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Das Magazin für Informationstechnologie 02 Enterprise 2.0 Innovationen aus dem Web Wie wird die Web-Demokratie das Geschäftsleben beeinflussen? Die Einbindung von Social Media-Tools soll Unternehmen neue Innovationskraft verleihen. Ob sich der Arbeitsalltag von morgen schon heute in der Praxis bewährt, erfahren Sie in dieser MONITOR-Ausgabe. UNIFIED COMMUNICATIONS: Mit vereinten Kräften DATENSCHUTZGESETZ 2010: Was ist neu? ERP: Taktische ERP-Investitionen im Fokus März 2010 www.monitor.co.at Preis 3,80 Ein Produkt der Bohmann Verlagsgruppe Das IKT-Jahrbuch Ausgabe 2010 jetzt bestellen unter www.monitor.co.at/itbuch

2 | März 2010 | MONITOR

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MONITOR Ausgabe 2-2010

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Page 1: 2 | März 2010 | MONITOR

Das Magazin für Informationstechnologie

02

Enterprise 2.0Innovationen aus dem WebWie wird die Web-Demokratie das Geschäftsleben beeinfl ussen? Die

Einbindung von Social Media-Tools soll Unternehmen neue Innovationskraft

verleihen. Ob sich der Arbeitsalltag von morgen schon heute in der Praxis

bewährt, erfahren Sie in dieser MONITOR-Ausgabe.

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Page 3: 2 | März 2010 | MONITOR

monitor | 2-2010 | März

EDITORIAL | 3I

„Mut zur Demokratie” fordert MONITOR-Autorin Alexandra Riegler in ihrem Beitrag über „Enterprise 2.0”. Sie berichtet einerseits von den Chancen, die ein Einsatz sozialer Software im Unternehmensumfeld ermöglicht, andererseits von den bestehenden, teils gro-ßen Vorbehalten im Management.

Da werden Standesdünkel und durchaus praktische Gründe gegen eine Mutation der internen und externen Unternehmenskommunikation vorgebracht - oft wird darüber aber vergessen, dass es sich wirklich um einen grundlegenden Paradigmenwechsel handelt. Enterprise 2.0 zielt auf einen Wandel des Informationsmanage-ments: Starre, hierarchische Strukturen werden mit fl ach verteiltem, unstrukturiertem Wissen ergänzt und angereichert sowie auf die persönlichen und fachlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter abgestimmt. SEITE 6

Enterprise 2.0 im Selbstversuch

Wie so etwas in der Praxis funktioniert, hat das fi nni-sche IT-Unternehmen Tieto in einem „Selbstversuch” ausprobiert - und dabei eine neue, moderne Unterneh-menskultur gewonnen. Th omas Hohenauer, Geschäfts-führer von Tieto Austria, berichtet über seine persönli-chen Erfahrungen. Für Tieto ist der neue Umgang mit Social Media zu einem „Rückgrat” des Unternehmens geworden und realisiert bereits heute den „Arbeitsalltag” von morgen. SEITE 12

Enterprise 2.0 macht sich auch eine Entwicklung zu-nutze, die unaufhaltsam voranschreitet: Die Kommer-zialisierung sozialer Netzwerke wie Facebook, Xing, StudiVZ und andere. Dazu Achim Himmelreich vom deutschen Berater Mücke, Sturm & Company: „Die Internet-Wirtschaft transformiert sich in eine Link-Economy, d. h. der Wert einer Internetseite bestimmt

sich durch die Anzahl und Qualität der Links, die auf sie verweisen.” Und weiter: „In einer Zeit des Information-Overload verliert die klassische Massen-werbung an Wirksamkeit - sie geht schlicht unter. Die Menschen ziehen sich auf die Quellen zurück, die sie für glaubwürdig halten: ihre Peers, die sie in sozialen Netz werken treff en.” SEITE 10

Für die technische Flexibilität und Erreichbarkeit des Unternehmens 2.0 sollen Unifi ed-Communications- Lösungen sorgen. „Über eine simple Oberfl äche wird die komplette Sprach-, Text- und Bildkommunikation mit einem Stück Software vereint”, erläutert dazu MONITOR-Autor Alfred Bankhammer in seiner Story.

„Das Display unterschiedlichster Zugangsgeräte dient zugleich als ‚Projektarbeitstisch‘, auf dem etwa mit geteilten Applikationen zusammen gearbeitet wer-den kann. Und selbst teures Server-Equipment im Haus ist nicht unbedingt erforderlich, denn die Dienste werden mittlerweile schon in der ‚Wolke‘ als Internet-dienst angeboten.” SEITE 16

ERP-Zufriedenheit

In Österreich, Deutschland, Schweiz und Südtirol haben Anwender jetzt wieder die Möglichkeit, ihr ERP-System unter www.erp-z.info zu bewerten und damit zur wohl umfangreichsten Anwenderzufrieden-heitsbefragung beizutragen. Seit 2003 führt das Zürcher Beratungshaus i2s diese Umfrage zusammen mit namhaften Partnern durch. In Österreich: ADV, Wirtschaftsuniversität Wien und MONITOR. Mehr darüber im Rahmen einer Story über „Taktische ERP-Investitionen” vom ERP-Spezialisten Christoph Weiss. SEITE 28

Mitmachen und gewinnen?Facebook, Twitter und Co. haben im privaten Umfeld schon einen festen Platz erobert – jetzt sollen sie auch im Unternehmensumfeld ihre Innovationskraft zeigen. „Enterprise 2.0“ ist angesagt!

Dominik Troger

Chefredakteur

Page 4: 2 | März 2010 | MONITOR

WIRTSCHAFT

REBOOT ……………………………………………… 5Karriere ………………………………………………… 5

THEMA: ENTERPRISE 2.0

Enterprise 2.0: Mut zu mehr Demokratie ……………… 6Soziale Netzwerke werden kommerziell und E-Shops sozial 10Social Media als „Rückgrat“ eines Unternehmens ……… 12E-Strategien für Österreichs Unternehmen ……………… 14Unifi ed Communications: Mit vereinten Kräften ……… 16Heutiges Breitband bald Schnee von gestern? …………… 18Job Scheduling: Schrumpfende Budgets, wachsende Ansprüche ……………………………………………… 20Dynamic Services ……………………………………… 22DSG-Novelle 2010: Was ist neu? ……………………… 24Managed Fax Services …………………………………… 26

STRATEGIEN

Fachtagung: „CRM ist tot! Es lebe CRM!“ ……………… 27ERP: Wenn die Funktionalität nicht reicht ……………… 28

NETZ & TELEKOM

Welche Glasfaser soll ins LAN? ………………………… 30

AUS DER REDAKTION

Editorial ………………………………………………… 3Inserentenverzeichnis …………………………………… 31Impressum ……………………………………………… 31

INHALT 2|2010

6ENTERPRISE 2.0: MUT ZU MEHR DEMOKRATIE

28TAKTISCHE ERP-INVESTITIONEN: WENN DIE

FUNKTIONALITÄT NICHT REICHT

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Page 5: 2 | März 2010 | MONITOR

monitor | 2-2010 | März

Kommentar | Karriere WIRTSCHAFT | 5I

Reinhard Hable, 55,

wurde zum Geschäftsfüh-

rer der neu gegründeten

nfon GmbH bestellt. Die

nfon AG, Entwickler web-

basierter Telefonanlagen,

hat in Österreich mit

ipefon ein Joint Venture geschlossen.

Christian Fahlke, 43, hat

bei Check Point Software

die Position des Country

Managers für die Schweiz

und Österreich übernom-

men. Zuvor war er bei IBM

Switzerland in Zürich in

der Funktion des Channel

Leaders CEEMEA IBM Internet Security

Systems tätig.

Der Geschäftsbereich HR

bei Sage Österreich gibt

die Ernennung von Jürgen

Haslinger, 40, zum Lei-

ter des Kundenservices

bekannt. Vor seinem Ein-

stieg bei Sage war er u. a.

bei Orange in leitender Funktion im Call-

center und danach als Teamleader für das

Technical Back Offi ce bei ONE Customer

Care tätig.

Klaus Grausgruber, 48,

übernimmt für Siemens IT

Solutions and Services ab

sofort als neuer Sales

Manager die Leitung der

Region Tirol und Vorarl-

berg. Grausgruber war zu-

letzt am Geschäftsaufbau

von Wincor-Nixdorf in Lateinamerika und

Kanada beteiligt.

Eva Klaus, 42, über-

nimmt die Position als Key

Account Managerin für

Energieversorger, Glücks-

spiel und Industriekunden

bei Anecon Software

Design und Beratung. Sie

war zuletzt im Bereich

Vertrieb bei Computer Associates (CA)

und Vertrieb und Marketing bei Microsoft

tätig.

Karriere

Cloud Computing ist als Nonplusultra

sparsamer IT-Nutzung in aller Munde.

Doch nach wie vor werden die dabei

auftretenden Datenschutzprobleme

unterschätzt, wenn nicht gar herun-

tergespielt.

Conrad Gruber

Das Prinzip klingt überzeugend: Die

Nutzung von Software und Speicherplatz

ohne nennenswerte eigene IT-Infrastruk-

tur bei einem Bruchteil der Kosten: All das

bietet Cloud Computing über ein weltwei-

tes Netzwerk und gemietete Ressourcen.

Daten werden irgendwo auf der Welt bei

einem oder mehreren Anbietern gespei-

chert, die Datenströme laufen über das

Internet und über die Kontinente hin und

her, und die Software-Kapazitäten wer-

den je nach Bedarf mal hier, mal dort

gestellt.

Viele Unternehmen lassen sich von den

überzeugenden Kostensenkungen zum

Cloud Computing locken. Aus betriebs-

wirtschaftlicher Sicht macht es auch

durchaus Sinn, und vom technischen

Standpunkt her ist die Nutzung dieser

durch das Internet verfügbar gewordenen

Netzressourcen auch logisch.

Ist Cloud Computing auch sicher?

Das Grundproblem ist, dass beim Cloud

Computing Unternehmensdaten außer-

halb der fi rmeneigenen Firewall verarbei-

tet werden, also weitaus ungeschützter

sind, als wenn sie auf dem eigenen Server

lägen. Damit setzt sich ein Unternehmen

einem, wenn auch vielleicht kalkulier-

baren, Risiko aus.

Der große Nachteil ist: Während bei

einem fi rmeneigenen Datencenter, zum

Beispiel in Österreich, ganz klare Daten-

schutzrichtlinien in Kraft sind, wird es

beim Cloud Computing schwammig.

Denn welche Datenschutzrichtlinien

gelten, wenn Bits und Bytes mit Firmen-

geheimnissen rund um die Welt gejagt

werden? Wie kann man sich vor Betriebs-

spionage oder geheimdienstlichen Um-

trieben schützen und nach welchem

Recht, solange es keine internationalen

Abkommen gibt?

Dass Daten im Cloud Computing naht-

los geschützt werden können, ist eine

Illusion. Zwar gibt es einige Datenschutz-

abkommen etwa zwischen der EU und

den USA, wo die meisten Cloud-Compu-

ting-Anbieter sitzen, doch es gibt natür-

lich keine Gewähr, dass sich alle daran

halten oder in der Lage sind, Attacken

und Schnüffeleien abzuhalten.

„Vertrauensbasis” ist zu wenig

Die Situation könnte sich erst dann ent-

spannen, wenn Cloud-Computing-Anbie-

ter mit ausreichenden Datenschutzver-

fahren und entsprechenden Richtlinien

ihre Angebote verbessern, also von der

bisherigen „Vertrauensbasis” zwischen

Anbieter und Kunden zu effektiven Maß-

nahmen greifen, die den Datenschutz

verbessern.

Was aber, wenn ein US-Anbieter seine

Server plötzlich aus Kostengründen zum

Beispiel nach China auslagert? Dass es

dort mit Datenschutz nicht weit her ist,

dürfte sich herumgesprochen haben.

Welche Regeln gelten dann? All das sollte

in Überlegungen, Cloud Computing zu

nutzen, einfl ießen. Derzeit ist das Verfah-

ren nämlich nur bedingt für unterneh-

menskritische Daten zu empfehlen, im

Gegensatz zu Routinearbeiten, für die

Cloud Computing durchaus eine gang bare

Alternative ist.

REBOOT

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6 | THEMA Enterprise 2.0

monitor | 2-2010 | März

Rick Wagoner, langjähriger Chef von Ge-neral Motors (GM), prägte eine Unterneh-menskultur, die Steven Rattner, von Präsi-dent Obama als „Auto-Zar” eingesetzt, als „freundlich arrogant” beschrieb. Rattner sollte erheben, wie schlimm es um die einst „großen Drei” aus Detroit, die Autoherstel-ler GM, Ford und Chrysler stand.

Als er bei seinem ersten Besuch die Kon-zernzentrale von GM in Augenschein

nahm, fand er ein Management vor, das gut bewacht und abgeschottet vom Rest der Be-legschaft im obersten Stockwerk residierte. Mittels Magnetkarten steuerbare Lifte stell-ten sicher, dass die Unternehmensführung ohne Kontaktaufnahme mit Mitarbeitern anderer Stockwerke direkt vom Schreib-tisch zum Parkplatz gelangte. „Kein Aufein-andertreff en mit den Drohnen”, nannte es Rattner.

Demokratisierungstools

Am anderen Ende der Skala versuchen Un-ternehmen über geringere Hierarchien und verstärkte Demokratisierung ihre Innovati-onskraft voranzutreiben. Als Mittel zum Zweck gilt immer öfter das sogenannte Enterprise 2.0: Über den Einsatz von kolla-borativer Software des Web 2.0 soll die Ei-geninitiative der Mitarbeiter verstärkt und die Zusammenarbeit innerhalb der Organi-sation verbessert werden. Web 2.0 auf Un-ternehmen umgemünzt bedeutet den Ein-satz von Blogs, Wikis, Gruppeneditoren und Applikationen zur gemeinschaftlichen Kategorisierung von Informationen. Die Idee dahinter ist einfach, im Businesskon-text allerdings neu. Mitarbeiter beginnen vermehrt, ihre Ideen einzubringen, gerade weil kein Zwang zur Nutzung herrscht. Die Erfolgsgrundlage beschreiben Experten als eine Art Demokratisierung: Ein Wikisys-

Mut zu mehr Demokratie

Kritiker des Enterprise 2.0 behaupten, dass soziale Software keinen Platz in Unternehmen hat. Organisationen, die sich darauf einlassen, berichten von neuer Innovationskraft: wie Web-Demokratie das Geschäftsleben erobert.

