Gehniveau 2

(Schicht D) der Bauphase 3. Ungewiss ist, ob für das

Ausplanieren des Gehniveaus 2 ein Teil der Schicht B

abgetragen wurde. Offenbar handelt es sich nicht um

eine Planie für das Gehniveau 2 selbst. Zwischen Geh-

niveau 2 und dem nächsthöheren Gehniveau 3 befand

sich Schicht E aus Bau- und Zerstörungsschutt. Das

Gehniveau 3 (Schicht F) bestand aus einem Steinbett mit

Balkennegativen, und es rechnet mit den Mauern der

Bauphase 4.

Im Nordschiff wurden insgesamt drei Gehniveaus nach-

gewiesen. Der Bezug zum Anstehenden ist unklar. Auf

Gehniveau 1 folgte Gehniveau 2; beide bestanden aus

einem Mörtelboden. Gehniveau 1 gehört zur Bau-

phase 2, Gehniveau 2 zur Bauphase 3. Schicht E wurde

im Nordschiff ebenfalls erfasst und lag wie im Mittel-

schiff zwischen Gehniveau 2 und Gehniveau 3.

Datierung

Schicht III (Annexe) und Schicht B (Mittelschiff) sind

zeitlich vor die Bauphase 3 anzusetzen. Zwei Münzen

unmittelbar unter dem Gehniveau 2 im Nordschiff wer-

den in die 2. Hälfte des 12. Jh. und nach 1305 datiert.

Sie geben diesem Niveau und somit der Bauphase 3

einen Terminus post quem von nach 1305, die Schichten

III und B werden dadurch vor die 1. Hälfte des 14. Jh.

datiert. Der in Bauphase 2 gefasste Brandhorizont könn-

te mit dem Stadtbrand von 1314 zusammenhängen. Die-

ser Datierung wird durch die Münzen nicht widerspro-

chen, beweisen lässt sich ein eindeutiger Zusammenhang

aber mit dem archäologischen Befund nicht.

Grüninger 1979 Widmer 2005

Bauphase Baudatum Bauphase Schichten Baudatum/Datierung

Bau 5 1851–1853

Bau VII (Stadtkirche) 1413–1430 Bau 4 Schicht F (Gehniveau 3) 1413–1423

Bau VI (Notkirche) 1413

Schicht I, II, E, F 1. H. 14. Jh.–ca. 1423

Bau V (Provisorium) nach 1314 Bau 3 (Gehniveau 2) nach 1. H. 14. Jh.

Bau IV (Pfarrkirche) um 1215

Schicht III, Schicht B vor 1. H. 14. Jh.

Bau III (Marktkirche) 12. Jh. Bau 2 Gehniveau 1 vor 1. H. 14. Jh.

Bau II (Memorialkirche) 1000 Bau 1 ?

Bau I ca. 800

Abb. 5: Die Bauphasen und ihre Datierung.

Page 9: 10. Jahrgang – 2005/3 - Burgenverein · 10. Jahrgang, 2005/3, Oktober 2005 Inhalt 81 Maja Widmer Mittelalterliches Fundmaterial aus der Stadt St. Gallen – Die Ausgrabungen in

Mittelalter 10, 2005/3

Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

87

Schicht II und I (Annexe) sowie Schicht E (Nord- und

Mittelschiff) werden vor den Bau von 1413 datiert.

Obwohl beide Schichten nach der 1. Hälfte des 14. Jh. –

dem Zeitpunkt von Bau 3 – abgelagert worden sein

müssen, kann zumindest Schicht E ältere Funde führen,

weil es sich um eine Planierschicht handelt. Der Mörtel-

boden (Schicht F) zum Gehniveau 3 von 1413 ver-

schloss unter sich Schicht E. Das verbrannte Fundmate-

rial der Schicht E könnte mit dem Stadtbrand von 1418

in Verbindung gebracht werden. Auszuschliessen ist der

Zusammenhang mit den Stadtbränden ebenso wenig

wie die Möglichkeit, dass sowohl für die Brandspuren

an Bau 2 wie auch für die Schicht E lokale, nicht über-

lieferte Brandereignisse verantwortlich sind (Abb. 5).

Für die von aussen eingebrachten Planierschichten ist

zudem zu beachten, dass die vorgeschlagene Datierung

nichts über die Laufzeit von Fundobjekten aussagt, da

damit nur eine örtliche Verlagerung erfasst ist. So müs-

sen denn auch alle Funddatierungen als Querschnitt

durch das Fundrepertoire zu einer gewissen Zeit ver-

standen werden. Sie geben aber zumindest einen Datie-

rungsrahmen vor.

Andernorts gelten Feindatierungen desselben Fundma-

terials als Selbstverständlichkeit, für die Stadt St. Gallen

bietet sich hier erstmals ein grobes Zeitraster von mittel-

alterlichem Fundmaterial anhand eines Befundes.

Stadtbrände

In der Mittelalterarchäologie verlocken Schriftquellen

allzu oft dazu, Um- und vor allem Neubauten anhand

historischer Quellen zu datieren. Bei Quellen, welche

sich unmissverständlich auf ein archäologisches Objekt

beziehen, können sie brauchbare Hinweise liefern und

müssen auf jeden Fall in die Auswertung einbezogen

werden. Allgemeine Informationen bezüglich der Stadt-

geschichte – wie Gründung, kriegerische Ereignisse oder

Katastrophen – selektiv auf einen singulären archäologi-

schen Befund anzuwenden oder gar als Datierung zu

verwenden, nur weil eine bestimmte Jahrzahl ungefähr

in die Stratigrafie oder Chronologie passt, ist gefährlich.

Für die Datierung der Bauphasen von St. Laurenzen ver-

suchte Grüninger, drei historisch überlieferte Stadtbrän-

de beizuziehen. Unbestritten ist die Bedeutung der drei

Stadtbrände von 1215, 1314 und 1418 für die Stadtge-

schichte. Zweifelhaft hingegen ist die Datierung archäo-

logischer Bauphasen mittels dieser Brände, ohne ihren

Quellencharakter zu beachten.

Stadtbrände waren in Mittelalter und Neuzeit relativ

häufig. Die dichte Bebauung innerhalb einer Stadt sowie

die Bauweise (schindelgedeckte Holzhäuser) begünstigte

die schnelle Ausbreitung von Feuer. Zudem fehlte eine

wirksame Brandbekämpfung. Erst ab dem Spätmittel-

alter sind in den Städten einfache Hilfsmittel wie Leitern

und Wassereimer fassbar, die bei einem grossflächigen

Stadtbrand jedoch sehr wenig ausrichten konnten.

Gefahr ging von offenen Herdfeuern oder auch von feu-

ergefährlichen Handwerksbetrieben wie Schmieden,

Bäckereien, Töpfereien usw. aus, aber auch Brandstif-

tung kam vor.

Zuverlässige Brandanzeiger im archäologischen Befund

sind intensive Rötungen an Mauern und Fussböden. An

Holzbauten äussert sich ein Brand in verkohlten Balken-

resten.22 Meist zeichnet sich eine Brandschuttschicht

durch eine hohe Konzentration von Holzkohle aus, sie

ist aber weder zwingend mit ihrem Fundort verbunden,

noch reicht sie isoliert dazu aus, ein lokales Brandereig-

nis zu fassen. Auf grosse Brandereignisse wie Stadt-

oder Quartierbrände deuten die Anhäufung lokaler

Brandspuren, die an Baukörpern ersichtliche Intensität

des Brandes wie auch Wiederaufbaumassnahmen hin.23

Wiederaufbau und Brandverhütung schlagen sich zu-

dem oft in schriftlichen Quellen nieder.

Brandereignisse können auch am Fundmaterial sichtbar

werden: Sekundäre Hitzeeinwirkung an Keramik ist bei-

spielsweise an geschmolzener Glasur, Verformung ein-

zelner Scherben sowie leichterem Gewicht und hellem

Klang fassbar. Als Brandschutt kann auch weiteres ver-

branntes Fundmaterial wie verschlacktes Glas, durch

Hitzeeinwirkung verbogene Metallgegenstände sowie

brandgerötete Steine gelten.

22 ANNAMARIA MATTER/WERNER WILD, Neue Erkenntnisse zum Aus-sehen von Kachelöfen des 13. und frühen 14. Jahrhunderts. Befundeund Funde aus dem Kanton Zürich. Mittelalter – Zeitschrift desSchweizerischen Burgenvereins 1997/4, 77–95.

23 ARMAND BAERISWYL/DANIEL GUTSCHER, Burgdorf Kornhaus. Eine mit-telalterliche Häuserzeile in der Burgdorfer Unterstadt. Schriften-reihe der Erziehungsdirektion des Kantons Bern, hrsg. vom Archäo-logischen Dienst des Kantons Bern (Bern 1995) 56.

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Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

88 Mittelalter 10, 2005/3

Die historische Quellenlage

Stadtbrände sind als wichtige historische Ereignisse

einer Stadt in Chroniken, Urkunden oder anderen

Rechtsquellen überliefert, wobei die Quellenart ein ers-

ter Indikator für die Aussagekraft ist. Während Stadt-

satzungen als obrigkeitliche Bemühungen zur Aufrecht-

erhaltung der städtischen Ordnung verstanden werden,

sind Urkunden eher als Absicherung gegen fremde

Ansprüche, Strukturierung von Herrschaft in einem

überregionalen Raum und als Nachweis für Besitz oder

Bünde gedacht. Die Kommunikation erfolgt bei Urkun-

den innerhalb derselben sozialen Schicht in vorgegebe-

nen und standardisierten Formulierungen und Inhalten,

während Stadtsatzungen von oben nach unten – von

Obrigkeit zu Stadtbewohnern – kommunizieren. Dage-

gen gelten Chroniken oft als Augenzeugenberichte. Da

sie aber meist aus räumlicher oder zeitlicher Distanz

berichten sowie möglicherweise längst Vergangenes wie-

deraufnehmen, sind sie als zuverlässige Quelle mit Vor-

sicht zu geniessen. Für die Stadt St. Gallen ist der Wie-

deraufbau nach dem Stadtbrand von 1418 in den

Seckelamtsbüchern von 1419 fassbar. Sie dokumentie-

ren verwaltungsinterne Schritte der Stadt St. Gallen und

sind deswegen nicht mit wohlüberlegten und standardi-

sierten Formulierungen behaftet.

Der erste Stadtbrand von 1215 ist nur in der Chronik

Vadians (Joachim von Watt, 1484–1551, Stadtarzt, Bür-

germeister und Reformator von St. Gallen) überliefert.

Mit Ausnahme weniger Häuser und des Klosters sei die

gesamte Stadt zerstört worden. Auch über den zweiten

und dritten Stadtbrand berichtete Vadian, wobei er sich

beim zweiten Stadtbrand von 1314 auf die Chronik von

Christian Kuchimeister, einem Bürger der Stadt St. Gal-

len, stützte. Diese wurde um 1335 begonnen und sollte

die klösterliche Geschichte der letzten 100 Jahre auf-

arbeiten.24 Man kann im Fall der Schilderungen von

Kuchimeister davon ausgehen, dass er den zweiten

Stadtbrand als Augenzeuge zwar erlebt, ihn aber erst

20 Jahre später beschrieben hat.

Vom Stadtbrand 1314 zeugen neben diesen chronikali-

schen Berichten nur gerade ein Abgabenerlass König

Friedrichs und eine Jahrzeitstiftung. Demnach soll die

gesamte Stadt mit allen Kirchen und Kapellen innerhalb

der Mauern mit Ausnahme von acht Häusern verbrannt

sein.25

In der ersten Hälfte des 14. Jh. erliess die Stadt erstmals

Gesetze im Zusammenhang mit Hausbränden: Men-

schen, in deren Haus ein Brand ausgebrochen ist, muss-

ten dies mit lautem Schreien kundtun.26 Man war sich

der Gefahr von Bränden durchaus bewusst, eigentliche

Massnahmen zur Brandbekämpfung gab es aber noch

nicht.

Der dritte Stadtbrand von 1418 ist in mehreren Urkun-

den festgehalten. Beileidsbezeugungen trafen aus Kons-

tanz, Ravensburg und Rottweil ein.27 Überaus wichtig

für eine Stadt waren Dokumente über Rechte, Besitz,

Lehen und Schuldbriefe. Sind diese verbrannt, fällt der

Nachweis dieser Rechte weg, was zu Legitimationspro-

blemen führen kann. In diesem Zusammenhang ist die

Urkunde von König Siegmund, ausgestellt nur wenige

Wochen nach dem Stadtbrand, von grosser Bedeutung:

Er verfügte, dass alle Rechte über Besitzverhältnisse der

Stadt St. Gallen weiterhin bestehen sollten, auch wenn

die Dokumente dazu verbrannt seien.28

Dem Stadtbrand soll die gesamte Stadt, das Kloster und

die Irervorstadt zum Opfer gefallen sein: … verbran die

statt ze Santgallen und Irer vorstatt bis an XIIII hüser

im Loch, darzu Sant Gallen und Sant Othmars münster,

Sant Oswalt, Sant Johans, Sant Salvator, Unsere Frowen

ze der dunklen cappelle, Unser Frowen capelle by dem

hailgen Grab, Sant Katherinen kirch und kloster und

Sant Mangen kirch und ain stadel an Sant Mangen berg,

und verbrunnent XXVI mentschen klein und gross …29

Eine Jahrzeitstiftung berichtet zudem, dass die Stadt

St. Gallen mit dem Kloster und mehreren Kirchen ab-

gebrannt, St. Laurenzen hingegen verschont geblieben

sei.30

Von grosser Bedeutung für die Wiederaufbauphase ist

die Bauamtsrechnung von 1419 in den Seckelamtsbü-

chern der Stadt St. Gallen.31 Das Ausmass des Brandes

lässt sich an den Gesamtaufwendungen für den Wieder-

aufbau ablesen: 1419 gibt das Bauamt der Stadt St. Gal-

len dafür 90% des Gesamtbudgets der Stadt aus.32

Ausserhalb der Stadt wird in diesen Jahren mit nur

wenigen Unterbrüchen von Januar bis Dezember im

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Mittelalter 10, 2005/3

Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

89

stadteigenen Wald Holz geschlagen. Man benötigte

offenbar dringend Holz, hauptsächlich für die neue Zie-

gelei. Im April 141933 suchte man zunächst einen Zieg-

ler und wurde mit Hans Bodmer von Isny fündig. Trotz

des neuen städtischen Zieglers deckte die Stadt ihre

wichtigsten Repräsentationsgebäude aber immer noch

mit Holzschindeln. Auch das Irertor wurde ab Mitte

März bis August 1419 vorerst mit Schindeln versehen.34

Zwischen März und Oktober 1419 arbeitete man

durchgehend in der Stein- und der Sandgrube. Das

Feuer hatte die Stadtmauer erheblich beschädigt, und sie

musste über weite Teile repariert werden. Gleichzeitig

erweiterte man den Stadtring um die Irervorstadt. Die

Reparaturen am Rathaus, am Kornhaus und der städ-

tischen Mange waren bereits im März 1419 fertig

gestellt. Weitere städtische Bautätigkeiten sind am

Wehrgang, am Spisertor, an der Schule und den Brunnen

der Stadt zu fassen.

Aus den Bauamtsabrechnungen ist ersichtlich, dass

Holz, Steinmaterial, Lehm und Sand an Private verkauft

wurden. Die Stadt selbst erwarb neben bearbeitetem

24 Christian Kuchimeister’s Nüwe Casus Monasterii sancti Galli. St. Gallische Geschichtsquellen 5, hrsg. von G. Meyer von Knonau.Mittheilungen zur Vaterländischen Geschichte 18. St. Gallen 1881,XII.

25 Urkundenbuch der Abtei Sanct Gallen 3 (920–1360, hrsg. vom His-torischen Verein des Kantons St. Gallen, bearbeitet von HermannWartmann (St. Gallen 1882) Nr. 1222, 393.

26 Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen 2.1.1: Die Stadtrechtevon St. Gallen und Rapperswil. Die Rechtsquellen der Stadt St. Gal-len. Die Stadtbücher des 14. bis frühen 17. Jahrhunderts, bearbeitetvon Magdalena Bless-Grabher (Aarau 1995) Nr. 205, 65.

27 UBSG V (wie Anm. 6) Nr. 2715, 123.28 UBSG V (wie Anm. 6) Nr. 2716, 126.29 UBSG V (wie Anm. 6) Nr. 2715, 123.30 Stadtarchiv St. Gallen Bd. 5, fol 15v.31 HEINZ HAUSER, Die St. Galler Bauamtsrechnung von 1419. Eine

Quelle zum St. Galler Bauwesen des frühen 15. Jahrhunderts.Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seinerUmgebung 111 (Friedrichshafen 1993) 17–66.

32 HAUSER 1993 (wie Anm. 31) 63.33 UBSG V (wie Anm. 6) Nr. 2749.34 HAUSER 1993 (wie Anm. 31) 30ff.

6: Stadtplan nach Melchior Frank (1506). A Rathaus, B St. Laurenzen, C Münster mit Klosterbezirk, H Kornhaus.

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Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

90 Mittelalter 10, 2005/3

Holz wie Bretter, Dielenhölzer und Latten auch Kalk,

vermutlich aus Winterthur.35

Mehrheitlich dienten die Tätigkeiten des Bauamtes der

Schadensbehebung und Stadtvergrösserung, das Be-

mühen um eine effiziente Brandverhütung wird in den

historischen Quellen einzig durch die Produktion in der

Ziegelei gefasst. Die Versteinerung einer Stadt oder das

Bemühen um ziegelgedeckte Dächer könnten sich im

archäologischen Befund niederschlagen. Dazu wären

umfassende Kenntnisse über mittelalterliche Gebäude

an verschiedenen Standorten der Stadt notwendig.

Solche liegen aber für die Stadt St. Gallen nicht vor.

Brandzerstörungen in St. Laurenzen

Die historischen Quellen liefern in Bezug auf St. Lauren-

zen nur gerade für den dritten Stadtbrand von 1418

zuverlässige Angaben. So fehlt die Kirche in der Aufzäh-

lung der beschädigten bzw. zerstörten Gebäude, und

eine Jahrzeitstiftung weist ausdrücklich auf ihre Ver-

schonung hin. Zum Zeitpunkt des Brandes befand sich

St. Laurenzen im Bau, der nach dem Stadtbrand auch

weitergeführt wurde. Kirchen gehörten in dieser Zeit zu

den wenigen vollständigen Steinbauten einer Stadt. Die

einzige schwache Stelle war das Dach, das aus Holzbal-

ken und -schindeln bestand. Möglicherweise war der

Bau von St. Laurenzen noch nicht so weit fortgeschrit-

ten, dass ein Stadtbrand Schaden hätte anrichten kön-

nen.

