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NEUE 4 ZEITUNG Adress- aufkleber Aus dem Inhalt NZ aktuell S.2 Aus dem OHM-Gästebuch „Hindenburg“ ade? Bundestagswahl 2005 S. 3 Direktkandidaten im WK Nienburg-Schaumburg Preußenausstellung S. 4/5 Vom Kurfürsten zum König in Preußen: Friedrich I. Zucht und Ordnung: Der Soldatenkönig Lebendiges Museum S. 6 Exkursion nach Leipzig Präsentationen S. 7 Blick in die Ausstellungen Kirche S. 8 Der deutsche Papst Wissenschaft S. 9 Der Philosoph der Pflicht: Immanuel Kant Termine S.10 „OHM-Club“, Gliederungen Kulinaria S.11 Schlesisches Himmelreich Partnerschaft S.12 Symposium „Franzosenzeit“ Aus der Geschichte von Bar- tenstein und Nienburg Museum künftig auch Ostdeutsches Kultur-und Informationszentrum Neues Domizil für das OHM -nt. Elf Jahre im Traufenhaus gehen zu Ende. Der Hauseigentümer kann die Immobilie nicht halten und muß veräußern. Das OHM hätte sich gern dieses Domizil erhalten, wäre auch zum Kauf bereit gewesen. Doch die Forderung übersteigt alle Möglichkeiten. So steht Abschied an. Das wird allen schwer, die mit Engagement das Traufenhaus zur Heimat für Geschichte und Kultur der ehemaligen Ostprovinzen des Reiches und der Siedlungsgebiete der Deutschen werden lie- ßen. Da steckt nicht nur Geld, da steckt Herzblut drin. Und inves- tieren konnte man, denn man wußte sich nach der schriftlichen Bekundung des Hausherrn sicher, auch für die Zukunft das Trau- fenhaus als Museum nutzen zu können. Das OHM wird als „Ostdeutsches Historisches Museum“ auch in Zukunft bestehen. Vielfältige Würdigung der Präsentationen, ho- he Akzeptanz der Veranstaltungen, breite Anerkennung der der Völkerverständigung dienenden Kontaktpflege in die alte Heimat und großes Besucherinteresse bei steigenden Mitgliederzahlen ge- ben Anlaß genug, weiter zu machen in einem anderen, ebenso geeigneten Gebäude, gut erreichbar und groß genug, sich weiteren Aufgaben zu stellen. Aus anfänglicher Not wird Tugend. In der Planung: Das Museum soll künftig der norddeutschen Region zugleich „Ostdeutsches Kultur- und Informationszentrum“ sein. OHM – Glück auf! Das OHM hat einen festen Platz im Nienburger Kulturleben. Gespräch über einen neuen Standort für des Museum: OHM-Chef Dieter Lonchant, 1. stellv. Bürger- meister Rolf Warnecke und OHM-Schatzmeister, Ratsherr Werner Hoffmann.

Neue Zeitung Nr. 15 4. Jahrgang 2005

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Informationen des Ostdeutschen Heimatmuseums

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Page 1: Neue Zeitung Nr. 15  4. Jahrgang 2005

NEUE 4

ZEITUNG

nebenberuflich Schlesier“ - eine Idee: Nienburg brauct

ein Museum für die Heimat im Osten. Kurzer Hand

kaufte er das gerade verfügbare historische Traufen-

haus in der Weserstraße und zusammen mit Dieter

Lonchant, seit Jahrzehnten der Geschichte und Kultur

der Vertreibungs- und Siedlungsgebiete der Deutschen

verbunden, ging es an die Arbeit. Nach Gründung des

Trägervereins öffnete im Herbst 1996 das „Ostdeut-

sche Heimatmuseum“ (OHM). Nach 10 Jahren ist die

anfängliche „Heimatstube“ nun zum öffentlich aner-

kannten historischen Museum gewachsen, das zugleich

als Zentrum grenzüberschreitender Kulturarbeit weit-

hin Anerkennung findet. In über drei Geschossen prä-

sentieren sich Hinterpommern, Ostbranden-

burg/Preußen, Ost-West-preußen, Danzig, Schlesien

sowie das Sudetenland mit den Siedlungsgebiete von

Deutschen in Osteuropa, Asien und Übersee.

