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Fachwissen Bildnachweis: Verena Knigge, Thieme Verlagsgruppe Heruntergeladen von: Thieme Verlagsgruppe. Urheberrechtlich geschützt.

128-135 FW3 Kinderreanimation Becke & Fischer

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retten! 2• 2012

Sie sind selten, doch sie haben es in sich – Kindernotfälle. Noch seltener müssen die kleinen Patienten wiederbelebt werden. Das bedeutet: Es fehlt die Routine. Hinzu kommt die besondere Pathophysiologie des kindlichen Kreislaufstillstands – für jeden Helfer eine besondere Herausforderung.

Karin Becke • Dominic Fischer

Der Kreislaufstillstand beim Kind

Häufi gkeit Reanimationen von Kindern gehören nicht zum Ein-satzalltag. Nur 2 % aller Reanimationen betreff en Kinder [1]. Gerade deshalb ist es wichtig, sich regelmäßig mit der Säuglings- und Kin-derreanimation auseinanderzusetzen, um für den nächsten Einsatz gut vorbereitet zu sein.

Ursachen Kinder unterscheiden sich anatomisch und physiolo-gisch von Erwachsenen. Deshalb führen sehr selten primär kardiale Ursachen, wie maligne Rhythmusstörungen oder strukturelle Herz-erkrankungen, zum Kreislaufstillstand. Es sind v. a. Erkrankungen bzw. Verletzungen, die die Vitalfunktionen der ABC-Bereiche beein-trächtigen: Atemwege (Airway), Atmung (Breathing) und Kreislauf (Circulation) – es kommt daher zum sog. „Atem-Kreislaufstillstand“. Meist löst eine ausgeprägte Hypoxie den Kreislaufstillstand aus, daher spricht man auch von einem sekundären Kreislaufstillstand. Seltener ist ein dekompensiertes Kreislaufversagen die Ursache [2].

Hypoxie und schwere Hypoperfusion sind bei Kindern die häufi gsten

Ursachen für einen Kreislaufstillstand.

Vorbeugen Die Überlebensrate von Kindern nach einem sekun-dären Kreislaufstillstand ist schlecht (ca. 5 %) [3]. Daher müssen eingeschränkte oder gefährdete Vitalfunktionen sofort erkannt und behandelt werden [4]. Hier hat sich das ABCDE-Schema international etabliert und bewährt [5]: A = Atemweg (Airway), B = Atmung (Breathing), C = Kreislauf (Circulation), D = Neurologie

(Disability), E = Exponierung (Exposition). Die aktuellen Leitlinien zur Reanimation 2010 von ILCOR, ERC und GRC [6, 7, 8] gehören heute zum Standard und sind Grundlage für den folgenden Artikel.

Basismaßnahmen beim kindlichen Kreislaufstillstand (Basic Life Support, BLS)

Basischeck

Bewusstseinszustand prüfen Kontrollieren Sie den Bewusstseins-status: Durch lautes Ansprechen und einen taktilen Reiz z. B. leichtes Schütteln der Schultern – Vorsicht bei vermutetem HWS-Trauma.

Atemwege freimachen Ist das Kind bewusstlos, muss das Rettungsteam sofort die Atemwege freimachen:

▶ Beim Säugling wird der Kopf in leichte Schnüff elstellung gebracht, d. h. die Nasenspitze ist höchster Punkt am Kopf.

▶ Beim Kleinkind neigen Sie den Kopf leicht nach hinten. ▶ Zusätzlich ziehen Sie das Kinn vor (Chin-Lift) – das gilt für Kin-

der in jedem Alter. ▶ Gibt es Schwierigkeiten beim Freimachen der Atemwege bzw.

wird ein HWS-Trauma vermutet, wenden Sie den sog. Esmarch-Handgriff an. Dazu legt man je 2 Finger jeder Hand an den Kiefer-winkel und schiebt den Unterkiefer nach vorne (q Abb. 1).

▶ Überprüfen Sie durch einen kurzen Blick, ob eventuell der Atemweg verlegt ist (Bolusgeschehen q retten! 1 • 12).

KinderreanimationKleiner Patient – große Herausforderung

Abb. 1 Esmarch-Handgriff.

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Fachwissen

Ziehen Sie konsequent das Kinn des Kindes vor, um die Atemwege

optimal freizumachen.

Atmung überprüfen Hebt und senkt sich der Thorax? Können Sie eine Atmung hören und spüren Sie einen Luftstrom beim Aus-atmen? Das Überprüfen der Atmung sollte nicht länger als 10 s dauern. Ein weiterer Helfer kann zeitgleich alles für die Beatmung vorbereiten – inkl. Sauerstoff und Absaugbereitschaft (mit groß-lumigem Absaugkatheter).