Der archäologische Befund hingegen zeigt in St. Lauren-

zen zwei Brandereignisse: punktuelle Brandrötungen am

Mörtelboden der Bauphase 236 wie auch auf Schicht III

im Südannex. Letztere gehen kaum auf eine Brandzer-

störung zurück, denn die Intensität eines Kirchenbran-

des müsste sich im archäologischen Befund stärker

niederschlagen.37 Hingegen deutet die flächige Brand-

rötung am Mörtelboden und an der anschliessenden

Südmauer der Bauphase 2 auf einen Kirchenbrand hin.

Die Wiederaufbauphase oder vielmehr die Reparatur-

arbeiten sind im Befund durch die beschriebenen Holz-

pfosten fassbar (Abb. 7). Das gesamte Ausmass der Zer-

störung kann im Befund aber nicht abschliessend gefasst

werden, weil sich praktisch nur Fundamente erhalten

haben.

Ein weiteres Brandereignis ist in Schicht E fassbar, wel-

che zur Erhöhung des Niveaus für den Bau 4 von 1413

von aussen eingeführt wurde. Die Zusammensetzung

des Fundmaterials – Gefäss- und Ofenkeramik wie auch

beträchtliche Mengen an Produktionsschlacken – deutet

auf einen profanen Ursprung hin. Auffallend sind stark

verbranntes, beinahe vollständig verschlacktes Flachglas

und stark verformte Ofenkeramik mit geschmolzener

Glasur. Diese Fundmaterialien gehen nicht auf einen

Brand in der Kirche selbst zurück, sondern wohl auf ein

lokales Brandereignis ausserhalb. Ob dieses mit dem

Stadtbrand von 1418 in Verbindung steht, ist nicht

bekannt.

Zusammenfassung

Zusammengefasst ergeben sich aus historischer Überlie-

ferung, Münzfunden und dem archäologischen Befund

folgende Datierungen.38

Der Zeitpunkt des Baus 1 ist unbekannt, ebenso Bau 2

mit dem ersten Gehniveau. Die Schichten III und B, wel-

che zwischen Bau 2 und 3 liegen, datieren vor die

1. Hälfte des 14. Jh. Bau 3 mit dem zweiten Gehniveau

wird nach 1305 angesetzt, möglicherweise wurde er

beim Stadtbrand von 1315 zerstört und danach repa-

7: Gehniveau 2 der Bauphase 3 mit den vier Holzpfosten.

Blick nach Westen.

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Mittelalter 10, 2005/3

Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

91

riert. Schicht I, II und E wurden als Planierschicht

für Bau 4 eingebracht und datieren ab der 1. Hälfte

des 14. Jh. bis in die 1. Hälfte des 15. Jh. Bau 4 mit

dem dritten Gehniveau (= Schicht F) wurde 1413 bis

ca. 1423 erstellt.

Funde

Während der Ausgrabungen in der Kirche und im nörd-

lichen und südlichen Annex barg man umfangreiches

mittelalterliches Fundmaterial. Einiges wie die Baukera-

mik und Schlacken wurde in Listen festgehalten, einzel-

ne, wohl repräsentative Stücke bewahrte man auf. Weil

das Eisen aus den Annexen unsachgemäss gelagert

wurde, ist heute eine Bearbeitung nicht mehr möglich;

Metallfunde aus der Kirche wurden unstratifiziert

geborgen, weswegen auch hier von einer Bearbeitung

abgesehen wurde. Die Gefäss- und Ofenkeramik trennte

man in den Annexen nach Schichten, in der Kirche nach

Abstrichen. Diese konnten nur in Einzelfällen nachträg-

lich stratifiziert werden, so dass ein Teil der Gefäss- und

Ofenkeramik aus der Kirche von der Auswertung aus-

geschlossen wurde.

Gefässkeramik

Als typologisch älteste Formen sind reduzierend

gebrannte Töpfe mit kantig abgestrichenem Trichter-

rand (Kat. 12–14) aus Schicht III und B anzusprechen.

Diese datieren in Berslingen SH ins 9./10. bzw. 10./11. Jh.

und werden von Christoph Reding als Sonderform der

Ostschweiz bezeichnet (Abb. 8).39 Er schliesst eine

Datierung ins Frühmittelalter nicht aus, kann aber auf

Burg Urstein (Herisau AR) diese Randformen noch im

13. Jh. nachweisen. Dieser Befund deckt sich mit dem-

jenigen in St. Laurenzen, werden doch hier die Schich-

ten B und III vor Beginn des 14. Jh. datiert. Die Kombi-

nation der trichterförmigen Ränder mit einem Wellen-

band (Kat. 12) auf der Halszone datiert in Berslingen

SH eindeutig um 1000, Wellenbänder kommen dort

aber auch bei Funden des 13. Jh. vor.40 Diese Formen

haben also in St. Gallen entweder eine sehr lange Lauf-

zeit oder sind stark verspätet.

In den ältesten Schichten V, IV, III und B sind mehrheit-

lich Töpfe mit verschieden ausgestalteten Lippenrän-

dern41 vertreten. Die Lippe kann dabei mehr oder weni-

ger dick sowie unterschiedlich stark geschwungen sein.

In der Regel sind solche Töpfe reduzierend gebrannt,

fein bis mittelfein und häufig mit Glimmer sowie Quarz

gemagert. Einige Töpfe weichen von den üblichen For-

men etwas ab: Kat. 10 weist auf dem Rand eine Kerbe

auf, die möglicherweise als Deckelauflage diente.42 Vari-

anten dieser Form liegen mit Kat. 11 und 28 vor. Ver-

dickte Lippenränder werden an anderen Fundstellen ins

11./12. Jh., unverdickte Lippenränder meist etwas frü-

her (10./11. Jh.) datiert. Die gleichen Randformen sind

aber auf Burg Urstein43 noch im 13. Jh. präsent und in

St. Laurenzen nicht nur in Schicht B und III vor Beginn

des 14. Jh., sondern auch in Schicht II des 14. Jh. vertre-

ten. Dies ist im Vergleich zu Fundstellen ausserhalb der

35 HAUSER 1993 (wie Anm. 31) 55ff.36 Die Stärke der Brandrötung für Bauphase 1 unterscheidet sich in

der Dokumentation («stellenweise») und in GRÜNINGER/KAUFMANN

1979 (wie Anm. 2) 21 («Intensive Rotfärbung auf dem Sandsteinund auf dem ganzen Mörtelboden») stark.

37 KURT BÄNTELI et al., Die Stadtkirche St. Johann in Schaffhausen.Ergebnisse der Ausgrabungen und Bauuntersuchungen 1983–1989.Schaffhauser Beiträge zur Geschichte, hrsg. vom Historischen Ver-ein des Kantons Schaffhausen 67 (Thayngen 1990) 27.

38 Stilistische und bautypologische Datierungen aus der Kirchen-archäologie werden hier ausgeklammert. Sie können zwar Hinweiseauf eine Datierung geben, doch ist die Gefahr von Zirkelschlüssenfür die Datierung des Fundmaterials mit der hier gewählten Me-thode (auf der Stratigrafie und nicht auf typologischen Vergleichenbasierend) zu gross.

39 CHRISTOPH REDING, Mittelalterliche Keramik in den Kantonen St. Gallen und Appenzell – Eigenheiten einer Region. Mittelalter –Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins 2001/1, 12.

40 KURT BÄNTELI et al., Bersligen – ein verschwundenes Dorf bei Schaff-hausen. Mittelalterliche Besiedlung und Eisenverhüttung imDurachtal. Monographien der Kantonsarchäologie Schaffhausen 3(Schaffhausen 2000) 101ff., 419.

41 Im Anhang zum Text befindet sich ein Fundkatalog. Kat. 1, 5, 10,11, 16–19, 29–35, 59–63.

42 BÄNTELI et al. 2001 (wie Anm. 40) 451.43 REDING 2001 (wie Anm. 39) 13.

8: Gefässkeramik: Sonderformen aus der Ostschweiz

(Kat. 10, 11, 28, 12–14).

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Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

92 Mittelalter 10, 2005/3

Ostschweiz ungewöhnlich spät und bedarf bei weiteren

Auswertungen der Aufmerksamkeit.

In den Schichten E, E&F sowie II44 lässt sich bei den

Töpfen mit Lippenrändern45 dasselbe beobachten wie

schon in den Schichten B und III. Im Gegensatz zu den

älteren Schichten sind aber neue Randformen im Fund-

ensemble vertreten. Die Objekte Kat. 73–75, 67, 77 und

216 mit oben verdickten und gerade abgestrichenen

Rändern werden zu einer Gruppe zusammengefasst, die

Entsprechungen auf Neu-Toggenburg und Urstein hat

(Abb. 9).46 Ihre Datierung, gestützt auf den Zerstö-

rungshorizont von Urstein im 13. Jh., kann mit St. Lau-

renzen auf das 14. Jh. ausgedehnt werden. Auch gilt

diese Gruppe als Sonderform der Ostschweiz. Die Stü-

cke sind in der Tradition der Töpfe mit Lippenrändern

reduzierend gebrannt und unglasiert. Nur ein Stück

(Kat. 67) ist knapp unterhalb der Halszone mit einem

Wellenband verziert (Abb. 10).

Zunehmend verdrängt wird in Schicht E, E&F sowie II

der traditionelle Kochtopf durch Dreibeintöpfe.47 Es

handelt sich um Dreibeintöpfe mit trichterförmiger

Mündung, bisweilen mit Wulsthenkeln und kurzen,

gedrungenen Füssen, deren Ende gelegentlich zu einer

kurzen Lasche umgebogen wurde. Der Boden hat noch

eine eher runde als abgekantete Form. Die Töpfe sind

mit wenigen Ausnahmen (Kat. 218–221) reduzierend

gebrannt und unglasiert, der Ton enthält meist wenig

Glimmer. Der Fuss Kat. 153 zeichnet sich durch einen

starken Kalkanteil in der Magerung aus, ist aussen

orange gerötet und nur noch im Kern grau gebrannt.

Trichterförmige Mündung, einfache Füsse, Wulsthenkel

und Brand verweisen diese Exemplare unter die frühen

Formen der Dreibeingefässe. Ihre Datierung ins 14. Jh.

aufgrund der Stratigrafie widerspricht dem nicht. Späte-

re Formen, v.a. durch Unterschiede in der Randpartie

und der Glasur gekennzeichnet, sind in St. Laurenzen

nicht vertreten.48

Die Bügelkannenfragmente aus denselben Schichten

können in zwei Gruppen eingeteilt werden. In die erste

Gruppe gehören sämtliche Rand- und Wandfragmente,

Henkel sowie Ausgusstüllen, welche oxidierend ge-

brannt und mit einer roten Engobe versehen wurden.49

Vergleiche stammen von der Leo-Buchhandlung in

St. Gallen, Rheineck SG (Kronenareal) und der Ruine

Alt-Altstätten SG, aber auch aus Konstanz. In der zwei-

ten Gruppe werden grün glasierte Henkel mit unter-

schiedlichen Druckmuldendekors zusammengefasst.50

Weitere Henkel gehören zu innen grün glasierten Wand-

scherben und stammen von Schüsseln,51 die während

des gesamten 15. und 16. Jh. zu den beliebtesten Gefäs-

sen zählten. In Schicht II lagen noch zwei Fragmente

10: Topf mit Lippenrand und Wellenband auf der Schulter

(Kat. 67).

9: Gefässkeramik: Sonderformen aus der Ostschweiz

(Kat. 73–75, 216, 77).

11: Schüsselformen (Kat. 24, 87, 88).

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Mittelalter 10, 2005/3

Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

93

eines älteren Typs (Abb. 11): unglasiert, konischer

Gefässkörper, einfache Ränder (Kat. 87, 88).

Zur Aufbewahrung von trockenen Lebensmitteln, wie

z.B. Gewürze, verwendete man vermutlich Schälchen. In

Schicht E oder E&F weisen sie auf der Innenseite Reste

farbloser Glasur auf (Kat. 163), sind oxidierend ge-

brannt und mit Quarz gemagert (Kat. 164, 232–234).

In Schicht II sind sie reduzierend gebrannt und ungla-

siert (Kat. 120). Es handelt sich generell um einfache

konische Formen mit geradem Randabschluss. In der

Ostschweiz sind solche Schälchen keine Seltenheit.52

Neben den Kochtöpfen sind in den ältesten Schichten B

und III folgende Gefässtypen jeweils als Einzelobjekte

vertreten: Schüssel (Kat. 24–26, 36, 65), Schälchen

(Kat. 21, 22) und Kanne (Kat. 27). Schälchen sind

durch verschiedene, wenn auch meist sehr einfache

Randformen charakterisiert, durchwegs reduzierend

gebrannt und unverziert. Nur gerade Kat. 23 ist innen

olivgrün glasiert, wobei hier eine Verwechslung mit

einem Dreibeintopf nicht auszuschliessen ist. Glasiert ist

auch der Ausguss einer Kanne (Kat. 27), ein beidsei-

tig grün glasierter und oxidierend gebrannter Topf

(Kat. 20) sowie ein frühneuzeitliches Schüsselfragment

(Kat. 26). Ebenfalls eine jüngere Form ist das Schüssel-

fragment (Kat. 25), während Kat. 24 den frühen Schüs-

selformen mit geringem Randdurchmesser, unverdick-

ter, gerader Randform, konischem Gefässkörper und

ohne Glasur entspricht.

Als Einzelobjekte aus Schicht E, E&F sowie II sind ein

Lämpchen (Kat. 81), eine Platte (Kat. 165), eine Flasche

mit Luftloch (Kat. 235), zwei Kannen (Kat. 167, 261),

zwei praktisch identische Ohrenschüsselchen mit ver-

zierten Henkeln (Kat. 97, 98) und möglicherweise die

Füsse eines Aquamaniles (Kat. 96) vorhanden. Diese

sind denen eines Dreibeingefässes nicht unähnlich, die

grüne Aussenglasur, die Grösse und das hohle Innere

sprechen aber für ein Aquamanile. Als Sondergefäss

muss das leicht bauchige Gefäss Kat. 168 angesprochen

werden. An zwei gegenüberliegend angebrachten Lö-

chern im umlaufenden Wulst konnte man es wohl auf-

hängen.

In der jüngsten Schicht I ist die Gefässkeramik nur noch

schwach vertreten, es überwiegt eindeutig die Ofenkera-

mik. Für die Töpfe, Bügelkannen, Dreibeingefässe,

Schüsseln und Schälchen gelten die obigen Bemerkun-

gen. Hinzuweisen bleibt lediglich auf die sehr unter-

schiedlichen Randformen der Dreibeingefässe (Kat.

258–260, 267).

Zusammenfassung

In St. Laurenzen wurde in den spätmittelalterlichen

Schichten entsprechende Gefässkeramik ausgegraben.

Für die hochmittelalterlichen Funde in denselben

Schichten bestätigen sich in einigen Fällen die von

Ch. Reding erreichten Resultate. So muss an den Fund-

stellen im Kanton St. Gallen für Töpfe mit kantig abge-

strichenem Trichterrand weiterhin eine Datierung ins

13. Jh. in Betracht gezogen werden, auch wenn sie an

anderen Orten bereits um das 10. Jh. nachgewiesen

sind. Töpfe mit Lippenrand scheinen entweder spät ein-

zusetzen oder dann erstaunlich langlebig zu sein. Dieser

lange Gebrauch könnte durch das vollständige Fehlen

von Töpfen mit Leistenrändern im doch vielfältigen

Fundensemble erklärt werden. Vergesellschaftet sind sie

mit einer kleinen Anzahl von Sonderformen wie Kat.

73–75, 67, 77. Die Datierung reduzierend gebrannter

Töpfe kann mit den Befunden aus St. Laurenzen leider

noch nicht näher eingegrenzt werden.

Das erweiterte Formenspektrum des Spätmittelalters

zeigt sich in Form von Schälchen, Schüsseln und mehre-

ren Einzelobjekten wie Platte, Flasche mit Luftloch,

44 Die Schichten E und II werden aufgrund der Stratigrafie zeitlichgleichgestellt, für Schicht F ist auch eine spätere Datierung möglich.Da sich das Fundmaterial in den Komplexen E sowie E&F kaumunterscheidet, dürfte eine Gleichzeitigkeit sehr wahrscheinlich sein.Deswegen wird Schicht E&F an dieser Stelle in die Besprechung derFunde mit einbezogen.

45 Kat. 68–72, 100, 216.46 REDING 2001 (wie Anm. 43) 10–12.47 Kat. 102, 149, 151, 153–155, 218, 215, 220, 222, 248.48 CHRISTINE KELLER, Gefässkeramik aus Basel. Untersuchungen zur

spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Gefässkeramik ausBasel. Typologie – Technologie – Funktion – Handwerk. Material-hefte zur Archäologie in Basel 15A/B (Basel 1999) 66–72.

49 Kat. 79, 105, 106, 222, 252.50 Kat. 104, 157, 223, 224.51 Kat. 162, 166, 254, 255.52 Vgl. KELLER 1999 (wie Anm. 48) 89.

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Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

94 Mittelalter 10, 2005/3

Kanne oder Aquamanile. Der typische hochmittelalter-

liche Topf wird zunehmend durch das Dreibeingefäss

verdrängt. Diese Veränderung zeigen die Schichten in

der Kirche. Auffallend häufig sind verschiedene Schäl-

chen und Schüsseln. Für die Schüsseln kann bislang

keine Chronologie aufgestellt werden, da sowohl ältere

(Kat. 24) wie auch jüngere Formen (Kat. 225–229) ver-

treten sind. Die grün glasierten Schüsseln mit Kremp-

und Leistenrand sind im 14. Jh. ausserordentlich stark

vertreten. Eine Vielfalt an Randformen und unterschied-

liche Glasurfarbnuancen zeigen sich auch im Material

von St. Laurenzen.

Bügelkannen wurden während einer relativ kurzen Zeit

von ca. 200 Jahren im 13.–15. Jh. hergestellt53, die

Ergebnisse von St. Laurenzen stimmen damit überein.

Hervorzuheben ist die als regionale Variante anzuspre-

chende rote Engobe.

In Bezug auf die Herstellungstechnik können wegen der

Fragmentierung kaum Erkenntnisse gewonnen werden.

Technische Fortschritte in der Keramikherstellung sind

einzig mit der Glasur zu fassen. In Schicht B – d.h. vor

dem 14. Jh. – ist kein einziger Fund glasiert, in Schicht E

hingegen der grössere Teil.54 Da Schicht E nicht älter als

der Beginn des 15. Jh. ist, muss die technische Innova-

tion der Glasur in St. Gallen während des 14. Jh. erfolgt

sein. Die grüne Glasurfarbe überwiegt, aber auch farb-

lose oder olivgrüne Glasuren finden sich in St. Laurenzen.