Alexandra Riegler

Viel Andrang herrschte im November letzten Jahres bei der Enterprise-2.0-Konferenz in San Francisco (Bild: TechWeb Live Events).

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Enterprise 2.0 THEMA | 7I

tem, das sich über das gesamte Unterneh-men erstreckt und jeden zur Teilnahme ein-lädt, überwindet Hierarchien relativ ein-fach.

Doch wofür werden neue Methoden zur Zusammenarbeit benötigt, wenn viele be-reits mit den alten überfordert sind? In der Studie „Von Wissensarbeitern verwendete Kommunikationstechnologien” kommt der Wissensmanagementexperte Th omas Davenport zum Schluss, dass rund ein Drittel aller Mitarbeiter E-Mail als überbe-anspruchtes Kommunikationsmittel be-trachten. Jeder Sechste sieht dadurch seine Produktivität eingeschränkt. Die Studie da-tiert bereits aus dem Jahr 2006. Die Menge an elektronischer Post hat sich seither ver-vielfacht.

Wertvolle Unbekannte

Eine abgewandelte Form des Mitmach-In-ternets - nichts anderes sind Web-2.0-Tools in Unternehmen - soll Abhilfe leisten, in-dem Benutzer zu Gestaltern werden. Der Unterschied zwischen ein bisschen im Web

2.0 schnuppern und die neue Methodik als Organisation zu verinnerlichen, ist aller-dings enorm. Erst wenn Unternehmen eine Handvoll soziologischer Grundlagen hin-ter Enterprise 2.0 verstehen, kann am Ende eine „Basis für eine neue Quelle an Wettbe-werbsvorteilen” herauskommen, wie es Jacques Bughin, Direktor bei McKinsey & Company, im Aufsatz „Der Aufstieg der Enterprise 2.0” beschreibt.

Zunächst ergeben sich durch eine frische Sicht auf Bestehendes neue Problemlö-sungsansätze. Der Soziologe Mark Grano-vetter beschreibt dies in seiner Th eorie „Die Stärke der schwachen Bindungen”.

Demnach verlassen sich die meisten Menschen auf starke Bindungen - Leute, die man gut kennt und einschätzen kann. Geht es jedoch um Innovation, dann sind schwache Bindungen - Leute, die einem kaum bis gar nicht bekannt sind - wertvol-ler. Weil sich das Wissen und soziale Netz-werk der Fremden vom eigenen stärker un-terscheiden, können ihre Einblicke umso interessanter sein, so der Schluss Granovet-ters.

Trend zur Mitsprache

Für Megan Murray, Community Manage-rin und Projektkoordinatorin bei Booz Al-len Hamilton kommen Unternehmen am Einsatz von Web-2.0-Lösungen nicht vor-bei, weil sich Mitarbeiter mehr Mitsprache und Anerkennung erwarten. „Das passiert, Punkt”, so Murray auf der Konferenz „Enterprise 2.0”, die Anfang November 2009 in San Francisco stattfand. Die neuen Technologien würden die Umsetzung schneller und besser gestalten. Nach An-sicht von Claire Flanagan, beim IT-Dienst-

„Jeder, der E-Mails

verschickt, sollte auch

Web-2.0-Software

verwenden können.”

Andrew McAfee,

Enterprise-2.0-Spezia-

list von der Harvard

Business School. (Bild:

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8 | THEMA Enterprise 2.0

monitor | 2-2010 | März

leister CSC verantwortlich für Wissensma-nagement und Enterprise Social Collabora-tion, handelt es sich dabei nicht um Technologien, zu denen man „hingehen” muss, wie zu den meisten Wissensmanage-mentapplikationen.

„Es bedeutet vielmehr, dass Mitarbeiter diese innerhalb ihres Arbeitsablaufes umset-zen können, und das ist viel wichtiger”, so Flanagan auf der Konferenz. Wenn mehr Mitarbeiter am Innovationsprozess beteiligt sind, steigert das nicht nur die Transparenz innerhalb der Organisation, auch Wissens-spitzen werden leichter erkennbar. Laut ei-ner Enterprise-2.0-Studie von McKinsey schaff en Unternehmen, die Web 2.0 erfolg-reich einsetzen, bis zu 20 % höhere Innova-tionsraten.

Einfach und zugänglich

Basis für Enterprise 2.0 sind Serviceorien-tierte Architekturen. Im Unterschied zu Groupware, wo Benutzer in Gruppen zu-sammengefasst werden, sucht sich bei Enterprise 2.0 jeder, was er braucht. Gren-zen sollte es im Netzwerk nur wenige ge-ben, der Fokus liegt auf Off enheit.

Eine wichtige Voraussetzung für Erfolg ist die einfache Benutzbarkeit der Anwen-dungen. Jeder, der E-Mails verschickt, sollte auch Web-2.0-Software verwenden kön-nen. Zudem sind typischerweise keine be-sonderen Vorschriften vorgesehen, wie Er-gebnisse aussehen oder zu kategorisieren sind. „Das ist eine riesige Veränderung”, schreibt Wissenschaftler Andrew McAfee 2006 in einem viel zitierten Text zum Th e-ma. Alles bisher dagewesene, von Wissens-managementsoftware hin zu Workfl ow-Ap-plikationen inkludierte mehr oder minder starre Vorstellungen über die Informations-struktur. Und jetzt existiert strukturiertes

und unstrukturiertes Wissen plötzlich friedlich nebeneinander.

Einfache Etikette

Mehr Demokratie im Unternehmen schürt die Angst vor Sicherheitslücken. Was, wenn im Blog Sachverhalte ausge-plaudert werden, die lieber geheim bleiben sollten? Was, wenn durch verstärkte De-mokratisierung ein Teil der Kontrolle ver-loren geht?

„Ich habe festgestellt, dass sich Beden-ken gegenüber Enterprise 2.0 in zwei Ka-tegorien teilen: Angst, dass die Leute die neu verfügbaren Lösungen nicht verwen-den, und Angst, dass sie es tun”, brachte es McAfee auf der kalifornischen Enterprise 2.0-Konferenz auf den Punkt. In der Pra-xis passiert es selten, dass sich etwa Ange-stellte via Blog befl egeln. Immerhin wissen sich diese innerhalb der Unternehmens-kultur entsprechend zu verhalten, Web- 2.0-Software bildet dabei keine Ausnah-me.

Damit Mitarbeiter einen Teil ihrer Kollaboration von E-Mails auf Blogs und Wikis verlagern, bedarf es am Beginn einer Richtungsangabe, danach gilt jedoch, we-niger ist mehr: Ein bisschen Lenken ist notwendig, zu viel richtet Schaden an. „Man muss den Leuten einen Ausgangs-punkt geben, auf den sie reagieren und den sie verändern können”, rät Darren Lennard, Managing Director der Invest-mentbank Dresdner Kleinwort Wasser-stein, einem erfolgreichen Anwender von Wiki und Blog.

Wiki fürs FBI

Im Rahmen der Enterprise-2.0-Konferenz führt McAfee ein überraschendes Erfolgs-

beispiel an. So hätten sich in den USA 16 Aufklärungs- und Geheimdienstorganisa-tionen, darunter CIA und FBI, auf eine „Intellipedia” geeinigt: ein Wiki, das alle Bereiche überspannt. Hinzu kommt ein Blog, der sich ebenfalls über alle Organisa-tionen zieht. Wenn ein FBI-Agent bloggt, können den Eintrag Mitarbeiter der NSA und CIA lesen.

Bei den traditionell geheimniskrämeri-schen Organisationen setzte sich die Über-zeugung durch, dass die Vorteile bei einer solchen Lösung überwiegen würden: „Wir waren in der Vergangenheit der Ansicht, dass Leute sterben würden, wenn wir zu viele Informationen teilen. Am 11. Sep-tember 2001 mussten wir erfahren, dass Leute sterben, wenn wir Informationen nicht gut genug teilen”, so ein Zitat eines Geheimdienstverantwortlichen im Artikel „Connecting the Dots in the Enterprise” (MIT Sloan Management Review). McAfees Schluss: Wenn es 200.000 Leute in 16 verschiedenen, verschwiegenen Organisationen schaff en, Web 2.0 an Bord zu holen, dann schaff en es alle.

Für Reinhard Willfort, Geschäftsführer des Grazer Unternehmens „Innovation Service Network”, setzt das Streben nach Innovation im Unternehmen einen gewis-sen Mut voraus. „Innovation bedeutet, eine kurze Zeit instabil zu werden”, sagt Willfort.

Große Unternehmen hätten mehr Prob-leme damit als kleine, weil diese besonders auf Stabilität ausgerichtet seien. Gleichzei-tig bietet Enterprise 2.0 gerade den Gro-ßen Chancen. Denn je mehr Personen beispielsweise an einer Wiki-Plattform ar-beiten, desto besser kategorisiert, umfang-reicher und letztlich leichter durchsuchbar wird diese. Das Konzept scheint so viel-sprechend, dass es eventuell sogar GM ins Auge fassen sollte.

1.000 MINI-WEBS

Trotz der vergleichsweise einfachen Um-

setzung und eines recht geringen Risikos

kann bei der Implementierung von Web-

2.0-Lösungen eine Reihe von Problemen

auftreten. Nach Ansicht des Autors und

Wissenschafters Andrew McAfee sei es

zum Beispiel keine besonders gute Ver-

kaufstaktik, die Einführung des Enterprise

2.0 als Krieg gegenüber dem Enterprise

1.0 zu bewerben und zu behaupten, dass

sämtliche Organisations- und Manage-

mentmuster künftig nicht mehr gelten.

Dies sei nicht nur ungeschickt, sondern

auch wissenschaftlich falsch. Ebenso ist

der Versuch, alte Systeme - E-Mail - mit

einem Schlag zu ersetzen, nicht anzuraten.

Auf der anderen Seite kann eine zu vor-

sichtige Herangehensweise das Projekt

gleich zu Beginn zum Scheitern verurtei-

len, etwa, wenn Unternehmen mehrere

„ummauerte Gärten” anstatt einer einzi-

gen Lösung implementieren, die die ge-

samte Organisation umspannt. „Das Prin-

zip des Webs funktioniert so nicht. Es gibt

nur ein Web und 1.000 Mini-Webs”, erklärt

McAfee.

Für Megan Murray, Community Managerin und

Projektkoordinatorin bei Booz Allen Hamilton,

kommen Unternehmen am Einsatz von Web-

2.0-Lösungen nicht vorbei. (Bild: TechWeb Live

Events).

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monitor | 2-2010 | März

Enterprise 2.0 THEMA | 9I

Die Speicherung und Verwal-tung von beliebigen digitalen Inhalten, insbesondere von Mediendateien wie Grafiken, Videos, Musikdateien und Textbausteinen, ist Kernbereich der mediamid. Das Unterneh-men wurde 2003 gegründet und deckt ein Segment ab, des-sen effiziente Verwaltung Un-ternehmen viel Zeit und Geld sparen kann.

Zehntausende Fotos

verwalten

Am besten lässt sich das an ei-nem Beispiel demonstrieren. Die ABB Stotz-Kontakt GmbH nutzt die Software von media-mid, um rund 20.000 Pro-duktfotos zu verwalten, die sich auf einem Server, aber auch auf CDs/DVDs sowie in einem Dia-Archiv befinden.

Anfragen zu Bildern erfolg-ten bisher telefonisch oder per E-Mail an die Marketingabtei-lung, wo dann die gewünschten Fotos im Archiv gesucht und anschließend versendet wur-den. Diese relativ zeitaufwändi-gen Prozesse werden nun mit der M@RS-6-Software von mediamid vereinfacht. Die webbasierte Lösung beschleu-nigt den Suchprozess und das Wiederverwerten von Medien-dateien wie Bildern oder PDFs erheblich, die Bilder können auch ortsunabhängig via Inter-net angefordert werden.

„Während der Bildanfrage-prozess vorher teilweise mehre-re Tage dauerte, braucht er jetzt nur mehr etwa 15 Minuten”, beschreibt Oliver Langohr, Pro-jektleiter und Referent für die Technische Dokumentation im

Marketing bei der ABB Stotz-Kontakt GmbH.

Highend-Lösung

„Unsere Lösung vereinfacht die Arbeitsabläufe im Management der Bilddateien und ermöglicht dadurch bedeutende Kostenein-sparungen bei gleichzeitiger Qualitätssteigerung und verbes-sertem Service”, so Peter M. Hofer, CEO bei mediamid. Der Anwendungsbogen reicht von der Digitalisierung über die Be-schlagwortung und Archivie-rung bis zur Suche und raschen Bereitstellung. Dabei können nicht nur Bilder, sondern zum Beispiel genauso Videos oder Audiodateien einbezogen wer-den. Vor allem bei Videos gibt es derzeit einen richtigen Boom, so Hofer.

Mit M@RS 6 können mehr als 100 User parallel arbeiten und beliebig viele Medien ver-waltet werden. Wesentliche Funktionalitäten sind beispiels-weise die Mandantenfähigkeit, Mehrsprachigkeit, Massenim-porte, Versionierung und Work-flow-Unterstützung. Zusätzlich unterstützt der eingebundene Thesaurus bei der Suche unter-schiedliche Schreibweisen und Synonyme. Mediamid geht da-bei über eine klassische „Bild-verwaltung” weit hinaus, des-halb gibt es das webbasierte Pro-dukt auch als Branchenlösung für Bildagenturen inklusive Ab-rechnungsmodul für Fotogra-fen.

Die Entwicklung ist dabei noch lange nicht abgeschlossen, neue Möglichkeiten ergeben sich beispielsweise, so Hofer, durch die Verknüpfung von

GPS-Daten, die moderne Kameras bei der Aufnahme gleich mitliefern, mit grafischen Karten für eine ortsbezogene Archivierung und Suche.