Trotz beengtem Raum werden vielfältigste Exponate

aus Geschichte und Kultur gezeigt, darunter Volks-

trachten, Uniformen, Dokumente, Bilder, Landkarten,

Porzellane, sowie Glas- und Handwerkskunst. Vorträ-

ge und Kulturveranstaltungen ergänzen das Angebot.

Einmalig in Niedersachsen entsteht dieser Tage

Adress-

aufkleber

Aus dem Inhalt NZ aktuell S.2

Aus dem OHM-Gästebuch

„Hindenburg“ ade?

Bundestagswahl 2005 S. 3

Direktkandidaten im WK

Nienburg-Schaumburg Preußenausstellung S. 4/5

Vom Kurfürsten zum König

in Preußen: Friedrich I.

Zucht und Ordnung:

Der Soldatenkönig Lebendiges Museum S. 6

Exkursion nach Leipzig

Präsentationen S. 7 Blick in die Ausstellungen

Kirche S. 8

Der deutsche Papst

Wissenschaft S. 9

Der Philosoph der Pflicht:

Immanuel Kant

Termine S.10

„OHM-Club“, Gliederungen

Kulinaria S.11

Schlesisches Himmelreich

Partnerschaft S.12

Symposium „Franzosenzeit“

Aus der Geschichte von Bar-

tenstein und Nienburg

Museum künftig auch Ostdeutsches Kultur-und Informationszentrum

Neues Domizil für das OHM

-nt. Elf Jahre im Traufenhaus gehen zu Ende. Der Hauseigentümer

kann die Immobilie nicht halten und muß veräußern. Das OHM

hätte sich gern dieses Domizil erhalten, wäre auch zum Kauf bereit

gewesen. Doch die Forderung übersteigt alle Möglichkeiten. So

steht Abschied an.

Das wird allen schwer, die mit Engagement das Traufenhaus zur

Heimat für Geschichte und Kultur der ehemaligen Ostprovinzen

des Reiches und der Siedlungsgebiete der Deutschen werden lie-

ßen. Da steckt nicht nur Geld, da steckt Herzblut drin. Und inves-

tieren konnte man, denn man wußte sich nach der schriftlichen

Bekundung des Hausherrn sicher, auch für die Zukunft das Trau-

fenhaus als Museum nutzen zu können.

Das OHM wird als „Ostdeutsches Historisches Museum“ auch in

Zukunft bestehen. Vielfältige Würdigung der Präsentationen, ho-

he Akzeptanz der Veranstaltungen, breite Anerkennung der der

Völkerverständigung dienenden Kontaktpflege in die alte Heimat

und großes Besucherinteresse bei steigenden Mitgliederzahlen ge-

ben Anlaß genug, weiter zu machen – in einem anderen, ebenso

geeigneten Gebäude, gut erreichbar und groß genug, sich weiteren

Aufgaben zu stellen.

Aus anfänglicher Not wird Tugend. In der Planung: Das Museum

soll künftig der norddeutschen Region zugleich „Ostdeutsches

Kultur- und Informationszentrum“ sein. OHM – Glück auf!

Das OHM hat einen festen Platz im Nienburger Kulturleben. Gespräch über einen

neuen Standort für des Museum: OHM-Chef Dieter Lonchant, 1. stellv. Bürger-

meister Rolf Warnecke und OHM-Schatzmeister, Ratsherr Werner Hoffmann.

Page 2: Neue Zeitung Nr. 15  4. Jahrgang 2005

Seite 2 NEUE ZEITUNG 4. Jahrg. 2005/15

Wir begrüßen

als

neue Mitglieder Siegfried Brandstäter (Hamburg), Paul Brentzke

(Steyerberg), Emil und Erika Dietrich (Rehburg-

Loccum), Lieselotte Franz (Liebenau), Horst Herse

(Landesbergen), Heinz Schellin (Lemke) und Chris-

tel Barg, Wilma (Thea) Baschko, Rosemarie Gall,

Ilse Heppner, Lucie Huck-Peters, Irma König,

Helmut Koscielniak, Helene Langrehr, Gertrud

Losanski, Ilse Paetsch, Hildegard Pontow, Ursula

Reder, Michael Rehag, Gertrud Schmidt, Elke

Schorn, Ilse Schulz, Dr. Michael Skupas, Elfriede

Stürzbecher, sowie Elly Thoms (alle Nienburg).