Bei der Fundzusammensetzung fällt die Mischung

unterschiedlichster Gefässformen in den Schichten der

Annexe auf. Die chronologische Abfolge der Schichten

I–IV korrespondiert nicht mit der Fundzusammenset-

zung. Zwar ist die Gewichtung der einzelnen Gefäss-

typen nicht überall gleich, doch letztlich treten ältere

Formen in den jüngeren Schichten ebenso auf wie jünge-

re Formen in den ältesten Schichten. Im Gegensatz dazu

stehen die Schichten aus der Kirche. Sie sind bezüglich

ihrer Fundzusammensetzung weitgehend einheitlich.

Allgemein häufige Gefässtypen wie der Dreibeintopf

sind mit mehreren Stücken vertreten, seltene Formen

wie Flasche oder Kanne hingegen nur als Einzelobjekte.

Gerade die Homogenität der Kirchenschichten macht

deutlich, dass die Vergesellschaftung von zeitlich diffe-

rierenden Fundobjekten in den Annexen einer Erklä-

rung bedarf. Zunächst handelt es sich bei den Schichten

der Annexe nicht um geschlossene Fundkomplexe. Die

Schichten wurden nicht – wie in der Kirche – durch

Mörtelböden weitgehend versiegelt, so dass sie viel stär-

ker Störungen ausgesetzt waren. Eine Vermischung der

Schichten während des Baus der Annexe im 16. Jh.

muss ebenso in Betracht gezogen werden wie beim

Umbau des 19. Jh. Obwohl die Profilzeichnungen eine

deutliche Schichttrennung überzeugend wiedergeben,

kann das Übersehen von allfälligen Störungen während

der Grabung – insbesondere bei den baubegleitenden

Massnahmen – nicht ausgeschlossen werden. Deswegen

sind die Schichten B und E/F aus der Kirche für die

Datierung der Funde zuverlässiger.

Ofenkeramik

Die Unterscheidung von Becher- und Napfkacheln ist

schwierig, wenn die starke Fragmentierung eine Rekon-

struktion des Gesamtkörpers nicht zulässt. Eigentlich

gilt als Faustregel zur Bestimmung das Verhältnis

zwischen Randdurchmesser und Kachelhöhe.55 Für das

vorliegende Material musste deswegen eine andere Defi-

nition gesucht werden. So wird Ofenkeramik mit Rand-

durchmesser von 3–5 cm als Röhrenkachel, solche mit

Durchmesser von 5–12 cm als Becherkachel definiert,

während ein Randdurchmesser von über 12 cm zur

Bezeichnung als Napfkachel führte.

Röhrenkacheln fehlen, obwohl sie als Spezialität der

Ostschweiz gelten.56 Blattkacheln sind nur mit einem

reliefierten, grün glasierten Fragment in Schicht I57 und

wenigen sekundär verbrannten Tubusfragmenten (Kat.

212–214) aus den Schichten E und E&F vertreten.

Je eine grün glasierte Napfkachel befand sich in Schicht

IV und II (Kat. 4, 130), ein unglasiertes Exemplar in

Schicht II (Kat. 141). Die restliche Ofenkeramik in den

Annexen besteht aus unglasierten Becherkacheln und

lag mehrheitlich in den jüngsten Schichten I und II. In

Schicht III fällt die Menge an Ofenkeramik gemessen

am Anteil der Gefässkeramik kaum ins Gewicht.

Die Ofenkeramik aus dem Kircheninnern stammte

mehrheitlich aus Schicht E und den Schichten E&F. In

der ältesten Schicht B war keine Ofenkeramik vorhan-

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Mittelalter 10, 2005/3

Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

95

den, allerdings war hier die Fundmenge generell sehr

klein. Neben Napfkacheln und einigen wenigen Tubus-

fragmenten (Kat. 212–214) wurden vor allem Becher-

kacheln geborgen. Röhrenkacheln, Blattkacheln, Teller-

kacheln oder andere waren nicht vorhanden.

Becherkacheln

Die Becherkacheln lassen sich in zwei Gruppen untertei-

len. In der ersten Gruppe sind unglasierte Becherkacheln

zusammengefasst, die noch keine Standardisierung

erkennen lassen. Das Randformenspektrum ist durch-

mischt, tendenziell kann eine leichte Konzentration zu

schräg nach innen abgestrichenen, gekehlten Rändern

beobachtet werden. Diese stets unglasierten Becherka-

cheln haben aussen Riefen und eine ähnliche Tonstruk-

tur.58 Oxidierend gebrannte Ware ist selten vertreten,

weitaus häufiger sind reduzierend und bräunlich ge-

brannte Scherben oder solche mit unterschiedlicher

Tonfarbe in Kern und Mantel. Die Zusammensetzung

des Tones ist weitgehend einheitlich. Meist ist ein mehr

oder weniger starker Zusatz an Quarz, bisweilen Glim-

mer, nie aber Schamotte erkennbar. Die Scherben sind

durchgängig fein gemagert.

Bei der zweiten Gruppe sind die Ränder mehr oder

weniger gleichmässig schräg nach innen abgestrichen

und mit einer ausgeprägten Innenkehle versehen. Die

Stücke können reduzierend oder oxidierend gebrannt

sein. Die gesamte Herstellung wirkt weitgehend stan-

dardisiert, und die Randdurchmesser sind im Durch-

schnitt um einige Zentimeter grösser als bei der ersten

Gruppe.59

In beiden Gruppen sind nur wenige Einzelstücke von

Hand aufgebaut (Kat. 126, 148), sonst sind sie schei-

bengedreht. In den meisten Fällen lassen sich aussen

deutliche Riefen erkennen. Sie ermöglichten ein besseres

Haften am Ofenlehm, der bisweilen noch in Resten an

der Aussenseite anhaftet. Sämtliche Becherkacheln sind

unglasiert.

Da ein grosser Teil stark fragmentiert ist, lässt sich zur

Gesamtform nur bei einzelnen Stücken eine Aussage

machen. Die Randausrichtung ist meist trichterförmig

und deutet eine konische Form an. Wenige Ausnahmen

weisen auf eine konkave Form (Kat. 276).

Napfkacheln

Die drei Napfkacheln aus den Annexen müssen als Ein-

zelformen angesprochen werden, da sie keine Entspre-

chungen in den Schichten E und E&F haben. Dort lässt

sich bei den Randformen eine Entwicklung beobachten:

Die Ränder der unglasierten Napfkacheln sind weniger

ausladend als jene der glasierten.60 Die Nähe zu den

Becherkacheln mit schräg nach innen abgestrichenem

Rand und deutlicher Innenkehle ist auffällig. Bisweilen

scheint eine eindeutige Zuweisung zu Becher- oder

Napfkachel eine Frage der Definition zu sein. Bei den

glasierten Napfkacheln können zwei Gruppen unter-

schieden werden: solche ohne ausladende Randform,

die fast nicht von den unglasierten Napfkacheln zu

unterscheiden sind (Kat. 200–202, 205), und solche mit

weiter ausladendem Rand (Kat. 204, 206–210). Sie

dürften eine Weiterentwicklung darstellen. Bei sämtli-

chen Napfkacheln lässt sich eine gewisse Standardisie-

rung – ähnlich jener bei der zweiten Gruppe der Becher-

kacheln – beobachten. Die Glasur wurde noch ohne

Engobe aufgetragen. Da die Glasur wegen Sekundär-

brand praktisch bei allen Stücken blasenartig aufgewor-

fen ist, lässt sich die Farbe nur selten bestimmen: Es

handelt sich entweder um olivgrüne oder grüne Innen-

glasur. Zwei Bodenscherben von Napfkacheln weisen so

genannte Zierbuckel auf, d.h. Riefen auf der Boden-

innenseite (Kat. 241).

Auffällig ist bei den glasierten Kacheln, dass die meisten

Stücke sekundär verbrannt sind: Dies lässt sich nicht

53 KELLER 1999 (wie Anm. 48) 75.54 Die Schichten aus den Annexbauten eignen sich für eine Aussage in

Bezug auf die Glasur nicht. Die Gründe dafür werden weiter untenausgeführt.

55 Ist der Randdurchmesser kleiner als die Höhe der Kachel, so han-delt es sich um eine Becherkachel, umgekehrt wird eine Napfkacheldefiniert.

56 JÜRG TAUBER, Herd und Ofen im Mittelalter. Untersuchungen zurKulturgeschichte am archäologischen Material vornehmlich derNordwestschweiz (9.–14. Jahrhundert). Schweizer Beiträge zur Kul-turgeschichte und Archäologie des Mittelalters 7 (Olten 1980) –REDING (wie Anm. 43) 15.

57 Ohne Abbildung.58 Z.B. Kat. 9, 39, 44–48, 117–119, 122–124, 128–129, 131–132,

178–180, 238, 239, 265–272.59 Z.B. Kat. 40–41, 110–115, 120, 139, 170, 182–184, 186, 188–

191, 242, 279, 280, 283–285.60 Unglasiert: Kat. 193–197, 203. Glasiert: Kat. 200–202, 204, 206,

207–210.

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Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

96 Mittelalter 10, 2005/3

nur an der Glasur beobachten, sondern auch am verzie-

gelten Lehm, der bisweilen an der Innen- und Aussen-

seite haftet, sowie am Klang der Scherben.61

Zusammenfassung

Der zeitliche Unterschied zwischen Schicht III und den

Schichten I und II manifestiert sich in der Ofenkeramik

nicht. Stratigrafisch datieren die Schichten E (und F)

sowie II und I gleichzeitig. Die Ofenkeramik unterstützt

diese Annahme insofern nicht, als eine Entwicklung von

Becherkacheln zu Napfkacheln in der Schicht E, nicht

aber in den Schichten II und I der Annexe zu fassen ist.

Da sämtliche Schichten vor Anfang des 15. Jh. datieren

und der überwiegende Teil der Ofenkeramik aus den

jüngeren Schichten stammt, wird sie grob ins 14. Jh.

datiert.

Frühe Formen wie Röhrenkacheln fehlen, vereinzelte

Objekte sind zwar noch von Hand aufgebaut und haben

oft einen eher kleinen Randdurchmesser, mehrheitlich

hat sich die scheibengedrehte Ware aber durchgesetzt.

Ob diese Entwicklung zeitlich zu trennen ist, müssen

weitere Auswertungen zeigen. Späte Formen wie Blatt-

kacheln und das gesamte Repertoire der reliefierten

Ofenkacheln sind in St. Laurenzen nur mit einzelnen

Exemplaren in den Schichten vor 1413/1418 vertreten.

Im gesamten Fundmaterial überwiegen Becherkacheln

mit folgenden Eigenschaften: unglasiert, scheibenge-

dreht, oft mit Riefen und gelegentlich mit verziegeltem

Lehm an der Aussenseite, konische Gesamtform mit

einer trichterförmigen Öffnung und ähnliche Tonzusam-

mensetzung. Es hat sich noch keine Brennart durchset-

zen können. Erkennbare Bodenmarken fehlen. Bei den

Becherkacheln lässt sich gelegentlich eine Überarbeitung

von Hand belegen, bei den glasierten Napfkacheln ist

dies nicht mehr der Fall. Grundsätzlich herrscht eine

Diversität an Randformen vor. Im Ansatz kann eine

Standardisierung beobachtet werden, die über ungla-

sierte Napfkacheln zu einheitlichen glasierten Napfka-

cheln führt (Abb. 12). Besonders deutlich zeichnet sich

dies in den Schichten E und F (Bau 3) aus der Kirche ab.

Glas

Das Flachglas ist zum grössten Teil transparent grün

und verteilt sich regelmässig auf die vier Hauptschichten

in den Annexen. In Kombination mit zahlreichen Blei-

rutenfragmenten handelt es sich um Fensterglas, wobei

nur gerade ein Fragment sicher als Butzenscheibe zu

identifizieren ist.

Hohlglas stammt hauptsächlich aus Schicht III und

Schicht I sowie aus einer Grube, deren Verfüllung mit

Schicht I gleichzusetzen ist. Die Glasscherben sind stark

fragmentiert und deswegen oft keinem Gefässtyp

zuweisbar. Drei Nuppen stammen von Nuppenbechern

des 13.–15. Jh. (Kat. 46, 52, 147), eine Nuppe von

einem Krautstrunkbecher des 15./16. Jh. (Abb. 13). Als

Becherfragmente sind Kat. 53, 57, ein farbloses Rand-

fragment (Kat. 146) sowie die grüne Randscherbe (Kat.

12: Ofenkeramik: Entwicklung der Randformen

(Kat. 190, 195, 210).

13: Nuppenglasfragmente aus den Annexbauten

(von oben nach unten: Kat. 52, 56, 147).

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Mittelalter 10, 2005/3

Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

97

295) anzusprechen. Zu Gefässen mit hochgestochenem

Fuss gehört Kat. 296; Kat. 54 stammt von einer Flasche.

Das vorliegende Ensemble bezeugt die Formenvielfalt

der mittelalterlichen Glasbläserei. Eine genaue Datie-

rung aufgrund der Typologie ist häufig nicht möglich,

weil Glasgefässe langlebig sind. Die datierten Nuppen

aus der Schicht III stimmen mit der Grobdatierung von

Schicht III nur überein, wenn sie wirklich früh, d.h. ins

13. Jh., anzusetzen sind.

Lavez

Lavez nimmt im mittelalterlichen Fundgut eine Sonder-

stellung ein. Während der Antike kannte man Lavezge-

fässe im Gebiet der gesamten Schweiz und in Südwest-

deutschland, im ausseralpinen Raum verschwinden sie

im Frühmittelalter. Mittelalterliches Lavezgeschirr war

weitaus weniger verbreitet und umfasst ein kleineres

Gefässinventar als die antike Ware.62 Die Funde konzen-

trieren sich entweder auf Gebiete nahe den Rohstoffvor-

kommen in den Alpen oder deuten auf enge Handelsbe-

ziehungen mit diesem Gebiet. So sind in der Nordwest-

schweiz Lavezfunde eher selten, während sie in der

Stadt Zürich, in der Ostschweiz, im Bodenseeraum und

im Alpenraum häufiger vorkommen. Als Vermittler des

überregionalen Handels von Lavez zeichneten oft Klös-

ter verantwortlich.63

Aus Lavez wurden vor allem Kochtöpfe, Gussformen

und Öfen hergestellt.64 Aus St. Laurenzen stammen ins-

gesamt 12 Fragmente von sieben verschiedenen Töpfen

(Kat. 37, 38, 142–145).65 Mit Ausnahme des Fragments

(Kat. 145) sind auf der Innenseite immer Drehrillen

sichtbar. Die Wanddicke schwankt zwischen 0,5 cm

und 1 cm in Bodennähe. Ein Gefäss (Kat. 142) war mit

regelmässigen Rillen verziert (Abb. 14), der Topf

(Kat. 38) mit einem Rautenmuster, welches von Hand

eingeritzt war (Abb. 15). In der Wand der Bodenscherbe

(Kat. 38) hat sich ein Stück Eisendraht (Reparatur)

erhalten.66 Die Randdurchmesser waren mit 20 bis

26 cm jeweils von beachtlicher Grösse.

61 Freundliche Mitteilung Susanne Steiner.62 BÄNTELI et al. 2000 (wie Anm. 40) 150f. – UWE GROSS/ALFONS ZETT-

LER, Nachantike Lavezfunde in Südwestdeutschland. Zeitschrift fürArchäologie des Mittelalters 18/19 (1990/1991) 22f. – MARTIN

PETER SCHINDLER, Das Fundmaterial der frühmittelalterlichen Sied-lung. In: Margarita Primas, Katrin Roth-Rubi, Martin Peter Schind-ler, José Diaz Tabernero und Sebastian Grüninger, Wartau – Ur- undfrühgeschichtliche Siedlungen und Brandopferplatz im Alpenrhein-tal (Kanton St. Gallen, Schweiz) I: Frühmittelalter und römischeEpoche. Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie75 (Bonn 2001) 69–72.

63 JÜRG EWALD/JÜRG TAUBER (Hrsg.), Tatort Vergangenheit. Ergebnisseaus der Archäologie heute (Basel 1998) 265.

64 HANS-RUDOLF PFEIFER, Wenig bekannte Beispiele von ehemaligerLavezausbeutung in den südlichen Alpentälern. Minaria Helvetica9 (Basel 1989) 11.

65 Aus dem Stadtgebiet ist nur ein weiterer Lavezfund aus der Leo-Buchhandlung bekannt – REDING 2001 (wie Anm. 43) 18.

66 WERNER MEYER, Das Castel Grande in Bellinzona. Bericht über dieAusgrabungen und Bauuntersuchungen von 1967. Schweizer Bei-träge zur Kulturgeschichte des Mittelalters 3 (Olten 1976) 80, 101.

14: Verzierte Lavezfragmente (Kat. 142).

15: Bodenscherbe eines Lavezgefässes mit Rautenverzierung

(Kat. 38).

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Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

98 Mittelalter 10, 2005/3

Metall

Der Erhaltungszustand des Eisens aus den Annexen war

wegen unsachgemässer Aufbewahrung so schlecht, dass

weder eine Fundkomplexzuordnung noch eine Objekt-

bestimmung möglich war. Einzig die detaillierten Fund-

listen, die während der Grabung angelegt worden

waren, geben Auskunft: Während viele Objekte als

unbestimmt definiert werden müssen, besteht eine zwei-

te grosse Gruppe vorwiegend aus Nägeln. Daneben fan-

den sich Draht, Platten, Ringe, Beschläge und Schnallen.

Aus Schicht III stammen zwei, aus Schicht IV und I

je ein Schlüssel.

Die wenigen Buntmetallfunde aus den Annexen wurden

restauriert und gesondert aufbewahrt. Es handelt sich

um einen Beschlag (Kat. 49), zwei Schnallen (Kat. 50,

51), einen Schreibgriffel (Kat. 7) und die Reste eines

Ortbandes (Kat. 294; Abb. 16).

Weitere Funde

In den Annexen und in der Kirche wurden sämtliche

Tierknochen aufgehoben. Die Fundlisten der Annexe

belegen, dass ein grosser Teil der Tierknochen verschol-

len ist. Sämtliche Tierknochen aus der Kirche wurden

von Grüninger bestimmt, eine Auswertung liegt nicht

vor. Wenige Tierknochen wiesen Bearbeitungsspuren

auf, ein Objekt kann als Beschlag identifiziert werden.

Wenig erstaunlich für den Fundkontext einer Kirche

sind die Paternosterringlein. Sie sind von unterschiedli-

cher Grösse und stammen meistens aus unstratifizierten

Fundkomplexen.

Aus Schicht III im Südannex stammen drei zusammen-

passende Wandfragmente aus Steinzeug mit manganvio-

letter Salzglasur.67

Unter den Funden im Nordannex befand sich in

Schicht III ein Bergkristall.68 Die stark zerschlagenen

Kanten weisen auf einen Gebrauch als Feuerzeug hin.