Angebot für den

Mittelstand

Mit AMID forte bietet man au-ßerdem jetzt erstmals ein spezi-ell auf kleine und mittlere Un-ternehmen zugeschnittenes Lö-sungspaket für Media Asset Management an. „Ziel des neu-en Lösungspakets ist es, die Ver-fügbarkeit von Mediendaten sowie die Effizienz in der Medi-enverwaltung zu optimieren und damit die Kosten bis auf die Hälfte zu reduzieren. Wir bieten mit AMID forte ein Komplettpaket, das alle wesent-lichen Leistungen im Media

Media Asset ManagementBei mediamid widmet man sich der zentralen Verwaltung und Archivierung von Mediendateien.

Dominik Troger

Asset Management nun auch für KMUs erschwinglich macht”, ist Hofer überzeugt. In Kürze soll auch eine Mietlö-sung auf Basis eines Software-as-a-Service-Konzeptes ins Pro-gramm aufgenommen werden. www.mediamid.com

„Unsere Lösung vereinfacht

die Arbeitsabläufe im

Management von Medien-

dateien.” DI Peter M. Hofer,

CMC, Geschäftsführer der

mediamid digital services

GmbH

Are you concerned about global warming? Chances are we can ease your conscience.

Tieto’s Future Office concept reduces the environmental burden of office facilities and business travel by 30%. This is done by digitalizing operations and using innovative Unified Communications solutions.

Page 10: 2 | März 2010 | MONITOR

10 | THEMA Enterprise 2.0

monitor | 2-2010 | März

So schlugen im Zuge des Web-2.0-Hypes die Investoren zu: Rupert Murdoch erwarb MySpace 2005 für 580 Mio. US-Dollar, die Microsoft-Beteiligung an Facebook im Jah-re 2007 taxiert den Wert des Netzwerkes auf atemberaubende 15 Mrd. US-Dollar. Auch in Deutschland kam es zu vergleich-baren, wenn auch kleineren Aktivitäten: Holtzbrinck übernahm die StudiVZ-Grup-pe für 85 Mio. Euro, und Burda Digital zahlte für 25,1 % Anteil am Business Netz-werk XING 48 Mio. Euro.

Jetzt stellt sich die Frage, ob sich die In-vestitionen amortisieren. Viele Kommenta-toren verneinen dies und verweisen auf Übertreibungen innerhalb des Web-2.0- Hypes. Aber so leicht ist diese Frage

nicht zu beantworten und eben auch nicht zu verneinen: Um eine fi nanzielle Bewer-tung einer Investition vornehmen zu kön-nen, müssen die Rückfl üsse exakt kalkulier-bar sein.

Zum Zeitpunkt der Transaktionen war dies - mit der Ausnahme von XING, wo es kostenpfl ichtige Premium-Mitgliedschaf-ten gibt - schlicht nicht möglich, weil ein kommerzielles Geschäftsmodell nicht vor-lag. Erst in der Zukunft kann das fi nale fi nanzielle Urteil gefällt werden.

Die Grundzüge der Link Economy

Der Erfolg der sozialen Netzwerke im Sinne von Mitgliedern und Traffi c verdeutlicht

vielmehr eine fundamentale Eigenschaft des Internets, die jetzt off en zu Tage tritt: Die Internet-Wirtschaft transformiert sich in eine Link Economy, d. h. der Wert einer Internetseite bestimmt sich durch die An-zahl und Qualität der Links, die auf sie ver-weisen.

Kaum jemand gibt noch die Adresse, die URL, direkt in den Browser ein, sondern nutzt als Startpunkt beispielsweise eine Suchmaschine oder eben zunehmend sozia-le Netzwerke. Der Geschäftserfolg von Google basiert sehr stark auf dessen Funkti-on als „Super-Link-Produzent” - und den daraus folgenden Werbeeinnahmen. Soziale Netzwerke übernehmen zunehmend diese Funktion: Die Internet-User informieren sich dort nicht nur über private Dinge, son-dern lassen sich auch auf kommerzielle E-Shop-Seiten verweisen. Mit anderen Worten: Der ernsthafteste Konkurrent von Google ist nicht eine andere Suchmaschine, wie etwa Microsofts Bing, sondern Face-book!

Vertrauen ist die Währung der

sozialen Internetwirtschaft

In einer Zeit des Information-Overloads

Soziale Netzwerke werden

kommerziell und E-Shops sozial

Soziale Netzwerke sind derzeit ein Top-Trendthema. Das weckt natür-lich Begehrlichkeiten, denn nicht nur junge Leute tummeln sich auf Facebook, MySpace, StudiVZ und Co. Achim Himmelreich

ÜBER DEN AUTOR

Achim Himmelreich ist Diplomkaufmann

(Universität zu Köln). Bevor er 2006 zu

Mücke, Sturm & Company kam, war er

selbständiger Berater und Dozent. Der

Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt auf

strategischen Fragestellungen im E-Com-

merce mit einem Fokus auf die Etablierung

neuer Märkte und Standards. Er ist

Vorsitzender der Fachgruppe E-Commer-

ce und Mitglied des Expertenrats beim

BVDW. Gegründet 2002, zählt Mücke,

Sturm & Company (MS&C) im deutsch-

sprachigen Raum heute zu den führenden

Unternehmensberatungen im Time-Be-

reich.

www.muecke-sturm.de

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Die Integration von Web 2.0 und E-Commerce ist die Folge der Forderungen von Geldrückfl üssen zu

hoch bewerteter Social Communities.

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verliert die klassische Massenwerbung an Wirksamkeit - sie geht schlicht unter. Die Menschen ziehen sich auf die Quellen zu-rück, die sie für glaubwürdig halten: Ihre Peers, die sie in sozialen Netzwerken tref-fen.

Ein Beispiel: Bei der Absicht, einen Ge-brauchtwagen zu kaufen, besucht der po-tenzielle Käufer immer seltener die Inter-netseiten der Hersteller, sondern stöbert in Foren, Blogs oder sucht die Diskussion in den sozialen Netzwerken. Entweder findet er dort die Informationen, die die Kaufent-scheidung maßgeblich beeinflussen, oder er wird beispielsweise über eine Unterneh-mens-Fanseite bei Facebook direkt zum Shop verlinkt. So wird Vertrauen zur Wäh-rung der Internet-Ökonomie.

Sozial-kommerziell und vice versa

Soziale Netzwerke werden sich zunehmend ihrer Schlüsselposition bewusst und nutzen dies für kommerzielle Zwecke, sei dies or-thodox durch Werberlöse, innovativ durch Freemium-Modelle oder netzwerkinternes Item-Selling. Auf der anderen Seite begrei-fen die besten E-Shops, dass sie in einer ver-

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Mittels der Integration von Web-2.0-Komponenten erreicht der E-Commerce eine große Anzahl an

potentiellen Kunden und bedient deren Wünsche.

trauensbasierten Wirtschaft gezwungen sind, eine soziale Strategie zu entwickeln. Dies fängt mit Blog- und Forenbeobach-tung an, setzt sich über die Integration von Community-Elementen auf der eigenen Shopseite fort und mündet letztlich in der Partizipation in sozialen Netzwerken - etwa

in Form einer Facebook-Unternehmens-Fanseite.

Kurz gefasst: In wenigen Jahren wird man nicht mehr von Social Commerce reden, sondern nur noch von Commerce, weil das Soziale ein selbstverständlicher Teil des Ge-schäftes sein wird.

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„Wozu eine Webcam beim Telefonieren?”, dachte ich mir, als im Unternehmen die klei-ne Kamera als Add-on zum Notebook-Stan-dard wurde, und ich mich schon vor jedem Telefonat „Schneuzen und Kampeln” sah.

Heute, zwölf Monate später, bin ich klü-ger - Telefonate dauern schlichtweg kürzer, wenn man sein Gegenüber beim Sprechen sieht (und selbst auch gesehen wird!). E-Mails bearbeiten nebenbei, Websurfen da-zwischen - no way! Dieses kleine Beispiel veranschaulicht sehr deutlich, worum es bei

der Idee des „Future Offi ce” geht - Unter-nehmen, die wachsen und sparen müssen, dabei zu helfen, effi zienter zu werden.

Information Worker des

21. Jahrhunderts

Wo ansetzen, wenn nicht bei den Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern? Nicht erst seit Matthias Horx kennen wir den sogenann-ten „Information Worker”, der seinen Mehrwert durch sein Wissen und schnell verfügbare Informationen defi niert.

Mitarbeiter von heute haben vier bis zehn Chatfenster off en, zwei Bildschirme nebeneinander, und Facebook, YouTube, Twitter und Co. sind Selbstverständlichkei-ten. Die „Digital Natives”, geboren zwi-schen 1980 und 2000, werden immer mehr Bestandteil der arbeitenden Gesellschaft. Sie bringen Gewandtheit in der Technolo-gieanwendung mit, einen Drang nach her-ausfordernder Arbeit, Flexibilität, Mobilität und die Fähigkeit zu Teamarbeit mit an den Arbeitsplatz.

Evolution des Intranets

Was wir uns bei Tieto denken: Wir können und wollen es nicht verhindern, dass unsere Kolleginnen und Kollegen externe Seiten/Portale anschauen (Wetter, ORF, Börsen-kurse etc.). Wieso nicht diese externen Infos mit den internen verknüpfen und eine Art „internes Facebook” aufbauen, das Mitarbeiter weltweit verbindet?

Immer mehr multikulturelle Teams ar-beiten über Grenzen von Kontinent, Zeit, Raum, Unternehmen und Abteilungen zusammen. Was lag näher, als Social Media

Social Media als „Rückgrat“

eines UnternehmensFuture Office - die Evolution des Intranets zu einer Art „Unterneh-mens-Facebook” integriert die Denkweisen der „Digital Natives” in den Arbeitsalltag von morgen.

Th omas Hohenauer

„Telefonate dauern

schlichtweg kürzer,

wenn man sein

Gegenüber beim

Sprechen sieht.”

DI Thomas

Hohenauer ist

Geschäftsführer von

Tieto Austria.

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Filmplakate und humor-

volles E-Learning

motivierte alle Mitarbeite-

rinnen und Mitarbeiter -

vom CEO abwärts – zum

Gebrauch des „Future

Offi ce“.

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und netzwerkgetriebene Anwendungen an den Arbeitsplatz zu bringen? Technologien aus dem Web-2.0-Umfeld werden zum Standard in der Kommunikation mit pro-fessionellen Organisationen. Das ist, wenn Sie so wollen, die Evolution des Intranets zu einer Plattform für Produktivität, Kollabo-ration und Enterprise 2.0. Aus der Sicht der Mitarbeiter wird daraus ein echtes Service-Angebot, das ihre tägliche Arbeit erleich-tert.

Basierend auf den Microsoft-Produkten SharePoint, Unifi ed Communications und Fast Enterprise Search konzentriert sich Tieto auf das Service-Design als Ausgangs-punkt: Ganz im skandinavischen Stil rich-ten wir die Produktivitätsplattform auf die Anforderungen und Präferenzen der Infor-mation Workers aus. Tieto implementiert keine Technologie, sondern konfrontiert eine Organisation mit Funktionalitäten und neuen Möglichkeiten - Future Offi ce ist die bedarfs- und situationsorientierte Architektur von Services und Produktiv i-tätstools um eine Organisation und die In-dividuen herum. Ziel ist die Entwicklung eines modernen Arbeitsplatzes mit einem messbaren Einfl uss auf eine Organisation. Einige Beispiele gefällig? � MySite integriert (vom Mitarbeiter) defi -nierte externe Infos mit internem Wissen und Kommunikation, dient zur Ablage von privaten Dokumenten und stellt das persönliche Netzwerk des Mitarbeiters dar.

� MyTeam als Tool für die Zusammenar-beit innerhalb eines Teams, egal, wo sich die einzelnen Teammitglieder befi nden, organisiert effi ziente Taskverteilung, In-formationen über das Projekt, alle pro-jektspezifi schen Dokumente.

� MySupport routet nach Angabe des Prob-

lems sofort zum richtigen (!) internen EDV-Profi beziehungsweise schlägt mög-liche Lösungen automatisch vor.

Kulturänderung?

Um Future Offi ce bei Tieto einzuführen, wurde in die Kommunikation zu unseren Mitarbeitern eine Menge investiert: Wir haben eine regelrechte interne „Change”-Kampagne durchgeführt, um Überzeu-gungsarbeit zu leisten. Es gab Filmplakate, Kleber und E-Learning-Filmchen, die à la John Cleese mit lustigen Sketches „ge-spickt” waren.

Und das Allerwichtigste: Wenn die Leis-tungs- und Wissensträger eines Unterneh-mens nicht an Bord sind, wird es schwer, Future Offi ce zu realisieren. Wie soll ich schließlich in einem Team mit meinem Chef arbeiten, wenn ich Future Offi ce nut-ze und er nicht?!

Diese „Vermarktung” der neuen Platt-form wird nicht in einem Rutsch stattfi n-

den können. Eine Organisation von heute auf morgen mit dem Ersatz der kompletten, bisher gewohnten (wenn auch gehassten) Infrastruktur zu konfrontieren, wird von wenig Erfolg gekrönt sein. Lernen passiert in Schritten.

Reisekosten runter -

Umweltschutz rauf

Wenn ich jetzt noch aufzähle, was wir bei Tieto mit Future Offi ce alles gespart haben - allein im ersten Jahr nach der Einführung 2006 ein Viertel unseres Reisebudgets (in Euros 13 bis 15 Mio.!) und 10 Mio. kg CO2-Emissionen.

Das heißt nicht, dass wir nicht mehr reisen. Aber wir reisen nicht mehr so oft, um gemeinsam zu arbeiten, sondern ein- oder zweimal im Jahr, um einander zu treff en, neudeutsch gerne „Socializing” genannt. Der persönliche Kontakt ist trotz Future Offi ce halt durch nichts zu ersetzen ...

„FUTURE OFFICE” HEISST FÜR UNS

• Einen Click, um meine Kollegen zu errei-

chen, egal, welcher Kommunikations-

channel von ihm freigegeben ist

• Telefonieren via Webcam - erzeugt Per-

sönlichkeit und spart Zeit

• Finden statt Suchen - professionelles

Dokumentenmanagement mittels einer

internen Suchmaschine einfach, unkom-

pliziert und zwar online, überall (bei Tieto

bezahlt der Arbeitgeber für viele Mitar-

beiter das Home-Internet!)