+ NZ aktuell +++ NZ aktuell +++ NZ aktuell +

+++ „Hindenburg“

ade? Nienburg. Weil der von Lehrern dominierten

Gesamtkonferenz des „Hindenburg-Gymnasi-

ums“, entgegen der deutlichen Mehrheit von

Eltern und Schülern die Person des ehemaligen

Reichspräsidenten nicht genehm ist, soll sein

Name gelöscht werden. Begründung: Negative

Einflüsse Hindenburgs auf den Demokratisie-

rungsprozeß in der Weimarer Republik. Der

Stadtrat will hierzu im September entscheiden.

Interessant ist es, ob die unsere demokratische

Ordnung ausmachenden Werte von Mehrheits-

willen und Minderheit Berücksichtigung finden

Redaktion Dieter Lonchant

Gastkommentar Leo Warner

Korrektur Inge Koslowski Auflage 700 Expl.

Anschrift:

NEUE ZEITUNG Weserstr. 5, 31582 Nienburg Tel. / Fax: 05021 / 91 15 63

Die in Leserbriefen oder im Gastkommentar vertretenen

Meinungen decken sich nicht

unbedingt mit der Auffassung der Redaktion

Nächste Ausgabe Nov. 2005.

Zu sehen im OHM, Abt. 12/06 – Gemälde: „Hindenburg

an der Marienburg“ (nach Professor Hugo Vogel)

„ ... Eine großartige Ausstellung zur Geschichte und

Kultur des historischen Ostens ...“

Siefried Sieg, Bochum

Bundessprecher der LM Westpreußen

„ ... Der Ausstellung, ihrer Ideen und ihrer Verwirk-

lichung das allergrößte Lob ...“

Gregor Ritter, Nienburg

Leiter einer privaten Sammlung

Page 3: Neue Zeitung Nr. 15  4. Jahrgang 2005

ZweiMitglieder -Bunüestcrgsws$fzooI

kandidierenim Wahlkreis

Nienburg-Schaumburg

Ilermann Bartels (CDU), 43 Jahre, ledig,Controller bei T-Mobile, Hauptfeldwebel der

^'eserve, Bürgermeister der Gemeinde Rode-wald, Mitglied im Gemeinde- und Samtge-meinderat Steimbks, stellv. Samtgemeinde-bürgermeister, Kreistagsmitglied, Finanzpoli-tischer Sprecher der CDU-Fraktioru Mitgliedim Jugend- und Sportausschuß - Stellv. Kreis-vorsitzender der CDU. Mitelied im OHM.

Diskutierten mit Olilv[-Mitgliedern auf der Mitarbeiterkonferenzam 7. Juli im Traufenhaus (v.I..n.r.): Bundestagskandidat Her-mann Bartels (CD[I), Rudolf Götz (MdL) Beauftragto desNiedersächsischen Innenministeriums für Heimatvertriebene undFltichtlinge urd Landtagsabgeordneter Kaßten Heineking.

Sebastian Edathy (SPD),36 Jahre, ledig, Sozialwissen-schaftler (M.A.), seit 1998MdB, Mitgl. des Vorstandesder SPD-Bundestagsfraktiorlstellv. Sprecher im Innenaus-schuß, Sprecher der SPD imKuratorium der Bundeszen-trale f pol. Bildg., Vors. derArbeitsgr.,,R.echtsextremis-mus und Gewalt", Vors. derdeutsch-indischen Padamen-tariergruppe, Mitglied: BeiratVolksbund Deutsche Kriegs-gräberfürsorge, Gewerk-

hn OHM-Club als Refere,nt dabei: SPD-Bundestagsabgeordneter Sebastian Edathy. schaft ver.di, AWO, Sozial-Thma eines seiner Dia-Vorfräge nach einer Ostasienreise: ,,Indien - lockende Fe,me", verb. Dtschl., Mitgl. im OHM

