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SYSTEMISCHE STRUKTURAUFSTELLUNGEN SYSTEMISCHE STRUKTURAUFSTELLUNGEN Mit den Füßen denkt man besser Mit den Füßen denkt man besser Junfermann Verlag Die Reise nach Friedland GfK spielerisch erfahren Keine Panik Hypnose beim Zahnarzt Anleitung zum Glücklichsein Glückstraining in Spanien 1 Gewaltfreie Kommunikation • NLP • Business Coaching • Mediation • Pädagogik • Gesundheit Seminar & Kommunikation 15. Jahrgang EUR 7,50 • H 19183 F www.ks-magazin.de

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SYSTEMISCHESTRUKTURAUFSTELLUNGENSYSTEMISCHESTRUKTURAUFSTELLUNGEN

Mit den Füßen denkt man besserMit den Füßen denkt man besser

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Die Reise nach FriedlandGfK spielerisch erfahren

Keine PanikHypnose beim Zahnarzt

Anleitung zum GlücklichseinGlückstraining in Spanien

1

Gewaltfreie Kommunikation • NLP • Business Coaching • Mediation • Pädagogik • GesundheitSeminar&Kommunikation

15. Jahrgang • EUR 7,50 • H 19183 Fw w w . k s - m a g a z i n . d e

KS-Titel-01-06-2 09.02.2006 12:48 Uhr Seite u1

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Es geschah im Jahre 1862, als der französische Neurologe Guillaume Duchenne sich anschick-te, des Menschen Lächeln zu erforschen und zu diesem Zwecke die Gesichtsmuskeln seiner

Probanden mit allerlei elektrischen Reizen stimulierte. So hinterließ er der Nachwelt nicht nureine Reihe bizarrer Fotos seiner zahlreichen Experimente, sondern auch die Erkenntnis, dass ein„falsches Lächeln“ sich lediglich in der unteren Gesichtspartie ausbreite – ein echtes hingegen,das die „süßen Regungen der Seele“ abbilde, würde stets die Augenmuskulatur einbeziehen.

Daran hat sich bis heute nichts geändert. Ein nettes Lächeln ist allemal kommunikationsför-dernd, aber Lachfältchen entstehen weiter oben und zeugen entweder von sehr vielen süßen

Regungen oder einem guten Sinn für Humor. Dessen Sitz hat Barbara Wild, Neurologin am Uni-versitätsklinikum Tübingen, mittels bildgebender Verfahren und einem Haufen Gary-Larson-Comics ausgemacht: In unserem Hirnstamm befindet sich ein Lach-Koordinationszentrum, dasdie Gesichtsbewegungen, das Zwerchfell und die Stimmritzen steuert und das wiederum in einerArt Humorschaltkreis von verschiedenen Gebieten des Großhirns beeinflusst wird. Reagiert dasPointenerkennungsareal nicht, ist der Witz sowieso nicht angekommen, aber noch entscheidenderist eine andere Gehirnregion, die offenbar die Lizenz zum Lachen vergibt und wie ein Sensor oderSchalter wirkt. Das eigentlich Überraschende an den Ergebnissen allerdings ist, dass diese Instanznicht etwa das Lachen ein-, sondern dessen Unterdrückung ausschaltet. „Wir sind im Prinzip dieganze Zeit dabei, unsere Mimik im Griff zu halten“, sagt Wild. Wer könnte sich angesichts dieserErkenntnis jetzt noch ein Lächeln verkneifen?

Weibliche Comedy-Stars und witzige Frauen ahnten vielleicht schon lange, was die renom-mierte Wissenschaftszeitschrift „Evolution and Human Behaviour“ vor kurzem veröffent-

lichte: Humor bei Frauen ist bei Männern nicht gefragt. Lachen soll sie schon können, gewiss,aber nur über die lustigen Dinge, die ER produziert. Die Mehrheit der befragten Männer (kanadi-sche Psychologiestudenten, nicht etwa die Stammkundschaft der Holzfällerkneipen in Ontario)gab in der Untersuchung an, dass sie eine Frau, die sich auf geistreiche Witze verstehe, nichtbegehrenswert, ja sogar furchterregend fänden. Für die subversive Kunst des Witzemachens seiensie zuständig, die Dame müsse nur noch an der richtigen Stelle lachen. Meine Herren, ist das IhrErnst? Sie halten eine wortgewandte, humorvolle Frau für bedrohlich und unerotisch? Hauen ihrbestenfalls noch kumpelhaft auf die Schulter, während Sie begehrlich über selbige auf ein ande-res Mäuschen schauen, das an Ihren Lippen hängt und sehnsüchtig auf den nächsten Gag wartet?We are not amused! Und hoffen, dass es doch der lange kanadische Winter war, der bestimmte Ge-hirnareale der Versuchsteilnehmer außer Gefecht gesetzt hat, während hierzulande – vor allem un-ter Kommunikationsprofis – natürlich alles ganz anders ist, süße Regungen inbegriffen. Weshalbich Ihnen auch ganz vorbehaltlos viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe wünschen kann!

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EDITORIAL

Bitte lächeln!

Susann PásztorChefredakteurin

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37 BUSINESS: Chefsache NLPMitarbeiter mit NLP zu gen führen. Von Christin

41 THERAPIE: ÜKörper die Seele heEin Nachruf auf Gerda BVon Dr. Jörg Bockow

46 NLP-PRAXIS:NLP revisitedOder: Man kann auch inKinderschuhen sterben. Von Jochen Scheel

52 KONGRESSEDer 1. NLP-WeltkonEin interkulturelles Evenfür die Zukunft. Von Rayund Nandana Nielsen

6 Mit den Füßen denkt man besser

Systemische Strukturaufstellungen werden bei NLP-An-wendern immer beliebter. Wen wundert’s, liegen sie doch den NLP-Grundannahmen weitaus näher als die Hellinger-Schule. Die Tetralemma-Aufstellung bietet nicht nur einenverblüffenden Ausweg aus dem Entweder-oder-Dilemma,sondern auch einen Einstieg in die faszinierende Arbeit vonInsa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd.

Seit vielen Jahren widmen sich die beiden den theoretischenGrundlagen und der praktischen Weiterentwicklung derAufstellungsarbeit. Ein österreichisches Magazin nannteMatthias Varga und seine Frau jüngst die „schillerndstenFixsterne am systemischen Firmament“ – vielleicht einkleiner Hinweis darauf, welchen Platz sie in der so ge-nannten Hellinger-Kontroverse eingenommen haben. UndInsa Sparrer selbst betont: „Die Aufstellungsarbeit ist eineVermittlung von Erfahrung, keine Vermittlung von Wissen.“ Von Peter Nink

12 GESUNDHEIT: Wenn der Bohrer zum Motorrad wirdAuf Erfolgskurs: Hypnose beim Zahnarzt. Von Klaus Rentel

16 GEIST & GEHIRN: Ist immer Neuro drin ...... wenn Neuro draufsteht? NLP und die Neurobiologie. Von Martin Haberzettl

22 SEMINARE: Bandlers Enkel oder:„Glückstraining“ in SpanienInstinkte, Realität – und Glücklichsein. Von Inke Jochims

28 GEWALTFREIE KOMMUNIKATION:Friedländer gesuchtDie Gewaltfreie Kommunikation spielerisch erfahren. Von Silke E. K. Schmidbauer

32 MEDIATION: Selten so gelachtEine kleine Abhandlung über Mediatorenwitze. Von Mario H. Kraus

TITEL: Systemische Strukturaufstellungen Themen

1/2006 In diesem Heft

Tetralemma-AufstellungSchluss mit demEntweder-Oder!

Ohne Risiken und NebenwirkungenHypnose beim Zahnarzt

Wer kommt mit nach Friedland?Gewaltfrei reisen

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37 BUSINESS: Chefsache NLPMitarbeiter mit NLP zu Höchstleistun-gen führen. Von Christina Grubendorfer

41 THERAPIE: Über denKörper die Seele heilenEin Nachruf auf Gerda Boyesen. Von Dr. Jörg Bockow

46 NLP-PRAXIS: NLP revisitedOder: Man kann auch in denKinderschuhen sterben. Von Jochen Scheel

52 KONGRESSE:Der 1. NLP-WeltkongressEin interkulturelles Event für die Zukunft. Von Ray Wilkins und Nandana Nielsen

3 Editorial

21 Raus aus der Masse!

42 Bücher

44 Neuronales

55 News & Verbände

70 Vorschau

70 Impressum

Diese Rubriken finden Sie im Service-Teil am Ende des Hefts:

S58 Trainer-Portraits

S63 Visitenkarten

S64 Seminarkalender

Rubriken

NLP für ChefsErfolgreicheMitarbeiterführung

Raus aus den Kinderschuhen!Neue Entwicklungen im NLP

1. NLP WeltkongressInternationaler Ideenaustausch

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Mit den Füßen denkt man besser

Systemische Strukturaufstellungen werden bei NLP-Anwendernimmer beliebter. Wen wundert’s, liegen sie doch den NLP-Grundan-nahmen weitaus näher als die Hellinger-Schule. Die Tetralemma-Aufstellung bietet nicht nur einen verblüffenden Ausweg aus demEntweder-oder-Dilemma, sondern auch einen Einstieg in die faszi-nierende Arbeit von Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd.

Anthony de Mello erMänner, die zu einer Rum zu noch mehr Einder Grenze sahen sie infragten sich, was dieseDie nahe liegende Anund herausfinden. Absein. Angenommen, esmen explodierte. Es weinigen, was es war, ehTheorien wurden erörtgen verworfen. Schließgrund früherer Erfahruten, dass das fraglicheRiesen aufgestellt worFolgerung, es wäre bemeiden. Also kehrten ihren Erfahrungsschatz

Neben vielen solchen kchen Leben zum Glückbesteiger, zu denen InKibéd gehören. Das Ehtut für Systemische Strrem eine sehr umfasseStrukturaufsteller anbiePhilosophie, Logik unversität München, Inschologin eine Praxis füwidmen sich die beidender praktischen Weiterdie durch Bert Hellingworden ist. Ein österreVarga und seine Frau jam systemischen Firmweis darauf, welchen Pger-Kontroverse eingen

Insa Sparrer und MattAufstellungsarbeit „naben sie sich gründlich

TITEL Mit den Füßen denkt man besser

6 Kommunikation & Seminar 1/2006

Mit den Füßen denkt man besser

von Peter Nink

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mulationsverfahrens beschäftigt, etwa der Familienthera-pie Virginia Satirs, der kontextuellen Therapie Ivan Bos-zormenyi-Nagys oder dem Familienstellen nach TheaSchönfelder. In ihren Systemischen Strukturaufstellungenfinden sich außerdem starke Einflüsse der lösungsfokus-sierten Kurzzeittherapie Steve de Shazers, mit dem sie einetiefe Freundschaft und intensive Zusammenarbeit verband,der Philosophie Ludwig Wittgensteins sowie der Hypnothe-rapie Ericksons. Die Früchte dieser praxiserprobten Grund-lagenarbeit kann nun jeder genießen, der sich auf das Aben-teuer der vier Jahre währenden Ausbildung einlässt.

Das Eine, das Andere, beides und keins

Jedes Jahr im Herbst findet eine Einführung in die Syste-mischen Strukturaufstellungen statt. Im Mittelpunkt desWochenendseminars stehen dabei stets die Tetralemma-sowie die Problemaufstellung. Das Tetralemma kommt ausder altindischen Kultur und bezeichnet die vier Positionen,die ein Richter gegenüber streitenden Parteien einnehmenkann: Entweder A hat Recht, oder B hat Recht, oder beideoder keiner von beiden. Eine Weiterentwicklung erfuhrdieses Schema im 2. Jahrhundert durch den buddhistischenDenker und Begründer der Madhyamika-Lehre, Nagarju-na, und seine Schüler. Sie fügten eine fünfte Position hin-zu, nämlich die Negation der ersten vier, die sich darüberhinaus auch noch selbst aufheben soll: All dies nicht – undselbst das nicht. Daraus haben Insa Sparrer und MatthiasVarga von Kibéd ein effizientes Format zur Überwindungvon Unentschiedenheit und Dilemmata entwickelt, dassich in seiner einfachen Form auch bereits im NLP bewährthat. Die vier Grundpositionen lassen sich als Bodenankerim Raum verteilen:

DAS EINEKEINES BEIDES

DAS ANDERE

Ein Klient, der vor einer schwierigen Entscheidung steht,nimmt nacheinander alle Positionen ein, um sie argumen-tativ und körperlich kennen zu lernen. Auch in Teamcoa-chings kann dieser Prozess sehr unterstützend sein und hel-fen, Entweder-oder-Situationen zu überwinden. In seinerräumlichen Einfachheit und kategoriellen Klarheit solltedieses Format zu jeder NLP-Grundausbildung gehören undstrukturell ähnlichen Formaten wie der Disney-Strategiegleichrangig an die Seite gestellt werden.

Zeitgemäß wird das Tetralemma besonders in der negiertenForm der hinzugefügten fünften Position, denn diese Posi-tion der Musterunterbrechung erlaubt Lösungen höhererOrdnung, weil sie kein endgültiger Standpunkt ist. In ihrem

Anthony de Mello erzählt die Geschichte dreier weiserMänner, die zu einer Reise in ein anderes Land aufbrachen,um zu noch mehr Einsicht zu gelangen. „Gleich jenseitsder Grenze sahen sie in der Ferne einen Wolkenkratzer. Siefragten sich, was dieses riesige Gebilde wohl sein könnte?Die nahe liegende Antwort wäre gewesen: hinaufsteigenund herausfinden. Aber nein, das könnte zu gefährlichsein. Angenommen, es wäre etwas, das beim Näherkom-men explodierte. Es war weitaus klüger, sich zunächst zueinigen, was es war, ehe man es untersuchte. VerschiedeneTheorien wurden erörtert und aufgrund früherer Erfahrun-gen verworfen. Schließlich wurde bestimmt, ebenfalls auf-grund früherer Erfahrungen, über die sie reichlich verfüg-ten, dass das fragliche Objekt, was immer es sei, nur vonRiesen aufgestellt worden sein konnte. Das führte zu derFolgerung, es wäre besser, dieses Land ganz und gar zumeiden. Also kehrten sie nach Hause zurück und hattenihren Erfahrungsschatz durchaus bereichert.“

Neben vielen solchen klugen Menschen gibt es im wirkli-chen Leben zum Glück auch einige wenige Wolkenkratzer-besteiger, zu denen Insa Sparrer und Matthias Varga vonKibéd gehören. Das Ehepaar führt in München sein Insti-tut für Systemische Strukturaufstellungen, das unter ande-rem eine sehr umfassende Ausbildung zum SystemischenStrukturaufsteller anbietet. Professor Varga von Kibéd lehrtPhilosophie, Logik und Wissenschaftstheorie an der Uni-versität München, Insa Sparrer betreibt als Diplom-Psy-chologin eine Praxis für Psychotherapie. Seit vielen Jahrenwidmen sich die beiden den theoretischen Grundlagen undder praktischen Weiterentwicklung der Aufstellungsarbeit,die durch Bert Hellinger so außergewöhnlich populär ge-worden ist. Ein österreichisches Magazin nannte MatthiasVarga und seine Frau jüngst die „schillerndsten Fixsterneam systemischen Firmament“ – vielleicht ein kleiner Hin-weis darauf, welchen Platz sie in der so genannten Hellin-ger-Kontroverse eingenommen haben.

Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd führen keineAufstellungsarbeit „nach Hellinger“ durch. Stattdessen ha-ben sie sich gründlich mit den Wurzeln dieses Gruppensi-

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Insa Sparrer & Matthias Varga von Kibéd

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Varga von Kibéd den hervor und widersprecaus dem Bereich des Nstellt worden sind. Da hthode, die sich der mentzieht“, widersetze sSinne einer handlungsl

Um ihre systemisch-kund erlernbar zu machebéd die transverbale Spund aufgezeichnet, diefür Elemente und unterbeinhaltet. Wie auch dAufstellung zeigt, gibtrien von Elementen: (1der Aufstellungsleiter utanten für Orte oder A(3) freie Elemente, dieProzess eingreifen könund Varga von Kibéd Grundkategorien: Die änderung von Positiontanten zu verbessern; Interaktion und dem Andelt werden können; scsen zu prüfen.

In seinem MetakommeMatthias Varga von Kinen [werden] zu Nomiempfindungsunterschierelationalen Prädikatendamit zu (komplexen) zum Text.“

Das Vorgehen innerhagen ist somit ein syntakermöglicht und auf die

Buch „Ganz im Gegenteil“ entwickeln Insa Sparrer undMatthias Varga die Gedanken und Implikationen diesesSchemas ausführlich und nachvollziehbar fort.1

Die Tetralemma-Aufstellung steht nicht umsonst im Mit-telpunkt jedes Einführungsseminars, gehört sie doch zuden Grundarten der Systemischen Strukturaufstellungen.Weil auch hierbei die fünfte Position eine herausragendeRolle spielt, müsste man eigentlich von der Aufstellung desnegierten Tetralemmas sprechen.

Auf in den Süden?

Ein Teilnehmer unseres Seminars in München erklärt sichbereit, sein Dilemma aufzustellen. Mit seiner Familiewohnt Karl in einer norddeutschen Stadt, seine Frau träumtschon lange davon, aus ihrer Heimat weg in eine süddeut-sche Großstadt zu ziehen. Karl ist unschlüssig, er findetbeide Orte ansprechend, kann aber für sich keine Präferenzfeststellen.

Er wählt also nach einem kurzen Interview durch InsaSparrer Vertreter für die verschiedenen Positionen aus: fürdie norddeutsche Stadt, die süddeutsche Stadt, und –obwohl dies zunächst unsinnig klingt – für Beides sowiefür Keines von beiden. Karl bestimmt sodann einen Vertre-ter für sich selbst, genannt Fokus, und eine Vertreterin fürseine Frau, die im Publikum sitzen bleibt und bei Bedarfhinzugestellt oder befragt werden kann, da in dieser Auf-stellung zunächst Karls Perspektive betont wird. Schließ-lich erhält der Repräsentant der fünften Position, des sogenannten freien Elements, die ausdrückliche Aufgabe,spontan seinen Impulsen zu folgen und seine oder die Posi-tion anderer nach eigenem Ermessen zu ändern.

Während des Prozesses passiert Folgendes: Das freie Ele-ment holt die Repräsentantin der Frau aus dem Publikumhinzu, bei der sich daraufhin ein gestörtes Verhältnis zu dernorddeutschen Stadt manifestiert; außerdem zeichnet sicheine starke Affinität zwischen dem Repräsentanten des

Mannes mit dem Vertreter für Keines von beiden ab. ImSchlussbild, in dem Karl die Position seines Fokus einge-nommen hat, steht die Familie neben der süddeutschenStadt, und alle Repräsentanten haben eine Position großerZufriedenheit erreicht.

Später berichtet Karl, wie sehr ihn diese Erfahrung derAufstellung berührt hat. Seine verdrängten Träume voneinem Leben in Südeuropa wurden ihm wieder bewusst.Sind sie möglicherweise die Ursache für die Affinität zwi-schen Fokus und der Position Keines von beidem? Erstaunt über die Ähnlichkeit zwischen den Äußerungen derRepräsentantin seiner Frau und deren wirklichen Aussa-gen. Die Aufstellung hat ihm gezeigt, dass seine Ehefrauvor einem eventuellen Umzug erst ihre Schwierigkeitenmit der norddeutschen Heimatstadt lösen muss, weil sie siesonst mit sich trägt. Als erfahrenem Coach fällt ihm eben-so der Vorteil auf, den das Aufstellungsformat gegenübereiner reinen Bodenankerarbeit mit sich bringt: „Hätte ichlediglich die vier Aspekte der Entscheidung auf verschie-denen Positionen erlebt, wäre mir niemals diese Außen-sicht auf mein Familiensystem gelungen. Ich bin sicher,dass nur das aufgestellte Modell mir die Verwicklung mei-ner Frau klar machen konnte, die hinter ihrem Wunschnach einem Unzug steht. Wenn wir die Entscheidung fürSüddeutschland gemeinsam treffen wollen, haben wir bei-de vorher noch einiges zu erledigen.“

Insa Sparrer betont in ihrem abschließenden Kommentar:„Wir arbeiten hier an der Möglichkeit, Entscheidungen zutreffen, nicht an der Entscheidung selbst.“ Karls Eindrückebestätigen dies. Und noch etwas hebt Insa Sparrer hervor:„Die Aufstellungsarbeit ist eine Vermittlung von Erfah-rung, keine Vermittlung von Wissen.“

Die Grammatik der Aufstellungen

Das Beispiel macht einige Besonderheiten der Systemi-schen Strukturaufstellungen deutlich, auch wenn der Pro-zess selbst hier nur unvollständig skizziert ist. Im Gegen-satz zu allen anderen Aufstellungsarten heben Sparrer und

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„Wir arbeiten hier an der Möglichkeit,Entscheidungen zu treffen, nicht an der

Entscheidung selbst.“

Insa Sparrer

„Die Aufstellungvon Erfahrung, ke

„Personen als ReNomina, ihre A

empfindungsunterscund relationalen P

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Matthi

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Varga von Kibéd den grammatischen Ansatz ihrer Arbeithervor und widersprechen damit auch Überlegungen, dieaus dem Bereich des NLP zum Thema Aufstellungen ange-stellt worden sind. Da hieß es etwa zu Hellinger, „eine Me-thode, die sich der methodisierenden Verallgemeinerungentzieht“, widersetze sich „ihrer textuellen Fixierung imSinne einer handlungsleitenden Mustersammlung“.2

Um ihre systemisch-konstruktive Vorgehensweise lehr-und erlernbar zu machen, haben Sparrer und Varga von Ki-béd die transverbale Sprache der Aufstellungen entwickeltund aufgezeichnet, die unterschiedliche Symbolkategorienfür Elemente und unterschiedliche Interventionskategorienbeinhaltet. Wie auch die oben beschriebene Tetralemma-Aufstellung zeigt, gibt es drei verschiedene Grundkatego-rien von Elementen: (1) Repräsentanten für Personen, dieder Aufstellungsleiter umpositionieren kann, (2) Repräsen-tanten für Orte oder Aspekte, die unverändert bleiben und(3) freie Elemente, die sich selbst verändern und in denProzess eingreifen können. Ebenso unterscheiden Sparrerund Varga von Kibéd auch die Interventionen nach dreiGrundkategorien: Die (1) Stellungsarbeit umfasst die Ver-änderung von Positionen, um das Befinden der Repräsen-tanten zu verbessern; die (2) Prozessarbeit besteht in derInteraktion und dem Anbieten ritueller Sätze, die abgewan-delt werden können; schließlich helfen (3) Tests, Hypothe-sen zu prüfen.

In seinem Metakommentar zur Aufstellungsarbeit3 schreibtMatthias Varga von Kibéd: „Personen als RepräsentantIn-nen [werden] zu Nomina, ihre Anordnungen und Körper-empfindungsunterschiede zu Adjektiven, Adverbien undrelationalen Prädikaten, die einzelnen Aufstellungsbilderdamit zu (komplexen) Sätzen, die Aufstellung als Ganzeszum Text.“

Das Vorgehen innerhalb Systemischer Strukturaufstellun-gen ist somit ein syntaktisches, das Mehrdeutigkeit bewusstermöglicht und auf die subjektiven Deutungen der Aufstel-

lungsleiter verzichten kann. „Nur der Klient kann beurtei-len, ob ein Bild stimmig ist oder nicht“, unterstreicht InsaSparrer ganz konstruktivistisch.

Weil nicht nur das Hellingersche Primat der Familie unterden Tisch fällt, sondern auch die Hypothesenbildung fürdie Ursachen und die Bearbeitung von Symptomen insge-samt arg eingeschränkt bleibt, wird eine Verdichtung bishin zur Codifizierung erreicht, bei der Klienten ihre Anlie-gen gar nicht mehr inhaltlich benennen müssen. Zudemlassen sich sowohl externe als auch interne Systeme auf-stellen, also neben Familien, Organisationen oder Projek-ten auch Probleme, ausgeblendete Themen und Glaubens-polaritäten (Grundwerte). Systemische Strukturaufstellun-gen gehen von der Landkarte im Kopf des Klienten aus,statt ihm eine andere überzustülpen. Diese Wertschätzung

für den Klienten drückt sich auch in der offenen, wohlwol-lenden Haltung aus, die die Seminarteilnehmer stets beiInsa Sparrer und ihrem Mann beobachten können. Sieempfinden sich beide als Gastgeber einer Aufstellung, beider das Anliegen des Klienten die absolute Priorität hat.Ein letzter wichtiger Unterschied zu anderen Aufstellungs-arten entspringt dem Wirken Steve de Shazers, denn alleFragen zielen auf Unterschiede bei den Wahrnehmungenab, um Deutungen, Meinungen und absolute Wahrheiten zuvermeiden. Eine typische Frage an den Fokus würde daherweniger lauten: „Wie fühlt sich der Fokus an dieser Stel-le?“, sondern eher: „Wie hat sich dein Empfinden geän-dert, seit X dazugestellt wurde?“

Vielleicht noch eine Bemerkung zu den im Beispiel erwähn-ten Schwierigkeiten der Frau mit ihrer norddeutschen Hei-matstadt: In vielen therapeutischen Schulen und auch bei derHellingerschen Variante der Aufstellungen ist vielfach dieRede von Identifikationen, und die unterschiedlichstenBegriffe und Erklärungen werden dazu bemüht. Im extre-men Fall behaupten diese Theorien die Auflösung der Personzugunsten einer anderen Identität. Innerhalb der Systemi-schen Strukturaufstellungen geht man mit diesem Konzeptbehutsamer um und hat dafür den wertungsfreien Begriff der

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„Die Aufstellungsarbeit ist eine Vermittlung von Erfahrung, keine Vermittlung von Wissen.“

Insa Sparrer

„Personen als RepräsentantInnen werden zuNomina, ihre Anordnungen und Körper-

empfindungsunterschiede zu Adjektiven, Adverbienund relationalen Prädikaten, die einzelnen Auf-

stellungsbilder damit zu (komplexen) Sätzen, dieAufstellung als Ganzes zum Text.“

Matthias Varga von Kibéd

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schen WahrnehmungsFleck unserer Kultur hger werde:

„Zu dieser wachsendeHolismus, EmergenzthDenken und systemisczweiter Ordnung im Albers dialogische PsychVerdinglichung des «ZwUnbewusste ansiedelt,theorie und seine Zurüvon Emotionen sowie s

Faszinierend sind wenimehr die ausgedehntsowohl die praktischenschen ErklärungsversuStrukturaufstellungen Inzwischen mehren sicfür die Wirksamkeit Glaubwürdigkeit des konnte Peter Schlötter mehr als 3000 EinzeWahrnehmung der Posgemein verständlichenVersuchspersonen hatteWahrnehmungen, die sden formulierten. Fritzteste Hellinger-Kritike

Kontextüberlagerung gewählt. „Wir behaupten nur“, sagtInsa Sparrer, „da ist etwas nicht genügend getrennt. Wir ent-mischen das und schauen, was der Unterschied ist.“ EineKontextüberlagerung während einer Aufstellung deutet sichbeispielsweise an, wenn ein Repräsentant bei plötzlichemPlatztausch sich spontan auf dem Platz eines anderen besserfühlt. Wie genau sich eine Kontextüberlagerung ankündigtund wie sie in der Aufstellung aufgelöst werden kann, dazuvielleicht an anderer Stelle mehr.

Das Verwunderliche und das Verbundene

Nach diesem kurzen Spaziergang durch das klar struktu-rierte Gebäude der Systemischen Strukturaufstellungen, indem es weder dunkle Gänge noch zugige Dachböden gibt,fragt sich manch ein Leser vielleicht, wann denn endlichder Aufstieg in den Wolkenkratzer beginnt.

Jeder, der mit dem Thema Aufstellungen arbeitet oder zutun hat, muss zugeben, dass ein wichtiger Aspekt derArbeit unerklärlich ist (oder scheint?): Was hat es mit denWahrnehmungen der Repräsentanten auf sich, und wieso„weiß“ ein Modell etwas von einer außer ihm liegendenRealität? Genauer gefragt: Wie erklären sich Wahrneh-mungen, die Menschen haben, wenn sie mit anderen Per-sonen in bestimmten Abständen und Winkeln gruppiertwerden?

Professor Matthias Varga von Kibéd nennt dies schlicht das„Verwunderliche“ der Aufstellungsarbeit. Hellinger selbstscherte sich so wenig um theoretische Erklärungen, dass ersogar seine eigenen Wurzeln im Keller versteckte. Anderebemühten sich später mit Begriffen wie den „Fremden Ge-fühlen“ oder dem „Wissenden Feld“, die allerdings kaumLicht ins Dunkle brachten. Insa Sparrer, der mystifizierendeÜberzeugungen fern liegen, findet ein einfaches Bild zurVeranschaulichung: „Wenn zwei Menschen in einem gutenGespräch beieinander sitzen, tauchen meist mehr gute Ideenauf, als wenn nur einer alleine für sich nachdenkt.“ DerSystemiker Fritz B. Simon mutmaßt in einer anderen Rich-tung: „Um soziale Beziehungen aufzuzeigen und zu verste-hen, ist der Raum offenbar geeigneter als die Sprache.“4

Dem Phänomen Wolkenkratzer, also dem Unbekannten auffremdem Gebiet, nähern sich Matthias Varga von Kibédund Insa Sparrer mit einer verblüffenden und nachdenklichmachenden Frage: „Und wenn das Getrennte gar nichtgetrennt ist? Wenn wir die Annahme, dass wir grundsätz-lich getrennt sind, und die Frage, wie dann die Verbindungzustande kommt, durch ihr Spiegelbild ergänzen (nicht:ersetzen)?“ Also durch die Alternativannahme, dass wirverbunden sind, und uns daher fragen können, wodurchTrennung entsteht (wie es Insa Sparrer formuliert).

Denken – und staunen

Der Logiker Varga von Kibéd hat verstanden, dass dasDenken nicht von der Sinneswahrnehmung, vom Körper,losgelöst ist. Und gerne zitiert er den Ausspruch vonJoseph Beuys: „Ich denke mit dem Knie.“ Seiner Erfah-rung nach bringen Aufstellungen das „Denken zum Körperund den Körper zum Denken zurück.“ Doch diese Körper-lichkeit müssen wir umfassend verstehen, sie bleibt nichtauf das Individuum reduziert. „Wir denken mit dem gan-zen Körper und dem ganzen Körper der Gruppe. Täu-schungen sind wie bei einer Zeugenaussage vor Gerichtimmer möglich.“ Im bereits zitierten Metakommentarnennt er daher auch die von Insa Sparrer und ihm ange-stellten Überlegungen zu „Nichteinzelpersonenspezifi-

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NLP goes SySt

Unter den Teilnehmern des Ausbil-dungsjahrgangs am SySt-Institut inMünchen entdecken wir auch einenpraktizierenden NLPler: Achim Starkaus Kürten bei Köln, Jahrgang 1963,Informatiker, IT-Berater und NLP-Lehrtrainer bei der ChangeWorks-Akademie in Wiesbaden. Nachtschwärmer des Metafo-rum-Sommercamps haben ihn schon als unermüdlichenRueda-Trainer und Salsa-Lehrer kennen gelernt. Achim,der auch als Führungskräfte-Coach tätig ist, möchte hierseine bisherige Arbeit ergänzen und vertiefen. BedeutenSystemische Strukturaufstellungen eine Bereicherung sei-nes Verständnisses von NLP? „Unbedingt, denn NLP istfür mich eine hervorragende Basis für die Aufstellungsar-beit. Eigentlich ist das NLP in vielen Formaten schon eineForm von Aufstellungsarbeit. Für mich besteht zwischenbeidem eine ganz tiefe Verwandtschaft. Erstens wachsenbeide aus vielen gemeinsamen Wurzeln, zweitens denkenwir in beiden Systemen ressourcen- und lösungsorientiert,und drittens arbeiten beide viel mit Sprache, Repräsenta-tionssystemen und mit körperlichem Verstehen. Nichtumsonst profitieren führende NLPler wie Thies Stahl oderBernd Isert schon lange von Insas und Matthias’ Er-kenntnissen. Den systemischen Grundgedanken möchteich mit Hilfe der SySt noch mehr ins NLP und meine Ar-beit integrieren. Insbesondere im Führungskräfte-Coa-ching kann ich Organisationsaufstellungen sehr gut ein-setzen. Insa und Matthias sind für mich hervorragendeLehrer, von denen ich eine Menge lernen kann; wir NLPlermodellieren ja gerne. Und ich schätze es sehr hoch ein,dass sie die Aufstellungsarbeit lehrbar gemacht haben.“

Achim Stark erreicht man unter: www.siall.de

„Wir denkenund dem gan

Täuschungen sindvor Geric

Matthi

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schen Wahrnehmungsformen“, die er für einen blindenFleck unserer Kultur hält, der aber allmählich durchsichti-ger werde:

„Zu dieser wachsenden Transparenz gehören nicht nurHolismus, Emergenztheorien, Systemtheorie, systemischesDenken und systemische Ansätze sowie die Kybernetikzweiter Ordnung im Allgemeinen, sondern [...] Martin Bu-bers dialogische Psychologie und seine Vorsicht vor einerVerdinglichung des «Zwischen», in dem er das menschlicheUnbewusste ansiedelt, ferner Wittgensteins Sprachspiel-theorie und seine Zurückweisung des internen Charaktersvon Emotionen sowie sein Privatsprachenargument.“

Faszinierend sind weniger diese Gedanken selbst, als viel-mehr die ausgedehnten Dimensionen, innerhalb derersowohl die praktischen Erfahrungen als auch die theoreti-schen Erklärungsversuche im Institut für SystemischeStrukturaufstellungen gesammelt und angestellt werden.Inzwischen mehren sich übrigens die empirischen Belegefür die Wirksamkeit der Aufstellungen sowie für dieGlaubwürdigkeit des Phänomens der Wahrnehmung. Sokonnte Peter Schlötter im Rahmen seiner Doktorarbeit inmehr als 3000 Einzelversuchen nachweisen, dass „dieWahrnehmung der Position im Raum tatsächlich einer all-gemein verständlichen Semantik folgt“5, denn fast alleVersuchspersonen hatten an denselben Positionen ähnlicheWahrnehmungen, die sie selbstredend individuell verschie-den formulierten. Fritz B. Simon, der vielleicht profilier-teste Hellinger-Kritiker, bemerkt zu Schlötters Untersu-

chung, die er selbst als Doktorvater begleitet hat, dass siezeige, Aufstellungsarbeit sei ein „objektivierbares Phäno-men“ und keine Massensuggestion.6

Welche Haltung Not tut, um Wolkenkratzer nahezu gefahr-los und gewinnbringend zu betreten, beschreibt Insa Spar-rer in ihrem Buch „Ganz im Gegenteil“:

„Eine Haltung des Nichtwissens ist eine sehr offene Ein-stellung, die uns erlaubt, beim schon Vertrauten erneut zulernen, da alles als neu gesehen wird und damit auch neuerfahren werden kann. Wir lernen wieder zu staunen.“7

Anmerkungen1 Matthias Varga von Kibéd, Insa Sparrer: Ganz im Gegenteil.

