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CREATING TOMORROW’S SOLUTIONS SICHERHEIT I STANDORT BURGHAUSEN I WERKFEUERWEHR 100 JAHRE VERTRAUEN: WACKER-WERKFEUERWEHR 100 JAHRE LÖSCHEN, BERGEN, RETTEN, SCHÜTZEN WACKER WERKFEUERWEHR JAHRE 100

100 JAHRE WACKER-WERKFEuERWEHR - Wacker Chemie...technische Hilfeleistungen neben der Brand-bekämpfung (Vergleich 1971: 400 Stunden). 1995 – 1997 ... deren Anforderungen in einem

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CREATING TOmORROW’S SOLuTIONS

SICHERHEIT I STANDORT BuRGHAuSEN I WERKFEuERWEHR

100 JAHRE VERTRAuEN: WACKER-WERKFEuERWEHR100 JAHRE LÖSCHEN, BERGEN, RETTEN, SCHÜTzEN

WACKER WERKFEUERWEHR

JAHRE100

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100 JAHRE WACKER-WERKFEuERWEHR

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InhaltVorworte 4 – 7 Dr. Dieter Gilles Werkleiter Standort Burghausen 4 – 5 Werner Huber Kreisbrandrat Altötting 6 – 7

Historie 8 – 13 Chronik der Werkfeuerwehr 8 – 9Die Fabriksfeuerwehr 10 – 11Die Berufsfeuerwehr 12 – 13

Heute 14 – 28 Ein Team aus Spezialisten 14 – 15

Werkfeuerwehr – Berufung und Beruf 16 – 17

Aus- und Weiterbildung – Nicht auf dem Schlauch stehen! 18 – 19

Brandschutz – Gefahr verhindern 20 – 21

Vielfältiger Einsatz – Services der Werkfeuerwehr 22 – 23

Üben für den Ernstfall – Teamwork auf hohem Niveau 24 – 25

TUIS – Hilfe jenseits der Grenzen 26 – 28

WACKER auf einen Blick 29

Einleger „Fuhrpark WACKER-Werk-feuerwehr“

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Dr. Dieter GillesWerkleiter am Standort Burghausen

Unsere Werkfeuerwehr schützt den Standort Burghausen rund um die Uhr – seit 100 Jahren! Das ist eine enorm große Verantwortung für die Einsatzkräfte und gleichzeitig ein beruhigendes Gefühl für alle Menschen am Standort und auch über den Werkzaun hinaus. Wir schätzen uns glücklich, ein Team von hervorragend ausgebildeten Spezialisten zu haben, die im Ernstfall wissen, was zu tun ist. Ich erinnere mich noch gut an ein Alarm-szenario in meiner Anfangszeit als Werkleiter. Mitten in der Nacht wurde

ich telefonisch vom Werkleitungsdienst nach Burghausen in den Einsatzstab gerufen. Auf dem Weg ins Werk wusste ich noch nicht genau, was passiert war. Wurden Mitarbeiter verletzt oder sind Produktionsanlagen betroffen? An dem Produktionsgebäude sah ich Blaulicht, hörte laute Zurufe und Alarmdurchsagen. Ich versuchte, mir in all der Betriebsam-keit einen groben Überblick zu verschaf-fen. Dann traf ich den Einsatzleiter der Feuerwehr und bereits sein Blick sagte mir: „Wir haben alles im Griff!“

VORWORT DES WERKLEITERS

Dieses positive Gefühl lag auch zugrunde, als wir für das Jubiläum der Werkfeuer-wehr den Slogan gewählt haben: „100 Jahre Vertrauen: WACKER-Werk-feuerwehr – 100 Jahre löschen, bergen, retten, schützen!". Es ist die Gewissheit, die unsere Mitarbei-ter, unsere Nachbarn und ich als Stand-ortleiter haben, dass wir uns immer auf unsere Einsatzkräfte verlassen können. Das kann ich an dieser Stelle sicher auch für die externen Rettungs- und Hilfsdienste bestätigen, mit denen die

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WACKER-Werkfeuerwehr im Training, aber auch im Notfall eng und routiniert zusammenarbeitet.

Ja, das Unternehmen stellt hohe Anforde-rungen an den Brandschutz, an die Risi-koprävention und die Gefahrenabwehr. Das ist unsere Verantwortung, die wir gegenüber unseren Mitarbeitern im Werk, aber natürlich auch gegenüber der Öffentlichkeit übernehmen – die auch gesetzlich verankert ist. In einem Chemie-unternehmen erfordert das ein hohes Maß an Expertise über spezifische Stoff-

reaktionen im Ereignis- oder Brandfall und stellt hohe Anforderungen an Mensch und Gerät. Die WACKER-Werkfeuerwehr leistet das schon seit vielen Jahren, schon in ihrer Gründungszeit nach 1917 und heute als ein modernes, schlagkräf-tiges und vor allem hoch qualifiziertes Einsatzteam.

Die Zeiten sind nicht mehr die gleichen wie vor 100 Jahren und dennoch, damals wie heute sind hier Mitarbeiter am und im Werk, die mit Idealismus, Einsatzwillen,

Hilfsbereitschaft und Kameradschaft jeden Tag an ihre Arbeit gehen. Wenn es darauf ankommt, dann sind sie schnell an Ort und Stelle – zu löschen, zu bergen, zu retten und zu schützen.

Für dieses unermüdliche Engagement und ihren Teamgeist über viele Jahre hin-weg möchte ich mich bei allen Mitarbei-tern der WACKER-Werkfeuerwehr ganz herzlich bedanken. Ich wünsche ihnen für die Zukunft alles Gute und dass sie alle gesund und unversehrt wieder von ihren Einsätzen zurückkommen.

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Werner HuberKreisbrandrat Altötting

100 Jahre WACKER-Werkfeuerwehr heißt 100 Jahre erfolgreiche Arbeit zum Schutz einer bedeutenden Industrieanlage im Landkreis Altötting. Am 01. Mai 1917 wurde die Werkfeuerwehr gegründet. In einer Zeit, als der Erste Weltkrieg tobte und es vielschichtige Erscheinungen und Umwälzungen mit Zäsurcharakter in der damaligen Gesellschaft gab. Das Jahr 1917 wird daher als „Epochenjahr“ bezeichnet.Sicher ein schwieriger Start für die Feuer-wehr der Wacker Chemie AG, die damals noch „Fabriksfeuerwehr“ hieß.