Beatmung

5 initiale Beatmungen Atmet das Kind nicht oder pathologisch, z. B. mit Schnappatmung, beatmen Sie es sofort 5-mal (Rescue-Breaths). Setzen Sie dafür z. B. die Beutel-Masken-Ventilation mit C-Griff ein und verabreichen Sie eine möglichst hohe inspiratorische Sauerstoff fraktion – am besten 100 %. Achten Sie dabei auf eine gut passende Beatmungsmaske und eine optimale Lagerung des Kopfes (Schnüff elstellung mit vorgezogenem Kinn). Drücken Sie beim C-Griff nicht auf die Weichteile am Unterkiefer, da hierdurch eine Verlegung der oberen Atemwege eintreten kann. Die Finger werden deshalb nur an den knöchernen Strukturen des Unter-kiefers platziert (q Abb. 2). Komprimieren Sie den Beatmungs-beutel vorsichtig für 1–1,5 s. Achten Sie dabei auf Folgendes:

▶ Hebt und senkt sich der Brustkorb? ▶ Sind Nebengeräusche vorhanden, ist die Abdichtung mangelhaft.

Bei Beatmungsschwierigkeiten kann das Rettungsteam entweder ▶ die Kopfposition des Kindes optimieren, ▶ einen Guedeltubus in entsprechender Größe einlegen (Abmes-

sung: Mundwinkel bis Ohrläppchen) oder ▶ mit beiden Händen den doppelten C-Griff anwenden (q Abb. 3).

Schon jetzt können Sie die Atemwege mittels Larynxtubus bzw. Larynxmaske sichern – sofern dadurch keine Zeit verloren geht. Denn Ziel ist es, die Lunge schnell zu belüften, um das Kind mit Sauerstoff zu versorgen. Sie dürfen allerdings nicht mehr als 5 Be-atmungsversuche unternehmen, da Sie zunächst kurz nach Lebens-zeichen suchen müssen. Treten Probleme beim Beatmen auf, sollten Sie diese später während der Herzdruckmassage beheben.

Kreislaufkontrolle

Suche nach Lebenszeichen Nach den initialen 5 Beatmungen muss das Team nach Lebenszeichen, wie Spontanbewegung, Schlu-cken oder normalen Atembemühungen, suchen. Zusätzlich kann ein geübter Helfer durch Pulskontrolle beurteilen, ob das Kind einen Kreislaufstillstand hat. Der Puls wird

▶ beim Säugling an der A. brachialis und ▶ beim Kind > 1 Jahr an der A. carotis communis gemessen. ▶ Alternative: Bei Kindern jeden Alters können Sie den zentralen

Puls an der A. femoralis messen.

Verlieren Sie keine Zeit mit der Pulskontrolle – suchen Sie

alternativ nach indirekten Lebenszeichen.

Liegt die Herzfrequenz nicht eindeutig über 60/min bei einem bewusstlosen, nicht normal atmenden Kind, müssen Sie sofort mit der kardiopulmonalen Reanimation (Cardiopulmonary Resuscita-tion = CPR) beginnen.

Sind Sie sich unsicher, ob ein Kreislauf vorhanden ist, entschei-

den Sie sich für die CPR!

Herzdruckmassage Die Herzdruckmassage erfolgt am entklei-deten Oberkörper. Der Druckpunkt liegt in der unteren Sternum-hälfte ca. einen Fingerbreit über dem unteren Ende des Brustbeins (Schwertfortsatz = Xiphoid). Bei Säuglingen wendet man die Zwei-Helfer-Methode an: Während ein Helfer beatmet, umfasst der ande-re den Thorax mittels der sog. Zangentechnik (q Abb. 4 a): Die Dau-men liegen parallel, kopfwärts auf dem Sternum und komprimieren mind. ⅓ des Thorax (ca. 4 cm). Bei Kindern > 1 Jahr kann entweder die Ein-Hand-Methode (q Abb. 4 b) oder die Zwei-Hand-Methode wie beim Erwachsenen eingesetzt werden (q Abb. 4 c).

Abb. 3 Doppelter C-Griff bei der Zwei-Helfer-Methode.

Abb. 2 C-Griff bei der Masken-Beutel-Beatmung.

