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Phenylacridiniumthioeyanat Darstellung erfolgt analog vorstehender Methode 1 oder 2 unter Verwendung von Phenylacridin bzw. Phenylacridi- niumchlorid als Ausgangsstoffe. Die Verbindung wird in Form gelber Kristalle erhalten ; Schmp. 248-260 "C. Literatur 111 B6hkznd, H.: Z. Chem. 12, 148 (1972) [2] BohZand H., u. E. Niemann: Z. anorg. allg. Chem. 336, 225 (1965), 131 BohZand, H., u. P. M. Schneider: Z. anorg. allg. Chem. 390, 53 (1972) 141 Bohland, H., u. R. Muller: Wiss. Z. Piid. Hochschule ,,Dr. Theodor Neubauer" Erfurt/Miihlhausen,math. naturwiss. R. 8, Heft 2 (1972); dort weitere Literaturzitate sowie nachfolgende Publikationen dieser Reihe 151 Adrian, A.: The Acridines, Arnold, London, 1951 [61 Perkampus, H . H., u. E. Baumgarten: Z. Elektrochem., Ber. Buusen- ges. physik. Chem. 64, 951 (1960) Heinz Bohland und Ralf Huller, Sektion Chemie/Biologie der Padagogischen Hochschule ,,Dr. Theodor Neubauer" Erfurt/Muhlhausen, Hochschulbereich Muhlhausen eingegaagen am 6. Dezember 1972 ZCM 3996 IH-NMR-Absorptionsbereiche einfaeher organischer Sulfone, Sulfoxide und Thioather Fur die NMR-spektroskopische Gruppenanalyse von Schwe- felverbindungen, die iin Rohol und seinen Produkten vor- kommen konnen, galt es, das in der Literatur angegebene Zahlenmaterial zusammenzufassen und durch eigene Mes- sungen zu vervollstandigen. Dazu wurden die Spektren von etwa 60 Thioathern und etwa der gleichen Anzahl der analogen Sulfoxide und Sulfone ver- messen. Im Mittelpunkt der Untersuchungen standen die an dem dem Schwefelatom benachbarten Kohlenstoffatom ge- bundenen Protonen. Fur die Signale von Protonengruppen in Thioathern ergeben sich die in Bild 1 dargestellten Absorptionsbereiche. Mit wachsender Kettenlange,. innerhalb der homologen Reihen der Thioather tritt eine Anderung der chemischen Verschie- bung fur die Signale der dem Schwefelatom benachbarten Protonengruppen nach hoherem Feld ein. Die Absorptions- bereiche zeigen nur geringe uberlappungsgebiete. Aber selbst bei Uberlappungen von Signalen kann, wenn die Konzen- trationsverhLltnisse nicht zu ungunstig sind, eine Zuorrlnung der Signale in Gemischen von Thioathern an Hand der unter- schiedlichen Spinsysteme getroffen werden, z. B. A,X und A3X2. Aus den fur die Snlfoxide erhaltenen Werte ergeben sich Zuni Teil weitreichende uberlappungen, die sie fur einc 6 CeHn- S-CHz-CH=CHz; 7 R(u) - S - CH, - CH = CH,; 8 C,H6 - CH2 - S -CHz- CH= CH.: 9 CeH5--S-CH2-R(u,v); 10 R(u,v)-CH,-S-CH,-R(u,v); 11 CJI- CH2- S-CCIIz-R(u,v); I2 CsH6- S -CH,; 13 R(u,v) - S -CHa; 14 C,H,-CH,- S- CH, ----_-- 4 ppm 3.5 Bild 2 Verschiebungsbereiche der Protonensignale in Sulfoxiden; R = Aliphat, (u) = unverzweigt, (v) = verzweigt; 1 C,H6-CH,-SO-CH(R,)(u); 2 R(u,v)-SO-CH(RJ(u); 3 C~H~-CH~--SO-R(u,v)~ 4 R(u,v)-CHz-SO-R(u,v); 5 C8H.-CH,-SO-CHzR(u,v); 7 C,HS-CHI--SO-CH~; 6 C,H6-SO-CH3 6 R(u,v)- SO --CHa; Bild 3 Verschiebungsbereiche der Protonensignale in Sulfonen; R = Aliphat, (u) = unverzweigt, (v) = verzweigt; 1 C.H5- SO,-CH(R,)(u); 2 CeHs -CHz - SOZ-CH(CH&; 3 R(u,v)-SOp-CH(R,)(u); 4 C8H5-CHH,-SOS-RR(u,v); 5 CJI-SOz-CCH~R(u,v); 6 C,H,-CH,-SO,-CHR,(u); 7 R- SO,- CHzR(u,v); 8 CeHs - SO*- CH.; 9 R(u,v-SOz-CH, Gruppenanalytik von Schwefelverbindungen in Form ihrer Sulfoxide ungeeignet erscheinen lassen (Bild 2). Gleiches trifft fur die Verschiebungsbereiche der Protonen- signale in Sulfonen ZLI (s. Bild 3). A ufnahmebedingungen : Msungsmittel : CCI,, Konzentration: 1 molar*), Standard: TMS, intern, Temperatur : 24 "C, Aufnahmegerat : ZKR 60. *) Van einigen Sulfonen konnten nicht molare Mengen in Tetrachlorkohlen- stoff gelost werden. Eine Untersuchung des Konzentrationseinflusses auf die chemische Verschiebung iiinerhalb des verwendeten Konzentrations- bereiohes zeigte, daI3 dieser EinflulJ sehr gering ist. Klaus DoerJfel, Wolfram Hobold und Hartmut Knauf, Sektion Veifahrenschemie der Technischen Hochschule fur Chemie ,,Carl Schorlemmer", Leuna-Merseburg eingegnngen am 3. November 1972 ZCM 3976 Moglichkeiten zum komplexen Einsatz von Versehiebungsreagenzien in der NMR-Spektroskopie Die Anwendung von Verschiebungsreagenzien in der NMR- Spektroskopie beruht auf der Ausbildung kurzlebiger Kom- plexe zwischen den Molekulen der zu untersuchenden Sub- stanz und denen des Verschiebungsreagenzes. Wegen des schnellen Austausches bewirkt die magnetische Anisotropie der angelagerten Molekule des Ver schiebungsreagenzes eine konzentrationsabhangige Veriinderung der chemischen Ver- schiebungen der NMR-aktiven Kerne der zu untersuchenden Substanz. Vorzeichen und GroDe dieses Verschiebungseffek- tes hangen nicht nur von den magnetischen Eigenschaften der Molekule des Verschiebungsreagenzes, den Konzentra- tionen der Komplexbildner und der Komplexbindungskon- stante, sondern auch von der mittleren raumlichen Anordnung der Molekule in dem kurzlebigen Komplex ab. Wenn es gelingt, solche Verschiebungsreagenzien zu finden, die Veranderungen der chemischen Verschiebungen mit 10 Z. Clieni., 13. Jg. (197'31 Heft 2 73