Das Personal war noch nebenberuflich, also freiwillig tätig und die Ausrüstung beschränkte sich auf eine Handdruck-spritze und ein fache Gerätschaften. Kein Vergleich zu den heutigen modernen Fahrzeugen und Geräten. Im Laufe der Jahre wurden die Anlagen im Werk stetig erweitert, neue Betriebs-zweige kamen hinzu. Die Zahl der Mitar-beiter wuchs, auch die behördlichen Auf-lagen bei den Sicherheitsbestimmungen erforderten neue Lösungsansätze. Für die Werkfeuerwehr bedeutete dies, sich stän-dig an die Veränderungen anzupassen,

VORWORT DES KREISBRANDRATS ALTÖTTING

die Anstrengungen bei der Ausbildung des Personals und bei der Ausrüstung zu erhöhen. Aber auch dem vorbeugenden Brandschutz wurde immer mehr Bedeu-tung beigemessen. Nur eines ist sicher gleich geblieben: Die Bereitschaft der Feuerwehrfrauen und -männer, selbstlos und aufopfe-rungsvoll Dienst am Nächsten zu leisten und sich voll einzubringen für die Sicher-heit des Werkes und darüber hinaus. Dies ist wichtiger denn je, denn die chemische Industrie ist ein Wirtschaftszweig, der in unserem südostbayerischen Raum und

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gerade auch in unserem Landkreis eine herausragende Rolle spielt. Vom Sicher-heitskonzept einer Industrieanlage und von der Leistungsfähigkeit einer Werk-feuerwehr hängt im wesentlichen Umfang auch die Akzeptanz in der Bevölkerung ab. Und diese Akzeptanz hat in den letz-ten 100 Jahren nicht nachgelassen, im Gegenteil, sie ist heute höher denn je. Dazu trägt auch bei, dass die Hilfeleis-tung der Werkfeuerwehr am Werkzaun nicht endet, sondern dass sie im Rahmen des Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystems, kurz TUIS, rund

um die Uhr bereit ist, bei Unfällen mit gefährlichen Stoffen die örtlichen Freiwilli-gen Feuerwehren zu unterstützen und zu beraten. Schon immer haben sich die Feuerweh-ren den Herausforderungen der jeweiligen Zeit gestellt und entsprechend reagiert. Hoffen wir, dass dies auch in Zukunft so sein wird und die gelebten Werte wie Kameradschaft und Gemeinsinn die Zeit überdauern.Ich darf im Namen aller Feuerwehren des Landkreises Altötting, der Kreisbrandin-spektion und auch persönlich der Werk-

feuerwehr der Wacker Chemie AG sehr herzlich gratulieren zum 100-jährigen Jubiläum. Herzlichen Dank für Euer Wir-ken zum Wohle der Menschen, die bei der Wacker Chemie AG beschäftigt sind und die in der Stadt Burghausen und im Landkreis Altötting leben und arbeiten.Danke für Eure stete Einsatzbereitschaft und das kameradschaftliche Miteinander.

Ich wünsche der Werkfeuerwehr der Wacker Chemie AG alles erdenklich Gute für die kommende Zeit.

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100 JAHRE ERFOLGSGESCHICHTE CHRONIK DER WERKFEuERWEHR

1917

1919

1920 –1927 1931/32

1948

1951

1939 –1945

1959

1957 1971

1981

1982

1995 –1997

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1917 1. Mai. Gründung der WACKER-Fabriksfeuer-wehr in Burghausen als Freiwillige Feuerwehr.

1919 Beitritt der Fabriksfeuerwehr zum Landes-feuerwehrverband.

1920 – 1927 Erweiterung des Geräteparks, Aufbau eines Sanitäts- und Rettungszuges, eines Ordnungs-zuges und der ersten Feuerwache.

1931/32 Ausgezeichnete Teilnahme der WACKER-Werk-feuerwehr bei überregionalen Brandschutz-übungen, der Deutschen Brandschutzgesell-schaft und weiterem Fachpublikum.

1939 – 1945 Luftschutz – neue Aufgabe bei der Fabriksfeuerwehr.

1948 Neugründung der ehemals Freiwilligen Fabriksfeuerwehr als Berufsfeuerwehr. Einführung des 24-Stunden-Dienstes.

1951 Einführung des Funkverkehrs in der Werkfeuerwehr.

1957Neubau der Feuerwache mit Einsatzzentrale, großzügiger Fahrzeughalle, Büro- und Aufenthaltsräumen sowie dem 18 Meter hohen Schlauchtrocknungsturm.

1959Erste Einsätze der WACKER-Werkfeuerwehr außerhalb des Werkgeländes im Rahmen der Nachbarschaftshilfe.

1971Anschaffung eines neuen Schaumtank-löschfahrzeugs und eines zweiten, speziell für Löschpulver konzipierten Fahrzeugs.

1981 Mehr als 5.000 Stunden Arbeitsaufwand für technische Hilfeleistungen neben der Brand-bekämpfung (Vergleich 1971: 400 Stunden).

1995 – 1997 Vollständiger Umbau des Feuerwehrhauses und Modernisierung der Alarm- und Leitzen-trale.

2003 Fuhrparkerweiterung um ein neues Universallöschfahrzeug.

2005 Aufnahme in den Werkfeuerwehrverband Bayern.

2007 Zwei Neuanschaffungen: Ein Hubrettungsfahr-zeug und ein Turbolöscher mit zwei leistungs-starken Düsentriebwerken.

2009 Der Digitalfunk hält Einzug bei der Werkfeuerwehr.

2010 Umorganisation der Werkfeuerwehr mit neuer Aufgabenaufteilung: „Abwehrender Brand-schutz“, „Vorbeugender Brandschutz“ und „Gefahrenabwehr/Brandschutz weltweit“. Wegen gesetzlicher Mindestschichtstärke Aufstockung der Mannschaft um einen Mitar-beiter pro Schicht.

2012Organisatorischer Wechsel der Werkfeuerwehr von Sicherheitsabteilung zu Infrastruktur Servi-ces. Außerdem Anschaffung von zwei neuen Großfahrzeugen: Rüstwagen und Zumischer-löschfahrzeug.

2014Modernisierung der Feuerwehreinsatzzentrale mit neuem Einsatzleitrechner.

2015Burghauser Unterstützung bei der Inbetrieb-nahme des neuen Produktionsstandortes in Charleston/Tennessee, USA.

Durchführung von Brandschutzaudits im Rahmen des Loss Control Teams (Konzern-gremium bestehend aus Versicherungswesen, Feuerwehr und Sicherheit).

Anschaffung eines Löschunterstützungsfahr-zeuges (Aircoreturbine), eine Art Turbolöscher im Miniformat.

2016 Änderung in der Führungsstruktur: Jetzt gibt es einen Wachabteilungsführer (WAF) und seinen Stellvertreter für alle Führungsaufgaben auf Schicht. Alle WAF's und Stellvertreter erhalten die Ausbildung zum gehobenen Feu-erwehrtechnischen Dienst. Zusätzlich gibt es einen Mann auf Tagschicht, der sich schicht-übergreifend um die Ausbildung kümmert.