Weiter liegen Wetzsteine aus den Annexen und das

Fragment eines Spinnwirtels vor.69

Schluss

Die Ergebnisse aus St. Laurenzen zeigen, dass auch die

Auswertung von Altgrabungen aussagekräftige Resul-

tate ermöglicht. Anspruchsvoll gestaltet sich die Arbeit,

wenn regionale Vergleiche weitgehend fehlen oder die

stratigrafische Einordnung nur bedingt Anhaltspunkte

zur Datierung liefern kann. Als Datierungshilfe histori-

sche Quellen zu benutzen, kann durchaus sinnvoll sein,

die seriöse archäologische Befund- und Fundauswertung

kann damit ergänzt, keinesfalls aber ersetzt werden.

Dennoch bleiben die historischen Quellen ein wichtiger

Aspekt bei mittelalterarchäologischen Ausgrabungen

und müssen mit der nötigen Vorsicht für die Auswer-

tung beigezogen werden.

Leider war mit dem vorliegenden Fundmaterial meist

keine genaue Datierung der Keramik möglich. Engere

zeitliche Eingrenzungen fehlen für den Raum St. Gallen

nach wie vor. Neben der Bestätigung allgemein gültiger

Entwicklungen in der Keramik konnten auch regionale

Besonderheiten gefasst werden. Auswertung und Publi-

kation der Funde von St. Laurenzen bilden einen ersten,

wichtigen Referenzpunkt für die weitere Erforschung

des mittelalterlichen Fundmaterials in der Ostschweiz.

Die Überprüfung der vorgelegten Ergebnisse und The-

sen anhand weiterer Fundstellen in der Ostschweiz darf

gespannt erwartet werden.

Résumé

Lors des fouilles effectuées dans la nef et dans les

annexes latérales de l’Eglise St. Laurenzen de St-Gall,

outre des vestiges de construction, un vaste matériel

archéologique a été découvert. Pour la ville de St-Gall et

la Suisse orientale, la mise à jour de ce matériel archéo-

logique est significative. En effet, il n’existait jusqu’ici

que peu de matériel médiéval publié.

La première mention de St-Laurenzen dans un docu-

ment remonte à l’an 1166. Il fixe la protection laïque du

16: Ortband (Kat. 294).

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Mittelalter 10, 2005/3

Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

99

monastère de St-Gall y compris celle de ses propres

églises monastiques. St. Laurenzen présente au total

5 étapes de construction, qui vont de l’église basilicale

dotée d’un chœur carré plus étroit que la nef à la simple

église basilicale pour aboutir à la construction gotique.

A l’encontre des résultats obtenus jusqu’ici, il est impos-

sible de prouver pour St. Laurenzen que les trois incen-

dies de la ville de 1215, 1314 et 1418 ont conduit à la

destruction et à la reconstruction de l’édifice. Pour la

2e construction uniquement, un vaste incendie est per-

ceptible grâce à de larges traces de brûlures dans l’entrée

et sur les murs la succédant ainsi que par les mesures de

réparation entreprises. Pourtant aucun rapport avec

l’incendie de la ville de 1314 ne peut être attesté claire-

ment sur la base de sources historiques.

La vaisselle de St. Laurenzen présente, outre quelques

formes et développements particuliers, un aperçu du maté-

riel archéologique de la fin du Moyen Age. Ainsi sont

représentés dans les couches du XIVe siècle des pots à trois

pieds, des plats, des pots, des pots à anse et quelques

objets particuliers comme des bouteilles dotées d’un sou-

pirail ou des aquamaniles. La datation du XIIIe siècle de

pots évasés avec un bord en lèvre aplati, l’utilisation tar-

dive ou la durée de vie particulièrement longue des pots

avec un bord en lèvre et l’absence absolue de pots à bord

replié sont à souligner. Le renouvellement technique peut

être fixé au XIVe siècle avec l’apparition de l’émaillage.

En ce qui concerne la poterie de poêle, un développe-

ment et une standardisation des pots de poêle de forme

globulaire avec un bord en lèvre déversé vers l’extérieur

et dotés d’une cannelure à l’intérieur ont pu être obser-

vés. Les pots de poêle de forme tronconique trapue et

évasée reprennent cette évolution. Outre quelques

objets en verre et en métal, on a également trouvé à

St. Laurenzen de la pierre ollaire. Il s’agit de fragments

de sept pots de diamètres d’ouverture différents. Ils lais-

sent supposer une décoration faite de losanges gravés à

la main et de rainures créées au tour sur la face externe.

(Sandrine Collet, Rosshäusern)

Riassunto

Durante gli scavi nella navata e negli edifici annessi

situati lateralmente della chiesa di St. Laurenzen a

San Gallo sono stati portati alla luce, accanto a strut-

ture murarie, anche un cospicuo insieme di reperti

archeologici. La valutazione di questi reperti ha una

notevole importanza per la città di San Gallo e per la

Svizzera orientale, dato che fino ad oggi pubblicazioni,

che si concentrano in particolar modo su materiale

archeologico medioevale sono molto rare.

Il documento più antico in cui viene menzionata la chie-

sa di St. Laurenzen risale all’anno 1166. In questo docu-

mento vengono citati i diritti legati al baliaggio sul con-

vento di San Gallo, e inoltre vi sono incluse anche le

chiese appartenenti al convento. Complessivamente

nella chiesa di St. Laurenzen vi sono 5 fasi di costruzio-

ne, che partono da una chiesa ad aula con incluso un

coro rettangolare di dimensioni più ridotte fino a tra-

sformarsi poi, da una semplice chiesa ad aula con coro

rettangolare di proporzioni uguali, nell’edificio in stile

gotico. Nonostante i risultati ottenuti fino ad ora non è

stato possibile provare per St. Laurenzen che i tre in-

cendi che hanno colpito la città nel 1215, 1314 e 1418

abbiano portato anche alla distruzione della chiesa ed in

seguito alla costruzione di nuovi edifici sul sito mede-

simo. Sono state rilevate le tracce di un incendio di pro-

porzioni catastrofiche sul piano di calpestio e sui muri

adiacenti così come anche i segni inequivocabili dovuti

ad una ristrutturazione dell’edificio. Tuttavia questi

indizi possono essere attribuiti solo alla seconda chiesa.

Solo in base alle fonti storiche non può essere provato

chiaramente che vi sia un rapporto diretto con l’incen-

dio che ha distrutto la città nell’anno 1314.

Il vasellame proveniente da St. Laurenzen offre, accanto

ad alcune forme insolite e a creazioni particolari, una

panoramica attraverso i reperti tardomedioevali. Negli

strati del XIV secolo vi sono casseruole poggianti su tre

piedini, scodelle, vasi, bricchi con anse e pochi oggetti

singoli come per esempio una bottiglia con un foro d’ae-

razione e un aquamanile. Da sottolineare è la datazione

di alcuni tipi di vasellame del XIII secolo caratterizzato

da orli con forme particolari. A dipendenza della forma

67 WIDMER 2002 (wie Anm. 1) Kat. 28.68 WIDMER 2002 (wie Anm. 1) Kat. 111.69 WIDMER 2002 (wie Anm. 1) Kat. 30, 75.

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Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

100 Mittelalter 10, 2005/3

degli orli è possibile affermare che certi tipi di vasellame

sono subentrati in un periodo successivo, mentre altri

ancora hanno avuto un utilizzo prolungato nel tempo,

oppure alcuni che non figurano affatto tra i reperti pro-

venienti da St. Laurenzen.

Alcune innovazioni tecniche come per esempio l’inve-

triatura sono da riportare nel XIV secolo. Anche per

quanto riguarda la ceramica per stufe è stato possibile

accertare un’evoluzione ed una uniformazione delle

forme degli orli in particolare per quanto riguarda le

piastrelle modellate a forma di coppa. Nelle piastrelle

modellate a forma di scodella risalta una continuità di

questa evoluzione. Accanto a pochi oggetti in vetro e

metallo è stato portato alla luce anche il laveggio (pietra

ollare). Si tratta di frammenti provenienti da sette reci-

pienti con orli di diametro differente. Sono riconoscibili

motivi a forma di rombo incisi a mano, oppure incisioni

a forma di scanalature sul lato esterno ottenute tramite

il tornio. (Christian Saladin, Origlio/Basel)

Resumaziun

Tar las exchavaziuns en la nav ed en ils edifizis annexs

laterals da la baselgia da St. Laurenzen a Son Gagl han

ins chattà sper las restanzas da mirs era divers chats

archeologics. Per la citad da Son Gagl e la Svizra orien-

tala è la valitaziun da quests chats da gronda muntada,

perquai che fin oz èn publicaziuns davart material

archeologic medieval fitg raras.

L’emprima giada vegn la baselgia da St. Laurenzen men-

ziunada en in document da l’onn 1166. En quel vegnan

citads ils dretgs da chastellan areguard la claustra da

Son Gagl inclus las baselgias en possess da la claustra.

La baselgia da St. Laurenzen è vegnida construida en

tschintg fasas che partan d’ina baselgia-sala cun chor

rectangular pli stretg che la nav e mainan sur ina simpla

baselgia-sala fin a l’edifizi gotic. Cuntrari a las enconu-

schientschas da fin ussa n’èsi betg pussaivel da cumpro-

var che tut ils trais incendis da la citad dal 1215, 1314 e

1418 èn stads il motiv per la destrucziun e la recon-

strucziun sequenta da questa baselgia. Mussaments per

in incendi datti sulettamain per il segund edifizi: la vasta

cotschnur da la part sut dals mirs e dals mirs suandants

sco era las mesiras da reparatura. In connex cun l’incen-

di da la citad dal 1314 n’è betg cumprovabel a basa da

las funtaunas istoricas.

La vaschella da St. Laurenzen cumpiglia, sper intginas

furmas spezialas e creaziuns extraordinarias, numerus

chats represchentativs dal temp medieval tardiv. Uschia

han ins chattà en las rasadas dal 14avel tschientaner

avnauns a trais chommas, stgadellas, vaschs, chantas

cun manetschas e paucs objects singuls sco per exempel

ina buttiglia cun fora d’aria ed in aquamanile, in reci-

pient per aua da lavar ils mauns. Interessanta per il

13avel tschientaner è la dataziun da vaschella cun urs en

furmas particularas. Sin fundament dals urs pon ins

constatar che la vaschella è u vegnida utilisada pir tard

u ch’ella aveva ina zunt lunga durada da vita. In auter

fatg particular è la mancanza da tscherts vaschs cun urs.

L’innovaziun tecnica dal 14avel tschientaner è la glasura.

Las plattinas-cup, che tutgan tar ils vaschs da la chera-

mica da furn, han survegnì ina furma standardisada

dals urs. Las plattinas-stgadella han cuntinuà cun quest

svilup. Sper singuls objects da vaider e metal han ins

chattà a St. Laurenzen era restanzas da lavetsch. I sa

tracta da fragments da set vaschs cun urs da different

diameter. Ordadora èn ils vaschs ornads cun musters

romboids engravads a maun e cun crennas turnadas.

(Lia Rumantscha, Cuira/Chur)

Nachweise

Katalogzeichnungen

S. Tittmann: 5, 7, 12, 19, 27, 28, 37, 38, 49–51, 60–63, 67, 70, 79,96–98, 100, 104–107, 125, 142, 148–159, 161, 162, 164–167, 169,170, 175, 177–181, 183–196, 198–201, 205–229, 232, 234–236,238–241, 243, 248, 254, 255, 261, 294.

M. Widmer: 1–4, 6, 8–11, 13–18, 20–26, 29–36, 39–48, 58, 59, 64–66, 68, 69, 71–78, 80–95, 99, 101–103, 108–124, 126–141, 160,163, 168, 171–174, 176, 182, 197, 202–204, 230, 231, 233, 242,244–247, 249–253, 256–260, 262–293, 297–300.

Layout Katalog: R. Suter

Bildnachweis

Abb. 1: Historisches Museum St. Gallen, D. Studer.Abb. 2, 7: Kantonsarchäologie St. Gallen.Abb. 3–5, 10, 12–15: Kantonsarchäologie St. Gallen, M. Widmer.Abb. 6: Staatsarchiv St. Gallen.Abb. 8, 9, 11: Kantonsarchäologie St. Gallen, R. Suter.

Autorin:

Maja Widmer, lic. phil. I, Rosengartenstr. 3, 7324 Vilters

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Mittelalter 10, 2005/3

Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

101

Katalog

Einleitung

Informationen, welche aus der Zeichnung ersichtlich sind, wur-den im Katalogtext nicht zusätzlich aufgeführt. So wurde aufGrössenangaben sowie Randformenbeschreibungen verzichtet.Bei sehr klein fragmentierten Objekten (insbesondere bei Glas-fragmenten) findet sich zwar eine Beschreibung, nicht aber eineAbbildung. Die Glasurfarbe, der Brand und die Magerung wer-den nur erwähnt, wenn sie an den Fragmenten sichtbar waren.Alle Fundzeichnungen sind im Massstab 1:2 abgebildet.

1. Topf, RS. Reduzierend gebrannter Kern mit orangefarbe-nem Mantel. FK S Lau 67 14.6.

2. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit Glimmer. FK S Lau 67 143.5.

3. Napfkachel, RS. Oxidierend gebrannt, innen grün gla-siert auf Engobe. Magerung: Fein mit Glimmer. FK SLau 67 594.48.

4. Becherkachel, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein. FKS Lau 67 524.1.

5. Topf, RS. Reduzierend gebrannter Kern mit orangefarbe-nem Mantel. Riefendekor auf der Schulter. FK S Lau 6736.2.

6. Ofenkeramik, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. FK S Lau 67 213.2.

7. Schreibgriffel. Bronze. Flacher und profilierter Griff. FKS Lau 101.21.

8. Ofenkeramik, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Aussen Riefen. FK S Lau 203.1.

9. Ofenkeramik, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. FK S Lau 203.2.

10. Topf, RS. Reduzierend gebrannter Kern, mit orangefar-benem Mantel. FK S Lau 67 313.61.

11. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Glimmer. Feine Drehrillen. FK S Lau 67 593.11.

12. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer. Wellendekor auf der Schulter. FK S Lau 67473.6.

13. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Mittelfeinmit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 373.66.

14. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Mittelfeinmit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 533.112.

15. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Mittelfeinmit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 483.77.

16. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 303.14.

17. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein. FK SLau 67 683.1.

18. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Mittelfeinmit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 483.78.

19. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Mittelfeinmit Glimmer und Quarz. Feines Riefendekor auf derSchulter. FK S Lau 67 573.15.

20. Topf oder Krug, RS. Oxidierend gebrannt, beidseitiggrün glasiert. FK S Lau 67 373.64.

21. Schüssel oder Schälchen, RS. Reduzierend gebrannt.Magerung: Fein mit Glimmer. FK S Lau 67 593.102.

22. Gefässkeramik, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. FK S Lau 67 593.12.

23. Gefässkeramik (Dreibeingefäss oder Schälchen), RS.Reduzierend gebrannt, innen olivgrün glasiert. Mage-rung: Fein mit wenig Quarz. FK S Lau 67 303.4.

24. Schüssel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Mittel-fein mit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 583.5.

25. Schüssel, RS. Reduzierend gebrannt, innen olivgün gla-siert. Magerung: Fein mit wenig Glimmer und Quarz.FK S Lau 67 303.3.

26. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, beidseitig dunkelglasiert auf Engobe. Magerung: Fein. FK S Lau 67303.11.

27. Kanne, Ausguss. Reduzierend gebrannt, aussen grün gla-siert. FK S Lau 67 303.12.

28. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. Riefendekor auf der Schulter. FK SLau 67 100.9.

29. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung. Fein mitwenig Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 33.1.

30. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und wenig Quarz. FK S Lau 67 211.4.

31. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 33.2.

32. Topf, RS. Reduzierend gebrannter Kern mit orangefarbe-nem Mantel. Magerung: Fein mit Glimmer und Quarz.FK S Lau 67 201.4.

33. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 222.31.

34. Topf, RS. Reduzierend gebrannter Kern mit orangefarbe-nem Mantel. Magerung: Mittelfein mit Glimmer undQuarz. FK S Lau 67 222.30.

35. Topf, RS. Reduzierend gebrannter Kern mit orangefarbe-nem Mantel. Magerung: Mittelfein mit Glimmer undQuarz. FK S Lau 67 221.8.

36. Schüssel, RS. Braun gebrannt. FK S Lau 67 192.68.37. Topf, RS, Lavez. Innen Drehrillen. FK S Lau 67 303.15.38. Topf, BS, WS. Lavez. Innen Drehrillen, Rautendekor.

Flickstelle aus Eisen an BS. FK S Lau 67 383.23 und383.24.

39. Becherkachel, RS. Braun gebrannt. Magerung: Mittel-fein mit Glimmer und Quarz. Aussen verziegelter Lehm.FK S Lau 67 473.5.

40. Becherkachel RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 483.92.

41. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit Glimmer. FK S Lau 67 503.2.

42. Becherkachel, RS. Braun gebrannt. Aussen verziegelterLehm. FK S Lau 67 161.1.

43. Ofenkeramik, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer. Aussen Riefen. FK S Lau 67 201.3.

44. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit wenigGlimmer. FK S Lau 67 35.4.

45. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit wenigQuarz und wenig Glimmer. FK S Lau 67 201.25.

46. Ofenkeramik, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Aussen Riefen. FK S Lau 67203.2.

47. Ofenkeramik, RS, WS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein mit Quarz. Aussen Riefen. FK S Lau 67 120.4.

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48. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Aussen Riefen. FK S Lau 67 203.1.

49. Beschlag, Fragment. Bronze. Stark verformt, Rillendekorund Kreisaugen. FK S Lau 67 593.1 und 593.2.

50. Schnalle evt. zu einem Riemen gehörend. Bronze. KleinesDreieckdekor. FK S Lau 67 23.3.

51. Gürtelschnalle. Bronze. Gestanztes Kreuz, Steg mit Ein-ritzungen verziert, auf beiden Seiten Reste von Eisennie-ten. FK S Lau 67 111.13.

52. Nuppenbecher, RS. Transparent hellgrünes Glas, nachinnen und aussen leicht verdickte Randlippe, schnecken-förmig abgedrehte Nuppe an den Rand anschliessend.Rdm 6 cm. FK S Lau 67 533.104. Ohne Abbildung.

53. Rippenbecher, WS. Transparent weisses Glas, schwachausgeprägtes Rillendekor. FK S Lau 67 493.45. OhneAbbildung.

54. Flasche, BS. Transparent grünes Glas, irisierend. FK SLau 67 573.186. Ohne Abbildung.

55. Topf, WS. Lavez. Innen Drehrillen. FK S Lau 67 223.2.Ohne Abbildung.

56. Nuppenbecher, Nuppe. Blaugrün transparentes Glas. FKS Lau 67 100.14. Ohne Abbildung.

57. Becher, RS. Transparent grünes Glas. Rillendekor. FK SLau 67 23.2. Ohne Abbildung.

58. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Quarz. FK 1.2.38.1.