Carl Auer Verlag, überarb. Auflage 20052 Klaus Grochowiak: NLP und das Familienstellen. Junfer-

mann 20003 Gunthard Weber, Gunther Schmidt, Fritz B. Simon: Aufstel-

lungsarbeit revisited … nach Hellinger? Carl Auer 20054 eda., S. 275 Dr. Peter Schlötter: Vertraute Sprache und ihre Entdeckung.

Carl Auer Verlag, 2. Auflage 20056 eda.7 Matthias Varga von Kibéd, Insa Sparrer: Ganz im Gegenteil.

Carl Auer Verlag

1/2006 Kommunikation & Seminar 11

„Wir denken mit dem ganzen Körper und dem ganzen Körper der Gruppe.

Täuschungen sind wie bei einer Zeugenaussage vor Gericht immer möglich.“

Matthias Varga von Kibéd

Peter Ninkist Autor, Trainer und Coach in Köln.

www.peter-nink.de

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GESUNDHEIT Wenn der Bohrer zum Motorrad wird

zum Zahnarzt zu gehenwährend sich der MunZahnarzt.

Nicht nur ZahnarztphSpritzen vertragen, wisde freut sich darüber jumstände von Injektiondicke Backen gibt, so lsie verhindert die raschregel: Je weniger MedikKaum zu glauben, wengeht tatsächlich ohne, lässt sich gar die Extraten, nennt der Zahnarztfreilich bereits in Selbs

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Das konnte der Hypnosvon sich behaupten; erTrance zu fallen. Umsdie immerhin fünfstündrücken dank der ablenrer gut verkraftete. Niden war, doch jetzt hatließ sich gut aushalten

Gudrun und Albrecht Saufgenommenen HypnIm Gespräch mit demschen hypnotischen Sunterscheidet sich wesZum Beispiel erläuternder metaphorischen Ebnicht in schlechte Erinhelos verwandelt die

12 Kommunikation & Seminar 1/2006

Praxis des Stuttgarter Zahnarztes Dr. Albrecht Schmierer,einem ausgewiesenen Hypnose-Fachmann. Schmierer istPräsident der Deutschen Gesellschaft für ZahnärztlicheHypnose (DGZH) und wendet die Methode zusammen mitseiner Frau Gudrun seit Jahren mit Erfolg an. Bereits 40Trainer hat er ausgebildet, die ihre Fähigkeiten wiederuman Zahnärzte und Kieferchirurgen weitergeben. Auf dieseWeise hat er direkt oder indirekt an der Ausbildung von3000 Kollegen mitgewirkt.

Michael Hummel (Name geändert) galt bei seinenZahnärzten als behandlungsunfähig. Schon bei gewöhnli-chen Untersuchungen litt er unter starkem Würgereiz. Nureinige absolut notwendige Reparaturen hat der Angstpa-tient unter Einsatz des Beruhigungsmittels Dormicum „ir-gendwie durchgestanden“ – mit der Folge, dass eines Tagessein Gebiss weitgehend ruiniert war. Eine große protheti-sche Arbeit war unausweichlich, da kam der Hinweis aufzahnärztliche Hypnose gerade recht. Hummel ging zur

Wenn der Bohrer zum Motorrad wirdWenn der Bohrer zum Motorrad wirdDas Behandlungszimmer als Panic room – zahnärztliche Hypnose kann die Erlösung sein

Von Klaus Rentel

Hypnose für Kids: Alles halb so wild mit dem Zahndschungel-Märchen im Ohr.

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Der Laie verbindet mitHypnose häufig zwei-felhafte Bühnenshows,bei denen sich Freiwil-lige zum Gespött derZuschauer machen. Me-dizinische Hypnose hin-gegen ist frei von Risi-ken und negativen Ne-benwirkungen, voraus-gesetzt, sie wird vongut ausgebildeten Fach-leuten durchgeführt.„Sie hilft, sicher, ent-spannt und angstfrei

zum Zahnarzt zu gehen und in Gedanken woanders zu sein,während sich der Mund in Reparatur befindet“, sagt derZahnarzt.

Nicht nur Zahnarztphobiker oder Allergiker, die keineSpritzen vertragen, wissen Hypnose zu schätzen. Im Grun-de freut sich darüber jeder, der auf die negativen Begleit-umstände von Injektionen verzichten will. Denn „wenn esdicke Backen gibt, so liegt das meistens an der Anästhesie,sie verhindert die rasche Heilung“, sagt Schmierer. Faust-regel: Je weniger Medikament, desto schneller die Heilung.Kaum zu glauben, wenn man’s nicht selbst erlebt hat: Esgeht tatsächlich ohne, mit etwas Vorbereitung und Übunglässt sich gar die Extraktion von Weisheitszähnen aushal-ten, nennt der Zahnarzt das Beispiel einer Psychologin, diefreilich bereits in Selbsthypnose erfahren war.

„Ein Teil ist schon draußen, werfen Sie uns den Rest einfach entgegen“

Das konnte der Hypnose-Skeptiker Michael Hummel nichtvon sich behaupten; er war sich ziemlich sicher, nicht inTrance zu fallen. Umso größer die Überraschung, dass erdie immerhin fünfstündige erste Behandlung mit 19 Ab-drücken dank der ablenkenden Worte von Gudrun Schmie-rer gut verkraftete. Nicht dass der Würgereiz verschwun-den war, doch jetzt hatte er nichts Bedrohliches mehr undließ sich gut aushalten. Die Angst war abgestellt.

Gudrun und Albrecht Schmierer arbeiten sowohl mit selbstaufgenommenen Hypnose-CDs als auch in Live-Hypnose.Im Gespräch mit dem Patienten nutzen sie also die typi-schen hypnotischen Sprachmuster. Die Kommunikationunterscheidet sich wesentlich von der gewöhnlichen Art.Zum Beispiel erläutern Arzt oder Helferin den Eingriff aufder metaphorischen Ebene immer positiv, um den Patientennicht in schlechte Erinnerungen abdriften zu lassen. Mü-helos verwandelt die Patientenphantasie dann das Ge-

räusch des Bohrers indas Dröhnen eines Mo-torrads am bevorzugtenUrlaubsort, die OP-Lampe wird zur wär-menden Sonne amStrand. Bricht ein Zahnab, so wird nicht dasProblem zum Themaerhoben, sondern dieLösung: „Ein Teil istschon draußen, werfenSie uns den Rest ein-fach entgegen.“ Über-haupt löst sich ein Zahnviel schneller, wenn man ihn gedanklich mit etwas aus demeigenen Leben verbindet, was man ohnedies loswerdenmöchte, so Albrecht Schmierer, der seine hypnotischenEingriffe am Stuhl derzeit von der Universität Konstanzwissenschaftlich untersuchen lässt. Als gesichert giltinzwischen, dass durch Hypnose signifikant das Immun-system gestärkt, die Muskelspannung reduziert und derAtem beruhigt werden können.

Besonders Kinder mögen die therapeutischen Geschichten.Etwa die aus dem Zahndschungel, die es mittlerweile aufCD zu kaufen gibt. Gudrun Schmierer führt darauf dieKids in allerlei Sinneswelten, die den Ereignissen im Be-handlungsraum eine neue Bedeutung geben. So erfährt derjunge Hörer, dass es im Urwald helle und dicht bewachse-ne Stellen gibt. Wenn man also nach oben guckt, kann essein, dass am Himmel die Sonne strahlt – beziehungsweisedie OP-Lampe. Irgendwann übernimmt das Nilpferd dieFührung, das „seine Ruhe will“ und „vielleicht die Augenzumacht, wenn es abtaucht“. Weil die kindliche Phantasiedas alles nicht so eng sieht, kann man das Ganze auch voneiner Wolke aus betrachten, um sich vom Behandlungs-martyrium noch besser zu dissoziieren. Ganz nebenbei gibtes verschlüsselte Instruktionen zum Thema Zahnpflege,zum Beispiel, wie es besonders den Affen Spaß macht, sichZahnputzgras durch die Zähne zu ziehen.

Bei vier von fünf Patienten wirkt es

Damit die Anwendung von Hypnose überhaupt in Fragekommt, braucht es eine Reihe von Voraussetzungen. InSchmierers Praxis sind das:

·Der Patient muss damit einverstanden sein, auch damit,den Preis zu bezahlen, den keine Kasse übernimmt. Jenach Qualifikation des Behandlers sind das meist zwi-schen 100 und 200 Euro pro Stunde, manchmal darüber.Wobei es eine Rolle spielt, wieviel der Patient insgesamt

1/2006 Kommunikation & Seminar 13

Dr. Albrecht Schmierer,chmann. Schmierer isthaft für Zahnärztliche

Methode zusammen mitt Erfolg an. Bereits 40Fähigkeiten wiederum

weitergeben. Auf diesen der Ausbildung von

ad wird

Albrecht Schmierer Gudrun Schmierer

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Kl

ist

in

GESUNDHEIT Wenn der Bohrer zum Motorrad wird

investiert. Steht eine umfangreiche prothetische Arbeitan, ist die Hypnose eine Gratis-Beigabe.

·Der Patient muss einverstanden sein, dass die gesamteBehandlung auf Video aufgezeichnet wird. Damit kanndie Praxis den Verlauf der Behandlung dokumentierenund sich absichern. Außerdem kann das Video Gegen-stand einer Supervision sein. Supervision ist Qualitätssi-cherung im psychologischen Bereich: Die Hypnosewird mit dem Supervisor besprochen und für die Zu-kunft optimiert.

·Nach der Behandlung ist Autofahren tabu.

Am Beginn des Zahnarzt-Patienten-Ver-hältnisses steht eine ausführliche Anamne-se, bei der auch auf Fragen von Angst undnegativen Erfahrungen eingegangenwird. Darauf gründet sich das hyp-notische Gespräch, und der Be-handler findet schnell her-aus, wie sich der Patient ineinen guten Zustand verset-zen kann und zugleich jeder-zeit die Kontrolle hat. DerBehandler kann diesen –schmerzfreien – Wohlfühlzu-stand mit geeigneten Worten indu-zieren und halten. Anders aus-gedrückt: In der Hypnosesuggeriert der Zahnarzt demPatienten, so zu denken, dass erfür den Moment unempfindlichergegen Schmerz wird. Wie gut das ge-lingt, hängt nicht nur vom Behandler ab.Eine Rolle spielt auch des Patienten• Motivation und Bereitschaft zur Hypnose • Vertrauen in sich selbst und in die Fähigkeiten des

Hypnotiseurs • Konzentrationsfähigkeit auf eine bestimmte Denkweise• Fähigkeit, sich etwas vorzustellen oder sich in etwas

hineinzuversetzen

„Bei vier von fünf Menschen wirkt diese Methode“, be-richtet Dr. Schmierer, auf 75 bis 100 Prozent der üblichenMedikamentendosis kann er dann verzichten. Stellt sichheraus, dass Patienten wie Michael Hummel große Angstoder eine Zahnarztphobie haben, so kommt mitunter einPsychologe ins Spiel, der den Patienten auf die zahnärztli-che Behandlung mit Hypnose vorbereitet. Direkt am Stuhlmacht die Einbeziehung eines Psychologen für den Zahn-arzt wenig Sinn, denn Psychologen brauchen fürs Einleiteneiner Trance meist viel Zeit, die der Dentist nicht hat. Nachzwei bis fünf Minuten soll gebohrt oder operiert werdenkönnen.

Nicht mehr Patient, sondern Kunde

In puncto Hypnose unterscheidet der Stuttgarter Zahnarztvier Trance-Stadien: „Bereits in der leichten Trance werdenSie sich bei einer Behandlung wohler fühlen, es wird weni-ger Betäubungslösung gebraucht als im normalen Wachzu-stand. Ab dem zweiten Trance-Stadium können Sie Be-handlungsabschnitte ausblenden, ab dem dritten kannSchmerzfreiheit erreicht werden; die Eingriffsdauer wirdals halb so lang empfunden. Viele Menschen würden spon-tan nur das vierte Trance-Stadium als Hypnose bezeichnen.Dabei beginnt die Hypnose bereits, wenn Sie in einem gu-

ten Zustand sind.“

Schmierers Hypnose orientiert sichan der Arbeitsweise des US-ameri-

kanischen Vaters der modernen Hyp-notherapie, Milton Erickson. Die

Kommunikation ist so angelegt,dass sie nicht wider Willen mani-puliert, sondern das Gegenüberunter Einbeziehung des Unbe-

wussten in seine Stärken und Res-sourcen bringt. Für Michael Hum-mel ist „diese Art, wie man mit denPatienten umgeht“ ein entscheiden-

der Faktor. „Schon am Empfangwar ich nicht mehr Patient,sondern Kunde,“ sagt der Be-triebswirtschaftler, der jeder-

zeit das Gefühl hatte, die Kontrolle zu be-halten. Die Behandlung erleichtert hat ihm besondersGudrun Schmierers reichhaltiges Angebot an Bildern, indie er abtauchen konnte, auch das Lob, wenn wieder einkleiner Behandlungsschritt gelungen war.

Abgesehen davon, dass ein entspannter Patient leichter zubehandeln ist, hat einfühlsame Kommunikation den Effekt,dass der Patient gerne wiederkommt. Das macht sich deut-lich in den Umsätzen bemerkbar. Schmierer: „Hypnose-Praxen brummen, die Methode ist ein absoluter Marke-tingfaktor.“ Mittlerweile haben viele Praxen wenigstens ei-nen Hypnosetag pro Woche.

Trance scheibenweise

Wer sich nicht in Hypnose fortbilden oder sich als PatientErleichterung verschaffen will, kann die Segnungen derMethode dennoch nutzen. Schmierers praxiseigener Hyp-nos-Verlag verkauft neben Literatur und Videos zum The-ma auch CDs, mit denen sich hilfreiche Trance-Effekteerzielen lassen. Schmierer bezieht sich dabei auf Tests derUniversität Wien: An den Behandlungsstühlen der Zahn-

14 Kommunikation & Seminar 1/2006

Wer sich für eine Weinteressiert, findet Inschen Gesellschaft fwww.dgzh.de. Albertbot steht unter www

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klinik habe sich erwiesen, dass die Effekte der CD nicht weithinter denen der Live-Hypnose zurückblieben.

Er empfiehlt im Booklet der CD den anwendenden Kollegen,Patienten fünf bis zehn Minuten vor der Behandlung mit demHören beginnen zu lassen. Die Behandlung soll sanft beginnen,sich ggf. langsam steigern und vor allem in gleichförmigem Ar-beitsrhythmus stattfinden. Das kann die Trance ebenso vertiefenwie Sprechen über die CD hinweg, immer positiv, immer lobend.Schmerzbelastungen sollen auf das Ausatmen des Patientengelegt werden. Die Reaktionen des Patienten auf die Behandlungwerden genutzt, um die gute Konzentrations- und Entspannungs-fähigkeit zu loben. Zudem ergeht der Rat an die Praxen, ihreKunden im oft emotionalen Zustand der Trance nicht alleine zulassen und respektvoll wie sensibel zu behandeln.

Bei längeren Behandlungen kann eine CD auch mehrmals ab-gespielt werden. Je nach Anlass gibt es im Programm des Hyp-nos-Verlages mehrere Titel, z.B. „Beim Zahnarzt ohne Stress“,„Locker lassen lernen“, „Der Schokoladendrachen“. Auf„Beim Zahnarzt ohne Spritze“ gibt es für den Hörer eine Dop-pelinduktion; Albrecht und Gudrun Schmierer sprechen mitun-ter gleichzeitig scheinbar völlig voneinander unabhängige Sät-ze, die sich immer wieder auf wundersame Weise ergänzen unddank dieser Überladung mit Informationen den Patienten schnellin Trance führen. Am Schluss jeder CD gibt es einen Track, derden Hörer wieder ins normale Wachbewusstsein zurückholt.

Damit sind die Segnungen der Methode nicht zu Ende. Micha-el Hummel sieht darin auch einen Schritt zur Entwicklung sei-ner Persönlichkeit: „Die Hypnose hat mich zur Selbstreflexionangeregt und ein Stück aufgeschlossener gemacht.“

Klaus Rentel

ist Trainer und Coach.

[email protected]

1/2006 Kommunikation & Seminar 15

Wer sich für eine Weiterbildung in zahnärztlicher Hypnoseinteressiert, findet Informationen auf der Website der Deut-schen Gesellschaft für Zahnmedizinische Hypnose unterwww.dgzh.de. Albert und Gudrun Schmierers Verlagsange-bot steht unter www.hypnos.de.

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Denken dauert länger als 500 Millisekunden

Ist immer Neuro drin, wenn Neuro drauf steht?

Denken dauert länger als 500 Millisekunden

Ist immer Neuro drin, wenn Neuro drauf steht?

von Martin Haberzettl

GEIST & GEHIRN

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Auch die UnterscheiRepräsentationssystemneurologische Hypothedig zu sein. Mir ist aus

Ist immer Neuro drin, wenn Neuro drauf steht?

16 Kommunikation & Seminar 1/2006

Auf der Titelseite von MultiMind 5/2005 findet sich derAusspruch von Richard Bandler „Wir schaffen neuro-

logische Freiheit“. Seiten später wird dann im selben Heftdas Libet-Experiment als die „vielleicht schlechteste philo-sophische Nachricht aus der Gehirnforschung“1 erwähnt –samt den Schlüssen, die daraus für freie Willensentschei-dungen gezogen werden (dass der freie Wille eine Illusionsei) – ein offenkundiger Widerspruch, der jedoch bisher, sowie es mir erscheint, innerhalb des NLP nicht wahrgenom-men wird. Fast unbemerkt hat sich in den letzten Jahren ei-ne Kluft zwischen zentralen Thesen des NLP und Annah-men der Neurobiologie aufgetan. Wenn man Gerhard Rothund Wolf Singer als zwei führenden Vertretern der Neuro-wissenschaft in Deutschland Glauben schenken mag, säßeRichard Bandler mit seiner „neurologischen Freiheit“schlicht und einfach einer Illusion auf.

Zeit daher, sich sowohl das „Neuro“ des NLP und die An-nahmen der Neurobiologie etwas genauer unter die Lupezu nehmen.

Wie „neuro“ ist das NLP?

Je länger ich mich mit NLP nicht nur praktisch, sondernauch theoretisch beschäftige, desto größer werden meineZweifel, ob NLP wirklich viel mit Neurowissenschaften zutun hat bzw. auf diesen basiert. Diesen Eindruck werde ichhier anhand einiger Beispiele zu untermauern versuchen –gerne lade ich jedoch auch zu Widerspruch und Diskussionein.

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Millisekunden

ro drin, f steht?

„Benutzen Sie Ihr Gehirn richtig“ – so lautet eine häufigzitierte Aussage, die im NLP kursiert und die unterstellt,als wüsste man im NLP, wie das Gehirn funktioniert. Meistwird darunter verstanden, dass „Neuronen neu verknüpft“werden.2 Genauere und weiterführende Erläuterungen feh-len. Damit handelt es sich dabei um etwas so Simples undTriviales, bei dem der Begriff „Erklärungsmodell“ derEhre zuviel wäre. „Für das Denken brauchen wir ein Ge-hirn“ hat etwa dasselbe Niveau.

„Das Gehirn lernt schnell“ – eine weitere oft gehörteAussage. Fast peinlich, wenn dies undifferenziert immerwieder nachgebetet wird. Kontextualisieren wäre ange-bracht: Welche Lernprozesse verlaufen schnell und welcheerfordern Zeit? Auf klassisches und operantes Konditionie-rungslernen trifft diese Aussage mehr oder weniger zu;andere Lernprozesse hingegen wie etwa soziales Lernen,die Aneignung differenzierten Wissens etc. verlaufen völ-lig anders und beruhen auf anderen neurophysiologischenProzessen und Substraten.3 Dies ist auch nicht weiter er-staunlich. Bei der Verknüpfung eines phobieauslösendenReizes mit einem phobischen Gefühl werden im Grundenur zwei Chunks zusammengebracht, der Informationsge-halt dieses Lernprozesses ist gering. Ganz anders verhält essich beispielsweise beim Lernen von Prüfungsstoff: Zahl-reiche Informationen müssen verarbeitet, vernetzt und ge-speichert werden.

„Die neurologischen Ebenen“ sind nicht „logisch“, ge-schweige denn neurologisch. Bestenfalls taugt die Zuwei-sung der einzelnen Ebenen zu physiologischen Substratenals Metapher, doch wie bereits Immanuel Kant in einer sei-ner religionsphilosophischen Schriften erläuterte, könnenMetaphern und Analogien einen Begriff „begreifbarer“machen, ihn jedoch nicht erweitern, d.h. sie stellen keinenunmittelbaren realen Erkenntnisgewinn dar. Wahrschein-lich geht diese Analogiebildung (plus der Verwechslungder Landkarte mit dem Gebiet) auf den Vorläufer des NLPzurück, das von Korzybski entwickelte neurolinguistischeTraining. Korzybski geht soweit, allen Ernstes zu behaup-ten, dass die Struktur der Sprache der Struktur und Arbeits-weise unseres Nervensystems zu entsprechen habe, wennwir gesund bleiben wollen. Wo und in welcher Struktur desNervensystems lässt sich das denn auffinden? Das Spezifi-sche der Großhirnrinde ist doch gerade ihre Unspezifität.Egal, welche Funktion sie erfüllt, sie hat immer denselbenmorphologischen Aufbau. Korzybskis These und auch das„Neurologische“ der Dilts’schen Ebenen sind wohl einfachnur „Neuro-Mythologie“.

Auch die Unterscheidung primärer und sekundärerRepräsentationssysteme (vielleicht die differenziertesteneurologische Hypothese des NLP) scheint sehr fragwür-dig zu sein. Mir ist aus der Hirnforschung nichts bekannt,

was darauf hinweist, dass Sprache und damit Semantik erstnach der sinnesspezifischen Wahrnehmung kommt und aus„primären Repräsentationen“ gebildet werde. Eher scheintes so zu sein, dass der propositionale Gehalt (der eigentli-che Inhalt) einer Information, eines Denkvorgangs oder ei-ner Aussage separat gespeichert und prozessiert wird undspäter erst in Sprachliches, verknüpft mit „fassbarer“ sinn-licher „Veranschaulichung“, transformiert wird.4

Ein vorläufiges Resümee lautet daher für mich, dass NLPkeinen exklusiveren oder spezifischeren Zugang zur Neu-rowissenschaft hat als andere Verfahren. Die gebildetenAnnahmen zur Neurobiologie erscheinen entweder trivialoder fragwürdig zu sein. So gesehen, könnten wir auf das„neuro“ eigentlich verzichten! Oder wir lösen den An-spruch, der sich in dem Begriff zeigt, endlich ein. Das wür-de aber eine intensive und auch theoretische Beschäftigungmit der Neurobiologie erfordern, wie sie beispielsweiseKlaus Grawe mit seiner „Neuropsychologie“ geleistet hat.Gleichzeitig sollten wir jedoch auch die „Neurofixierung“und „Neurogläubigkeit“ kritisch hinterfragen und nicht nurnaturwissenschaftliche Ansätze zum Maß aller Dinge ma-chen, wie auch Klaus Thome in seiner 2005 erschienenen„Molekularen Psychiatrie“ ausdrücklich fordert. Man den-ke nur an das Serotonin, das häufig als „Ursache“ für einepositive Lebenseinstellung gehandelt wird (und sein Feh-len natürlich als „Ursache“ von Depressionen). Mit dem-selben Recht könnte man behaupten, man wisse jetzt umdie Ursache von Stress: das Adrenalin. Wenn die Wechsel-wirkung mit psychologischen Faktoren außer Acht gelas-sen wird, erliegen wir allzu leicht der Gefahr einer „neuro-logischen Betriebsblindheit“.

Dieser Betriebsblindheit begegnen wir auch in der Neuro-biologie selbst. Viele ihrer Vertreter gefallen sich darin, dasBewusstsein – vor allem auch als Ausdruck von Person undPersönlichkeit – vom Sockel zu stoßen. Es wurden ja auchkeine Substanzen oder Substrate gefunden, die dann das„Ich“ oder die „Person“ darstellten.5 Zum einen ist das keinWunder – schließlich handelt es sich dabei schlicht umNominalisierungen – zum anderen aber: Was ist damit be-wiesen? Auch Psychologie und Philosophie begegnen die-sen mysteriösen Begriffen („Ich“, „Bewusstsein“, „Person“,„Identität“) mit Misstrauen. Hier sei beispielhaft ErnstTugendhat zu nennen, der in seinem neuesten anthropologi-schen Werk konsequent das „großgeschriebene Ich“ ablehntund den Menschen als „ich“-Sager charakterisiert, als einWesen, dem es über den Gebrauch der propositionalen Spra-che möglich ist, zu den Gegebenheiten der Welt Stellung zunehmen.6 Was aber tun viele NLPler und auch Neuro-biologen? Sie führen dieses mysteriöse, verdinglichte „Ich“klammheimlich unter einem neuen Etikett wieder ein. Jetztheißt es „das Gehirn“ oder „das limbische System“ und ähn-liches. Es ist jetzt nicht mehr das Ich oder die Person, die

1/2006 Kommunikation & Seminar 17

KuS-01-2006 09.02.2006 13:55 Uhr Seite 17

Page 18: 15. Jahrgang EUR 7,50 Kommunikation - pkmagazin.de · Anthony de Mello er Männer, die zu einer R ... Insa Sparrer und Matt Aufstellungsarbeit „na ben sie sich gründlich TITEL

pothalamus informiertpherie“ usw. Hier werdzessen verwechselt, wozen, wir haben nun diejektiven Wissenschaft dwie Bewusstsein überb

Auch scheint es unter Nschick zu sein, dem Bein der neurologischen sche System ist der Heäußert sich auch Damaunbewusst wirkenden S

Das eigentlich ErschreAlltagserfahrungen austischen Praxis getilgt wneurobiologischen Tranweise an das wohl verund ein fremdes Geräschnell ändert sich daDurch- und Aufatmen Präusch ausgelöst hat, vmantische, bewusste BEmotion prompt verän

In der Psychologie vewusstseins eher über sees eindeutig, dass es daunterbrochen wird undmungsfeld betritt. Unsauf neue Entwicklungewusste Auseinandersetorientierung und Verkann, braucht das Bewscheidungsspielraum (diesem Ausmaß nicht bwir es mit einer WechsBewusstseins scheint dund Reaktion zu tretenschließlich zu entscheeinzuschlagen.8 Diese sich übrigens ausgezeAnnahmen.

Wenn es um Freihe

Hier noch einige Anmfreiheit. Zur Zeit ist edass Willensfreiheit einfolgerungen der Neuroeher fragwürdig erschschaften verbreitete, m

GEIST & GEHIRN

plant, entscheidet und handelt, nein, das wird nun vom „Ge-hirn“ („limbischen System“ etc.) übernommen.

Hier liegt eine fundamentale Kategorienverwechslung bzw.-verwirrung vor. Neurobiologische Fakten werden deskrip-tiv beobachtend aus der – quasi objektiven – dritten Per-spektive gewonnen. Phänomene wie bewusstes Erlebenund ähnliches hingegen sind nur aus der Ich-Perspektiveerfahrbar. Werden, wie es üblich ist, zur Beschreibung ob-jektiver hirnphysiologischer Prozesse diese „psy-chologisierenden Begriffe“ verwendet, führtdies zwangsläufig in die Irre. Der Irrtum, demdie Neurobiologie unterliegt, besteht darin, zuglauben, damit Phänomene wie Bewusstseinetc. beschreiben und gar erklären zu können.Das einzige, was die Neurobiologie zu leis-ten vermag, ist Bedingungen auszuforschen,unter denen diese und andere Phänomenemöglich sind.7 Nach wie vor trifft das Urteilzu, dass die Neurobiologie zwar einen immen-sen quantitativen Zuwachs aufzuweisen hat, je-doch keinen qualitativen.

Die Neurobiologie und die 500 Millisekunden

War lange Zeit die Quantenphysik die Leitwissen-schaft (Stichwort Beobachterrelativität), so hat seit gerau-mer Zeit – spätestens mit dem Jahrzehnt des Gehirns in den90er Jahren – diese Rolle die Neurobiologie eingenommen.Neurobiologen sind zu Meinungsbildnern geworden, dieeine immer größer werdende gläubige Anhängerschaft umsich scharen. Damit gehen auch Macht und Einfluss einher,weswegen es mir umso wichtiger erscheint, deren Erkennt-nisse und noch mehr die daraus abgeleiteten Schlussfolge-rungen kritisch unter die Lupe zu nehmen.

Kurz noch zu den Begriffen „Leitwissenschaft“ und „Mei-nungsbildner“. Darunter verstehe ich die Tendenz, dass einspezifisches Fachgebiet zur Erklärung für (fast) alles he-rangezogen wird. Neurobiologen erläutern den Philoso-phen, wie es um den freien Willen bestellt ist; Neurobiolo-gen belehren die Psychologen, wie gering doch die Machtdes Bewusstseins sei usw.

Es ist eine aus der Psychologie bekannte menschliche Ten-denz, Fachleuten auch dann Glauben zu schenken, wennsie sich zu Themen äußern, die nicht ihr Fachgebiet betref-fen. Wenn zum Beispiel Einstein sagte: „Gott würfeltnicht“, so wird das weniger als die Einschränkung einerPersönlichkeit gesehen, die sich mit dem Zufall nicht ab-finden kann oder ihn sogar fürchtet, sondern eher als fun-dierte, quasi wissenschaftliche Aussage. Wie verhält es

sich nun mit dem Statement „Der freie Wille ist eine Illu-sion“, wie es beispielsweise von Gerhard Roth vorgetragenwird?

Einer der wichtigsten und immer wieder zitierte Beleg istdas inzwischen berühmt gewordene Libet-Experiment. Li-bet konnte nachweisen, dass vor der bewussten Entschei-dung, eine kleine Bewegung durchzuführen, etwa 500 Mil-lisekunden vorher in entsprechen Hirnarealen Aktionspo-

tenziale nachzuweisen waren, d.h. die Entscheidungfür die Bewegung ist schon vorher gefällt, das Be-

wusstsein wird erst nachträglich informiert.Doch halt! Mit welchem Recht sprechen wir

hier von einer „Entscheidung“? Und was istüberhaupt „freier Wille“? Es kann durchausbezweifelt werden, dass es sich hier umeine „freie Willensentscheidung“ gehan-delt hat. Leicht ist es denkbar, dass es fürdie bewusste Ebene schlicht egal ist, wanngenau der Finger oder die Hand sich be-wegt; genauso leicht könnte man sichvorstellen, dass das Bewusstsein diese„Entscheidung“ einem Automatismusüberlässt. Es hat für das Bewusstseinkeine Relevanz, wann sich da etwas be-

wegt, sodass der Begriff der „Entschei-dung“ hier möglicherweise fehl am Platz

ist. Und sich entscheiden können ist konstitutivfür freien Willen. Relevante Entscheidungsprozesse sind inder Regel komplex, sie erfordern weit mehr Zeit als dieberühmten 500 Millisekunden. Selbst wenn bisweilen un-bewusste Vorentscheidungen vorgehen sollten, entstehendurch das weit größere Zeitfenster Wechselwirkungen zwi-schen bewussten und unbewussten Vorgängen, mit anderenWorten: zirkuläre Prozesse. Beim Libet-Experiment han-delt es sich bestenfalls um einen linearen Ausschnitt (mitWatzlawicks Worten: einer „linearen Interpunktion“) eineskomplexen Entscheidungsvorgangs. Dies, kombiniert mitder „Bedeutungslosigkeit“ der erforderten „Entscheidung“im Libet-Experiment, lässt es als äußerst fragwürdig er-scheinen, daraus so gewagte Verallgemeinerungen auf sämt-liche Entscheidungsprozesse überhaupt abzuleiten.

Dann: Wer ist denn „das Gehirn“? Genauso wenig wie ein„Ich“ oder ein „Bewusstsein“ substanziell aufzufinden ist,wird sich neurophysiologisch das „entscheidende Gehirn“auffinden lassen. Mir scheint, dass der Anspruch vielerNeurowissenschaftler, nun Phänomene wie Bewusstseinerklären zu können, eher auf einer „Verhexung des Ver-standes mit Mitteln der Sprache“ beruht, wie es Wittgen-stein ausdrückte. Erstaunlich viele Termini der Neurobio-logie weisen einen metaphorischen Gehalt auf, wie bei-spielsweise „Botenstoff“. Auch in den Büchern von Rothund anderen finden sich zahlreiche Aussagen wie „der Hy-

Ist immer Neuro drin, wenn Neuro drauf steht?

18 Kommunikation & Seminar 1/2006

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pothalamus informiert durch Botenstoffe die Körperperi-pherie“ usw. Hier werden molekulare mit bewussten Pro-zessen verwechselt, wodurch wir leicht der Illusion aufsit-zen, wir haben nun die Erklärungslücke zwischen der ob-jektiven Wissenschaft der Neurobiologie und Phänomenenwie Bewusstsein überbrückt.

Auch scheint es unter Neurobiologen und deren Anhängernschick zu sein, dem Bewusstsein einen sehr niedrigen Platzin der neurologischen Hierarchie zuzuweisen. Das limbi-sche System ist der Herr und Meister! Laut Roth (ähnlichäußert sich auch Damasio) ist der bewusste Verstand demunbewusst wirkenden System nahezu immer unterlegen.

Das eigentlich Erschreckende ist, wie geradezu amnestischAlltagserfahrungen aus der psychologischen und therapeu-tischen Praxis getilgt werden. Wachen wir doch aus dieserneurobiologischen Trance auf und erinnern uns beispiels-weise an das wohl vertraute Reframing! Allein zu Hauseund ein fremdes Geräusch – Furcht erregend. Doch wieschnell ändert sich das Gefühl und macht einem tiefenDurch- und Aufatmen Platz, wenn ich weiß, was dieses Ge-räusch ausgelöst hat, vielleicht eine Katze. Gerade die se-mantische, bewusste Bedeutungsgebung war es, die dieEmotion prompt veränderte!

In der Psychologie versucht man das Phänomen des Be-wusstseins eher über seine Funktion zu erfassen. So scheintes eindeutig, dass es dann in Aktion tritt, wenn die Routineunterbrochen wird und wenn etwas Neues unser Wahrneh-mungsfeld betritt. Unsere unbewussten Routinen könnenauf neue Entwicklungen nur bedingt reagieren, erst die be-wusste Auseinandersetzung ermöglicht eine sinnvolle Neu-orientierung und Verarbeitung. Damit dies geschehenkann, braucht das Bewusstsein auch einen gewissen Ent-scheidungsspielraum (den die unbewussten Routinen indiesem Ausmaß nicht besitzen). Das heißt, auch hier habenwir es mit einer Wechselwirkung zu tun. Die Aufgabe desBewusstseins scheint darin zu liegen, zwischen Auslöserund Reaktion zu treten und Optionen abzuwägen, um sichschließlich zu entscheiden und eventuell eine neue Bahneinzuschlagen.8 Diese Theorie des Bewusstseins verträgtsich übrigens ausgezeichnet mit evolutionstheoretischenAnnahmen.