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Bei der Herzdruckmassage beachten Sie, dass ▶ Sie diese möglichst wenig unterbrechen, ▶ Sie den Thorax ausreichend tief komprimieren (mind. ⅓), ▶ Druck- und Entlastungsphase gleich lang sind (1 : 1), ▶ der Thorax ausreichend entlastet wird, ▶ die Druckfrequenz zwischen 100–120/min liegt und ▶ das Verhältnis Beatmung zu Herzdruckmassage 15 : 2 nach den

5 initialen Beatmungen beträgt. Die Helfer sollten sich, wenn möglich, alle 2 min mit der Herzdruck-massage abwechseln, um eine ausreichende Thoraxkompression sicherzustellen. Überprüfen Sie nach 1 min Basisreanimation noch-mals kurz die Vitalfunktionen, falls noch kein EKG bzw. Defi brillator angeschlossen ist.

Achten Sie darauf, die Herzdruckmassage möglichst wenig

zu unterbrechen.

Erweiterte lebensrettende Maßnahmen beim Kind (Advanced Pediatric Life Support, APLS)

Atemweg und Atemwegssicherung

Atemwege sichern Im weiteren Verlauf der Reanimation kann es erforderlich sein, dass das Rettungsteam den Atemweg durch supra glottische Atemwegshilfen, wie Larynxmaske oder Larynx-tubus, oder mittels endotrachealer Intubation sichern muss.

Larynxmaske Die Larynxmaske kann sicher und eff ektiv bei einer Kinderreanimation eingesetzt werden, wenn die Helfer über ent-sprechende Erfahrungen verfügen. Bei kurzen Reanimationszeiten von wenigen Minuten oder Intubationsproblemen lässt sich dadurch die Intubation ersetzen [9]. Andere supraglottische Atemwegshilfen, wie Larynxtubus und I-Gel-Maske, werden zwar in der Kinderanäs-thesie häufi g erfolgreich eingesetzt; allerdings gibt es nur wenige wissenschaftliche Daten zum Einsatz bei Kindernotfällen.

Endotracheale Intubation Die Intubation ist die sicherste und eff ektivste Methode, um die Atemwege zu sichern. Die Tubusgröße ist von Alter, Größe und Gewicht des Kindes abhängig und lässt sich grob am Durchmesser des kleinen Fingers des Kindes abschätzen. Der Tubus sollte nur unter Sicht durch die Stimm bänder vorge-schoben werden. Wegen der besonderen Anatomie und Physio-logie des kindlichen Atemwegs sollten nur speziell geschulte und erfahrene Anwender intubieren. So lassen sich gravierende Komplikationen – insbesondere Fehlintubation und Zeitverlust – vermeiden [10]. Weniger geübte Helfer sollten daher supraglotti-sche Atemwegs hilfen einsetzen [4].

Die Sauerstoff versorgung steht im Vordergrund, die Technik ist

zweitrangig. Mehrere erfolglose Intubationsversuche können

negative Folgen haben und führt meist zu verlängerten Apnoephasen.

Tubuslage prüfen Ein falsch platzierter oder verrutschter endo-trachealer Tubus kommt bei einem Notfall häufi g vor und muss sofort erkannt werden – er kann sonst tödlich sein. Liegt der Tubus richtig, wird dies von der Kapnografi e angezeigt. Außerdem be-wegt sich der Thorax seitengleich und synchron bei der Beatmung und die Tubuswand beschlägt beim Ausatmen.

Zweifeln Sie an der richtigen Tubuslage, entfernen Sie den Tubus und

setzen Sie die Masken-Beutel-Beatmung ein: „if in doubt, take it out“.

Verschlechtert sich der Zustand eines intubierten Kindes, kann

dies folgende Ursachen haben („DOPES“):

▷ Dislokation: Verrutschen oder Fehlplatzierung des Tubus

▷ Obstruktion: Verschluss von Tubus oder Beatmungssystem

▷ Pneumothorax

▷ Equipment: Geräteprobleme

▷ „Stomach“: Magenüberblähung

Abb. 4 a, b, c a) Säuglingsreanimation: Zwei-Helfer-Methode mit Zangentechnik. b) Kinderreanimation: Ein-Hand-Methode und c) Zwei-Hand-Methode

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Beatmung

Sauerstoff versorgung Kinder sollten während der Reanima-tion immer mit 100 % Sauerstoff beatmet werden. Konnte das Rettungsteam den Spontankreislauf wiederherstellen, sollte die Sauerstoff konzentration reduziert werden, solange die pulsoxy-metrische Sättigung 94–96 % beträgt.