2017 Die Werkfeuerwehr der Wacker Chemie AG, Burghausen, feiert am 7. Mai ihr 100-jähriges Bestehen.

2003

2005

2006

2007

2017

2015

2014

2012

2016

2010

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Die WACKER-Fabriksfeuerwehr, wie sie in den Anfängen noch hieß, wurde 1917 als Freiwillige Feuerwehr gegrün-det. 52 Männer mit anfangs überaus spärlichem Gerät ausgestattet, aber mit Ehrgeiz und Mut gerüstet, melde-ten sich freiwillig zum Dienst. Gelöscht wurde nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb des Werkzaunes.

In einer äußerst bescheidenen Grün-dungsfeier konstituierte sich am 1. Mai 1917 die WACKER-Fabriksfeuerwehr. Eine Freiwillige Feuerwehr war es, die im Brandfall von einem sogenannten Nacht-pförtner zusammengerufen und an den Einsatzort geschickt wurde. Feuerwehr-mann war man zu jener Zeit neben seiner haupt beruflichen Tätigkeit als Arbeiter im Werk Burghausen.

Die Rüstungsindustrie hatte Vorrang und es herrschte Materialknappheit in Deutschland. Die technische Ausstattung der neu gegründeten Fabriksfeuerwehr beschränkte sich also auf eine einachsige Handspritze, eine mechanische Schiebe-leiter von 15 Metern Höhe, einen Schlauchwagen mit 300 Metern Hanf-schlauch sowie knapp 30 Handfeuer-löscher.

So war es nicht verwunderlich, dass in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg der Erfolg in der Brandbekämpfung vor allem vom persönlichen Einsatz, Mut und fast schon von der Opferbereitschaft der einzelnen Feuerwehrmänner abhing und weniger von technischer Leistungs-fähigkeit.

Im Jahr 1919 trat die WACKER-Fabriks-feuerwehr dem Landes-Feuerwehrver-band bei und war so in den Stand einer Verbandsfeuerwehr erhoben worden. Noch gab es keinen festen Mitarbeiter-stamm in der Feuerwehr.

Auf Ausrüstungsseite konnte man 1920 auf eine erste Motorspritze zurückgreifen. Das damals überaus moderne Gerät musste jedoch mit Lastkraftwagen oder Pferdegespannen an den Einsatzort gebracht werden. Da diese Zuggeräte zu jener Zeit aber oft nicht verfügbar waren, musste die Spritze häufig von Hand gezogen werden, wofür rund zehn Mann nötig waren.

HISTORIE – DIE FABRIKSFEuERWEHR

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1919Beitritt der Fabriksfeuer-wehr zum Landesfeuer-

wehrverband.

19171. Mai. Gründung der WACKER-Fabriksfeuerwehr in Burghausen

als Freiwillige Feuerwehr.

1931/32Ausgezeichnete Teilnahme der

WACKER-Werkfeuerwehr bei über-regionalen Brandschutzübungen,

der Deutschen Brandschutzgesell-schaft und weiterem Fachpublikum.

1939 –1945Luftschutz – neue Aufgabe bei der Fabriksfeuerwehr.

1948Neugründung der ehemals Freiwilligen Fabriksfeuerwehr als Berufsfeuerwehr. Einführung des 24-Stunden-Dienstes.

1923 zählte die Fabriksfeuerwehr bereits über 170 aktive, freiwillige Mitglieder. Zwei Hydranten-Löschzüge, zwei Motor-spritzen sowie ein Sanitäts- und Ret-tungszug konnten in diesem und den folgenden Jahren bis etwa 1927 ange-schafft werden. 1926 wurde zudem eine Feuerwache eingerichtet, die nachts und auch an Sonn- und Feiertagen besetzt war. Die Einsatzleistung der Fabriksfeuer-wehr steigerte sich also von Jahr zu Jahr, Technik und Ausrüstung wurden immer moderner.

Mit intensiver Ausbildung der Feuerwehr-männer wurde die Schlagkraft der Feuer-wehr gerade auch hinsichtlich der beson-deren Anforderungen in einem Chemie-unternehmen stetig gesteigert.

Besonders ab den 1930er Jahren widme-te sich die Fabriksfeuerwehr zunehmend auch dem vorbeugenden Brandschutz.

1939, mit dem Beginn des Zweiten Welt-krieges, kamen neue, zusätzliche Auf-gaben auf die Fabriksfeuerwehr zu. Sie hatte nicht mehr nur für Brand- und Unfallschutz zu sorgen, sondern sollte nun auch das Werk vor Luftangriffen schützen. Eine schwere Zeit, in der das Werk wie auch die Stadt Burghausen häufigen Bedrohungen ausgesetzt war, aber glücklicherweise von Zerstörungen weitgehend verschont blieb.

1920 –1927Erweiterung des Geräteparks, Aufbau eines Sanitäts- und Rettungszuges, eines Ordnungszuges und der ersten Feuerwache.

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Nach der Überwindung der ersten Nachkriegsjahre kam die Entwicklung der WACKER-Werkfeuerwehr neu in Gang. Fortan als Berufsfeuerwehr organisiert und unterstützt durch das Wirtschaftswunder in den 1950er Jah-ren, rüstete die Feuerwehr auf. Moderne Technik hielt Einzug und eine neue Feuerwache entstand.

1945, nach dem Ende des Zweiten Welt-kriegs, waren Not und Elend in allen Bereichen des Lebens groß. Auch die WACKER-Werkfeuerwehr musste ihren Aufgaben mit großem Improvisations-vermögen nachkommen. Veraltetes, oft schadhaftes Gerät wurde mit handwerk-lichem Geschick in Eigenleistung einsatz-fähig gehalten. Anfangs waren die Geräte und Fahrzeuge über das ganze Werk ver-teilt. Erst 1948 konnte der Werkfeuerwehr eine alte Garage zugeteilt werden, in der künftig die Ausrüstung zentral unterge-bracht wurde.

Am 20. März des Jahres 1948 begann für die WACKER-Werkfeuerwehr eine neue Ära. In feierlichem Rahmen wurde eine Berufsfeuerwehr gegründet. Gleichzeitig wurde der 24-Stunden-Dienst eingeführt, womit das Werk über eine rund um die Uhr besetzte Einsatzzentrale verfügte.

21 hauptberufliche Feuerwehrkräfte und über 90 Freiwillige bildeten zu jener Zeit den leistungsfähigen Stamm dieser wichtigen Einrichtung. Jeder einzelne war bestens geschult und mit Uniform und Schutzkleidung ausgerüstet.

HISTORIE – DIE BERuFSFEuERWEHR

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1951Einführung des Funkverkehrs

in der Werkfeuerwehr.

1959Erste Einsätze der WACKER-Werkfeuer-wehr außerhalb des Werkgeländes im Rahmen der Nachbarschaftshilfe.

1957Neubau der Feuerwache mit Einsatzzentrale,

großzügiger Fahrzeughalle, Büro- und Aufent-haltsräumen sowie dem 18 Meter hohen

Schlauchtrocknungsturm.