Wenn es um Freiheit geht, haben wir keine Wahl

Hier noch einige Anmerkungen zum Thema der Willens-freiheit. Zur Zeit ist es Mainstream, davon auszugehen,dass Willensfreiheit eine Illusion sei. Neben den Schluss-folgerungen der Neurobiologie (die jedoch in ihrer Breiteeher fragwürdig erscheinen) ist das in den Naturwissen-schaften verbreitete, mehr oder weniger deterministische

Weltbild die Ursache dafür. Und in der Tat ist es sehrschwer, so etwas wie „freien Willen“ im naturwissen-schaftlichen Weltbild positiv zu verorten – leichter dürftees fallen, negativ nachzuweisen, dass es einen absolutenDeterminismus nicht geben kann (womit der freie Willenoch nicht bewiesen ist, denn das Gegenteil von Determi-nismus ist nicht der freie Wille, sondern der Zufall).

Mir scheint jedoch wichtig, festzuhalten, dass zentrale An-liegen des NLP wie zum Beispiel das Vermehren der Wahl-freiheit (oder der Bandler’schen „neurologischen Freiheit“)sich mit den zur Zeit vorherrschenden Tendenzen der Neu-robiologie nur schwer vertragen. So ist für Alexa MohlNLP ein emanzipatorisches Verfahren, das immer mehr indie Freiheit führen soll – wie jedoch, wenn es diese angeb-lich gar nicht gibt?

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GEIST & GEHIRN

Wenn dies alles eine Illusion wäre, wie verhält es sich dannmit Schuld (vielleicht besser: Verantwortung) oder auchDankbarkeit? Niemand wäre für irgendetwas verantwort-lich, und man müsste niemandem für irgendetwas dankbarsein, denn wir hatten ja keine Wahl! Oder stimmt die (lo-gisch falsche) Grundannahme des NLP – wir treffen stetsdie beste Wahl – dann doch? Dann sollten wir sie aber neu-robiologisch umformulieren: „Wir tun immer das, wozuwir determiniert sind und basta! Es ist dabei völlig belie-big, ob wir das die beste oder schlechteste Wahl nennen,denn es gibt sowieso keine Alternative.“

Mein vorläufiges Fazit lautet daher, dass momentan NLPund Neurobiologie nur wenig gemeinsam haben, ja sogarinkompatibel zu sein scheinen, zumindest, wenn man denanmaßenden Anspruch der Neurobiologie, über ihr Fach-gebiet hinaus fast alles erklären zu wollen, im Auge hat.

NLP hat weit mehr mit Psychologie als mit Biologie zutun, und dort sollten wir NLP weiter theoretisch zu fundie-ren versuchen, anstatt mit fragwürdigen neurobiologischenAnnahmen gerade an dem Ast sägen, auf dem wir sitzen.9

Anmerkungen

1 In Arvid Leyh: „Nur 500 Millisekunden“2 Selbst diese triviale Aussage ist wahrscheinlich nicht ganz

richtig. Häufig werden nicht Neuronen neu verknüpft, son-dern die Synapsenköpfe bereits bestehender Verknüpfungenwerden verdickt und verstärkt.

3 Vgl. Ira Black 19934 Vgl. zum Beispiel Paivio 19885 So auch Arvid Leyh, MultiMind 5/2005: „Die Gehirnforscher

haben auch mit den neuesten Methoden und den pfiffigstenLupen kein Areal im Gehirn gefunden, an dem sich das Be-wusstsein verorten ließe.“

6 Tugendhat 2004

7 Zu diesen Bedingungen zählen beispielsweise die so eupho-risch gepriesenen Spiegelneuronen. Schon lange vor derenEntdeckung waren die Bedeutung von Beziehung (Rapport),sozialem Lernen u.a. in der Psychologie Allgemeingut, mandenke nur an die Säuglingsforschung (vgl. zum Beispiel Da-niel Stern). Damit stand zweifelsfrei fest, dass es irgendwel-che hirnphysiologischen Mechanismen gibt, die bei diesenProzessen aktiviert sind. Für die psychologische und kom-munikative Praxis ist es letztlich unerheblich, welche genau.Mit anderen Worten: Die Entdeckung der Spiegelneuronenbedeutet für die Ebene der Kommunikation selbst (und da-mit angewandtes NLP) wenn überhaupt, dann nur einensehr geringen Erkenntniszugewinn.

8 Natürlich weiß jeder auch um „hartnäckige Routinen“, diesich lange Zeit über der bewussten Einflussnahme entzie-hen, wie zum Beispiel einschränkende Glaubenssätze.

9 Ein Anzeichen für ein Umdenken innerhalb der Neurobiolo-gie selbst ist der Begriff der „neurokulturellen Plastizität“(mündliche Mitteilung Dr. Barnuth, Düsseldorf). Damit istder Einfluss der Umgebung (soziologisch und psycholo-gisch beschreibbar) auf die Gehirnstruktur gemeint. Viel-leicht wäre es angebracht, anstelle von „Benutzen Sie IhrGehirn richtig“ in Zukunft „Benutzen Sie Ihre Kultur undIhre Sprache richtig“ zu äußern.

Literatur

Die komplette Literaturliste zu diesem Artikel finden Sie imInternet unter www.ks-magazin.de

Damasio, Antonio R.: Ich fühle, also bin ich. Die Entschlüsse-lung unseres Bewusstseins. München 2002

Grawe, Klaus: Psychologische Therapie. Bern-Göttingen-Toron-to-Seattle 2000

Grawe, Klaus: Neuropsychotherapie. Bern-Göttingen-Toronto-Seattle 2004

Roth, Gerhard: Erkenntnis und Realität: Das reale Gehirn undseine Wirklichkeit. In: S.J. Schmidt (Hg.): Der Diskurs desradikalen Konstruktivismus, Frankfurt a.M., 1987 (8. Auflage2000)

Roth, Gerhard: Fühlen, Denken, Handeln. Wie das Gehirn un-ser Verhalten steuert. Frankfurt a.M. 2001

Tugendhat, Ernst: Egozentrizität und Mystik. Frankfurt a.M.2004

Ist immer Neuro drin, wenn Neuro drauf steht?

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Omas RatGroßmutters

Martin Haberzettl, Dipl.-Psych., approbierter Psychotherapeut, NLP-Lehrtrainer und Lehrcoach (DVNLP). Autor.

Glaubt daran, dass durchaus bessere und schlechtere Landkarten der Welt existieren und ist daraninteressiert, die Beliebigkeit – die „dunkle Seite des Konstruktivismus“ –, die in letzter Konsequenz zu Schweigen und Kommunikationslosigkeit führt, durch einen kritischen, klaren und konstruktivenDiskurs zu ersetzen.

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Wir alle kennen sie: die klugen Ratschläge und Weisheitenunserer Großmütter. Was für Wettervorhersagen, Höflichkeitund Etikette im Alltag oder als Trost in schwierigen Zeitenhilfreich war, kann auch uns Beratern heute durchaus nütz-lich sein – und zwar bei unserem Marketing. Im Folgendenpräsentiere ich Ihnen drei von Großmutters Weisheiten undihre Bedeutung für wirkungsvolles Beratermarketing:

I. „Wenn du willst, dass die Glocken läuten, musst du auch an der Strippe ziehen“

Viele Berater möchten, dass die Glocken läuten. Medien sol-len auf sie aufmerksam werden, Kunden aktiv weiteremp-fehlen und die eigene Bekanntheit soll möglichst exponen-tiell steigen. So viel zur läutenden Glocke. Doch was tun diemeisten, um das zu erreichen? Nichts. Das Alltagsgeschäfthat uns fest im Griff. Kunden müssen beraten, diverse Trai-nings und Coachings durchgeführt werden. Die Akquisedarf nicht abbrechen, Rechnungen sind zu verschicken, unddie Webseite muss aktualisiert werden. Also: Keine Zeit fürsStrippen ziehen. Solange das Geschäft reibungslos läuft, istdas auch kein Problem. Aber was passiert, wenn die Auf-tragslage einbricht? Spätestens jetzt wünschten wir, mehr fürunsere Bekanntheit getan zu haben ...

Doch auch die Verlagerung der eigenen Tätigkeit in einPremium-Segment sowie höhere Tagessätze lassen sich miteinem hohen Bekanntheitsgrad einfacher realisieren. Undwie erreiche ich einen hohen Bekanntheitsgrad? Hier hatsich nicht zuletzt die Beschäftigung mit den beiden folgen-den Fragen sehr bewährt:

Was ist Ihr Markenzeichen?Stellen Sie sich einmal vor, Sie fragen einen kritischenKunden, Kollegen etc., was er an Ihnen und Ihrer Arbeitnicht gut findet. Und nun fragen Sie einen „Fan“, welcheDinge ihm besonders positiv auffallen. Der erstaunlicheEffekt: Viele Kritikpunkte werden mit den meisten Aspek-ten des Lobs übereinstimmen. Und genau diese sind IhrMarkenzeichen. Klingt banal? Versuchen Sie es einmal, eslohnt sich!

Welchen Leidensdruck Ihrer Kunden lösen Sie?Einen Leidensdruck zu lösen hat einen höheren Stellenwertals bloß einen Nutzen zu erbringen. Ein Beispiel: Der Ver-käufer mit frisch gepressten Säften im Einkaufszentrumbietet einen Nutzen: Er serviert Ihnen eine ganz besondereErfrischung. Der einzige Wasserverkäufer in der Wüste1

hingegen löst Ihren Leidensdruck. Und das ist eben dochetwas anderes.

II. „Man muss immer so reden, dass der andereeinen versteht“Das scheint selbstverständlich. Doch was schreiben wirBerater auf unserer Website?„Eine Bewertung der aktuell favorisierten Beratungs- undQualifizierungsansätze lässt zwei grundlegende Strömun-gen erkennen. Eine dieser Strömungen greift auf Maßnah-men zurück, die sich nahezu ausschließlich an den hartenFaktoren des Unternehmenserfolgs orientieren und sichdurch präzise Kennzahlen, klare Strukturen und formalnachweisbare, meist recht kurzfristig erreichbare Ergeb-nisse auszeichnen. Vernachlässigt wird dabei meist dienachhaltige Verankerung der Veränderungsziele bei denbetroffenen Mitarbeitern, sowohl hinsichtlich Verständnisals auch engagierter Mitarbeit.“Verstehen Sie das? Also ich nicht.

Nun können Sie ein spannendes Experiment machen: Be-trachten Sie sich einmal Ihren Marktauftritt, und fragen Siesich nach jedem Satz: Wie kann ich das einfacher aus-drücken? Eine kleine Frage mit häufig erstaunlicher Wir-kung!

III. „Rede nur, wenn du gefragt wirst“

Wir alle wollen gefragte Experten sein. Doch was machenwir? Wir geben permanent Antworten auf Fragen, die unsniemand gestellt hat. Zum Beispiel auf unserer Internetseite.Da beschreiben einige Berater zeilen-, absatz- und seiten-weise ihre besondere Methode, ihr Menschenbild und ihrVerständnis von der eigenen Arbeit. Alles wichtige In-formationen – jedoch erst, wenn jemand wirklich danach ge-fragt hat. Meine Kunden möchten Dinge wissen wie: „Waskönnen Sie konkret für mich machen? Wie würden Sie xyzumsetzen? Was sind Ihre Erfahrungen im Bereich xy?“Warum also nicht lieber diese Fragen beantworten?

Deshalb schauen und hören Sie genau hin:Was sind die wichtigsten Fragen Ihrer Kunden?

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Omas Rat ist teuer – Großmutters Lebensweisheiten im Beratermarketing von Giso Weyand

1 Vielen Dank, Kai-Jürgen Lietz, für dieses Bild

Sie möchten diese kleine Sammlung von Omas Ratschlägenund ihre Bedeutung für unser Marketing ergänzen? Gerne!Ich freue mich über Ihre E-Mail unter [email protected].

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: Der Preis ist heiß – Honorarstrategien für Berater

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Als Joschka Fischer sich von derMacht zurückzog, angeblich, um

zu schweigen und nachzudenken, dasagte er in einem Interview: „Ich warder letzte Live-Rock’n’Roller der Po-litik. Jetzt kommt die Playback-Gene-ration.“

Was aber kommt in der Psychothera-pie?

Das NLP beruht in seinen Grundla-gen auf einer Philosophie, die man„sozialen Konstruktivismus“ nennt.Der soziale Konstruktivismus machtletztlich die Vorannahme, dass Gefüh-

Realität mittels Spracwird, dann können auctische Theorien konstrdann sind ihre Vertretunantastbar geschützt dbus der Wahrheit wisseSie können sich irren.

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Wenn es diese Wahldenn gibt...

Instinkt und Realitä

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22 Kommunikation & Seminar 1/2006

Das NLP drückte es plastisch aus: Än-dere Submodalitäten, und du fährstden Bus. Benutze eine andere Spra-che, und gleich geht es dir besser.

Der soziale Konstruktivismus hattedie therapie-politische Aufgabe, denWeg für neue Formen der Psychothe-rapie gegen eine psychoanalytischePriesterkaste freizumachen, die sichdem Zirkelschluss hingab, dass Men-schen beispielsweise einen Konfliktausagieren, weil sie eine neurotischeAngst haben und wussten, dass sieeine neurotische Angst haben, weil sieeinen Konflikt ausagierten. Wenn

le im Wesentlichen sozial erlernt sind.Die menschliche Realitätskonstruk-tion, so betonen systemische Bera-tungsansätze, wird vor allem durchSprache beeinflusst und durch innereBilder gestaltet. Das ist ein Top-DownModell der Welt. Wenn Erfahrungsozial konstruiert ist, dann kann mannegative Erfahrungen anders bewer-ten lernen, vor allem, indem man diePerspektive auf diese Erfahrung ver-ändert – und sich somit besser fühlen,sozial funktionstüchtiger agieren usw.

Die Hoffnungen, die mit diesem An-satz verbunden wurden, waren groß.

Bandlers Enkel oder: „Glückstraining“ in Spanien

von Inke Jochims

Bandlers EnkelSEMINARE

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Realität mittels Sprache konstruiertwird, dann können auch psychoanaly-tische Theorien konstruiert sein, unddann sind ihre Vertreter nicht mehrunantastbar geschützt durch den Nim-bus der Wahrheit wissenden Autorität.Sie können sich irren.

Es ist schon erstaunlich, dass geradeder stärkste Verfechter des hypno-sys-temischen Beratungsansatzes, der aufder Philosophie des sozialen Kon-struktivismus beruht, wenn also Dr.Gunther Schmidt schreibt: „DieseÜberlegungen (gemeint sind Ergebnis-se der Hirnforschung, Anm. d. Auto-rin) haben aus meiner Sicht gerade fürdas Feld der systemischen Therapieund Beratung große Relevanz. Dortwird vielfach betont, dass die mensch-lichen Realitätskonstruktionen vorallem durch Sprache beeinflusst wer-den. Die hier dargelegten Erkenntnisseder modernen Hirnforschung stellendiese Sicht deutlich in Frage.“

Gunther Schmidt hat vorsichtig umdas Problem, das entstünde, wenn diemoderne Hirnforschung diesem Hoff-nungsansatz den Boden wegziehenwürde, herumformuliert: Die bewuss-te, willkürliche „Ich“-Seite einesMenschen könnte sich unbewusstenProzessen, gesteuert durch das limbi-sche System, ausgeliefert und ent-sprechend hilflos fühlen. Alle Inter-ventionen, so Schmidt, sollten daherWahlmöglichkeiten und Gestaltungs-möglichkeiten erlebbar machen.

Wenn es diese Wahlmöglichkeitendenn gibt...

Instinkt und Realität

Der soziale Konstruktivismus hat sichzunutze gemacht, dass Sprache daswichtigste soziale Instrument ist, undhier hat er seine Triumphe gefeiert. Erhat übersehen, dass die Neurobiologiedes menschlichen Gehirns weitgehendunabhängig von dieser Sprache exis-tiert. Er hat alle Evidenzen ignoriert,verhaltensmäßige und physiologische,

die dafür sprechen, dass Emotioneneben nicht nur sozial erlernt sind, son-dern eine neuronale und biochemischeGrundlage im Gehirn haben. Dass esangeborene Instinkte gibt, die Emotio-nen auslösen, um überlebenssicherndeVerhaltensweisen zu erzeugen. DerMensch kann nur fühlen, was seineBiochemie ihm erlaubt zu fühlen.Ohne Dopamin kann man nicht moti-viert sein. Wenn Serotonin fehlt, kannman kein Selbstbewusstsein haben,auch kein sprachlich konstruiertes.Ohne Oxytocin gibt es keine Mutter-Kind-Bindung.

Der Neurobiologe Jaak Pankseppspricht davon, dass es eine bestimmteaffektive Infrastruktur des Gehirnsgibt. Emotionen haben die Rolle, Ver-haltensweisen in Gang zu setzen, diedem Überleben nützlich sind – undwelche das in welcher Situation sind,ist weitgehend genetisch determiniert.

Das bedeutet: Sprache und die Mani-pulation innerer Bilder sind nur dannwirksam, wenn sie Realität so konstru-ieren, dass sie der Art und Weise, wieInstinkte funktionieren, nicht wider-sprechen. Sie sind heilsam, wenn siedie Forderungen dieser Instinkte be-friedigen. Es ist nicht beliebig, was derNeocortex konstruiert, er hat nicht ein-mal die Macht, eine Realitätskonstruk-tion gegen die Biochemie und gegendie von Instinkten ausgelösten Gefüh-le anzukonstruieren. Im Zweifelsfall,also wenn das limbische System gegenden Neocortex arbeitet, setzt sich daslimbische System durch, allen Bemü-hungen nach Realitätskonstruktionmittels Sprache zum Trotz. „PositivesDenken“ kann zum Bumerang wer-den, wenn man es als ein bisschen rosaKleister über negative Gefühle ver-steht, die von der Wahrnehmung deslimbischen Systems ausgelöst werden,dass die Grundinstinkte des Menschennicht befriedigt sind.

Wenn Realität nicht beliebig mittelsdes Kortex sprachlich konstruiert ist,sondern die Konstruktion sehr stark

von der biochemischen und neurolo-gischen Ausstattung beeinflusst ist,dann ist der soziale Konstruktivismusrelativiert.

Was bleibt dann aber?

Der soziale Konstruktivismus hat inder systemischen Beratung und The-rapie den Anspruch formuliert (wennauch nicht durchgesetzt), dass derMaßstab der Heilung der Klient istund dass Therapie tatsächlich Ergeb-nisse bringen und sich nicht in einemnetten Gespräch erschöpfen sollte.Therapie hat nützlich zu sein, hat demKlienten zu dienen und seinem Leben– und nicht dem Therapeuten, nichtdem Geldbeutel des Therapeuten,nicht dessen Selbstwertgefühl undschon gar nicht dessen Sehnsucht,über eine einmal gefundene „Wahr-heit“ einer Kaste anzugehören, diesich über die Einigung auf eben diese„Wahrheit“ einst konstituierte. Und erhat ein unendliches Repertoire anwirksamen Techniken hervorgebracht.

Was bleibt ist, also nicht wenig. Washinzukommen muss, ist die Kenntnishinsichtlich dessen, welche Instinkteder Mensch hat, wie sie funktionie-ren, was die Biochemie eines Men-schen beeinflusst und wie diese wie-derum durch welche Art von Lebens-stil und emotionale Erfahrung beein-flusst wird.

Anleitung zum Glücklichsein

Und so beschließe ich eines Tages, einTraining zu machen, das den Anspruchhat, genau dies zu lehren: Wie man sei-ne Instinkte überredet, gute Gefühle zuproduzieren anstatt schlechte.

„WAS machst du?“ Das Staunen amTisch ist nicht schlecht, und es ist aus-sagekräftig. Der Anspruch, glücklichsein könne lernbar sein, gilt in einerproblemorientierten Gesellschaft alsmerkwürdiges Unterfangen. Ich habegerade erzählt, dass ich „Glückstrai-ning“ machen werde. Man sieht mich

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Bandlers Enkel

je gemacht habe. Ic14 Tage weniger als bzwei (1280 Euro für mer mit Bad plus Train

Bodo Deletz hat nie man jemanden wie idoch in eine Firma hereer sich irgendwann eileisten konnte. Er hat dass man ihn nicht mocdoch soviel Leistung ichen gezeigt hat. Bandliebt, von vielen, und vhasst. Für Mittelmaß wDeletz wurde nicht gehgeliebt. Er wurde einmocht. Erzählt er.

Zum Rudel gehören

Die wesentliche Neuereinführt, ist der EvolGrundinstinkte haben entwickelt, und viele Mken und fühlen in Rudegenetisch einprogrammBild sozusagen.

Ein Menschenrudel um150 Menschen. In derden Jahrmillionen davonem Rudel ausgeliefertzugehörte, wurde am Wrückgelassen und starbeinen Instinkt, der stän

an, als hätte ich gesagt, ich gehe in dieWüste Schlangen fressen. Ich geratein Erklärungsnot. Was bitte ist„Glückstraining“? Was bitte ist über-haupt Glück? Wer ist ein glücklicherMensch?

Eben jenes Training wird in Spanienstattfinden, am Mittelmeer, 200 kmsüdlich von Barcelona. Ich komme an,das Camp ist 2 Fußminuten vom Meerentfernt. Mitte Oktober ist es warm inSpanien, und man kann im Meerbaden, ein echtes Glücksmoment. DieKur beginnt fast sofort anzuschlagen.Gewohnt wird in einer Bungalowanla-ge mit jeweils 4-5 Personen. Es gibtzwei winzige Doppelzimmer, und vierPersonen müssen sich ein Bad teilen.Ich habe das Glück, ein Einzelzimmermit eigenem Bad zu ergattern.

„Glückstraining“ in Spanien also.Trainer ist Bodo Deletz (und ThomasKlüh sowie Frank Fäder), der unterdem Pseudonym „Ella Kensington“schreibt. Er ist ein NLPler, der sichintensiv mit Bedingungen beschäftig-te, unter denen Menschen glücklichwerden. Dabei stieß er auf das Buch„Die Glücksformel“ von Stefan Klein.Klein referiert in vielen Passagen die-ses Buches die Ideen von Jaak Pank-sepp und anderer Neurobiologen.Letztlich fasst er dessen Ideen zusam-men: Glücklich ist nur, wer entspre-chend seiner Instinkte lebt und sie res-pektiert. Instinkte funken schlechteGefühle, wenn sie nicht respektiertwerden und meinen, dass wesentlicheGrundbedürfnisse des Menschen nichterfüllt sind. Sie funken gute Gefühle,wenn ihre Bedürfnisse erfüllt werden.

Ein glücklicher Mensch ist, wer solebt, dass seine basalen Instinkte be-friedigt sind und nicht durch Konflik-te untereinander behindert werden.Und Bodo Deletz hat ein Konzeptentwickelt, genau dies in eine Trai-ningspraxis umzusetzen.

Das Training dauert zwei Wochen.„Trainiert“ wird jeden Tag 2,5 Stunden

am Pool. Gruppenarbeit findet nichtstatt (das soll sich gegenüber vorherge-henden Trainingseinheiten geänderthaben), Bodo Deletz und seine Co-Trainer arbeiten im Wesentlichen mitTrance und Change History. Technischist es sauberes NLP, geht aber nichtüber die Fähigkeiten eines Mastershinaus. Das wirklich Bemerkenswertepassiert auch nicht mittels der Metho-de, sondern er trainiert das Beachtender Grundinstinkte. Und das wirkt.

Reform statt Revolution

Ich habe selten eine so harmonischeStimmung unter 150 Leuten erlebt.Überall ist man willkommen, kannman sich dazusetzen, alle sind freund-lich (und das nicht aufgezwungen).Die Gruppe organisiert eigenständigReiki, Tai Chi, Atemtherapie, es gibtGrillabende und Karaokesingen. Mankann im Oktober noch durch die Wel-len hopsen. Es hat etwas von einemSchulferienlager für Erwachsene.

Manchmal muss ich zurückdenken,wie ich ziemlich genau vor zwei Jah-ren bei Richard Bandler ein Seminarmit ebensovielen Menschen besuchte– Richard Bandler, der Miltons Söhne(wie z.B. Gunther Schmidt) mehr be-einflusst hat, als sie zugeben mögen.Richard, der den Weg frei machte, derdie Energie hatte, die Ideen des sozia-len Konstruktivismus durchzukämp-fen, auf denen das NLP beruht. Ri-chard in seinem Wahn, alles mit NLPkontrollieren zu können. Richard, derseinen Süchten so ausgeliefert war,wie man ausgeliefert sein kann. Ri-chard, dessen Frau dann starb, weil sieso übergewichtig war, dass die Ärztesie nicht mehr retten konnten. DerAltmeister der Hypnose konnte ihrnicht helfen. Richard, der bis heuteandächtig die Geschichte seinerÜbermutter Satir und des ÜbervatersBateson erzählt. Richard, das Genie,Richard, der verstörte Rebell.

Bodo Deletz ist nicht Richard Band-ler. Keine Geschichten über eine Ro-

ckerbande, die gegen die Vertreter derPsychiater-Kaste hilft, den Triumphdes Nützlichen über die gesellschafts-fähige „Wahrheit“ jener Kaste durch-zusetzen. Er erzählt auch keine Ge-schichten, wie man im Club der Su-perreichen mittels Hypnose ein kos-tenloses Abendessen abzockt. Keine50 kg Übergewicht, die auf eine Büh-ne gestemmt werden wollen, er istgroß und schlank. Bodo Deletz ist einSprössling der Schweizer Mittel- undkein Abkömmling jener armen jü-disch-amerikanischen Einwanderer-schicht, der Bandler entstammt, und inZürich weiß man schon lange nichtmehr, was Hunger ist. Deletz ist auchbesser erzogen als Bandler. Er infor-miert das staunende Publikum nichtüber die eigenen Fäkalien, aber im-merhin, auch er bekennt, dass ihm diebesten Ideen auf dem Klo kommen.

Keine Storys, wie er sich einst so be-trank und mit Drogen abfüllte, dass ersich mit mehreren Rockern schlugund dabei fast umgebracht wurde.Das schlimmste, was er berichtenkann, ist, dass er als Dreijähriger miteinem Schraubenzieher den Fernseherder Eltern kaputt machte, als seinVater grade Sportschau gucken woll-te. Er war auch kein Mathematiker,sondern er war Entwicklungsinge-nieur bei Opel, er macht keinenRock’n’Roll, um der Oberschicht denSchmerz der Unterdrückung entge-genzuschleudern, er singt Karaoke.Gesangsstunden nahm er nach eige-nen Angaben, weil er Anerkennungwollte.

Deletz war auch nie der Fürsprecherder von der Psychiatrie-Kaste ent-mündigten Klienten. Hinter BandlersStories ist immer der Mann sichtbargeworden, der das Letzte für seineKlienten gegeben hat, auch wenn eres sich gut bezahlen ließ. Bodo Deletzist kein Revolutionär, er ist ein Re-former. Er möchte keine Kranken ge-sund machen, er möchte, dass Men-schen vor Glück leuchten. Das Trai-ning bei ihm ist das billigste, was ich

24 Kommunikation & Seminar 1/2006

SEMINARE

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je gemacht habe. Ich bezahle für14 Tage weniger als bei Bandler fürzwei (1280 Euro für ein Einzelzim-mer mit Bad plus Training).

Bodo Deletz hat nie gestaunt, dassman jemanden wie ihn schließlichdoch in eine Firma hereinließ und dasser sich irgendwann ein gutes Hotelleisten konnte. Er hat eher gestaunt,dass man ihn nicht mochte, obwohl erdoch soviel Leistung in soviel Berei-chen gezeigt hat. Bandler wurde ge-liebt, von vielen, und von anderen ge-hasst. Für Mittelmaß war er nicht gut.Deletz wurde nicht gehasst und nichtgeliebt. Er wurde einfach nicht ge-mocht. Erzählt er.

Zum Rudel gehören

Die wesentliche Neuerung, die Deletzeinführt, ist der Evolutionsgedanke.Grundinstinkte haben sich im Rudelentwickelt, und viele Menschen den-ken und fühlen in Rudelbegriffen, eingenetisch einprogrammiertes inneresBild sozusagen.

Ein Menschenrudel umfasst maximal150 Menschen. In der Steinzeit undden Jahrmillionen davor war man sei-nem Rudel ausgeliefert. Wer nicht da-zugehörte, wurde am Wasserloch zu-rückgelassen und starb. Daher gibt eseinen Instinkt, der ständig überprüft,

ob man noch dazugehört („passt“).Der Trick, die Situation zu entspan-nen, besteht darin, immer wieder zusuggerieren, dass es heute mehr Men-schen gibt als nur 150, und dass mandaher nicht mehr zu jedem passenmuss – so, wie es notwendig wäre,hätte man nur 150 Kommunikations-partner zur Verfügung. Deletz unter-scheidet zwischen 7 Grundinstinkten(Passen, Erwünschtsein, Schutz, Über-lebenssicherung, Entscheidungsfrei-heit, Macht, Sex). Die Kernsugges-tion ist die, dass alle Grundbedürfnis-se heute erfüllt oder zumindest er-füllbar sind, wenn man ein inneresBild des Rudels von heute (mehrerehundert Millionen Europäer) statt derHorde von 50-100 Hominiden auf-baut, in denen der Mensch sehr, sehrlange Zeit seiner Entwicklungsge-schichte arbeitete. Wenn man aber lernt, so zu filtern,dass man beispielsweise auf Zeichenvon Erwünschtsein fokussiert stattauf Zeichen von Ablehnung, dann„merkt“ der Instinkt, dass sein Anlie-gen befriedigt ist, hört auf, Stress zuerzeugen – und die Zahl der Glücks-momente nimmt zu.

Die Theorie klingt simpel, aber ichhabe gleich, nachdem ich das ersteBuch in den Händen hielt, mit Klien-ten nach seinen Ideen gearbeitet. Nunkannte ich, da ich mich ebenfalls

schon mit Instinkten und dem Rudel-gedanken länger beschäftigt habe, ei-nige seiner Ideen. Aber die Kernidee,dem Instinkt zu suggerieren, dass dieGrundbedürfnisse heute erfüllt sind,habe ich dort gelernt. Die Ergebnissewaren umwerfend, deshalb auch meinkurzer Entschluss, nach Spanien zufahren. Seit diesem Training habe ichin praktisch jeder Stunde, die ich seit-her gegeben habe, mit diesen aus demNLP plus Instinkttheorie hervorge-gangenen Ansätzen gearbeitet – undhervorragende Ergebnisse erzielt.

Auf dem Weg zurBeziehungsfähigkeit

Es sind 150 Menschen am Pool, wäh-rend in Spanien die Sonne scheint. Esgeht um den Unterschied zwischenAnerkennung und Zuneigung, es gehtum Stressmanagement (Großhirn ein-schalten in Stresssituationen), umWahlmöglichkeiten, um Zwang undFreiheit, um die Anbahnung von Be-ziehung. Bodo Deletz und ThomasKlüh erzählen immer wieder, dass sieeinst so unbeliebt waren, dass sie un-bedingt lernen wollten, Menschen zuverstehen, damit sie glücklicher wer-den können. Im Grunde lehren sie Be-ziehungsfähigkeit – und das effektiv.

In seltener Offenheit erzählt Deletz,wie der Leistungsgedanke der Mittel-schicht ihn unbeliebt und beziehungs-unfähig machte. Im Grunde erzählt erdie Geschichte des modernen, nar-zisstischen Menschen. Der Kern desNarzissmus ist nicht Größenwahn,sondern die ständige Angst vor Tren-nungen und Verlassensein, die zu zer-störerischen Abwehrmechanismen wieGrandiosität oder dem ständigen Stre-ben nach Anerkennung (als Ersatz fürZuneigung) führt. Die Sehnsucht desNarzissten ist es, geliebt zu werdenund selber lieben zu können. Deletzhat das sichtlich erreicht, er wirkt nichtmehr narzisstisch gestört, sondernfreundlich und offen. Das Publikumist zum größten Teil gekommen, weilsie oder er keinen Partner findet, ver-

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Was kommen wird, ist fung aller psychologiscauf ihre Gültigkeit hiErgebnisse der Hirnfordann können gute und wthoden im Sinne neuereeingesetzt werden. Ellist ein Beispiel für das,wird.

Richard Bandler lebt Irland und scheint deFrau langsam zu übeRückblick hat er enorschoben und enorm vielziert. Bandler ist das pGlück und das personitern des sozialen KonKeiner hat so daran gekaum jemand so gekäm

SEMINARE Bandlers Enkel

lassen wurde oder Beziehungsprob-leme hat. Indem er immer wieder denRudelgedanken einführt, erklärt, wiees verschiedene Grade von Nähe undDistanz („zueinander passen müssen“vs. Freiheitsgrade beim „Passen“) gibt,relativiert er den Anspruch, der einePartner, den man nun mal hat, müssefür alle emotionalen Defizite zustän-dig sein. Indem er die Angst vor demVerlassenwerden (Trennungsschmerznach Panksepp) mildert, heilt er einbisschen von der tatsächlichen narzis-stischen Wunde und vermindert so dietypischen Abwehrformen, was wiede-rum zu tatsächlich mehr Beziehungs-fähigkeit führt. Es ist erstaunlich, waspassieren kann, wenn 150 Menschenalle sozialen Spielchen sein lassen undsich Mühe geben, einander tatsäch-lich zu begegnen.

Sicher, auch hier sind nicht alle ge-heilt worden, sicher sind auch dortnicht alle gleich glücklich, aber dieGrundstimmung ist heilsam und posi-tiv und sehr liberal. Man kann ma-chen, was man möchte, solange manniemandem auf die Füße tritt oderstört.

Glück durch Wahrnehmung

Wenn Glückshormone ausgeschüttetwerden, entstehen Glücksgefühle, unddie mindern Stress. Es ist also aucheine physiologische Gesundung, diegeschieht.

Ich habe die Ideen, wie gesagt, an vie-len Stellen umgesetzt. Der Instinktge-danke leuchtet den meisten Menschensofort ein, und die Stressreduktionmittels der Suggestion, dass der je-weilige Instinkt, der einem Thema zu-grunde liegt, „eigentlich“ erfüllt ist,ist durchgängig sichtbar. Die Ideenlassen sich ebenso mit Kinesiologiewie mit NLP oder Hypnotherapie ver-binden.

Wieder zu Hause angekommen, rea-giere ich auf viele Ereignisse wesent-lich gelassener. In der ersten Woche

überschwemmt mich eine regelrechteWelle von Zuneigung, und ich habeden Eindruck, überall kleine Glücks-momente des Erwünschtseins zu erle-ben. Auch Stress wirft mich wenigeraus der Bahn.

Es ist also nicht hoffnungslos, wennnicht alle Realität sozial konstruiertist und man zugeben muss, dass esInstinkte gibt, die stärker als der Cor-tex und somit des bewussten Ichssind. Mir vermittelt das Gefühl, dasses Instinkte gibt, die Stress funken,wenn sie nicht befriedigt sind undGlück, wenn man ihnen per Wahrneh-mungsfilter gibt, was sie brauchen,viel Sicherheit. Wenn man den über-

dimensionierten Anspruch des be-wussten Ichs, alles unter Kontrolle zuhaben, aufgibt und durch die Mög-lichkeiten ersetzt, die das bewussteIch tatsächlich hat, nämlich die Auf-merksamkeitsfokussierung im Sinneder Grundinstinkte zu gestalten, dannfühlt sich das keinesfalls hoffnungs-los an.