Ventilation Die Beutel-Masken-Ventilation ist sicher und eff ektiv zur kurzzeitigen Atemunterstützung oder Beatmung von Kindern. Das ideale Tidalvolumen (Atemzugvolumen pro Atemhub) von 6–8 ml/kg KG führt zu einer moderaten Thoraxexkursion – ver-meiden Sie höhere Tidalvolumina. Durch ein Kompressions-Venti-lations-Verhältnis von 15 : 2 können Sie falsches Beatmen (Hyper-ventilation) verhindern. Die Beatmungsfrequenz beträgt

▶ 10–12 Atemhübe pro Minute in der Arrestphase und ▶ 12–20 Atemhübe pro Minute nach Wiedereinsetzen des Spon-

tankreislaufs. Das Atemminutenvolumen wird nach Rückkehr der Spontanzirku-lation idealerweise mithilfe der Kapnografi e angepasst, d. h. das ausgeatmete CO2 (endtidal = etCO2) sollte bei 35–40 mmHg liegen.

Eine Hyperventilation vermindert die Durchblutung von Gehirn und

Herz und führt letztlich zu schlechteren Überlebensraten [11].

Beim Beatmen von Säuglingen und Kleinkindern müssen Sie hohe Drücke > 25 cm H2O vermeiden. Setzen Sie dazu entweder ein Ma-nometer bei der Beutel-Masken-Ventilation oder ein Beatmungs-gerät mit druckkontrollierter Ventilation oder Druckbegrenzung ein.

Ist kein für Kinder geeignetes Beatmungsgerät vorhanden, beatmen Sie

das Kind manuell über einen Beatmungsbeutel.

Kapnografi e Die endtidale CO2-Messung ermöglicht die Kont-rolle der Tubuslage – eine Tubusdislokation lässt sich frühzeitig erkennen. Dabei gibt es Einschränkungen:

▶ Eine zu tiefe, einseitige Intubation kann durch das Verfahren nicht erkannt werden.

▶ Ein niedriger oder fehlender CO2-Wert deutet nicht unbedingt auf eine Fehlintubation oder Tubusdislokation hin, sondern kann auch Folge eines verminderten pulmonalen Blutfl usses sein.

Pulsoxymetrie Sie ist das Standard-Monitoring-Verfahren bei Kindern. Bei Schockzuständen, eingeschränkter peripherer Durch-blutung oder während der Reanimation ist sie jedoch nur bedingt aussagekräftig.

Zugangswege für Medikamente

Intravenöser Zugang Ein Gefäßzugang wäre vorteilhaft, um Medikamente und Infusionen zu verabreichen und Blutproben zu entnehmen. Aber: Das Anlegen eines i. v.-Zugangs bei Kindern kann schwierig sein – v. a. bei Kleinkindern. Außerdem muss es im Notfall und während einer Reanimation schnell gehen.

Daher: Gelingt das Anlegen eines i. v.-Zugangs nicht schnell genug, plat-

zieren Sie, in Abstimmung mit dem Notarzt, eine intraossäre Kanüle.

Intraossärer Zugang Er ist schnell, sicher und eff ektiv. Alle für die Reanimation gebräuchlichen Medikamente, Infusionen und Blut-produkte können appliziert und Blutproben entnommen werden [12, 13]. Auch ein ungeübter Helfer kann den i. o.-Zugang im Notfall schnell und sicher legen. Die Medikamentenwirkung setzt ähnlich rasch ein wie bei einer zentralvenösen Gabe. Spülen Sie nach jeder Injektion eines Medikaments mit Kochsalzlösung nach, um schnell einen zentralvenösen Blutspiegel zu erreichen. Da der Widerstand höher als beim i. v.-Zugang ist, kann man größere Mengen mittels Druck geben (manuell, Druckbeutel oder Spritzenpumpe).

Tibia FemurTibiaköpfchenTuberositas tibiae

Patella

Epiphysenfuge

Abb. 5 Intraossäre Punktionsstelle: 2 Finger unterhalb des Tibiaköpfchens

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Kinderreanimation K. Becke • D. Fischer retten! 2• 2012

Infusionen und Medikamente

Infusionen Bei der Reanimation sollte das Rettungsteam nur eine isotone Vollelektrolyt-Lösung verwenden. Zeigt ein Kind Schock-symptome ohne gleichzeitige Zeichen einer Volumenüberladung, sollte ihm ein Bolus der Vollelektrolytlösung von 20 ml/kg KG verab-reicht werden [14]. Überprüfen Sie immer wieder die Durchblutung und applizieren Sie ggf. einen weiteren Bolus.