• Virtuelle Meetingräume

• Einfaches Sharing von Dokumenten -

Bildschirmsharing über Kontinente hin-

weg

• Weniger Mails, stattdessen Chats (die

auch auf „Click” archiviert werden kön-

nen)

• Information Sharing - Incentive-Modelle,

die auf dem Wissen aufbauen, das ein

Einzelner weitergibt!

• Top-down-Kommunikation erfolgt via

Blogs statt Massenmails - Pull statt Push

(z. B. via RSS Feeds)

• Interne Wikis zur Speicherung und dem

leichteren Zugriff auf Wissen

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„My Work1“ – alle Projekte und Teams auf einen Blick -> Incentive-Model-

le können auf Wissen aufbauen, das ein Einzelner weitergibt.

„My Site“ – „Internes Facebook“ als „Know-how-Center“ (wer bringt

welche Kompetenz /welches Wissen ein) mit Persönlichkeitsprofi len .

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1995 startete die Wirtschaftskammer Öster-reich mit einem eigenen Internetauftritt unter der Adresse www.wk.or.at. Die Abtei-lung für Außenwirtschaft stellte einen eige-nen Internetauftritt mit Namen „David” ins Netz und auch www.wifi.at ging online.

Zur besseren Betreuung der WKO-Mit-glieder im Inland wurde der Internetauftritt im Jahr 2000 neu gestaltet und bietet seit-dem auf der Plattform wko.at umfassende Informationen und Services für die 400.000 Kammermitglieder. Einer der bekanntesten E-Services ist sicherlich das österreichische „Firmen A-Z”, das alle Mitgliedsbetriebe der Wirtschaftskammern nach Branche oder Standort gegliedert auffindbar macht. Im Service-Bereich stehen Vertragsmuster, Kollektivverträge sowie eine umfassende Förderdatenbank zur Verfügung. Um die unterschiedlichen Zielgruppen - einerseits die Mitglieder der WKO und andererseits deren Kunden in der ganzen Welt - adäquat erreichen zu können, wird die österreichi-sche Wirtschaft auf der Plattform „Advan-tageAustria.org” www.advantageaustria.org

im Ausland vertreten. Neben den virtuellen Services bietet die

WKO gerade für ihre weniger IT-affinen Mitglieder umfangreiche Informationsver-anstaltungen zu IT-Themen an: „TELE-

FIT”, mit mehr als 40.000 Besuchern seit 1997, tourt jährlich als größte Roadshow Österreichs im ganzen Bundesgebiet und verfolgt das Ziel, Unternehmen auf den neuesten Stand betreffend IT-Trends und aktuelle IT-Lösungen zu bringen. Speziell für Informationen aus dem „E”-Bereich bietet die WKO jährlich den „E-Day” an. Das Programm für den vor kurzem stattge-fundenen E-Day 2010 war durchaus illus-ter, Themen wie Online-Videos, IT-Sicher-heit, E-Government oder E-Business-Recht zogen wieder viele Unternehmen zum Ler-nen und Netzwerken an.

Außer Service und Events für Mitglieder der WKO ist auch die wirtschaftspolitische Entwicklung im E-Business von Bedeu-tung. Hier zählt auch der E-Government-Bereich dazu, die WKO versteht sich als Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Ver-waltung.

Aus diesem Grund wurde 2004 das „E-Center” eingerichtet, das sich mit der Ent-wicklung von wirtschaftsrelevanten Policy- und Governance-Themen und von Service-Angeboten im E-Business und E-Government beschäftigt. Wichtige The-men in diesem Zusammenhang sind die Unterstützung der Entwicklung und Durchsetzung der elektronischen Rech-

nung und der sicheren elektronischen Zu-stellung für die österreichische Wirtschaft. Beides Themen, die im Naheverhältnis von hoher IT-Sicherheit und den E-Govern-ment-Agenden Österreichs stehen. Verant-wortlich für das E-Center der WKO ist Dr. Gerhard Laga, ausgebildeter Jurist und be-reits seit 1995 mit gesellschaftspolitischen und juristischen Herausforderungen der In-formationsgesellschaft beschäftigt.

Um das gestalterische Moment zu forcie-ren, hat die WKO im Jahr 1989 den Verein Austriapro www.Austriapro.at gegründet. In diesem Netzwerk aus Unternehmen und Organisationen aus allen Bereichen werden gemeinsam offene IT-Standards für den Datenaustausch zwischen Unternehmen entwickelt.

Der mit Unterstützung der Austriapro entwickelte technische Standard für E-Rechnungen „ebInterface” liegt bereits in Version 3.0 vor und wurde gemeinsam von Softwareherstellern, Buchhaltern und Wirt-schaftstreuhändern entwickelt. Laut Laga wird ebInterface künftig auch von öffentli-cher Seite - sowohl vom Bund als auch von der Stadt Wien - akzeptiert werden. Weitere Austriapro-Arbeitskreise befassen sich mit Semantic Web, E-Zustellung und E-Trade & Transport.

E-Strategien für Österreichs

Unternehmen

Denkt man an Kammern, werden eher selten Innovationen oder gar Pioniergeist damit verbunden. Die Wirtschafts kammer Österreich hat jedoch bereits 1989 das erste Mailsystem zur weltweiten Kommu-nikation im Bereich der Außenwirt-schaft eingeführt. Es basierte bereits auf E-Mail-Technologie (Eudora als Software) und hatte 55 Adressaten.

Carl-Markus Piswanger

Speerspitze in der WKO für alle „E”-Themen: Generalsekretär Dr. Herwig Höllinger (l.) und Dr.

Gerhard Laga (Leiter E-Center).

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Schnell - Schneller - USB 3.0

Ende 2009 wurde die

Internetplattform wko.at

einem Relaunch unter-

zogen. Was sind die

wesentlichen Neuerun-

gen, und wie werden sie

von angenommen?

Der inhaltliche Aufgabenbe-

reich der WKO ist sehr breit. Um

eine bessere Orientierung zu

schaffen, war es uns wichtig,

eine klare Trennung zwischen

den Leistungen der WKO als In-

teressensvertretung und den

sonstigen Services für Mitglie-

der zu erzielen.

Zusätzlich wurde ein Hilfecen-

ter mit den wichtigsten und am

öftesten gestellten Fragen der

Mitglieder integriert, der Be-

reich der Brancheninformatio-

nen wurde verbreitert, das „Fir-

men A-Z” und der Marktplatz

funktional erweitert und natür-

lich auch ein zeitgemäßes opti-

sches Auftreten erstellt. Zur In-

formation über unsere neue

Web-Plattform haben wir auch

einen aktuellen Folder aufge-

legt - das sehen wir übrigens

nicht old-fashioned, sondern

als gezielten Medienmix zum

Nutzen unserer Unternehmen.

Und mit 15 % mehr Zugriffen als

bisher wurde der Relaunch

auch gut angenommen.

Welche Ziele werden

aktuell von der WKO im

„E”-Bereich forciert?

Ein prioritäres Ziel ist die Durch-

setzung der Gleichstellung der

elektronischen Rechnung mit

der Papierrechnung. Das kann

enorme wirtschaftliche Vorteile

bringen und ist ein aktiver Bei-

trag zur Erreichung der Lissa-

bonner Ziele, hat also auch eine

europäische Dimension. Für

Österreich sehen Studien einen

Produktivitätsgewinn von 600

Mio. Euro pro Jahr, wenn cirka

70 % der österreichischen Un-

ternehmen strukturierte elekt-

ronische Rechnungen verwen-

den.

Weiters zählen wir zu den

länger fristigen Zielen, die Be-

nutzerfreundlichkeit von E-Go-

vernment-Angeboten zu er -

höhen, wie auch den

Nutzungsgrad bei den Unter-

nehmen - zum gemeinsamen

Nutzen für Unternehmen und

öffentliche Verwaltung. Auf-

grund unseres engen Kon-

takts zu den österreichischen

Betrieben wissen wir, dass

ermäßigte Gebühren für elek-

tronische Amtswege die Nut-

zung von E-Government-Ser-

vices drastisch erhöhen

würden. Für rund die Hälfte

der Mitglieder wäre das ein

Anreiz, von den bekannten

Papierformularen auf E-Go -

v ernment umzusteigen.

Auch wir selbst bieten mit

der elektronischen Gewerbe-

anmeldung einen Service, der

von den meisten Gründern

sehr positiv angenommen

wird. Nach einem ausführli-

chen Beratungsgespräch kön-

nen alle Formalitäten direkt

vor Ort erledigt werden, in-

dem der WK-Mitarbeiter für

den Gründer die notwendigen

Daten in die Datenbanken von

Gewerbebehörden und künftig

auch Sozialversicherung und Fi-

nanzverwaltung einträgt. Der

Gründer verlässt danach die

Wirtschaftskammer und hat alle

nötigen Formalitäten erfüllt.

Das funktioniert bereits in den

meisten Bundesländern, der

Vollausbau wird bald abge-

schlossen sein.

Welche neuen strategi-

schen Ziele wurden jetzt

zusätzlich formuliert?

Wir beschäftigen uns natürlich

auch ausführlich mit Themen,

die erst mittelfristig praktische

Auswirkungen bei den Unter-

nehmen zeigen werden, hier

sehen wir unsere Rolle als Weg-

bereiter der österreichischen

Wirtschaft. Ein Bereich wird die

Weiterentwicklung von Vertrau-

lichkeit und Sicherheit der elek-

tronischen Kommunikation

sein. Konkret arbeiten wir an

einem System des elektroni-

schen Einschreibbriefes, damit

Unternehmen die Garantie ha-

ben, dass ihre elektronischen

Nachrichten auch wirklich an-

kommen.

Sehr wichtig ist uns die aktive

Mitarbeit beim aktuellen Pro-

jekt des Bundes, dem Unter-

nehmensserviceportal, damit

bei diesem auch die Akzeptanz

erreicht wird und der Nutzen für

die Unternehmen stimmt.

Weniger technisch aber nicht

minder notwendig wird die

Fort führung und thematische

Vertiefung unseres Informations -

programms sein, sei es bei gro-

ßen breitenwirksamen WKO-

Veranstaltungen, wie dem

E-Day, oder auch bei kleineren

spezifi schen Events.

Elektronische Rechnung im FokusDurch den weltweiten Wettbewerb, in dem die österreichi-

sche Wirtschaft steht, ist auch deren öffentliche Vertretung

gefordert, mit der Entwicklung Schritt zu halten. MONITOR

sprach darüber mit Generalsekretär Dr. Herwig Höllinger,

Verantwortlicher für die E-Strategie der WKO.

Carl-Markus Piswanger

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Über das Wunderding Unified Communi-cations (UC) - sei es, um damit alle Kom-munikationsformen zu vereinen, mit Vi-deokonferenzen Reisekosten zu sparen oder effizientere Teamarbeit zu ermöglichen - wird schon lange debattiert. Nun endlich soll der wirkliche Durchbruch dieser Tech-nologie erfolgt sein. Davon sind zumindest die Anbieter überzeugt, die reichlich in komplexe Technologien investiert haben, um selbst in heterogenen Umgebungen mit alten Telefonanlagen und Co. alles über das Internet-Protokoll zu vereinen. Längst wird nun von „Unified Communications and Collaboration” gesprochen.

Diese UCC-Lösungen versprechen schlicht, der Arbeitsplatz der Zukunft zu werden. Die geballte Kommunikationslö-sung in einem Stück Software über eine starke Netzinfrastruktur könnte bald als Technologiesprung gewertet werden wie einst der Telegraf oder das Telefon - nur eben in virtueller Form. Denn über eine simple Oberfläche wird die komplette Sprach-, Text- und Bildkommunikation mit einem Stück Software vereint. Das Dis-

play unterschiedlichster Zugangsgeräte dient zugleich als „Projektarbeitstisch”, auf dem etwa mit geteilten Applikationen zu-sammengearbeitet werden kann. Und selbst teures Server-Equipment im Haus ist nicht unbedingt erforderlich, denn die Dienste werden mittlerweile schon in der „Wolke” als Internetdienst angeboten.

Ganz soweit ist es aber noch nicht. Bis-lang bemängelten Anwender bei den feilge-botenen „universellen” Kommunikations-plattformen, dass sie eher fragmentiert sei-en und sich nicht immer perfekt in bestehenden Systemumgebungen integrie-ren ließen. Ein Großteil dieser Probleme ist nun aber gelöst.

Wachstumsmarkt

Konkrete Marktzahlen für den sehr breit definierten UC-Markt gibt es wenige. Der Softwaremarkt für Web Conferencing und Team Collaboration soll sich in Österreich auf Basis von Daten der Gartner Group von 6,6 Mio. Euro im Jahr 2009 auf immerhin 12,5 Mio. Euro im Jahr 2012 verdoppeln.

Der klassische „E-Mail and Calendering”-Umsatz wird in diesem Zeitraum von 18,3 auf 25,8 Mio. Euro ansteigen. Telefonie und andere IP-Dienste sind aber nicht wirklich erfasst.

Kooperationen zwischen IT-Größen wie HP und Microsoft, die im Vorjahr eine vierjährige strategische Initiative zur Ent-wicklung einer integrierten UCC-Lösung gestartet haben, oder Cisco und salesforce.com, die auf UC-Dienste aus der Wolke (Cloud Computing) abzielen, zeigen deut-lich, welche Bedeutung dieser Technologie beigemessen wird. Der Marktforscher For-rester sagt dem UCC-Markt bis 2015 eine jährliche Wachstumsrate von 35,9 % vor-aus. Da soll der Markt dann rund 14,5 Mrd. Dollar schwer sein. Das deutsche Analystenhaus Experton geht gar von einer durchschnittlichen jährlichen Wachstums-rate von 46 % in der nächsten Zeit aus.

Software gegen die Krise

VoIP und vereinte Netze sind in Unterneh-men nichts Neues. Aber Möglichkeiten, wie etwa gleich aus diversen Anwendungen per Maus-Klick zu telefonieren, um rasch ein Problem zu lösen oder Lagerbestände zu checken, werden erst selten eingesetzt.