Gunther Schmidt formuliert, dassSymptome entstehen, wenn unbewuss-te Prozesse sich quasi selbständig ma-chen und den bewussten Wünschen

widersprechen. Er sieht dies als Teileiner Problemtrance („Ich will esschon, aber es funktioniert nicht ...“).Aus Deletz’ Sicht wäre ein Symptomdas Resultat, wenn ein Instinkt meint,dass er seine Bedürfnisse nicht direktdurchsetzen kann und zu verschrobe-nen Mitteln greifen muss, pausenlosStress funkt und sich aus Gründen derÜberlebenssicherung gegen das be-wusste Wollen durchsetzt, indem dasGroßhirn „runtergefahren“ wird. Diesprachliche Formulierung „Ich willes, aber es funktioniert nicht“ oder„Es ist stärker“ wäre dann keine Tran-ce, sondern eine genaue Beschrei-bung der neurologischen und bioche-mischen Realität – nämlich dass imKonflikt zwischen Neocortex undlimbischem System das limbischeSystem gewinnt. Das ganze Systemkann nur bei Übereinstimmung zwi-schen den Ansprüchen des limbischenSystems und der richtigen Aufmerk-samkeitsfokussierung des Neocortexgewinnen. Die Bedürfnisse der In-stinkte müssen also befriedigt werden– und wenn dies real nicht geschieht,hilft nur eine neue Sichtweise derWelt, die den Menschen befähigt, sei-ne Instinkte zu befriedigen.

Was kommen wird

Nach dem Seminar frage ich BodoDeletz nach seinen Quellen, aber erweiß sie nicht mehr – außer jenemschon genannten Buch von StefanKlein und anderen populärwissen-schaftlich geschriebenen Werken, dieich alle schon kenne. Das ist schade.Es mindert niemandes Leistung, wennman nachvollziehen kann, was je-mand wo gelernt hat.

„Ella Kensington“ ist die innere Stim-me von Bodo Deletz, eine weiblicheStimme, mit der er die wichtigstenFragen des Lebens bespricht und derer die wichtigsten Intuitionen ver-dankt. „Ella Kensington“ ist sichereine von vielen Möglichkeiten, neueIdeen der Hirnforschung in die Psy-chotherapie zu integrieren.

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Was kommen wird, ist eine Überprü-fung aller psychologischen Theorienauf ihre Gültigkeit hinsichtlich derErgebnisse der Hirnforschung – unddann können gute und wirksame Me-thoden im Sinne neuerer Erkenntnisseeingesetzt werden. Ella Kensingtonist ein Beispiel für das, was kommenwird.

Richard Bandler lebt inzwischen inIrland und scheint den Tod seinerFrau langsam zu überwinden. ImRückblick hat er enorm viel ange-schoben und enorm viel Chaos produ-ziert. Bandler ist das personifizierteGlück und das personifizierte Schei-tern des sozialen Konstruktivismus.Keiner hat so daran geglaubt wie er,kaum jemand so gekämpft und wohl

wenige unter der dunklen Seite so ge-litten.

Aber er war der letzte Live-Rock’n’Roller der Psychotherapie.

Jetzt kommt die Playbackgeneration.Aber das muss ja nicht schlecht sein.

Literatur:

Ella Kensington: Die Glückstrainer;Glücksmomente. www.ella.org

Stefan Klein: Die Glücksformel.Rowohlt, Reinbek 2001.

Jaak Panksepp: Affective Neuroscience.Oxford University Press 1998.

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Inke Jochims, Jg. 1963, ist Therapeutin (NLP, Hypno-therapie, Transaktionsanalyse) und arbeitet in freierPraxis in Berlin. 2003 gründete sie den Hedwig-Verlag, der sich aufInnovationen zu den Themen Neurotransmitter und Essstörungen spezialisiert hat.

[email protected]

Seminarvideos von Robert Dilts Professionelles Coaching 2005, Michael Grinder Charisma 2005,Gruppendynamik 2006, Stephen Gilligan Generatives Coaching 2006 www.NLP-Media.de

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KuS-01-2006 09.02.2006 13:29 Uhr Seite 27

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bringen möchte, dass iIch-Botschaften formuBöses will? Das Vier-SUnd der zunehmend veangenervt Übende flucraus aus der Theorie ungen, die unbestritten manchmal auch – geraund Lernen schmälernlung, die ein spielerisch

Ihre Reisedokumen

Klaus Karstädt, zertifzusammen mit seiner Fein Spiel, ausgestattet terial, entwickelt. Ziel Anwendung des Gelermaßen gewohnten Situdenen die Gewaltfreie Kklarer herausgearbeitetgen Gesprächsfluss verdie Tücke, dass die „nso gestelzt und sperrigmehr Leichtigkeit und hen zu bringen, werdentischen Inhalten befüllt

GEWALTFREIE KOMMUNIKATION Friedländer gesucht

Wie kann das alles mühsam sein: Die GewaltfreieKommunikation zu erlernen gleicht mitunter den

Strapazen, die ersten wackeligen Lernschritte beim Fremd-sprachenerwerb zu machen. Bei einer exotischen Sprachemöglicherweise, deren Geheimnisse sich so gar nicht lüf-ten wollen. Nichts funktioniert mehr, jede bereits erworbe-ne Erfahrung läuft ins Leere. Geschweige denn jegliche Er-kenntnis. Ich erlebte das hautnah bei meinen ersten mü-hevollen und anfangs fruchtlosen Versuchen, der türki-schen Sprache in ihren rudimentären Anfängen Herr zuwerden. Vergleichbarkeit – Fehlanzeige. Übersetzen imKopf und Umsetzen in dahinstolpernden Satzbau – unmög-lich. Erst als ich etwas angefressen entschied, den Kopf

auszuschalten und auf das bereits Bekannte und Vertrautezu verzichten, stellten sich erste Erfolge ein.

Ähnlich ergeht es vielen Interessierten1, die sich zum erstenMal in einem Einführungsworkshop für Gewaltfreie Kom-munikation wiederfinden. Oder sich eines aus der mitt-lerweile beachtlichen Anzahl an Basisbüchern zu Gemütegeführt haben. Was anfangs so unspektakulär und eingängigdaherkommt, mutiert nach den ersten praktischen Übungenzur diffizilen Angelegenheit. Warum ist „Du beachtest michnicht“ keine Beobachtung und „Ich fühle mich vernachläs-sigt“ nicht die Äußerung eines Gefühls? Warum entgleist invielen Fällen die Kommunikation, wenn ich zum Ausdruck

28 Kommunikation & Seminar 1/2006

Friedländer gesucht:Die Gewaltfreie Kommunikation spielerisch erfahren

von Silke E. K. Schmidbauer

1 Der Leser mag vielleicht den Eindruck haben, dass sich die Zeilen nur an das männliche Publikum wenden. Dem ist natürlichnicht so. Die weiblichen Leserinnen sind ebenso angesprochen. Mein Bedürfnis war jedoch, den Textfluss nicht zu sehr zu beein-trächtigen. So habe ich auf eine Differenzierung in männliche und weibliche Spieler bzw. Spielerinnen verzichtet. Der interes-sierte Leser möge mir dies bitte nachsehen.

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bringen möchte, dass ich verärgert bin? Obwohl ich dochIch-Botschaften formuliere und dem anderen gar nichtsBöses will? Das Vier-Schritte-Modell rumpelt und knirscht.Und der zunehmend verunsicherte und vielleicht auch leichtangenervt Übende flucht leise innerlich vor sich hin. Alsoraus aus der Theorie und den vielen, eher trockenen Übun-gen, die unbestritten sinnvoll und notwendig sind, abermanchmal auch – gerade am Anfang – die Lust am Übenund Lernen schmälern können. Und rein in die Abwechs-lung, die ein spielerischer Ansatz bietet.

Ihre Reisedokumente, bitte

Klaus Karstädt, zertifizierter Trainer aus München, hatzusammen mit seiner Frau und Kollegin Friederike Kahlauein Spiel, ausgestattet mit umfangreichem Unterlagenma-terial, entwickelt. Ziel der „Reise nach Friedland“ ist dieAnwendung des Gelernten in einer konkreten, gewisser-maßen gewohnten Situation. Die Differenzierungen, aufdenen die Gewaltfreie Kommunikation fußt, sollen so nochklarer herausgearbeitet und vor allem in einem eingängi-gen Gesprächsfluss verständlich gemacht werden. Oft ist jadie Tücke, dass die „neuen“ sprachlichen Formulierungenso gestelzt und sperrig klingen. Um hier (wieder) etwasmehr Leichtigkeit und vor allem Mut zu Lücke ins Gesche-hen zu bringen, werden bekannte Situationen mit humoris-tischen Inhalten befüllt und laden zum Ausprobieren ein.

Dabei folgt das Spiel auch inhaltlich den vier Schritten undden damit verbundenen Abgrenzungen der GewaltfreienKommunikation: die reine Wahrnehmung zu schulen, ech-te Emotionen zu benennen, abstrakte Werte und Bedürfnis-se zu formulieren, konkrete Bitten auszusprechen und fürdie Bedürfnissprache zu sensibilisieren. Zielgruppe sindvor allem Anfänger, aber auch in einem Fortgeschrittenen-Seminar kann die „Reise nach Friedland“ sinnvoll einge-setzt werden.

Was wird gespielt? Die Teilnehmer sind Mitglieder einerReisegruppe, die ins imaginäre Friedland, dort, wo aus-schließlich die Gewaltfreie Kommunikation gesprochenwird, einreisen möchten. Dazu sind einige kniffelige Einrei-seformalitäten zu bewältigen, die zügig abzuwickeln sind.Jeder Reisende erhält ein Paket mit Dokumenten für denAusflug und den dortigen Aufenthalt. Um überhaupt einrei-sen zu dürfen, werden die Anwärter aufgefordert zu belegen,dass sie die in Friedland geltenden Regeln beherrschen.

Im Zuge des Spiels hat der Mitspieler chronologisch ver-schiedene Behördengänge zu durchlaufen. Jeder Halt unddie dort an ihn gerichteten Aufgaben werden von mitgelie-fertem und liebevoll gestaltetem Zubehör unterstützt. DieTeilnehmer erhalten als Grundausstattung einen mehrseiti-gen Reisepass, in dem sie ihre Lernerfolge dokumentierenkönnen sowie Gepäck, das mittels ansprechend aufbereite-ter Motivkärtchen symbolisiert wird. Weitere Unterlagen,

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KuS-01-2006 09.02.2006 13:29 Uhr Seite 29

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Eine Vielzahl von A

Karstädt und Kahlau halauf seither etwas modisevorbereitungsdokumeführte zu einer verglewenig später kam der gten. Der Ablauf wurdeerst jeweils am vorhergewerden. Heute findet dverschiedensten Einfüh

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Die Unterlagen könnenlagen für den Eigendruterialien, Stempeln unumfassenden Spielanle

GEWALTFREIE KOMMUNIKATION Friedländer gesucht

die sie ebenfalls für die Reisevorbereitung brauchen, erhal-ten sie dann an den jeweils vorhergehenden Schaltern. Soentsteht ein Fluss von kommenden und gehenden Fried-land-Einreisewilligen an den diversen Stationen.

Ziel ist, sich an jedem Schalter die betreffende Seite imReisepass abstempeln zu lassen, so dass sicher gestellt ist,dass die dortige Aufgabenstellung gelöst wurde. KonkreteEtappen des Spielverlaufs sind dabei das Authentifizierendes Reisepasses, der Besuch der PEACE-Bank, um gültigeDevisen zu erwerben, das Vorsprechen beim Zoll wegendes Reisegepäcks, das Abholen des Tickets im Reisebüround letztlich die Aufwartung im Konsulat für den Erhalteines gültigen Visums.

In Einsteigerkursen werden die verschiedenen Spielstatio-nen durch Trainer besetzt, die bei Bedarf – entsprechenddes Andrangs an den Schaltern – rotieren können. Bei-spielsweise kann es zu Beginn des Spiels zwei Polizei-schalter geben, um den Anlaufschwung etwas abzufedernund die Wartezeiten zu verkürzen. In mit dem Ansatz ver-trauten Trainings können auch Teilnehmer aus dem Kursdie Ansprechpartner in den stempelverleihenden Instanzenspielen. Für die Spieler gilt es nun, sich mit diesen „Behör-den“ auseinanderzusetzen, um auch wirklich klar zumachen, dass die Reise nach Friedland ein für sie ernstzu-nehmender Plan ist.

Die Teilnehmer werden zu Beginn des Spiels in kleinereGruppen aufgeteilt, um sich vorzubereiten, auszutauschenund sich gegenseitig zu unterstützen. Die Behördengängezur Stempelsammlung treten sie dann jedoch jeder für sichund im eigenen Tempo an. Wobei es durchaus auch darumgeht, vorsichtig und dosiert ein Zeitlimit zu setzen, umSchwung in das gesamte Arrangement zu bekommen. Vorallem, um so die Spieler über die Hürde des Zu-viel-Nach-denkens sanft-elegant hinüberzubefördern.

Mit €MOs zur PEACE-Bank

Was passiert nun im Einzelnen? Der Reise-pass kann nur dann zur Einreise genutztwerden, wenn er unverwechselbar derdes Reisenden ist. Dies wird anhand in-dividueller persönlicher Kriterien belegt.

Im konkreten Fall bedeutet das, dass sichder Einreisewillige Eigenschaften zubilligen

darf, die er am ersten Schalter durch eine entsprechendeWahrnehmung belegen kann. Mittels der gekonntenAnwendung der Differenzierung zwischen Beobachtungund Interpretation bzw. Bewertung erwirbt sich der Rei-sende Stempel Nummer eins der Polizeibehörde. Und lässtsich somit seine Identität für das Spiel beglaubigen.

Nächster Vorbereitungsstopp ist dieBank. Der Reisende braucht die lan-desgültige Währung, die Emotionen –kurz €MO. Und das in ausreichendemMaß. Falschgeld einzuführen ist inFriedland kein willkommenes Vorhaben.Der Reisewillige muss aus den ihm am Poli-zeischalter ausgehändigten Devisen die ungültigen aussor-tieren. Mit den „echten“ Scheinen marschiert er zumSchalter der PEACE-Bank, und der zuständige Beamteprüft die Unterlagen. Auch hier beglaubigt Stempel Num-mer zwei, dass ausreichend Geld – vor allem das richtige –vorhanden ist.

Zum Reisen gehört Gepäck, im Speziel-len geht es hier um den Bedürfnis-Koffer. Der Spieler rückt mit einemmitgelieferten Stapel an Motiv-kärtchen am Schalter drei an. Auf

der Rückseite hat er vorher für ihngültige Werte und Bedürfnisse in

ganzen Sätzen formuliert. Er bekommt nurdann wiederum Stempel Nummer drei, wenn er aufzeigenmachen kann, dass er die Unterscheidung zwischen Be-dürfnissen bzw. Werten und Strategien kennt. In Friedlandbraucht man keine Strategien, sie beschränken das eigeneLeben unnötig. Der Zoll beschlagnahmt unnötiges Reise-gepäck. Jedoch lässt er den Reisenden nur dann weiter,wenn genügend echte Ausrüstung dabei ist. Solange musspalavert werden.

Vorletzter Stopp ist das Reisebüro. DerSpieler braucht ein gültiges Ticket, daser durch die Formulierung einer echtenBitte, die sprachlich als solche erkenn-bar ist, erhalten kann. Forderungenführen dazu, dass das Ticket ungültig wird.Kann er die Aufgabe, Bitten von Forderungenabzugrenzen, bewältigen, folgt Stempel Nummer vier. Unddieser führt letztlich zum Konsulat, Schalter fünf, in demdas Einreisevisum beantragt wird. Damit der Reisendegrundlegende und notwendige Sprachkenntnisse belegenkann, wird er sich einem abschließenden Sprachtest unter-ziehen, der sich ebenfalls in den Reiseunterlagen befindet.Die Prüfung verlangt die korrekte Übersetzung von Ur-

teilssprache in die landesgültige Bedürf-nissprache. Auch hier gilt: Wenn’s

klappt, gibt’s einen Visumstempel inden Reisepass. Und dem Platz imBus nach Friedland steht nichtsmehr im Weg.

30 Kommunikation & Seminar 1/2006

Rückfragen und BezFriederike Kahlau: ht

Weitere Informationhttp://www.gewaltfrseiten/03_klaus/klau

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Eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten

Karstädt und Kahlau haben das Spiel 2003 entwickelt und im Spielver-lauf seither etwas modifiziert. Anfangs wurden beispielsweise alle Rei-sevorbereitungsdokumente komplett an die Spieler ausgehändigt. Dasführte zu einer vergleichsweise sehr langen Einarbeitungszeit. Undwenig später kam der große Run auf die Schalter mit langen Wartezei-ten. Der Ablauf wurde nun dadurch entzerrt, dass etliche Dokumenteerst jeweils am vorhergehenden Schalter an die Teilnehmer ausgehändigtwerden. Heute findet die „Reise nach Friedland“ rege Anwendung inverschiedensten Einführungsworkshops und Seminaren.

Wo bietet es sich an, das Spiel einzusetzen? Es kann entweder zurabschließenden Integration am Ende eines mehrtätigen Kurses einge-baut werden oder auch als ausführlicher Halbtagesblock nach einergestrafften Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation. DieAnwendungsgebiete erstrecken sich vom privaten Weiterbildungsbe-reich über den Einsatz auf Firmenebene in Konfliktseminaren bis hinzur Nutzung im schulischen Streitschlichterrahmen während derArbeit mit jugendlichen Tutoren. Durchschnittlich dauert ein Spiel-durchlauf mit einer Gruppengröße von 12 bis 15 Personen, abhängigvon deren Kenntnisstand, etwa ein bis zwei Stunden.

Mitunter wird das Arrangement Behörde – Schalter – Stempel als an-strengend empfunden. Das kann eine Menge auslösen: Jemand ent-scheidet – anhand welcher Kriterien auch immer – darüber, ob ich etwasdarf oder nicht. Karstädt empfiehlt, unangenehme Gefühle unbedingt imVerlauf des Spiels zu thematisieren und die Gelegenheit zu nutzen, mitdieser Spannung konstruktiv zu arbeiten. Seiner Erfahrung nach könneso manches Feindbild auf diesem Weg sinnstiftend im Zuge des Spiel-verlaufs aufgelöst werden.

Die Unterlagen können direkt bei den Entwicklern als DVD mit Vor-lagen für den Eigendruck oder in Vollausstattung mit allen Spielerma-terialien, Stempeln und sämtlichem Zubehör, einschließlich einerumfassenden Spielanleitung, erworben werden.

1/2006 Kommunikation & Seminar 31

Silke E. K. Schmidbauer ist Journalistin undAutorin zu den Themen Kommunikation,Konfliktlösung und eBusiness.

Seit 2 Jahren intensive Auseinandersetzung mitNVC, Mitglied im Münchner NetzwerkGewaltfreie Kommunikation e.V.

Rückfragen und Bezug der Materialen über Klaus Karstädt undFriederike Kahlau: http://www.k-training.de

Weitere Informationen und Schulungsmöglichkeiten überhttp://www.gewaltfrei-muenchen.de/seiten/03_klaus/klaus_semi.htm

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Systemische NLP Coaching – Ausbildung (Practitioner Zertifikat, für Einsteiger)Start: 06. – 07. Mai 2006

Humor und Provokation im Coaching05. – 06. August 2006

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An ihren Worten so

Die Zehn Gebote des genommen hast, Friedehöre die Botschaft und fden sei: 1. Du sollst deinen Me2. Du sollst nicht einsc3. Du sollst nicht deineanden verlagern.4. Du sollst nicht konkGütestellen, sondern se5. Du sollst nicht begsie sollen freiwillig zu 6. Du sollst eine ordennicht vergessen die Me7. Du sollst durch dieTaten berichten. DafürZeitschriften, den Rund8. Du sollst eine gute H9. Du sollst aus den Fe10. Du sollst auch die

Werden über eine Beruzu denen, die öfter in Abesonderen Schwächenwirkung mit der KundsDaher ist eine UntersucMediatorenwitze angebeine unerwartete Wendten auf oder spielen mi

Auf einem Mediationsktoren vor der klemmenman besser eine anderWerkzeug suchen solltAnwaltsmediator, gibt Sagt der eine Familiendiator: „Na, aber mit G

In der Mediation gilt Denkens (Future Pace beginnst, überlege vogeht, (2.) wenn es schUnterschied merkt. Au

32 Kommunikation & Seminar 1/2006

Neulich vor der Mediation: „... also vereinbaren wir folgende Regeln:Redezeit jeweils fünf Minuten, Männer und Frauen im Wechsel,dabei nach absteigendem Alter, geordnet nach Themen, diese inalphabetischer Reihenfolge. Wortmeldungen im Anschluss, aber nurbei gleicher Beteiligung von Männern und Frauen, nach vorherigerFestlegung der Prioritäten gemäß Tagesordnung ...“

Mittlerweile gibt es auch Mediatorenwitze. Ei-ne umfassende Untersuchung steht noch

aus und soll mit nachfolgender Darstellung ange-regt werden. Mediation ohne Humor ist eine be-drückende Veranstaltung. Mediation mit Humor

bringt zwar auch keine Erfolgsgarantie, hat aberwenigstens noch Unterhaltungswert. Und dämli-che Witze können selbst bei großzügiger Ausle-gung nicht als Rechtsberatung gesehen werden –das schützt vor Abmahnungen ...

Selten so gelachtEine kleine Abhandlung über Mediatorenwitze

von Mario H. Kraus

MEDIATION Selten so gelacht

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An ihren Worten sollt ihr sie erkennen

Die Zehn Gebote des Mediators. Du, der du es auf dichgenommen hast, Frieden zu stiften zwischen den Menschen,höre die Botschaft und folge ihr, auf dass dir Erfolg beschie-den sei: 1. Du sollst deinen Medianden zuhören.2. Du sollst nicht einschlafen während deiner Verfahren.3. Du sollst nicht deine eigenen Probleme auf deine Medi-anden verlagern.4. Du sollst nicht konkurrieren mit den Schiedsämtern undGütestellen, sondern selbst an ihre Stelle treten.5. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Medianden,sie sollen freiwillig zu dir kommen.6. Du sollst eine ordentliche Rechnung schreiben und auchnicht vergessen die Mehrwertsteuer.7. Du sollst durch die Welt gehen und von deinen gutenTaten berichten. Dafür sollst du nutzen die Zeitungen, dieZeitschriften, den Rundfunk und die Fachkongresse.8. Du sollst eine gute Haftpflichtversicherung abschließen.9. Du sollst aus den Fehlern anderer lernen.10. Du sollst auch die Gesetze achten.

Werden über eine Berufsgruppe Witze gemacht, gehört siezu denen, die öfter in Anspruch genommen werden, die mitbesonderen Schwächen behaftet sind oder deren Wechsel-wirkung mit der Kundschaft gern zu Verwicklungen führt.Daher ist eine Untersuchung der wenigen bisher bekanntenMediatorenwitze angebracht. Ein Witz enthält mindestenseine unerwartete Wendung, viele Witze bauen auf Konflik-ten auf oder spielen mit Tabus.

Auf einem Mediationskongress stehen zwei Familienmedia-toren vor der klemmenden Toilettentür und diskutieren, obman besser eine andere Toilette, den Hausmeister oder einWerkzeug suchen sollte. An ihnen vorbei drängt sich einAnwaltsmediator, gibt der Tür einen Tritt – sie fliegt auf.Sagt der eine Familienmediator zum anderen Familienme-diator: „Na, aber mit Gewalt ... !“

In der Mediation gilt die Leitlinie des PerspektivischenDenkens (Future Pace Guideline): Wenn du etwas Neuesbeginnst, überlege vorher, was du tust, (1.) wenn es gutgeht, (2.) wenn es schief geht, und (3.) wenn keiner denUnterschied merkt. Auch wenn alle Stricke reißen und die

ausgehandelte Vereinbarung in der Praxis wirklich nichtstaugt, hat ein durchschnittlich begabter Mediator nichts zubefürchten. Mediation ist bekanntlich nur Hilfe zur Selbst-hilfe und keine Beratung. Lässt sich ein regressfreudigerEx-Mediand mit diesem Mantra nicht abwimmeln, werdendie zehn Standardausreden der Mediation bemüht:

1. Es war ein untypischer Streitfall.2. Die Rechtslage ließ keinen Gestaltungsspielraum.3. Ich war nicht darauf vorbereitet, mit einer derartigenemotionalen Intensität umzugehen.4. Die Medianden hatten versteckte Absichten, die sie nichtbereit waren zu offenbaren.5. Der Vorschuss ist nicht rechtzeitig überwiesen worden.6. Es gibt keine Misserfolge, alles kann immer noch alsschlechtes Beispiel dienen.7. Die Krise ist erst dann da, wenn man nicht mehr sagenkann: „Vergesst das Ganze.“8. Wer weiß, wozu es gut ist.9. Es bleibt ja immer noch der Rechtsweg.10. Die Auslagen der Medianden werden ihnen auf dasnächste Mediationsverfahren angerechnet.

Wie man in den Wald hineinruft ...

In der Verhandlung um einen Grundstücksstreit hört derMediator den einen Medianden an. Zum Ende der Darstel-lung denkt er nach und sagt: „Sie haben Recht.“ Dann istder andere Mediand an der Reihe. Als er fertig ist, denktder Mediator wieder nach undsagt: „Sie haben Recht.“ Da-rauf beide Medianden ent-rüstet. „Wir können dochnicht beide Recht haben!“Der Mediator denkt wiedernach und sagt: „Sie habenRecht.“

Nicht nur Berufsanfänger spüren die Versuchung, Partei zuergreifen oder die eigene Meinung einzubringen. Das gehterfahrungsgemäß schief. Gemeinsames Lachen ist trotzallem der beste Weg zum Rapport, und Humor ist ein wert-volles Mittel in der Mediation. Doch die Dosis macht dasGift. Beginnt der Mediator mit den Worten „Kommt einPferd in eine Bar ...“ oder hinterlässt er bei den Mediandenden Eindruck, er würde nahe Verwandte für einen Kalauerin Zahlung geben, könnte jemand denken, dass alles nichtso ernst gemeint sei.

Einen Teil der Witze haben wir uns als Berufsgruppe selbstzuzuschreiben. Die Methodik ist ein dankbarer Aufhänger,wenn sie dogmatisch betrieben wird. Besonders heikel istdas Spiegeln – nicht zu verwechseln mit Nachmachen oderMitleiden ...

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MEDIATION Selten so gelacht

Der Mediand klagt: „Dieser Streit geht jetzt schon einJahr. Ich halte das nicht mehr aus.“Der Mediator spiegelt: „Ich verstehe. Die lange Dauer derAuseinandersetzung zehrt an Ihren Kräften.“Der Mediand setzt fort: „Es macht mich völlig fertig. Ichkann nicht mehr.“Der Mediator spiegelt: „Aha, Sie fühlen sich stark belastetund kommen aus eigener Kraft nicht weiter.“Der Mediand steigert sich noch: „Wenn Sie nicht dafürsorgen, dass Ruhe herrscht, bringe ich mich um.“Der Mediator spiegelt: „Sie wären also bereit, Ihrem Lebenein Ende zu setzen, wenn es nicht weitergeht.“Der Mediand springt auf, läuft zum Fenster und stürzt sichhinaus.Der Mediator spiegelt: „Uuuuuuuuuuunnnnd plumps!“

Ähnlich farbenfroh sind die Fragetechniken – es müssen janicht gleich die berüchtigten zirkulären Fragen sein („Was,glauben Sie, würde Ihr Chef von jemandem denken, derihm so begegnen würde, wie Sie es gern sehen würden,wenn Sie der Chef wären?“)

Mediator zum Medianden: „Warum antworten Sie auf jedeFrage mit einer Gegenfrage?“Mediand zum Mediator: „Warum soll ich nicht auf jedeFrage mit einer Gegenfrage antworten?“ (Variante 1) –„Ach, mache ich das?“ (Variante 2) –„Und was stört Siedaran?“ (Variante 3)

Humor ist nicht erlernbar und wirkt nur positiv, wenn erverstanden wird, das wiederum hat mit Intelligenz zu tun.Humor ist auch eine Frage des Weltbildes und der Fähig-keit, über sich selbst zu lachen. Er hilft, wenn er Erkennt-nisse oder andere Perspektiven bringt – raus aus dem Rea-litätstunnel, weg von der Betriebsblindheit. Abzuraten istvon dem Versuch, mit betont „witzigen“ Medianden um dieWette zu kalauern, die sich berufen fühlen, Äußerungen zukommentieren (Der Scheck galt mit Hingabe als eingelöst.– Ich löse meine Schecks immer mit Hingabe ein.) Und werzuletzt lacht, hat entweder die Pointe nicht früher verstan-den. Oder ihm ist eingefallen, wie er aus der Sache heraus-kommt ...

Sag’s mit Worten!

Ein Mediand seufzt. Der andere Mediand springt auf:„Genau diese negative Haltung hat uns erst soweit ge-bracht!“

Ein weiterer Teil der Witze ist der Streithammeligkeit derDurchschnittsdeutschen geschuldet. Das ist der offensicht-lich erbliche Trieb, der unserer Berufsgruppe Arbeit fürJahrzehnte beschert und auch die nächsten Justizreformenstur wegpuffern wird. Das Tagesgeschäft liefert ausrei-chend Vorlagen, besonders in der Wirtschaftsmediation.

Angriff eines Medianden: „Sie sind doch gar nicht fähig,am Wirtschaftsleben teilzunehmen!“ Antworten des ande-ren Medianden: „Mag sein, aber Ihr Beispiel gibt mirHoffnung.“ – „Das sagen gerade Sie.“ – „Können Sie dasbeurteilen?“ – „Offensichtlich doch, denn bisher habe ichja Leute wie Sie ganz gut verkraftet.“ – „Wenn es danachgeht, müssten Sie schon längst Sozialhilfe beziehen.“

Angriff eines Medianden: „Sie wollen mich fertig machen,aber das wird Ihnen nicht gelingen. Ich mache Sie fertig!“Antworten des anderen Medianden: „Ich bin jedes Malfertig, wenn ich mit Ihnen zu tun hatte.“ – „Leiden Sieschon länger unter Verfolgungswahn?“ – „Dann nehmenSie sich das nächste Mal einen richtigen Anwalt.“ – „Eswäre schön, wenn wir mal fertig werden würden.“ – „Kön-nen Sie sich auch wie ein Erwachsener benehmen?“

Angriff eines Medianden: „Sie wollen mich mit unseriö-sen Mitteln aus dem Markt drängen!“ Antworten desanderen Medianden: „Wie kommen Sie denn auf dasschmale Brett?“ – „Meinen Sie, das ist die Mühe wert?“ –„Welcher Markt soll denn das sein?“ – „Sie irren, dazureichen seriöse Mittel vollkommen aus.“ – „Ihnen ist nichtklar, dass Sie in keinem Markt mehr tätig sind.“

Dabei muss der Mediator in jedem Fall alle Medianden mitihren Wünschen und Bedürfnissen ernst nehmen und un-terstützen. Auch wenn er lieber in den Teppichboden bei-ßen würde.

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Dabei mangelt es nicheinfach nur an der PhaMiteinander im Alltag

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Ende gut, alles gut?

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Ein Mediand zum Mediator: „Er nennt sich einen ehrlichenMenschen. Dabei schuldet er mir seit sechs Monaten 3.000Euro und zahlt einfach nicht.“Der andere Mediand: „Ich bin ein ehrlicher Mensch. Aberich kann auch diesen Monat nichts zahlen.“„Das haben Sie mir letzten Monat schon gesagt.“„Ja, ich war eben ehrlich – und ich habe sogar Wort gehal-ten.”„Wann können Sie denn zahlen, Sie Witzbold?“„Es wäre auch nicht ehrlich, jetzt den Hellseher zu spielen.“

Dabei mangelt es nicht immer am guten Willen, sonderneinfach nur an der Phantasie, sich das nunmehr friedlicheMiteinander im Alltag vorzustellen.

In einem Mediationsverfahren über ausstehende Zahlun-gen zwischen zwei Kleinunternehmern wird vereinbart,dass der Schuldner dem Gläubiger ein Jahr lang monatlich1.000 Euro zahlt, womit Schuld und Zins abgegolten sind.Der Gläubiger schaut noch skeptisch: „Pleite sind Sieschon. Bei Ihrem Glück sterben Sie nächste Woche.“

Auch kreative Lösungsansätze sind in der Mediationimmer willkommen.

Im Schiedsverfahren um die Ohrfeige, die ein Mann seinemNachbarn gegeben hat, werden eine Entschuldigung undeine Ausgleichszahlung von 50 Euro vereinbart. Der Mannentschuldigt sich tatsächlich sofort bei dem Nachbarn undzückt die Brieftasche, findet aber nur einen Hunderter. Kei-ner kann wechseln. Da legt er dem Nachbarn den Hunder-ter hin, gibt ihm noch eine Ohrfeige und sagt: „Stimmt so.“

Ende gut, alles gut?

Ergebnis einer dreistündigen Verhandlung zwischen Unter-nehmern um einen ausstehenden Betrag von 20.000 Euro:Zahlt der Schuldner noch innerhalb des laufenden Quar-tals, erhält er einen Nachlass von 10%. Zahlt er innerhalbeines Monats, werden ihm 25% erlassen, innerhalb vonzwei Wochen 50%, innerhalb einer Woche 75%. Und wenner das Geld heute noch anweist, braucht er gar nichts zuzahlen.

Selbst wenn die Medianden miteinander eine Lösunggefunden haben, ist danach nicht notwendigerweise Ruhe.Entweder stellt sich heraus, dass man noch etwas (jeman-den?) vergessen hat oder die Lösung nicht rechtskonformist. Oder dem Mediator geht die Sache nicht weit genug.

Unterzeichnung der Vereinbarung. Der Mediator wird vonden Medianden gebeten, auch zu unterschreiben. Er machtsein Zeichen ganz unten am Rand des Blattes, weit weg vonden Unterschriften der Medianden. Diese fragen verwun-

dert nach dem Grund. Darauf der Mediator: „Man soll unsnicht zusammen sehen, das schadet meinem Ruf.“

Die Suche nach Kompromissen in der Mediation ist gewissnicht einfach (Können soll man schon müssen. Aber wollenmuss man auch dürfen.) Dabei gibt es immer mehrereOptionen (Der Wurm soll dem Fisch schmecken, nicht demAngler.) Und bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt. Auchdie auf eine nachhaltige Lösung.