Glukose Glukosehaltige Lösungen dürfen in der Reanimations-phase nicht routinemäßig eingesetzt werden. Hyper- und auch Hy-poglykämie sind mit einem schlechteren Outcome nach Kreislauf-stillstand verbunden [15]. Kontrollieren Sie deshalb eng maschig die Blutglukosekonzentration beim Kreislaufstillstand – auch nachdem die Spontanzirkulation wieder eingesetzt hat.

Setzen Sie Glukoselösungen nur bei nachgewiesener Hypoglykämie ein

und nur so lange, bis sich der Blutzuckerspiegel normalisiert hat.

Adrenalin (Epinephrin) Es ist das Standardmedikament bei der Reanimation und kommt in allen Behandlungsalgorithmen zum Einsatz. Adrenalin verbessert den kardialen und zerebralen Blutfl uss und steigert die Kontraktionskraft des Herzmuskels. Die empfohlene Dosis für die intravenöse oder intraossäre Applikation ist 0,01 mg/kg KG (= 10 μg/kg KG) [16]. Bei defi brillierbaren Rhythmen wird es nach der 3. erfolglosen Defi brillation appliziert, bei nicht defi bril-lierbaren Rhythmen so schnell wie möglich, sobald ein vaskulärer Zugang besteht, danach alle 3–5 min.

1 mg Adrenalin in 100 ml NaCl 0,9 % = 10 μg/ml = 1ml/kg KG.

Bei z. B. 12 kg bedeutet das: 12 ml = 120 μg Adrenalin.

Bei der Reanimation ist Adrenalin immer Mittel der 1. Wahl.

Die Adrenalingabe kann alle 3–5 min wiederholt werden. Höhere Dosierungen sind nicht empfehlenswert: Die Nebenwirkungen steigen und das neurologische Outcome wird nicht verbessert.

Amiodaron Es wird in den aktuellen Leitlinien nur dann empfoh-len, wenn das Kammerfl immern trotz Defi brillation und Adrenalin bestehen bleibt oder es zu einer pulslosen ventrikulären Tachy-kardie kommt. Die Applikation von 5 mg/kg KG erfolgt nach der 3. erfolglosen Defi brillation sofort nach der Adrenalin-Gabe.

Atropin Die routinemäßige Anwendung von Atropin wird in den Leitlinien nicht empfohlen. Es sollte nur bei vagusinduzierter Bradykardie oder Cholinergika-Intoxikation eingesetzt werden.

Natriumbikarbonat (Natriumhydrogenkarbonat) Es sollte nur bei verlängertem Kreislaufstillstand und schwerer metabolischer Azidose verwendet werden – wenn Basismaßnahmen und die Gabe von Adrenalin nicht zum Erfolg führen.

Adrenalin und Natriumbikarbonat nicht vermischen, da Adrena-

lin durch alkalische Lösungen inaktiviert wird.

Defi brillation

Indikation Führen Sie die Defi brillation nur bei Kreislaufstillstand und hier nur bei defi brillierbaren Herzrhythmusstörungen durch, wie Kammerfl immern (VF) oder pulsloser Kammertachykardie (PVT). Bei bedrohlichen Herzrhythmusstörungen und tastbarem Puls sollte man eine Kardioversion, d. h. eine synchronisierte Defi b-rillation mit reduzierter Energie durchführen.

Nicht defi brillieren bei:

▷ Asystolie (ASY)

▷ pulsloser elektrischer Aktivität (PEA)

▷ hämodynamisch relevanter Bradykardie

▷ Zweifeln, ob eine Kontraindikation vorliegt.

Geräte und Elektroden Derzeit gibt es automatische externe De-fi brillatoren (AED) und manuell bedienbare Geräte, mit mono- oder biphasischem Defi brillationsimpuls. Beim AED sind alle Variablen,

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einschließlich der Energiedosis, voreingestellt und können meist nicht verändert werden. Ist kein manueller Defi brillator verfügbar, sollte ein AED eingesetzt werden, bei dem man die Impulse auf reduzierte Werte (50–75 J) einstellen kann. Falls ein solcher AED nicht zur Hand ist, müssen Sie einen AED für Erwachsene benutzen. Für manuelle Geräte sind Plattenelektroden (Paddles) und Klebe-elektroden (Pads) erhältlich, für AEDs nur Klebeelektroden, die sicher und eff ektiv sind.

Größe der Schockelektroden Grundsätzlich sollten die größt-möglichen Schockelektroden verwendet werden. Sie müssen guten Hautkontakt und ausreichenden Abstand zueinander haben. Der empfohlene Durchmesser für Schockelektroden beträgt

▶ 4,5 cm für Kinder < 10 kg ▶ und 8–12 cm für Kinder > 10 kg bzw. > 1 Jahr.