Bei den neuen UCC-Lösungen schätzen klassische Teamarbeiter besonders die Sta-tusanzeige der Kontaktpersonen, die müh-sames Telefonieren ins Leere obsolet ma-chen. Bei Bedarf kann während einer Sprach- oder Video-Konferenz schnell un-aufdringlich mit einer Instant Message eine Frage geklärt werden. All dies erfolgt per Maus-Klick von einer übersichtlichen

Unified Communications:

Mit vereinten KräftenVereinte Kommunikationsnetze und Technologien wie Voice over IP gelten längst als Standard. Unified-Communications-Lösungen zielen nun verstärkt auf Zusammenarbeit ab: unter Anwendern wie auch Anwendungen. Alfred Bankhamer

Networking Operating Centre (Bild: nextiraOne)

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Enterprise 2.0 THEMA | 17I

Oberfläche aus. Und selbst ein Monteur oder Techniker kann beispielsweise einfach per Handy-Cam seinen Kollegen ein Prob-lem direkt vor Ort zeigen. UC bietet zahl-reiche Möglichkeiten samt oft beträchtli-chen Kosteneinsparungen. Ein Punkt, wes-halb trotz Krise der Markt stark wächst.

Heiß umkämpfte

Zukunftstechnologie

Dieses relativ neue Marktsegment ist heiß umkämpft. Nun treffen nicht mehr im VoIP-Markt Netzwerkfirmen auf Telcos, sondern Softwaregrößen auf IT-Infrastruk-turgrößen. Gefragt ist nun jene Software, die den Nutzen aus den Kommunikations-netzen zieht. In Sachen Unified Communi-cation und Collaboration hatte lange IBM/ Lotus mit seinen Groupware-Lösungen rund um Lotus Notes und Sametime die Nase vorne.

Doch in den letzten Jahren wertete Mi-crosoft sein Mailprogramm Outlook zu dem zentralen Posteingang für alle Kom-munikationsströme auf, um rundherum eine komplette UCC-Umgebung aufzu-bauen. Der Office Communicator integ-riert alle Kommunikationskanäle samt Präsenzanzeige in die Anwendungen des Office-Umfeldes und ermöglicht Desktop-Sharing. „Derzeit gehen alle in die Richtung, den Arbeitsplatz effizienter zu machen”, so Peter Hössl, Product Marke-ting Manager bei Microsoft Österreich. „Wir haben schon 500 Mio. User.” Die sol-len nun auch für die neuen Produkte ge-wonnen werden.

Ende des Jahres bringt Microsoft den Communication Server 2010 mit einigen neuen UC-Features heraus und hofft da-mit, zahlreiche Outlook- und Exchange-Kunden überzeugen zu können.

Auf der anderen Seite stehen Konzerne wie Cisco, Avaya/Nortel oder Alcatel-Lu-cent, die ebenfalls im Softwarebereich kräf-tig investiert haben, aber freilich auch ver-suchen, als Infrastrukturgrößen möglichst gut mit vorhandenen Groupware-Anbie-tern auszukommen.

Qual der Wahl

Die Auswahl des richtigen UC-Produktes beziehungsweise der optimalen Kombinati-on an Lösungen ist für Unternehmen nicht leicht. Die Analysten Bern Elliot und Steve Blood von der Gartner Group empfehlen in ihrer Analyse von Unified Communica-tions vom September 2009 eine Unified Communications Road Map als Abhilfe, mit der zuerst alle vorhandenen Kommuni-kationssysteme inventarisiert werden. Dann geht es darum, festzustellen, wo das Unter-nehmen in Sachen Kommunikation in fünf Jahren stehen soll. Am besten kombiniert mit einem „UC Center of Excellence” soll-ten Gruppen aus unterschiedlichen Berei-chen einen gemeinsamen Fahrplan erstel-len.

Ein weiteres Problem besteht laut den Gartner-Analysten darin, dass noch kein Hersteller wirklich alle UC-Bedürfnisse von Unternehmen adäquat trifft. Deshalb sind Themen wie Interoperabilität wichtig. Wer die Wahl hat, hat die Qual.

„Wir setzen im Bereich Unified Commu-nications hauptsächlich Lösungen von Alcatel, Cisco und Microsoft ein”, erklärt Robert Ludwig, Marketing Manager Uni-fied Communications bei nextiraOne Österreich. Alle drei Lösungen bieten zwar ähnliche Grundfunktionen, aber mit unter-schiedlicher Integrationstiefe. So zeigt sich oft erst während eines Projektes, welche Lö-sung am besten passt. Dazu gesellen sich noch spezielle Zusatzapplikationen zahlrei-cher Anbieter, die beispielsweise im Außen-dienst Roaming-Gebühren einsparen hel-

fen. Bei der Umsetzung von UC-Lösung haben sich in Österreich vor allem Unter-nehmen wie Datentechnik, Kapsch, mii, nextiraOne oder Telekom Austria speziali-siert. Umfassende UC-Projekte benötigen auch einige organisatorische Umbauten. Viel Wert sollte laut UC-Experten deshalb auf sehr genaue Planung und eine entspre-chende Einführungs- und Einschulungs-phase gelegt werden.

Mieten statt Kaufen

Kommunikation von überall, Cloud Com-puting und UC als Dienstleistung passen freilich gut zusammen. Bei guter Infra-strukturanbindung kann mittlerweile fast alles als Service angeboten werden. Beson-ders im UC-Bereich sehen Analysten eine große Zukunft. Der Trend zu einer flexible-ren Arbeitswelt, in der das mobile Office und Home Office häufiger genutzt werden, bestärkt Online-Lösungen zusätzlich. Dienste dazu bieten oder bringen derzeit alle großen UC-Hersteller am Markt.

Die Telcos treten ebenfalls gerne als Kom-plettanbieter von Internetdiensten auf, da das Minuten- und Verbindungsgeschäft im-mer weniger bringt. Die Zielgruppe für SaaS-Lösungen (Software as a Service) sind nicht nur kleinere Unternehmen, die ent-weder nicht in eine eigene UC-Infrastruk-tur investieren wollen, sondern auch Firmen, die selten UC-Dienste wie etwa Konferenzen benötigen. Flexibleres Arbei-ten und spontane Teamarbeit über die Unternehmensgrenzen hinaus gehört laut den Marktforschen jedenfalls bald schon die Zukunft.

„Wir setzen im

Bereich Unified

Communications

hauptsächlich

Lösungen von Alcatel,

Cisco und Microsoft

ein.”

Robert Ludwig,

nextiraOne

Österreich

„Derzeit gehen alle in

die Richtung, den

Arbeitsplatz effizienter

zu machen”.

Peter Hössl, Product

Marketing Manager

bei Microsoft

Österreich.

Tieto Austria GmbH | www.tieto.at

Millenniumtower, Handelskai 94-96, 1200 Vienna, Austria, Telefon: +43 1 33 174 – 0, Fax: +43 1 33 174 -1092

Tieto bietet innovative Services für die Bereiche IT, R&D und Consulting. Mit 16.000 Experten zählen wir zu den

größten IT-Dienstleistern in Europa und sind in ausgewählten Branchen weltweit führend. Durch unsere

40 jährigen skandinavischen Wurzeln und der gezielten Kundenorientierung unterscheiden wir uns deutlich vom

Mitbewerb. In Österreich verfügen wir über Niederlassungen in Wien, Linz und Graz, um unser Wissen und unsere

Leidenschaft, für nachhaltige Ergebnisse unserer Kunden einzusetzen.

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Das Institut besteht nun seit fast 15 Jahren. Wie war die technologische Entwicklung in diesem Zeitraum?

Ich befasse mich jetzt schon seit den 70er- Jahren mit Telekommunikation, und es fällt auf, dass sich die Vermittlungstechnologie alle zehn Jahre ändert: 1975 hatten wir ISDN (Integrated Services Digital Net-work), 1985 ATM (Asynchronous Transfer Mode), 1995 IP (Internet Protocol) und schließlich 2005 Ethernet. 2015 müsste die optische Paketorientierte Vermittlung dann eigentlich starten können. Das heißt, wir haben in sehr kurzer Zeit eine wahre Explo-sion von Netztechnologien, Protokollen, Mechanismen, Algorithmen und Standards erlebt.

Wie schaffen Sie es personell am Institut, die Fülle an Themen und Technologien abzudecken?

Bis zum Jahr 2000 hatten wir rund 30 wis-senschaftliche Mitarbeiter am Institut. Heute haben wir konstant meist um die 15 Personen, das kommt auch auf die Projekt-finanzierung an. Hauptgebiete sind die For-schung rund um photonische Netze, also rein optische Netze. Die Übertragung und Vermittlung der Daten erfolgt durch den Einsatz optischer Techniken über Glasfa-sern.

Sehr interessant ist das Thema Netzmo-dellierung, wenn es darum geht, Netzwis-sen mit mathematischer Modellierung zu kombinieren. Auch das Thema Netzsicher-heit wird immer wichtiger. Bekannt sind wir sicher durch unsere regelmäßige Bewer-tung der heimischen Mobilfunknetze. Das

ist ein Projekt, das wir nun seit zehn Jahren im Auftrag der mobilkom durchführen. Weiters arbeiten wir zurzeit auch mit Tele-kom Austria und Alcatel-Lucent zusammen und sind an diversen europäischen Projek-ten beteiligt.

Mobilem Breitband mangelt es noch an Stabilität und Verfügbarkeit?

Natürlich ist der Mobilfunk im Vergleich zu einem Glasfaseranschluss eingeschränkt, denn pro Funkzelle ist nur eine maximale Bitrate möglich - und da liegen die Engpäs-se. Alle Basisstationen müssen künftig leis-tungsfähiger an die Infrastruktur angebun-den werden. Die Übertragungsraten werden im Zuge anspruchsvollerer Applikationen und leistungsfähigerer Endgeräte steigen. Mit HSPA sind derzeit 2-Mbit-Raten mög-lich. Das nächste System der Mobilfunker ist jetzt LTE (Long Term Evolution), damit werden etwa 70 Mbit/s möglich sein. Mit einer Ethernet-Anbindung könnten die An-bindungen künftig ein bis zehn Gbit/s be-tragen.

Das heißt, die Mobilfunker sind in jedem Fall auf die Infrastruktur der großen Netzbetreiber angewiesen?

Heute sind die Mobilfunkanbieter die Trei-ber der visuellen Kommunikation, da mo-biles Breitband vor allem bei uns in Öster-reich total boomt. Dadurch rückt die Glas-fasertechnologie in den Vordergrund. Das ist von der Forschung her sehr spannend. Die Frage ist: Welche optischen Elemente wie Switches, Verstärker, Splitter oder Sig-

nalverarbeitungseinheiten braucht man, um die Leistungsfähigkeit zu verbessern? Wir arbeiten da experimentell nur auf der Software-Ebene. Eine Umsetzung ist für uns an der Universität finanziell undenkbar, daher müssen wir die Modellierung simu-lieren.

Alle Prognosen besagen, dass die Datennutzung noch gewaltig zuneh-men wird.

In den 90er-Jahren wurde gewaltig viel Glasfaser verlegt. Heute sinken die Einnah-men. Die Frage ist: Wer finanziert jetzt die Infrastruktur? Die Einnahmen kommen nur durch die Dienste. Daher wird ver-sucht, Kosten einzusparen: Glasfasern wer-den etwa direkt beim Bau von Straßen oder Autobahnen, entlang von Eisenbahnlinien oder im Zuge der Wasser-, Gas- und Elekt-rizitätsversorgung mitverlegt.

Wie wird also das Netz der Zukunft aussehen?

Heute setzen fast alle Betreiber auf Ethernet als Vermittlungs- und Übertragungstech-nik. Ethernet war ursprünglich für lokale Datennetze (LANs) gedacht. Heute ist Ethernet eine weit verbreitete und ausge-reifte Netztechnologie. Aber die photoni-schen Netze werden kommen, und hier wird der Flow Transfer Mode (FTM) als universaler Vermittlungsmechanismus eine große Rolle spielen. Meine Vision für die Zukunft ist: In 30 Jahren werden Quanten-netze die Möglichkeiten der photonischen Netze um ein Vielfaches steigern können.www.ibk.tuwien.ac.at

Breitband ist in aller Munde - an der TU Wien schon seit 1996. Damals wur-de das Institut für Breitbandkommunikation gegründet. Institutsvorstand Harmen R. van As erläutert im Gespräch mit dem MONITOR die aktuellen Trends.

Christine Wahlmüller

Heutiges Breitband

bald Schnee von gestern?

„Die Sicherheit ist ein zentrales Problem, der

Content ist immer ungeschützter.”- Harmen R.

van As, Vorstand des Instituts für Breitband-

kommunikation der TU Wien (Fotos: van As)

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Von den rund 2 Mio. Besuchern, die jährlich durch die Hallen der Messe München wan-deln, ahnen die wenigsten, wie hoch der Aufwand hinter den Kulissen ist. Damit die insgesamt mehr als 30.000 Aussteller zum Messeauftakt ihre Unternehmen und Pro-dukte präsentieren können, ist eine schnelle Kommunikation mit den Veranstaltern im Vorfeld unerlässlich.

Wer schon einmal gesehen hat, wie inner-halb weniger Tage Messehallen komplett umgestaltet werden, um den Ausstellern der nachfolgenden Messe ein perfektes Ambien-te zu bieten, weiß, wie wichtig die direkte Kommunikation zwischen Veranstalter und Aussteller ist. Ein Grund, warum sich die Messe München schon 1999 als „Early Adopter” mit dem Thema Unified Messa-ging auseinandersetzte.

Aber auch heute laufen noch viele wichti-ge Prozesse, etwa im Outbound Marketing im Vorfeld sowie bei der Anmeldung oder der Rechnungslegung zu Messen, via Fax. Denn wenn es um rechtsverbindliche Geschäftsprozesse geht, setzen noch immer

viele Verantwortliche auf diesen schnellen und sicheren Kommunikationskanal.

Im Rahmen der Migration von Microsoft Exchange 2003 auf 2007 entschieden sich die IT-Verantwortlichen der Messe Mün-chen, ihre bestehende Unified-Messaging Lösung durch OfficeMaster von Ferrari electronic zu ersetzen. „Wir waren auf der Suche nach einer Art-Appliance-Lösung, da-mit wir nicht bei jedem Patch der Software oder jeder kleinsten Modifikation des Fax-treibers hohen Wartungsaufwand haben”, so Stefan Schüssler, der den Bereich IT-Infra-struktur bei der Messe München leitet.