Zum Ende der Verhandlung reicht ein Mediand dem ande-ren versöhnlich die Hand und sagt: „Ich wünsche Ihnenalles, was Sie mir auch wünschen.“ Darauf der andere:„Fangen Sie schon wieder an?“

„Wenn dein Pferd stirbt, musst du aus dem Sattel steigen“– ein altes indianisches Sprichwort, dessen Auslegungwohl schon damals umstritten war. Heute würde man mitMediation ein Spektrum ganzheitlicher und nachhaltigerAnsätze erarbeiten:

1. Wir etablieren ein Qualitätsgremium, um den Zustanddes Pferdes zu analysieren.2. Wir vergleichen in einer Fallstudie den Zustand mehre-rer toter Pferde. 3. Wir wechseln den Reiter aus und beschaffen eine neuePeitsche.4. Wir entwickeln eine Konzeption, um den Zustand desPferdes zu optimieren.5. Wir verbessern die Ernährung des Pferdes.6. Wir initiieren eine Kampagne zum Thema „Das Pferd isttot.“7. Wir hinterfragen in der Supervision die guten Absichtenhinter dem Tod des Pferdes.8. Wir senken die Leistungsstandards für Pferde.9. Wir entwickeln ein Pflichtenheft zur Integration toterPferde in die betrieblichen Abläufe.10. Wir beantragen Fördermittel zum Schutz gefährdeterMinderheiten.11. Wir versuchen, den Satz „Das Pferd ist tot.“ positivumzuformulieren: „Andere Pferde sind noch viel toter.“12. Wir beauftragen externe Spezialisten für das Reitentoter Pferde.

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Performance Managemund Programme, die in um die individuelle LeDazu gehören Beurteiluaber auch Trainings, Ceinige Beispiele zu nenan denen Führungskräfihrer Mitarbeiter zu stei

MEDIATION Selten so gelacht

13. Wir schirren mehrere tote Pferde zusammen, um Syner-gieeffekte zu nutzen.14. Wir gliedern das tote Pferd als selbständigen Betriebs-teil aus, um steuerwirksame Verlustabschreibungen zu rea-lisieren.15. Wir stellen öffentlich klar, dass tote Pferde dem Unter-nehmensziel entsprechen.

Die Welt dreht sich weiter

Mediator zum Medianden: „Das ist doch eine gute Verein-barung. Da kann man nicht klagen.“ – Mediand zum Me-diator: „Nein, klagen werden schon die Gläubiger.“

Wie schlimm wir uns auch missverstehen – Mediation istein gute Sache. Und sie profitiert von der bunten Mischungder Ausgangsberufe. Die Perspektive der Medianden wirddadurch enorm bereichert. Wenn nur der Rapport steht.

Ein Mediand verliert die Geduld: „Wenn wir nicht umge-hend zu einer Lösung kommen, gehe ich. Soviel Sturheitund Ignoranz ist doch nicht zu fassen!“ Es antworten ...... der Linguist: „Das können Sie sicher noch anders for-mulieren. Wir wollen doch nicht, dass uns der Satzbau aufAbwege führt.“ ... der Psychotherapeut: „Was hätte wohl Ihr Vater gesagt,wenn Ihre Mutter so mit ihm geredet hätte?“... der NLP-Mediator: „Woran würden Sie denn merken,dass Sie eine für Sie akzeptable Lösung gefunden hätten?“... der Rechtsanwalt: „Ihnen ist klar, dass das Prozessrisi-ko in diesem Fall kaum kalkulierbar ist. Da Sie den Kosten-vorschuss geleistet haben, können Sie auch bis zum Endebleiben.“... der Sozialpädagoge: „Ich würde Ihnen ja gern helfen,aber Sie wissen, das ich das in meiner Rolle nicht darf.Trotzdem ist es gut, dass wir darüber sprechen können.“... der Psychoanalytiker: „Was macht das jetzt mit Ihnen?“... der Gesprächstherapeut: „Ich fühle, Ihnen gefällt derbisherige Verlauf nicht.“... der provokative Therapeut: „Ja, das passt zu Ihnen. Erststundenlang herumnörgeln und dann klammheimlich ver-schwinden. Gehen Sie nur, wir kommen auch ohne Sie aus.“... der Betriebswirt: „Welche Parameter könnten Ihrer Mei-nung nach optimiert werden, und haben Sie bereits die Res-sourcen, die dazu nötig sind?“... der Systemtheoretiker: „Welche Wechselwirkungen mitIhrem sozialen Umfeld wären von einem Verlassen dieserKonstellation betroffen, und wie können Sie das internali-sieren?“... der Psychiater: „Waren Sie schon einmal wegen IhrerAggressionen in Behandlung?“... der Coach: „Sie werden keine Lösung finden, wenn Sienicht dazu beitragen. Lesen Sie mein Buch, das hat bereitsvielen Menschen geholfen. Handeln Sie – jetzt!“

... der Philosoph: „Welchen Sinn könnte es habe, geradejetzt zu gehen?“... der Esoteriker: „Wenn dies Ihr Weg ist, werden Sie ihnauch gehen.“... der Pädagoge: „Wären Sie zu Beginn aufmerksamergewesen, hätte es nicht so weit kommen müssen.“... der Verhaltenstherapeut: „Das war schon sehr gut. Undjetzt setzen Sie sich da drüben hin und achten Sie auf dieReaktionen Ihrer Umwelt.“... der Gestalttherapeut: „Verstärken Sie das Gefühl, dasSie vorantreibt. Lassen Sie es einfach zu.“... der Hypnotherapeut: „... und während Sie sich wiederauf den Stuhl setzen, spüren Sie, wie Sie sich entspannenund bereit sind, mit uns zu sprechen.“... der Heilpraktiker: „Sie wissen, es muss erst schlimmerwerden, ehe es besser wird. Das ist der natürliche Weg derEntwicklung.“... der Psychodramatiker: „Können wir diese Szene nocheinmal darstellen? Wer gehört alles dazu?“... der Bioenergetiker: „Sie spüren es, wenn die richtigeZeit gekommen ist. Heben Sie mal den rechten Fuß undatmen Sie aus.“... der Moderator: „Wir sammeln zu dieser Anregungzunächst Ideen auf den roten und den blauen Kärtchen. Imnächsten Schritt werden wir diese ordnen und dabeischrittweise zu einer neuen Struktur kommen.“... der Unternehmensberater: „Glauben Sie wirklich, dasdiese Strategie Sie der Lösung näher bringt? Wir solltenzunächst das bisher Erreichte bilanzieren und dann ent-scheiden.“... der Manager: „Bleiben Sie hier und denken Sie nach –wir müssen den Wettbewerbern zuvorkommen. Wer vondenen hat bereits ähnliche Probleme lösen können?“... der Politiker: „Ehe wir uns dieser Sachlage zuwenden,lassen Sie uns kurz einmal veranschaulichen, dass die Prob-lematik weitaus differenzierter ist als bisher angenommen.Selbst unter Einbeziehung der neuesten Prognosen ist nichtabzusehen, ob ein solches Handeln nicht doch im Gesamt-zusammenhang betrachtet zu einer verstärkenden Wirkungführt, die ...“

Abbildungen: Mario H. Kraus 2005

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Mario H. Kraus aus Berlin, Fachge-biete Wirtschafts-, Arbeits-, Nachbar-schaftsmediation, ist Mediator für daszweitgrößte WohnungsunternehmenBerlins, Lehrbeauftragter für Mediationan der Universität Rostock und Autorvon „Mediation – wie geht denn das?“(Junfermann Paderborn 2005). Ernimmt seine Arbeit maßvoll ernst.www.mediation-kraus.de

Mitarbeiter z

Chefs

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E ine Frage scheint das Topmanagement von Unterneh-men mehr als je zuvor zu beschäftigen: Wie muss Füh-

rung aussehen, um aus dem einzelnen Mitarbeiter den opti-malen Beitrag zum Unternehmensergebnis herauszuholen?Wie kann die individuelle Leistung gesteigert werden? Füh-rungskräfte sind mehr und mehr gefordert, diesem Anspruchnach „Individual Performance Management“ gerecht zuwerden und ihre Mitarbeiter zu Höchstleistungen zu führen.

Performance Management umfasst alle Prozesse, Strukturenund Programme, die in Unternehmen implementiert werden,um die individuelle Leistung von Mitarbeitern zu erhöhen.Dazu gehören Beurteilungs- und Zielvereinbarungssysteme,aber auch Trainings, Coachings und Wettbewerbe, um nureinige Beispiele zu nennen. Es gibt theoretisch viele Hebel,an denen Führungskräfte ansetzen können, um die Leistungihrer Mitarbeiter zu steigern, aber welche sind die richtigen?

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Mitarbeiter zu Höchstleistungen führen

Chefsache NLPvon Christina Grubendorfer

Abbildung 1: Performance Driver – Faktoren zur Steigerung der individuellen Leistung

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Interne KommunikationStudienergebnis: Offenfördernd. Die Kommuund Mitarbeitern sollte

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In einer Studie des Corporate Leadership Council (CLC)„Building the High Performance Workforce“ wurden Ma-nagementstrategien zur Leistungssteigerung untersucht.Dabei wurden 20.000 Führungskräfte in weltweit 34 Un-ternehmen danach befragt, welche von 106 Faktoren amstärksten auf die Verbesserung der individuellen Mitarbei-terleistung wirken.

Die Studie konnte die Top-Einflussgrößen auf Leistungidentifizieren. An erster Stelle steht faires und genaues in-formelles Feedback und ist damit der stärkste „Performan-ce Driver“. Danach folgen Risikobereitschaft, die Beto-nung von Leistungsstärken, transparente Leistungsanfor-derungen, gute interne Kommunikation und Kenntnis derFührungskräfte über die Leistung der Mitarbeiter.

Deutlich wurde dabei auch, dass die meisten Unternehmenihre Strategien zur Leistungssteigerung überdenken müs-sen, da die effektivsten Leistungstreiber in den meistenUnternehmen unterrepräsentiert oder gar nicht vorhandensind.

Die Studie bestätigt, dass Führungskräfte der wichtigsteAnsatzpunkt sind, die gewünschte Leistungssteigerung imUnternehmen zu erreichen. Führungskräfte können dieLeistung ihrer Mitarbeiter allein über regelmäßiges, fairesund genaues informelles Feedback um bis zu 38% steigern.Die Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitar-beitern ist also eine kritische Größe.

NLP als Qualifizierungsansatz

Um Führungskräfte dabei zu unterstützen, die Leistungihrer Mitarbeiter zu steigern, bietet das NLP wertvolle An-sätze. Grundfertigkeiten des NLP lassen sich in der Ge-schäftswelt unmittelbar anwenden und sind für Führungs-kräfte eine gute Ergänzung zu ihren Fachkompetenzen. DieAnwendung von NLP unterstützt und verbessert nachhaltigdie zwischenmenschliche Kommunikation, die Gestaltungvertrauensvoller Beziehungen sowie das Formulieren vonZielen. Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht,NLP-Modelle in die Seminarmodule unserer Führungs-kräfte-Entwicklungsprogramme aufzunehmen.

Die Modelle bieten konkreten Anwendungsnutzen für dieFührungskräfte, die gefordert sind, die individuelle Leis-tung ihrer Teams bei gleich bleibenden oder geringer wer-denden Ressourcen zu steigern.

Wie kann NLP die Führungskräfte unterstützen?

Wir möchten die wichtigsten Erkenntnisse der oben ge-nannten Studie zum Thema Leistungssteigerung einigenNLP-Lernzielen gegenüberstellen.

Informelles FeedbackStudienergebnis: Den größten Effekt auf die individuelleLeistung hat faires, zeitnahes und genaues Feedback. Dasmüssen nicht immer formale Gespräche sein, viel wichtigerist das informelle Feedback.

Die Grundlage für professionelles Feedback ist das Be-wusstsein über die Subjektivität der Wahrnehmung, überdie Individualität eines Menschen. Jeder Mensch hat sei-nen eigenen Stil, die Welt wahrzunehmen, auf sie zu rea-gieren und aus seiner Erfahrung zu lernen. NLP unterstütztdabei, sich auf die individuellen Eigenarten von Menscheneinzustimmen. NLP untersucht, wie unsere Wahrneh-mungsfilter, Gedanken, Gefühle und Handlungen zusam-menwirken, um unsere ureigene subjektive Erfahrung zukreieren. Es hilft zu verstehen, wie ein Mensch sich in sei-ner Umwelt bewegt und wie er sich die Welt erklärt. Wei-terhin trennt NLP zwischen der Person als Ganzem undihrem Verhalten. Wenn kritisches Feedback sich auf einkonkretes Verhalten in einer bestimmten Situation bezieht,kann der Feedbackempfänger besser damit umgehen.

RisikobereitschaftStudienergebnis: Führungskräfte sollten bereit sein, Risi-ken einzugehen, um ihren Mitarbeitern die Möglichkeit zugeben, sich in neuen Bereichen zu bewähren.

NLP vertritt einen respektvollen und vertrauensvollen Um-gang. Führungskräfte lernen durch NLP, an die Fähigkeitenihrer Mitarbeiter zu glauben, vor allem daran, dass ihreMitarbeiter alle Ressourcen in sich haben, um eine Aufga-be erfolgreich zu bewältigen. In unseren Seminaren wirddeutlich, dass es vielen Führungskräften noch schwer fällt,verantwortungsvolle Aufgaben zu delegieren, meistensweil sie denken, sie könnten es selbst besser. Mitarbeiter

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BUSINESS Chefsache NLP

Abbildung 2: Lernziele im NLP

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reagieren auf dieses Misstrauen aber sehr sensibel. Es istkeine neue Erkenntnis, dass sich Erwartungen an Mit-arbeiter oft bestätigt finden, weil die Erwartung über dieLeistung die tatsächliche Leistung beeinflusst (Pygmalion-Effekt). Das bedeutet, dass Führungskräfte, die wenig vonihren Mitarbeitern erwarten, auch wenig Leistung gezeigtbekommen. Zum Glück ist es umgekehrt auch der Fall.Sollte doch einmal etwas schief gehen, so gibt es im NLPdie Aufforderung, flexibel zu reagieren, nach dem Motto„Wenn etwas nicht funktioniert, tue etwas anderes“. Dennauch das Nichtfunktionieren einer bestimmten Vorgehens-weise kann als wertvolle Information gesehen werden.

Betonung von LeistungsstärkenStudienergebnis: Gerade in formalen Beurteilungsge-sprächen sollten Leistungsstärken betont werden. Das Her-vorheben von Leistungsschwächen ist ein Leistungskiller.

Im NLP gibt es keine Probleme, sondern nur Entwick-lungsmöglichkeiten. NLP vertritt den wertschätzenden An-satz, dass es für jedes Verhalten einen Kontext gibt, in demes nützlich sein kann. Ziel ist es, den Mitarbeiter zu unter-stützen, zusätzlich zum bereits Gelernten, weitere Wahl-bzw. Verhaltensmöglichkeiten zu entwickeln. Das Vorge-hen im NLP ist ziel- und lösungsorientiert anstatt ursa-chen- und problemorientiert. Wir machen immer wiederdie Erfahrung, dass Führungskräfte froh darüber sind,wenn sie so eine neue Perspektive einnehmen können.

Transparenz von LeistungsanforderungenStudienergebnis: Mitarbeiter müssen wissen, an welchenZielen sie gemessen werden. Das bedeutet, dass Führungs-kräfte ihren Mitarbeitern klar und deutlich sagen sollten,was sie von Ihnen erwarten.

Die Vereinbarung von Zielen ist der beste Weg, Leistungs-erwartungen transparent zu machen. Doch Ziele zu verein-baren ist gar nicht so einfach. Im NLP ist die Zielformu-lierung grundsätzlich der erste Schritt jeden Veränderungs-erfolgs. NLP bietet vielfältige Modelle, die dabei helfen,gemeinsam mit Mitarbeitern Ziele zu formulieren. DasNLP bietet z.B. sog. Wohlgeformtheitskriterien für Zielean, z.B. soll das Ziel selbst erreichbar und positiv formu-liert sein, einen möglichst kurzen Feedbackbogen enthaltenund ökologisch sein, d.h. es muss sichergestellt sein, dassseine Erfüllung keine negativen Folgen haben wird.

Interne KommunikationStudienergebnis: Offene Kommunikation wirkt leistungs-fördernd. Die Kommunikation zwischen Führungskräftenund Mitarbeitern sollte ehrlich und wertschätzend sein.

Es ist erstaunlich, wie viele Führungskräfte davon über-zeugt sind, dass ihre Botschaften „natürlich“ verstanden

werden. Sie sind überrascht, wenn sie merken, dass demnicht so ist und sie in unseren Seminaren erfahren, dassKommunikation vielmehr eine sportliche Herausforderungist. Das NLP legt einen starken Fokus auf die Schulung derkommunikativen Fähigkeiten. Dazu gehören vor allem Fra-getechniken, um die Landkarte des Gegenübers zu erfor-schen. Je besser Führungskräfte wissen, wie ihre Mitarbei-ter gestrickt sind, desto besser können sie auf die individu-ellen Bedürfnisse eingehen. Anstatt negativ auf Missver-ständnisse zu reagieren, sollten sich Führungskräfte über-legen, wie sie verständlicher (adressatengerechter) kom-munizieren können. Sobald klar ist, dass die Bedeutung derausgesendeten Botschaft in der Reaktion des Mitarbeiterszu sehen ist, sind Führungskräfte bereit, Verantwortung fürIhre Kommunikation zu übernehmen.

Die Führungskraft kennt die Leistung der MitarbeiterStudienergebnis: Um faires und genaues Feedback gebenzu können, müssen Führungskräfte die Leistung ihrer Mit-arbeiter gut kennen. Dazu ist es erforderlich, die Mitarbei-ter zu beobachten und zu begleiten.

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Die Psychotherapeutingen, Norwegen geboreder „Biodynamik“ Grubezogene Psychotherapden Kollegen wie CarlAlexander Lowen, JohEberhard Richter, Fritzgehört die Norwegerinmodernen Psychothera

Die Biodynamische Psund Perspektive – als auch als Alternative zu Schulen. Ihren Hintertheorien des Sigmund Fgie, die Reichsche Ordie dynamische PhysioGerda Boyesen war daihre körperliche Verwuden werden kann. In ihSelbstheilungskräfte de

Die Biodynamische Plich anerkanntes, nicht ausgerichtetes Verfahrezielle MassagetechnikTeil verschütteten Schi

Verletzungen und BlocEntwicklungszeit könnbeitet werden. Ziel ist ein Gang zu setzen. Der

NLP schult die Beobachtungsgabe. Das Verhalten von Mit-arbeitern kann mit Hilfe von NLP besser eingeordnet, Leis-tung einfacher beurteilt werden. Eine sehr nützliche Ein-stellung bei der Leistungsbeobachtung ist, dass jedes Ver-halten des Mitarbeiters durch eine positive Absicht moti-viert ist. Führungskräfte müssen sich nicht mehr ärgern,wenn ein Mitarbeiter nicht gleich den Anforderungen ent-spricht, sondern können es spannend finden, welcheAbsichten ihre Mitarbeiter verfolgen und wie erfolgreichsie damit sind.

Fünf Schritte zum Führungserfolg – mit NLP leicht umgesetzt

Aus den oben geschilderten Erkenntnissen lässt sich einQualifizierungskonzept für Führungskräfte ableiten:

1. Führungskräfte müssen ihre Mitarbeiter kennen. Was ist deren Modell der Welt? Welche Werte sind ihnenwichtig? Was treibt sie an? Welche Stärken und Entwick-lungsfelder haben sie? Welche Talente schlummern inihnen?

Wie geht das?• Mitarbeiter beobachten• Mitarbeitergespräche führen

2. Mitarbeiter müssen wissen, was von ihnen erwartet wird. Nur so können sie sich effektiv einbringen. Das erfordertnatürlich, dass Führungskräfte Leistungsanforderungen for-mulieren und regelmäßig kommunizieren müssen.

Wie geht das?• Die Unternehmensziele festlegen• Den Aufgabenbereich des Mitarbeiters definieren• Den Soll-Zustand beschreiben• Dem Mitarbeiter klar sagen, was man von ihm erwartet

(Zielvereinbarungsgespräch)

3. Führungskräfte müssen wissen, was ihre Mitarbeiterleisten. Welche Stärken und welche Entwicklungsfelder haben dieMitarbeiter? Um Mitarbeiter in ihrer Leistung zu unterstüt-zen und um sie zu mehr Leistung zu führen, müssen Füh-rungskräfte deren Leistung erst mal kennen.

Wie geht das?• Mitarbeiter beobachten und begleiten, d.h. auch mal da-

neben setzen, hinhören, mitgehen usw.• Anhand des definierten Soll-Zustandes einen regelmäßi-

gen Soll-Ist-Abgleich machen

4. Der Mitarbeiter muss zu jeder Zeit wissen, wo er steht. Führungskräfte können ihre Mitarbeiter dazu anhalten,sich selbst zu reflektieren. Viel wichtiger aber ist, dass sieihnen Feedback geben. Feedback ist das wichtigste Füh-rungsinstrument. Sobald Führungskräfte ein Verhalten be-obachten, das besonders positiv oder verbesserungswürdigist, sollten sie dem Mitarbeiter dazu ein Feedback geben(zeitnah, konkret und mit Bewertung)

Wie geht das?• Feedback kann informell oder formell erfolgen• Notizen zum beobachteten Verhalten machen, um Bei-

spiele geben zu können• Feedback-Geben: beobachtetes Verhalten beschreiben,

subjektive Wirkung beschreiben, (Verbesserungs-)Wunsch äußern

5. Führungskräfte müssen ihre Mitarbeiter stärkenorientierteinsetzen. Wenn Führungskräfte ihre Mitarbeiter kennen, die Mitar-beiter verstehen, was von ihnen erwartet wird und auchwissen, wo sie stehen, dann steht dem stärkenorientiertenEinsatz der Mitarbeiter nichts mehr im Weg. Mitarbeitersollten entlang ihrer Stärken entwickelt werden, denn waswir gut können, macht uns Spaß, und Spaß ist eine guteVoraussetzung für gute Leistung. Es bringt nicht viel, denMitarbeiter dort einzusetzen, wo er die größte Schwächehat, denn dadurch wird er höchstwahrscheinlich demoti-viert.

Wie geht das?• Dem Mitarbeiter eine neue und herausfordernde Aufga-

be geben, die ihm Spaß macht und ihn dabei begleiten• Die Entwicklung gemeinsam mit dem Mitarbeiter

reflektieren

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung!

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BUSINESS Chefsache NLP

Christina Grubendorfer, Diplom-Wirt-schaftspsychologin, ist angeseheneExpertin im Bereich Managementent-wicklung. Als Beraterin, Moderatorin,Trainerin und Coach begleitet sie natio-nale und internationale Unternehmenbei Veränderungs- und Entwicklungs-prozessen.www.grubendorfer.de

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Die Psychotherapeutin Gerda Boyesen wurde 1922 in Ber-gen, Norwegen geboren. In den 1960er Jahren hat sie mitder „Biodynamik“ Grundlagen für eine neuartige körper-bezogene Psychotherapie geschaffen. Neben schulbilden-den Kollegen wie Carl Rogers, Karlfried Graf Dürckheim,Alexander Lowen, John Pierrakos, David Boadella, HorstEberhard Richter, Fritz Perls, Ruth Cohn und Virginia Satirgehört die Norwegerin zu den anerkannten Leitfiguren dermodernen Psychotherapie.

Die Biodynamische Psychotherapie gilt – je nach Ansatzund Perspektive – als Ergänzung, Weiterentwicklung oderauch als Alternative zu den klassisch psychotherapeutischenSchulen. Ihren Hintergrund bildeten die frühen Libido-theorien des Sigmund Freud, die Jungsche Tiefenpsycholo-gie, die Reichsche Orgonomie und Vegetotherapie sowiedie dynamische Physiotherapie nach Aadel Bülow-Hansen. Gerda Boyesen war davon überzeugt, dass die Seele ohneihre körperliche Verwurzelung nicht angemessen verstan-den werden kann. In ihrer Arbeit vertraute sie ganz auf dieSelbstheilungskräfte des Menschen.

Die Biodynamische Psychotherapie ist ein wissenschaft-lich anerkanntes, nicht provozierendes, tiefenpsychologischausgerichtetes Verfahren. Die Therapie ermöglicht über spe-zielle Massagetechniken einen Zugang zu tieferen, zumTeil verschütteten Schichten der Persönlichkeit.

Verletzungen und Blockaden etwa aus der vorsprachlichenEntwicklungszeit können sanft und „schmerzfrei“ abgear-beitet werden. Ziel ist es, den organischen Kreislauf wiederin Gang zu setzen. Der Patient soll wieder in Kontakt zu sei-

nem Körper kommen und im Fluss seiner Lebensenergiendas Gefühl von Glück und Lebensfreude erleben können.

Eine ihrer wichtigsten Entdeckungen ist der Zusammen-hang zwischen körperlichen Berührungen durch Massa-gen, der Auflösung von Blockaden sowie der Darmperi-staltik. Diesen nennt sie „Psychoperistaltik“, die sich incharakteristischen Darmgeräuschen kundtut. Die Psycho-peristaltik soll in der Lage sein, unverarbeitete Konflikteund Verdrängungen buchstäblich zu verdauen. Gezielt aus-gelöst, soll sie erlauben, psychische Störungen zumSchmelzen und zu einem „Happy-End“ zu bringen. Im Un-terschied zu allen anderen von Wilhelm Reich beeinfluss–ten Körpertherapien wie der Bioenergetik nach AlexanderLowen, besteht Gerda Boyesen auf der unbedingten Sanft-heit und Schmerzfreiheit ihrer Methode.

Im Laufe der letzten 30 Jahre entwickelte sie gemeinsammit ihren Töchtern Ebba, Mona Lisa und ihrem Sohn Paulunter dem Namen „Biodynamik“ ein breites Spektrum dif-ferenzierter Theorien und Behandlungsmethoden. GerdaBoyesen war über viele Jahre ein gefeierter Star und eineengagierte Lehrerin der psychotherapeutischen Bewegung.Sie hielt Seminare und Workshops in beinahe allen Län-dern der Erde. Der Mittelpunkt ihrer Arbeit war über vieleJahre in London.

Gerda Boyesen gilt als einfühlsame Therapeutin und enga-gierte Forscherin, die selbst im hohen Alter nicht müdewurde, die Erfahrungen ihrer Praxis zur Weiterentwicklungihrer Methoden zu nutzen. Noch 2004 hat sie in Londondas „Gerda Boyesen International Institut“ gegründet, dasdie Richtlinien ihre Methoden festlegt und Ausbildungenanbietet.

In Deutschland arbeiten über 400 Therapeuten nach denMethoden der Biodynamik. Ein Großteil ist in der GBPGesellschaft für Biodynamische Psychologie/Körperpsy-chotherapeuten e.V. organisiert.

Dr. Jörg Bockow

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endorfer, Diplom-Wirt-gin, ist angeseheneeich Managementent-eraterin, Moderatorin,oach begleitet sie natio-ationale Unternehmengs- und Entwicklungs-

fer.de

Über den Körper die Seele heilenGerda Boyesen, eine Leitfigur der modernen Psycho-therapie, ist am 29. Dezember 2005 in London imAlter von 83 Jahren gestorben.

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Nummer eins: Change Talk

Nach welchen Kriterien lassen sich solche Kisten eigent-lich beurteilen, zumal Lerntransfer und Nachhaltigkeit fürRezensenten schwer überprüfbar und wenn, dann wohl nurbei Langzeitanwendung zu ermitteln wären? Am neutral-sten erscheint mir zunächst die Handhabung, und da be-kommt Change Talk als erstes einen Minuspunkt: BeimAbheben des Deckels fällt mir der Kasten entgegen unddie Karten heraus, und das bei sieben von zehn Versuchen.Vielleicht ist das ja sogar gewollt, weil man beim Wieder-einsortieren gleich einen Eindruck von Inhalt und Aufbaubekommt (und außerdem dankbar feststellt, dass die Kar-ten durchnummeriert sind). Andererseits: Wer wirklich mitdieser Kartei arbeiten will, wird spätestens nach besagtenzehn Versuchen wissen, wie er die Schwerkraft überlisten

Jemandem wie mir sollte man eigentlich keine Übungs-karteien vor die Nase stellen. Ich besitze keine Kartei-

kästen und habe nie welche besessen. Wenn ich lese, dannlese ich in Büchern. Wenn ich lerne oder übe, bemale ichBuchseiten und kritzle Zettel voll, die ich meistens nichtwiederfinde, weswegen ich auch zu handlichen A5-Krit-zelblöcken übergegangen bin. Man kann sie überallhin mit-nehmen und dort liegenlassen, deshalb sind mindestenszwei Dutzend davon bei mir im Umlauf. Einer dieser Blö-

cke liegt jetzt auf meinen Knien, und vor mir auf dem Tischstehen, frisch ausgepackt, zwei Kisten aus dem Hause Jun-fermann, die mich förmlich anschreien: Mach mich auf!Sei mein Freund! Lern mit mir! Schön anzusehen sind siebeide – königsblau die eine, türkisfarben die andere –, undwenn sie halten, was sie versprechen, werde ich irgend-wann mein Coaching-Können bis zur Meisterschaft entwi-ckelt haben und Präsentationen und freie Reden vor bis zu2.000 Menschen halten können.

Martina Schmidt-Tanger & Thies Stahl: Change Talk. Coaching-Können bis zur Meisterschaft. Junfermann 2005

und die sage und schreibe 150 großformatigen Karteikar-ten in ihrer Box so aufstellen kann, dass die Bedienbarkeitgewährleistet ist.

Nach zwei Stunden des Blätterns und Kartenlesens sindmeine haptischen Einwände zu einer banalen Nebensäch-lichkeit geschrumpft. Stattdessen erfüllt mich eine ArtEhrfurcht angesichts dessen, was Martina Schmidt-Tangerund Thies Stahl an Coaching-Know-how zusammengetra-gen haben. Die Kartei gliedert sich in die acht BereicheGrundlagen – Basisfähigkeiten – Fragetechniken – Emo-tionale Relevanz – Change Talk – Advanced – Methodenund Formate – Theoretisches und lässt sich auf vielfältigeWeise benutzen: Notorische Einzelkämpfer können die

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BÜCHER Buchbesprechungen

Change Your SchweineHund!von Susann Pásztor

KuS-01-2006 09.02.2006 14:37 Uhr Seite 42

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einzelnen Bereiche systematisch für sich bearbeiten,Übungsgruppenfans werden ihre Freude an den zahlrei-chen Übungsbeispielen haben, die meistens auf der Rück-seite der Karteikarten zu finden sind. Sprunghafte Men-schen wie ich sowie Liebhaber von Überraschungen kön-nen sehenden oder geschlossenen Auges irgendeine oderein kleines Set von Karten auswählen und anhand derQuerverweise verwandte Themen aufspüren, was sich zueiner inspirierenden Schnitzeljagd durch die Themenviel-falt und Komplexität der Coachingwelt entwickeln kann.

Ich habe selbst vor einigen Jahren eine Ausbildung zumCoach absolviert. Mein Trainer war ein charismatischesGenie, aber leider hatte er mit Methodik nichts am Hut.Hätte ich damals diese Kartei gehabt, wäre vielleicht dochnoch was aus mir geworden. Behaupte ich mal und verge-be die allerhöchste Punktzahl minus eins für diese Super-kiste, was nichts geringeres heißt als: ein Muss für jedenCoach, der sein Handwerk verfeinern und vervollkomm-nen will. Ganz gleich, wie oft das Ding umfällt.

Nummer zwei: RYSH!

Fast schon eine Bekehrte, öffne ich die nächste Kiste mitgebührender Vorsicht, aber großen Erwartungen. ErsteÜberraschung: Sie wankt nicht einmal. Zweite Überra-schung: Es ist gar keine Karteikiste. Drei Büchlein, einArbeitsblock, und, na also doch, ein Trainingskartenset –und alles so bunt und ebenso quadratisch wie die Hülle derbeiliegenden CD, die das Programm komplett macht.

RYSH! – das hört sich an wie die ultimative Aufforderung,auf die nächste Bühne zu springen, und genau darum gehtes den Autoren Christian Tschepp und Manfred Kirchmey-er auch. Hinter dem Akronym verbergen sich die nichtminder motivierenden Worte Rock Your SchweineHund!,und dahinter wiederum verbirgt sich, yeah, ein bis insaller-allerletzte Detail liebevoll konzipiertes und gestalte-tes Trainingsprogramm für Präsentation und freie Rede –zum Selbststudium oder für den Einsatz in Unterricht undSeminaren.

Gemessen an dem, was sich zwischen den Buchdeckelnbefindet, hören sich die Titel der drei Begleithefte ver-gleichsweise neutral an und verheißen eben nicht nurSpaß, sondern handfeste Informationen: BasiswissenKommunikation & Interaktives CoachingProgramm lautetder Titel des ersten Handbuchs, PraxisTraining auf verba-ler, para- und nonverbaler Ebene heißt das zweite, dasdritte: Methoden und Strategien für die Bühne. Die CDträgt zu meinem größten Entzücken den wunderbaren Na-men Audio! Und was genau ist jetzt das Besondere an die-ser Kiste? Vielleicht kommen wir ja so der Sache näher:Man stelle sich vor, was dabei herauskommt, wenn maneinen Songwriter, Komponisten und Musikproduzenten(Kirchmeyer) mit einem Schauspieler, Kommunika-tionstrainer, Illustrator, Schreiber und Rockmusiker(Tschepp) im Kinderzimmer einsperrt und sagt, Jungs, ihrkommt hier erst wieder raus, wenn in diese Kiste keineeinzige Weisheit, kein Werkzeug, keine Zeichnung, keinWitz, keine Geschichte, keine Methode, kein Geistesblitz,kein Farbklecks und kein einziger Ton mehr reinpasst.

A propos Ton: Die CD ist nicht etwa nettes Beiwerk, son-dern ein klingender Leckerbissen, aufs allerfeinste einge-spielt und abgemischt. Das wird allerdings keinen überra-schen, der wie ich schon einmal das Vergnügen hatte, diebeiden Herren live bei der Arbeit zu erleben.

Fazit:

Zwei neue Kisten, und schon stelle ich mich fähnchen-schwenkend in die Fankurve? Moment. Erstens weiß ich,nach der Beliebtheit all der Milton!-, Konflikt- und Meta-phernkisten zu urteilen, dass ich mit meinen persönlichenKarteivorbehalten wohl ein sonderbarer Einzelfall bin.Zweitens bin ich ein lernfähiger sonderbarer Einzelfall.Drittens kann ich auch einen guten Weißwein empfehlen,wenn ich mehr auf Rotwein stehe. Und viertens hoffe ich,dass mir in diesem Gedränge hier in der Fankurve nichtmein Kritzelblock verlorengeht. Wär doch schade.

d vor mir auf dem Tischen aus dem Hause Jun-reien: Mach mich auf!hön anzusehen sind siearben die andere –, undhen, werde ich irgend-ur Meisterschaft entwi-freie Reden vor bis zu

Der Christian Tschepp & Manfred Kirchmeyer: Rock Your SchweineHund! Praxistraining Präsentation & freie Rede. Junfermann 2005

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KuS-01-2006 09.02.2006 14:37 Uhr Seite 43

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Genie und WahnsinnNEURONALES

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Depression, Schizophrenie und Autismus – Worte wiediese machen uns eine Gänsehaut an den Fußsohlen,

gehen doch zwei von drei auf ernsthafte Schädigungen desGehirns zurück. Doch nicht immer bedeuten diese Schädi-gungen ausschließlich Schaden für die Betroffenen. Undmanchmal entspringen ihnen echte Bereicherungen fürWissenschaft und Kultur. Was auf eine Art nicht fair ist.