Tragen Sie vor der Defi brillation eine ca. walnussgroße Menge Elekt-rodengel auf die Paddles auf; dies ist bei Klebelektroden nicht nötig.

Platzierung der Schockelektroden Bringen Sie die Elektroden am entkleideten Oberkörper an (q Abb. 6):

▶ 1. Elektrode: vorne seitlich (anterior-laterale Position) auf der rechten Seite des Thorax unterhalb des Schlüsselbeins.

▶ 2. Elektrode: an der linken Achsel (links-axillar). Sind die Elektroden zu groß, bringen Sie eine Elektrode am Rücken, unterhalb des linken Schulterblatts und die andere auf der Thorax-vorderseite, links des Sternums an (anterior-posteriore Position).

Optimaler Druck auf die Elektroden Der Anpressdruck bei ma-nueller Defi brillation mit Plattenelektroden beträgt

▶ 3 kg für Kinder < 10 kg und ▶ 5 kg für größere Kinder.

Bei Klebeelektroden ist kein manueller Druck nötig.

Energiedosis 4 Joule/kg KG gelten nach derzeitiger Studienlage als sicher und eff ektiv [17]. Wenn möglich, sollte das Rettungsteam biphasische Defi brillationsimpulse einsetzen, da sie mindestens so eff ektiv wie monophasische sind, aber geringere Funktionsstörun-gen des Herzmuskels hervorrufen [18].

Temperaturmanagement

Hypothermie Sie kommt nach einer erfolgreichen CPR häufi g vor. Die Leitlinien empfehlen bei Erwachsenen und Neugeborenen eine milde Hypothermie (32–34°C), da sie das neurologische Outcome verbessern kann [19]. Auch bei Kindern sollte nach erfolgreicher CPR eine bestehende Hypothermie zwischen 32–34 ° C für 12–24 h aufrechterhalten werden.

Handlungsablauf der erweiterten Maßnahmen (q Abb. 7)

▶ Führen Sie die Basismaßnahmen (15 Thoraxkompressionen und

2 Beatmungen im Wechsel) kontinuierlich ohne Unterbrechung

durch. Sobald der Defi brillator bereit ist: kurze Rhythmusanalyse.

▶ Ist der Herzrhythmus nicht defi brillierbar:

▷ Gabe von Adrenalin 10 μg/kg KG, alle 3–5 min wiederholen

▷ Reversible Ursachen (4 H, HITS) des Kreislaufstillstands

erkennen und behandeln.

▶ Bei defi brillierbarem Herzrhythmus (VF, PVT):

▷ Defi brillationsschock mit 4 J/kg KG

▷ CPR sofort wieder aufnehmen.

▷ nach 2 min Rhythmusanalyse

▶ Weiterhin VF oder PVT:

▷ 2. Defi brillationsschock mit 4 J/kg KG

▷ CPR sofort wieder aufnehmen.

▷ nach 2 min Rhythmusanalyse

▶ Weiterhin VF oder PVT:

▷ 3. Defi brillationsschock mit 4 J/kg KG

▷ CPR sofort wieder aufnehmen.

▷ Adrenalin (10 μg/kg KG) und Amiodaron (5 mg/kg KG)

▷ nach 2 min Rhythmusanalyse

▶ Weiterhin VF oder PVT:

▷ 4. Defi brillationsschock mit 4 J/kg KG

▷ während CPR zu jedem 2. Zyklus Adrenalin 10 μg/kg KG

▶ Weiterhin VF oder PVT:

▷ Fahren Sie fort mit der Defi brillation im Wechsel mit CPR für

2 min und beheben Sie reversible Ursachen.

▶ Kehren Lebenszeichen wieder, überprüfen Sie das EKG.

Kontrollieren Sie bei organisiertem Rhythmus den Puls.

▶ Kommt es erneut zu VF oder PVT, nehmen Sie die CPR wieder

auf, geben Sie erneut Amiodaron und defi brillieren Sie mit

4 J/kg KG. Beginnen Sie mit einer Dauerinfusion von Amiodaron

(15 mg/kg KG/24 h).

Abb. 6 Positionierung der Elektroden bei der Defibrillation.

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Kinderreanimation K. Becke • D. Fischer retten! 2• 2012

Fazit

Obwohl Kinder selten an Vorerkrankungen leiden, haben sie mit Kreislaufstillstand bislang eine schlechtere Prognose als Erwach-sene. Deshalb sollte das Rettungsteam

▶ den drohenden Kreislaufstillstand früh erkennen, ▶ schnell mit der Reanimation beginnen und ▶ konsequent und möglichst ohne Unterbrechungen reanimieren.