1H-NMR-Absorptionsbereiche einfacher organischer Sulfone, Sulfoxide und Thioäther

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Phenylacridiniumthioeyanat

Darstellung erfolgt analog vorstehender Methode 1 oder 2 unter Verwendung von Phenylacridin bzw. Phenylacridi- niumchlorid als Ausgangsstoffe. Die Verbindung wird in Form gelber Kristalle erhalten ; Schmp. 248-260 "C.

Literatur 111 B6hkznd, H . : Z . Chem. 12, 148 (1972) [2] BohZand H . , u. E . Niemann: Z . anorg. allg. Chem. 336, 225 (1965),

131 BohZand, H . , u. P. M . Schneider: Z . anorg. allg. Chem. 390, 53 (1972) 141 Bohland, H. , u. R. Muller: Wiss. Z . Piid. Hochschule ,,Dr. Theodor

Neubauer" Erfurt/Miihlhausen, math. naturwiss. R. 8 , Heft 2 (1972); dort weitere Literaturzitate

sowie nachfolgende Publikationen dieser Reihe

151 Adrian, A.: The Acridines, Arnold, London, 1951 [61 Perkampus, H . H . , u. E. Baumgarten: Z. Elektrochem., Ber. Buusen-

ges. physik. Chem. 64, 951 (1960)

Heinz Bohland und Ralf Huller, Sektion Chemie/Biologie der Padagogischen Hochschule ,,Dr. Theodor Neubauer" Erfurt/Muhlhausen, Hochschulbereich Muhlhausen

eingegaagen am 6. Dezember 1972 ZCM 3996

IH-NMR-Absorptionsbereiche einfaeher organischer Sulfone, Sulfoxide und Thioather Fur die NMR-spektroskopische Gruppenanalyse von Schwe- felverbindungen, die iin Rohol und seinen Produkten vor- kommen konnen, galt es, das in der Literatur angegebene Zahlenmaterial zusammenzufassen und durch eigene Mes- sungen zu vervollstandigen. Dazu wurden die Spektren von etwa 60 Thioathern und etwa der gleichen Anzahl der analogen Sulfoxide und Sulfone ver- messen. I m Mittelpunkt der Untersuchungen standen die an dem dem Schwefelatom benachbarten Kohlenstoffatom ge- bundenen Protonen. Fur die Signale von Protonengruppen in Thioathern ergeben sich die in Bild 1 dargestellten Absorptionsbereiche. Mit wachsender Kettenlange,. innerhalb der homologen Reihen der Thioather tritt eine Anderung der chemischen Verschie- bung fur die Signale der dem Schwefelatom benachbarten Protonengruppen nach hoherem Feld ein. Die Absorptions- bereiche zeigen nur geringe uberlappungsgebiete. Aber selbst bei Uberlappungen von Signalen kann, wenn die Konzen- trationsverhLltnisse nicht zu ungunstig sind, eine Zuorrlnung der Signale in Gemischen von Thioathern an Hand der unter- schiedlichen Spinsysteme getroffen werden, z. B. A,X und A3X2. Aus den fur die Snlfoxide erhaltenen Werte ergeben sich Zuni Teil weitreichende uberlappungen, die sie fur einc