Einige Beispiele für die enge Verwandtschaft von psychi-scher Störung und extremer Kreativität sind Tschaikowsky,van Gogh, Edgar Allan Poe und John Nash. Sie sind beiweitem keine Einzelfälle, im Gegenteil: Heute wissen wir,dass beispielsweise unter den Schriftstellern die Dichterhochgradig bedroht sind – im Vergleich zum Normalbürgervon einer 20 mal höheren Wahrscheinlichkeit auf Depres-sion und 18 mal mehr von Suizid.

Die Menschheitsgeschichte wäre ärmer ohne diese geplag-ten Genies, wie Robert Jourdain in seinem Buch Das wohl-temperierte Gehirn an musikalischen Beispiele zeigt: Mo-zart war hochempfindlich auf laute Musik, Mendelssohnweinte oft bei der Arbeit. Tschaikowsky hatte als KindAngst vor der Musik in seinem Kopf, während Bach beifalsch gestimmten Instrumenten ausflippen konnte, Händelschon mal die Pauke von der Bühne fegte, Mahler seineMusiker übel beschimpfte und Beethoven einem Kellnerschlechtes Essen ins Gesicht warf. Auch jenseits der Musikgibt es Betroffene – die Experten sehen hier beispielswei-se die beiden wichtigsten Physiker Isaac Newton und Al-bert Einstein. Auch die eine oder andere Religion baut aufEpilepsie.

Kreativität, so scheint es, verlangt von einigen Menscheneinen hohen Preis. Oder ist es vielleicht umgekehrt? Dennwenn Areale ausfallen, sucht das Gehirn nach einer Gegen-strategie, und andere Bereiche schieben sich nach vorn.

Was manchmal zur Entwicklung ganz neuer Fähigkeitenmit beeindruckenden Ergebnissen führt. Extremformensind die Savants: Hier vermuten die Wissenschaftler, dassdie rechte Hemisphäre nur deshalb sechsstellige Primzah-len oder Wochentage vor 2000 Jahren sehen kann, weil dielinke Hemisphäre so wenig aktiv ist. Was Gesunden wieein Wunder erscheint, mag der neuronale Versuch einerKompensation sein.

Deutlich alltäglicher ist Diagnose des schizophrenenSchubs – jeder Hundertste hat im Lauf seines Lebens min-destens ein entsprechendes Erlebnis. Ursächlich verdächtigist eine Kombinationen aus biologischen, sozialen und psy-chologischen Faktoren, wobei die Zwillingsforschungeinen deutlichen genetischen Aspekt ergab.

Das Krankheitsbild hat nicht mehr viel mit Napoleon zutun, Menschen mit schizophrener Persönlichkeitsstörungfallen eher durch Misstrauen, Unnahbarkeit, Distanziert-heit, weitgehende Humorlosigkeit und eine manchmalgewagte Kleidung auf. Sozial sind Schizophrene schwer zuintegrieren, denn für ein funktionierendes Gesellschaftsle-ben ist eine der wichtigsten Fähigkeiten die, die Gefühlsla-ge anderer Menschen einzuschätzen. Genau das fällt denBetroffenen sehr schwer, was möglicherweise an ihremUnvermögen liegt, die Aufmerksamkeit auf den Gesichts-zügen des Gegenübers zu halten. Zudem nehmen sie Ge-sichter selten als ganzes wahr, und das sorgte in einem Auf-merksamkeitstest des Psychologen Dennis Combs dafür,dass nicht einmal die Hälfte aller Emotionen richtig er-kannt wurde; die gesunde Vergleichsgruppe machte dage-gen kaum Fehler.

Doch die wahren Probleme liegen im Inneren: Nicht nurdie Gesichtswahrnehmung scheint gestört, die gesamte vi-suelle Wahrnehmung steht auf wackligen Füßen. So ver-

Genie und WahnsinnGenie und Wahnsinn

von Arvid Leyh

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rechnet das gesunde Gehirn die Eigenbewegungen vonKopf und Körper, doch Schizophrenen erscheint die ent-sprechende Veränderung der visuellen Signale nicht eigen-verursacht, sondern als Sprunghaftigkeit der Außenwelt.Das kann nur schwer verstörend wirken, und entsprechendkorreliert die Häufigkeit der fehlerhaften Wahrnehmungmit der Stärke der Krankheit.

Noch schlimmer: Schizotypen Menschen gelingt es oftauch nicht, die eigenen Gedanken als solche zu erkennen –wie schon bei den Kopfbewegungen ist ihr Gehirn nicht inder Lage, die internen Vorgänge mit dem Konzept des Ichzu verknüpfen. Wenn jedoch die Gedanken in meinemKopf nicht von mir kommen, müssen sie wohl von außengesendet worden sein. Oder fremde Wesen bewohnen mei-nen Kopf. All das führt zu Realitätsverlust, optischen undakustischen Halluzinationen, natürlich emotionalen undsogar motorischen Störungen. Und – vor diesem Hinter-grund nur verständlich – dem stark eingeschränkten Sozi-alleben.

Neuere Forschungen blicken tiefer ins Gehirn und findendort eine gestörte Kommunikation der Neurone. Wie schonbesprochen, werden Wahrnehmungen im Gehirn in Einzel-aspekte unterteilt, indem beispielsweise bestimmte visuel-le Merkmale von bestimmten Neuronen verarbeitet wer-den. Das Beispiel im dazugehörigen Artikel nannte dreiNeurone für krumm, gelb und länglich, die durch eine syn-chrone Gammafrequenz wieder in zu einer Gesamtwahr-nehmung gebunden werden: der Banane.

Genau diese Bindung scheint in schizophrenen Gehirnenzu kranken – tatsächlich zeigt ein Versuch von Robert Mc-Carley und seinen Kollegen an der Harvard-Medical-School keine Tätigkeit im Gammaband der Neurone desHinterhauptslappens, wo visuelle Signale zusammenlau-fen. Zitat McCarley: „Wenn die effizienteste Verständigungzwischen Gruppen von Neuronen bei 40 Hertz liegt undSchizophrene mit geringeren Frequenzen arbeiten, ist eswahrscheinlich, dass bei ihnen die Kommunikation zwi-schen Zellverbänden und Hirnregionen gestört ist.“ Auchhier scheint die Krankheit um so stärker zu sein, je gerin-ger die Gammaaktivität ist.

Mit diesen Voraussetzungen müsste sich die Schizophrenieschon lang von der Tafel der darwinistischen Evolutiongewischt haben, tatsächlich aber tritt sie regelmäßig undweltweit auf. Bei all den Nachteilen muss es also auch ei-nen Vorteil geben. Und den gibt es tatsächlich: Die For-scher Bradley Folley und Sohee Park untersuchten mit psy-chisch unauffälligen und schizotypen Probanden, was sichmit haushaltsüblichen Gegenständen wie Nähgarn oderZahnbürste alles machen lässt. Dabei zeigte sich nicht nur,dass schizotype Patienten deutlich kreativer waren als diegesunde Vergleichsgruppe, sondern dass sie ihre rechte

Hirnhälfte weitaus stärker nutzten. Sie bilden also leichterund schneller neue Assoziationen.

Eine weitere Untersuchung von Daniel Nettle und seinenKollegen der Universität Newcastle-upon-Tyne an 425 Per-sonen – professionelle Künstler, Nicht-Kreative und Pati-enten aus der Psychiatrie – bestätigt diesen Zusammen-hang zwischen Kreativität und schizotypen Charakterei-genschaften: je kreativer, desto deutlicher. Zusätzlich frag-te diese Untersuchung auch nach dem Sexualverhalten derProbanden. Hier zeigte sich, dass Kreative durchschnittlichdoppelt so viele Sexualpartner haben wie Normalsterbli-che. Nun wissen wir auch, wie sich die Schizophreniedurch die Jahrhunderte rettet. Und dass die Kunst auch inZukunft überleben wird.

An dieser Stelle vielleicht ein kurzer Ausflug zu einer wei-teren Parallele zwischen Schizophrenen und Kreativen:dem ausgeprägten Hang zu Sucht und illegalen Drogen.Dazu gab es vor kurzem ein schönes Special auf Arte mitder sehr interessanten Aussage, dass psychotische Men-schen nicht zwangsläufig einen höheren Suchtfaktor ha-ben, sondern dass es sich zumindest im Bereich der wei-chen Drogen mehr um eine Art Selbstmedikation handelt:Psychotiker erleben durch Cannabinoide endlich die Artvon Ruhe, wie sie für Gesunde normal ist. Einen ver-gleichbaren Zusammenhang scheint es zwischen ADS undKokain zu geben, sowohl in der Zielgruppe als auch in derWirkung.

Doch zurück zur Kreativität: Ein weiteres Beispiel istdie semantische Demenz, verursacht durch den Ausfall deslinken Temporallappens, wo Bilder und Worte verbundenund Bedeutungen verteilt werden. Patienten mit dieser Diag-nose haben oft das Gefühl, in einem anderen Land mitfremdsprachigen Menschen gestrandet zu sein. Anderer-seits können sich in einigen Fällen – und bei einigen Ma-lern – die visuellen Fähigkeiten verbessern.

Und um sogar der Depression im Schlusssatz noch einenFunken Positives abzugewinnen: Eine milde Depressionerhöht das Einfühlungsvermögen der Betroffenen – siehaben einfach gelernt, wie schlecht es einem gehen kann.

Arvid Leyh beschäftigt sich seit 15 Jahrenmit den Funktionsweisen, Möglichkeitenund Folgen des Gehirns. Er lebt in Heidel-berg.

Arvid Leyh gibt es jetzt auch als podcast:den feed zu braincast finden Sie unterhttp://feeds.feedburner.com/Braincast,

den Blog unter http://braincast1.blogspot.comwww.gold10apple.de www.wenndieliebekopfsteht.de

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lichkeitsverbesserungePrinzipien der energetitherapie erklopft, die Spals willkommene Erwenehin schon vielzähligdes NLP gewürdigt, uWORK von Byron KaBereicherung durch spenehmungspositionen, auf der TimeLine und sferenzierungen. Soviel Innovation lag in der Lualtes Zitat wieder in (meines Wissens Birgschreiben): „NLP steckKinderschuhen.“

Noch nicht erwachsen bringt aber natürlichnur Vorteile mit sich.thias Varga von Kibékannt durch seine systeStrukturaufstellungen, seinen Büchern und Vodarauf hin, dass SysteFortpflanzung entstehenlang soviel Schutz brauüblichen systemischen wie sie für rein wachsSysteme (im Gegensatpflanzenden) gelten, füphase sogar ins Gegewerden sollten: Nicht Ersten und Älteren sovorderst gewürdigt wedie Neuen und Jüngerebesteht die Gefahr, dSystem aufgrund seineIdentität und damit emangelnder Abgrenzunsystem (oder den MuttFalle des NLP) von diewird oder seine Gestaltden allgemeinen Hintediert.

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Tatsächlich geschieht und zwar mit zunehmeSpezielle Formate undgische Tools“, die sich matischen Ansatzes voGrinder im NLP schne

NLP-PRAXIS NLP revisited

Mehr noch als im Jahr zuvor warfür mich der letzte DVNLP-

Kongress von Begeisterung und Pio-niergeist geprägt. Es war, als ob vieleTeilnehmer geradezu darauf warteten,Funken und Feuer aus dem jeweiligenWorkshop mitzunehmen und demgroßen Plenum der gemeinsamenKaffeepausen zuzuführen. Auch mirging es so. Die thematische Vielfalt,besonders die so leicht anmutendenBrückenschläge zu anderen Schulen,bestätigten mich in einer meiner tie-fen Überzeugungen zum besonderenWert des NLP: Für mich besteht die-ser darin, aufgrund einer zuvor uner-reicht differenzierten Beschreibungs-fähigkeit für innerpersönliche Prozes-se auch eine unerschöpfliche Be-schreibungssprache für Prozessent-wicklungen zur Verfügung zu stellen,diesseits wie jenseits der NLP-Gren-zen. So bietet das NLP schier unend-lich viele Andockpunkte für neue Ent-wicklungen, eigenen wie fremden.Ganz in diesem Geist wurden dannauch gleich in mehreren Veranstaltun-gen des letzten Kongresses Befind-

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NLP revisitedOder: Man kann auch in den Kinderschuhen sterben

von Jochen Scheel

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lichkeitsverbesserungen nach denPrinzipien der energetischen Psycho-therapie erklopft, die Spiral Dynamicsals willkommene Erweiterung der oh-nehin schon vielzähligen Sortierstiledes NLP gewürdigt, und auch THEWORK von Byron Katie erlebte eineBereicherung durch spezifische Wahr-nehmungspositionen, Orientierungenauf der TimeLine und submodale Dif-ferenzierungen. Soviel Inspiration undInnovation lag in der Luft, dass mir einaltes Zitat wieder in den Sinn kam(meines Wissens Birgit Bader zuzu-schreiben): „NLP steckt noch in denKinderschuhen.“

Noch nicht erwachsen zu seinbringt aber natürlich nichtnur Vorteile mit sich. Mat-thias Varga von Kibéd, be-kannt durch seine systemischenStrukturaufstellungen, weist inseinen Büchern und Vorträgen betontdarauf hin, dass Systeme, die durchFortpflanzung entstehen, für eine Zeit-lang soviel Schutz brauchen, dass dieüblichen systemischen „Grundregeln“,wie sie für rein wachstumsorientierteSysteme (im Gegensatz zu sich fort-pflanzenden) gelten, für diese Schutz-phase sogar ins Gegenteil verkehrtwerden sollten: Nicht wie sonst dieErsten und Älteren sollten dann zu-vorderst gewürdigt werden, sonderndie Neuen und Jüngeren. Andernfallsbesteht die Gefahr, dass das jungeSystem aufgrund seiner noch unreifenIdentität und damit einhergehendermangelnder Abgrenzung vom Mutter-system (oder den Muttersystemen imFalle des NLP) von diesem resorbiertwird oder seine Gestalt verliert und inden allgemeinen Hintergrund diffun-diert.

Wenn es so nicht funktioniert ...

Tatsächlich geschieht beides bereits,und zwar mit zunehmender Tendenz.Spezielle Formate und „mikrochirur-gische Tools“, die sich dank des prag-matischen Ansatzes von Bandler undGrinder im NLP schneller entwickeln

konnten als an den Quellen, von de-nen sie entlehnt wurden, fließen (m.E.völlig berechtigt) zu ihren Herkunfts-systemen zurück und bereichern diese– allerdings ohne als NLP ausgewie-sen zu werden. Gleichzeitig verzich-ten gerade sehr erfolgreiche Coachesund Berater aus der NLP-Szene zu-gunsten eines personenbetonten Mar-ketings auf die Veröffentlichung ihrer

Quellen und höhlen da-mit das NLP weiter aus.Die Gesamtströmung imSystem NLP fördert diese Tendenzen,indem sie das eigene Wachstum in dieBreite vorantreibt, aber leider kaumin die Tiefe. Die Formate und die da-zugehörigen Instruktionen sind in derLiteratur oft seit Jahren ohne Verän-derung. Dies wäre aber nötig, damitdas System seine Unverwechselbar-keit und damit wiederum das eigeneSystem (re)produziert – laut Kyberne-tik-Pionier Stafford Beer unabdingbarfür die nachhaltige Überlebensfähig-keit eines Systems. Hier kommen dieNachteile einer Haltung zum Tragen,die m.E. ursprünglich maßgeblich amschnellen Aufblühen des NLP beteiligtwar. Diese Haltung wird bestens aus-gedrückt durch einen Slogan derGründerzeit, der heute noch intensivgelebt wird: „Wenn es so nicht geht,mach es anders.“ Zum einen scheintmir dieser Slogan einer der Gründe,warum das NLP gerade in Business-Kreisen (mitsamt ihrer Controlling-Foki) zunehmend der Beliebigkeitverdächtigt wird. (Möglicherweise einAspekt, warum leistungsorientierte

NLPler ihre methodische Herkunftverheimlichen.) Zum anderen hat die-ser Slogan einer akademischen Dis-kussionskultur a priori den Nährbodenentzogen. Ich vermute, Bandler undGrinder hatten dies sogar beabsichtigt,um Theorielastigkeit (vieler damali-ger Therapie-Ansätze) zugunsten vonWirksamkeit für die Klienten zu ver-meiden. Leider haben sie damit in mei-nen Augen auch einer Beliebigkeit den

Weg geebnet. Davon abgesehen istder Slogan „Wenn es so nicht funk-tioniert ... “ auch nur scheinbar pra-xisnah: Zum einen gibt er keineHinweise zur Richtung, in derman es anders probieren sollte.Weit wichtiger ist aber für mich,dass der Slogan einen der kri-tischsten Faktoren in systemi-

schen Zusammenhängen ausblen-det: Nämlich einen möglichen Zeit-verzug zwischen Aktion und Feed-back: Wer sagt mir denn, wann ichlange genug nach einer Aktion gewar-tet habe, um zu wissen, dass eine Me-thode oder Handlung wirklich nichtfunktioniert? Die Erweiterung desNLP um systemische Sichtweisen istdaher auch eine der wenigen Wachs-tumstendenzen in die Breite, die ichals essentiell und notwendig für dasNLP ansehe. Im Sinne einer echtenÖkologie des Ansatzes.

Entwicklungspotenzial

Ein Dialog zwischen Theorie und Pra-xis (ohne Lagerbildung!) ist daherm.E. jetzt wichtig, um NLP inhaltlichin seinem Kern voranzutreiben und mitder so geförderten Einmaligkeit seineExistenz zu sichern. Dass es dafür so-wohl Bedarf als auch Potenzial gibt,möchte ich nun an einigen Beispielenaufzeigen. Im Anschluss werden ichdann noch einige Rahmenbedingun-gen nennen, aufgrund des verfügbarenRaumes nur skizziert, die mithelfenkönnten, damit unser NLP nicht in denKinderschuhen stirbt.

Zu den NLP-Themen mit viel Poten-zial und Notwendigkeit zu Revision

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KuS-01-2006 09.02.2006 14:37 Uhr Seite 47

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sprochen: In der jetzForm des Prozesses erEvidenzkriterien, an deerkennt, dass er ein reicht hat, zwar eine gurichtung darauf, indemsoziierung mit dem Durch die gleichzeitigeaber wird auch zu übehaften eingeladen, michen hinderlichen EffekErfolgschancen und gleternativen zum selbsZiel „in blau“ als solcgenommen werden, wohne eigenes Zutun aufZiel bieten. Die Kunswicklung eines Formatoptional wie prozeduralten gleichermaßen eigdarin, den Blick auf eAlternativen offen zu einem entschiedenenkenntnis harmoniert: Ound Abers, mit denen ote Menschen zwar oft Wahlmöglichkeiten schaber nur spärlich realis

Das Drama des begabten Kinde

Das nächste Beispiel bVermutung, dass Formihrer linearen Beschaffzum Reflektieren einlBeispiel die Vielzahl fen, bei denen man als A

NLP-PRAXIS NLP revisited

und Ausdifferenzierung zählt für michdie typische Zielearbeit in der Zeit-progression.

Die Verbesserungswürdigkeit sehe ichbereits darin, dass der übliche Ökolo-gie-Check in der Zielearbeit im Prin-zip nur ein Kongruenzcheck ist, da dasFormat in seiner Standardausführungbeispielsweise für eine Untersuchung,inwieweit das Ziel des Klienten kom-patibel mit seinem privaten Bezie-hungssystem ist, schlicht keinen Rah-men bietet. Die Herausforderung be-stünde darin, eine systemfokussieren-de Arbeit für die Zukunftsposition aufder Zeitlinie zu gestalten, die in Auf-wand und Umfang der eigentlichenZielearbeit ihre Priorität lässt und zu-gleich das Wesen eines Checks erfüllt.Ich betone bei dieser Gelegenheitauch, dass ein solcher Check aus mei-ner Sicht selbstverständlich auf derZukunfts- oder Zielposition stattzufin-den hat. Schließlich hat die Progres-sion den Sinn, den Klienten aus einemmöglichen Stuck-State in der Gegen-wart zu befreien und den Wechsel ineine Lösungsphysiologie einzuleiten.Ein „Ökologie-Check“ auf der Gegen-wartsposition der Zeitlinie zu Beginnder Arbeit hat demnach höchstwahr-scheinlich einen problemvertiefendenEffekt. Leider ist er auch heute noch indieser Form in aktuellen NLP-Lehr-buch-Auflagen zu finden. „Klopfer“dieser Art fallen für mich in die Kate-gorie „grobe Verirrung“ (rein thema-tisch). Sie sind für mich auch eine Fol-ge eines Beliebigkeitsdenkens als un-erwünschte Begleiterscheinung undFreifahrtschein durch den Pragmatis-mus-Slogan „Wenn es so nicht funk-tioniert, mach es anders.“

Ebenfalls eine Einladung zur Belie-bigkeit, wenn nicht zur Fahrlässigkeit:Fehlende Differenzierungskriterienbei der Wahl der Methode zwischenZeitprogression und Alignment. (Ganzrecht: Hier haben wir den Fall, dassdie Nichtexistenz von etwas ein Er-gebnis zur Folge hat. Das Thema Ver-neinungen ist ein weiteres, dem einedifferenzierte Betrachtung gut täte.)

Um ohne lange Ausführungen zu ver-anschaulichen, dass eine Unterschei-dung zwischen den beiden Formaten(oder Varianten von ihnen) – wennüberhaupt – sinnvolle Haarspaltereiist, hier die Einwände einer Klientinvon mir: „Ja, aber, wenn ich die Zie-learbeit mache und meine Ziele trotz-dem nicht erreiche, was habe ich dennüberhaupt noch? Beziehungsweise:Wer bin ich dann noch?“ Menschenneigen dazu, sich mit ihren Zielen zuidentifizieren, also sie auf Identitäts-ebene anzusiedeln. Im Erfolgsfall ei-ne schöne Selbstverstärkung, aber eserhöht auch das Risiko des Schei-terns, weil es dann zum persönlichenwird. Schon deshalb sollte die Arbeitan persönlichen Zielen (statt an Pro-jekten) für die konkrete Zielearbeit ála Zeitprogression generell (was nicht„immer“ heißt) Tabu sein. Frei nachdem Motto meines Trainers Tom An-dreas: „Mache aus deinem Leben keinProjekt.“ In Fällen persönlicher Ziel-setzungen ist das Alignment eindeutigvorzuziehen, weil die Ausrichtungohne Evidenzkriterium auskommt (dasman als Nominalisierung nach außenprojizieren – und dann daran starrfestkleben kann). – Übrigens ähnlichwie eine angemessen ausgewählte Vi-sion, die sich ebenfalls durch Errei-chen eines Zieles oder durch „Schei-tern“ (scheinbar unwiderruflichesVerfehlen) nicht verbraucht, sonderndie weiter als „persönlicher Nord-stern“ bestehen bleibt.

Pseudo-Orientierung in der Zeit

Eine hilfreiche Differenzierung könn-te auch darin bestehen, zwischen Fäl-len zu unterscheiden, in denen man inder Zeitprogression harte Evidenzkri-terien verwendet („Wie viele Mitar-beiter hast du hier im September2006, wie viele Kunden hast duhier?“) und wo man besser auf solcheKriterien verzichtet.

Neue bildgebende hirnphysiologischeUntersuchungen zeigen, dass psy-chisch oder mental abgespaltene un-

erwünschte Erlebensanteile auch immorphologischen Sinne abgespaltenwerden: Sie werden von einer separa-ten Hirnregion, der Amygdala, verar-beitet, deren Synapsen nicht nur ein re-lativ eigenständiges neuronales Netz-werk (innerhalb des limbischen Sys-tems) darstellen, sondern das zudemauch noch zellulär schneller und domi-nanter ist als das Netzwerk, in dem dasKognitive und Willkürliche verwaltetwird, nämlich in bestimmten Teilen desNeocortex. Das ist deshalb unglück-lich, weil die Amygdala im Falle einersolchen Abspaltung unerwünschtenErlebens bei jeder Aktivierung wächst– wie ein (Frustrations-) Muskel durchTraining, mit der Folge, dass ein lö-sungsorientiertes Denken oder derVersuch, neue Muster zu leben, durchden schnellen unwillkürlichen Auto-matismus der Amygdala zunehmendweniger eine Chance bekommt. Lö-sungen, die ein Klient unter dieser Vor-belastung findet, sind daher mit hoherWahrscheinlichkeit mehr vom selben,nämlich Produkte aus der Problem-sicht und eher dazu angetan, denHandlungsrahmen des Klienten weitereinzuengen. Gunter Schmidt be-schreibt das in seiner „Einführung indie hypnosystemische Therapie undBeratung“ sehr anschaulich. Eine Zie-learbeit mit harten Evidenzktiterienkann daher von einem Klienten oderseinem unbewussten Problemanteil alsÜberforderung angesehen werden, wasdas Gefühl von Hilflosigkeit und damitden kompetenzeingeschränkten Prob-lemstate des Klienten fördert. EineZeitprogression ohne solche hartenKriterien dagegen könnte dem Klien-ten über diese „Pseudo-Orientierung inder Zeit“ (Milton Erickson) einenWechsel in einen Lösungsfokus er-möglichen, den der Coach mit ihm ge-meinsam zügig in die Gegenwart über-führen und für die konstruktive Selbst-organisation des Klienten utilisierenkann.

Den nächsten Punkt, für den ich mireine vertiefende und präzisierendeWeiterentwicklung in der Zielearbeitwünsche, hab ich gerade schon ange-

48 Kommunikation & Seminar 1/2006

NLP

INNTAL INSTITUT · Claus & D

STRATEGIEN

Claus

Manag

Diplom

Busine

Daniel

Diplom

Autorin

und „P

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sprochen: In der jetzt verbreitetenForm des Prozesses ermöglichen dieEvidenzkriterien, an denen der Klienterkennt, dass er ein (Teil-)Ziel er-reicht hat, zwar eine gute innere Aus-richtung darauf, indem sie seine As-soziierung mit dem Ziel fördern.Durch die gleichzeitige Fokussierungaber wird auch zu übermäßigem An-haften eingeladen, mit dem mögli-chen hinderlichen Effekt, dass weitereErfolgschancen und gleichwertige Al-ternativen zum selbst imaginiertenZiel „in blau“ als solche nicht wahr-genommen werden, wenn sie sichohne eigenes Zutun auf dem Weg zumZiel bieten. Die Kunst bei der Ent-wicklung eines Formates, das sich füroptional wie prozedural betonte Klien-ten gleichermaßen eignet, bestündedarin, den Blick auf eine Weise fürAlternativen offen zu lassen, die miteinem entschiedenen Handlungsbe-kenntnis harmoniert: Ohne die Wennsund Abers, mit denen optional beton-te Menschen zwar oft zunächst vieleWahlmöglichkeiten schaffen, sie dannaber nur spärlich realisieren.

Das Drama des begabten Kindes

Das nächste Beispiel bringt mich zurVermutung, dass Formate aufgrundihrer linearen Beschaffenheit wenigerzum Reflektieren einladen als zumBeispiel die Vielzahl der Sortierhil-fen, bei denen man als Anwender stär-

ker selbst forschend und reflexiv ge-fragt ist. In seiner konkreten Formstammt es aus Wyatt Woodsmalls„Auf dem Weg zu exzellenter Kom-munikation“: Frage ich einen Klien-ten, was ihm an einem Auto wichtigist, antwortet er womöglich mit „Zu-verlässigkeit“, was vordergründig aufdas Metaprogramm hin zu hinweist.Ein Nachfragen, was denn an Zuver-lässigkeit dabei besonders erstrebens-wert sei, kommt aber dann vielleichtals Antwort „keine Pannen“ (eventu-ell sogar mit einer idiomotorischenBestätigung), was dann klar auf wegvon hinweist. Gerade das Metapro-gramm weg von ist oft kaschiert wirk-sam; ich vermute, dass dabei Frageneiner sozialen Akzeptanz eine Rollespielen. (Hin zu ist im subjektiven Er-leben Dritter schlicht weniger Anti-).

Nach meinem Erleben sind die meis-ten Master, wo immer sie auch ausge-bildet worden sind, bei den Metapro-grammen für diese Art, differenzie-rend hinzuschauen, hinreichend sen-sibilisiert. Im Falle des Formates Zie-learbeit in der Zeitprogression sind esdie wenigsten Autoren in ihren Bü-chern. Selbstverständlich kann geradehinter einem Ziel, das bereits imersten Anlauf wohlformuliert ist, eineWeg-von-Haltung bestehen, die nahe-zu vollständig ins Unbewusste abge-spalten worden ist und für eine ökolo-gisch integrative Arbeit so zunächstnicht mehr erreichbar ist. In solchenFällen führt dann auch die Frage nach

dem Ziel hinter dem Ziel nicht weiter,da die meisten Klienten diese Frage inder Aufmerksamkeitslenkung der Zeit-progression vermutlich eben zeitlichbegreifen und so auf mögliche Beden-ken aufmerksam werden, die dieZukunft betreffen, nicht aber die Ge-genwart. In Fällen, wo eine Zielarbeitaus einem solchen kaschierten wegvon gespeist wird, kann die Lösungoder das Ziel dann ein wirklichesProblem sein, weil der Problemframenicht wirklich verlassen wurde. Dasmacht Rückfälle mit Frustrationser-höhung wahrscheinlicher – und zwarnicht nur für diese spezielle Arbeit,sondern oft auch für die gesamte Le-benssituation entsprechend vorbelas-teter Klienten, wie besagte neue hirn-physiologische Erkenntnisse belegen.Ich weise noch einmal auf die Rollenvon Amygdala und Neocortex beimDialog zwischen Problem und Lösun-gen hin, wie ich sie weiter oben skiz-ziert habe. Das Prekäre ist, dass Men-schen unter einer chronifizierten Prob-lemsicht nach der kurzen Euphorisie-rung durch ein Ziel, das sich dann alsweiteres Problem entpuppt, in ein um-so tieferes Loch fallen können, wo-rauf Suizidversuche deutlich wahr-scheinlicher werden, so Schmidt.Spätestens hier ist für mich genaues,sprich: umsichtiges Arbeiten keineFrage idiosynkratischer Ideale einzel-ner Therapeuten, Coaches oder Bera-ter, sondern berührt Aspekte der Ethikund hat hierüber Einfluss auf die Au-ßenbewertung einer Schule wie dem

1/2006 Kommunikation & Seminar 49

NLP KONGRESS

INNTAL INSTITUT · Claus & Daniela Blickhan · Asternweg 10a · D-83109 Großkarolinenfeld · Tel. 08031/50601 · Fax 50409 · [email protected] · www.inntal-institut.de

STRATEGIEN FÜR IHREN ERFOLG

Claus Blickhan

Management-Trainer

Diplom-Psychologe

Business NLP seit 1985

Daniela Blickhan

Diplom-Psychologin

Autorin „Denken, Fühlen, Leben“

und „Persönlichkeits-Panorama“

30.09.2006

im Kongresszentrum Rosenheim

15 JAHRE INNTAL INSTITUT

KuS-01-2006 09.02.2006 14:37 Uhr Seite 49

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eine kontinuierliche unstellung der Interdiszipauch, dass man sich eidem Argument verweigmit dem subjektiven Ernicht machbar. Sicher vielen rationalbetontemanchmal gar unrefleborniert, wenn es sich Leistungstransparenz auch selbstschädigendmancedarstellungen kAnlass zur Optimierunfür die Eigenwerbungwichtig, dabei weiterhrauszustellen, in einemlich im Dialog mit deDenn deren Stärken (zneralisierte Erkenntniswo die des NLP (wie Einzelnen) beginnen. diesen Richtungen schsichts der boomenden Hren das N in NLP nochsonsten würden wir nodiversen Psychorichtunin einen Topf geworfensicht von Bandler und Glich abgrenzen (woll[t]

Soweit mein kleines Pcher Ansatzpunkte. Wefür die Umsetzung so adie Akteure der Außendund zur Praxis beibehagemeinsamen Betrachmir: Dieser Aufwand gerade der auch wirtscches und Trainer deutlschon ein immenses Adung an alle NLPler, mReflexion auf das eigwagen, wäre deshalb mNLP-Botschaftern eineihrem Amt schon alleinerlebnisbetont zu vermPressestelle unterschegibt es solche Botschaoder war meines Wissvon den Erfahrungen würde mich freuen, mDiskussion mitangesto

Kommentare und [email protected]

NLP-PRAXIS NLP revisited

NLP (die im Falle eines positiven Ur-teils der Allgemeinheit natürlich auchden Ruf der Methode nährt).

Zum Schluss noch ein Punkt mit be-sonderer Relevanz für eine zukunfts-fähige Weiterentwicklung des NLPaus den Kinderschuhen heraus: NLPist interdisziplinär von Psychothera-pie bis Business-Strategie gut einsetz-bar. Damit ist es (eine Verdinglichung,ich weiß) als System auch anfällig fürdas Drama des begabten Kindes: Umerfolgreich eine wirtschaftliche undidentitätsstärkende Nische zu beset-zen, muss es das Talent der Vielseitig-keit und des potenziell systemischen,weil grenzübergreifenden Betrach-tens als erkennbare Qualität nachaußen darstellen, während die Vielsei-tigkeit zugleich so pointiert präsen-tiert werden sollte, dass der Eindruckvon Expertise vorherrscht – statt dervon Beliebigkeit und diffuser Eig-nung. Dazu gehört der Spagat, das ei-gene breite Spektrum einerseits alsGarant für vielseitige, auf unter-schiedlichste Fragestellungen zu-schneidbare Anwendbarkeit und mit-hin Effektivität zu verkaufen, und an-dererseits den jeweiligen Klienten zupacen, indem man ihn möglichst nurmit den Informationen versorgt, diefür ihn persönlich von Belang sind. Esmag ja sein, dass einige Manager dasLabel Coaching auch nutzen, um ver-deckt von der (psycho-)therapeuti-schen Kompetenz des NLP zu profitie-ren. Dieser Mehrwert sollte aber m.E.nicht als Legitimierung herhalten, umeingefleischte Gepflogenheiten dieserKlientel zu enttäuschen. Für die Ziele-arbeit im Business-Kontext heißt das:kein Plan ohne einen Plan B – und so-mit auch nicht ohne Kriterien, die mirsignalisieren, wann es Zeit für eineKursveränderung ist. Ich kenne aller-dings keine verbreitete NLP-Zielear-beit, die das erfüllt. Dabei ist es ausmeiner Sicht ein leichtes, z.B. die Zeit-progression mit einigen der gängigenMulti-Szenarien-Tools der Business-Planung (wie etwa dem Decision Tree)zu kombinieren.

Eine akademischeDiskussionskultur

Soviel zu Beispielen, wo und wie ichein Vertiefungspotenzial sehe, und wa-rum ich seine Ausschöpfung als drin-gend notwendig erachte. Jetzt könntenatürlich mancher Leser sagen: „Dannmach’s doch selber so.“ Meine lapida-re Antwort wäre dann: „Mach ich jaschon.“ Denn das ist nicht der Punkt,um den es mir geht. Ich bin klar beken-nender NLPler (und einiges mehr) undgerade deshalb kritisch, weil mir etwasam Erhalt des NLP als eigenständigemKonzept liegt.