Meist verursacht eine Hypoxie den Kreislaufstillstand. Daher müs-sen Sie die Atemwege schnell freimachen und das Kind mit Sauer-stoff versorgen. Das Outcome kann erheblich verbessert werden durch:

▶ regelmäßiges Reanimationstraining aller Mitarbeiter ▶ Einführung von präklinischen Notfall-Algorithmen ▶ regelmäßiges Überprüfen des Notfall-Equipments

Infos im Internet

Das Literaturverzeichnis zu diesem Beitrag fi nden Sie im Internet: Rufen Sie unter www.thieme-connect.de/ejournals die Seite von retten! auf und klicken beim jeweiligen Artikel auf „Ergänzendes Material“.

Dr. Karin Becke ist Chefärztin der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin der Cnopf´schen Kinderklinik in Nürnberg. Sie ist 2. Sprecherin des Wissenschaftlichen Arbeitskreises Kinderanästhesie der DGAI. Ihr Schwerpunkt ist die Erstellung evidenz-basierter Handlungsempfehlungen für die Kinder-anästhesie und Kindernotfallmedizin.E-Mail: [email protected]

Dominic Fischer ist seit 1998 im Rettungsdienst engagiert. Er ist als Rettungsassistent und HCM an der Luftrettungsstation Weiden (Christoph 80) beschäftigt. Zudem ist er als Disponent in der zukünf-tigen ILS Nordoberpfalz sowie als ALS-Instruktor für das European Resuscitation Council und für Inter-national Trauma Life Support (ITLS) tätig.E-Mail: dominicfi [email protected]

EKG-Rhythmus beurteilen

Keine Reaktion?Keine Atmung bzw. Schnappatmung?

Reanimationsteam/Rettungsdienstverständigen(Falls allein: zunächst1 min CPR))

CPR (5 initiale Beatmungen, dann 15 : 2)Defibrillator/EKG-Monitor anschließen

Unterbrechungen minimieren

Defibrillierbar(Kammerflimmern/pulslose

Kammertachykardie)

Nichtdefibrillierbar(PEA/Asystolie)

1 Schock mit 4 J/kgKG

Sofort weiter mit CPR für 2 min,

Unterbrechungen minimieren

Sofort weiter mit CPR für 2 min,

Unterbrechungen minimieren

"Wiederherstellungeines

Spontankreislaufs"

Während der CPR:• Sorgen Sie für eine optimale CPR (Frequenz, Tiefe, Entlastung)• Planen Sie Ihre Maßnahmen, bevor Sie die CPR unterbrechen• Geben Sie Sauerstoff• Gefäßzugang (intravenös oder intraossär)• Geben Sie alle 3–5 min Adrenalin• Erwägen Sie invasive Atemwegssicherung und Kapnographie• Durchgehende Herzdruckmassage, sobald der Atemweg gesichert ist• Beheben Sie reversible Ursachen

Reversible Ursachen:• Hypoxie• Hypovolämie• Hypo-/Hyperkalämie/metabolische Störungen• Hypothermie• Herzbeuteltamponade• Intoxikationen• Thromboembolie• Spannungspneumothorax

Sofortiger Beginn mit derReanimationsnachsorge• Verwenden Sie das ABCDE-Schema• Kontrollierte Sauerstoffgabe und Beatmung• Diagnostik• Behandeln Sie die zugrunde liegende Ursache• Temperaturkontrolle• Therapeutische Hypothermie?

Erweiterte lebensrettende Maßnahmen beim Kind

Abb. 7 Handlungsablauf der erweiterten Maßnahmen.

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Beitrag online zu fi nden unter http://dx.doi.org/10.1055/s-0032-1311810

Kernaussagen ▶ Der kindliche Kreislaufstillstand ist meist durch Hypoxie bedingt.

▶ Die Prävention des Kreislaufstillstands ist oberstes Ziel.

▶ Beim Kreislaufstillstand müssen Sie die Sauerstoff versorgung

schnellstmöglich wiederherstellen.

▶ Basismaßnahmen (Beatmung und Herzdruckmassage) müssen

konsequent und möglichst ohne Unterbrechung erfolgen.

▶ Nur geübte Notärzte oder Rettungsfachkräfte sollten intubieren.

▶ Beutel-Masken-Ventilation und der Einsatz einer Larynxmaske sind

gute Alternativen, um die Sauerstoff versorgung sicherzustellen.

▶ Der i. o.-Zugang ist schnell, sicher und eff ektiv; er sollte bei Reani-

mation oder dekompensiertem Kreislauf sofort gelegt werden.