59. Topf, RS. Reduzierend gebrannt, Mantel innen und aus-sen leicht orange. Magerung: Fein mit wenig Glimmerund wenig Quarz. FK 1.2.37.3.

60. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und wenig Quarz. Feines Riefendekor auf derSchulter. FK 1.2.37.1.

61. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer. FK 1.2.41.1.

62. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. FK 1.2.40.1.63. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mit

Quarz. Feines Riefendekor auf der Schulter. FK 1.2.37.2.64. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mit

Glimmer und Quarz. FK 1.2.41.2.65. Schüssel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mit orange-

farbenem Mantel. Magerung: Fein mit Schamotte undwenig Quarz. FK 1.2.39.1.

66. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer. FK S Lau 67 532.152.

67. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung Fein mitGlimmer und Quarz. Wellendekor auf der Schulter. FK SLau 67 564.1.

68. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 582.8.

69. Topf, RS, 2 WS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Feinmit Glimmer. FK S Lau 67 582.10, 582.13, 582.15.

70. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. Wellendekor auf der Schulter. FK SLau 67 6002.6.

71. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 532.148.

72. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Mittelfeinmit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 682.2

73. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Quarz. FK S Lau 67 492.29.

74. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. FK S Lau 67 532.22.75. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mit

wenig Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 532.153. 76. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein. FK S

Lau 67 532.17.77. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein. FK S

Lau 67 572.6.78. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mit

wenig Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 422.1.79. Bügelkanne, RS. Oxidierend gebrannt, aussen mit roter

Engobe. Magerung: Fein mit Glimmer und Quarz. Ril-lendekor auf der Schulter, abgebrochener Ausguss. FK SLau 67 552.53.

80. Schüssel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mit orange-farbenem Mantel. Magerung: Fein mit wenig Glimmerund Quarz. FK S Lau 67 352.5.

81. Lämpchen, RS, BS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer und Quarz. FK S Lau 67392.32 und 462.17.

82. Gefässkeramik, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Mittelfein mit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 554.2.

83. Gefässkeramik, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 532.146.

84. Gefässkeramik, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 692.6.

85. Gefässkeramik, RS. Magerung: Mittelfein mit wenigGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 532.28.

86. Gefässkeramik, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 1662.13.

87. Schüssel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer. FK S Lau 67 6002.10 und 6002.7.

88. Schüssel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 563.4.

89. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, innen grün glasiert.Magerung: Fein. FK S Lau 67 402.2.

90. Schüssel, RS. Reduzierend gebrannt. Rillendekor auf derSchulter. FK S Lau 67 412.27.

91. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, innen olivgrün gla-siert. FK S Lau 67 382.2.

92. Schüssel, RS. Reduzierend gebrannt, innen grün glasiert.Magerung: Fein mit Glimmer. FK S Lau 67 682.8.

93. Schüssel, RS. Magerung: Mittelfein mit viel Quarz undGlimmer. FK S Lau 67 312.46.

94. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 392.25.

95. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 392.26.

96. Aquamanile, 2 Füsse. Innen hohl. Reduzierend gebrannt,aussen grün glasiert. FK S Lau 67 312.30 und 312.31.

97. Ohrenschüssel, RS, horizontale Grifflappe mit Leisten-dekor. Oxidierend gebrannt, beidseitig grünbrauneEngobe. Magerung: Fein. FK S Lau 67 382.7.

98. Ohrenschüssel, 2 RS, horizontale Grifflappe mit Leisten-dekor. Oxidierend gebrannt, beidseitig grünbraune En-gobe. Magerung: Fein. FK S Lau 67 391.2 und 392.33.

99. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Mittelfeinmit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 60.3.

100. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Mittelfeinmit Glimmer und Quarz. Rillendekor auf der Schulter.FK S Lau 67 200.1.

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101. Topf, 2 RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. Rillendekor auf der Schulter. FK SLau 67 220.1 und 220.7.

102. Dreibeingefäss, 2 RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer. FK S Lau 67 20.1 und 31.17.

103. Gefässkeramik, RS. Oxidierend gebrannt, innen grünglasiert. Magerung: Fein mit wenig Glimmer und Quarz.FK S Lau 67 31.1.

104. Bügelkanne, Henkel. Oxidierend gebrannt, aussen grünglasiert, Verzierung. Magerung: Fein mit wenig Glimmerund Quarz. FK S Lau 67 31.18.

105. Bügelkanne, Bandhenkel. Reduzierend gebrannter Kernmit orangefarbenem Mantel, aussen rote Engobe. Mage-rung: Mittelfein mit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67190.9.

106. Bügelkanne, Ausguss. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel, aussen rote Engobe. Magerung:Mittelfein mit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 189.1.

107. Gefässkeramik, Ausguss. Reduzierend gebrannter Kernmit orangefarbenem Mantel. Magerung: Mittelfein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 200.3.

108. Becherkachel, 2 RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen verziegelter Lehm. FK S Lau 67 552.54 und563.1.

109. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. Innen verziegelter Lehm. FK S Lau 67 412.26.

110. Becherkachel, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Glimmer und Quarz. Innen verziegelter Lehm. FKS Lau 67 462.21.

111. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit wenig Glimmer und wenig Quarz. FK S Lau 67563.3.

112. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit wenig Glimmer. FK S Lau 67 1472.25.

113. Becherkachel, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Quarz. FK S Lau 67 563.2.

114. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit wenig Glimmer. Aussen Riefen und verziegelterLehm. FK S Lau 67 553.16.

115. Ofenkeramik, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Glimmer. FK S Lau 67 582.12.

116. Ofenkeramik, RS/BS. Graubraun gebrannt. Magerung:Fein. FK S Lau 67 532.32.

117. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 562.8.

118. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit Glimmer und Quarz. Beidseitig verziegelter Lehmund Riefen. FK S Lau 67 1472.2.

119. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer. Beidseitig verziegelter Lehm.FK S Lau 462.13.

120. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer. FK S Lau 67 463.4.

121. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit Glimmerund Quarz. FK S Lau 67 392.30.

122. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer und Quarz. FK S Lau 564.2.

123. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Wenig Glimmer. FK S Lau 67 532.30.

124. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit Glimmerund Quarz. FK S Lau 67 532.147.

125. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. Innen verziegelter Lehm. FK S Lau 67 341.21,562.3 und 562.10.

126. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer und wenig Quarz. Innen undaussen verziegelter Lehm, von Hand aufgebaut. FK SLau 67 464.5.

127. Becherkachel, RS. Beidseitig verziegelter Lehm, sekundärverbrannt. FK S Lau 67 462.28.

128. Becherkachel, RS. Braun gebrannt. Innen und aussenverziegelter Lehm. FK S Lau 67 432.16.

129. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit wenigGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 432.14.

130. Napfkachel, RS. Oxidierend gebrannt, innen grün gla-siert auf Engobe, aussen Kontaktstelle vom Glasurbrand.Magerung: Fein mit wenig Glimmer und Quarz. FK SLau 67 392.22.

131. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 31.7.

132. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. FK S Lau 67 210.7.

133. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit Glimmer und wenig Quarz. Aussen Riefen,innen und aussen verziegelter Lehm. FK S Lau 67 220.2.

134. Becherkachel, 2 RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit Quarz. Innen und aussen verziegelter Lehm. FKS Lau 67 220.5 und 220.6.

135. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit wenigGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 190.3.

136. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. FK S Lau 67 200.6.

137. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit wenig Glimmer. Innen und aussen verziegelter Lehm.Aussen Riefen. FK S Lau 67 210.x.

138. Becherkachel, 2 RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein mit Quarz. Aussen Riefen und verziegelter Lehm.FK S Lau 67 220.3 und 220.4.

139. Becherkachel, RS. Braungrau gebrannt. Magerung: Feinmit wenig Glimmer. FK S Lau 67 210.5.

140. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. Innen verziegelter Lehm. FK S Lau 67 210.6.

141. Napfkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit wenigGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 31.8.

142. Topf, RS, 4 WS. Lavez. Innen Drehrillen. Rillendekor.FK S Lau 67 60.1, 60.2, 60.5, 60.6 und 60.11.

143. Topf, WS. Lavez. Innen Drehrillen. FK S Lau 67 582.5.Ohne Abbildung.

144. Topf, WS. Lavez. Innen und aussen Drehrillen. FK S Lau67 532.25. Ohne Abbildung.

145. Topf, WS. Lavez. FK S Lau 67 532.19. Ohne Abbildung.146. Becher, RS. Transparent weisses Glas. Rdm 4 cm. FK S

Lau 67 532.92. Ohne Abbildung.147. Nuppenbecher, BS mit Nuppenkranz. Farblos-bräunliches

Glas. Bdm 8 cm. FK S Lau 67 542.34. Ohne Abbildung.

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Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

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148. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Mittelfeinmit Quarz. Von Hand aufgebaut. FK 1.2.32.1.

149. Dreibeintopf, 2 RS mit Henkel. Reduzierend gebrannt.Magerung: Fein. FK 1.2.27.1 und 1.2.32.2.

150. Topf, 2 RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Fein. Beid-seitig feine Riefen. FK 1.2.26.28 und 1.2.26.29.

151. Dreibeingefäss, WS mit Bandhenkel. Oxidierend ge-brannt. Magerung: Fein mit Quarz und wenig Glimmer.Innen feine Riefen. FK 1.2.34.2.

152. Topf oder Krug, RS. Reduzierend gebrannt, innen oliv-grün glasiert. Magerung: Fein. FK 1.2.32.6.

153. Dreibeingefäss, Fuss mit umgebogener Lasche. Reduzie-rend gebrannter Kern mit orangefarbenem Mantel.Magerung: Fein mit Quarz. FK 1.2.28.1.

154. Dreibeingefäss, Fuss. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. Gehört Kat. 155. FK 1.2.34.3.

155. Dreibeingefäss, Fuss mit umgebogener Lasche. Reduzie-rend gebrannt. Magerung: Fein. Gehört zu Kat. 154. FK1.2.32.13.

156. Gefässkeramik, Henkel. Reduzierend gebrannt mit orangefarbenem Mantel. Olivgrün glasiert. Magerung:Fein mit wenig Glimmer. Unregelmässiges Rautendekorauf der Oberseite. FK 1.2.27.2.

157. Bügelkanne, Henkel. Olivgrün glasiert. Magerung: Fein.Zweiseitiges Druckmuldendekor. Sekundär verbrannt.FK 1.2.29.1.

158. Schüssel, 1 RS und 1 BS. Konische Form. Oxidierendgebrannt, innen olivgrün glasiert. Magerung: Fein mitQuarz. FK 1.2.32.7.

159. Schüssel, 1 RS und 1 BS. Oxidierend gebrannt, innenolivgrün glasiert. Magerung: Fein. FK 1.2.32.8.

160. Schüssel, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein mit Quarz.Sekundär verbrannt. FK 1.2.26.36.

161. Schüssel, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein. Sekundärverbrannt. FK 1.2.26.35.

162. Schüssel, WS mit Bandhenkel. Oxidierend gebrannt, innengrün glasiert. Magerung: Fein mit Quarz. FK 1.2.36.3.

163. Schälchen, RS. Oxidierend gebrannt, innen grüne Gla-surspuren. Magerung: Fein mit Quarz und wenig Scha-motte. FK 1.2.32.5.

164. Schälchen, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein.FK 1.2.26.1.

165. Platte, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein. Sekundär ver-brannt und stark verformt. FK 1.2.32.4.

166. Schüssel, WS mit Bandhenkel. Oxidierend gebrannt,innen grün glasiert. Magerung: Fein. FK 1.2.34.1.

167. Kanne, RS. Oxidierend gebrannt, aussen grün glasiert.FK 1.2.36.1.

168. Sondergefäss, 2 Fragmente. Bauchige Gefässform, aus-sen mit Wulst. Daran Aufhängevorrichtung mit Löchern.Oxidierend gebrannt, aussen glasiert. Magerung: Fein.FK 1.2.34.5.

169. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein. FK 1.2.26.2.

170. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Beidseitig ver-ziegelter Lehm. FK 1.2.31.3.

171. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit Glimmer. Aussen Riefen. FK 1.2.26.5.

172. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen Riefen. FK 1.2.30.2.

173. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. FK 1.2.26.7.

174. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein. Beidseitig Rie-fen. FK 1.2.33.2.

175. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein. Aussen Rie-fen. FK 1.2.30.1.

176. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen Riefen und verziegelter Lehm. FK 1.2.26.6.

177. Becherkachel, RS. Braungrau gebrannt. Magerung: Feinmit Quarz. Aussen Riefen. FK 1.2.26.8.

178. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen Riefen, innen verziegelter Lehm. FK1.2.26.3.

179. Becherkachel, RS. Braungrau gebrannt. Magerung: Fein.Aussen Riefen und verziegelter Lehm. FK 1.2.26.69.

180. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen Riefen und verziegelter Lehm. FK 1.2.26.4.

181. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen Riefen und wenig verziegelter Lehm. FK1.2.26.18.

182. Becherkachel, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein.Aussen Riefen. FK 1.2.26.17.

183. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen Riefen und verziegelter Lehm. FK 1.2.26.9.

184. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. FK 1.2.26.10.

185. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. FK 1.2.33.1.

186. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit wenig Quarz. FK 1.2.26.15.

187. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. Beidseitig Riefen. Aussen verziegelter Lehm. FK1.2.26.13.

188. Becherkachel, 2 RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen Riefen und verziegelter Lehm. FK 1.2.26.14.

189. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen Riefen. FK 1.2.26.26.

190. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen Riefen. FK 1.2.26.12.

191. Becherkachel, RS. Braunorange gebrannt. Magerung:Fein. Aussen Riefen. FK 1.2.26.11.

192. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Fein.Aussen Riefen und verziegelter Lehm. FK 1.2.26.16.

193. Napfkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Fein.Aussen Riefen. FK 1.2.26.25.

194. Napfkachel, RS. Oxidierend gebrannt. FK 1.2.31.5.195. Napfkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mit

orangefarbenem Mantel. Magerung: Fein. Aussen Rie-fen. FK 1.2.26.24.

196. Napfkachel, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein. AussenRiefen und verziegelter Lehm, sekundär verbrannt. FK1.2.26.23.

197. Napfkachel, 2 RS. Reduzierend gebrannt, innen olivgrünglasiert. Magerung: Fein mit wenig Quarz. BeidseitigRiefen, aussen verziegelter Lehm. FK 1.2.33.7.

198. Napfkachel, 2 RS. Innen olivgrün glasiert. Magerung:Fein. Aussen Riefen und verziegelter Lehm, sekundärverbrannt. FK 1.2.26.20 und 1.2.26.21.

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199. Napfkachel, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein. AussenRiefen und verziegelter Lehm, sekundär verbrannt. FK1.2.26.34.

200. Napfkachel, RS. Innen grün glasiert. Aussen verziegelterLehm, sekundär verbrannt. FK 1.2.30.3.

201. Napfkachel, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein. AussenRiefen und verziegelter Lehm, sekundär verbrannt. FK1.2.26.22.

202. Napfkachel, RS. Innen olivgrün glasiert. Magerung:Fein. Aussen Riefen und verziegelter Lehm, sekundärverbrannt. FK 1.2.26.19.

203. Napfkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Fein.FK 1.2.26.27.

204. Napfkachel, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein. Aussenverziegelter Lehm, sekundär verbrannt. FK 1.2.26.30.

205. Napfkachel, RS. Innen grün glasiert. Aussen verziegelterLehm, sekundär verbrannt. FK 1.2.31.2.

206. Napfkachel, 2 RS. Reduzierend gebrannt, innen olivgrünglasiert. Magerung: Fein mit wenig Quarz. Aussen ver-ziegelter Lehm. FK 1.2.33.6.

207. Napfkachel, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein. AussenRiefen und verziegelter Lehm, sekundär verbrannt. FK1.2.26.33.

208. Napfkachel, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein mitQuarz. Sekundär verbrannt. FK 1.2.33.8.

209. Napfkachel, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein. AussenRiefen, sekundär verbrannt. FK 1.2.33.3.

210. Napfkachel, RS. Innen glasiert. Magerung: Fein. Aussenverziegelter Lehm, sekundär verbrannt. FK 1.2.26.31.

211. Napfkachel, RS. Innen olivgrün glasiert. Magerung:Fein. Aussen Riefen und verziegelter Lehm, sekundärverbrannt. FK 1.2.26.32.

212. Tubus, RS. Magerung: Fein. Aussen verziegelter Lehm,sekundär verbrannt. FK 1.2.26.121.

213. Tubus, RS. Glasurreste. Magerung: Fein. Aussen Riefenund verziegelter Lehm, sekundär verbrannt. FK1.2.26.120.

214. Tubus, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein. Aus-sen Riefen. FK 1.2.26.109.

215. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Glimmer. Feines Riefendekor auf der Schulter. FK1.2.4.1 und 1.2.1.1.

216. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. FK 1.2.20.1.217. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein. FK

1.2.2.6.218. Dreibeingefäss, RS mit Wulsthenkel. Oxidierend ge-

brannt, innen farblos glasiert. Magerung: Fein. FK 1.2.2.1.219. Dreibeintopf, Wulsthenkel. Oxidierend gebrannt. FK 1.2.14.2.220. Dreibeingefäss, Fuss mit umgeschlagener Lasche. Oxi-

dierend gebrannt. Magerung: Fein. FK 1.2.20.3.221. Bügelkanne, Bandhenkel. Reduzierend gebrannter Kern

mit orangefarbenem Mantel, rote Engobe. Magerung:Fein mit wenig Quarz. FK 1.2.19.1.

222. Dreibeingefäss, Fuss mit umgeschlagener Lasche. Oxi-dierend gebrannt, Reste olivgrüner Glasur. Magerung:Fein. Aussen russgeschwärzt. FK 1.2.19.2.

223. Bügelkanne, Henkel. Oxidierend gebrannt, olivgrün gla-siert. Magerung: Fein mit Quarz. FK 1.2.2.5.

224. Bügelkanne, Henkel. Oxidierend gebrannt, olivgrün gla-siert. Magerung: Fein mit Quarz. Einritzdekor. FK 1.2.1.3.

225. Schüssel, 2 RS, 1 WS. Oxidierend gebrannt, innen oliv-grün glasiert. Magerung: Fein. FK 1.2.13.3.

226. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, innen grün glasiertevt. auf weisser Engobe. Magerung: Fein mit Quarz. FK1.2.13.8.

227. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, innen farblos gla-siert. FK 1.2.14.1.

228. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, innen farblos gla-siert. Magerung: Fein. FK 1.2.18.1.

229. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, innen farblos gla-siert. Magerung: Fein. FK 1.2.13.7.

230. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, innen olivgrün gla-siert. FK 1.2.17.1.

231. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, innen grün glasiertauf weisser Engobe. Magerung: Fein. FK 1.2.13.6.

232. Schälchen, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit Quarz. FK 1.2.13.12.

233. Schälchen, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Fein.FK 1.2.2.3.

234. Schälchen, RS. Oxidierend gebrannt, innen farblos gla-siert. Magerung: Fein. FK 1.2.2.7.

235. Flasche mit Luftloch. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. FK 1.2.20.2.

236. Krug, Ausguss. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein.FK 1.2.20.5.

237. Schüssel, RS. Mantel innen grau, Mantel aussen orangegebrannt, innen grün glasiert. Magerung: Fein. FK1.2.13.5. Ohne Abbildung.

238. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit Glimmer und Quarz. FK 1.2.3.1.

239. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen feine Riefen. FK 1.2.3.2.

240. Tubus, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitQuarz. FK 1.2.13.2.

241. Napfkachel, BS, Bodeninneres mit Zierbuckel. Oxidie-rend gebrannt. Innen olivgrün glasiert. Magerung: Fein.Aussen Riefen und verziegelter Lehm. FK 1.2.13.19.

242. Becherkachel, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein.Beidseitig Riefen. FK 1.2.13.1.

243. Napfkachel, RS. Oxidierend gebrannt, innen grün gla-siert. Magerung: Fein mit wenig Quarz. Aussen Riefen.Am Rand Kontaktstelle vom Brand. FK 1.2.13.4.

244. Napfkachel, RS. Oxidierend gebrannt, innen grün gla-siert. Magerung: Fein. FK 1.2.3.4.

245. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 341.22.

246. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Glimmer und wenig Quarz. FK S Lau 67 611.8.

247. Topf, evt. Kanne, RS. Oxidierend gebrannt, innen grünglasiert. Magerung: Fein. FK S Lau 67 1501.1.

248. Dreibeingefäss, Fuss. Reduzierend gebrannt. Magerung:Mittelfein mit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 341.28.

249. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 1611.38.

250. Gefässkeramik, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit Glimmer. FK S Lau 67 361.38.

251. Gefässkeramik, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer und wenig Quarz. FK S Lau 67 361.44.

252. Bügelkanne, RS. Oxidierend gebrannt, aussen rote En-gobe. Magerung: Fein mit Glimmer und Quarz. Rillen-dekor auf der Schulter. FK S Lau 67 341.15.

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253. Schüssel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein.FK S Lau 67 611.7.

254. Gefässkeramik, Henkel. Reduzierend gebrannter Kernmit orangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit Glim-mer und Quarz. Die Innenseite des abgebrochenenGefässes ist grün glasiert. FK S Lau 67 461.171.

255. Gefässkeramik, Henkel. Reduzierend gebrannter Kernmit orangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit Glim-mer und Quarz. FK S Lau 67 631.2.

256. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, innen grün glasiert.Magerung: Mittelfein. Aussen Kontaktstelle vom Gla-surbrand. FK S Lau 67 361.37.

257. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, Magerung: Fein.Malhorndekor. Farblos glasiert auf roter Engobe. FK SLau 67 361.42.

258. Topf, RS. Oxidierend gebrannt, innen grün glasiert.Magerung: Fein mit wenig Glimmer und Quarz. FK SLau 67 20.41.

259. Gefässkeramik, RS. Reduzierend gebrannt, innen grünglasiert. Magerung: Wenig Glimmer und wenig Quarz.FK S Lau 67 150.25.

260. Gefässkeramik, RS. Oxidierend gebrannt, innen grünglasiert auf Engobe. Magerung: Fein mit Quarz. FK SLau 67 30.3.

261. Kanne, Ausguss. Oxidierend gebrannt. FK S Lau 67 30.1.262. Schüssel, RS. Oxidierend gebrannt, innen grün glasiert.

Magerung: Fein. FK S Lau 67 30.4.263. Gefässkeramik, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:

Fein mit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 20.19.264. Becherkachel, RS. Innen reduzierend, aussen oxidierend

gebrannt. Magerung: Fein mit wenig Glimmer undwenig Quarz. FK S Lau 67 501.3.

265. Ofenkeramik, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Wenig Glimmer. FK S Lau 67 611.9.

266. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. Innen verziegelter Lehm. FK S Lau 67 341.16.

267. Ofenkeramik, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit wenig Glimmer. FK S Lau 67 341.6.

268. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. Aussen verziegelter Lehm. FK S Lau 67 611.10.

269. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. FK S Lau 67 421.3.

270. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit Glimmer. FK S Lau 67 461.3.

271. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer. FK S Lau 67 341.14.

272. Ofenkeramik, 3 RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit Glimmer und Quarz. Aussen Riefen und verzie-gelter Lehm. FK S Lau 67 461.2, 461.20 und 461.39.

273. Becherkachel, RS, 2 WS. Reduzierend gebrannt. Mage-rung: Fein. Aussen Riefen. FK S Lau 67 341.19, 341.24und 461.11.

274. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Innen und aus-sen verziegelter Lehm. FK S Lau 464.5.

275. Becherkachel, 4 RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Aussen Riefen. FK S Lau 67461.10, 461.25, 461.28 und 491.97.

276. Becherkachel, 7 BS, 1 WS. Reduzierend gebrannt. Aus-sen Riefen. FK S Lau 67 461.6, 461.8, 461.22, 461.36,461.44, 461.46, 461.47 und 461.95.

277. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein. FK S Lau 67 341.13.

278. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer. Beidseitig verziegelter Lehm.FK S Lau 67 341.7.

279. Becherkachel, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 341.11.

280. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer. Innen verziegelter Lehm. FK SLau 67 341.10.

281. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer. FK S Lau 67 341.12.

282. Becherkachel, RS. Braun gebrannt. Magerung: Fein mitwenig Glimmer. Aussen Riefen, beidseitig verziegelterLehm. FK S Lau 67 671.3.

283. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Beidseitig verziegelter Lehm.FK S Lau 67 341.17.

284. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein mit wenig Glimmer und wenig Quarz. Aussen Rie-fen. FK S Lau 67 461.42 und 94.

285. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung:Fein. FK S Lau 67 361.46.

286. Ofenkeramik, Randfragment eines Tubus. Oxidierendgebrannt. Aussen verziegelter Lehm. FK S Lau 67461.48. Ohne Abbildung.

287. Becherkachel, 2 RS, 3 WS. Oxidierend gebrannt. Mage-rung: Fein mit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 41.1,41.2, 41.9, 41.11 und 130.1.

288. Becherkachel, RS. Oxidierend gebrannt. Magerung: Feinmit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 41.5.

289. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. FK S Lau 67 41.3.

290. Ofenkeramik, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. FK S Lau 67 41.14.

291. Becherkachel, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit wenigQuarz und wenig Glimmer. FK S Lau 67 20b.4.

292. Ofenkeramik, 2 RS. Oxidierend gebrannt. Magerung:Fein mit Glimmer und Quarz. FK S Lau 67 20.4 und 30.2.

293. Ofenkeramik, RS. Reduzierend gebrannter Kern mitorangefarbenem Mantel. Magerung: Fein mit Glimmer.FK S Lau 67 150.8.

294. Ortband. Bronze. 7 cm lang, Durchmesser 1,5 cm. FK SLau 67 150.5.

295. Glasgefäss, RS. Transparent grünes Glas, teilweise irisie-rend. Rdm 16 cm. FK S Lau 67 30.50. Ohne Abbildung.

296. Glas auf hochgestochenem Fuss, BS. Transparent grünesGlas, teilweise irisierend. FK S Lau 67 30.51. Ohne Abb.

297. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 0.60.

298. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 0.59.

299. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 0.17.

300. Topf, RS. Reduzierend gebrannt. Magerung: Fein mitGlimmer und Quarz. FK S Lau 67 0.65.

In den Fundtafeln sind die Annexbauten als «Laterale» be-zeichnet; ein Begriff, der aus der Originaldokumentation von1967 und 1976 stammt.

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Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

118 Mittelalter 10, 2005/3

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Mittelalter 10, 2005/3

Maja Widmer – Kirche St. Laurenzen

119

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120 Mittelalter 10, 2005/3

Nicht nur die Funktionsbestimmung als Breithalter, son-

dern auch der daraus erschliessbare Trittwebstuhl auf

Alt-Lägern ist von Interesse. Nach dem Fundspektrum,

v.a. der Keramik, dürfte der Breithalter aus dem 12.,

allenfalls frühen 13. Jahrhundert stammen. Unseres

Wissens handelt es sich um den bisher ersten archäolo-

1 Vgl. H. SCHNEIDER, K. HEID, Das Fundmaterial aus der BurgruineLägern. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstge-schichte 8, 1946, 32; B. ZIMMERMANN, Mittelalterliche Geschoss-spitzen. Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologiedes Mittelalters 26 (Basel 2000) 66f. Typ T 5–11. Zu den Ausgra-bungen auf Alt-Lägern vgl. R. WINDLER, in: R. Meier, B. Meier(Hrsg.), Die Lägern – eine Gratwanderung (Baden 2003) 120–122.

2 P. HOFER, Kleinhöchstetten: Ergebnisse einer Ausgrabung (Bern1955) 12, vgl. auch ZIMMERMANN 2000 (Anm. 1).

3 D. CARDON, La draperie au Moyen-Age. Essor d’une grande indus-trie européenne (Paris 1999) 404–408. Vgl. auch R. WINDLER,Schwinghebel (?) und Breithalter – (dort auch zu einem möglichenSchwinghebel ebenfalls von Alt-Lägern). Archaeological TextilesNewsletter 39, 2004, 2f.

4 CH. LOREZ, Bauernarbeit im Rheinwald. Schriften der Schweizeri-schen Gesellschaft für Volkskunde 25 (Basel 19862) 62; Abb. 63,4.

Ein bei den Ausgrabungen von 1902/03 auf der Burg-

ruine Alt-Lägern gefundener 5,5 cm langer eiserner

Gegenstand mit Tülle und gezähntem Blatt (Abb. 1a)

wird in der Fachliteratur bisher allgemein als Pfeilspitze

für den Fischfang oder als Geschossspitze bzw. «Schnei-

debolzen» bezeichnet.1 Nach dem Fund von Alt-Lägern

ging auch ein zweites gleichartiges Objekt aus der Kir-

che von Kleinhöchstetten BE (Abb. 1b) mit derselben

Funktionsbezeichnung in die Literatur ein.2 Diese Deu-

tung kann jedoch nicht überzeugen. Beide Objekte wei-

sen an ihrem Blatt keine eigentlichen Spitzen, sondern

lediglich eine feine Zähnung auf. Es handelt sich also

eindeutig nicht um Waffen. Ihre Funktion ist in einem

ganz anderen Zusammenhang, und zwar im Textilhand-

werk zu suchen.3

Beim Weben auf dem Trittwebstuhl stellt sich das Pro-

blem, dass die horizontal verlaufenden Kettfäden durch

den Eintrag der Schussfäden zusammengezogen werden.

Der gewebte Stoff erhält damit keine geraden Kanten.

Um dem entgegenzuwirken, kann ein Breithalter in das

Gewebe eingespannt werden. Es handelt sich dabei um

zwei zusammengebundene oder ineinander geschobene

Stäbe, an deren Enden jeweils ein gezähnter eiserner

Aufsatz befestigt ist (Abb. 2). Sehr anschaulich ist dies

auf einem Glasgemälde des 14. Jahrhunderts in der

Kathedrale von Chartres dargestellt (Abb. 3). Der

Weber hält in seiner rechten Hand das Schiffchen, in sei-

ner linken den Webkamm. Zwischen dem Weber und

dem Webkamm ist der Breithalter erkennbar. Die ver-

breiterten Enden des Stabes spannen das Gewebe an den

Webkanten auseinander. Indirekt ist ein Breithalter an

einem Textilfragment der Zeit um 1300 aus Winterthur

nachgewiesen: Die Webkante eines Leinengewebes weist

kleine Löcher auf, die als Negative der Zähne zu deuten

sind (Abb. 4). Die Deutung der Funde von Alt-Lägern

und Kleinhöchstetten werden auch durch volkskundli-

che Parallelen belegt.4 Aus Spanien und Portugal sind

zudem archäologische Vergleichsfunde bekannt.

Keine Geschossspitze, sondern Webstuhlteil.Zum Nachweis eines Trittwebstuhls auf der Burg Alt-Lägern (Kanton Zürich)

von Renata Windler

1: Eiserne Enden von Breithaltern, Funde von Alt-Lägern (a)

und Kleinhöchstetten (b), M. 2:3 (a: Zeichnung Sibylle

Heusser, Kantonsarchäologie Zürich (a), b: Hofer 1955,

12, Abb. 4,3 [vgl. Anm. 2]).

2: Breithalter bestehend aus zwei zusammengebundenen,

gegeneinander verschiebbaren Stäben mit gezähnten eisernen

Aufsätzen.

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Mittelalter 10, 2005/3 121

Renata Windler – Keine Geschossspitze, sondern Webstuhlteil

gischen Nachweis eines derartigen Webstuhls auf einer

Burg. Der Trittwebstuhl, bei dem die Schäfte über Peda-

le mit den Füssen gehoben und gesenkt werden und

beide Hände damit für den Eintrag des Schussfadens

und das Anschlagen der Fäden frei sind, bedeutete eine

wichtige Innovation im Textilhandwerk. Damit konnte

die Produktivität bedeutend erhöht werden. In Mittel-

und Westeuropa kam der Trittwebstuhl spätestens im

Hochmittelalter auf. Älteste archäologische Nachweise

gehen in die Zeit um 1000, in der Schweiz bislang auf

das 12. Jahrhundert zurück.5 Aus jener Zeit finden sich

bei uns die jüngsten archäologischen Nachweise für den

zuvor über Jahrhunderte, ja gar Jahrtausende üblichen

Gewichtswebstuhl, bei dem die senkrecht verlaufenden

Kettfäden durch Gewichte nach unten gezogen werden.

Dank dieser Gewichte, die meist aus schwach gebrann-

tem Ton bestanden, ist der Gewichtswebstuhl archäolo-

gisch gut nachweisbar. Abgesehen von den hier vorge-

stellten eisernen Teilen von Breithaltern bestehen die

Trittwebstühle dagegen ausschliesslich aus organischen

Materialien, aus Holz und Schnüren. Entsprechend

schwierig und selten war lange Zeit der archäologische

Nachweis. 1990 konnten Trittwebstühle auf Grund

ihrer Standspuren (Negative der vier Eckpfosten und

Grube der Tritte) erstmals in Winterthur nachgewiesen

3: Webstuhldarstellung auf einem Glasgemälde des 14. Jahr-

hundert in der Kathedrale von Chartres.

4: Webkante eines Leinengewebes mit zwei Löchern des

Breithalters, um 1300, Fundort Winterthur, Untertor 15.

5 R. WINDLER, A. RAST-EICHER, Spätmittelalterliche Weberwerkstättenin der Winterthurer Altstadt. Zeitschrift für Archäologie des Mittel-alters 27/28, 1999/2000, 1–82.

6 WINDLER/RAST 1999 (Anm. 5) 67, Abb. 66; Jahrbuch der Schweize-rischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte 82, 1999, 314;Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für Ur- und Frühge-schichte 88, 2005 (im Druck); freundl. Mitteilung A. Bräuning,Freiburg i.Br.

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Renata Windler – Keine Geschossspitze, sondern Webstuhlteil

Publikationen

Michael Losse, Ilga KochSchlösser und Burgen am west-lichen Bodensee

Mit den Inseln Mainau und Reichenau,der Höri und dem Thurgauer Seerücken(Schweiz).Hegau Bibliothek 122. Wartberg Verlag,Gundensberg-Gleichen 2004 – 80 Seiten,gebunden, Grossformat, zahlreiche far-bige Abb. E 19.80ISBN 3-8313-1448-9

An den westlichen Bodensee grenzenDeutschland und die Schweiz mit denuralten Kulturlandschaften Thurgau undHegau. Diese Region bietet eine unge-wöhnlich hohe Anzahl an attraktivenBurgen, Freisitzen und Landschlössern.In einem eindrucksvollen Querschnittführt dieses Buch durch die Entwick-lungsgeschichte der Adelssitze und Wehr-bauten von der Urgeschichte bis ins 20. Jahrhundert, von vorgeschichtlichenWallburgen bis zur Schweizer Grenzbe-festigung der 40er Jahre. Der Bildband ist für Touristen und Ein-heimische ein fundierter Begleiter zu – oft im wahrsten Sinne – herausragendenAdelsburgen, kleinen Niederadelsbur-gen, behäbigen Landschlössern der Bi-

schöfe und Äbte bis hin zu nie erobertenFestungen. Er zeigt aber auch «ver-schwundene Burgen» und deren wald-überwachsene Reste, die selbst vielen Ein-heimischen unbekannt sind.Die Publikation will die Leser dazu ver-führen, die beschriebenen Anlagen imHegau, im Thurgau, an den Ufern desBodensees und auf den BodenseeinselnReichenau und Mainau aufzusuchen undsich mit ihrer Geschichte zu befassen.Spannend erzählen die Autoren die Ge-schichte und Geschichten der Burgen undSchlösser und haben neben den histori-schen Fakten auch Hinweise zu Anfahrts-und Besichtigungsmöglichkeiten aufge-nommen. Zu jeder Beschreibung findensich Fotos und Abbildungen, so dass derLeser neben einem Ausflugsführer undGeschichtsbuch auch einen Bildband inden Händen hält.

Domus Antiqua HelveticaBulletin No 41, Mai 2005

Hrsg. von der Schweizerischen Vereini-gung der Eigentümer Historischer Wohn-bauten / Association Suisse des Proprié-taires de Demeures Historiques, Bern2005 – 26 Seiten A4.

Aus dem Inhalt:Haus Hüsystutz in Betelried, Renovationeines Holzhauses /Auszüge aus der aktu-ellen Judikatur zur Denkmalpflege / DieSanierung des Hausschwamms.

Das Brigantinen-Symposium auf Schloss Tirol / Il simposio sullabrigantina a Castel Tirolo

Landesmuseum Schloss Tirol Heft 3/Quaderno 3, 2004; erscheint gleichzeitigals NEARCHOS Sonderheft 9, 2004,hrsg. vom Institut für Ur- und Frühge-schichte sowie Mittelalter- und Neuzeit-archäologie der Universität Innsbruck(2004) – 216 Seiten, mit zahlreichenFarb- und sw.-Abb., Format A4.ISBN 88-901142-3-1.