Für mich grenzen Unterlassungen derArt des letzten Beispiels aus den ange-führten Gründen an selbstverletzendesVerhalten des Systems NLP. Ansatz-punkte für eine selbststärkende Weiter-entwicklung gibt es für meine Begriffeauch sonst en masse: Das schongestreifte Thema Verneinungen etwabietet weit mehr Aspekte als die gängi-ge platte Regel, dass man sie stets zumeiden hat. (Was ja letztlich auch dasMetaprogramm weg von diskreditierenwürde.) Auch die logischen Ebenenund ihre Wirksamkeit im Alignmentbieten noch umfangreiche Geheimnis-se. Interessant ist zum Beispiel, warumdieses Format so oft ausrichtend, jasogar spiritualisierend wirkt, wo zweider sechs Ebenen bei näherer Betrach-tung Sonderstellungen einnehmen, diedas Format „eigentlich“ einer ausrich-tenden Homogenität berauben müs-sten. Denn zum einen ist die Kontexte-bene eine, die nicht in der Einflussho-heit des Klienten liegt, zum anderengehört die Zugehörigkeitsebene imGrunde nicht zum Individualsystemdes Klienten, sondern zum (in derRekursion) nächsthöheren System wieetwa dem Familienverbund, dessenMitglied der Klient ist.

Damit solche Qualitätsvertiefungenwie eben angeführt Ausdruck einerGesamthaltung des NLP werden undnicht nur Qualitätsmerkmale einzel-ner Akteure bleiben, ist es für michunabdingbar, dass in der NLP-Ge-

meinde so etwas wie eine akademi-sche Diskussionskultur entsteht undgedeiht. Eine Diskussionskultur, dieauch Selbstkritik und Leistungsbe-wusstsein fördert, geleitet vielleichtvon einem abgewandelten Zitat vonSteve de Shazer: Wir sollten wissenwollen, was besser ist, auch wenn wirnicht wissen können, was richtig ist.Natürlich sollte diese Diskussionskul-tur keine Elfenbeinturmattitüden anden Tag legen, sondern möglichst breitgelebt werden, damit sie kein Selbst-zweck wird, sondern das Ziel erfüllt,das NLP zu stärken. Mir ist klar, dassdiese Forderung wohl nicht sofort vonallen NLPlern wohlwollend ange-nommen werden könnte, weil dadurchdem jetzigen NLP möglicherweiseetwas der Kuschelfaktor genommenwird. Allerdings sind auch die bestenBeziehungen nicht per se heilend oderlösend, sondern nur die Basis dafür.Und für ein seriöses Image, das auchdas Business paced, ist es für michschlicht ratsam, NLP von jedem Ver-dacht zu befreien, es sei vor allemsozial sanktioniertes Tratschen. Ichbetone nochmals, dass das NLP essich in meinen Augen nicht leistenkann, auf die Business-Seite zu ver-zichten, weil es der Methode sonst anwichtigen Praxisbelegen für seineVielseitigkeit fehlt. Und eben die isteines der Alleinstellungsmerkmale,die im Sinne von Stafford Beer zur ei-genständigen Existenz eines Systemsberechtigen und qualifizieren.

Mehr Leistungstransparenz

Womit ich bei den Rahmenbedingun-gen wäre: Neben einer rein inhaltli-chen Vertiefung bedarf es ganz imSinne der eingangs zitierten systemi-schen Grundregeln von Matthias Var-ga von Kibéd parallel einer deutlichenAbgrenzung gegenüber dem oder denMuttersystem(en) und dem Kontextdes NLP, um als eigenständiges We-sen zu überleben. Wo ich mir nachinnen eine Stärkung der kognitivenAspekte wünschen würde, wäre mir,wie auch schon gesagt, nach außen

50 Kommunikation & Seminar 1/2006

KuS-01-2006 09.02.2006 14:37 Uhr Seite 50

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eine kontinuierliche und strategisch vorangetriebene Dar-stellung der Interdisziplinarität wichtig. Dazu gehört aberauch, dass man sich einer Performancemessung nicht mitdem Argument verweigern sollte, NLP würde sich nun malmit dem subjektiven Erleben befassen, da seien Messungennicht machbar. Sicher ist das Streben nach Messbarkeit invielen rationalbetonten Schulen oft widersinnig odermanchmal gar unreflektiert. Das System NLP wäre aberborniert, wenn es sich aus diesem Grund nicht selber umLeistungstransparenz bemühen würde – und wiederumauch selbstschädigend durch Unterlassung, denn Perfor-mancedarstellungen können bei schlechten ErgebnissenAnlass zur Optimierung werden und bei guten Ergebnissenfür die Eigenwerbung genutzt werden. Natürlich ist eswichtig, dabei weiterhin den subjektivischen Ansatz he-rauszustellen, in einem Falle sogar ganz besonders: näm-lich im Dialog mit der Hirnforschung und der Medizin.Denn deren Stärken (z.B. für möglichst alle Menschen ge-neralisierte Erkenntnisse) haben genau dort ihre Grenzen,wo die des NLP (wie die subjektive Wirksamkeit für denEinzelnen) beginnen. Zudem scheint mir ein Dialog mitdiesen Richtungen schon deshalb notwendig, um ange-sichts der boomenden Hirnforschung auch in ein paar Jah-ren das N in NLP noch kongruent vertreten zu können. An-sonsten würden wir noch stärker als bisher irgendwann mitdiversen Psychorichtungen und ihrem Hang zur Deutungin einen Topf geworfen, von dem wir uns ja auch in der Ab-sicht von Bandler und Grinder mit dem N für Neuro eigent-lich abgrenzen (woll[t]en).

Soweit mein kleines Plädoyer und die Vorstellung mögli-cher Ansatzpunkte. Wenn ich mir den impliziten Aufwandfür die Umsetzung so ansehe und mir dabei wünsche, dassdie Akteure der Außendarstellung den Konktakt nach innenund zur Praxis beibehalten, damit Innen und Außen in dergemeinsamen Betrachtung gut kongruent sind, schwantmir: Dieser Aufwand würde vermutlich die Kapazitätengerade der auch wirtschaftlich erfolgreichen NLPler, Coa-ches und Trainer deutlich überfordern. Diese haben oft ehschon ein immenses Arbeitspensum. Neben einer Einla-dung an alle NLPler, mehr Leistungsfokus und kognitiveReflexion auf das eigene beziehungsorientierte Tun zuwagen, wäre deshalb möglicherweise die Installation vonNLP-Botschaftern eine gute Sache. Diese würden sich inihrem Amt schon allein aufgrund der Notwendigkeit, NLPerlebnisbetont zu vermitteln, stark von der Funktion einerPressestelle unterscheiden. In anderen NLP-Verbändengibt es solche Botschafter bereits, Robert Mc Donald istoder war meines Wissens so einer. Vielleicht wäre es gutvon den Erfahrungen dieser Verbände zu profitieren. Eswürde mich freuen, mit diesen Gedanken eine fruchtbareDiskussion mitangestoßen zu haben.

Kommentare und Anregungen sind erwünscht: [email protected]

1/2006 Kommunikation & Seminar 51

Jochen Scheel, Jahrgang 1960, lebt in Köln.

Strategischer Kommunikationsberater, Mo-

derator und Entscheidungscoach für Unter-

nehmen, Teams und Einzelpersonen. Studi-

um der Medizin, NLP-Master (DVNLP). Seit

10 Jahren in der zielorientierten Kommuni-

kation tätig, zunächst im Fachjournalismus,

dann in der Unternehmenskommunikation.

[email protected]

KuS-01-2006 09.02.2006 14:37 Uhr Seite 51

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KONGRESSE 1. NLP-Weltkongress

52 Kommunikation & Seminar 1/2006

der im Rahmen der IN-Mitgliedschaft mit allemöglicht.

Wir sehen diesen KonTreffpunkt für den iAustausch von Ideen,neuen NLP-Formaten ten Trainern, aber ebenrum, auf dem NeulingeCharisma und Wissen nern erleben können, dben, dass die einzige durch Herz und Geist planen ein wundervoDinner voller Magie, und „etwas anderem“spannung und Genuss feld, das alle Sinne mitmationen, Inspiration uerfüllen wird und mit dGemeinschaft, die kekungen von Alter, Glabe, Religion oder Sprainterkulturelles NLP-Wmitten von Europa.

Weitere Informationeüber die Graves-Leveund FAQs zum Kongrwww.nlp-institutes.neFAQ_d.html#1.1

Dies ist nicht die normale Artlangweiliger Kongress, auf dem

Sie Ihren Schlaf nachholen könnenoder dessen häufigster Satz „Kenneich alles schon, nichts Neues“ ist.Dies ist etwas ganz Besonderes – dieInternational Association of NLPInstitutes (IN) hat ein Ereignis auf dieBeine gestellt, das sehr wahrschein-lich die Ausrichtung des NLP in derZukunft verändern wird. Das Modellvon Claire Graves läuft wie ein roterFaden durch das gesamte Programm,dessen Gestaltung sogar Anfängernein tiefes Verständnis der Verbindungzwischen Spiral Dynamics und NLPermöglicht. Ein Kongress mit prakti-scher Orientierung, auf dem alle sen-sorischen Kanäle stimuliert und zwi-schen den einzelnen Präsentationen

durch inspirierende Phasen geleitetwerden: So wird das Erleben vonNLP und den Graves Levels sowohlbewusst wie auch unterbewusst ver-ständlich gemacht.

Hinter diesem Kongress steht eineVision, die sich der Entfaltung derMenschheit und der Entwicklung desmenschlichen Lebenspotenzials durchNLP und die Graves Level verschrie-ben hat. Seit 5 Jahren hat die IN Kam-pagnen gegen beschleunigtes Lernenund teure NLP-Trainings geführt, weilsie hohe Ausbildungsstandards undEthik in der NLP-Trainer- und -Thera-peutengemeinschaft für weitaus wich-tiger hält als Geld und Ruhm. Daswird sichtbar in der Auswahl der KeySpeakers – NLP Master-Trainer aus

10 Ländern einschließlich Saudi-Ara-bien, die NLP-Modelle in neue Rich-tungen weiterentwickeln. Sie werdenhier keinen Handlungsreisenden inSachen NLP begegnen, die Ihnen diegleichen alten Geschichten und Meta-phern erzählen, sondern einer An-sammlung von NLP-Experten, diedas NLP in neue Gebiete hineintra-gen, in denen Integrität, Respekt undder Mut, eingefahrene Wege zu ver-lassen, die stärkste Motivation sind –statt Dollars und Cents.

Für die IN ist der 1. NLP-Weltkon-gress eine Möglichkeit, der Öffent-lichkeit die veränderten Sichtweisenund Ziele des NLP in der Welt vorzu-stellen. Uns ist bekannt, dass diesedrei Buchstaben immer noch einennegativen Beiklang haben – ob alsSekte oder neues Multilevel-Marke-ting abgestempelt oder kommentiertmit: „Alles, was schnell geht, hältnicht lange vor.“ Wir wollen, dass derBegriff NLP für etwas Besonderessteht, das auf der Basis seiner Idealeund Ethik eine Zukunft als anerkann-tes Kommunikations- und Therapie-modell hat. Um unseren Traum undunsere Vision weiterzubringen, hatdie IN beschlossen, ihre Pforten jetztnicht nur für Trainingsinstitute, son-dern für alle NLP-Stufen zu öffnen.So wird weltweit jedem NLP-Anwen-

Ein ganz anderer NLP-Kongress

Der 1. NLP-Weltkongress in Berlin

von Ray Wilkins

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der im Rahmen der IN-Standards eineMitgliedschaft mit allen Vorzügen er-möglicht.

Wir sehen diesen Kongress als einenTreffpunkt für den internationalenAustausch von Ideen, Visionen undneuen NLP-Formaten unter bekann-ten Trainern, aber ebenso als ein Fo-rum, auf dem Neulinge das besondereCharisma und Wissen von NLP-Trai-nern erleben können, die daran glau-ben, dass die einzige Art zu führendurch Herz und Geist geschieht. Wirplanen ein wundervolles Kongress-Dinner voller Magie, Verzauberungund „etwas anderem“. Zeit für Ent-spannung und Genuss in einem Um-feld, das alle Sinne mit Farben, Infor-mationen, Inspiration und Emotionenerfüllen wird und mit dem Geist einerGemeinschaft, die keine Beschrän-kungen von Alter, Glauben, Hautfar-be, Religion oder Sprache kennt: eininterkulturelles NLP-Woodstock in-mitten von Europa.

Weitere Informationen über die Graves-Levels und FAQs zum Kongress:www.nlp-institutes.net/FAQ_d.html#1.1

Graves erschuf in den 50er Jahren,aufbauend auf der Bedürfnispyrami-de von A. Maslow, ein Entwick-lungsmodell der Menschheit, ausge-hend von einem sich ständig weiter-entwickelnden Potenzial. Dieses Mo-dell der Graves-Stufen impliziert,dass Entwicklung nie aufhört undim Verlauf der Menschheitsentwick-lung neue Stufen entstehen, dienicht vorhergesehen werden können.Die Graves-Stufen beinhalten Wert-systeme, die handlungsleitend sindfür den Umgang mit sich dauerhaft

verändernden Lebensbedingungen.Jede der bislang 8 Graves-Stufensteht für einen zentralen Wert, derdas Denken, Handeln und Fühlenauf der jeweiligen Stufe bestimmt.

Die Graves-Stufen sind ein Diagno-seinstrument, das ermöglicht, zügigzu erkennen, aus welcher Perspekti-ve – analog zur Entwicklungsstufe,Staaten, Kulturen und Organisatio-nen – Menschen ihr Leben bewälti-gen, wie sie auf Anforderungen rea-gieren und mit Problemen umgehen.

1/2006 Kommunikation & Seminar 53

Ein Blick auf die Welt mit den Augen von Claire Graves

von Nandana Nielsen

Ilustrationen: Gerhard Doerner, www.gerharddoerner.de

KuS-01-2006 09.02.2006 14:37 Uhr Seite 53

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KONGRESSE 1. NLP-Weltkongress

Wir alle sind Pilger auf den Stufenvon Graves. Eine Stufe ist kein Merk-mal von Identität, sondern bestim-mend für das nach außen sichtbareVerhalten. Wir durchwandern dieseStufen, die unseren inneren Entwick-lungsprozess ausdrücken und bleibenauf jeder Stufe so lange, wie der siebestimmende Wert in unser Lebenpasst. Wird dieser Wert zu eng und istein Bedürfnis nach Weiterentwick-lung vorhanden, schreiten wir zurnächsten Stufe. Die Hierarchie derStufen befindet sich in unserem Inne-

Die Heilung ist das Fundament, umdie einzelnen Stufen zu integrieren,vor Regression geschützt zu sein undsich konstruktiv den Lebensereignis-sen zu stellen, die es erforderlich ma-chen, die Themen unterschiedlichster

Stufen zu bewältigen. Hierin liegt dasPotenzial des Diagnoseinstrumentsvon Claire Graves für Trainer, Bera-ter, Führungskräfte und Coaches, umMenschen und Organisationen in ihrerEntwicklung zu unterstützen.

1. NLP-Weltkongress26. – 28. Mai 2006 • Berlin-PotsdamOrganisation: International Association of NLP InstitutesAnmeldung und Information: www.NLP-Institutes.net

ren. Die Stufen werden nicht lineardurchwandert – je nach Lebensereig-nissen können wir uns vor oder zu-rück bewegen, je nachdem, welcherWert angemessen für auftretende He-rausforderungen ist. Für eine kontinu-ierliche Entfaltung des Potenzials istes erforderlich, die einzelnen Stufenzu heilen, bevor man sie verlässt. Dasist so zu verstehen, dass der dominie-rende Wert der Stufe neue Erfüllungs-kriterien erhält, sich vom Mangelzum Sein transformiert. In Metapro-grammen beschrieben würde dies hei-

ßen: Das Handeln auf der Stufe ver-wandelt sich vom „weg von“ zum „hinzu“.

Dies ist der entscheidende Schritt fürEntwicklung – einen Wert nicht alsSchutz zu bewahren, sondern ihn alsEntfaltung von Potenzial zu nutzen.In einer sehr verkürzten Form kanndies an dem Selbstausdruck der ersten6 Stufen (1st Tier) und dem auf derStufe zu eroberndem Potenzial dermöglichen Heilung so dargestelltwerden:

54 Kommunikation & Seminar 1/2006

Stufe Selbstausdruck Werte Heilung

Beige Ich überlebe Überleben.Vermeidung von Bedrohung und Angst

Körperbewusstsein,Gesundheitsorientierung.

Violett Wir sind sicherZugehörigkeit. Rituale, Bewältigung derNaturbedrohung, Schuld

Umweltbewusstsein, versöhnt sein mit den Älteren.

Rot Ich herrsche Macht, Lust.rücksichtslos, egomanisch

Lebenslust, Energie, starker emotionaler Selbstausdruck.

Blau Wir sind gesichert Ordnung, Stabilität. Verzicht auf Veränderung

Selbststeuerung, Verantwortung, sinnvolle Disziplin.

Orange Ich verbessere mich

Unabhängigkeit, Erfahrung, Erfolg.Individuell, selbstbezogen.

Anerkennung der Verbundenheit mitanderen, Streben nach gesellschaft-lichem Wohlstand.

Grün Wir sind Gemeinschaft, Vertrauen, Innensicht. Alle sind gleich.

Gleichwertigkeit und Anerkennung vonUnterschieden. Integratives Handeln.

Ray Wilkins FRSA, NLP-Lehrtrainer DVNLP, Lehrcoach, Heilpraktiker, IN-Mitglied und Mitglied im Organisationsteam für den 1. NLP-Weltkongress, Begründer des NLP-Health-Practitioner Programms. www.ehmswilkins.com

Nandana Nielsen, Lehrtrainerin, Lehrcoach NLP & Coaching Institut Berlin, Mitglied im Organisationsteam 1. NLP-Weltkongress.

www.nlp-nielsen.de

KuS-01-2006 09.02.2006 14:38 Uhr Seite 54

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Innerhalb von nur vier Jahren seit Gründung des Dachver-bandes der Weiterbildungsorganisationen e.V. entwickeltesich der DVWO zu einem bedeutenden Mitgestalter desdeutschen und des europäischen Weiterbildungsmarktes.

Zwei Ereignisse der letzten Wochen des Jahres 2005 run-den die positive Bilanz der DVWO-Arbeit im Jahr 2005 ab:

1. DVWO ist Projektpartner bei der Gestaltung des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQF)

Der DVWO ist Projektpartner bei der Gestaltung des Euro-päischen Qualifikationsrahmens (EQF). Auf deutscherEbene arbeitet er dabei zusammen mit dem BIBB (Bundes-institut für Berufsbildung), auf europäischer Ebene mit derCedefop (European Centre for the Development of Voca-tional Training/Thessaloniki).

Kurz vor Jahresende wurde der europäische Trainerver-band ETDF (European Training and Development Federa-tion) zur diesjährigen Jahrestagung der Cedefop eingela-den. Der ETDF – in dessen zwölf Verbänden rund 120.000Mitglieder europaweit organisiert sind – wird damit als Re-präsentant der europäischen freien Trainer und Weiterbild-ner in die Entwicklung des Europäischen Qualifikations-rahmens einbezogen.

Der DVWO wirkt als nationale Vertretung der Weiterbildnerin Deutschland im ETDF an dieser europäischen Gesamt-aufgabe mit. Als Präsidentin des DVWO und des ETDF ko-ordiniert und leitet Renate Richter dabei diesen Prozess aufdeutscher und europäischer Ebene.

2. Berufung des Leiters der DVWO-FachkommissionQualität in Fachbeirat der Stiftung Warentest

Das zweite wichtige Ereignis im Dezember 2005 für dieArbeit des DVWO war die projektbezogene Berufung desLeiters der DVWO-Fachkommission Qualität, Dipl.-Ing.Dipl.päd. Michael Steig in den Fachbeirat „Train-the-Trai-ner Seminare“ der Stiftung Warentest. Sein Expertenratwar gefragt anlässlich einer Untersuchung der Stiftung Wa-rentest, deren Ergebnisse Mitte des Jahres 2006 veröffent-licht werden sollen.

Dies sind nur zwei aktuelle Beispiele der DVWO-Erfolgedes Jahres 2005 in der Mitgestaltung des deutschen und eu-ropäischen Weiterbildungsmarktes. Renate Richter, Präsi-dentin des DVWO, zur Arbeit im deutschen Weiterbil-dungsmarkt: „Nicht unerwähnt lassen will ich die kontinu-ierliche und anregende Projektarbeit und Arbeitsgespräche

im DIE Deutsches Institut für Erwachsenenbildung. DasDIE bietet ein hervorragendes und praxisorientiertes Fo-rum für den Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeitder großen Weiterbildungsorganisationen im Bereich derProfessionalisierung.“

Im letzten Jahr konnte ein wichtiges Projekt abgeschlossenwerden: die Erarbeitung eines DVWO eigenen, ISO-basier-ten und zertifizierbaren Qualitätsmodells. In den Diskus-sionsphasen mit der bildungspolitischen Öffentlichkeit wur-de die innovative Entwicklung mit Expertenlob bedacht.Renate Richter: „Mit der Fertigstellung des DVWO-Qua-litätsmodells im Jahr 2005 haben die DVWO-Mitgliedsver-bände die Berufsgrundlage und Akzeptanz der freiberuflichtätigen und in diesen Verbänden organisierten Trainer/Wei-terbildner nachhaltig gesichert.“

In 2006 wird es nun möglich sein, sich nach dem DVWO-Qualitätsmodell zertifizieren zu lassen. Renate RichterPräsidentin DVWO – Dachverband der Weiterbildungsorganisationen e.V.Präsidentin ETDF – European Training and Development Federationwww.dvwo.dewww.etdf-fefd.orgKontakt: [email protected]

Positionspapier des QRC (Qualitätsring Coaching)

Leitthema: Konkurrenz oder Kooperation der Coachingverbände?

Unterschiede und Gemeinsamkeiten nach innen klar stel-len. In der Schnittmenge gemeinsam nach außen wirken.Ansonsten Würdigung der Unterschiede.

1. Coaching-Begriff

• Klärung/Regulierung des Coaching-Begriffs Auftragsgebundene ziel, handlungs- und erfolgsorien-tierte* psychologische Veränderungsarbeit in einerZwei- oder Mehrpersonen-Beziehung. Meist handelt essich um Prozessberatung, die durch ein persönliches oderberufliches Thema / Anliegen initiiert wird.

1/2006 Kommunikation & Seminar 55

DVWO als Berater und Mitgestalter auf nationaler und europäischer Ebene gefragt

Vorbereitung des 2. Gipfeltreffensder deutschen Coaching-Verbände im April 2006

KuS-01-2006 09.02.2006 14:38 Uhr Seite 55

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NEWS & VERBÄNDE

• Verhältnis von Coaching und Supervision Fließende Grenzen. Wir sehen im QRC keinen Bedarfeiner definitorischen Abgrenzung durch unseren Ver-band. Tendenziell geht es in der Supervision eher um dieReflexion des Handelns, weniger um „Erfolg“ oder klarumrissene Zielerreichung. Häufiger Teamberatung, häu-figer im Non-Profit- oder „sozialen“ Bereich.

2. Marktgestaltung durch Verbände (Wunsch, Vorstellung)

• Gestaltung des Marktes Freier und transparenter Markt, der eher durch Nach-frager (Klienten, Wirtschaft, Bedürfnisse...) und Anbieter(Praktiker, Marketing, USP…) bestimmt werden sollte.Verbände und Presse setzen zwar Trends und geben gro-be Definitionen, mögliche neue Inhalte und andere geis-tige Konstrukte vor – sollten aber den freien Markt (auchder Vorstellungen und Begrifflichkeiten) nicht zu sehreingrenzen.

• Sicht der Verbände: Markt und Marktentwicklung Starke zunehmende Tendenz von Work-Life-Themen, Ge-nerationenproblemen, Werten, Sinn, Ethik, Lebensgesamt-konzepte u.ä. Daneben bleiben die klassischen Themenwie Führungseffektivität, Performance, Erfolg, Karriere,„Arbeitsoptimierung“ auch gefragt. Preisbänder/Preisgestaltung [Coaching in Profit-Unternehmen:] Berufsanfänger: 95-130 €/h; erfahrene Coaches mit Feld-,Lebens- und Berufserfahrung: 130-180 €/h; „prominen-te“ Coaches (mit „Namen“) mit Feld-, Lebens- und Be-rufserfahrung über 180 €/h. Je zzgl. MwSt. / Reisekostenpauschale (Stand: 2005).

3. Politisches Coaching-Umfeld (Ziele des Verbandes)

• Nationale und internationale Entwicklung Kundeninformation und -schutz (bedeutet auch: Metho-den, Werteorientierung, Vernetzung, Preise, beruflicheBiografie u.ä. offen legen). Den gesamten psycho-sozia-len Beratungs-Markt (Coaching, Supervision, Seelsor-ge, psychologische Beratung, Ehe- und Familienbera-tung...) frei halten von staatlicher Reglementierung, Bü-rokratie und institutionellen Bemühungen anbieterorien-tierter Behinderungsmacht (Ausbilder und die hinter ih-nen stehenden Verbände sollten nicht eigennützige Reg-lementierungen durchsetzen).

• Lobbying• Sondierungsgespräche mit anderen „nicht-psychothera-

peutischen“ und auch psychotherapeutischen Beratungs-verbänden, die sowieso schon in Arbeitsgruppen koope-rieren und einen starken Einfluss auf legislative Organehaben (Ehe, Familie, Drogen usw.). Viele dieser Verbän-de streben staatliche Reglementierungen an.

Gemeinsame Position mit jenen Verbänden beziehen, diekeine staatlichen Reglementierungen anstreben (Supervi-sion u.a.).

4. Coach-Profile (angestrebt)

• Kernkompetenzen eines Coachs • Methodenkompetenz (psychologisch, verbale und Hand-

lungs-Intervention u.ä.), auftragsorientierte Feldkompe-tenz, Fähigkeit zur Selbstreflexion (erworben durchSelbsterfahrung, Supervision, Intervision).

• Berufsbild (?) Coaching ist eine Tätigkeit und kein institutionell regle-mentierter Beruf (mit verbindlichem Ausbildungskanonoder staatlicher Anerkennung als „Beruf“).

• SelbstverständnisKlientenzentrierte, ziel- und erfolgsorientierte Arbeit(überprüfbar! Evaluation), umfassende ethische Richtli-nien (Werte, Standesordnung), kontinuierliche Fort- undWeiterbildung, Coaches lassen sich kollegial hinterfragen(kontinuierliche Intervision)

5. Standards zu …

• Zertifizierung/Qualitätssicherung(Optimierung/Exklusion)Zertifizierungszulassung:˝ Minimum 150 Zeitstunden erfolgreiches Methoden-

training in Präsenzform. ˝ Mindestens 50 Zeitstunden Selbsterfahrung, vor-

zugsweise als interaktionelle Selbsterfahrung in einerGruppe.

˝ Pflichtlektüre von ca. 2000 Seiten (Literaturempfehlung auf www.QR-Coaching.de; oder vergleichbarer schriftlicher Wissenserwerb).

˝ Schriftliche Überprüfungen (z.B. Hausarbeiten, Klausuren, Diskussion, Fallbesprechungen).

˝ Eigenverantwortliches Coaching von mindestens50 Stunden unter Supervision (Verhältnis Coaching/Supervision von 4:1).

Zertifizierung: Praktische Prüfung(Vortrag, Fachgespräch, Live-Coaching-Demonstration).

• Code of ethics (Modelle) www.QR-Coaching.de/standesordnung.htm (Ethikverpflichtungen)

Formuliert auf der Vorstandssitzung des Qualitätsrings Coaching vom 22.12.05.Weitere Informationen: www.QR-Coaching.de

56 Kommunikation & Seminar 1/2006

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Beim 2. Bielefelder Coaching-Tag am 20. Mai 2006 sollenverschiedene Facetten und Instrumente des Coachings vor-gestellt werden. Professionelle Coaches und solche, die eswerden wollen, können sich über Ansätze und Technikeninformieren und darüber ins Gespräch kommen. Alle Inte-ressierten sind ebenfalls herzlich eingeladen, die große Pa-lette der Möglichkeiten im Coaching kennen zu lernen.

Auszug aus dem Programm• Gesellschaftliche Megatrends und was sie für

Coaches bedeuten (Dr. Helen Knauf & Dipl. Päd. Heidrun Vössing)

• Körperorientiertes Coaching mit der movere®-Methode(Ellen Linne)

• Schritt für Schritt zum Text – Schreib-Coaching (Dr. Ingrid Furchner)

• Der Gesundheitsbeschleuniger – mentale Unterstützungbei Genesungsprozessen (Heike Küst)

• Lampenfieber ade! – Auftritts-Coaching mit derwingwave®-Methode (Heidrun Vössing)

• Coaching im Sport (Heike Küst & Thomas Köhler)• Coaching mit dem DISG – Profil (Dr. Helen Knauf)

Termin: 20. Mai 2006, 10.00 bis 17.00 UhrOrt: Hotel Lindenhof,Quellenhofweg 125, 33617 Bielefeld

Weitere Informationen unter www.coachingtag.de

1/2006 Kommunikation & Seminar 57

2. Bielefelder Coaching-Tag: Informationen, Vorträge, Live-Coaching

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LEBEN & LERNENRechnen lernen

PO

S58 Kommunikation & Seminar 1/2006

Alexander MariaFaßbender

A. M. Faßbender arbeitet seit Jahren bei Fairitymit selbstständigen Trainern und Coaches mit vielfältiger Erfahrung im eigenen Unter-nehmen zusammen.Die gemeinsame Arbeit hat zum Ziel, effiziente,anwendbare und effektive Tools zu vermitteln,die die Selbstständigkeit der TN/Coachessicherstellt.

Arbeitsschwerpunkte:• Business Coaching • Wirtschaftsmediation • TeamCoaching • Consulting

Specials:• wingwave®-Training• Body-Voice-Performance©

• Systemische Coaching Ausbildung• NLP Ausbildungen • Active Training Tools©

Hamburg • Köln • München • Linz (A)Postfach 1345 • 53760 Hennef

Telefon: 0180-313 013 34www.fairity.de • [email protected]

Katja Dyckhoff Thomas

Westerhausen

Inhaber des Trainings- und Lehrinstitutes „POWER RESEARCH SEMINARE“. Wir entwickeln seit 15 Jahren pragmatische,alltagsnahe Konzepte für NLP, Stimm- undKörpersprachetraining, Systemische Arbeit,Selbstmanagement und Coaching. Wir sindDVNLP- und ECA-Lehrtrainer und -Coachesund Buchautoren.

Weitere Ausbildungen: Psychotherapie (HPG), Harvard Business Modell, Provokative Therapie, TA, Schauspiel,Kurzzeittherapie

Arbeitsschwerpunkte:• Alle NLP-, Systemische-, Coaching,

Stimm- und Körperspracheausbildungen(Deutschland und Kanarische Inseln)

• Business Trainings und Coaching• Organisationsberatung „Human Ressources“

POWER RESEARCH SEMINAREHeidebergenstraße 21 D-53229 Bonn

Fon: 0228-948 04 99 • Fax: 0228-48 18 31www.power-research-seminare.cominfo@power-research-seminare.com

TRAINER Portraits

Anita von Hertel

Jahrgang 1960Wirtschaftsmediatorin, Mediationstrainerin,Dozentin für Konfliktmanagement

Ausbildungen:Rechtsanwältin, Trainerin, NLP-Coach,Gruppendynamik, Supervision, Mediation(Lindner, Stahl, Dilts, Chang-Yun-Ta ...) inEuropa, USA und China

Arbeitsschwerpunkte:• Mediation (auch Viel-Parteien-Mediation)• Mediationstrainings (zum Co-Mediator

und Mediator)• mediative Team-Trainings• Mediations-Vorträge, die mehr sind als

Vorträge

Akademie von HertelRolfinckstraße 12 aD-22391 Hamburg

Tel.: 040-536 79 11 • mobil 0177-536 79 11Fax: 040-536 79 90

[email protected]

Sabine Klenke

NLP-Lehrtrainerin, DVNLP,Lehrcoach DVNLP und ECA,Dipl. Bankbetriebswirtin (BA),Supervisorin

Qualifikationen:langjährige Managementerfahrung,NLP, Gestalttherapie, Supervision,lösungsfokussierte Kurztherapie, Systemische Strukturaufstellungen

Schwerpunkte:Führungstrainings, Coaching-Ausbildungen,NLP-Ausbildungen, Einzel- /Teamcoachings

Spezialitäten:Change- und Comeback-Coaching,Karrierecoaching für Frauen,Systeme Stellen

training, coaching, consultingAm Herzogenkamp 15 • D-28359 Bremen

Tel: 0421 [email protected] - www.silcc.de

Barbara Knuth

Jahrgang 1944DVNLP-LehrtrainerinDVNLP-Lehrcoach

Ausbildung in Gestalttherapie, Mediation, Organisationsberatung, syst. Aufstellungen

Arbeitsschwerpunkte:• NLP-Ausbildungen • Mediations- und Coachingausbildungen• Stressmanagement• Einzel- und Teamcoaching

Barbara Knuth & TeamMuseumstraße 2D-38100 Braunschweig

Tel.: 0531-34 10 20Fax: 0531-233 76 13

[email protected]

Cora Besser-Siegmund

HarrySiegmund

Wir sind Diplom-Psychologen, Psychothera-peuten, Coaches und Sachbuchautoren. Seitüber zwanzig Jahren entwickeln wir in unse-rem Institut im Herzen Hamburgs innovativepsychologische Kurzzeit-Konzepte wie MagicWords, Coach Yourself, Easy Weight undwingwave.

Arbeitsschwerpunkte:• Einzel- und Teamcoaching• NLP-Ausbildung • Coaching-Ausbildung• Ausbildung zum wingwave-Coach• wingwave-Vertiefungs-Ausbildung:

Imaginative Familienaufstellung

Mönckebergstraße 11D-20095 Hamburg

Fon: 040-3200 4936Fax: 040-3200 [email protected]

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TRAINER

KuS-01-2006 09.02.2006 14:38 Uhr Seite S58

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Dr. Björn Migge

Verheiratet, Vater. Studium Medizin und soziale Verhaltenswissenschaft. War Oberarzt und Dozent, UniSpital Zürich.

Ausbildungen: Psychotherapie, Psychiatrie, NLP, Business-Coaching, Hypnotherapie, Psychodrama, systemische Therapie…

Arbeitsschwerpunkte:Coach-Ausbildungen (22 Tage)Hypnotherapie-Seminare (5 Tage)Aufstellung und Psychodrama (5 Tage)Selbsterfahrungs-Seminare (5 Tage)Lehr- und Arbeitsbücher (Coaching)

Feedbacks: www.drmigge.de/coach-alumni.htm

Dr. Björn MiggeMarienstraße 70 • D-32427 Minden

Tel.: 0571-974-1974 Fax: [email protected] • www.drmigge.de

1/2006 Kommunikation & Seminar S59

Marion Lockert(geb. Voigt)

Ich bin Pädagogin, Trainerin, CoachDVNLP-Lehrtrainerin/LehrcoachSystemaufstellerin, Psychotherapeutin HPgeboren 1958

Ich habe gelernt z.B. bei W. Lenk, R. Dilts und R. McDonald, B. Hellinger und M. Varga v. Kibéd

Ich biete Business-Inhouse-Trainings für • Kommunikation, Führung und PersönlichkeitCoachingAusbildungen für • NLP Practitioner & Master• Coaches – und • in der Kunst syst. Aufstellungen, Aufstellungsseminare für Familien- undArbeitsbeziehungen, Kinesiologie – all dies

mit Freude, Herz und Klarheit!