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Page 4: Neue Zeitung Nr. 15  4. Jahrgang 2005

Seite 4 NEUE ZEITUNG 4. Jahrg. 2005/15

Vom Kurfürsten

zum

König in Preußen

Die Ausstellung: Von Schwertbrüdern, Fürsten und Majestäten –

Herrscher im Preußenland“ führt durch Geschichte und Kultur der dem

Staat Preußen angehörigen Provinzen. Sie macht fest an den Herrschern,

ihrem Umfeld und herausragenden Geschehnissen. Die NZ beschreibt

weitere Kapitel aus der Sonderausstellung des OHM.

Kapitel 3: Des Großen Kurfürsten Nachfolger Kurfürst Friedrich III.

(1657-1713) vermochte dessen selbständige Politik nicht fort-

zusetzen. Doch krönte er sich selbst am 18. Januar 1701 in

Königsberg zum „König in Preußen", da er im Herzogtum

Preußen, das nicht zum alten Deutschen Reich gehörte, die

volle Souveränität besaß. Er führte fortan den Namen König

Friedrich I. Zugleich stiftete er den „Schwarzen Adlerorden“,

der nur an „allerhöchste Persönlichkeiten“ verliehen wurde.

Friedrich förderte Geisteswissenschaften (Gottfried Wilhelm

Leibnitz), Kultur, Bildhauerei und Baukunst (Andreas

Schlüter). 1694 gründete er die Universität Halle und die

Akademie der Künste in Berlin, 1700 die Berliner Akademie

der Wissenschaften. Friedrich der Große schrieb über seinen

Großvater mit philosophischer Ironie: „Friedrich III. schmei-

chelte nur das Äußere an der Königswürde, der Prunk, die

Repräsentation und eine gewisse verkehrte Eigenliebe.“

Red.

Im OHM: Abt. 12 / S 09 – Druck - Huldigung mit

Glückwunschadresse des Berliner „Schutzjuden“

Wolff Brandes. Die Adresse entstand anläßlich der

Krönung in Königsberg (Aquarell auf Pergament).

Im OHM zu sehen: Abt 12 / S 10 Druck

Friedrich der I. „König in Preußen“

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4. Jahrg. 2005/15 NEUE ZEITUNG Seite 5

Zucht und Ordnung

Kapitel 4:

König Friedrich Wilhelm I. (1688-1740) schuf in

Heerwesen und Verwaltung die Dauerhaften Grund-

lagen der künftigen preußischen Großmacht. Das Heer,

das der Mittelpunkt des Staates wurde, brachte der

Soldatenkönig auf 83.000 Mann. Das geschah teils

durch Werbung außer Landes, teils durch die inlän-

dische Militärverfassung, das „Kantonreglement“ von

1733, den Vorläufer der Wehrpflicht, das bis 1807

Geltung hatte und durch die die Regimenter ihren

Mannschaftsstand ergänzten. Der preußische Landadel

stellte die Offiziere.

Von Schweden gewann Friedrich Wilhelm 1720

Vorpommern bis zur Peene.

Die Verwaltung wurde im Geist strenger Ordnung und

Sparsamkeit ausgebaut. Die Beamten erzog der König

zu unbedingter Pflichttreue. Das dem Monarchen nach-

gesagte plumpe Banausentum verdunkelt einseitig sein

Portrait.

Neben seiner Härte bei der Staatswerdung Preußens war

bei Hof Pietismus angesagt (Paul Gerhardt, ev.

Geistlicher und Dichter von 134 Kirchenliedern – u. a.

„Befiel du deine Wege ...“, 1607-1676).

Seinen Sohn Friedrich (später „Friedrich der Große“)

erzog der König mit unerbittlicher Strenge.

Abt. 12/02: Die

Grenadiermütze

des 1. und 2.

Bataillons, Er-

stes Grenadier-

regiment zu

Fuß (1894/96)

sollte an die

Riesengrena-

diere Friedrich

Wilhelms I.,

des „Soldaten-

königs“, erin-

nern.

