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Freitag, 20. Juni 2014, 17 Uhr Schloss Stainz Im Freien zu singen Eröffnung der styriarte 2014 Schlosshof, 17.00 (Einlass: 16.45) Entschleunigung bei Schilcher & Brot (Empfang der Marktgemeinde Stainz) Schlosshof, 17.15 (bei Regen: Pfarrkirche) Gespräch zur styriarte 2014 mit Musik Mathis Huber, Karl Böhmer & Thomas Höft Schlosshof, 17.45 (bei Regen: Pfarrkirche) IM GRÜNEN Felix Mendelssohn (1809 –1847) Lieder im Freien zu singen, op. 59 Im Grünen Frühzeitiger Frühling Abschied vom Walde Die Nachtigall Ruhetal Jagdlied Johannes Brahms (1833 –1897) Waldesnacht, op. 62/3

1970 14 im freien zu singen - · PDF fileFreitag, 20. Juni 2014, 17 Uhr Schloss Stainz Im Freien zu singen Eröffnung der styriarte 2014 Schlosshof, 17.00 (Einlass: 16.45) Entschleunigung

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Freitag, 20. Juni 2014, 17 Uhr Schloss Stainz

Im Freien zu singenEröffnung der styriarte 2014

Schlosshof, 17.00(Einlass:16.45)Entschleunigung bei Schilcher & Brot (Empfang der Marktgemeinde Stainz)

Schlosshof, 17.15(beiRegen:Pfarrkirche)Gespräch zur styriarte 2014 mit Musik

Mathis Huber, Karl Böhmer & Thomas Höft

Schlosshof, 17.45(beiRegen:Pfarrkirche)

IM GRÜNEN

Felix Mendelssohn (1809 –1847)Lieder im Freien zu singen, op. 59

Im GrünenFrühzeitiger FrühlingAbschied vom WaldeDie NachtigallRuhetalJagdlied

Johannes Brahms (1833 –1897)Waldesnacht, op. 62/3

Franz Schubert (1797 –1828)Nachtgesang im Walde, D 913

für Männerchor und 4 Hörner

Arnold Schoenberg ChorHornquartett (Athanasios Ioannou, Levente Szabo, Birgit Eibisberger, Priska Schriefl)Leitung: Erwin Ortner

Anschließend teilt sich das Publikum in die vier Gruppen „Linde“, „Buche“, „Birke“ und „Zirbe“ und wird durch vier Programme à 20 Minuten geführt. Die Zuordnung zu den Gruppen ist beim Einlass in den Schlosshof erfolgt.

Pfarrkirche18.30–18.50(Linde)/19.05–19.25(Buche)/19.40–20.00(Birke)/20.15–20.35(Zirbe)

IN STILLER NACHT

Felix MendelssohnHerr, nun lässest du deinen Diener in Friede fahren,

op. 69/1

Johannes BrahmsAus: 14 Deutsche Volkslieder, WoO 34

Täublein weißSt. RaphaelIn stiller NachtAbschiedslied

Josef Rheinberger (1839–1901)Abendlied

chor pro musica grazLeitung:Gerd Kenda

Dem Pfarrer sein Gärtlein(beiRegen:Pfarrheim)18.30–18.50(Zirbe)/19.05–19.25(Linde)/19.40–20.00(Buche)/20.15–20.35(Birke)(vordiesemSpielplatzistaucheinkleinesPausenbuffetaufgebaut)

DER LINDENBAUM

Volkslied (Satz: Peter Hammersteen) Der Lindenbaum

Johannes BrahmsErlaube mir, feins Mädchen

Volkslied (Satz: Helmut Bornefeld)O du schöner Rosengarten

Volkslied (Satz: Fritz Neumeyer)Viel Freuden mit sich bringet

Franz Koringer (1921–2000)Die Sulm und die Weinberg

Pierre Attaingnant (1494–1552)Tourdion

Joseph Haydn (1732 –1809)Die Beredsamkeit

Alarich Wallner (1922 –2005)Abendstimmung

Chorgemeinschaft Stainz Leitung: Elisabeth Markl

Schenkkellergarten(beiRegen:Schlosskeller)18.30–18.50(Birke)/19.05–19.25(Zirbe)/19.40–20.00(Linde)/20.15–20.35(Buche)

VIERGESANG

LaláLALÁ Jodler

Volkslied Bist du nit bei mir

Veit Obersteiner (*1920) Wånn i die Sternlan sig

LaláChina Jodler G’Stanzl

Florian Maierl (*1985)Da Stephansturm

Sepp Karl (1913 –2003)A ganze Weil

Vocalensemble Lalá

Barocker Rosengarten(beiRegen:Refektorium)18.30–18.50(Buche)/19.05–19.25(Birke)/19.40–20.00(Zirbe)/20.15–20.35(Linde)

KOMMT, IHR GSPIELEN

Melchior Franck (ca. 1580 –1639)Kommt, ihr Gspielen

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)Frühlingslied

Thomas Weelkes (1576–1623)Strike it up, Tabor

Thomas Morley (1557 –1602)My bonnie lass she smileth

Johannes BrahmsDa unten im Tale, WoO 35/5

Felix MendelssohnDie Waldvöglein, op. 88/4

Thomas MorleyNow is the month of Maying

Armin Knab (1881–1951)LöwenzahnJagdlied

VolksliedKein schöner Land

HIB.art.chor LiebenauLeitung: Maria Fürntratt

Schlosshof, 20.55(beiRegen:Pfarrkirche)

FINALE

Johannes Brahms4 Gesänge für Frauenchor, 2 Hörner und Harfe, op. 17

Es tönt ein voller HarfenklangLied von ShakespeareDer GärtnerGesang aus Ossians Fingal

Robert Schumann (1810 –1856)Romanzen und Balladen, op. 67/1 und 2

Der König von ThuleSchön-Rohtraut

Arnold Schoenberg ChorAthanasios Ioannou & Levente Szabo, HornBarbara Frühwirt, HarfeLeitung: Erwin Ortner

OFFENES SINGEN

GemeinsamesSchlussliedmitallenChörenundPublikum(Leitung:ErwinOrtner)

Felix Mendelssohn Abschied vom Walde (O Täler weit, oh Höhen)

Geteiltes Programm der Gruppen bei Schönwetter

Linde

18.30–18.50 In stiller Nacht 2 Pfarrkirche

19.05–19.25 Der Lindenbaum 3 Dem Pfarrer sein Gärtlein

19.40–20.00 Viergesang 4 Schenkkellergarten

20.15–20.35 Kommt, ihr Gspielen 5 Barocker Rosengarten

Buche

18.30–18.50 Kommt, ihr Gspielen 5 Barocker Rosengarten

19.05–19.25 In stiller Nacht 2 Pfarrkirche

19.40–20.00 Der Lindenbaum 3 Dem Pfarrer sein Gärtlein

20.15–20.35 Viergesang 4 Schenkkellergarten

Birke

18.30–18.50 Viergesang 4 Schenkkellergarten

19.05–19.25 Kommt, ihr Gspielen 5 Barocker Rosengarten

19.40–20.00 In stiller Nacht 2 Pfarrkirche

20.15–20.35 Der Lindenbaum 3 Dem Pfarrer sein Gärtlein

Zirbe

18.30–18.50 Der Lindenbaum 3 Dem Pfarrer sein Gärtlein

19.05–19.25 Viergesang 4 Schenkkellergarten

19.40–20.00 Kommt, ihr Gspielen 5 Barocker Rosengarten

20.15–20.35 In stiller Nacht 2 Pfarrkirche

Geteiltes Programm der Gruppen bei Regen

Linde

18.30-18.50 In stiller Nacht 2 Pfarrkirche

19.05-19.25 Der Lindenbaum 3 Pfarrheim

19.40-20.00 Viergesang 4 Schlosskeller

20.15-20.35 Kommt, ihr Gspielen 5 Refektorium

Buche

18.30-18.50 Kommt, ihr Gspielen 5 Refektorium

19.05-19.25 In stiller Nacht 2 Pfarrkirche

19.40-20.00 Der Lindenbaum 3 Pfarrheim

20.15-20.35 Viergesang 4 Schlosskeller

Birke

18.30-18.50 Viergesang 4 Schlosskeller

19.05-19.25 Kommt, ihr Gspielen 5 Refektorium

19.40-20.00 In stiller Nacht 2 Pfarrkirche

20.15-20.35 Der Lindenbaum 3 Pfarrheim

Zirbe

18.30-18.50 Der Lindenbaum 3 Pfarrheim

19.05-19.25 Viergesang 4 Schlosskeller

19.40-20.00 Kommt, ihr Gspielen 5 Refektorium

20.15-20.35 In stiller Nacht 2 Pfarrkirche

Im Freien zu singen

„Kommt, lasst uns gehen spazieren!“

Diesen Vers des Barockdichters Martin

Opitz, den die Sänger in Mendelssohns

Chorlied „Die Waldvöglein“ anstimmen,

darf sich unser Publikum zu Herzen

nehmen: Im Eröffnungsfest der styriarte

2014 darf und soll man zwischen den

Konzerten spazieren gehen. Denn rund

um den Stainzer Schlosshoff locken

lauschige Plätze mit unterschiedlichen

Programmen. Gesungen wird im Freien,

sofern es das Wetter zulässt. Ausweich-

plätze bei Regen stehen zur Verfügung.