Deshalb entschied sich das IT-Infrastruk-tur-Team der Messe für die kombinierte Hard- und Softwarelösung OfficeMaster. „Das von uns beauftragte Systemhaus Can-com hat gemeinsam mit einem Experten von Ferrari electronic die Lösung innerhalb kür-zester Zeit implementiert. Besonders die problemlos zu integrierende Hardware OfficeMaster Gate hat die Verantwortlichen überzeugt.” Die zwei im Einsatz befindli-chen Boxen stellen den mehr als 500 Mitar-beitern der Messe insgesamt acht ISDN-Ka-näle zur Verfügung. Der Faxversand und -empfang erfolgt direkt in Outlook, so dass die Lösung intuitiv genutzt werden kann. Da die Messe München als ERP-Lösung SAP im Einsatz hat, wurde zusätzlich das Er-weiterungsmodul OfficeMaster für SAP ins-talliert. So lassen sich Bestellungen und

Ausgangsrechnungen direkt aus dem ERP- System als Fax verschicken.

Weitere Ausbaustufen geplant

„Als wir mit den Experten von Ferrari elect-ronic ins Gespräch gekommen sind, haben wir direkt gemerkt, dass sie neben der IT- auch in der TK-Welt zu Hause sind”, erklärt Schüssler. Das ist besonders wichtig, da die IT-Verantwortlichen ständig neue, innovati-ve Ansätze suchen, die Arbeitsprozesse der Messemitarbeiter zu verbessern.

So wurde ein Pilotprojekt mit dem Microsoft Office Communications Server (OCS) gestartet, um den Mitarbeitern weit-reichende Collaborations-Möglichkeiten zu bieten oder über Webinare interne Schulun-gen zu veranstalten. Da die Mediagateways von Ferrari electronic die Anbindung des OCS an die TK-Infrastruktur von Siemens ermöglichen, lassen sich solche Einsatzszena-rien mit geringem Aufwand erproben und realisieren. www.ferrari-electronic.de

Ein Gate - drei Funktionen

Eine Unified-Messaging-Lösung von Ferrari electronic, die an Microsoft Exchange 2007 und SAP gekoppelt ist, ist bei der Messe München im Einsatz.

Mit OfficeMaster Gate lassen sich über einen

freien Netzwerkanschluss einfach Unified-

Messaging-Lösungen anbinden.

5 ÖCI-BARC-Tagung

www.barc.de www.oeci.at

Business IntelligenceSoftware für Planung, Reporting, Analyse und OLAP

Tagung: 27. und 28. April 2010

Workshops: 26. und 29. April 2010

Information und Anmeldung:www.oeci.at, [email protected]

Auf der Tagung erhalten Sie Informa-tionen über folgende Anbieter:

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„Die anhaltende Wirtschaftskrise hat für Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz den Handlungsdruck er-höht, IT-Ausgaben zu reduzieren und gleich-zeitig den Geschäftsnutzen der IT zu erhö-hen”. Zu diesem Schluss kam im Februar des Jahres das Beratungsunternehmen A.T. Ke-arney nach einer Befragung von Top-Mana-gern aus dem deutschsprachigen Raum. Mehr für weniger, das kommt der vielzitier-ten Quadratur des Kreises schon recht nahe.

Innovationen sollen vor dem Hintergrund von Kostenvermeidungsstrategien umgesetzt werden - die Budgets schrumpfen, gleichzei-tig wachsen die Ansprüche. Für die Mitar-beiter hat dies ernsthafte Ressourcenprobleme zur Folge. Sie werden durch Routineaufga-ben so beansprucht, dass ihnen nur noch we-nig Zeit bleibt, strategische Aufgaben zu erfüllen. Immerhin die Hälfte aller Unter-nehmen gab in der Symantec-Studie „State of the Datacenter 2009” an, dass ihre Mann-schaften mit Personalmangel zu kämpfen ha-ben oder gar extrem unterbesetzt sind.

Mit Automatisierung die

Komplexität in den Griff bekommen

Die IT-Verantwortlichen sind angesichts die-ser Aufgabenstellung wirklich nicht zu be-neiden, sie kämpfen an vielen Fronten si-multan: Die Datenbestände wachsen rasant, Online-Geschäftsprozesse erfordern Abläufe in Echtzeit, gleichzeitig werden die Infra-strukturen und Datenbestände immer hete-rogener. Mehr Effi zienz versprechen neue Technologien wie etwa Virtualisierung, Cloud- oder, On-demand-Computing, al-lerdings erfordern diese zuerst Investitionen in Form von Zeit und Geld. Aus diesem Spannungsfeld zwischen ökonomischem Ef-fi zienzdenken und technischem Innovati-onsbedarf gibt es nur einen gangbaren Aus-weg: eine möglichst weitreichende Automa-tisierung der gesamten IT-Landschaft, die die notwendigen Ressourcen freisetzt, um neue Projekte in Angriff zu nehmen.

Der überzeugendste Grund pro Automati-sierung ist die zunehmende Komplexität der

IT-Umgebungen. Systeme in Unternehmen werden immer heterogener, da die Firmen zahlreiche verschiedene Lösungen von unter-schiedlichen Anbietern einsetzen, etwa Soft-ware für den Finanzbereich, ERP-Software, Software zur Pfl ege von Kundenbeziehun-gen (CRM) oder zur Automatisierung des Vertriebs. Die Organisationsanforderungen verlangen nach Systemen, die rund um die Uhr verfügbar sind, sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr. Die Prozesse setzen immer mehr voraus - sind aber immer weniger plan-bar.

Anwendungen kommunizieren

über Web-Services

Aufgrund ihrer Flexibilität und Kosteneffi zi-enz setzen sich in großen Unternehmen Web-Services mehr und mehr als Standard für die Kommunikation von Anwendungen untereinander durch. Da aber in Organisati-on häufi g Hintergrundprozesse stattfi nden, kann sich der Übergang auf die neuen, ge-

Schrumpfende Budgets,

wachsende Ansprüche

Klassisches Job-Scheduling und nächtliche Batchfenster zählen zu den Auslaufmodellen in der IT-Auto-matisierung. Insbesondere E-Com-merce-Unternehmen benötigen für ihre oft in Echtzeit verarbeiteten Transaktionsprozesse erheblich mehr Flexibilität. „Intelligent Service Auto-mation” gibt diesen Unternehmen das passende Automatisierungs-werkzeug an die Hand.

Christian Plaichner

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Testen Sie uns!Four Telecom Services GmbH & Co KG | A – 6370 Kitzbühel | Jochberger Strasse 98-100Tel: +43 5356 62220 | Fax: +43 5356 62220-32 | E-Mail: offi [email protected] | www.4ts.at

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hosteten Applikationen zu einem Alptraum entwickeln. Bislang fehlte hier eine Brücke zwischen der „alten Welt” mit den Hinter-grundprozessen und der „neuen Welt” der reinen Web-Services. Intelligent Service Au-tomation schlägt diese Brücke, kombiniert das Beste aus beiden Welten und verarbeitet enorme Datenmengen, die sich allein mit SOA nicht in den Griff bekommen ließen.

So kann ein international führendes E-Commerce-Unternehmen beispielsweise mit Hilfe der Automatisierungstechnologie von UC4 Ressourcen nach Bedarf bereitstellen. Dabei wird nicht nur das aktuelle Verhalten der Anwender berücksichtigt, auch externe Faktoren fließen in die Planung der benötig-ten Serverkapazitäten ein, beispielsweise das Wetter. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei schlechtem Wetter erfahrungsgemäß die Internet-Nutzung rapide ansteigt. In dem Fall werden zusätzliche Ressourcen allo-kiert, um die Spitzen in der Belastung der Plattform abzufedern. Geht der Workload wieder zurück, können diese Rechenkapazi-täten wieder freigegeben werden, die IT kann jetzt andere Jobs durchführen. Diese intelligente und bedarfsorientierte Vertei-lung der Work loads auf physikalische und

virtuelle Server sowie auf Cloud-Ressourcen sorgt für eine optimale Nutzung der Infra-struktur und spart dadurch letztlich Kosten.

Überwachen, steuern, reparieren

Um jeweils die optimale Form der Verarbei-tung für einen Geschäftsprozess definieren zu können, müssen Unternehmen lernen, wie Tausende von Datenströmen aus unter-einander verwobenen Ereignissen ihre IT-In-frastruktur und die Anforderungen des Ge-schäfts beeinflussen. Dazu bedarf es eines hohen Maßes an Flexibilität und Intelligenz. Bei der Überwachung und Steuerung sol-cher Prozesse gibt es häufig Schwierigkeiten, die zu Verzögerungen im Geschäftsablauf

führen können. Eine traditionelle Automati-sierungstechnologie wie das klassische Job-Scheduling kann diesen Grad an Komplexi-tät nicht abdecken. Die Automatisierung muss über heterogene Plattformen und An-wendungen hinweg erfolgen. Allgemein gilt: Je höher der Grad der Automatisierung in der IT ist, umso weniger problemanfällig und umso effektiver gestalten sich die IT- und damit auch die dadurch definierten Ge-schäftsprozesse.

Der UC4-Ansatz wird dem gerecht, indem er neben der Infrastruktur auch eine ganze Reihe von Applikationen und Web-Services inkludiert. Wenn Fehler auftreten, kann die Software automatisch Entscheidungen tref-fen, um diese Fehler zu reparieren. Unterneh-men profitieren von einer verbesserten Ser-vicequalität, weniger Fehlern, qualitativ bes-seren Entscheidungsprozessen sowie einer erheblich höheren Flexibilität durch das früh-zeitige Erkennen kritischer Situationen. Das versetzt sie in die Lage, Ressourcen zu- oder abzuschalten und so optimal auf den tatsäch-lichen Bedarf abzustimmen. Der Weg weist in die Richtung einer dynamischen Bereit-stellung von Services. „Real Time Intelligence for Just-In-Time Execution” ist das Ziel.

Christian Plaichner

ist Worldwide

Product Marketing

Director bei UC4

Software

www.uc4.com/de

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„Business as usual” heißt heutzutage: Kein Tag ist wie der andere. Geschäftsmodelle verändern sich von heute auf morgen. Eigentumsverhältnisse und Strategien wechseln mitunter wie das Wetter. Die Schnellsten sichern sich den entscheiden-den Vorsprung bei der Markteinführung innovativer Produkte oder beim Umsetzen ganz neuer Geschäftsideen. Und egal ob Start-up oder Global Player: Jedes Invest-ment muss sich mit spitzem Stift rechnen.

Der Einsatz von ICT-Leistungen sollte auch so flexibel sein, dass sie zum Beispiel beim Etablieren von neuen Geschäftspro-zessen schnell und einfach zur Verfügung stehen. Nur ICT-Leistungen, die wie ein-zelne Services abrufbar und auch so abzu-rechnen sind, verhelfen zu der geforderten maximalen Kosteneffizienz. Dynamic Ser-vices von T-Systems basiert auf „use what you need” und „pay for what you use”. Sprungfixe Kosten werden in variable und transparente Kosten verwandelt. So können Kunden jederzeit nachvollziehen, dass sie wirklich nur für bereitgestellte Leistungen bezahlen. Erfahrungsgemäß ergeben sich durch die Umstellung auf Dynamic Services von T-Systems dauerhaft Einsparungen von bis zu 30 % gegenüber den Total Cost of Ownership herkömmlicher ICT-Infrastruk-turen.

Dynamic Desktop

Die Palette der angebotenen „Dynamic Services” ist dabei so breit wie die Möglich-keiten, damit zu sparen: Beim „Dynamic

Desktop” laufen Betriebssystem und An-wendungen nicht auf dem Büro-PC, son-dern kommen bedarfsgerecht aus dem T-Systems-Rechenzentrum.

Dabei ist es egal, wo der Client welches Endgerät mit welchen Anwendungen be-nutzt. Der Desktop im Büro mit SAP ist ge-nauso eingebunden wie der MDA.

Die dynamische SAP-Lösung

Ähnlich kann die SAP-Landschaft bei „Dynamic Services for SAP-Solutions” aus-gelagert werden. T-Systems steht in enger Abstimmung mit der SAP AG und sorgt stets für die neueste Technologie. Nach dem „Replace statt Repair”-Prinzip werden im Fall einer Serverstörung die betroffenen SAP-Services einfach auf einen anderen Server ausgelagert, wodurch bei bestimm-ten Betriebssystemen nicht einmal der lau-fende Betrieb unterbrochen wird. T-Systems

betreibt brachenübergreifend SAP-Lösun-gen für über 1,1 Mio. produktive User. Mehr als 130.000 von ihnen nutzen bereits „Dynamic Services for SAP® Solutions”.

Messaging-Lösungen für „Dynamic Services” gibt es für Lotus, Domino und Microsoft Exchange. „Dynamic Services for Archiving” ist ein Archivierungsservice für die digitale (Langzeit-)Archivierung von Dokumenten und Daten, bei der die Kun-den über VPN-Verbindung an den Server angebunden sind. Mit „Dynamic Main-frame Services” stellt T-Systems Großrech-ner zur Verfügung. Die Leistungsfähigkeit und Stabilität von Mainframe-Systemen von T-Systems ist die perfekte Plattform für unternehmenskritische Anwendungen mit hohem Datendurchsatz. In diesen Kernan-wendungen hat T-Systems langjährige Erfahrung und Know-how.

www.t-systems.at

Flexible ICT-Ressourcen bedarfsgerecht einsetzen

Dynamic ServicesBis zu 30 % der Kosten, die in Bereichen der Informations- und Kommunikationstechnologie anfallen, kann man sich durch „Dynamic Services” ganz einfach sparen.

Durch die Nutzung von Dynamic Services verlagern und reduzieren sich die ICT-Aufgaben eines

Unternehmens weg von der Erzeugung hin zum Management der benötigten ICT-Services.