6 CeHn- S-CHz-CH=CHz; 7 R(u) - S - CH, - CH = CH,; 8 C,H6 - CH2 - S -CHz- CH= CH.: 9 CeH5--S-CH2-R(u,v); 10 R(u,v)-CH,-S-CH,-R(u,v); 11 C J I - CH2- S-CCIIz-R(u,v); I 2 CsH6- S -CH,; 13 R(u,v) - S -CHa; 14 C,H,-CH,- S- CH,

----_--___I-

4 ppm 3.5

Bild 2 Verschiebungsbereiche der Protonensignale in Sulfoxiden; R = Aliphat, (u) = unverzweigt, (v) = verzweigt; 1 C,H6-CH,-SO-CH(R,)(u); 2 R(u,v)-SO-CH(RJ(u); 3 C~H~-CH~--SO-R(u ,v )~ 4 R(u,v)-CHz-SO-R(u,v); 5 C8H.-CH,-SO-CHzR(u,v); 7 C,HS-CHI--SO-CH~; 6 C,H6-SO-CH3

6 R(u,v)- SO --CHa;

Bild 3 Verschiebungsbereiche der Protonensignale in Sulfonen; R = Aliphat, (u) = unverzweigt, (v) = verzweigt; 1 C.H5- SO,-CH(R,)(u); 2 CeHs -CHz - SOZ-CH(CH&; 3 R(u,v)-SOp-CH(R,)(u); 4 C8H5-CHH,-SOS-RR(u,v); 5 CJI-SOz-CCH~R(u,v); 6 C,H,-CH,-SO,-CHR,(u); 7 R - SO,- CHzR(u,v); 8 CeHs - SO*- CH.; 9 R(u,v-SOz-CH,

Gruppenanalytik von Schwefelverbindungen in Form ihrer Sulfoxide ungeeignet erscheinen lassen (Bild 2). Gleiches trifft fur die Verschiebungsbereiche der Protonen- signale in Sulfonen ZLI (s. Bild 3).

A ufnahmebedingungen : Msungsmittel : CCI,, Konzentration: 1 molar*), Standard: TMS, intern, Temperatur : 24 "C, Aufnahmegerat : ZKR 60.

*) Van einigen Sulfonen konnten nicht molare Mengen in Tetrachlorkohlen- stoff gelost werden. Eine Untersuchung des Konzentrationseinflusses auf die chemische Verschiebung iiinerhalb des verwendeten Konzentrations- bereiohes zeigte, daI3 dieser EinflulJ sehr gering ist.

Klaus DoerJfel, Wolfram Hobold und Hartmut Knauf, Sektion Veifahrenschemie der Technischen Hochschule fur Chemie ,,Carl Schorlemmer", Leuna-Merseburg

eingegnngen am 3. November 1972 ZCM 3976

Moglichkeiten zum komplexen Einsatz von Versehiebungsreagenzien in der NMR-Spektroskopie Die Anwendung von Verschiebungsreagenzien in der NMR- Spektroskopie beruht auf der Ausbildung kurzlebiger Kom- plexe zwischen den Molekulen der zu untersuchenden Sub- stanz und denen des Verschiebungsreagenzes. Wegen des schnellen Austausches bewirkt die magnetische Anisotropie der angelagerten Molekule des Ver schiebungsreagenzes eine konzentrationsabhangige Veriinderung der chemischen Ver- schiebungen der NMR-aktiven Kerne der zu untersuchenden Substanz. Vorzeichen und GroDe dieses Verschiebungseffek- tes hangen nicht nur von den magnetischen Eigenschaften der Molekule des Verschiebungsreagenzes, den Konzentra- tionen der Komplexbildner und der Komplexbindungskon- stante, sondern auch von der mittleren raumlichen Anordnung der Molekule in dem kurzlebigen Komplex ab. Wenn es gelingt, solche Verschiebungsreagenzien zu finden, die Veranderungen der chemischen Verschiebungen mit

10 Z. Clieni., 13. J g . (197'31 Hef t 2 73