Ad notam

SANGESFREUDIG WAREN SIE ALLE, DIE GROSSEN UND kleinen Meister aus Klassik und Romantik, Renaissance, Barock und Gegenwart, von denen die Chorsätze des heutigen Abends stammen. Nur selten freilich stellen wir sie uns als Choristen oder Chorleiter vor: Joseph Haydn als Lausbub in den Reihen der Wiener Sängerknaben; Johannes Brahms als Chordirigent, wie er seinen Damen vom „Hamburger Frauenchor“ die Töne an-gibt; Felix Mendelssohn, wie er sangesfreudige Herrschaften aus Leipzig durch das „Sanctus“ aus Bachs h-Moll-Messe lotst, um nach dem Konzert mit ihnen einen seiner geselligen Chorsätze anzustimmen – natürlich „im Freien zu singen“.

Aus diesem Holz ist unser ganzes Eröffnungsfest geschnitzt: Ge-selligkeit, verkörpert durch den Chorgesang, die großen Meister, von ihrer liebenswürdigen Seite betrachtet, und die Natur, wie sie durch beides – Sangeskunst und Kompositionskunst – ge-feiert wird. Mehr als 50 einzelne Chorsätze umfasst der heutige Abend. Manche werden chorisch gesungen, andere von solisti-schen A-cappella-Ensembles. Eine Besprechung auch nur jedes zweiten Chorsatzes würde den Umfang dieses Heftes sprengen. Deshalb sei hier nur ein kurzer Leitfaden zu den Ereignissen ge-geben, mit wenigen kursorischen Bemerkungen zum Repertoire.

Eröffnung

UM 17 UHR VERSAMMELN SICH ALLE AUF DEM SCHLOSS -hof, bei Schilcher und Brot, Wort und Musik. Die beteiligten Ensembles stellen sich mit Kostproben aus ihrem Repertoire vor, bevor sie an ihre diversen Spielplätze ausschwärmen. Unser

Hornquartett bleibt in der Romantik, bei Brahms und Mendels-sohn, ebenso der chor pro musica aus Graz. „Ruhn sie? rufet das Horn des Wächters“ – so beginnt der „Nachtgesang II“ aus dem Opus 104 von Brahms auf Verse von Friedrich Rückert. Geheim-nisvoll wird sich der Ruf der Hörner durch den gesamten Abend ziehen. Dass es auch launiger zugehen darf in den nächsten Stunden, verrät uns die Singgemeinschaft Stainz mit Haydns „Beredsamkeit“. Das mittelenglische „Sumer is icumen“, gesun-gen vom HIB.art.chor, führt weit zurück ins Mittelalter, das A-cappella-Quartett Lalá mitten hinein in die Gegenwart.

Der Löwenanteil der Eröffnung fällt dem Arnold Schoenberg Chor unter seinem Leiter Erwin Ortner zu. „Waldesnacht, du wunderkühle“ aus dem Opus 62 zählt zu den schönsten welt-lichen Chorsätzen von Brahms, komponiert 1874, ein Parade-stück, das der ASC schon vor Jahren wunderschön auf CD ein-gespielt hat. Den Besuchern unseres Festes sei ohnehin das Nachhören im stillen Kämmerlein empfohlen, ohne Vogelsang und Außengeräusche. Denn viele der hier gesungenen Chorsätze entfalten ihren magischen Zauber auch, wenn man sie nicht im Freien singt oder hört. Dazu gehört sicher auch Schuberts „Nachtgesang im Walde“ für Männerchor und vier Hörner. Er war ein Auftragswerk des Wiener Hornisten Josef Rudolf Lewy, der mit Schubert befreundet war und dessen Männerchor mit Hörnern im April 1827 im Wiener Musikverein aus der Taufe hob. So norddeutsch kühl der nächtliche Wald bei Brahms erscheint, so festlich alpenländisch tönt es in Schuberts E-Dur- Gesang.

Hauptwerk der Eröffnung sind die sechs „Lieder im Freien zu singen“, die Felix Mendelssohn weitgehend (außer dem ersten) 1843 komponiert hat. Drei davon hat er schon im März entwor-fen – es muss ein mildes Frühjahr gewesen sein –, zwei aber erst Mitte Juni 1843, unmittelbar nach einer ersten, wenig erfreu-lichen Auseinandersetzung mit Richard Wagner. Dieser hatte im Dresdner Zwinger zur Einweihung eines Standbilds des säch-sischen Königs einen neuen Chorsatz von Mendelssohn mit Blä-

serbegleitung und einen eigenen Männerchorsatz dirigiert. Wag-ners Konkurrenzgehabe trat sofort unliebsam an den Tag: Er kritisierte in Briefen an Mendelssohn dessen gewählte Beset-zung und meinte nachher triumphal: „es herrschte nur eine Stimme darüber, daß meine Composition, die einfach und erhe-bend war, die Mendelssohn’sche, die complicirt und künstlich war, völlig geschlagen habe.“ Vielleicht nicht zufällig kompo-nierte Mendelssohn wenige Tage später seine „Lieder im Freien zu singen“ zu Ende. Es war ihm ein Leichtes, ebenso „einfache und erhebende“ A-cappella-Sätze zu komponieren wie sein Kon-kurrent in Dresden, noch dazu auf weniger schwülstige Texte und mit allen Voraussetzungen, um ins populäre Repertoire ein-zugehen. „O Täler weit, o Höhen“, der „Abschied vom Walde“ nach Eichendorff, ist dafür das beste Beispiel.

Barocker Rosengarten

AUCH MENDELSSOHNS CHORLIED „DIE WALDVÖGLEIN“, das der HIB.art.chor im Rosengarten singt, stammt vom Juni 1843. Es fügt sich ein in ein Programm, das von Madrigalen der englischen Renaissance dominiert wird, aber auch Brahms, Mozart und Melchior Franck zu Wort kommen lässt. Hört man die munteren Madrigale des Thomas Morley und seiner Kolle-gen, könnte man meinen, das „Golden Age“, das goldene Zeitalter Englands unter Elisabeth I., sei ein einziger heller, blühender Mai gewesen. Dabei lehrt schon der Blick auf die Kleidung der Zeitgenossen, wie sie die Porträts jener Epoche zeigen, dass dem nicht so war: Die Herren sieht man nie anders als im Wams aus schwerem Samt und in Pluderhosen. Ganz gelegentlich kann man sie unter Bäumen im Freien ertappen, wie sie die warme, schwere Kleidung ein wenig lockern, das Hemd unter dem Wams hervorschauen lassen, ja sogar sich breit aufknöpfen. Den Frauen aber war selbst im Sommer keine Lockerung der eng ge-schnürten, steifen Kleider gegönnt. Umso mehr werden die Eng-länderinnen jener Zeit den Mai singend herbeigesehnt haben. In unserem Programm verbindet sich der „Month of Maying“ mit

Mozarts Frühlingslied zu einer lichten Version jenes „Frühlings-drangs, der den Menschen wohl bis in das höchste Alter hinauf in jedem Jahr von neuem überfällt“. So hat es einmal Robert Schumann umschrieben.

SchenkkellergartenIM SCHENKKELLERGARTEN KOMMT DER CHOR IN SEINER kleinsten Form zum Einsatz. Das (ober)österreichische Vokalen-semble Lalá, gegründet 2005 und seither sehr erfolgreich auf der Jagd nach Preisen in internationalen Gesangswettbewerben, gibt einen grünen Querschnitt durch sein sehr spezielles Reper-toire. Vier Stimmen, für Volkslieder ebenso zu begeistern wie für Popsongs, haben sich diesmal für das Volkslied entschieden und singen sich dahingehend quer durch Österreich.