(Bild: T-Systems)

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Das Unternehmen, das ein eige-nes Glasfasernetz in 26 Ländern auf einer Länge von rund 55.000 Kilometern betreut und acht Rechenzentren betreibt, erzielte 2009 einen Umsatzzu-wachs von unternehmensweit 12 %. Während Jens Leuchters die Entwicklung im Wholesa-les-Geschäft als „eher schwie-rig” bezeichnet und auf einen starken Preisdruck verweist, entwickelte sich das inzwischen auch organisatorisch verstärkte Corporate-Segment ausgezeich-net. In diesem Bereich erwirt-schaftete man 2009, so Leuch-ters, rund zwei Drittel des Um-satzes, der sich insgesamt auf 286 Mio. Euro belief.

„Der österreichische Markt hat sich für Interoute 2009 sehr gut entwickelt”, so Leuchters. Hierzulande habe das Unter-nehmen derzeit sieben Mitar-beiter, bis Ende des Jahres sollen noch zwei bis drei dazukom-men. Insgesamt schließt Leuch-ters für die weitere Marktent-wicklung auch Akquisitionen nicht aus, „wenn es wirklich passt”.

Unified Connectiviy

„Das Angebot von Interoute lässt sich gut mit dem Schlag-wort Unified Connectiviy um-schreiben”, erläutert Leuchters. „Wir bieten die Infrastruktur und die Kommunikationsplatt-form ‚as a Service‘.” Dazu gehö-ren Kabel und Rechenzentren ebenso wie unterschiedliche „Verbindungsanforderungen” im Daten- und Sprachbereich wie

MPLS oder VoIP. Ziel müsse es sein, die Kommunikations-bedürfnisse der Kunden auf eine möglichst einfache, trans-parente und sichere Weise zu erfüllen. „Über unser Next Ge-neration Network (NGN) können Kundenstandorte tech - snologieunabhängig zum Bei-spiel durch VPLS, MPLS, Ethernet, SDH oder xDSL mit-einander verbunden werden”, erläutert der Telekom-Fach-mann. Damit könne man sehr gut auf die aktuellen Trends wie Kostenbewusstsein und Konso-lidierung reagieren.

Virtuelles Hosting

Interoute betreibt acht ISO- 27001-zertifizierte Rechenzent-ren in Europa. Sie sind dafür ausgelegt, das Hosting und Ma-nagement von geschäftskriti-schen Betriebsumgebungen rund um die Uhr sicher zu stel-len.

Hosting ist für Interoute überhaupt ein wichtiger Zukunftsmarkt. Man setzt hier auf die Weiterentwicklung von dedizierten, kundenspezifisch gemanagten Hostinglösungen. Das Angebot reicht bis zum Hosting von komplexen E-Commerce-Applikationen wie beispielsweise die Online- Ticket-Plattform von Air Berlin.

„Dieses Portfolio haben wir jetzt um ein Virtual-Hosting-Angebot erweitert”, so Leuch-ters. „Es wurde speziell für Kun-den konzipiert, die ein hohes Maß an Flexibilität, Skalierbar-keit und Ausfallsicherheit benö-

Unified ConnectivityDer europäische Telekommunikationsbetreiber Interoute blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2009 zurück. MONITOR sprach mit Jens Leuchters, Geschäftsführer Interoute Austria AG, über die aktuellen Trends.

Dominik Troger

Mit Sicherheit eine starke Verbindung!

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„Wir bieten Infrastruktur und

die Kommunikationsplattform

‚as a Service‘”.

Jens Leuchters,

Geschäftsführer Interoute

Austria AG

tigen.” Deshalb biete Interoute hier keine starren Cloud-Servi-ces von der Stange an, sondern kundenspezifische, maßge-schneiderte Lösungen, aufbau-end auf einer Shared- oder ei-ner Private-Cloud-Infrastruk-tur. Zwar bevorzuge die Mehrheit der Kunden von IT-Dienstleistern und Hosting-Anbietern derzeit noch das klas-sische dedizierte Hosting ihrer Infrastrukturen und Daten im Rechenzentrum, doch laut Leuchters hat in den letzten Monaten die Nachfrage nach virtuellem Hosting deutlich zu-genommen.

Dazu Leuchters: „Virtuelles Hosting ermöglicht das Host-ing auf einer redundanten Hardware-Plattform mit geo-grafischer Ausfallsicherheit. Interoute stellt gemanagte vir-

tuelle Server mit garantierten Ressourcen bereit, unter Win-dows oder Linux, mit Integrati-on in das eigene Netzwerk und optionalen Virtual-Firewall- und Load-Balancing-Services.”www.interoute.at

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Die DSG-Novelle 2010 wurde Mitte De-zember nach über zweijährigen Verhand-lungen vom Nationalrat beschlossen und umfasst neben einer erstmaligen Regelung der Videoüberwachung auch eine Melde-pfl icht von Datenmissbrauch. Die Prü-fungskompetenzen der Datenschutzkom-mission (kurz DSK) wurden ausgeweitet, und einige Bestimmungen wurden ver-ständlicher formuliert. Das neue Daten-schutzgesetz trat mit 1. Jänner in Kraft.

Die Novelle sollte ebenfalls einige Rege-lungen zur einheitlichen Zuständigkeit des Bundes in Gesetzgebungs- und Vollzugssa-chen beinhalten, genauso wie ein Grund-recht auf Datenschutz. Die Opposition ver-weigerte die notwendige Zustimmung zu diesen verfassungsändernden Gesetzen aus politischen Gründen, weshalb diese Ände-rungen nun doch nicht in die Novelle ein-gefl ossen sind.

Videoüberwachung

Der Bereich Videoüberwachung wird selbst von Kritikern positiv, zumindest als ein ers-ter Schritt in die richtige Richtung aufge-nommen. Der Abschnitt 9a regelt speziell für die Videoüberwachung besondere Pro-tokollierungs- und Löschungspfl ichten, Meldepfl ichten und das Registrierungsver-

fahren, eine Kennzeichnungspfl icht sowie ein Auskunftsrecht.

Als Videoüberwachung wird die systema-tische, insbesondere fortlaufende Feststel-lung von Ereignissen durch technische Bildaufnahmegeräte, die ein Objekt oder eine Person betreff en, bezeichnet. Diese Defi nition birgt in sich bereits einige Ge-fahren, da nicht alle Formen der Videoauf-zeichnung erfasst sind, wie das etwa in Deutschland der Fall ist. Google Streetview und Mitschnitte von Mobiltelefonen mit Videofunktion sind dadurch nicht erfasst.

Die so erfasste Videoüberwachung ist zwingend an die DSK zu melden. Das Meldeverfahren wurde im Zuge der Novelle zwar vereinfacht, weist jedoch noch immer einige bürokratische Tücken auf. Nicht gemeldet werden muss eine Echtzeitüber-wachung, wenn keine Speicherung der Daten vorliegt und wenn eine Aufzeich-nung nur auf einem analogen Speicherme-dium erfolgt.

Sofern nach Angeben des Auftraggebers, keine sensiblen Daten von der Datenan-wendung betroff en werden, ist die Mel-dung lediglich auf ihre Vollständigkeit und Plausibilität zu prüfen. Ist demnach die Meldung nicht fehlerhaft, so ist sie sofort zu registrieren. Der Auftraggeber kann sich ge-genüber der DSK verpfl ichten, die Video-

überwachungsdaten zu verschlüsseln und den einzigen Schlüssel bei der DSK zu hin-terlegen. Da der Auftraggeber somit keine Möglichkeit hat, die Daten zu verwenden, muss keine Vorabkontrolle erfolgen.

Die überwachten Orte sind entsprechend zu kennzeichnen. Keine Aufzeichnung darf an Orten erfolgen, die dem höchstpersönli-chen Lebensbereich eines Betroff enen zuzu-ordnen sind. Weiters ist die Mitarbeiter-kontrolle an Arbeitsstätten untersagt. Mit einer Videoüberwachung gewonnene Daten dürfen nicht automationsunterstützt mit anderen Bilddaten abgeglichen und nicht nach sensiblen Daten als Auswahlkri-terium durchsucht werden. Aufgezeichnete Daten sind spätestens nach 72 Stunden zu löschen, allerdings kann eine Verlängerung bei der DSK beantragt werden.

Datenmissbrauch:

Neue Regelungen

Mit der ebenfalls vollständig neu geregelten Meldepfl icht bei Datenmissbrauch nimmt Österreich neben Deutschland eine Pio-nierstellung in Europa ein. Die im angel-sächsischem Rechtsraum als „Data-Breach-Notifi cation” bekannte Maßnahme ver-pfl ichtet Auftraggeber für den Fall, dass Daten aus einer ihren Datenanwendungen systematisch und schwerwiegend unrecht-mäßig verwendet wurden und den Betroff e-nen Schaden droht, eben diesen in geeigne-ter Form zu informieren. Die Benachrichti-gung muss nicht erfolgen, wenn ein grobes Missverhältnis zwischen dem drohenden Schaden und den Kosten der Information aller Betroff enen herrscht.

Diese Regelung wird vereinzelt als revolu-tionär angesehen, ist allerdings durch dehn-bare Begriff e wie systematisch oder schwer-wiegend, die nicht weiter erläutert werden, verwässert. Die Informationspfl icht entfällt

DSG-Novelle 2010: Was ist neu?

Das seit dem Jahr 2000 in Kraft stehende Datenschutzgesetz (kurz DSG) wurde bis jetzt erst zweimal punktuell novelliert. Die DSG-Novelle 2010 stellt demzufolge die erste umfassende Gesetzesänderung dar. Markus Charwat

WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN

Datenschutzkommission: www.dsk.gv.at

Informationen zur Meldung beim Datenverarbeitungsregister: www.dsk.gv.at/site/6295/

default.aspx

Formulare: www.dsk.gv.at/site/6296/default.aspx

Datenschutzgesetz: www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Ge

setzesnummer=10001597

ARGE Daten: www.argedaten.at

Datenschutz im Bundeskanzleramt: www.bka.gv.at/site/3462/Default.aspx

E-Center: www.e-center.eu

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bei bloß geringfügigem Schaden. Die Bewertung ob ein Schaden geringfügig ist, obliegt dabei allerdings dem Auftraggeber.

Einmal veröffentlichte Daten bleiben weiter-hin ungeschützt. Die Regierungsvorlage enthielt noch eine entsprechende Norm, dass veröffent-lichte Daten nur im Ausmaß des Zwecks der erstmaligen Veröffentlichung verwendet werden dürfen. Diese verschwand allerdings kommen-tarlos in der Novelle.

Mehr Rechte für die DSK

Die DSK wurde im Zuge der Novelle mit um-fassenderen Rechten ausgestattet. Dazu gehö-ren etwa ein Verbesserungsverfahren für fehler-haft eingebrachte elektronische Meldungen oder vermehrte Möglichkeiten der amtswegi-gen Richtigstellung bei falschen Einträgen im Register.

Die Auskunftspflicht der Auftraggeber wur-de ausgeweitet. Diese umfasst nun neben na-türlichen Personen auch Personengemeinschaf-ten. Die Auskunft hat die verarbeiteten Daten, die Informationen über ihre Herkunft, allfälli-ge Empfänger oder Empfängerkreise von Über-mittlungen, den Zweck der Datenverwendung sowie die Rechtsgrundlagen hierfür in allge-mein verständlicher Form anzuführen. Trotz der vielen Neuerungen vermissen die Kritiker

etwa den betrieblichen Datenschutzbeauftrag-ten. Diese Stelle wurde im Vorfeld heftig dis-kutiert, fand sogar den Weg in den Entwurf, wurde jedoch auf Druck der Wirtschaftskam-mer doch nicht in das Gesetz aufgenommen. Ebenfalls ungeregelt blieben viele neue Tech-nologien wie RFID-Chips, Whistleblowing oder spezielle durch Web 2.0 auftretende Datenschutzprobleme. Finnland ist in diesem Bereich bereits vorgestoßen und verbietet die Nachforschung in sozialen Netzwerken im Rahmen einer Stellenbewerbung.

Das Registrierungsverfahren bei der DSK ist zwar vereinfacht und elektronisch durchzufüh-ren, aber nach wie vor bürokratisch und lang-wierig. Es kann bis zu zwei Monate bis zur Be-willigung dauern.

www.e-center.eu

Markus Charwat ist

Mitarbeiter des

e-centers, einer

europäischen

Plattform für

Rechtssicherheit im

E-Commerce und

Mobile Business.

Viele Einkäufe werden getätigt, weil ein Produkt vom Hören-Sagen ein ganz bestimmtes Image hat oder weil man eine Empfehlung von anderen bekommen hat. Um derartige Mund-Propagan-da (im Marketing auch als „Word of Mouth” be-zeichnet) im Internet für seinen Onlineshop und seine Produkte zu fördern, sind Social-Media-Dienste äußerst hilfreich.

Ein Konsument kann sich direkt mit seinen Freunden, Bekannten oder der gesamten Com-munity über ein Produkt austauschen und man kann sich gegenseitig beraten. Dies regt die akti-ve Beteiligung der Kunden an und kann die Bin-dung zum Händler festigen. Jeder Kommentar

eines Kunden über einen Onlineshop und Pro-dukte steigert den Bekanntheitsgrad des jeweili-gen Shops, wobei die Kommentare natürlich nicht immer positiv sein müssen. Dies birgt also auch ein gewisses Risiko. Da in den Kurznach-richten ein Link zu dem angesprochenen Pro-dukt mitgesendet wird, weiß jeder Leser genau, um welchen Artikel es geht.

Für den Shopbetreiber hat die Bereitstellung dieser Dienste verschiedene Vorteile: So besu-chen beispielsweise potenzielle Kunden den Shop, die ohne einen Kommentar eines Com-munity-Mitglieds diesen Shop nie besucht hät-ten. Weiter kann die Verbreitung der Links zu einer besseren Indizierung bei den Suchmaschi-nen führen, wodurch man besser gefunden wird. Ebenso fühlen sich einige Kunden wohler, wenn sie nicht alleine einkaufen, sondern sich mit an-deren hierbei austauschen können.

Mit der neuen Version 10 der Onlineshop-Software GS ShopBuilder kann über die Aktivi-tät der Shop-Besucher kostenloses Marketing be-trieben und so der Bekanntheitsgrad des Online-shops erhöht werden. www.gs-shopbuilder.de

Social Media in Onlineshops

Warum es für Onlineshop-Betreiber Sinn macht, soziale Netzwerke wie Facebook, Studivz oder den Microbloggingdienst Twitter in den Onlineshop einzubinden.