1971Anschaffung eines neuen

Schaumtank löschfahrzeugs und eines zweiten, speziell

für Löschpulver konzipierten Fahrzeugs.

1981Mehr als 5.000 Stunden Arbeitsaufwand für techni-sche Hilfeleistungen neben der Brandbekämpfung (Ver-gleich 1971: 400 Stunden).

Schließlich wurde auch das Alarm- und Meldewesen verbessert. Ein Drei-Schlei-fen-Alarm alarmierte fortan die Feuer-wehrleute telefonisch in ihren Wohnun-gen. Bei größeren Bränden wurden mit einer Dampf sirene, der „Typhon”, auch Feuerwehren aus den Nachbarorten gerufen. Anfang der 1950er Jahre wurde dieses Alarm system mit einer Funkanlage erweitert. So war es der Einsatzleitung dann auch möglich, während der Einsätze in Kontakt mit den Löschzügen zu bleiben.

Neben ihrem Dienst kümmerten sich die Feuerwehrleute schon damals auch um die Reparatur von Fahrrädern und die Wartung von Kraftfahrzeugen. Aufgaben, mit denen sie alle Hände voll zu tun hatten.

Währenddessen machte sich der Nach-kriegsboom auch bei der WACKER-Werk-feuerwehr bemerkbar. Ausrüstung und Gerät wurden Stück für Stück moderni-siert. Ein Meilenstein in der Geschichte der Werkfeuerwehr war die neue Feuer-wache.

Die Bauzeit dauerte zwei Jahre, einige der „Feuerwehrler“ haben dabei sogar selbst Hand angelegt. 1957 konnte das neue Gebäude bezogen werden. Nicht nur die Feuerwache war jetzt brandneu, auch

Fuhrpark und Geräte erweiterten sich. Optimale Ausrüstung war dabei keines-wegs Luxus. Vielmehr musste man den besonderen Anforderungen, wie sie in einem Chemieunternehmen gege-ben sind, wirkungsvoll entgegentreten können.

Fast 40 Jahre lang diente dieses Ge- bäude der Werkfeuerwehr als Schalt-zentrale, bis sie von 1995 bis 1997 von Grund auf erneuert wurde.

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Stand in den Anfängen der WACKER- Werkfeuerwehr der Kampf gegen das Feuer im Vordergrund, so haben sich ihre Aufgaben im Laufe der folgenden Jahrzehnte deutlich erweitert. Mit modernstem Gerät und fachspezifi-scher Ausbildung ist die Werkfeuer-wehr heute ein Team aus Spezialisten mit umfassender Kenntnis rund um Brandbekämpfung und Gefahrenab-wehr.

Die spezifischen Anforderungen eines schnell wachsenden Chemiestandortes waren es, die dazu beitrugen, dass sich die Werkfeuerwehr immer wieder neuen Bedingungen in der Brandbekämpfung ausgesetzt sah und entsprechende Maß-nahmen und Entwicklungen forcieren musste. WACKER investierte in neue Pro-duktionsgebäude, die im Vergleich zu den Anfangsjahren auch immer höher, aus-ladender und somit anspruchsvoller in der Brandvorbeugung und -bekämpfung wurden. Produktionskapazitäten stiegen und die Palette der chemischen Produkte, Roh- und Hilfsstoffe wurde immer größer.

Und damit wuchs die Vielfalt an spezifi-schen Stoffreaktionen im Ereignis- oder Brandfall und die hohen Anforderungen an Mensch und Gerät.

An dieser Stelle wollen wir nur zwei High-lights der Ausrüstung unserer Werkfeuer-wehr nennen. Aber für Experten und Feuerwehrkameraden bietet der Einleger „Fuhrpark WACKER-Werkfeuerwehr“ in dieser Broschüre Abbildungen und Daten des gesamten Fuhrparks, der aktuell bei der WACKER-Werkfeuerwehr im Einsatz ist.

HEuTE – EIN TEAm AuS SpEzIALISTEN

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1995–1997Vollständiger Umbau des Feuer-wehrhauses und Modernisierung

der Alarm- und Leitzentrale.

2003Fuhrparkerweiterung um ein neues

Universallöschfahrzeug.

2007Zwei Neuanschaffungen: Ein Hubrettungs-fahrzeug und ein Turbolöscher mit zwei leistungsstarken Düsentriebwerken.

2005Aufnahme in den Werk-

feuerwehrverband Bayern.

2009Der Digitalfunk hält Einzug bei der Werkfeuerwehr.

2010Umorganisation der Werkfeuerwehr mit neuer Aufgabenaufteilung: „Abwehrender Brand-schutz“, „Vorbeugender Brandschutz“ und „Gefahrenabwehr/Brandschutz weltweit“. Wegen gesetzlicher Mindestschichtstärke Aufstockung der Mannschaft um einen Mitarbeiter pro Schicht.

2007 war die WACKER-Werkfeuerwehr die dritte Feuerwehr weltweit, die einen Turbolöscher für das Werk in Burghausen in Betrieb nahm. Zwei Flugzeugturbinen zerteilen dabei ca. 8.000 Liter Wasser oder ein Schaum-Wassergemisch in feinste Tröpfchen und werfen diese bis zu 150 Meter weit. Diese Wasserwolke umhüllt oder kühlt das brennende Objekt. Im Trockenlauf, also ohne Löschmittel, können mit dieser Alphajet-Power z.B. Schadstoffwolken verdünnt oder ganze Gebäude belüftet werden. Mittlerweile

sind diese über 400 PS starken Turbolö-scher auch an den WACKER-Standorten Nünchritz und Charleston/Tennessee in den USA im Einsatz.

Die Löschtechnik, die unsere Werkfeuer-wehr am Standort in Burghausen ein-setzt, ist mit der einer öffentlichen Feuer-wehr nicht vergleichbar. Während ein Standardlöschfahrzeug in der Regel eine 1.000 bis 2.000 Liter Pumpe verwendet, hat das neue Zumischerlöschfahrzeug der WACKER-Werkfeuerwehr eine Pumpen-leistung von bis zu 14.000 Litern pro

Minute. Die Begründung: In der chemi-schen Industrie sind Gebäude oder Pro-duktionsanlagen wesentlich größer als in Wohngebieten und verfügen von Haus aus über halbstationäre Löschanlagen, wo eine Wasserlieferleistung in dieser Menge notwendig wird. Somit reicht im Ernstfall also ein Zumischerlöschfahrzeug aus, wo sonst sieben bis 14 Normlösch-fahrzeuge notwendig wären.