Dem Pfarrer sein GärtleinDIE CHORGEMEINSCHAFT STAINZ WARTET IM PFARRERS-gärtlein, wo es auch Jause gibt, mit Volksliedsätzen auf, arran-giert von so erfahrenen Komponisten wie Fritz Neumeyer, Hel-mut Bornefeld oder Peter Hammersteen. Sie alle traten in die Fußstapfen von Brahms, der in seinen chorischen Arrangements von Volksliedern den Weg vorgezeichnet hatte: „Erlaube mir, feins Mädchen“ wurde von ihm gleich dreimal gesetzt: für den Hamburger Frauenchor, für den Wiener Singverein und als Lied mit Klavier begleitung. Neben beliebten „Schmankerl“ aus der geselligen Chorpraxis wie Attaingnants „Tourdion“ werfen die Musiker auch einen Seitenblick auf Haydns Humor und auf den steirischen Komponisten Franz Koringer, der für fast 30 Jahre die Musikschule in Leibnitz geleitet hat, die heute nach ihm be-nannt ist. „Wanns Singen mi g’freit“ heißt eine seiner Samm-lungen mit neuen Chorliedern, „Ernst & heiter“ sein Band mit Liedern für Frauenchor, auch die „Sechs Madrigalesken nach Themen südosteuropäischer Volksmusik“ stehen für sein rei-ches Chorschaffen. Das Schlusslied „Abendstimmung“ stammt

von einem anderen Komponisten der neueren Zeit in der Steier-mark, von dem 2005 in Graz verstorbenen Alarich Wallner, der in den Nachkriegsjahren als Gründer diverser Kammerorchester das Grazer Musikleben bereichert hat. Auch seine Chorsätze sind handwerklich perfekt gemachte, wohlklingende Beispiele für eine gesellige Chorliteratur.

Pfarrkirche

MIT SEINEM GEISTLICHEN PROGRAMM IN DER PFARR -kirche entfernt sich der chor pro musica aus Graz nicht allzu weit von der Aura des Volksmusikalischen, die viele Programme des Abends durchzieht. Denn Brahms hat in seine Sammlung „Deutsche Volkslieder, für vierstimmigen Chor gesetzt“, die er Ende 1864 veröffentlichte, auch Sätze mit geistlichem Text auf-genommen. Dazu gehören die Nr. 7 „St. Raphael“ und in gewisser Weise auch die Nr. 9. Bestimmt waren alle Sätze für die „Wiener Singakademie“, die er ab Herbst 1863 leitete. Die beiden Chorsät-ze Nr. 8 „In stiller Nacht“ und Nr. 9 „Abschiedslied“ hat Brahms im November 1863 im Großen Redoutensaal mit seinem Chor aus der Taufe gehoben – natürlich in stattlicher Besetzung, wie damals üblich, und mit den großen Crescendo-Decrescendo-Bögen, die er so liebte. „In stiller Nacht, zur ersten Wacht“ bläst ins Horn einer romantisch verklärten, manchmal auch düsteren Nachtstimmung. Der Chorsatz der Sammlung ist im Einzelnen kunstvoller, als man es von Volksliedsätzen erwarten würde (Umkehrungs kanon in Nr. 5).

Auch Felix Mendelssohn hat in seiner Vertonung des „Canticum Simeonis“ kunstvollen Kontrapunkt angewendet, Imitationen im Palestrinastil, die den Abschied des greisen Simeon von der Welt als sanften Übergang beschreiben. Kaum ahnt man, welche Kraftanstrengung es den Komponisten gekostet haben muss, diesen Satz am 13. Juni 1847 zu Papier zu bringen. Einen Monat zuvor war seine geliebte Schwester Fanny bei einer Probe in Ber-lin zusammengebrochen und nach wenigen Stunden gestorben. Er selbst war, als er die Todesnachricht hörte, in Ohnmacht ge-

fallen und hatte einen Nervenzusammenbruch erlitten. Bei seinem Bruder Paul und dessen Familie, die zur Sommerfrische in Baden-Baden weilte, schöpfte er neue Kraft und vertonte (auf Englisch für den „Even Song“ der Anglikaner) das „Herr, nun lässest Du deinen Diener in Frieden fahren“. Seiner geliebten Schwester sandte er diese Töne in ihr Grab nach.

Von ähnlich elegischer Stimmung ist das „Abendlied“ von Joseph Rheinberger durchzogen. Der langjährige Münchner Hofkapell-meister, der aus Liechtenstein stammte, hat seine innige Ver-tonung des „Bleib bei uns, denn es will Abend werden“ 1855 kom-poniert.

Finale im Schlosshof

WEIL DIE MÄNNERSTIMMEN DES ARNOLD SCHOENBERG Chors zu Beginn mit Schuberts „Nachtgesang im Walde“ glänzen dürfen, fällt den Frauen die Eröffnung des Finales zu. Statt vier Hörnern hören wir nun zwei, zu ihnen tritt der Klang einer Harfe und der Frauenchor – in einem Schlüsselwerk aus der frühen romantischen Periode von Brahms: den vier Gesängen für Frauenchor mit Begleitung von zwei Hörnern und Harfe Opus 17, entstanden Anfang 1860.

Seine Damen vom „Hamburger Frauenchor“ hat Brahms heiß und innig geliebt – selbstverständlich in einem rein künstle-rischen Sinne –, und auch sie mochten ohne ihren feschen jungen Chorleiter gar nicht mehr sein. Als Brahms 1859 seine Stellung am kleinen Fürstenhof in Detmold antrat, begann diese musikalische Liaison, und sie dauerte an bis zu seinem Fortgang 1861. In dieser Zeit schrieb er für den Chor so manche Perle der Frauenchorliteratur. Keine ist romantischer im Sinne einer Ver-klärung der Natur durch die Musik als das Opus 17. Das Horn ist vom ersten sehnsüchtigen Ton an ein Symbol für das geheimnis-volle Weben und Schweben des Waldes, der Harfenklang ver-körpert die „Äolsharfe“. Geradezu magisch wirkt der Anfang mit dem einsamen Hornruf und den Harfenarpeggi, besonders wenn

die Frauen hinzutreten mit ihrem „Es tönt ein voller Harfen-klang“. Als Brahms auf dieses Gedicht stieß – in der 1851 gedruck-ten Sammlung „Dunkles Laub“ von Friedrich Ruperti –, ergab sich wie von selbst die originelle Besetzung der gesamten Vierer-gruppe von Gesängen. Auch die übrigen Texte könnten roman-tischer nicht sein: Schlegels Übersetzung des Liedes aus dem zweiten Aufzug von Shakespeares Komödie „Was ihr wollt“ – alles andere als ein Komödientext („Komm herbei, Tod, und ver-senk in Zypressen den Leib!“); das Gärtnerlied aus Eichendorffs Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“; und eine Passage aus Herders Übersetzung des „Fingal“ von Ossian, jenes Inbe-griffs schottisch-nordischer Bardenkunst, zu der die Harfe wie-der so vollendet passt. Im Ton sind alle vier Sätze wunderbar unterschiedlich und charakteristisch getroffen – und ergeben dennoch eine Einheit.

Zum „Gesang aus Fingal“ von Brahms passen die ersten beiden Gesänge aus Robert Schumanns Opus 67: „Es war ein König in Thule“ nach Goethe und „Schön Rohtraut“ („Wie heißt König Ringangs Töchterlein?“) nach Mörike. Sie gehören zu den zahl-reichen volkstümlichen Chorballaden, die Schumann gerade 1849 komponierte, beflügelt von der demokratischen Revolution in Deutschland, die doch in seiner damaligen Heimat Dresden blutig niedergeschlagen wurde.

Josef Beheimb

Die Texte

SCHLOSSHOF

Felix MendelssohnAus: Lieder im Freien zu singen, op. 59Im GrünenIm Grün erwacht der Frische Mut,wenn blau der Himmel blickt.Im Grünen da geht alles gut,was je das Herz bedrückt.

Was suchst der Mauern engen Raum,du töricht Menschenkind?Komm, fühl hier unter’m grünen Baum,wie süß die Lüfte sind.

Wie holdes Kindlein spielt um dichihr Odem wunderlieb,und nimmt all’ deinen Gram mit sich,du weißt nicht wo er blieb.Wilhelmina Christiane von Chézy, (1783–1856)

Frühzeitiger FrühlingTage der Wonne, kommt ihr so bald?Schenkt mir die Sonne Hügel und Wald?