Inhalt (durchgehend zweisprachig deutsch/italienisch!):Konrad Spinnler: Die Brigantine vonSchloss Tirol in ihrem archäologischenund historischen Umfeld. Harald Stadler:Die Brigantine von Schloss Tirol in ih-rem waffenhistorischen Kontext. RainerAtzbach /Anja Elser: SpätmittelalterlicheFragmente einer Plattenpanzerung ausKempten im Allgäu. Hans Werner Peine:

122 Mittelalter 10, 2005/3

werden. Die dank einer Feuersbrunst teilweise verkohl-

ten Reste der Webstühle wie auch von Fäden und Texti-

lien verhalfen zu einer zweifelsfreien Deutung und

machten entsprechende Befunde auch an anderen Orten

lesbar. Seither sind die archäologischen Belege hoch-

und spätmittelalterlicher Trittwebstühle sprunghaft

angestiegen, zu nennen sind u.a. Nachweise in Murten

FR, Reinach BL, Rheinau ZH und Ulm.6 Kaum anders

dürfte es mit den Breithaltern geschehen, die – einmal

erkannt – wohl nicht nur als Neufunde, sondern auch in

verschiedenen Funddepots zum Vorschein kommen

werden.

Abbildungsnachweise:

1a: Zeichnung Sibylle Heusser, Kantonsarchäologie Zürich. 1b: Hofer 1955, 12, Abb. 4,3 [vgl. Anm. 2].2: nach Cardon 1999, 408, Fig. 154 [vgl. Anm. 3].3: nach Cardon 1999, 308, Fig. 121 [vgl. Anm. 3].4: Martin Bachmann, Kantonsarchäologie Zürich.

Adresse der Autorin:

Dr. Renata WindlerBaudirektion Kanton Zürich, Hochbauamt, KantonsarchäologieStettbachstr. 7 8600 Dü[email protected]

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Mittelalter 10, 2005/3 123

Publikationen

Ein Blick in die Waffenkammer des Hau-ses Herbede an der Ruhr. Marco A. Leu-tenegger: Brigantinen in der Schweiz. AinMäesalu: Die archäologischen Briganti-nenfunde in der Burg Otepää, Estland.Mario Scalini: Plattenpanzer des Mittel-alters in Mittelitalien – Urkunden undarchäologische Funde im Licht derSammlungsbestände der Toskana. Chris-tian Beaufort-Spontin: Zum Brigantinen-Bestand in der Hofjagd- und Rüstkam-mer des Kunsthistorischen Museums inWien. Christa Angermann / Martina Poy-er: Konservatorische Bestandsaufnahmeder Brigantinen im KunsthistorischenMuseum in Wien. Konrad Spinnler / Harald Stadler: Eine neuerworbene Bri-gantine im Südtiroler LandesmuseumSchloss Tirol. Thomas Riffeser: Prak-tische Erfahrungen zur Herstellung undTrageweise der Brigantine.

Beiträge zur Mittelalterarchäo-logie in Österreich 20/2004

Hrsg. von der Österreichischen Gesell-schaft für Mittelalterarchäologie, Wien2004 – 223 Seiten, mit zahlreichen Ab-bildungen, Format A4.

Inhalt:Ralf Busch: Der Schatzfund von Had-dien, Gde. Wangerland, Landkreis Fries-land. Astrid Daxböck: Ein Handbüch-senfragment von der Ruine Schratten-stein, Niederösterreich. Anton Distelber-ger: Die Darstellung von sozialem Alterbei Awarinnen aus österreichischen Grä-berfeldern. Ingeborg Gaisbauer: Über-legungen zur Vorlage von Keramik ausAltgrabungen am Beispiel Wien-InnereStadt. Alfred Galik: Mittelalterliche Tier-knochen und Nachweise von Knochen-verarbeitung und Gerberei aus Hainburg,Niederösterreich. Nikolaus Hofer: «Was-serturm: Posse prolongiert» – Archäolo-gische Sondierungen im Brennpunkt derAuseinandersetzung um das geplanteNationalpark-Besucherzentrum in Hain-burg, Niederösterreich. Manfred Lehner:Die frühe Burg auf dem Deutschlands-berger Ulrichsberg (KG Hörbing, SG undVB Deutschlandsberg, Weststeiermark).Katharina Müller / Kinga Tarcsay / Hei-ke Stege: Materialanalytische Betrach-tungen zu entfärbtem Glas aus Österreich

vom Mittelalter bis zur frühen Neuzeit.Gerhard Reichhalter: Die Burg von Stie-fern in Niederösterreich. Burgenbau undHerrschaftsräume der Herren von Stie-fern-Gaaden-Arnstein. Raimund Rhom-berg: Burgen in Vorarlberg.

The Long Arm of Papal Authority

Late Medieval Christian Peripheries andTheir Communication with the Holy See,ed. Gerhard Jaritz, Torstein Jørgensen,Kirsi Salonen. Medium Aevum Quoti-dianum, Sonderband XIV (= CEU Me-dievalia 8). Bergen/Budapest/Krems 2004– 176 Seiten, broschiert, Format A5.

Medium Aevum Quotidianum 50,2004

Hrsg. von Gerhard Jaritz, Gesellschaftzur Erforschung der materiellen Kulturdes Mittelalters, Krems 2004 – 64 Seiten,broschiert, Format A5.

Inhalt:Anu Mänd: Beaver Tails and RoastedHerring Heads: Fast as Feast in Late-Medieval Livonia. Melitta Weiss Adam-son: Infants and Wine: Medieval Medi-cal Views on the Controversial Issue of Wine as Baby-Food. Register zu Me-dium Aevum Quotidianum 1 (1982)–50(2004).

Medium Aevum Quotidianum 51,2005

Hrsg. von Gerhard Jaritz, Gesellschaft zur Erforschung der materiellen Kulturdes Mittelalters, Krems 2005 – 63 Seiten,broschiert, Format A5.

Inhalt: Adrian Andrei Rusu: On the MedievalBattle Knives from Transylvania. HelmutHundsbichler: «Tanta mansuetudo inbestia». Unerwartete mediävistische Be-gegnungen mit Tieren. Elisa Heinrich:Die Ordnung und ihr Anderes? EinigeAnmerkungen zum Cross Dressing amBeispiel der Heiligen Kümmernis.

Burgenforschung aus Sachsen17/2, 2004

Beiträge zur Burgenforschung im Frei-staat Sachsen und angrenzender Gebiete,hrsg. von Heinz Müller, Deutsche Bur-genvereinigung e.V. Landesgruppe Sach-sen. Beier & Beran, ArchäologischeFachliteratur, Langenweissbach 2004 –172 Seiten, Format B4.ISBN 3-937515-10-3

Inhalt:J. Scholze: Die Festungen Torgau undKoblenz. Die neupreussische Befesti-gungsart und die Verdienste E. L. Asters.I. Grässler / Th. Schmidt: Ergebnisse bau-historischer Untersuchungen an der BurgMildenstein/Leisnig. Teil 1 – Burglehn,Vorderschloss Süd- und Nordwestflügelund der Bergfried im hinteren Schlosshof.H. Müller: Burg und herrschaftsabhängi-ger Bereich in befestigten Städten Sach-sens. G. Billig: Civitas Budusin 1002.Notwendige Bemerkungen zu neuerenVeröffentlichungen zu Bautzen und derOrtenburg aus landesgeschichtlicher undmethodischer Sicht. M. Losse: Burgenund Befestigungen des Johanniter-Or-dens auf den Dodekanes-Inseln Tilos,Chálki und Alimiá (Teil 1). J. Zeune: Hus-sitenzeitliche Wehrelemente an Burgender Hassberge. T. Durdík: Zum Vorkom-men und zur Interpretation abgerundeterEcken der böhmischen Burgen.

Helmut WindischZur Bedeutung und Errichtungvon Castrum Olber

Ein Beitrag über die Kampfhandlungender «Güssinger Fehde» 1289. Phänome-nologische Analyse traditioneller Über-lieferung und Sage. Novum Verlag, Ho-ritschon/Wien/München 2004 – 88 Sei-ten, broschiert, Format B5.ISBN 390232462-7

Es handelt sich dabei um einen heimat-kundlichen Beitrag über die Kampfhand-lungen der historischen «Güssinger Feh-de», die sich im 13. Jh. im österreichi-schen Burgenland zugetragen haben. DerAutor zieht zusätzlich Überlieferungenund Sagen eines historischen Landguts zuRate. Er geht davon aus, dass diese bei

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124 Mittelalter 10, 2005/3

Publikationen

phänomenologischer Betrachtung Auf-schluss über geschichtliche Ereignissebieten können, wodurch ein bisher un-entdeckter historischer Sachverhalt of-fenbart wird.

Monika Gisler, Markus Weidmann,Donath FähErdbeben in Graubünden

Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft.Unter Mitarbeit von Philipp Kästli, Ga-briela Schwarz-Zanetti und NicholasDeichmann (Schweizerischer Erdbeben-dienst ETHZ und Büro für Erdwissen-schaftliche Öffentlichkeitsarbeit Chur).Verlag Desertina Chur 2005 – 135 Seitenmit zahlreichen sw.- und Farbabb.ISBN 3-85637-300-4

Inhalt:Einführung / Grundwissen zum ThemaErdbeben / Übersicht über historischeErdbeben in der Schweiz und in Grau-bünden / Ausgewählte Erdbeben aus derGeschichte Graubündens / Epizentrumausserhalb, Schäden innerhalb Graubün-dens / Erdbebengefährdung und Erdbe-benrisiko in Graubünden / Anhang.

Kristina KrügerArchäologische Zeugnisse zummittelalterlichen Buch- undSchriftwesen nordwärts der Mittelgebirge

Universitätsforschungen zur prähistori-schen Archäologie, aus dem Seminar fürUr- und Frühgeschichte der UniversitätMünster, Band 91. Verlag Dr. Rudolf Habelt, Bonn 2002 – 273 Seiten Text, 24 Karten und 49 ganzseitige Tafeln.ISBN 3-7749-3158-5

Aus dem Inhalt:Archäologische Aussagemöglichkeitenund Auswertungsmethoden zur Schrift-lichkeit in ur- und frühgeschichtlichenKulturen Nord- und Mitteleuropas / Anmittelalterliche Schreibstuben und Bi-bliotheken gebundene Schriftlichkeit /Archäologisch relevante Materialgrup-pen aus dem Bereich Schrift- und Buch-wesen: Griffel, Wachstafeln, Futterale,Einbände, Buchdeckel, Buchschliessen,Buchbeschläge, Papier- und Pergament-

fragmente, Brillen, Behältnisse für Tinte,Schreibgeräte, Pritschhölzer, Lesestäb-chen, Lesezeichen, Behältnisse fürSchreibgeräte, Schreibmesser [jeweils miteigenem Kapitel und weiterführender Li-teratur]. Mit ausführlichem Fundkatalogund Zeichnungen der ausgewählten Ob-jekte.

Interdisziplinäre Studien zur europäischen BurgenforschungFestschrift für Horst WolfgangBöhme zum 65. Geburtstag

Veröffentlichungen der Deutschen Bur-genvereinigung Reihe A: Forschungen,Band 9. Hrsg. vom Europäischen Bur-geninstitut – Einrichtung der DeutschenBurgenvereinigung, Braubach 2005 –224 Seiten mit zahlreichen sw.-Abb., bro-schiert, A4.ISBN 3-927558-24-9

Inhalt:Barbara Schock-Werner: Fussbodenbe-läge auf mittelalterlichen Darstellungen.Cord Meckseper: Die Kemenate – ein«Weiberhaus». Wiedereinführung einesaufgegebenen Begriffs. Joachim Zeune:Pech gehabt. Gusserker, Gusslöcher undPechnasen. Fritz Laupichler: Das deut-sche Burgeninventar – Vom permanentenDesiderat zur konkreten Utopie. HeikoLass: Burgeninventarisation in Thürin-gen – Standard und Innovation in der ers-ten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Rein-hard Friedrich: Siedlungskundliche Stu-dien zu einer Gruppe von Burghügeln imHunsrück. Peter Ettel: Bauopfer auf Bur-gen. Neue Befunde aus Oberammerthalin Bayern und Dobin in Mecklenburg-Vorpommern. Günter Krause: Eine ver-lorene Niederungsburg aus der Ruhrauein Duisburg-Duissern und ihr topogra-phisches und historisches Umfeld. Hans-Wilhelm Heine: Anmerkungen zumKlappsiegelfragment aus der Alten BurgWarberg im Elm (Ldkr. Helmstedt). GerdStrickhausen: Die Anfänge der BurgenKönigstein und Kronberg im Taunus.Udo Liessem: Neues zur Baugeschichtedes Rheinbaus der Ballei des DeutschenOrdens in Koblenz. Jens Friedhoff: BurgReichenstein im Westerwald. Eine spät-mittelalterliche Burggründung der Her-ren von Reichenstein. Michael Losse: Die

«vesty vnd behusung by der Kilchen» inBohlingen. Anmerkungen zur Geschichteund Baugeschichte einer unbekanntenBurg im Hegau. Tomás Durdík: Schild-mauerburgen in Böhmen. Johnny deMeulemeester: Mottes castrales dans lesanciens Pays-Bas méridionaux. Un brefhistorique de la recherche. Hartmut Hof-richter: Bemerkungen zum Aufmass derBurg von Bdjni im Regierungsbezirk Ko-tayk, Armenien. Werner Meyer / Maria-Letizia Boscardin: Die Blidensteine vonSerravalle. Ein Beitrag zur Geschichte dermittelalterlichen Wurfmaschine.

Burgen und Schlösser 45, 2004/3

Zeitschrift für Burgenforschung undDenkmalpflege, hrsg. vom EuropäischenBurgeninstitut – Einrichtung der Deut-schen Burgenvereinigung e.V. (Brau-bach).

Burgenrestaurierung zwischen Romantikund Postmoderne – Teil 2. Jozséf Sisa: Vajdahunyad – ein Muster-beispiel der Burgenrestaurierung in derzweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ka-zimierz Pospiezny: Conrad Steinbrechts«Kreation» der Marienburg am Beispieldes Hochschlosses (1882 bis 1901).Dankward Leistikow: Die Restaurierungder Burg Krautheim (1888/89) in derRückschau nach einem Jahrhundert. Mo-nique Fuchs: Versuch einer Rechtferti-gung der Restaurierung der Hohkönigs-burg oder die wissenschaftlichen Prin-zipien einer Restaurierung um 1900.Michael Losse: Die «Burg» Hospelt in der Eifel. Eine «Neuschöpfung» PaulSchultze-Naumburgs an historischemOrt (1924 bis 1926) – oder: Warum dieWensburg nicht «wiederaufgebaut» wur-de. Gabriele Nina Strickhausen-Bode:Der Aufbau der Burg Stahleck bei Bacha-rach (1926 bis 1967) – Aspekte des Hei-matschutzes, der Denkmalpflege undzum Erhalt des Landschaftsbildes. KlausTragbar: Eine Kunst, die Leben in sichträgt. Gottfried Böhm und der Umbauvon Burgen. Busso von der Dollen: ZurAusstellung «Burgenromantik und Bur-genrestaurierung um 1900. Der Archi-tekt und Burgenforscher Bodo Ebhardt inseiner Zeit».

Page 47: 10. Jahrgang – 2005/3 - Burgenverein · 10. Jahrgang, 2005/3, Oktober 2005 Inhalt 81 Maja Widmer Mittelalterliches Fundmaterial aus der Stadt St. Gallen – Die Ausgrabungen in

Mittelalter 10, 2005/3

Publikationen/Vereinsmitteilungen

125

Burgen und Schlösser 46, 2005/1

Zeitschrift für Burgenforschung undDenkmalpflege, hrsg. vom EuropäischenBurgeninstitut – Einrichtung der Deut-schen Burgenvereinigung e.V. (Brau-bach).

Peter Feldmann: König Philippe Augustevon Frankreich und der Weg zur goti-schen Burg. Lorenz Frank: Der Bergfriedder Marksburg über Braubach – NeueForschungsergebnisse zur Baugeschichte.Doris Fischer: Der Bergfried der Marks-

burg – das weithin sichtbare Wahrzeichenmit Putz und Farbe.

Junges Forum Burgenforschung

Stefan Leenen: Aspekte zum Bau der Hattinger Isenburg. Tomás Karel/VilémKnoll: Vergleich ausgewählter romani-scher Ministerialburgen im Egerland. Karin Kühtreiber: Burg Dunkelstein,Stadtgemeinde Ternitz (Niederöster-reich) – Ergebnisse der archäologischenUntersuchungen eines hochmittelalterli-chen Adelssitzes. Patrick Schicht: NeueErgebnisse zur Baugeschichte der Burg

Hardegg, Niederösterreich. Gábor Tom-ka: Topographische Verlagerung der mit-telalterlichen Burg und frühneuzeitlichenFestung Szendrö in Ostungarn.

Aus aktuellem Anlass: Der Brand der

Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek

Hermann Wirth: Ein Schloss für Bücher– Die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothekin Weimar. Gerd Geburtig: Der Brand der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothekin Weimar.

Vereinsmitteilungen

Jahresversammlung 2005 in Zug

Die 78. Jahresversammlung des Schwei-zerischen Burgenvereins fand am Wo-chenende des 27./28. August 2005 in Zugund Umgebung statt. Die statutarischeMitgliederversammlung am Samstag-nachmittag konnte im prächtigen Ratsaal

des Rathauses durchgeführt werden, woanschliessend Frau Landammann Bri-gitte Profos-Meier begrüssende Worte anuns richtete und zu einem Apéro einlud. Das wissenschaftliche Programm wurdeganz durch Mitarbeitende der Kantons-archäologie Zug gestaltet. Den Auftaktmachte am Samstagvormittag, nach der

Begrüssung durch den Kantonsarchäolo-gen Dr. Stefan Hochuli, ein instruktiverVortrag von Dr. Adriano Boschetti-Ma-radi, in dem er Stadtgeschichte und Sied-lungsentwicklung von Zug von den An-fängen bis in die Frühe Neuzeit umriss.Diesem ersten Einblick folgte am Nach-mittag eine interessante Führung, die

Burg Zug Ostfassade. Vor dem Huwilerturm.