Doch die modernste Technik ist nutzlos, wenn sie nicht bedient werden kann. Die Ausrüstung für unsere Werkfeuerwehr wird immer leistungsfähiger und kom-plexer in ihrer Bedienung und erfordert deshalb eine qualifizierte, spezielle Ausbil-dung der Feuerwehrmänner. Know-how über Software und Elektronik einerseits und Fachwissen über Gefahrenabwehr und Brandbekämpfung andererseits ge hören zur Berufsqualifikation bei der Werkfeuerwehr. Die Feuerwehrmänner bei WACKER sind also allesamt „Allround- Spezialisten“.

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Die WACKER-Werkfeuerwehr ist eine Hightech-Einrichtung, in der Wissen und Fertigkeiten der Mitarbeiter ent-scheidend sind. Heute treten 76 Män-ner als Teil des gesamten Sicherheits-managements am Standort mit ihrem Können für den Schutz von Mensch und Umwelt ein. Die Mitarbeiter der Werkfeuerwehr sind Fachkräfte, die durch Ausbildungslehrgänge und stän-dige Weiterbildung für die besonderen Anforderungen ihrer Arbeit gerüstet sind.

Schon zur Zeit der Gründung der WACKER-Werkfeuerwehr vor 100 Jahren waren es Menschen, die sich aus eigener Überzeugung und mit einer guten Portion Idealismus der Brandbekämpfung widme-ten. Gerade in den Anfängen hieß dies oft auch sich besonderen Gefahren aus-zusetzen, um Werk und Mitarbeiter zu schützen.

WERKFEuERWEHR – BERuFuNG uND BERuF

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2014Modernisierung der Feuerwehreinsatz-zentrale mit neuem Einsatzleitrechner.

2015Burghauser Unterstützung bei der Inbetriebnahme des neuen Produktionsstandortes in Charleston/Tennessee, USA. Durchführung von Brandschutzaudits im Rahmen des Loss Control Teams (Konzerngremium bestehend aus Versicherungswesen, Feuerwehr und Sicherheit). Anschaffung eines Löschunterstützungsfahrzeuges (Aircoreturbine), eine Art Turbolöscher im Miniformat.

2017Die Werkfeuerwehr der Wacker Chemie AG, Burghausen, feiert am 7. Mai ihr 100-jähriges Bestehen.

2012Organisatorischer Wechsel der Werkfeuerwehr

von Sicherheitsabteilung zu Infrastruktur Services. Außerdem Anschaffung von zwei

neuen Großfahrzeugen: Rüstwagen und Zumischerlöschfahrzeug.

2016Änderung in der Führungsstruktur: Jetzt gibt es einen Wach-abteilungsführer (WAF) und seinen Stellvertreter für alle Füh-rungsaufgaben auf Schicht. Alle WAF's und Stellvertreter erhalten die Ausbildung zum gehobenen Feuerwehrtechnischen Dienst. Zusätzlich gibt es einen Mann auf Tagschicht, der sich schicht-übergreifend um die Ausbildung kümmert.

Die Feuerwehrmitarbeiter sind heute bestens ausgebildet und arbeiten mit modernster Schutz- und Arbeitsausrüs-tung sowie sicherem Gerät. Die technisch hoch entwickelten Produktionsanlagen von WACKER im Werk Burghausen sind mit weitreichenden Sicherheitseinrich-tungen ausgerüstet, das Betriebspersonal fachlich ausgebildet und intensiv geschult.

Die Feuerwehrkräfte sind sich immer bewusst, dass sie im Fall der Fälle unmit-telbar der Gefahr gegenüberstehen und mit ihrer Rettungsarbeit Verantwortung für Mensch und Umwelt tragen. „Wir rennen rein, wo andere rausrennen“, so hat ein erfahrener WACKER-Feuer-wehrmann die Arbeit bei der Werkfeuer-wehr überzeugend beschrieben.

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Alle Feuerwehreinsatzkräfte müssen eine abgeschlossene Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf mitbrin-gen.Darüber hinaus wird eine Fortbildungs-maßnahme zur „Geprüften Brandschutz-Fachkraft IHK“ erforderlich. Die Teilneh-mer müssen mindestens 18 Jahre alt und psychisch und physisch leistungsfähig sein. Die Vollzeitausbildung dauert sechs Monate und findet werkintern statt. Eine attestierte Atemschutztauglichkeit muss vorhanden sein.

Der Ausbildungsberuf „Werkfeuerwehr-frau/-mann“, der ab 2017 über das Berufsbildungswerk Burghausen (BBiW) angeboten wird, dauert drei Jahre. Einen Teil der Ausbildung übernimmt die WACKER-Werkfeuerwehr selbst. Den Großteil erlernen die Azubis aber bei externen Partnern, z.B. in der Berufs-schule in Freising, der Feuerwehrschule in Geretsried und auch bei der Werkfeuer-wehr am Flughafen München. Zusätzlich werden die jungen Feuerwehrleute zu Rettungssanitätern beim Roten Kreuz in Burghausen ausgebildet.

Die Ausbildung zur „Geprüften Brand-schutzfachkraft IHK“ oder die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zur/zum „Werkfeuerwehrfrau/-mann“ ist die Grundvoraussetzung für die Weiterbildung zum „Brandschutzmeister“ oder „Brand-inspektor“.Diese Weiterbildungen zum Brandschutz-meister oder Brandinspektor können nicht mehr bei der Werkfeuerwehr am Standort Burghausen absolviert werden. Den Brandschutzmeister kann man bei Berufs-, großen Freiwilligen Feuerwehren oder Werkfeuerwehren (z.B. am Flug-hafen München) oder anderen zugelas-senen Ausbildungsstätten absolvieren. Die Prüfung dazu erfolgt bei allen Lehr-gängen durch die IHK. Der Brandinspek-tor-Lehrgang im gehobenen feuerwehr-technischen Dienst wird ausschließlich von staatlichen Feuerwehrschulen sowohl in Bayern als auch in anderen Bundes-ländern angeboten. Weitere Fortbildungen sind die Wachaus-bildung und die Gefahrstoff-/Gefahr-gut-Ausbildung. Ebenso Lehrgänge für Sachkundige und Sachverständige in Dienstleistungsbereichen wie Brand-schutz einrichtungen, Gerätewarte, Atem-schutz, Höhensicherung und vieles mehr.Die interne Weiterbildung der WACKER-Mitarbeiter in den Produktionsbetrieben ist fest im Tagesablauf der Werkfeuerwehr verankert. Es werden Unterweisungen in den Bereichen Absturzsicherung, Atem-schutz, Messgeräte und Feuerlöscher durchgeführt.

AuS- uND WEITERBILDuNG – NICHT AuF DEm SCHLAuCH STEHEN!

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Auch das sichere Verhalten bei einem Ereignis wird in regelmäßigen Alarm-übungen mit den Produktionsbetrieben trainiert.Für externe Einsatzkräfte bietet die Werk-feuerwehr ein eigenes Ausbildungspro-gramm. Von Mai bis Oktober werden Gefahrgutschulungen für Freiwillige- und Berufsfeuerwehren, sowie Werkfeuer-wehren umliegender Chemieunternehmen angeboten, die bei TUIS (Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungs-system)-Einsätzen beteiligt sind.