Reichlicher fließen Bächlein zumal,Sind es die Wiesen? Ist es das Tal?

Blauliche Frische! Himmel und Höh’! Goldene Fische wimmeln im See.

Buntes Gefieder rauschet im Hain,Himmlische Lieder schallen darein!

Unter des Grünen blühender KraftNaschen die Bienen summend am Saft.

Leise Bewegung bebt in der Luft,Reizende Regung schläfernder Duft.

Mächtiger rühret bald sich ein Hauch,Doch er verlieret gleich sich im Strauch.

Aber zum Busen kehrt er zurück,Helfet ihr Musen fragen das Glück!

Saget seit gestern wie mir geschahLiebliche Schwestern, Liebchen ist da!Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)

Abschied vom WaldeO Täler weit, o Höhen,o schöner grüner Wald,du meiner Lust und Wehen andächt’ger Aufenthalt!Da draußen, stets betrogen,saust die geschäft’ge Welt;schlag’ noch einmal die Bogenum mich, du grünes Zelt!

Im Walde steht geschrieben ein stilles ernstes Wortvom rechten Tun und Lieben,und was des Menschen Hort.Ich habe treu gelesen die Worte, schlicht und wahr,und durch mein ganzes Wesenward’s unaussprechlich klar.

Bald werd’ ich dich verlassen,fremd in die Fremde geh’n,

auf buntbewegten Gassendes Lebens Schauspiel seh’n.Und mitten in dem Lebenwird deines Ernst’s Gewaltmich Einsamen erheben,so wird mein Herz nicht alt.Josef Karl Benedikt von Eichendorff (1788 –1857)

Die NachtigallDie Nachtigall, sie war entfernt,Der Frühling lockt sie wieder;Was Neues hat sie nicht gelernt,Singt alte, liebe Lieder.Johann Wolfgang von Goethe

RuhetalWann im letzten AbendstrahlGoldne Wolkenberge steigenUnd wie Alpen sich erzeigen,Frag’ ich oft mit Tränen:Liegt wohl zwischen jenenMein ersehntes Ruhetal?Johann Ludwig Uhland (1787 –1862)

JagdliedDurch schwankende WipfelSchießt goldener Strahl,Tief unter den GipfelnDas neblige Tal.Fern hallt es am Schlosse,Das Waldhorn ruft,Es wiehern die RosseIn die Luft, in die Luft!

Bald Länder und SeenDurch WolkenzugTief schimmernd zu sehenIn schwindelndem Flug,Bald Dunkel wiederHüllt Reiter und Ross,O Lieb’, o LiebeSo lass mich los! –

Immer weiter und weiterDie Klänge ziehn,Durch Wälder und HeidenWohin, ach wohin?Erquickliche Frische,Süß-schaurige Lust!Hoch flattern die Büsche,Frei schlägt die Brust.Josef Karl Benedikt von Eichendorff

Johannes BrahmsWaldesnachtWaldesnacht, du wunderkühle, Die ich tausend Male grüß’,Nach dem lauten Weltgewühle,O wie ist dein Rauschen süß!Träumerisch die müden GliederBerg’ ich weich ins Moos,Und mir ist, als würd’ ich wiederAll der irren Qualen los.

Fernes Flötenlied, vertöne,Das ein weites Sehnen rührt,Die Gedanken in die schöne,Ach! missgönnte Ferne führt.Lass die Waldesnacht mich wiegen,Stillen jede Pein!

Und ein seliges GenügenSaug’ ich mit den Düften ein.

In den heimlich engen Kreisen,Wird dir wohl, du wildes Herz,Und ein Friede schwebt mit leisenFlügelschlägen niederwärts.Singet, holde Vögellieder,Mich in Schlummer sacht!Irre Qualen, löst euch wieder;Wildes Herz, nun gute Nacht!Paul Heyse (1830–1914)

Franz SchubertNachtgesang im WaldeSei uns stets gegrüßt, o Nacht,aber doppelt hier im Wald,wo dein Aug’ verstohlner lacht,wo dein Fußtritt leiser hallt!

Auf der Zweige Laubpokalegießest du dein Silber aus;hängst den Mond mit seinem Strahleuns als Lamp’ ins Blätterhaus.

Säuselnde Lüftchen sind deine Reden,spinnende Strahlen sind deine Fäden,was nur dein Mund beschwichtigend traf,senket das Aug’ und sinket in Schlaf!

Und doch, es ist zum Schlafen zu schön,drum auf, und weckt mit Hörnergetön,mit hellerer Klänge Wellenschlag,was früh betäubt im Schlummer lag!

Es regt in den Lauben des Waldes sich schon,die Vöglein, sie glauben, die Nacht sei entflohn,

die wandernden Rehe verlieren sich zag;sie wähnen, es gehe schon bald an den Tag,die Wipfel des Waldes erbrausen mit Macht,vom Quell her erschallt es, als wär’ er erwacht!

Und rufen wir im Sange:„Die Nacht ist im Walde daheim!“,so ruft auch Echo lange:„Sie ist im Wald daheim!“

Drum sei uns doppelt hier im Wald gegrüßt,o holde, holde Nacht,wo alles, was dich schön uns malt,uns noch weit schöner lacht.Johann Gabriel Seidl (1804–1875)

PFARRKIRCHE

Felix MendelssohnHerr, nun lässest du deinen Diener in Friede fahren, op. 69/1Herr, nun lässest du deinen Diener in Friede fahren,wie du verheißen hast. Denn mein Auge hat deinen Heiland gesehn,den du bereitet [hast] vor allen Völkern,dass er ein Licht sei den Heiden,und zu Preis und Ehre deines Volkes Israel.Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem heiligen Geist.Wie es war zu Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Johannes BrahmsAus: 14 Deutsche Volkslieder, WoO 34Täublein weißEs flog ein Täublein weiße vom Himmel herabin engelischem Kleide zu einer Jungfrau zart;

es grüßet sie so hübsch und säuberlich,ihr Seel war hochgezieret, gesegnet ward ihr Leib.Kyrieleison.

Der Himmel ward erschlossen durch Gottes Schlüssel klar,Maria ist der Garten, da er gewachsen war,der Heilig Geist den Garten besser hat, gar schön ist er gezieret mit göttlicher Majestät.Kyrieleison.

So hat der Ruf ein Ende wohl hie zu dieser Stund,so wolln wir Gott nur bitten aus unsres Herzens Grund,dass er uns allen wolle gnädig sein,er woll uns auch behüten vor der heißen Hölle Pein.Kyrieleison.

Sankt RaphaelTröst die Bedrängten und hilf den Kranken, Sankt Raphael,Bresten und Schaden uns überladen,o hilf, o hilf, Sankt Raphael.

Wann wir uns legen, tu unser pflegen, Sankt Raphael,unsere Schmerzen nehme zu Herzen,o hilf, o hilf, Sankt Raphael.

Hin zum Verderben lass niemand sterben, Sankt Raphael,beichten und büßen, alle wir müssen,o hilf, o hilf, Sankt Raphael.

In stiller NachtIn stiller Nacht, zur ersten Wacht,ein Stimm begunnt zu klagen,der nächtge Wind hat süß und lindzu mir den Klang getragen;Von herbem Leid und Traurigkeit

ist mir das Herz zerflossen,die Blümelein, mit Tränen reinhab ich sie all begossen.

Der schöne Mond will untergahn,für Leid nicht mehr mag scheinen,die Sterne lan ihr Glitzen stahn,mit mir sie wollen weinen.Kein Vogelsang noch Freudenklangman höret in den Lüften,die wilden Tier traurn auch mit mirin Steinen und in Klüften.

AbschiedsliedIch fahr dahin, wenn es muss sein,Ich scheid mich von der Liebsten mein,Zuletzt lass ich ihrs Herze mein,Dieweil ich leb, so soll es sein.Ich fahr dahin, ich fahr dahin!

Das sag ich ihr und niemand mehr:Mein’m Herzen g’schah noch nie so weh.Sie liebet mich je länger je mehr;Durch Meiden muss ich leiden Pein.Ich fahr dahin, ich fahr dahin!

Ich bitt dich, liebste Fraue mein,Wann ich dich mein und anders kein,Wann ich dir gib mein Lieb allein,Gedenk, das ich dein eigen bin.Ich fahr dahin, ich fahr dahin!