▶ Vermeiden bzw. behandeln Sie sofort Hyper- und Hypoglykämie.

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Page 9: 128-135 FW3 Kinderreanimation Becke & Fischer

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CEE-Fragen

1 Was ist die häufi gste Ursache für den kindlichen Kreislauf-stillstand?

A maligne RhythmusstörungenB strukturelle HerzerkrankungenC IntoxikationD ausgeprägte HypoxieE Kreislaufversagen

2 Was triff t zu?A Nur bei Säuglingen wird der Puls an der A. femoralis gemessen.B Nach 5 initialen Beatmungen beginnen Sie sofort mit der CPR.C Liegt die Herzfrequenz über 80/min muss die Herzdruckmassage

durchgeführt werden.D Sind Sie unsicher, ob der Kreislauf wiederhergestellt werden konnte,

entscheiden Sie sich für eine CPR.E Bei der Schnüff elstellung ist das Kinn höchster Punkt am Kopf.

3 Welche Aussage ist nicht richtig?A Durch Ansprechen und leichtes Schütteln der Schultern können Sie den

Bewusstseinszustand prüfen.B Ist das Kind bewusstlos, müssen Sie sofort die Atemwege freimachen.C Die Atmung lässt sich durch Sehen, Hören und Fühlen überprüfen.D Durch das Vorziehen des Kinns können Sie die Atemwege freimachen.E Der Atmungs-Check sollte mindestens 1 Minute dauern.

4 Was ist richtig?A Bei pathologischer Atmung (Schnappatmung) ist keine Beatmung nötig.B Beim Atemstillstand werden initial 2 Beatmungen durchgeführt.C Initial wird mit Raumluft (21 % O2) beatmet.D Bei Beatmungsschwierigkeiten können Sie die Larynxmaske einsetzen.E Beim C-Griff sollten Sie die Weichteile am Unterkiefer komprimieren.

5 Welche Aussage stimmt?A Der Druckpunkt der Herzdruckmassage liegt im oberen Sternumdrittel.B Die Druckfrequenz beträgt 100–120/min.C Bei Kindern > 2 Jahre wird der „Zangengriff “ angewendet.D Die Herzdruckmassage darf länger unterbrochen werden.E Nach 3 Minuten Basisreanimation überprüfen Sie die Vitalparameter.

6 Welche Aussage triff t zu?A Die endotracheale Intubation ist weniger eff ektiv als die Beutel-Masken-

Ventilation.B Die endotracheale Intubation ist einfach und schnell durchführbar, auch

von Ungeübten.C Intubieren Sie grundsätzlich, um die Sauerstoff versorgung zu sichern.

D Die Tubusgröße ist abhängig von Alter, Größe und Gewicht des Kindes.E Bestehen Zweifel an der richtigen Tubuslage, sollte der Tubus keinesfalls

entfernt werden.

7 Welche typische Ursache verschlechtert den Zustand eines intubierten Kindes?

A ein zu niedriger etCO2-WertB eine allergische ReaktionC eine Obstruktion von Tubus oder BeatmungssystemD eine Dislokation oder Fehlplatzierung der NasensondeE eine Pneumonie

8 Welche Aussage ist falsch?A Der i. v.-Zugang gelingt in der Reanimationssituation häufi g nicht sofort.B Der i. o-Zugang ist schnell, sicher und eff ektiv.C Über einen i. o.-Zugang können alle für die CPR gebräuchlichen

Medikamente appliziert werden.D Der zentralvenöse Katheter ist die beste Alternative zum i. v.-Zugang.E Die endobronchiale Gabe von Medikamenten über den Tubus wird nicht

mehr empfohlen.

9 Was triff t zu?A Atropin ist das Standardmedikament der Reanimation.B Adrenalin ist bei der Reanimation Mittel der 3. Wahl.C Infusionslösungen sollten immer Glukose enthalten.D Natriumbikarbonat (Natriumhydrogenkarbonat) wird nur noch

bei prolongierten Verläufen und schwerer metabolischer Azidose empfohlen.

E Amiodaron wird nach der 1. erfolglosen Defi brillation verabreicht.

10 Welche Aussage stimmt?A Bei Asystolie und pulsloser elektrischer Aktivität wird defi brilliert.B Alle AEDs geben nur einen monophasischen Defi brillationsimpuls ab.C Niemals ein Standard-AED für Erwachsene verwenden.D Die Energiedosis der Defi brillationen beträgt 4 J/kg KG.E Klebeelektroden benötigen zusätzliches Kontaktgel.

KinderreanimationKleiner Patient – große Herausforderung

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