Hier trainieren die Feuerwehr-männer das gesicherte Abseilen in einen Übungstank. Auch WACKER-Mitarbeiter in den Betrieben werden darin unter-wiesen. Unten: Höhenrettung vom Kran – ein Verletzter wird professionell abgeseilt.

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„Abwehrender Brandschutz” hieß die Aufgabe der Werkfeuerwehr in ihren Gründerjahren. „Vorbeugender Brand-schutz”, mit dem Ziel, Brände und Gefahren erst gar nicht entstehen zu lassen, kam in den 1980er Jahren hinzu. Heute spielt zudem auch der „Organisatorische Brandschutz”, z.B. die Alarmplanung, eine ganz wesentliche Rolle im Alltag der Werk-feuerwehr.

Die ursprüngliche Aufgabe der Werkfeu-erwehr, die Feuerbekämpfung, ist im Lau-fe der 100-jährigen Geschichte keines-wegs weniger wichtig geworden. Hin-sichtlich der Häufigkeit ist sie aber etwas in den Hintergrund getreten. In der heuti-gen Zeit stellt ein stetig wachsendes, modernes Chemieunternehmen hohe Anforderungen an den Brandschutz – jedes Ereignis ist ein Ereignis zu viel. Risi-ken und Gefahren abzuschätzen und somit Explosionen, Verpuffungen, Brände erst gar nicht entstehen zu lassen, ist heute die vordringliche Aufgabe der Werkfeuerwehr.

Der Standort von WACKER in Burghau-sen breitet sich mittlerweile auf einem über zwei Quadratkilometer großen Werkgelände aus. Es ist der größte

Chemiestandort Bayerns. Beim Bau oder der Erweiterung von Gebäuden oder Produktionsanlagen ist die Fachstelle Vorbeugender Brandschutz bereits in die Planung involviert. Die Feuerwehrkollegen begleiten die Bauprojekte von Beginn an in allen Fragen des vorbeugenden Brand-schutzes und bringen ihre langjährige Erfahrung und Kompetenz mit ein.

Vor allem die effiziente und auf die jeweili-gen Bedürfnisse abgestimmte Konzep-tion von Brandschutzeinrichtungen ist schon in der Planungsphase von Gebäu-den und Anlagen ein wichtiger Sicher-heitsfaktor für das Werk. Neben der Be-bauungsdichte, den häufig offenen und oft hohen Bauweisen der Produktionsan-lagen und großen Lagerflächen etc., ist auch die „Bevölkerungsdichte” auf dem fast schon an Kleinstadtdimensionen her-anreichenden Werkgelände nicht mit Wohngemeinden vergleichbar. Darüber hinaus sind zahlreiche Arbeitsstoffe mit jeweils ganz spezifischen Eigenarten in oft großen Mengen vorhanden. Außer den praktischen Erfahrungen ver-fügen die Feuerwehrmänner auch über breites Wissen über Gesetze, Richtlinien und Normen. Brandwände, Rauch- und Wärmeabzugs-, Lösch- und Brandmelde-anlagen zum Beispiel sind Schutzausstat-tungen, die gesetzlich vorgeschrieben sind, ohne die der Betrieb von chemi-schen Anlagen gar nicht erlaubt wäre.

BRANDSCHuTz – GEFAHR VERHINDERN

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Die Fachstelle Vorbeugender Brand-schutz ist zudem auch Plattform für die regelmäßigen störfallrechtlichen Kontrol-len der Behörden am Standort Burghau-sen. Jeder Produktionsbetrieb wird auf den Brandschutzprüfstand gestellt und durchgecheckt.

Nicht weniger wichtig ist der organisatori-sche Brandschutz, der sich vor allem mit Alarmierungsregeln beschäftigt. Ein um-fassendes Notfallmanagement ist für ein Chemieunternehmen mit rund 10.000 Mitarbeitern am Standort unerlässlich.

Gefahrenabwehrpläne, Feuerwehrpläne und Laufkarten sind wichtige Hilfsmittel, die im Gefahrenfall ein erfolgreiches Vor-gehen ermöglichen. Dazu gehören auch die regelmäßigen Alarmübungen, in die wechselweise das gesamte Werk einbe-zogen ist. Einmal im Jahr wird sogar eine gemeinsame Übung mit den Freiwilligen Feuerwehren der umliegenden Gemein-den/Städte durchgeführt, um auch das Zusammenspiel mit den externen Gefah-renabwehrkräften zu üben. „Wissen, wann was wie zu tun ist”, ist die Leitidee, die dem organisatorischen Brandschutz zugrunde liegt.

Die regelmäßige Überprüfung der rund 5.500 Brandschutztüren im Werk Burghausen gehört zu den vielfältigen Aufgaben der Werkfeuerwehr. Diese Schutzausstattung ist für Chemie-betriebe gesetzlich vorgeschrieben.

Seit 2015 führt die WACKER-Werkfeuer-wehr an allen Standorten weltweit Brand-schutzaudits im Rahmen des Loss Con-trol Teams (Konzerngremium bestehend aus Versicherungswesen, Feuerwehr und Sicherheit) durch.

Durch diese konzernweiten Audits hat die Fachstelle Vorbeugender Brandschutz bei der Werkfeuerwehr mittlerweile einen hohen Grad der Qualitätssicherung er-reicht. Diesen Standard gilt es zu sichern und wo nötig zu erhöhen.

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FeuerwehreinsatzzentraleArbeiten in der Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) bedeutet für die beiden dienst-habenden Feuerwehrmänner Alarmbereit-schaft rund um die Uhr. Das Einsatzleit-rechnersystem ist dabei das wichtigste Arbeitsmittel für die Stammbesatzung. Die Kollegen im Schichtdienst registrieren die eingehenden Notrufe und disponieren im Übungs- oder Ernstfall den Einsatz der

Unter dem Dach des ca. 3.000 m² gro-ßen Feuerwehrgebäudes sind nicht nur die Büro-, Aufenthalts- und Schlaf-räume untergebracht, sondern auch die große Fahrzeughalle, der Schlauch-trockenturm und einige Werkstätten. Das derzeit 76 Mann starke Team der Werkfeuerwehr bietet professionellen Service in vielen Bereichen.

VIELFÄLTIGER EINSATz – SERVICES DER WERKFEuERWEHR

FeuerwehreinsatzzentraleDie aktuelle Führungsriege der WACKER-Werkfeuerwehr

Hilfskräfte, wie z.B. die Werkfeuerwehr, den Rettungsdienst oder externe Ret-tungskräfte. Die FEZ ist die Schnittstelle zwischen Belegschaft und Feuerwehr. Sie ist für rund 10.000 Mit arbeiter zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar. Von hier aus können das komplette Werk beschallt und auch die Nachbarn Richtung Burg-hausen und Österreich gewarnt werden.