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Vereinsmitteilungen

126 Mittelalter 10, 2005/3

durch Eva Roth Heege und wiederumdurch Adriano Boschetti-Maradi bestrit-ten wurde. Sie führten uns durch die Alt-stadt, zur Burg, zur Kirche St. Oswaldund entlang der äusseren Stadtbefesti-gung zur Anhöhe Löberen, wo wir einenschönen Blick über die Altstadt und denZugersee geniessen konnten. Zugleichwar von dort aus die Lage der Stadt her-vorragend zu erkennen.Die Exkursion am Sonntag führte nachSt. Andreas bei Cham und zum AltenSchloss Buonas, zwei Anlagen, denenmanches gemeinsam ist. Beide Anlagengehen in ihrem Kern auf eine mittelalter-liche Burg zurück und waren bis vor we-nigen Jahren bewohnt. Zudem sind beideidyllisch auf einer Halbinsel, in einemgrossen Park gelegen und befinden sichnicht in öffentlichem Besitz. Während imFall von Buonas, heute in Besitz der Roche, durch den Bau eines neuen Aus-bildungszentrums der Roche in der Nähedes Schlosses eine «Verschnaufpause» fürdie Suche nach einer zukünftigen Nutzungdes Alten Schlosses gefunden werdenkonnte, steht in St. Andreas die Bewilligungeines Gestaltungsplanes durch die Ge-meinde an. Er beinhaltet u.a. einen Neubauim Graben des ehem. Städtchens und eineTiefgarage vor dem Schloss, beides massiveEingriffe in die historische Substanz. LautBesitzer sind sie aber für die längerfristigeFinanzierung des Unterhalts von Schlossund Park notwendig. Zudem ist eine Re-novation des Schlosses vorgesehen. Auf der Landzunge St. Andreas liegt hin-

ter einem Abschnittgraben das Areal desehemaligen Städtchens und am Ende desSporn, nochmals durch einen Grabenabgetrennt, das Schloss. Nach einer Ein-führung durch Adriano Boschetti-Mara-di führte uns der Besitzer durch den In-nenhof des Schlosses und Teile des Erd-geschosses sowie durch den wunderbarenenglischen Park. Von besonderem Inter-esse sind die Umbauten aus der Zeit desHistorismus, die unter den damaligenBesitzern Page, Eigentümer der «Anglo-Swiss Condensed Milk Company»,1903–1906 durch den Architekten Da-gobert Keiser in hoher Qualität ausge-führt wurden. Passend zu diesem Besuchin St. Andreas nahmen wir das Mittages-sen in der nahe gelegenen «Milchsüdi» inCham ein, einem Fabrikationsgebäudeder genannten Firma, die 1905 als grosseSchwester mit der Nestlé fusionierte. Details dieser interessanten Firmenge-schichte erläuterte Eva Roth Heege.Eine Schifffahrt führte am Nachmittagvon Cham nach Risch, vorbei an derHalbinsel Buonas. Zuvor allerdings wareine kurze «Kneippkur» angesagt. WegenHochwassers mussten wir durchs Wasserzur Schiffsanlegestelle waten. Für jene, die keine nassen Füsse wollten, hieltenMitarbeiter der Kantonsarchäologie ZugGummistiefel bereit.In Risch folgte ein kurzer Besuch der inprächtiger Aussichtslage über dem Zu-gersee erbauten Pfarrkirche St. Verena,wo im benachbarten Beinhaus ein ein-drückliches Bild eines Schiffsuntergangs

bei der Halbinsel Buonas aus dem Jahr1817 zu sehen war. Zweiter Höhepunkt und Abschluss derausgezeichnet organisierten Exkursionwar der Besuch der Halbinsel Buonas.Dort empfing uns Frau Iten-Baumann,die Leiterin des 2002 eröffneten Roche-Forums. Vorbei am schlichten Bau des2000/01 errichteten Ausbildungszen-trum führte der Spaziergang durch denenglischen Park zum Alten Schloss Buo-nas, das im Kern noch ins Hochmittel-alter zurückgeht. Dank des Neubaus desAusbildungszentrums in angemessenemAbstand zum Schloss konnten der Nut-zungsdruck von dieser historischen An-lage genommen und gleichzeitig die Be-dürfnisse der Roche erfüllt werden.Mit diesen zwei Führungen in St. An-dreas und Buonas wurden uns nicht nurAnlagen in herrlichen Parkanlagen ge-zeigt, sondern zugleich instruktive Ein-blicke in aktuelle Probleme der Denk-malpflege vermittelt.

Renata Windler

Der Landungssteg ist unter Wasser – Kneipp. Schloss Buonas.

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Mittelalter 10, 2005/3 127

Vereinsmitteilungen

Vorstand für das Jahr 2005

Präsidentin:Dr. Renata WindlerKantonsarchäologie, 8090 ZürichTel. 043 343 45 [email protected]

Vizepräsident:Urs Clavadetscher, lic. phil.Archäologischer Dienst Kanton Graubünden, Schloss Haldenstein, 7023 HaldensteinTel. 081 354 94 [email protected]

Hansjörg FrommeltLandesarchäologie Liechtenstein, Postfach 417, FL-9495 TriesenTel. 00423 236 75 [email protected]

Quästor:Dr. Martin BaumgartnerTreuhandgesellschaft BK+P, Balderngasse 9, Postfach, 8039 ZürichTel. 044 213 69 [email protected]

Redaktor Zeitschrift, Website undSekretariat:Thomas Bitterli, lic. phil.Schweizerischer Burgenverein, Blochmonterstrasse 22, 4054 BaselTel. 061 361 24 44Fax 061 363 94 [email protected]

Weitere Vorstandsmitglieder:Dr. Elisabeth CrettazLe Forum, 3961 ZinalTel. 027 475 20 [email protected]

Dr. Daniel GutscherArchäologischer Dienst des KantonsBern, Eigerstr. 73, 3011 BernTel. 031 633 55 [email protected]

Dr. Martin Pestalozzi Stadtmuseum Aarau, Schlossplatz 23,5000 Aarau(neu gewählt am 27.8.2005)

Dr. Hans Rutishauser-LöhrerDenkmalpflege Graubünden, Loestr. 14,7001 ChurTel. 081 257 27 [email protected]

Dr. Jürg SchneiderCarl-Spitteler-Str. 71, 8053 ZürichTel. 044 422 25 [email protected]

Zürcher Vortragreihe

27. Oktober 2005Dr. Oliver Landolt, Staatsarchiv Schwyz

«Umb gemainer statt nutzes willen ...»

Öffentliche Finanzhaushalte spätmittel-alterlicher Städte unter besonderer Be-rücksichtigung des Bauwesens. Vielespätmittelalterliche Städte hatten mit Fi-nanzproblemen zu kämpfen. Vor allemKriege, aber auch die Möglichkeit desErwerbes territorialer Herrschaften imstädtischen Umland oder aber auch diekommunale Bautätigkeit konnten denFinanzhaushalt einer Kommune ausser-ordentlich stark belasten. Anhand desBeispieles der spätmittelalterlichen StadtSchaffhausen soll unter dem Beizug wei-terer Städtebeispiele ein Einblick in diestädtische Finanzverwaltung gegebenwerden, wobei insbesondere auch dieFinanzierung der kommunalen Bautätig-keit einer speziellen Betrachtung unter-zogen werden soll.

8. Dezember 2005Dr. Daniel Gutscher, ArchäologischerDienst des Kantons Bern

Vom Baubefund zur virtuellen

Rekonstruktion

Bauforschung an Burgen im Kanton Bern

In den vergangenen Jahren hatte die fürdie Burgenarchäologie und für die Bur-gendenkmalpflege zuständige Mittelal-terabteilung des Archäologischen Diens-tes des Kantons Bern Gelegenheit, ver-schiedene Bauwerke zu inventarisieren,aufzunehmen, bauarchäologisch zu ana-lysieren und zu konservieren. Die Bünde-lung aller Aufgaben unter einer Dienst-stelle geht mit der Last zusätzlicherArbeiten einher, birgt jedoch auch dieChance, sämtliche Erkenntnisse über ei-nen Bau in eine einzige Dokumentationzusammenfliessen zu lassen. Das Projektist eine Chance für aufwändigere Analy-sen von dokumentierten Bauwerken undsogar für computergestützte Rekonstruk-tionen im 3-D-Modell. Die Beamerprä-sentation stützt sich auf neueste BernerBeispiele, u.a. die Felsenburg in Bern so-wie den Restiturm in Meiringen.

26. Januar 2006Prof. Dr. Max Schiendorfer, UniversitätZürich

Die Zürcher Literaturszene

im 13. und 14. Jahrhundert

Obschon namentlich im Zuge der Refor-mation viele Quellen mittelalterlicherDichtung verloren gingen, lässt sich fürden Zeitraum von ca. 1270 bis 1350 einebeachtliche Zürcher Buchproduktionnachweisen. Deren Glanzpunkt stellt na-türlich der in seiner Art einmalige CodexManesse dar, doch haben hiesige Schreib-werkstätten verschiedene weitere Bücherhinterlassen, die sich ihm würdig zur Seite stellen lassen. Die zentralen Werkehöfischer Epik finden sich darunter eben-so wie jene der literarischen Chronistikund geistlichen Dichtung. Ausgehendvon diesen Quellen, soll die Skizze einer«literarischen Topographie» des spät-mittelalterlichen Zürich versucht wer-den.

Bildqualität bei SBKAM 31

Bei der Ende Juni verschickten Jahres-gabe «Gesicherte Ruine oder ruinierteBurg? – Erhalten, Instandstellen, Nut-zen» ist die Bildqualität gewisser Bil-der leider ungenügend. Der Vorstanddes Schweizerischen Burgenvereins be-dauert diese in der Prepressstufe undbei der Druckbegleitung entstandenenbzw. übersehenen Fehler sehr und istdarauf bedacht, dass die zukünftigenPublikationen wieder mit der gewohnthohen Bildqualität erscheinen werden.

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Veranstaltungen/Vereinsmitteilungen

128 Mittelalter 10, 2005/3

Vereinsmitteilungen

20. Juni 2006

Tiere als Symbol und Ornament

Zur Symbolik der Kapitelle im Kreuz-gang des Grossmünsters

Führung: Prof. Dr. Paul Michel, Univer-sität Zürich

Sind die in mittelalterlichen Kirchen an-gebrachten, oft grotesken Figuren sorg-lose Spiele eines phantastischen Humorsoder Ausdruck eines durchdachten sym-bolischen Programms? Wie liesse sichherausfinden, was die merkwürdigenTiere, Monstren, die einander verschlin-genden oder ineinander verschlungenenWesen im Einzelnen bedeuten? Es sollenzunächst einige Missverständnisse ausge-räumt werden. Dann wollen wir histori-sche Zugänge zur Symbolik erörtern(mittelalterliche Naturkunde; Bibelausle-

gung nach dem mehrfachen Schriftsinn;Bilder als Lektüre für Laien), derenmögliche Ausschlusskraft wir dann vorOrt anhand der Kapitelle im Ende des12. Jahrhunderts errichteten Kreuzgangdes Zürcher Grossmünsters ausprobie-ren.

Die Vorträge finden jeweils Donnerstagum 18.15 Uhr in Hörsaal der Uni Zürich-Zentrum statt.

Gäste sind herzlich willkommen. Die Ver-anstaltungen sind unentgeltlich. Dr. Renata Windler, Tel. 043 343 45 20.Siehe auch: www.burgenverein.ch

Jahresprogramm 2005–2006

15. Oktober 2005Exkursion zur Burg Schenkenberg

6. Mai 2006 Frühlingsexkursion nach Brugg (Stadt,Castellum) und Königsfelden. Verant-wortlich: Jürg Schneider

20. Mai 2006Exkursion Bauplastik Grossmünster Zü-rich (mit Prof. Paul Michel)

24. Juni 2006 Jugendtag in Hallwil. Besammlung um13 Uhr am Bahnhof Boswil, Fussmarschzur Burg, ausführliche Führung durch dieBurg. Verantwortlich: Jürg Schneider, ev.Martin Pestalozzi

26. August 2006 Generalversammlung in Neuenburg

7. Oktober 2006 Herbstexkursion, Ziel noch offen

Eindrücke vom Burgentag auf Gutenberg, Balzers FL, am Samstag, 17. September 2005

Marktzelte im Burghof.

Die Gruppe «Freywild» bereitet sich für einen Schaukampf

mit Schwertern vor.

Mit hungrigem

Blick schaut

der Bettler in

den dampfenden

Kochtopf.

Vereinsstand.

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* Nur noch wenige Exemplare bei der Geschäftsstelle an Lager.

Band 1, 1974Werner Meyer. Alt-Wartburg im Kanton Aargau. Bericht überdie Forschungen 1967

Band 2, 1975 (vergriffen)Jürg Ewald (u.a). Die Burgruine Scheidegg bei Gelterkinden.Berichte über die Forschungen 1970–1974

Band 3, 1976*Werner Meyer (u.a.). Das Castel Grande in Bellinzona. Berichtüber Ausgrabungen und Bauuntersuchungen von 1967

Band 4, 1977 (vergriffen)Maria-Letizia Boscardin / Werner Meyer. Burgenforschung in Graubünden. Die Grottenburg Fracstein und ihre Ritz-zeichnungen. Die Ausgrabungen der Burg Schiedberg

Band 5, 1978*Burgen aus Holz und Stein, Burgenkundliches Kolloquium Basel 1977 – 50 Jahre Schweizerischer Burgenverein. Beiträge von Walter Janssen, Werner Meyer, Olaf Olsen, Jacques Renaud, Hugo Schneider, Karl W. Struwe

Band 6, 1979 (vergriffen)Hugo Schneider. Die Burgruine Alt-Regensberg im KantonZürich. Bericht über die Forschungen 1955–1957

Band 7, 1980 (vergriffen)Jürg Tauber. Herd und Ofen im Mittelalter. Untersuchungenzur Kul-turgeschichte am archäologischen Material vornehm-lich der Nordwestschweiz (9.–14. Jahrhundert)

Band 8, 1981 (vergriffen)Die Grafen von Kyburg. Kyburger Tagung 1980 in Winter-thur. Beiträge von Heinz Bühler, Adolf Layer, Roger Sablonier,Alfred Häberle, Werner Meyer, Karl Keller, Ferdinand Elsener,Dietrich Schwarz, Hans Kläui, Jakob Obrecht

Band 9/10, 1982Jürg Schneider (u.a.). Der Münsterhof in Zürich. Bericht überdie vom städtischen Büro für Archäologie durchgeführtenStadtkernforschungen 1977/78

Band 11, 1984Werner Meyer (u.a.). Die bösen Türnli. Archäologische Beiträge zur Burgenforschung in der Urschweiz

Band 12, 1986 (vergriffen)Lukas Högl (u.a.). Burgen im Fels. Eine Untersuchung der mittelalterlichen Höhlen-, Grotten- und Balmburgen in der Schweiz

Band 13, 1987Dorothee Rippmann (u.a.). Basel Barfüsserkirche. Grabungen 1975–1977. Ein Beitrag zur Archäologie und Geschichte der mittelalterlichen Stadt

Band 14/15, 1988Peter Degen (u.a.). Die Grottenburg Riedfluh Eptingen BL.Bericht über die Ausgrabungen 1981–1983

Band 16, 1989*Werner Meyer (u.a.). Die Frohburg. Ausgrabungen 1973–1977

Band 17, 1991Pfostenbau und Grubenhaus – Zwei frühe Burgplätze in derSchweiz. Hugo Schneider: Stammheimerberg ZH. Bericht über die Forschungen 1974–1977. Werner Meyer: Salbüel LU.Bericht über die Forschungen von 1982

Band 18/19, 1992Jürg Manser (u.a.). Richtstätte und Wasenplatz in Emmen-brücke (16.–19. Jahrhundert). Archäologische und historischeUntersuchungen zur Geschichte von Strafrechtspflege undTierhaltung in Luzern

Band 20/21, 1995Georges Descœudres (u.a.). Sterben in Schwyz. Beharrung und Wandel im Totenbrauchtum einer ländlichen Siedlungvom Spätmittelalter bis in die Neuzeit. Geschichte – Archäo-logie – Anthropologie

Band 22, 1995Daniel Reicke. «von starken und grossen flüejen». Eine Untersuchung zu Megalith- und Buckelquader-Mauerwerk an Burgtürmen im Gebiet zwischen Alpen und Rhein

Band 23/24, 1996/97Werner Meyer (u.a.). Heidenhüttli – 25 Jahre archäologischeWüstungsforschung im schweizerischen Alpenraum

Band 25, 1998Christian Bader. Burgruine Wulp bei Küsnacht ZH

Band 26, 1999Bernd Zimmermann. Mittelalterliche Geschossspitzen. Typologie – Chronologie – Metallurgie

Band 27, 2000Thomas Bitterli / Daniel Grütter. Burg Alt-Wädenswil – vom Freiherrenturm zur Ordensburg

Band 28, 2001Burg Zug. Archäologie – Baugeschichte – Restaurierung

Band 29, 2002Wider das «finstere Mittelalter» – Festschrift Werner Meyerzum 65. Geburtstag

Band 30, 2003Armand Baeriswyl. Stadt, Vorstadt und Stadterweiterung im Mittelalter. Archäologische und historische Studien zum Wachstum der drei Zähringerstädte Burgdorf, Bern undFreiburg im Breisgau

Band 31, 2004 (Juni 2005)Gesicherte Ruine oder ruinierte Burg? Erhalten, Instandstellen, Nutzen

PUBLIKATIONEN DES SCHWEIZERISCHEN BURGENVEREINS

Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters

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SchweizerischerAssociation Suisse

Associazione SvizzeraAssociaziun Svizra

Burgenvereindes Châteaux fortsdei Castellida Chastels

ISSN 1420-6994

Mittelalter · Moyen Age ·Medioevo · Temp medieval,die Zeitschrift des Schweize-rischen Burgenvereins, veröffentlicht Ergebnisseaktueller Forschungen zurKulturgeschichte undArchäologie des Mittelaltersin der Schweiz. Schwer-punkte bilden die Burgen-forschung, Siedlungsarchäo-logie sowie Untersuchungenzur mittelalterlichen Sach-kultur.

Mittelalter · Moyen Age ·Medioevo · Temp medieval.La revue de l’AssociationSuisse Châteaux forts publie les résultats d’étudesmenées en Suisse dans le domaine de l’archéologieet de l’histoire médiévales.Les travaux de castellologieet d’archéologie des habitats,ainsi que les études relativesà la culture matérielle,constituent ses principauxdomaines d’intérêt.

Mittelalter · Moyen Age ·Medioevo · Temp medieval,la rivista dell’AssociazioneSvizzera dei Castelli, pub-blica i risultati delle ricercheattuali in Svizzera nel campodella storia della cultura edell’archeologia del medio-evo. I punti focali sono laricerca concernente i castelli,le indagini archeologichedegli insediamenti comeanche lo studio della culturamedioevale.

Mittelalter · Moyen Age ·Medioevo · Temp medieval,la revista da l’AssociaziunSvizra da Chastels, publi-tgescha ils resultats da perscrutaziuns actualasdavart l’istorgia culturala el’archeologia dal tempmedieval en Svizra. Ilsaccents da la revista èn laperscrutaziun da chastels,l’archeologia d’abitadis e las retschertgas davart la cultura materiala dal tempmedieval.