Im OHM zu sehen Abt. 12 / W 03: Druck – König Friedrich Wilhelm I. „Der

Soldatenkönig“ nach einem Gemälde von Antoine Pesne. Er legte den

preußischen Staatsschatz an, der bei seinem Tod 8 Millionen Taler betrug. Red

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Page 6: Neue Zeitung Nr. 15  4. Jahrgang 2005

Seite 6 NEUE ZEITUNG 4. Jahrg. 2005/15

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Nach Leipzig - der bedeutendsten Stadt in Mittel-

deutschland, die um 1015 an der Stelle des alten

slawischen Fischerdorfes „Lipa“ (Linde) errichtet

wurde, führte am 19. Juli die diesjährige Sommer-

Exkursion des OHM, an der 30 Mitglieder teilnah-

men. Durch die IC-Direktverbindung begünstigt,

erreichte man gegen 11.30 Uhr den nahe Stadtmitte

gelegenen 1902-1915 mit 26 Bahnsteigen erbauten -

nach der Wende neu hergerichteten - größten

Kopfbahnhof Europas (siehe Gruppenfoto).

mals Zentrum des Rauchwarenhandels, Thomas-

kirche (1482-96) mit Denkmal Johann Sebastian

Bachs, Augustusplatz mit Europahaus, Neues

Rathaus, Reichsgericht (1888-95), heute Bundes-

verwaltungsgericht, Alte Börse (1678-87), Bayri-

scher Bahnhof (1850) und Völkerschlachtdenkmal

(1898 -1913). Nach wohl organisierter, gelungener

Fahrt war man gut gelaunt gegen 21.30 Uhr wieder

in Nienburg zurück. Fazit: Leipzig hat sich nach der

Wende vorteilhaft entwickelt. Teresa Lonchant

Goethe: „Mein Leipzig lob´ ich mir ...“ OHM-Ganztagsfahrt mit dem IC nach Leipzig

Der Weg der Gruppe führte über

den das Stadtzentrum um-

schließenden Promenadenring

zum weltbekannten Auerbachs

Keller in der Mädlerpassage. Der

Ruhm des Restaurants wurde

begründet durch die Kellerszene

in Goethes „Faust“, auf die die

überlebensgroßen Bronzefiguren

Faust und Mephisto am Eingang

hinweisen. Dem Mittagessen folg-

ten Besichtigungen und Rund-

fahrt: Markt mit Altem Rathaus

(1556) und Waage, Katharinen-

straße (1700) mit den Wohn- und

Kaufmannshäusern der einst

wohlhabenden Leipziger Bürger

(Leipziger Barock), Brühl, ehe-

Page 7: Neue Zeitung Nr. 15  4. Jahrgang 2005

4. Jahrg. 2005/15 NEUE ZEITUNG Seite 7

Ostpreußen: Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt bestimmen einen Teil des

Raumes. Wir blicken über das Kurische Haff zur Kurischen Nehrung.

Pommern: Hier werden u.a. alte Städteansichten, Land-

karten und Handwerkskunst aus der Kaschubei gezeigt.

Brandenburg-Preußen: Historische Unifor-

men und Waffen erinnern an Preußens Gloria.

Dem Großen Kurfürsten, der Königin Luise

und der Zeit unter Napoleon widmen sich

Gemälde und weitere interessante Exponate,

darunter eine Zinnfigurenausstellung.

Schlesien: Trachten aus

dem Riesengebirge,

Bergmannsutensilien aus

Oberschlesien, Porzel-

lane, Glas- und Wirk-

waren ,Bunzlauer Kera-

mik, dazu historische

Druckwerke und Stiche

bietet dieser Ausstel-

lungsraum. Er dient

zugleich als Vortrags-

saal und für lands-

mannschaftliche Treffen.

Regelmäßig tagt hier der

„OHM-Montags-Club“.

Ein Großprojektor steht

bereit für Filmvor-

führungen.

Blick in die

Ausstellungen

Page 8: Neue Zeitung Nr. 15  4. Jahrgang 2005

Seite 8 NEUE ZEITUNG 4. Jahrg. 2005 / 15

Freude über den

deutschen Papst

Benedikt XVI.