Marion Lockert InstitutTraining. Coaching. Entwicklung

Hannover

Tel.: 0511 – 404 208eMail: [email protected]

www.marion-lockert-institut.de

Evelyne Maaß Karsten Ritschl

Wir sind Dipl.-Soz., Dipl.- Psych. und NLP-Lehrtrainer. Profitieren Sie von über 20 JahrenLehr-Erfahrung und unseren zahlreichen Buch-Veröffentlichungen

Unsere Spezialgebiete:Ausbildungen in NLP, zum Trainer, Coach & Teamentwickler – Lernen mit Kopf, Herz und Bauch

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Rudolf Metzner

Rudolf Metzner, seit 1994 als Consultant undManagementtrainer im Bereich Personal- undOrganisationsentwicklung tätig

Arbeitsschwerpunkte:• Training Vertrieb, Marketing• Einzel- und Teamcoaching• Strategische Positionierung • Unternehmenskommunikation

NLP-Schwerpunkte:• Business-Applikationen zur

Organisationsentwicklung undPersönlichkeitsdiagnostik

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Fon: +49 (0) 841 [email protected]

Dr. Marco Freiherrvon Münchhausen

„Trainer des Jahres 2002“„Excellence Award 2005“

Vorträge, Seminare, Key- Note- Speeches • Authentisch, begeisternd, praxisbezogen • Sachlich fundiert, unterhaltsam, kreativ • Effektiv, nachhaltig wirksam

Der Bestsellerautor („So zähmen Sie Ihreninneren Schweinehund“) und erfolgreicheUnternehmer versteht es, Visionen greifbar zumachen. Er ist einer der gefragtesten Rednerund Coaches Europas.

Ob als Key-Note-Speaker bei großen Veranstal-tungen oder im anspruchsvollen Seminarkreis:immer fasziniert er die Teilnehmer mit seinenkultivierten und gleichzeitig lebendigen, praxis-nahen Ausführungen.

Dr. Marco von Münchhausen Vorträge, Seminare, Coaching Benediktenwandstraße 26 D-81545 München

Fon: 0 89. 64 28 24 08, Fax: 0 89. 64 95 74 14 www.vonmuenchhausen.de

PORTRAITSGabriele Masthoff

Personal-Coach mit langjährigen Erfahrungenund Erfolgen in der Vertriebsleitung, Vertriebs-schulung und im Key-Account-Management

– verkauft und führt durch wirksame Inhouse-Veranstaltungen sowieoffene Seminare.

Themen-Auszug 2006• Empfehlungsmarketing• NLP-PURE&SURE• Twenty4Steps – ziel-sicher Bewerben• Akquisitions-Training• X-MAS-Coaching, zum Schluss purer Genuss

Gabriele Masthoff personal-coachingHalbe Höhe 30D-45147 Essen

Tel. 0201-95 97 97 79

Info/Reservierung unter:

[email protected] www.coaching-gateway.de

KuS-01-2006 09.02.2006 14:38 Uhr Seite S59

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S60 Kommunikation & Seminar 1/2006

Robert Reschkowski

Jahrgang 1951Kommunikationstrainer und Performance-KünstlerNLP-Lehrtrainer (DVNLP)Lehrcoach (DVNLP)wingwave®-Lehrtrainer

Spezialgebiet:• Personalentwicklung &

ganzheitliche Kommunikation • Innere Blockaden/emotionale Balance• Wege der Selbstgestaltung und

Selbstpräsentation• natürliche Rhetorik• Körpersprache und Territorialverhalten• NLP-Coach und wingwave-Ausbildungen

SYNTEGRONpersonal-performance-training

Sonderburgstr. 1AD-40545 Düsseldorf

Tel.: 0211-5 58 05 35Fax: 0211-5 59 10 37 mobil: 0172 2157477 • e-mail: [email protected] • www.syntegron.de

MartinaSchmidt-Tanger

Dipl.-Psych., Senior NLP-Trainerin, Instituts-leiterin, Pro-C-Lehrcoach, Consultant, Autorin,Lehrbeauftragte

Ausbildungen:Psychologie, Biologie, Public Relations, GD, systemische Therapie,Management und Wirtschaft

Arbeitsschwerpunkte:Ltg. Trainingsinstitut (DVNLP), firmeninterneTrainings, Vorträge, Coachingausbildung

Spezialgebiet:www.NLP-professional.deNLP-Zertifikatsausbildungenwww.ccc-professional.deCompetence.Center.CoachingAlle Leistungen im Bereich Coaching

NLP professionalEhrenfeldstraße 14D-44789 Bochum

Tel.: 0234-33 19 51Fax: 0234-33 25 81 [email protected]

TRAINER Portraits

Thies Stahl

Dipl.-Psych. DVNLP-Lehrtrainer, Mitglied der Gründungsvorstände von DVNLP und DG-NLPt

Ausbildung inGesprächspsycho-, Gestalt-, Familien- und Hypnotherapie, NLP und Systemischer Strukturaufstellungsarbeit

Spezialgebiete:Konflikt-Mediation,Process Utilities und ProzessorientierteSystemische Aufstellungsarbeit

Arbeitsschwerpunkte:Supervision, Therapie, NLP-, Coaching-, Mediations- und Aufstellungs-Ausbildungen

Thies Stahl SeminareDrosselweg 1D-25451 Quickborn

Tel.: 04106-823 81 • Fax: 01212-5125 25 274

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TRAINERMarc A. Pletzer

Marc A. Pletzer ist zertifizierter Trainer derSociety of NLP, er wurde von Dr. RichardBandler persönlich zum Trainer ausgebildet.

Arbeitsschwerpunkte:Er bietet an seiner fresh-academy NLP-Practitioner- und NLP-Master-Ausbildungennach den Regeln der Society of NLP an.

Weitere Angebote sind Kommunikationstrainings sowie fresh-up-Kurse für DVNLP-Practitioner und Master.Seine NLP-Zertifikate werden von Dr. Richard Bandler persönlich unterschrieben.

Ausführliche Unterlagen erhalten Sie gerne auf Anfrage.

Klenzestraße 7D-82327 Tutzing am Starnberger See

Tel.: 0 81 58-90 567 38 • Fax: 0 81 58-90 567 [email protected]

Alfons WalterWilma

Pokorny-vanLochem

Multilinguales Team aus erfahrenen Psycho-logen, Supervisoren und Coaches. DeutscheLizenzgeber von Metaprofilanalyse® – dieetwas andere Potentialanalyse auf Basis derMetaprogramme.

Arbeitsschwerpunkte:Unternehmensberatung: Assessments, Kultur-analysen, Brand Behaviour, jeweils mit Meta-profilanalyse®. Von der Projektplanung überdie Ist-Analyse bis zur ROI Berechnung ganz-heitlicher Interventionen. Training: Metaprofilanalyse®-Zertifizierung,Persönlichkeitsentwicklung für Sales undFührungskräfte, Teambildung und NLP-Aus-und Fortbildungen für Sales und Trainer(DVNLP zertifiziert)Coaching: für Sales, Führungskräfte undSelbstständige

In 2004: Internationaler Deutscher Trainer-preis in Bronze für die Sparte Vertrieb. Unser Kernstück: Metaprofilanalyse®.

Institut SynergieWeser Straße 37 • D-32602 Vlotho

Fon: 05733/ 963603 • www.institut-synergie.de • www.metaprofilanalyse.de

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1/2006 Kommunikation & Seminar S63

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SEMINAR

S64 Kommunikation & Seminar 1/2006

KASEMINAR Kalender

NLP-Systemcoach AusbildungIn 28 Tagen 180 Stunden

Zertifizierung Deutscher NLPCoaching Verband e.V., DVNLP

Zertifizierung nach IAG Hellinger möglich

NLP-CoachingAusbildungsinstitut KasselBreitscheidstr. 53 • D-34119 Kassel

Tel.: 0561-776417Web: www.nlp-ausbildung.de

Detlef HempelBernd IsertRolf LutterbeckLucas Derks Harald Brillund Assistenztrainer

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Thies Stahl 01.-02.04.2006Wien

€ 360,–

Wahrnehmung & Kommunikation(NLP-Practitioner)

NLP-Akademie SchweizBuckstraße 13 • CH-8422 Pfungen-Winterthur

Tel.: +41-52-315 52 52 • Fax: 315 52 53eMail: [email protected]: www.nlp.ch

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für Psychotherapeuten/Ärzte)

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Tel.: 04106-823 81Fax: 01212 5125 25 274eMail: [email protected]: www.ThiesStahl.de

Thies Stahl 28.-30.04.2006Hamburg

€ 340,–

NLP-Practitioner-Ausbildung(inkl. NLP-Basiskurs)

24 Tage

NLP Rhein-NeckarFriedrichstraße 13 •D-69469 Weinheim

Tel.: +49-6201-870697Fax: +49-6201-870697E-Mail: [email protected]: www.NLP-Rhein-Neckar.de

Dr. Sabine Marquardt(DVNLP Lehrtrainerin), N.N.

05.-07.05.200609.-11.06.200607.-09.07.200621.-23.07.200625.-27.08.200606.-08.10.200610.-12.11.200608.-10.12.2006Weinheim

€ 1.925,– inkl. MwSt.

NLP-Master-Practitioner

(Einstiegsseminar; Fortbildungspunkte für

Psychotherapeuten/Ärzte)

Thies Stahl SeminareDrosselweg 1 • D-25451 Quickborn

Tel.: 04106-823 81Fax: 01212 5125 25 274eMail: [email protected]: www.ThiesStahl.de

Thies Stahl 12.-14.05.2006Hamburg

€ 340,–

NLP-Trainer AusbildungIn 29 Tagen 180 Stunden

ZertifizierungDeutscher NLP Coaching

Verband e.V., DVNLP

NLP-CoachingAusbildungsinstitut KasselBreitscheidstr. 53 • D-34119 Kassel

Tel.: 0561-776417Web: www.nlp-ausbildung.de

Detlef HempelKlaus GrochowiakKatja DyckhoffThies Stahl Harald BrillundAssistenztrainer

Start :24.-28.05.2006Kassel

€ 2.900,–/2.600,–

NLP Neurolinguistisches Programmieren

KuS-01-2006 09.02.2006 14:38 Uhr Seite S64

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1/2006 Kommunikation & Seminar S65

KALENDERNLP-Practitioner „plus“business und klassisch

inkl. Basis-Seminar

KRÖBER KommunikationSolitudeallee 16 • D-70439 Stuttgart

Tel.: 0791-954 16 90eMail: [email protected]: www.kroeberkom.de und www.nlp-stuttgart.de

Birgid Kröber,Uli Bührle, Prof. Dietmar Kröber,Dorothea Ziesenhenne-Harr

25.-27.05.2006 (Start + Basis-Seminar)18/22 TageStuttgart

ab € 1.865,– inkl. Basis-Seminar (€ 220,–) + MwSt.

NLP und systemisches Aufstellen

NLP-Akademie SchweizBuckstraße 13 •CH-8422 Pfungen-Winterthur

Tel.: +41-52-315 52 52 • Fax: 315 52 53eMail: [email protected]: www.nlp.ch

Arpito Storms 27.-28.05.2006in Zürich

€ 300,–

NLP Master Ausbildung: NLP und kanarische Sonne

auf Lanzarote!

Power Research SeminareDyckhoff/WesterhausenHeidebergenstr. 21 • D-53229 Bonn

Tel.: 0228/9480499 • Fax: 48 18 31eMail: [email protected]: www.power-research-seminare.com

Katja Dyckhoff(DVLNP-Lehrtrainerin, HPG-Psych.-Ther.)Thomas Westerhausen (DVNLP-Lehrtrainer, HPG-Psych.-Ther.)

28.05-13.06.2006(Beginn) Lanzarote

ab € 2.350,– ohne Ü/V.

8. SommerakademieNLP-Basiskurs

NLP-Practitioner AusbildungNLP-MasterausbildungNLP-Trainerausbildung

(Module)

NLP ProfessionalM. Schmidt-TangerEhrenfeldstr. 14 • D-44789 BochumTel.: 0234-332 591Fax: 0234-332 581eMail: [email protected]: www.nlp-professional.de

Martina Schmidt-Tanger,Thies Stahl, Marita Bestvater,Dr. Jens Tomas, Claudia Maurer,Bernd Isert

19.06.-02.07.2006Münster, Landhaus Eggert

Preise je nach Veranstaltung

Hypno-Coach NLPWeiterbildung für Practitioner:

„Die Magie der Sprache“

NLP-Akademie SchweizBuckstraße 13 •CH-8422 Pfungen-Winterthur

Tel.: +41-52-315 52 52 Fax: 315 52 53eMail: [email protected]: www.nlp.ch

Arpito Storms 24.-25.06.2006 (Workshop &Ausbildungsbeginn)Zürich (CH)

€ 300,–€ 50,– Rabattmit diesem Inserat

NLP-Practitioner-Ausbildung „Sommer-Herbst-NLP“

THINK GmbHGresgen 40 • D-79669 Zell

Tel.: 07625-7636Fax: 07625-217eMail: [email protected]: www.think-seminars.com

Franz Stowasser,Dipl.-Soz., Betrw., Ind.-Kfm.,certified NLP-Trainer Societyof NLP, Int. NLP, DVNLP

14.-23.07.2006 (Teil A)

01.-08.10.2006 (Teil B)

€ 2.160,–

Sommerakademie(Practitioner, Master,

Trainertraining, Workshops)

NLP-Akademie SchweizBuckstraße 13 •CH-8422 Pfungen-Winterthur

Tel.: +41-52-315 52 52 • Fax: 315 52 53eMail: [email protected]: www.nlp.ch

Megha Baumeler, Ueli Frischknecht, Arpito Storms,Klaus Hellstern und Trainerteam

23.07.-12.08.2006Sempachersee b. Luzern(CH)

€ 2.688,–€ 50,– Rabattmit diesem Inserat

19. SOMMERCAMPUSbei VENEDIG, ITALIEN

Internationale Akademiefür NLPe, Hypnotherapie,

Kinesiologie, Mentaltraining,Aufstellungsarbeit, Mediation

Metaforum international – Akademie für Integrative Kommunikation Postfach 74 02 37 • D-13092 BerlinTel: 030-944 14 900 Fax: 030-944 14 901eMail: [email protected]: www.metaforum.com

Michael Grinder (USA), Dr. Don Beck (USA), Prof.Matthias Varga v. Kibéd, Insa Sparrer, Dr. Stephen Gilligan (USA),Bernd Isert, Dr. Gunther Schmidt u.a

24.07.-12.08.2006Abano Terme, Venetien, Italien

Gebühr: je nach Kurs

NLP Neurolinguistisches Programmieren

KuS-01-2006 09.02.2006 14:38 Uhr Seite S65

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SEMINAR

S66 Kommunikation & Seminar 1/2006

KASEMINAR Kalender

I-K-Iintellektuell – kreativ – intuitiv

Ihre etwas andere NLP-Trainer-Ausbildung, DVNLP

Wir kombinieren Business mitTherapie und Pädagogik mit

Marketing. Wie dies geht?Sie werden es sehen,

hören und erleben!

IFGPE – Institut für ganzheitlichePotenzialentfaltungDr. Susan EickenbergHausbroicher Str. 294 c •D-47877 Willich

Tel.: 02156-49 55 59eMail: [email protected]: www.ifgpe.de

Dr. Susan Eickenberg(Personalführung und -ent-wicklung, NLP-Lehrtrainerund Lehrcoach, DVNLP);

Marita Malitte(Psychotherapie (HPG),Supervisorin (DGSv), NLP-Lehrtrainer und Lehrcoach,DVNLP);

Renate Biberach(Organisationsberatung,systemischer Ansatz; NLP-Lehrtrainer, DVNLP);

Dr. Volker Eickenberg(Marketing, Vertrieb, Fach-buchautor, NLP-Lehrtrainerund Coach, DVNLP)

18.08.2006-10.11.2007insg. 24 Tage an Wochen-enden und Feiertagenin Mönchengladbach

Für Privatkunden:€ 2.825,– inkl. MwSt.Zahlung möglich in15 Monatsraten á € 165,–+ Anmeldegebühr

Für Geschäftskunden:€ 3.425,– inkl. MwSt.

Am 08.05.2006 bieten wir einen kostenlosen Informations- undKennenlernabend an.

NLP Practitioner Ausbildung mit Zusatzqualifikation

Konfliktlotse/-lotsin

AUG. 2006 – APRIL 2007(berufsbegleitend,

215 Unterrichtsstunden)

KOBI e.V./ Kommunikatives Bildungswerk Adlerstr. 83 • D-44137 Dortmund

Tel.: 0231/143123 • Fax: 163986eMail: [email protected]: www.kobi.de

Marcus Bergfelder 28.08.2006-15.04.2007Dortmund

€ 1.872,– (€ 1.720,–) (in monatl. Raten)

NLP-Practitioner-Ausbildung Dr. Alexa Mohl InstitutGifhorner Str. 29 • D-30625 Hannover

Tel.: 0511-956 24 00Fax: 0511-956 24 01eMail: [email protected]: www.alexa-mohl.de

Dr. Alexa Mohl 06.-10.09.2006

GrundkursHannover

€ 640,–

Ausbildung zum NLP-Master-Practitioner

Intensivausbildung (4 x 5 Tage)

SpectrumKommunikations TrainingStierstr. 9 • D-12159 Berlin

Tel.: 030-852 43 41Fax: 030-852 21 08eMail: [email protected]: www.nlp-spectrum.de

Dipl.-Soz. Evelyne Maaß,Dipl.-Psych. Karsten Ritschl (beide NLP Lehrtrainer)

11.-15.09.2006 (Master 1)04.-08.12.2006 (Master 2)12.-16.03.2007 (Master 3)02.-06.07.2007 (Master 4)

im Spectrum in Berlin

Investition: € 2.090,– (plus MwSt.)Ratenzahlung möglich

NLP-Kongress: Strategien für Ihren Erfolg

Jubiläumskongress 15Jahre INNTAL INSTITUTund Systemisches Seminar

mit Prof. Varga von Kibed

INNTAL INSTITUTAsternweg 10a • D-83109 Groß-karolinenfeld bei Rosenheim

Tel.: 08031-50601 • Fax: 08031-50409eMail: [email protected]: www.inntal-institut.de

Claus BlickhanDaniela BlickhanProf. Matthias Varga von Kibédund 30 weitere Referenten

30.09.-01.10.2006KongresszentrumRosenheim

ab € 99,–

NLP-Trainer, Management-Trainer

KRÖBER KommunikationSolitudeallee 16 • D-70439 Stuttgart

Tel.: 0791-954 16 90eMail: [email protected]: www.kroeberkom.de und www.nlp-stuttgart.de

Birgid Kröber, Prof. Dietmar Kröber, Dr. Holger Sobanski, Uli Bührle, Michael Grinder

Start: Herbst 200612 bis 19 TageStuttgart

€ 2.450,–/ € 3.360,–+ MwSt.

NLP Neurolinguistisches Programmieren

KuS-01-2006 09.02.2006 14:38 Uhr Seite S66

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1/2006 Kommunikation & Seminar S67

KALENDERNLP Trainer Ausbildung:

NLP und Sonne aufFuerteventura

Power Research SeminareDyckhoff/WesterhausenHeidebergenstr. 21 • D-53229 BonnTel.: 0228/9480499 • Fax: 48 18 31eMail: [email protected]: www.power-research-seminare.com

Katja Dyckhoff(DVLNP-Lehrtrainerin, HPG-Psych.-Ther.)Thomas Westerhausen (DVNLP-Lehrtrainer, HPG-Psych.-Ther.)

07.-23.10.2006(Beginn)

Fuerteventura

ab € 2.920,– ohne Ü/V.

Ausbildung zum NLP-Trainer

Intensivausbildung(3 x 5, 1 x 3 Tage und 1 x 2 Tage)

Spectrum Kommunikations TrainingStierstr. 9 • D-12159 Berlin

Tel.: 030-852 43 41 Fax: 030-852 21 08eMail: [email protected]: www.nlp-spectrum.de

Dipl.-Soz. Evelyne Maaß,Dipl.-Psych. Karsten Ritschl (beide NLP Lehrtrainer)

23.-27.10.2006 (Trainer 1)19.-23.02.2007 (Trainer 2)21.-25.05.2007 (Trainer 3)03.-05.09.2007 (Zertifizierung)13.-14.10.2007 (Zertifizierung NLP-Trainer)im Spectrum in Berlin

Investition: € 2.250,– (plus MwSt.)Ratenzahlung möglich

INTEGRATIVES COACHING

Die Verbindung von NLP,Aufstellungsarbeit, lösungsfokus-

sierter Arbeit und Systemdialog

Zert: DVNLP, ECA, ICI5 Module à 4 Tage

Metaforum international – Akademiefür Integrative Kommunikation Postfach 74 02 37 • D-13092 Berlin

Tel: 030-944 14 900Fax: 030-944 14 901eMail: [email protected]: www.metaforum.com

Roland Pickelein, Bernd Isert

ab 23.03.06Nürnberg

€ 2.100,– (keine MwSt.)

Sport-Mental-CoachAusbildung

Tempelhof-SeminareVon-der-Tann-Str. 40 •D-86159 Augsburg

Tel./Fax: 0821-514 012

eMail: [email protected]: www.nlp-tempelhof.de

Armin Binz(DVNLP-Lehrtrainer)Mentalcoach des dt.Nationalkaders Kanu-Slalom

Dr. Peter KonopkaEhem. Sportarzt dtsch.Radnationalteam

24.-26.03.2006 Modul 102.-04.06.2006 Modul 230.06.-07.07.2006 Modul 3Augsburg

Gesamt € 870,–

COACHING-AUSBILDUNG

(22 Tage) inkl. Hypno-Coaching u.Aufstellung, inkl. einwöchiger

Ausbildung in Gruppendynamikals Co-Trainer/in (vom Qualitätsring

Coaching und der AG Gruppen-dynamik und Gruppentherapie

Lippe zertifiziert)

Dr. Migge-Seminare Marienstr. 70 • D-32427 Minden

Tel. 0571-974 1974 Fax 0571-974 1976eMail: [email protected]: www.drmigge.de

Dr. med. Björn Migge und Jürgen Bock (Leiter Otto-Personal-entwicklung)

Start: 04.-08.09.2006insgesamt 22 Tage bei Hamburg

€ 2.800,– (22 Tage) + MWSt.

zzgl. Übernachtung u. Vollpension

9. Systemische neurodualeCoaching-Ausbildung

(zertifiziert nach DVNLP und ProC)

CCC ProfessionalMartina Schmidt-TangerEhrenfeldstr. 14 • D-44789 Bochum

Tel./Fax: 0234-332 581eMail: [email protected] : www.ccc-professional.de

Martina Schmidt-Tanger, Thies Stahl, Dr. Jens Tomas, Marita Bestvater (ProC-Lehrcoaches, Lehrcoaches DVNLP)

Start:10.-13.08.2006Münster/Witten

€ 5.520,– (Privattarif)€ 7.400,– (Firmentarif)

Coaching

NLP Neurolinguistisches Programmieren

KuS-01-2006 09.02.2006 14:38 Uhr Seite S67

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SEMINAR

S68 Kommunikation & Seminar 1/2006

KASEMINAR Kalender

Hypnose-Ausbildung& Hypno-Coaching

(vom Qualitätsring Coaching

zertifiziert)

2x jährlich

Dr. Migge-Seminare Marienstr. 70 • D-32427 Minden

Tel. 0571-974 1974 Fax 0571-974 1976 eMail: [email protected]: www.drmigge.de

Dr. med. Björn Migge 09.-13.10.2006 bei Detmold / Bielefeld

€ 675,– + MWSt. zzgl. Übernachtung u. Vollpension

Ausbildung zum Coach

Intensivausbildung(4 x 3 Tage)

Spectrum Kommunikations TrainingStierstr. 9 • D-12159 Berlin

Tel.: 030-852 43 41Fax: 030-852 21 08eMail: [email protected]: www.nlp-spectrum.de

Dipl.-Soz. Evelyne Maaß,Dipl.-Psych. Karsten Ritschl (beide NLP Lehrtrainer)

13.-15.11.2006 (Coach 1)26.-28.02.2007 (Coach 2)23.-25.04.2007 (Coach 3)11.-13.07.2007 (Coach 4)im Spectrum in Berlin

Investition: € 2.080,– (plus MwSt.) inkl. einem wählbarendreitägigen Spezialseminar

SystemischeStrukturaufstellungen

Thies Stahl SeminareDrosselweg 1 • D-25451 Quickborn

Tel.: 04106-823 81Fax: 01212 5125 25 274eMail: [email protected]: www.ThiesStahl.de

Thies Stahl 25./26.03.2006Hamburg

€ 340,–

SYSTEM-DIALOG

Systemische Aufstellungsarbeitund NLP mit Figuren für

Coaching und mehr

Metaforum international – Akademiefür Integrative Kommunikation Postfach 74 02 37 • D-13092 Berlin

Tel: 030-944 14 900Fax: 030-944 14 901eMail: [email protected]: www.metaforum.com

Bernd Isert 13.04.-16.04.2006Berlin

€ 430,– (zzgl. MwSt.)

Systemische Beratung –Lösungsorientierte Kompetenz

AUG. 2006 – APRIL 2007(berufsbegleitend,

162 Unterrichtsstunden)

KOBI e.V./ Kommunikatives Bildungswerk Adlerstr. 83 • D-44137 Dortmund

Tel.: 0231/143123 • Fax: 163986eMail: [email protected]: www.kobi.de

Johannes Ketteler 25.08.2006-21.04.2007Dortmund

€ 1.485,– (€ 1.332,–) (in monatl. Raten)

System-Aufstellung, Ausbildung(für Coaching und Therapie)

tiefenpsychologisch, systemisch, psychodramatisch

(vom Qualitätsring Coachingzertifiziert) 2x jährlich

Dr. Migge-Seminare Marienstr. 70 • D-32427 Minden

Tel. 0571-974 1974 Fax 0571-974 1976 eMail: [email protected]: www.drmigge.de

Dr. med. Björn Migge 06.-10.11.2006bei Detmold / Bielefeld

€ 675,– + MWSt.

zzgl. Übernachtung u. Vollpension

Coaching

Systemische Arbeit

KuS-01-2006 09.02.2006 14:38 Uhr Seite S68

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1/2006 Kommunikation & Seminar S69

KALENDEREricksonian Hypnosis THINK GmbH

Gresgen 40 • D-79669 Zell

Tel.: 07625-7636Fax: 07625-217eMail: [email protected]: www.think-seminars.com

Tom Condon 17.-19.03.2006

US$ 800,–

Energy Psychology®/EDxTM/ EFT

„Klopftechnik“, limbisches Coachingschnell, sanft und dauerhaft

mehr als MET, TFT...

Praxis für Integrative TherapieAstrid VlamynckGrolmanstr. 51 • D-10623 Berlin

Tel.: 030/ 881 52 51eMail: [email protected]: www.astrid-vlamynck.de

Astrid Vlamynck Ärztin, PsychoanalyseEMDR, Hypnotherapie, Bon-ding, DVNLP-LehrtrainerinLevel II Trainerin EnergyPsychology® (Fred Gallo)

1./2.04.2006 (1. Teil) Grundkurs

1./2.07.2006 (2. Teil) Level I

Informationsabende 27.3.05 20h

7. Fortbildungs-SeminarGrundkurs und Level Iinkl. 9 Stunden Supervision

€ 700,–

Wingwave-Training, EMDR im Coaching

NLP-Akademie SchweizBuckstraße 13 • CH-8422 Pfungen-Winterthur

Tel.: +41-52-315 52 52 • Fax: 315 52 53eMail: [email protected]: www.nlp.ch

Arpito Storms 11.-14.05.2006Bern und Zürich (CH)

€ 1.300,–

1. METAFORUMZUKUNFTSKONGRESS

„PATHWAYS OF CHANGE“

Vielfalt und Integrationmenschlicher Entwicklungswege

Metaforum international – Akademiefür Integrative Kommunikation Postfach 74 02 37 • D-13092 Berlin

Tel: 030-944 14 900Fax: 030-944 14 901eMail: [email protected]: www.metaforum.com

Michael Grinder (USA), Dr. Don Beck (USA), Prof. Matthias Varga v. Kibéd, Insa Sparrer, Dr. Stephen Gilligan (USA), Bernd Isert, Dr. Gunther Schmidt u.a.

04.-06.08.2006Abano Terme, Venetien, Italien

€ 290,– (für Teilnehmer des 19. Sommercampus: € 100,–)

Vorbereitungskurs auf die staatliche Zulassung

als Heilpraktiker/infür Psychotherapie

SEP. 2006 – JAN. 2007(berufsbegleitend,

64 Unterrichtsstunden)

KOBI e.V./ Kommunikatives Bildungswerk Adlerstr. 83 • D-44137 Dortmund

Tel.: 0231/143123 • Fax: 163986eMail: [email protected]: www.kobi.de

Rolf Klein 03.09.2006-28.01.2007Dortmund

€ 798,– (in monatl. Raten)

Stimme – Instrument des Erfolgs

Teil 1

Power Research SeminareDyckhoff/WesterhausenHeidebergenstr. 21 • D-53229 Bonn

Tel.: 0228/9480499 • Fax: 48 18 31eMail: [email protected]: www.power-research-seminare.com

Katja DyckhoffDVLNP-Lehrtrainerin, HPG-Psych.-Ther.)Thomas Westerhausen DVNLP-Lehrtrainer, HPG- Psych.-Ther.)

25.08.-27.08.2006Raum Bonn

€ 460,– ohne Ü/V.

Weitere Seminarangebote

KuS-01-2006 09.02.2006 14:38 Uhr Seite S69

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VORSCHAU Im nächsten Heft

70 Kommunikation & Seminar 1/2006

Was gute Tagungshotels auszeichnetDer Erfolg oder Misserfolg einer Veranstaltung wird

sehr stark durch die Wahl des Tagungshotels beein-

flusst. Neben optimalen Lernumfeldbedingungen und

kundenorientiertem Service bieten gute Häuser auch

den Trainern einen Mehrwert, um sich zu profilieren.

Indes, die Übersicht in der Tagungshotellerie zu be-

halten, fällt schwer. Da der Individualtourismus in vie-

len Regionen rückläufig ist, versuchen viele Hoteliers,

ihre Umsatzverluste durch das Seminargeschäft zu

kompensieren. Doch ein einsames Flipchart in der

Ecke und ein etwas größerer Raum allein reichen bei

weitem nicht, um als Tagungshotel zu reüssieren...

Das süße Leiden an der Liebe Durch die inflationäre Überflutung des Büchermarktes

mit Ratgebern zum Thema Liebe und Beziehung

könnte es eines Tages zu einer Katastrophe kommen:

Millionen von Menschen, sich herzend und küssend –

von großartigen Erfahrungen wie Leid, Unglück,

Tragödie, Liebeskummer, Eifersucht und Liebeswahn

für immer abgeschnitten! Ein – nicht ganz ernst ge-

meintes – Plädoyer für das Scheitern an der Liebe.

AKTUELLSeminarkalender • neue Bücher • Trainerportraits

Anzeigenschluss für Heft 2 ist der 20. März 2006Heft 2 erscheint am 28. April 2006

Ein zweites Schulsystem?

Zehntausende von Schülern in Deutschland erhaltenNachhilfe irgendeiner Form –mit teils großem Aufwand und hohen Kosten. Nachhilfeals Wachstumsbranche inKrisenzeiten: eine Folge derQualitätsmängel des öffent-lichen Schulwesens und derelterlichen Sorge um die Zu-kunft der Kinder? Für Elternund auch Lehrkräfte ist esnicht einfach, den Markt zu überschauen. Eine Orientierungshilfe.

Impressum

Chefredaktion und Büro:Susann Pásztor (V.i.S.d.P.)Wundtstr. 26 • D-14059 BerlinTel: 030 – 32 60 54 98 • Fax: – 30 10 95 45eMail: [email protected]

Abonnements & Anzeigen:Simone CegelskiProjektleitung, Seminarkalender • Tel: 05251 – 134423Stefanie EmptingTrainerportraits, Anzeigen • Tel: 05251 – 134416Monika WinnikAbo-Betreuung • Tel: 05251 – 134414

Junfermann VerlagPostfach 1840 • D-33048 PaderbornTel: 05251 – 1344 -0 • Fax: 05251 – 134444eMail: [email protected] • www.ks-magazin.de

Herausgeber und Verlag:Junfermannsche Verlagsbuchhandlung GmbH & Co. KGPostfach 1840 • D-33048 PaderbornImadstr. 40 • D-33102 Paderbornwww.junfermann.de

Herausgeber-Beirat:Dr. Winfried Bachmann, UnterneukirchenKlaus Marwitz, BonnBeirat:Lutz Berger, HeidelbergBernd Isert, BerlinDr. Alexa Mohl, HannoverProf. Dr. Barbara Schott, NürnbergThies Stahl, Quickborn

Layout & Satz:Junfermann Druck & Service GmbH & Co. KG, PaderbornDruck:Zimmer Print+Medien Service GmbH, Büren-Wewelsburg

© Junfermannsche Verlagsbuchhandlung GmbH & Co. KGPaderborn 2006. Alle Rechte vorbehalten.

Nachdruck oder Vervielfältigung des Heftes oder vonTeilen daraus nur mit schriftlicher Genehmigung des Ver-lages. Die Verantwortung für die Inhalte von Leserbriefenund Anzeigen liegt ausschließlich bei den Autoren bzw.Inserenten. Für unverlangt eingesandtes Material über-nimmt der Verlag keine Gewähr.Die Meinung der namentlich gekennzeichneten Beiträgegibt nicht in allen Fällen die Meinung der Redaktion wieder.

Kommunikation & Seminar(bisher: MultiMind – Magazin für professionelle Kommunikation)15. Jahrgangerscheint 6x jährlich, jeweils Ende der geraden Monate

Jahresabonnement € 39,– • Einzelheft € 7,50jeweils zuzügl. Versandkosten.Studentenabonnement(gegen Nachweis): € 39,– ohne Versandkosten.

Gültige Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2003

Dieser Ausgabe liegen folgende Beilagen bei:• Asanger Verlag• Besser-Siegmund-Institut• NLP-Institut Zürich• Simmerl Training• Spectrum Kommunikations-Training

KuS-01-2006 09.02.2006 14:38 Uhr Seite 70

Page 71: 15. Jahrgang EUR 7,50 Kommunikation - pkmagazin.de · Anthony de Mello er Männer, die zu einer R ... Insa Sparrer und Matt Aufstellungsarbeit „na ben sie sich gründlich TITEL

KS-Titel-01-06-2 09.02.2006 12:48 Uhr Seite u3

Page 72: 15. Jahrgang EUR 7,50 Kommunikation - pkmagazin.de · Anthony de Mello er Männer, die zu einer R ... Insa Sparrer und Matt Aufstellungsarbeit „na ben sie sich gründlich TITEL

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KS-Titel-01-06-2 09.02.2006 12:48 Uhr Seite u4