Nun halt die Treu als stet als ich!So wie du willt, so findst du mich.Halt dich in Hut, das bitt ich dich!Gesegn dich Gott! Ich fahr dahin!Ich fahr, ich fahr, ich fahr dahin!

Josef RheinbergerAbendliedBleib bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneiget.

DEM PFARRER SEIN GÄRTLEIN

Volkslied (Satz: Peter Hammersteen)Der Lindenbaum Am Brunnen vor dem ToreDa steht ein Lindenbaum;Ich träumt in seinem SchattenSo manchen süßen Traum.

Ich schnitt in seine RindeSo manches liebe Wort;Es zog in Freud’ und LeideZu ihm mich immer fort.

Ich musst’ auch heute wandernVorbei in tiefer Nacht,Da hab’ ich noch im DunkelDie Augen zu gemacht.

Und seine Zweige rauschten,Als riefen sie mir zu:Komm her zu mir, Geselle,Hier find’st du deine Ruh’!

Die kalten Winde bliesenMir grad ins Angesicht;Der Hut flog mir vom Kopfe,Ich wendete mich nicht.

Nun bin ich manche StundeEntfernt von jenem Ort,Und immer hör’ ich’s rauschen:Du fändest Ruhe dort!Wilhelm Müller (1794 –1827)

Johannes BrahmsErlaube mir, feins MädchenErlaube mir, feins Mädchen,in den Garten zu gehn,dass ich dort mag schauen,wie die Rosen so schön.Erlaube sie zu brechen,es ist die höchste Zeit;ihre Schönheit,ihre Jugend hat mir mein Herz erfreut.

O Mädchen, o Mädchen,du einsames Kind,wer hat den Gedanken ins Herz dir gezinnt,dass ich soll den Garten,die Rosen nicht sehn?Du gefällst meinen Augen,das muss ich gestehn.

Volkslied (Satz: Helmut Bornefeld) O du schöner Rosengarten O du schöner Rosengarten,o du schöner Lorienstrauß,bist mir stets in meinem Herzen,kommst mir nimmermehr heraus.

Vater und Mutter wolln’s nit leiden,gelt, mein Schatz, das weißt du wohl;

sag mir die gewisse Stunde,wo ich zu dir kommen soll.

Bin so oft bei dir gewesen,manche schöne halbe Nacht,und bei dir den Schlaf vergessenund in Liebe zugebracht.

O du schöner Rosengarten,o du schöner Himmelsthron!Ei, wie lang muss ich noch warten?Hätt ich dich nur wirklich schon.

Volkslied (Satz: Fritz Neumeyer)Viel Freuden mit sich bringet Viel Freuden mit sich bringetdie fröhlich Sommerzeit.Im grünen Wald jetzt singetwiedrum vor Freudigkeitohn’ Unterlass mit hellem Schallaus ihrem Hälslein zartsehr schön und fein Frau Nachtigall,kein Müh noch Fleiß sie spart.

Des Nachts, wenn ist fürüberall andrer Vöglein G’sang,so schwingt sie ihr Gefiederund fängt mit lautem Klangbald auf das Neu recht an zu schrei’n,bis dass anbricht der Tag.Ihr wunderschöne Melodeinkein Mensch beschreiben mag.

Mit ihrem schönen Singenbewegt sie manches Herz,dass es vor Freud möcht springen,

das sag ich ohne Scherz.Von allen den Waldvögelein,sie seien groß oder klein,ihr keines jemals gleich kann sein,der Ruhm bleibt ihr allein.

Ihr schöne Stimm und Weiseman ehren tut überall.Drum ich sie jetzt auch preise,die edle Nachtigall.Mit lieblichem und süßen Tonbringt sie all Sachen für.Ihr seltsam schön Gedicht sie ziertganz schön auf Erden hier.nach Christophorus Demantius

Franz KoringerDie Sulm und die Weinberg Die Sulm und die Weinberg ghörn allemal zamm, ja, das gibt unserm Landl den richtigen Nam.

Die Sulm is a Wasserl, a klars und a reins, ja, der Wein is a Trankl, a gsunds und a feins.

Das Sulmwasserl glitzert und funkelt so rein und mei wundaliabs Landl, das spiagelt si drein.Josefine Widmann

Pierre AttaingnantTourdionHei, der gute kühle Wein macht alles kunter, kunterbuntsich drehen, trinket mit uns, wir schenken ein Anjou und Arbois.Hei, der gute, kühle Wein! Schenkt ein und leert ihn bis zum Grunde!Hat man auch ein Schinkenbein,wie schmeckt der Wein in guter Runde!

Joseph HaydnDie BeredsamkeitFreunde, Wasser machet stumm,lernet dieses an den Fischen,doch beim Weine kehrt sich’s um,dieses lernt an unsern Tischen.

Was für Redner sind wir nicht,wenn der Rheinwein aus uns spricht. Wir ermahnen, streiten, lehren,keiner will den andern hören.Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781)

Alarich WallnerAbendstimmung Still geht ein Tag dem Walde zu. Er war voll Sonnenschein. Und langsam kommt die Abendruh, die Nacht, sie bricht herein.

Schon flimmert unter Giebeln Licht hinter den Fenstergittern. In Ahornblättern singt der Wind und lässt die Zweige zittern.

Gern lausch ich dieser Melodie, die froh und glücklich macht. Ich danke Gott für diesen Tag und auch für diese Nacht.

SCHENKKELLERGARTEN

VolksliedBist du nit bei mir Bist du nit bei mir,Is es Froahsein so schwar,Grad as wann auf amol garKa Sunne mehr war.

Di allweil varmissn,Ih kamat ma vür,Wia a Berg ohne Wassa,Wia a Bam ohne Blüah.

Ach kimm lei bald hinta,Mei Diandle, kim ham.Es Lebn is gschwind umaUnd es Jungsein a Tram.

Veit ObersteinerWånn i die Sternlan sig Wånn i die Sternlan sig denk i an di, geht still da Monat her denkst du auf mi? Und kimmb die Sunna groaß üba die Bam,bin i lei gånz allan mit meine Tram.

Wånn du lei amål tast vürgehn bei mir, i tat die hålsn und schean toan mit dir. Los wia mei Herzle riaft, schean blüaht da Mai,lafn die Jahrlan und ålls is vorbei.

Wånn i die Sternlan sig, bist du bei mir, geht still da Monat her, bleibst du bei mir. Und kimmb die Sunna groaß üba die Bam,håls i die eine in åll meine Tram.

Florian MaierlStephansturmStephansturm, du schöner Turm!Ja wenn der Stephansturm ned wa, wa ma då so alan, auf dass da Herrgott sich daboam, um unser schönes Österoam.

Neuwaldegg, du schönes Eck! Ja wenn der Stephansturm, und Neuwaldegg …

Tafelspitz, du schöner Spitz!Kaiserschmarren, du schöner Schmoan! Praterstern, du schöner Stern!Hofreitschui, du schene Schui!Radetzkymarsch, du schöner …! Parlament, du schenes End!

Ja wenn der Stephansturm, und Neuwaldegg, da Tafelspitz, der Kaiserschmarren, da Praterstern, die Hofreitschui, da Radetzkymarsch, des Parlament ned wa, wa ma då so alan, auf dass da Herrgott si ned schleicht!Aus unsrem schönen Öster-es-reicht!

Sepp KarlA ganze Weil A ganze Weil habn ma heut g’sunga und g’spieltUnd g’spürt, dass a sunst alles stimmt.Die Zeit hat Bestand, wo mir san beinand,Des alls von da Musi herkimmt.

Und weil ma die Zeit halt net aufhalten kann,Drum müasst ma halt do ausanand,Mir stelln uns in Kroas und singan nu oansUnd gebn uns zum Abschied nu d’ Hand.

Drum liabe Leut, g’freun ma uns aufs nächste Mal,Mir kemman ganz gwiss wieder zsamm,Für heut guade Nacht, roasts hoam mit Bedacht,

Vergessts net die Stund miteinand.

BAROCKER ROSENGARTEN

Melchior FranckKommt, ihr GspielenKommt, ihr Gspielen, wir woll’n uns kühlenBei diesem frischen TaueWerdet ihr singen, wird es erklingenFern in dieser Aue.

Hört, ihr Gsellen, die Hündlein bellen,Was wollen wir beginnen?Lasset uns kriegen, lasset uns siegen,Sommerlust gewinnen.

Hört, ihr Knaben, ihr schwarzen Raben,Wollt ihr mit Mägdlein fechten?Wehret euch rühmlich, wollen wir kühnlichUm den Sommer rechten.