Die Katholische Kirche hat einen neuen Papst.

Gewählt wurde in einem der kürzesten Konklave der

Geschichte der bisherige zweite Mann, Kardinal Josef

Ratzinger, nach dem verstorbenen Karol Woityla, der

den Kommunismus besiegen half.

In Ratzinger, dem Präfekten der Glaubenskongre-

gation, hatte Johannes Paul II. dabei einen aktiven

Mitstreiter. Es war Ratzinger, der den Marxismus die

„Schande des 20. Jahrhunderts“ nannte.

Er bekämpfte die Auswüchse der „Theologie der

Befreiung“ und hatte den Mut, im Geist des Konzils

daran zu erinnern, daß es Kirchen und „kirchen-

ähnliche Gemeinschaften“ gibt, was im Zeitalter der

Beliebigkeit und falsch verstandenen Ökumene

manchen Widerspruch hervorrief.

Ein Predigtband, herausgegeben vom Erzbischöflichen

Pressereferat München unter dem Titel „Christlicher

Glaube und Europa“, legt Zeugnis ab vom Geist des

neuen Papstes, der Europa als Einheit von West und

Ost sieht.

Anläßlich eines Besuches beim polnischen Episkopat

würdigt er wahre Kultur nicht nur als eine Kultur des

Verstandes, sondern als die Kultur des Herzens und

zeigte auf, daß Europa immer national und über-

national war.

Er würdigte das „Unrecht der Vertreibung, das 15

Millionen Menschen nach dem Krieg oft unter

schrecklichen Begleitumständen widerfahren ist“ und

das grausame Schicksal des Priesters Maximilian Kol-

be, den polnischen Märtyrer, der in Auschwitz sein

Leben lassen mußte.

So wie Benedikt XV. – der letzte dieses Namens – der

als „Friedenspapst“ in die Geschichte einging, will

auch Benedikt XVI. dem Frieden in unserer auf-

gewühlten Welt dienen.

Natürlich wird es Kritik geben, nicht nur von Hans

Küng und Eugen Drewermann. Es werden sich viele

gegen Papst Benedikt zu Wort melden, die den Zeit-

geist mit dem Heiligen Geist verwechseln, der doch die

Kirche leitet. Für die Katholizität seiner Kirche wird

auch der neue Papst Garant sein. Rudolf Grulich

„Eine Liebe, die den Verzicht

der Wahrheit voraussetzt,

ist keine wahre Liebe. Sie

hätte ein schlechtes Funda-

ment“. Kardinal Josef Ratzinger

Page 9: Neue Zeitung Nr. 15  4. Jahrgang 2005

4. Jahrg. 2005/15 NEUE ZEITUNG Seite 9

Als „Philosoph der Pflicht“ ist er in die

Geschichte eingegangen, dessen kategorischer

Imperativ noch heute als Inbegriff preußischer

Lebensauffassung gilt.

Kant ist in seinem langen Leben (1724-1804)

nie weiter als wenige Meilen über seine

Heimatstadt Königsberg hinausgekommen,

hielt aber Vorlesungen über Geographie und

Anthropologie fernster Weltgegenden und

begeisterte gerade darin seine Hörer durch die

Weite und Vielfalt seines Wissens. An seinem

Mittagstisch saßen englische Kaufleute und

livländische Oberförster, jüdische Gelehrte und

– während des Siebenjährigen Krieges – rus-

sische Besatzungsoffiziere.

Kant war ein Weltbürger ohne alle Scheu-

klappen, sein Weltbürgertum war nie auf-

gesetzt, wendete sich gegen niemanden, es war

die spontane Äußerung seiner universalen

Gelehrtennatur, der an Umfang und Tiefe nur

noch Leibniz gleichkam.

Zu seiner Zeit wurde das Geistesleben

beherrscht einerseits von einem anmaßungs-

vollen Rationalismus, andererseits von klein-

mütigem Sensualismus. Gegen beide wandte

sich Kants „Kritik der reinen Vernunft“, in dem

sie – Einsichten der modernen Quantenphysik

vorwegnehmend – nachwies, daß die Erkennt-

nis unentrinnbar von unserem Erkenntnis-

apparat abhängig ist.