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Die Mitarbeiter der A-Schicht der WACKER-Werkfeuerwehr

Schlauchwerkstatt Die Gerätewarte in der Schlauchwerkstatt überprüfen, reparieren und lagern sämt-liches technisches Gerät der Werkfeuer-wehr (ca. 1.000 Feuerwehrdruck- und Chemieschläuche oder Gefahrgutaus-rüstung). Auch die theoretische und praktische Unterweisung zum Thema „Höhensicherung“ oder die Überprüfung stationärer Löschanlagen führen die Feuerwehrmänner aus dieser Werkstatt regelmäßig durch.

Schlauchwerkstatt

Schlauchwerkstatt

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Feuerlöscherwerkstatt

Handfeuerlöscher in Bürogebäuden, Betrieben oder Laboren zu bedienen sind (ca. 1.900 Teilnehmer pro Jahr). Neue Feuerlöscher werden in der Werkstatt registriert, im Werk ausgeliefert und in-stalliert. Gebäudeverantwortliche bekom-men eine ausführliche Beratung, welcher Typ Feuerlöscher für das jeweilige Ge-bäude zweckmäßig ist. Rund 5.500 Brandschutztüren kontrollieren die Feuer-wehrmänner jährlich am Standort.

Feuerlöscherwerkstatt – Werkstatt für BrandschutzeinrichtungenVon den ca. 8.000 im Werk vorhandenen Feuerlöschern werden in der Feuerlö-scherwerkstatt jährlich ca. 3.000 trag- oder fahrbare Handfeuerlöscher auf ihre Funktionalität geprüft und gewartet. Außerdem übernehmen die Feuerwehr-kollegen die praktische Pflichtunterwei-sung aller Mitarbeiter und Auszubildenden am Standort, wie die verschiedenen

VIELFÄLTIGER EINSATz – SERVICES DER WERKFEuERWEHR

Feuerlöscherwerkstatt

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Atemschutzwerkstatt

Atemschutzwerkstatt

Die Mitarbeiter der B-Schicht der WACKER-Werkfeuerwehr

AtemschutzwerkstattDie Kollegen in der Atemschutzwerkstatt kümmern sich um alle Geräte, die mit Atemschutz zu tun haben. Das sind z.B. Atemschutzmasken oder Pressluftatmer. Ein großer Aufgabenbereich ist auch das Warten und Überprüfen von ca. 400 trag-baren Messgeräten, die bei WACKER im Einsatz sind (z.B. Explosionsgrenzen- oder Sauerstoffmessgeräte). Auch die persönliche Schutzausrüstung (PSA), die die Mitarbeiter bei der täglichen Arbeit mit Chemikalien schützt, wird in dieser Werkstatt bestellt, geprüft oder gereinigt. Darunter fallen Chemikalienschutzanzüge, Schürzen, Hauben oder Wärmeschutz-kleidung. Atemschutzunterricht für die Werkfeuerwehr selbst, die WACKER-Mit-arbeiter und auch externe Feuerwehr-kollegen steht regelmäßig auf dem Plan.

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Die Mitarbeiter der C-Schicht der WACKER-Werkfeuerwehr

VIELFÄLTIGER EINSATz – SERVICES DER WERKFEuERWEHR

Fahrradwerkstatt

Fahrradwerkstatt In der Fahrradwerkstatt arbeiten seit 2015 zwei Kollegen, die nicht mehr im aktiven Feuerwehreinsatz tätig sind. Die WACKER-Mitarbeiter können in der Werkstatt ihre Diensträder (ca. 6.000 im Werk) zur Reparatur abgeben und bekommen in der Zwischenzeit ein Leihfahrrad zur Ver-fügung gestellt. Alle im Werk genutzten Fahrräder sollten verkehrstauglich ausgerüstet sein – die-sen Service bietet die Fahrradwerkstatt der Werkfeuerwehr.

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Werkstatt Einsatzvorkehrungen/CADBei diesem Service handelt es sich um eine Art Zeichenbüro. In erster Linie werden hier Pläne aus der Bauabteilung für die Zwecke der Werkfeuerwehr um -gezeichnet bzw. optimiert.

Das sind z.B. Anfahrts-, Hydranten-, Gebäude-, Entwässerungs- oder Rohr-brückenpläne. Insgesamt werden jährlich ca. 4.000 Pläne von zwei Feuerwehrkol-legen pro Schicht erstellt, aktualisiert und verwaltet. Auch Begehungen auf dem Werkgelände, um die Zeichnungen abzu-gleichen, sind notwendig.

Werkstatt Einsatzvorkehrungen/CAD

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TuIS – HILFE JENSEITS DER GRENzEN

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TUIS, das Transport-Unfall-Informa-tions- und Hilfeleistungssystem der deutschen chemischen Industrie ist ein effizientes Instrument zur Gefahrenab-wehr und zur Schadensbegrenzung bei Transport- und Lagerunfällen mit chemischen Produkten. Die WACKER- Werkfeuerwehr ist seit der Gründung Mitglied im TUIS.

Seit 1982 hat der Verband der Chemi-schen Industrie (VCI) dieses flächende-ckende, freiwillige Hilfeleistungssystem bei Unfällen mit Chemikalien aufgebaut. TUIS bietet bundesweit rasche, qualifi-zierte und unbürokratische Hilfe bei Transportunfällen mit chemischen Pro-dukten, bei Unfällen im Lagerbereich sowie in akuten Gefahrensituationen.

Die WACKER-Werkfeuerwehr ist ein gefragtes Expertenteam im TUIS und steht unter der Telefonnummer +49 8677 83-2222 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr für Auskünfte und Hilfeleistungen zur Verfügung.

Die Einsatzgebiete reichen bis ins euro-päische Ausland wie Frankreich oder Spanien. Insgesamt war die WACKER- Werkfeuerwehr in den letzten zehn Jahren an knapp 400 TUIS-Einsätzen beteiligt.

Die TUIS-Dienste sind in drei Stufen ein-geteilt. Stufe 1 ist die telefonische Bera-tung. Auf Anfrage erteilt die Werkfeuer-wehr öffentlichen Dienststellen wie Feuer-wehren, Polizei, Gefahrenabwehrkräften, Krankenhäusern sowie der Bahn Aus-künfte zu stoffbezogenen Gefahren und Vorgehensweisen bei Transport- und Lagerunfällen.

Stufe 2 umfasst die persönliche Beratung vor Ort. Die TUIS-Fachleute der Werk-feuerwehr beraten die Einsatzkräfte am Ort des Geschehens. In Stufe 3 leisten sie zusätzliche technische Hilfe mit eige-nem Gerät.