Auf, ihr Brüder, singt hoch und nieder,Den Sommer zu gewinnen.Ist es nicht Schande, weit in dem Lande,Wenn wir uns besinnen.

Kommt ihr alle mit großem Schalle,Wir woll’n den Mai begrüßenWenn wir recht singen, wird es erklingen,Uns die Zeit versüßen.

Wolfgang Amadeus MozartFrühlingsliedUnsre Wiesen grünen wieder, Blumen duften überall,Fröhlich tönen FinkenliederZärtlich schlägt die Nachtigall.Hell im Glanz der Sonne strahlet

goldgefärbt der Wolkensaumund der holde Frühling maletrot und weiß den Apfelbaum.

Alles rund umher verkündetuns’res Schöpfers Freundlichkeit;was da lebet und empfindetfreut sich dieser Wonnezeit.Welch ein neues, reges Strebenherrscht im Wald und auf der Flur!Sollt ich ihn auch nicht erhebenihn, den Vater der Natur?

Ja, in der Geschöpfe Menge,die dich preisen, misch auch ichVater, meine Lobgesängeund frohlock’ und preise dich.Deiner Huld und deiner Gütewill auch ich mich dankbar freu’n,und mit kindlichem Gemütedir mein ganzes Leben weih’n.Johann Graudenz von Salis-Seewis (1762 –1834)

Thomas WeelkesStrike it up, TaborStrike it up, TaborAnd pipe us a favour,Thou shalt be well paid for thy labour.I mean to spend my shoe-soulTo dance about the Maypole,I will be blithe and brisk,Leap and skip, hop and trip,Turnabout in the routUntil very weary joints can scarce frisk.

Lusty Dick HopkinLay on with thy napkin.The stitching cost me but a dodkin.The Morris were half undoneWere’t not for Martin of Compton.O, well, said jigging Alce.Pretty Jill, stand you still,Dapper Jack means to smack.How now, fie fie fie, you dance false.Anonymous

Thomas MorleyMy bonnie lass she smilethMy bonny lass she smileth,When she my heart beguileth, fa la la …Smile less, dear love, therefore,And you shall love me more, fa la la …When she her sweet eye turneth,Oh, how my heart it burneth! Fa la la …Dear love, call in their light,Or else you burn me quite! Fa la la …

Johannes BrahmsDa unten im Tale Da unten im TaleLäuft’s Wasser so trüb,Und i kann dir’s net sagen,I hab’ di so lieb.

Sprichst allweil von Liebe,Sprichst allweil von Treu’,Und a bissele FalschheitIs auch wohl dabei.

Und wenn i dir’s zehnmal sag,Dass i di lieb und mag,Und du willst nit verstehn,Muss i halt weitergehn.

Für die Zeit, wo du gliebt mi hast,Da dank i dir schön,Und i wünsch, dass dir’s anderswoBesser mag gehn.

Felix MendelssohnDie Waldvöglein Kommt, lasst uns geh’n spazierenDurch den vielgrünen Wald!Die Vögel musizieren,Dass Berg und Tal erschallt.

Wohl dem, der frei kann singen,Wie du, du Volk der Luft,Und seine Stimme schwingenZu der, auf die er hofft.

Wohl jedem, der frei lebetWie du, du leichte Schar,In Trost und Frieden schwebetUnd außer aller Fahr.Martin Opitz (1597 –1639)

Thomas MorleyNow is the Month of MayingNow is the Month of Maying,When merry lads are playing, fa la,Each with his bonny lassUpon the greeny grass. Fa la.

The Spring, clad all in gladness,Doth laugh at Winter’s sadness, fa la,And to the bagpipe’s soundThe nymphs tread out their ground. Fa la.

Fie then! why sit we musing,Youth’s sweet delight refusing? Fa la.Say dainty nymphs, and speak,Shall we play barley-break? Fa la.

Armin KnabLöwenzahnLöwenzahn, Löwenzahn, zünde deine Lichtlein an!Löwenzahn, Löwenzahn, zünde deine Lichtlein an!

Lichtlein hell und Lichtlein weiß, Lichtlein auf der Wiese.Löwenzahn, Löwenzahn, zünde deine Lichtlein an!

Pust ich alle Lichtlein aus, dunkel wird’s im Wiesenhaus.Löwenzahn, Löwenzahn, zünde deine Lichtlein an!

Tausend Fünklein fliegen fort, blühn an einem andern Ort.Löwenzahn, Löwenzahn, nächstes Jahr hebt’s wieder an.

JagdliedHört, ihr Hasen auf den Feldern und auch ihr Rehe im grünen Wald,hört ihr, wie die Jäger blasen und wie das Bellen der Hunde schallt!Trara, trara, wauwau, wauwau.Von fern das Jagdhorn erschallt, im grünen Klee,im grünen Wald, von fern das Jagdhorn erschallt.

Jägerhund hat scharfe Zähne und folgt den Kugeln, die sind aus Blei.Doch nicht jeder Hund erwischt etwas, mancher Jäger,

der schießt vorbei.Juchhei, juchhei, trara, trara.Von fern das Jagdhorn erschallt, im grünen Klee, im grünen Wald.Horch, wenn die Abendglocken läuten,kehrt wieder Ruh‘ und Frieden ein!

VolksliedKein schöner LandKein schöner Land in dieser Zeit,als hier das uns’re weit und breit,wo wir uns finden wohl unter Lindenzur Abendzeit.

Da haben wir so manche Stund’gesessen da in froher Rund,Und taten singen, die Lieder klingenim Eichengrund.

Dass wir uns hier in diesem Talnoch treffen so viel hundertmal,Gott mag es schenken, Gott mag es lenken,er hat die Gnad.

Nun Brüder eine gute Nacht,der Herr im hohen Himmel wacht,in seiner Güte uns zu behüten,

ist er bedacht.

SCHLOSSHOF

Johannes Brahms4 Gesänge für Frauenchor, 2 Hörner und Harfe, op. 17Es tönt ein voller HarfenklangEs tönt ein voller HarfenklangDen Lieb’ und Sehnsucht schwellen,Er dringt zum Herzen tief und bangUnd lässt das Auge quellen.

O rinnet, Tränen, nur herab,O schlage Herz, mit Beben!Es sanken Lieb’ und Glück ins Grab,Verloren ist mein Leben!Friedrich Ruperti (1805 –1867)

Lied von ShakespeareKomm herbei, komm herbei, Tod,Und versenk’ in Cypressen den Leib;Lass mich frei, lass mich frei, Not,Mich erschlägt ein holdseliges Weib.Mit Rosmarin mein Leichenhemd, o bestellt es! Ob Lieb’ ans Herz mir tödlich kommt, Treu’ hält es.

Keine Blum, keine Blum süß,Sei gestreut auf den schwärzlichen Sarg;Keine Seel’, keine Seel’ grüßmein Gebein, wo die Erde es verbarg.Um Ach und Weh zu wenden ab’, bergt alleinemich, wo kein Treuer wall’ ans Grab und weine.August Wilhelm Schlegel (1767 –1845)

Der GärtnerWohin ich geh’ und schaue,In Feld und Wald und Tal,

Vom Berg hinab in die Aue;Viel schöne, hohe Fraue, Grüß ich dich tausendmal.

In meinem Garten find’ ichViel Blumen, schön und fein, Viel Kränze wohl draus wind’ ichUnd tausend Gedanken bind’ ichUnd Grüße mit darein.

Ihr darf ich keinen reichen,Sie ist zu hoch und schön,Die müssen alle verbleichen,Die Liebe nur ohnegleichenBleibt ewig im Herzen stehn.

Ich schein’ wohl froher DingeUnd schaffe auf und ab,Und, ob das Herz zerspringe,Ich grabe fort und singe,Und grab’ mir bald mein Grab.Josef Karl Benedikt von Eichendorff (1788 –1857)

Gesang aus Ossians FingalWein’ an den Felsen, der brausenden Windeweine, o Mädchen von Inistore!Beug’ über die Wogen dein schönes Haupt,lieblicher du als der Geist der Berge,wenn er um Mittag in einem Sonnenstrahlüber das Schweigen von Morven fährt.

Er ist gefallen, dein Jüngling liegt darnieder,bleich sank er unter Cuthullins Schwert.Nimmer wird Mut deinen Liebling mehr reizen,das Blut von Königen zu vergießen.