Während Kant - der sich unbeugsam an der

exakten Wissenschaft orientierte – unter Fried-

rich Wilhelm II. auf pfäffiges Anraten ermahnt

wurde, sich deutlicher an die Grundlehren des

Christentums zu halten, erfreute er sich unter

Friedrich dem Großen stets einer uneinge-

schränkten Lehrfreiheit. Günter Zehm

Günter Zehm

Immanuel Kant

Der Philosoph

der Pflicht

„Zwar denke ich vieles, was ich nicht

sage, niemals aber werde ich etwas

sagen, was ich nicht denke“ Immanuel Kant

Immanuel Kant

Im OHM zu sehen in Abt. 12 / W 04 - Druck:

Immanuel Kant, Rektor der Universität Königsberg

Page 10: Neue Zeitung Nr. 15  4. Jahrgang 2005

ERB

V

Seite 10 NEUE ZEITUNG 4. Jahrg. 2005/15

Montag Die Königliche Porzellan-

29. August manufaktur (KPM)

Dokumentarfilm, Moderation

Karl-Heinz Schroeder

Montag Brauchtum in Deutschland

26. September Erntefest mit Inge Koslowski

Montag Caspar David Friedrich -

31. Oktober Landschaft als Vision

Vortrag: Walter Gleich

Landsmannschaften

LM Ost-Westpreußen – Danzig

jeweils Freitag, 15.00 Uhr / Traufenhaus

19. August und Schabber- und Lesestunde

16. September Schabber- und Lesestunde

14. Oktober Schabber- und Lesestunde

LM Pommern

jeweils Donnerstag, 16.00 Uhr / Traufenhaus

01. September Pommernnachmittag

06. Oktober Pommernnachmittag

03. November Pommernnachmittag

LM Schlesien / Heimatgruppe Rübezahl

jeweils Donnerstag, 15.00 Uhr / Traufenhaus

25. August Schlesische Mundart

29. September Schlesische Mundart

27. Oktober Schlesische Mundart

OHM-Freundeskreise

FK Brandenbg. jew. 18.00 Uhr / Traufenhaus

siehe „OHM-Club“

FK Eystrup Gaststätte Brinkmann

08. Oktober 15.00 Uhr, Kaffeenachmittag

FK Uchte jeweils Mittwoch, 17.00 Uhr

28. September Gasthaus Hofmeister, Uchte

26. Oktober jeweils: Kaffeenachmittag

„Bartensteiner Tage“ (2.-6. Juni 2005): Teresa und Dieter Lonchant

überreichen auf dem Festplatz in Bartoszyce an Bürgermeister Krzy-

stof Nalecz (im Foto links) einen Korb mit „Nienburger Bärentatzen“

als Geschenk des OHM. Nalecz ließ die internationalen Ehrengäste

am Genuß der schmackhaften Nienburger Spezialität sofort teilhaben.

Page 11: Neue Zeitung Nr. 15  4. Jahrgang 2005

4. Jahrg. 2005/15 NEUE ZEITUNG Seite 11

.

In heutiger Zeit präsentiert unsere Gastronomie

eine Vielzahl fremdländischer Speisen. Zugleich

verlangen viele Hausfrauen nach Rezepten aus

unserer heimischen Küche. Diesen „verborgenen

Schätzen“ aus Großmutter´s Zeit widmet sich

unsere Kulinaria-Serie heute in 15. Folge:

Kartoffelklöße mit Backobst und

Bauchspeck:

Schlesische Zuwanderer der Vorkriegszeit und

Heimatvertriebene nach 1945 machten den

Namen dieser Speise aus „Großmutter´s Zeiten“

in ganz Deutschland populär. Hier die Rezeptur:

Zutaten:

100 g gemischtes Backobst, Butter, 1 Stück

Zimt, etwas Zitronenschale, 1 Teelöffel

Kartoffelmehl, 600 g magerer Bauchspeck. Für

die Kartoffelklöße: 750 g gekochte und

durchpreßte Kartoffeln, 50 g geriebenes

Weißbrot, 20 g Weizenmehl, Salz, 1 Ei, Muskat,

1 gewürfelte Weißbrotscheibe.