Für den Einsatz bei Straßen-, Schiff-fahrts-, Hafen- und Flughafen-Unfällen sowie bei Unfällen in Betrieben, Lagern und Produktionen anderer Unternehmen ist die Werkfeuerwehr mit teils selbst ent-wickelten Spezialgeräten gerüstet. Che-mikalienfeste Schläuche, Folientrichter, Fässer, Tankcontainer und vieles mehr stehen zur Verfügung. Und natürlich die weitreichende Erfahrung und das Know-how der Feuerwehrmänner.

Auch für die TUIS-Einsätze gibt es ein spezielles Trainingsprogramm, das die Werkfeuerwehr immer wieder absolviert.

Ein weites Feld ist die Ausbildung von an-deren Werk- und Freiwilligen Feuerwehren im Umgang mit Gefahr- und Schadstof-fen. In regelmäßigen Schulungen werden die Teilnehmer in Theorie und Praxis für den Ernstfall ausgebildet.

WACKER sieht sein TUIS-Engagement als unverzichtbaren Beitrag zur Initiative „Responsible Care“ der gesamten deut-schen Chemiebranche.

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„Übung macht den Meister“ – ein pas-sendes Sprichwort. Das nimmt die WACKER-Werkfeuerwehr sehr ernst. Regelmäßige Trainingseinsätze helfen der Werkfeuerwehr zu analysieren, was das Team noch besser machen kann. Die Teilnahme interner und externer Rettungskräfte und Behörden bei der Jahreshauptübung gibt zudem Gele-genheit, Melde- und Alarmierungs-wege stets aufs Neue zu überprüfen.

Ein Ereignis in einem Chemiebetrieb zu verhindern ist die wesentliche Aufgabe des vorbeugenden Brandschutzes. Trotz-dem ist auch bei WACKER das unver-meidliche Restrisiko nicht gänzlich auszu-schließen. Wenn es zum Ernstfall kommt, entscheidet der zuständige Einsatzleiter, ob externe Hilfskräfte angefordert werden müssen. Das sind z.B. die Wehren der benachbarten Chemieunternehmen, Frei-willige Feuerwehren, Polizei, das Rote Kreuz, der THW oder diverse Behörden. Im Ernstfall ist es immens wichtig, dass die Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfskräfte im gemeinsamen Einsatz reibungslos funktioniert.

ÜBEN FÜR DEN ERNSTFALL – TEAmWORK AuF HOHEm NIVEAu

Neben den wöchentlichen Trainingsein-sätzen gibt es zusätzlich viermal im Jahr eine Einsatzstabübung. Die Jahreshaupt-übung ist Teil dieses Sicherheitsmanage-ments. 2016 wurde der Ablauf der Jah-reshauptübung auf dem Werkgelände neu strukturiert, um den Einsatz der inter-nen und externen Hilfskräfte zeitlich und personell noch besser zu koordinieren. Wie im konkreten Notruf-Szenario verläuft auch die Großübung nach einem 3-Stu-fen-Plan.

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Je nach Art und Umfang des Einsatzes wird in der Integrierten Leitstelle in Traun-stein (ILST) über den Einsatzleitrechner entschieden, wie viele Löschfahrzeuge, Feuerwehrmänner und Einsatz mittel von welchen externen Feuerwehren eingesetzt werden. Das alarmierte Team ist also bei jedem Trainingseinsatz in Burghausen ein anderes.In anspruchsvollen Übungsszenarien (Stufen 1 bis 3) wird auf dem Werkge-lände geprobt, was im Ernstfall zu tun ist – jeder Handgriff muss sitzen. Es gilt z.B. Verletzte aus Gebäuden zu bergen, Brände an Produktionsanlagen zu

löschen oder Stoffaustritte unter Kontrolle zu bringen. Mit dieser Art von Übungen überprüft die WACKER-Werkfeuerwehr ihre Sicherheitsarbeit, Melde- und Alarmierungswege und die Kommunika-tion während und nach dem Ereignis. Das Vertrauen der WACKER-Mitarbeiter und der angrenzenden Nachbarschaft wird bestärkt, dass das Feuerwehrteam im Werk und ggfs. auch jenseits des Werkzaunes über die notwendige techni-sche Ausrüstung verfügt und im Zusam-menspiel mit externen Hilfskräften und Behörden auch Großereignisse beherr-schen kann.

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Die Jahreshauptübung stellt Mensch und Gerät immer wieder auf den Prüfstand. Keine der verschiedenen Einsatzkräfte weiß vorher, welches Notfallszenario geprobt wird – doch jeder Handgriff muss sitzen. Teamarbeit ist gefragt und danach gibt es „Manöverkritik“.

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WACKER ist eines der weltweit führenden und forschungsintensivsten Chemieunter-nehmen mit einem Gesamtumsatz von 5,4 Mrd. €. Die Produktpalette reicht von Siliconen über Bindemittel und polymere Additive für vielfältige industrielle Bereiche bis hin zu biotechnologisch hergestellten Pharmawirkstoffen und Reinstsilicium für Halbleiter- und Solaranwendungen. Als nachhaltig orientierter Technologieführer fördern wir Produkte und Ideen mit hohem Wertschöpfungspotenzial für mehr Lebensqualität für jetzige und künftige Generationen, basierend auf Energie- effizienz, Klima- und Umweltschutz. Global vernetzt über 5 Geschäftsbereiche

KOMPETENZ UND SERVICE-NETZWERK AUF FÜNF KONTINENTEN

bieten wir unseren Kunden an 26 Produk-tionsstandorten, 22 technischen Kompe-tenzzentren, 13 WACKER ACADEMY Schulungszentren und 51 Vertriebsbüros in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien einschließlich einer Präsenz in China, hochspezialisierte Produkte und umfas-sende Services.Als zuverlässiger Innovationspartner ent-wickeln wir mit rund 17.200 Mitarbeitern für und gemeinsam mit unseren Kunden wegweisende Lösungen und helfen ihnen, noch erfolgreicher zu sein. Muttersprach-liche Spezialisten in unseren Technical Centern unterstützen unsere Kunden welt- weit bei der Entwicklung von Produkten,

die auf die lokalen Anforderungen abgestimmt sind, und begleiten sie auf Wunsch in allen Phasen komplexer Herstellungsprozesse. WACKER-E-Solutions sind Online- Services, die wir in unserem Kundenpor-tal und auch als integrierte Prozesslösung anbieten. Für unsere Kunden und Partner bedeutet dies umfassende Informationen und zuverlässige Services für eine schnelle, sichere und hoch effiziente Projekt- und Auftragsabwicklung. Weltweit und unabhängig von Zeit und Ort unter: www.wacker.com

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Die in dieser Broschüre mitgeteilten Daten entsprechen dem derzeitigen Stand. Die Inhalte dieser Broschüre sprechen Frauen und männer gleichermaßen an. zur besseren Lesbarkeit wird nur die männliche Sprachform (z. B. Kollegen, mitarbeiter) verwendet.