Trenar, der liebliche Trenar starb.O Mädchen von Inistore!Seine grauen Hunde heulen daheim,sie sehn seinen Geist vorüberziehn. Sein Bogen hängt ungespannt in der Halle,nichts regt sich auf der Haide der Rehe.

Robert SchumannRomanzen und Balladen, op. 67/1 und 2Der König von ThuleEs war ein König in Thule,Gar treu bis an das Grab,Dem sterbend seine BuhleEinen goldnen Becher gab.Es ging ihm nichts darüber,Er leert’ ihn jeden Schmaus;Die Augen gingen ihm über,So oft er trank daraus.Und als er kam zu sterben,Zählt’ er seine Städt’ im Reich,Gönnt’ alles seinen Erben,Den Becher nicht zugleich.

Er saß bei’m Königsmahle,Die Ritter um ihn her,Auf hohem Vätersaale,Dort auf dem Schloss am Meer.Dort stand der alte Zecher,Trank letzte Lebensglut,Und warf den heiligen BecherHinunter in die Flut.Er sah ihn stürzen, trinkenUnd sinken tief ins Meer,Die Augen täten ihm sinken,Trank nie einen Tropfen mehr.Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)

Schön-RohtrautWie heißt König Ringangs Töchterlein?„Rohtraut, Schön-Rohtraut!“Was tut sie denn den ganzen Tag,Da sie wohl nicht spinnen und nähen mag?„Tut fischen und jagen.“„O, dass ich doch ein Jäger wär’!Fischen und Jagen freuten mich sehr.Schweig’ stille, mein Herz, schweig’ still!“

Und über eine kleine Weil’,„Rohtraut, Schön-Rohtraut,“ So dient der Knab’ auf Ringangs SchlossIn Jägertracht und hat ein Ross, Mit Rohtraut zu jagen.O, dass ich doch ein Königssohn wär’!Rohtraut, Schön-Rohtraut lieb’ ich so sehr.Schweig’ stille, mein Herze!

Einstmals sie ruh’ten am Eichenbaum,Da lacht Schön-Rohtraut:Was siehst mich an so wunniglich?Wenn du das Herz hast, küsse mich!Ach! erschrak der Knabe!Doch denket er: Mir ist’s vergunnt,Und küsset Schön-Rohtraut auf den Mund.Schweig’ stille, mein Herze!

Darauf sie ritten schweigend heim,Rohtraut, Schön-Rohtraut;Es jauchzt der Knab’ in seinem Sinn:Und würdst du heute Kaiserin,Mich sollt’s nicht kränken:Ihr tausend Blätter im Walde wisst,Ich hab’ Schön-Rohtrauts Mund geküsst!Schweig’ stille, mein Herze.Eduard Mörike (1804–1875)

Die Interpreten

Arnold Schoenberg Chor

DER 1972 VON SEINEM KÜNSTLERISCHEN LEITER ERWIN Ortner gegründete Arnold Schoenberg Chor zählt zu den viel-seitigsten und meistbeschäftigten Vokalensembles Österreichs. Das Repertoire reicht von der Renaissance- und Barockmusik bis zur Gegenwart mit dem Schwerpunkt auf zeitgenössischer Musik. Das besondere Interesse des Chores gilt der A-cappella-Literatur, aber auch große Chor-Orchester-Werke stehen immer wieder auf dem Programm.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Mitwirkung bei Opernprodukti-onen, beginnend mit Schuberts „Fierrabras“ unter Claudio Abba-do bei den Wiener Festwochen 1988, Messiaens „Saint François d’Assise“ unter Esa-Pekka Salonen (1992) sowie die Uraufführung von Berios „Cronaca del Luogo“ unter Sylvain Cambreling (1999) bei den Salzburger Festspielen. Weitere Fixpunkte der szenischen Tätigkeit des Chores sind die regelmäßige Mitwirkung bei den Opernaufführungen des Theaters an der Wien; die Produktion der Wiener Festwochen von Janáceks „Aus einem Totenhaus“ un-ter Pierre Boulez wurde zur besten Aufführung des Jahres 2007 unter allen Opernproduktionen im deutschsprachigen Raum ge-wählt; im Jahr 2008 wurde Stravinskys „The Rakes Progress“ un-ter Nikolaus Harnoncourt zu einem weiteren Höhepunkt der langjährigen Zusammenarbeit mit diesem Dirigenten.

Seit mehr als 30 Jahren besteht eine enge Kooperation mit Niko-laus Harnoncourt; der Arnold Schoenberg Chor unternimmt zahlreiche Konzertreisen und ist seit Jahren bei den Wiener Festwochen, den Salzburger Festspielen, bei Wien Modern, dem Carinthischen Sommer und der styriarte Graz zu Gast.

1994 wurde der Chor von einer internationalen Jury mit dem „Classical Music Award“ ausgezeichnet. 1996 nahm der Chor unter seinem künstlerischen Leiter Erwin Ortner das gesamte weltliche Chorwerk Franz Schuberts auf und erhielt dafür den „Preis der deutschen Schallplattenkritik“, den „Diapason d’or“, den „Prix Caecilia“ und den „Grand Prize of the Academy Awards 1997“. Die Aufnahme von Bachs Matthäus-Passion unter Nikolaus Harnon-court wurde 2002 mit einem „Grammy“ ausgezeichnet.

Jüngste Aufnahmen des Arnold Schoenberg Chores, die in der Zusammenarbeit mit Nikolaus Harnoncourt entstanden sind, um-fassen ein Album mit Bach-Kantaten, Gershwins „Porgy und Bess“ sowie Haydns „Die Jahreszeiten“, das 2010 mit dem Echo-Klassik-Preis ausgezeichnet wurde. In der eigenen CD-Edition des Chores erschien zuletzt eine Aufnahme mit Werken von Johannes Brahms sowie die CD „LUX!“ mit Werken von Komponisten des 20. Jahr-hunderts; im März 2014 wurde die ASC Edition 9 mit Hugo Distlers „Totentanz“ sowie Werken von Leonhard Lechner präsentiert.

Erwin Ortner, Chorleiter

ERWIN ORTNER, IN WIEN GEBOREN, WAR MITGLIED DER Wiener Sängerknaben unter Ferdinand Grossmann und studier-te später an der Wiener Musikhochschule (Musikpädagogik, Kir-chenmusik, Dirigieren bei Hans Swarowsky und Chordirigieren bei Hans Gillesberger). Seit 1980 lehrt Erwin Ortner als ordent-licher Professor für Chorleitung und chorische Stimmbildung an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, in den Jahren 1996 bis 2002 war er Rektor dieser Universität.

Erwin Ortner ist Gründer und künstlerischer Leiter des Arnold Schoenberg Chores. Von 1983 bis zu seiner Auflösung 1995 war er auch künstlerischer Leiter des ORF-Chores. Zahlreiche Ein-spielungen und Preise dokumentieren eine enge, bereits über Jahr-zehnte dauernde Zusammenarbeit mit Nikolaus Harnoncourt und dem Concentus Musicus Wien. Bei der Grammy-Verleihung 2002 ging die Auszeichnung in der Kategorie „Beste Choraufführung“ an

die Aufnahme von Bachs Matthäus-Passion unter Nikolaus Har-noncourt mit dem Arnold Schoenberg Chor. In dieser Kategorie werden der Orchesterdirigent und der Chorleiter ausgezeichnet.

Neben seiner umfangreichen Tätigkeit als Dirigent und Chor-leiter ist Erwin Ortner auch bei renommierten Kursen für Chor- und Orchesterleitung weltweit gefragter Dozent. Im Jahr 2010 hat er die Leitung der seit dem Jahr 1498 bestehenden Wiener Hofmusikkapelle übernommen.

Chorgemeinschaft Stainz

ZUM IM JAHRE 1863 GEGRÜNDETEN MÄNNERGESANGS- verein Stainz gesellte sich 1950 ein Frauenchor, 1975 wurde daraus der Gesangsverein Stainz. 2005 erhielt der Chor seinen heutigen Namen. Die derzeitige Leitung liegt in den Händen der Lehrerin Elisabeth Markl.

Der Chor verfügt über einen großen Volksliedschatz, national wie international, hat zahlreiche Werke der Kirchenmusik erar-beitet und aufgeführt (mit Orchesterbegleitung, Solisten usw.) und ist auch in der zeitgenössischen Musik zu Hause (Spirituals, Popsongs etc.). Das erarbeitete Programm wird jährlich präsen-tiert, sei es bei Messgestaltungen oder in eigenen Konzerten. Daneben wird der Umrahmung diverser Feierlichkeiten auf Ge-meindeebene oder bei privaten Anlässen großer Raum gegeben.