.

Tipps

vom

Fach:

Chefköchin

Teresa

Lonchant

Anwendung:

Backobst in ¾ Liter Wasser 2 Stunden

einweichen. Mit etwas Einweichwasser, Zimt

und Zitronenschale 25 Minuten weichkochen,

Kartoffelmehl mit Wasser anrühren und das

Backobst damit binden.

Speck in Salzwasser weichkochen, in 4

Scheiben schneiden und auf einer Platte

zusammen mit dem Backobst anrichten.

Für die Kartoffelklöße geriebenes Weißbrot

und Weizenmehl, Ei, Salz und Muskat mit der

Kartoffelmasse verrühren, dann Butter

zerlassen und die Weißbrotwürfel goldgelb

rösten.

8 Klöße formen, je 4 – 6 Weißbrotwürfel in die

Mitte des Teiges drücken, in kochendes

Salzwasser geben und etwa 20 Minuten

garziehen lassen. Klöße mit Bauchspeck und

Backobst servieren. Gern wird auch geriebenes,

in Butter gebräuntes Weißbrot über die Klöße

gegeben.

Der

stellt vor:

Schlesisches

Himmelreich

Page 12: Neue Zeitung Nr. 15  4. Jahrgang 2005

Seite 12 NEUE ZEITUNG 4. Jahrg. 2005/15

„Schlacht bei Preußisch-Ey-

lau“ (Ostpr. nahe Barten-

stein) heute Bagrationowsk:

Hier schlug am 7. / 8. Fe-

bruar 1807 General Scharn-

horst (1755-1813) die Fran-

zosen. Auf beiden Seiten

gab es große Verluste. In

weiteren Schlachten mit den

seinerzeit den Preußen ver-

bündeten russischen Ar-

meen siegte Napoleon.

Das Gemälde von Antoine-

Jean Gros (1808) zeigt

Napoleon auf dem Schlacht-

feld von Preußisch-Eylau in

mitten seiner Soldaten im

Kampf gegen die Preußen.

Symposium „Franzosenzeit“ widmet sich der

Geschichte von Bartenstein und Nienburg -nt. Vom 4. – 8. September findet der II. Teil des Symposiums „Deutsch-Polnische Geschichte“ in Bar-

toszyce (Bartenstein / Ostpreußen) statt. Während Teil I im Oktober 2004 in Nienburg „Polens Weg in die

EU“ zum Inhalt hatte, geht es jetzt um die Besetzung von Bartenstein und Nienburg durch die Truppen

Napoleons: „Die Franzosenzeit“ (Zeitraum 1806–1813). Die Nienburger Symposiums-Teilnehmer starten

zu ihrer 14-stündige Fahrt in die Partnerstadt bereits am Abend des 3. September. Referenten sind die

Historiker Slawomir Skowronek (Heilsberg) und Aleksander Panczenko (Preußisch-Eylau - russisch:

Bagrationowsk), Dr. Andrzej Nieuwazny (Universität Pultusk), Staatsanwalt Ryszard Romanowski und

Bürgermeister Krzysztof Nalecz. Das „Arrondissement Nienbourg in Napoleons Grande Empire“ stellt

Museumsleiter Dieter Lonchant vor. Außerdem findet eine Podiumsdiskussion mit Politikern statt. Eine

Uniformausstellung und eine Exkursion zum Napoleonsberg mit Blick nach Preußisch-Eylau, wo sich

1807 Preußen und Russen erbittert bekämpft hatten, ergänzt das Programm.

Hatten am 7./8. Februar bei Preußisch-Eylau die Preußen unter General Scharnhorst gesiegt, waren in den

darauf folgenden Schlachten am 10. Juni bei Heilsberg und am 14. Juni bei Friedland (beide Ortschaften

ebenfalls nahe Bartenstein) die Franzosen die Sieger über Preußen und Russen. Der „Tilsiter Frieden“ am

9. Juli 1807 beendete Napoleons Ostpreußenfeldzug und besiegelte die Unterwerfung Preußens.