Der Chor hat auch immer wieder Begegnungen mit anderen Chören organisiert. Gepflegte Chormusik und gesellschaftliche Aufgaben bestmöglich miteinander vereinen hat einen Namen: Chorgemeinschaft Stainz!

Elisabeth Markl, Chorleiterin

DIE VOITSBERGERIN IST ABSOLVENTIN DES MUSIKGYMNA- siums Viktring in Klagenfurt, studierte Musik und Latein in Graz und belegte den Lehrgang für Chorleitung und Gruppen-

stimmbildung sowie für Kinderchorleitung und Kinderstimm-bildung am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium in Graz. Sie unterrichtet am BG/BRG Kirchengasse in Graz. Seit 2006 ist sie Chorleiterin der Chorgemeinschaft Stainz.

chor pro musica graz

DER CHOR PRO MUSICA GRAZ WURDE 1979 GEGRÜNDET, 1985 übernahm Gerd Kenda die musikalische Leitung. Bedingt durch die Ensemblegröße liegt der Schwerpunkt der musika-lischen Arbeit auf Vokalliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts.

In Eigenregie oder auf Einladung anderer Veranstalter wer- den aber auch Chor-Orchester-Werke anderer Epochen erar- beitet (Bach/Johannespassion & Weihnachtsoratorium, Mozart/ Requiem, Fauré/Requiem, Händel/Messiah, Mendelssohn/Elias, Orff/Carmina Burana, Verdi/Requiem, Mahler/2. Symphonie, Ze-binger/Weihnachtsoratorium, UA). Im Mai 2003 hat der Chor im Rahmen von Graz 2003 mit großem Erfolg Arvo Pärts Werk „In Principio“ uraufgeführt. Dvoráks Requiem widmete sich pro musica 2004 in einer Konzertserie bei der styriarte, den Neu-berger Kulturtagen und den Oberösterreichischen Stiftskon-zerten gemeinsam mit recreation-Großes Orchester Graz. Man gab Händels „Allegro“ bei der styriarte 2006 und den Messias im Rahmen von Psalm 2007 im Stefaniensaal mit dem Orchester recreation unter dem britischen Barockspezialisten Roy Good-man. Neben weiteren Auftritten bei der styriarte in den Folge-jahren führte der Chor 2009 Bachs „Matthäuspassion“ auf und trat mit dem Orchester recreation mit einer Bachkantate auf.

Im Zeitraum zwischen 1989 und 1999 fungierte der chor pro mu-sica graz als Veranstalter des international renommierten Abon-nementzyklus „ORFEO – Eine Reihe vokaler Ereignisse“. Konzer-treisen nach Frankreich, Italien, Island, Lettland, Polen, Schweden, in die USA, Serbien, Ungarn, Finnland und erfolgreiche Teilnah-men an Wettbewerben (Alghero/I, Asti/I, Grafenegg/A, Spittal/A, Zadar/HR) ergänzen die regionale Konzerttätigkeit.

Gerd Kenda, ChorleiterGERD KENDA WURDE 1960 IN KLAGENFURT GEBOREN. AN der Kunstuniversität Graz studierte er Musikpädagogik, Gesangs-pädagogik, Sologesang sowie Lied und Oratorium. Seine Kennt-nisse hat er bei Interpretationskursen für Aufführungspraxis, u. a. bei Josef Mertin, sowie bei Meisterkursen für Chordirigieren bei Eric Ericson, Erwin Ortner und Johannes Prinz vertieft. Als Sänger kann er unter anderem auf Finalteilnahmen bei internati-onalen Gesangswettbewerben (Bachwettbewerb Leipzig, 1988 und Schubertwettbewerb Graz, 1990) verweisen. Bei Opernproduk-tionen war er beispielsweise im Rahmen des „steirischen herbst“, im Opernhaus Graz, bei der Eröffnungsproduktion von Graz 03 („Begehren” von Beat Furrer), bei der Uraufführung der Oper „Melancholia“ von Georg Friedrich Haas in der Pariser Opéra Garnier oder bei Gastspielen in der Ruhrtriennale zu hören.

Die Liste seiner Auftritte bei internationalen Festivals ist lang: Salzburger Festspiele, styriarte, Resonanzen im Wiener Konzert-haus, Musica Antiqua im Wiener Musikverein, Festwochen der Alten Musik in Innsbruck, Budapester Musikfrühling, Donau-eschinger Musiktage, Tage Neuer Musik in Zürich, Pfingstfest-spiele Salzburg, Osterfestival Ferrara oder Psalm in Graz. Als Ensemblesänger arbeitet er mit Gruppen wie cantus graz, Cle-mencic Consort, Concilium Musicum, Hortus musicus Klagen-furt, NOVA und Klangforum Wien zusammen.

Seit 1987 unterrichtet Gerd Kenda an der Kunstuniversität Graz in den Fachbereichen Stimmbildung und Ensembleleitung; Refe-rententätigkeit bei internationalen Chorseminaren in Öster-reich, Slowenien und Dänemark ergänzt seine Lehrtätigkeit. Seit 2007 ist er Leiter der Kärntner Chorakademie. Den chor pro musica graz leitet er seit 1986.

HIB.art.chor LiebenauDIE SÄNGERINNEN UND SÄNGER HABEN SCHON DER BEL-gischen Königin, norwegischen Trollen, dem Papst und dem Eis-

bären Knut ein Ständchen gesungen, von der chinesischen Mauer und dem Empire State Building gejodelt, in Barcelona Schnecken gegessen, in Finnland dem Sauna-Singen gefrönt, in San Francisco Haie gestreichelt, auf der EXPO in Shanghai ein Konzert direkt vor einer Glasscheibe als Schutz vor den tausenden Fans gegeben und als erster Chor direkt im EU-Parlament in Brüssel gesungen.

Basis dafür ist engagierte Chorarbeit, die zusätzlich seit über fünfzehn Jahren mit zahlreichen Wettbewerbspreisen belohnt wird: mehrfache Siege beim Bundesjugendsingen, Bundessieg Prima la Musica, Jugendchoreuropameister, drei Golden Gate Globes, Doppelgold in Rom, Österreichs einzige Olympiagold-medaille bei den World Choir Games 2012, 1. Platz beim Chor-wettbewerb für Zeitgenössische Musik in Kalifornien 2012 …

Vocalensemble Lalá

DIE VIER MUSIKERINNEN SIND AUS DER HEIMISCHEN A-cappella-Szene nicht mehr wegzudenken. Ihr Motto „spürbar hörbar“ ist in ihren erfrischenden und feinfühligen Interpreta-tionen allgegenwärtig. Ihr Repertoire erstreckt sich von klas-sischen Werken, Kirchenmusik über Volkslieder bis hin zu zeit-genössischen Popsongs.

Mit zwei Gold- sowie zwei Silbermedaillen bei den World Choir Games in Graz und der besten österreichischen Platzierung in der Interkultur-Weltrangliste hat Lalá 2008 in der internationa-len Szene zum ersten Mal auf sich aufmerksam gemacht. Dieser Trend setzte sich fort und das Ensemble wurde 2011 Gesamt-sieger des Internationalen Anton Bruckner Chorwettbewerbs in Linz und Sieger des 5. A-cappella-Contests (gemeinsam mit der Gruppe audiofeels) in Leipzig. Lalá ist Gewinner des Xing-Hai Prize of Music der ersten internationalen Xing-Hai Choir Cham-pionship in Guangzhou, China. Die vier SängerInnen erhielten in den Kategorien „Pop/Jazz/Gospel“, „Folklore“ und „Mixed Choirs“ eine Platin-Medaille für ihre ausgezeichneten Inter-pretationen.

Ilia Vierlinger (Sopran), Julia Kaineder (Alt), Peter Chalupar (Te-nor) und Mathias Kaineder (Bass) können in ihrer gemeinsamen, musikalischen Laufbahn schon auf eine erfolgreiche Tournee durch Österreich und zahlreiche Konzerte in Norwegen, der Schweiz, Deutschland, Sardinien, Algerien und China zurück-blicken.

HAUS DER KUNSTGalerie Andreas Lendl.

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Die Schwarze KunstMeisterwerke der Schabkunst 25. 04. – 20. 07. 2014Eggenberger Allee 90, 8020 Graz, Mi – So 10 – 17 Uhr www.museum-joanneum.at