Philipp Gohmann

is on the road!

Vom 23.März bis 20.Mai stellt snom seine VoIP Ent-wicklungen europaweit dem Fachpublikum vor:

23.03.2010 München (Herrsching)25.03.2010 Wien13.04.2010 Utrecht15.04.2010 Brüssel20.04.2010 Mailand27.04.2010 Paris 29.04.2010 Marseille04.05.2010 London06.05.2010 Manchester18.05.2010 Stockholm20.05.2010 Kopenhagen

Teilnehmen lohnt sich! www.snom.com/roadshow

Page 26: 2 | März 2010 | MONITOR

26 | THEMA Enterprise 2.0

monitor | 2-2010 | März

Rund 3 Mio. Fax-Dokumente verlassen jährlich die SAP-Systeme, denn aufgrund rechtlicher Rahmenbedingungen ist im Handel das Telefax als Grundlage des Auf-trags- und Liefergeschäfts nicht wegzuden-ken. Damit kommt der faxbasierenden Kommunikation mit Kunden innerhalb der BayWa-IT-Landschaft eine strategische Be-deutung zu. Um die gesamte Kommunika-tion transaktionssicher und pünktlich ab-zuwickeln, greift die BayWa AG auf die SAP-zertifizierte Lösung Faxolution for SAP und weitere Managed Fax Services der retarus GmbH zurück.

Die BayWa AG ist ein internationaler Handels- und Dienstleistungskonzern, des-sen Aktivitäten sich über die Segmente Ag-rar, Bau und Energie erstrecken. Um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, ist das Unternehmen auf einen effizienten Lagerumschlag und eine optimierte Waren-verfügbarkeit ebenso angewiesen, wie auf die Ausschöpfung sämtlicher Einkaufspo-tenziale. Dazu bedarf es unternehmensweit standardisierter, transparenter und nicht zuletzt beschleunigter Geschäftsprozesse auf Basis konsolidierter Daten, die eine prä-zisere Steuerung von Waren- und Zahlungsströmen ermöglichen. In diesem Zusammenhang ist für die BayWa AG und die österreichische Tochter RWA (Raiffeisen Ware Austria) eine schnelle und zuverlässige Kommunikation unternehmenskritisch.

Alle Leistungen werden transparent dokumentiert, wie Hans-Gunter Weber, bei der BayWa-Tochter RI-Solution GmbH verantwortlich für die Betreuung der IT-Landschaft bei BayWa und RWA, hervor-hebt: „Retarus bietet ein vorbildliches Niveau an Service-Transparenz: Dies er-möglicht uns, stets in Echtzeit den Status

unserer Systeme und jedes einzelnen Tele-faxes zu überprüfen. Damit hat uns der Umstieg auf den Managed Service zusätzli-che Kontrolle über unsere Telefax-Kommu-nikation verschafft.”

Die eingesetzten Retarus-Lösungen um-fassen sowohl die Outbound- als auch In-bound-Faxkommunikation. Alle Dienste rund um den Faxversand und -empfang sind modular aufgebaut und können von der BayWa und der RWA so eingesetzt wer-den, dass sie zu den jeweiligen Prozessen und Abläufen sowie auch zum Mitarbeiter-verhalten passen. Im Einzelnen werden die Retarus-Fax-Dienste Faxolution for SAP, Faxolution for Windows, Faxolution for Exchange sowie Mail2Fax und Fax2Mail eingesetzt.

Belegversand aus SAP -

ganz ohne Fax-Server

Der überwiegende Teil der Fax-Kommuni-kation wird bei der BayWa AG aus den SAP-Systemen generiert: Belege wie Auf-tragsbestätigungen und Lieferscheine wer-den automatisch verschickt und müssen den Kunden in kürzester Zeit erreichen. Dazu werden die Fax-Dokumente über die stan-dardisierte Schnittstelle RFC/SAP Connect an die Retarus-Rechenzentren übergeben und von dort unmittelbar und transaktions-sicher verschickt. Für jedes Dokument wird automatisch ein Versandstatus in das jewei-lige SAP-System zurückgemeldet.

Ebenso wichtig ist auch der Empfang von Telefaxen, denn die BayWa muss ihren Ge-schäftskunden bestellte Waren kurzfristig - teilweise sogar über Nacht - liefern. Die zu jedem Geschäftsvorfall gehörenden Fax-Do-kumente werden in den Retarus-

Rechenzentren in Empfang genommen und per Fax2Mail als PDF-Dateien direkt an die E-Mail-Accounts der Adressaten verteilt.

Gleichzeitig stehen den Anwendern bei BayWa und der österreichischen Tochter RWA auch die Retarus-Fax-Dienste Mail-2Fax, Faxolution for Windows sowie Faxo-lution for Exchange zur Verfügung, damit sie alle druckbaren Dokumente auch aus anderen Anwendungen problemlos und si-cher verschicken können. Dadurch werden interne Laufzeiten deutlich verkürzt.

Flexible Lösung

Auch darüber hinaus sind die Ansprüche an einen professionellen Fax-Dienst sehr hoch: „Anders als meist üblich, werden Fax- Dokumente überwiegend im Echtzeit-Be-trieb - und nicht etwa als Batch-Jobs über Nacht - verschickt. Retarus stellt sicher, dass während der Versand-Spitzen tagsüber keinerlei Engpässe auftreten”, erläutert IT-Bereichsleiter Hans-Gunter Weber von RI-Solution. „Auch spezielle Anforderungen, wie z. B. bestimmte Dienste gleich für den internationalen Einsatz unicode-fertig ein-zurichten, wurden von Retarus erfüllt”, re-sümiert Weber.

Nach dem erfolgreichen Roll-out der Fax-Dienste beschäftigt sich die BayWa be-reits intensiv mit weiteren IT-Themen, wie dem elektronischen Rechnungsversand und dem elektronischen Datenaustausch (EDI). Als One-Stop-Shop für Messaging Services mit langjähriger Erfahrung bietet Retarus auch hier transaktions- und rechtssichere Services für eine nahtlose B2B/EDI-Integ-ration sowie Lösungen zur Optimierung sämtlicher Faktura-Prozesse.www.retarus.at

Managed Fax Services

beschleunigen Geschäftsprozesse

Die BayWa AG setzt eine der größten SAP Retail Installationen in Europa ein und hat daher auch ein beachtliches Kommunikationsvolumen zu bewältigen. Managed Fax Services der retarus GmbH helfen dabei.

BayWa-Fahnen mit Spartenlogo. (Bild: BayWa AG)

Page 27: 2 | März 2010 | MONITOR

monitor | 2-2010 | März

CRM STRATEGIEN | 27I

Die snom technology AG

hat auf der CeBIT mit snom

Vision ein neues Erweite-

rungsmodul für die Touch-

screen VoIP-Telefone der

snom-8xx-Serie präsentiert.

Das snom Vision ist mit einem

hochaufl ösenden Touchscreen-

Farbdisplay ausgestattet und

verfügt über 16 frei program-

mierbare Funktionstasten, die

als Kurzwahltasten belegt wer-

den können. Weitere Features

des snom Vision sind zweifarbi-

ge LED-Anzeigen neben jeder

Taste für die Frei-/Besetzt-An-

zeige, ein integrierter Web Ser-

ver sowie Minibrowser-Applika-

tionen. Ebenso wie alle

snom-VoIP-Telefone ist das

snom Vision auch remote konfi -

gurierbar. Weitere CeBIT-High-

lights waren das SIP-

Durchsage system snom PA1,

das schnurlose DECT-IP-Telefon

snom m9 und das Touchscreen-

VoIP-Telefon snom 870.

www.snom.com

Unter dem Motto „CRM ist tot! Es lebe CRM!” bietet Veranstal-ter Business Circle ein breit gefä-chertes Programm, darunter zwölf aktuelle Erfahrungsberich-te aus namhaften Unternehmen, die für den Praxisbezug sorgen. Veranstaltungsort ist das Balance Resort Stegersbach.

Dr. Hans-Georg Häusel, welt-weit führender Marketing-Hirn-forscher, widmet sich in der Keynote dem Th ema „Wenn aus Menschen Kunden werden - und wie Kunden wirklich ti-cken”. Abgerundet wird das zweitägige Jahresforum durch hochkarätige Referenten aus dem In- und Ausland, die ihr Wissen teilen und wertvolle An-regungen und Inspirationen für die tägliche Arbeit liefern wer-den. Im Rahmen von interakti-ven Arbeitskreisen können die Teilnehmer Erfahrungen aus-tauschen und gemeinsam mit

Branchenkollegen Lösungen für strategische Herausforderungen erarbeiten.

Business-Circle-Partner und Veranstalter Mag. Gerhard Pich-ler weiß: „Bestehende Kunden binden, Kundenzufriedenheit erhöhen und neue Kunden ge-winnen, zählen zu den wichtigs-ten Erfolgsfaktoren für Unter-nehmen. Dabei wird CRM im-mer mehr als eine Strategie des Unternehmens verstanden, die Produkte und Dienstleistungen entlang der gesamten Wert-schöpfungskette auf die Bedürf-nisse der Kunden auszurichten. Das Ziel ist die Verzahnung von CRM, Marketing & Sales, um die Kundenpotenziale optimal auszuschöpfen und die Kunden-beziehungen zu verbessern.”

Die Fallstudien aus dem B2C- und B2B-Bereich werden von den CRM-Verantwortlichen der Firmen Austrian Energy & En-

Fachtagung: „CRM ist tot! Es lebe CRM!”

Am 29. und 30. April findet mit dem 11. CRM-Forum Österreichs größte Fachtagung zum Thema Customer Relationship Management statt.

T: +43 (0)1/817 82 [email protected] | www.linbit.com

Ist ja eigentlich ein ganz lustiges Spiel. Nur leider für den Know-how-Transferfür die Sicherheit der Hochverfügbarkeit bei Linux-Systemen denkbar ungeeignet. Wer wirklich clever ist, setzt deshalb nicht nur auf die führendeOpen-Source-Replikationstechnologie DRBD®, sondern auch gleich auf diebesten Schulungen dafür.

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KEINE LUST AUF STILLE POST?

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Qualität bieten? Ohne Umwege. Ohne Missverständnisse. Ohne Wissenslücken. Wohl

niemand! Am besten Sie melden sich gleich an. Entweder für eine unserer 4-tägigen

Intensivschulungen in Wien und Berlin. Oder für das 15 Einheiten umfassende Online-

Training. Für nur € 1.650,- machen wir Sie zum DRBD-Certified-Engineer.

Alle Infos auf www.linbit.com

„Bestehende Kunden binden,

Kundenzufriedenheit erhöhen

und neue Kunden gewinnen,

zählen zu den wichtigsten

Erfolgsfaktoren für Unter-

nehmen.”

Mag. Gerhard Pichler,

Business Circle

vironment, bauMax, Tchibo/Eduscho, Eternit, Guttomat, Nestlé Deutschland, nkt cables, Oesterreichische Kontrol lbank, Pipelife International, Swarovski Elements, United Business Communi cations und VARIO-BAU Fertighaus vorgetragen.

Behandelt werden unter ande-rem Th emen wie: � Die Zukunft des CRMs: Wettbewerbsvorteil, Treiber der Veränderung und Innova-tionsmotor

� Die Marke als Beziehungsver-stärker

� Proaktives Beschwerdema-nagement - Chance zur Gene-rierung von Beziehungswerten in standardisierten Kunden-prozessen

� Best Practice CRM 2.0: Effi zi-enter Kundendialog mit sozia-

snom Vision

snom Vision (Bild: snom)

len Medien � Optimierung des Kunden-portfolios - Weg mit den Ver-lustbringern!

Weitere Informationen:www.businesscircle.at/marketing

Page 28: 2 | März 2010 | MONITOR

28 | STRATEGIEN ERP

monitor | 2-2010 | März

Ein Unternehmen, das eine neue ERP- Software evaluiert, muss an erster Stelle ein System fi nden, das den spezifi schen funktio-nalen Anforderungen und den Prozessen des jeweiligen Unternehmens gerecht wird. Mangelt es hier, dann kommen die vorhan-denen Stärken des Systems nicht zum Tra-gen. Darüber hinaus hat der jeweilige Anbie-ter kaum eine Chance, die vorhandenen De-fi zite des Systems in einem vertretbaren Termin- und Kostenrahmen zu kompensie-ren. Grundsätzlich gilt hier die Regel, dass es für jedes Unternehmen mindestens zwei Sys-teme - im Normalfall mehr - gibt, die die Anforderungen abdecken.

Doch selbst wenn Unternehmen sich an einen strukturierten Auswahlprozess gehal-ten haben, sind über den Lebenszyklus eines ERP-Systems Systemergänzungen notwen-dig. Sei es aus geänderten gesetzlichen Rah-menbedingungen, der Expansion oder der Konsolidierung des Unternehmens wegen oder aus funktionalen Erweiterungen, die kurzfristig vorgenommen werden sollen. Im-mer öfter stoßen Unternehmen auch im lau-fenden Betrieb auf Herausforderungen, für die es kurzfristig eine Lösung zu schaff en gilt. Solche Investitionen sehen wir als „taktische Investitionen”.

Taktische ERP-Investitionen

Unter taktischen ERP-Investitionen verste-hen wir kurzfristige Investitionen, die helfen, schnell ein Problem zu lösen. Dabei wird durchaus die vorgegebene IT-Strategie, bei-spielsweise nur von einem ERP-Anbieter Produkte einzusetzen, außer Acht gelassen, um schnell auf Anforderungen aus Fachab-teilungen reagieren zu können.

In den letzten 20 Jahren hat das Th ema

„Standard-Software” einen wahren Siegeszug angetreten. Die Frage, ob man bei der Ablö-sung und Neueinführung von Software-Ap-plikationen im Bereich Betriebswirtschaft und Geschäftsprozesse noch auf Individual-entwicklungen setzen soll, stellt sich heute bestenfalls bei sehr ausgefallenen Marktni-schen oder Geschäftsmodellen. Standard-Software ist klar die Basis, wird aber immer noch funktional ergänzt.

Dennoch stellt die Frage „Wie viel Stan-dard braucht mein Projekt?” noch immer eine Kernaufgabe für jedes Unternehmen dar. Dies lässt sich am einfachsten beim Blick auf die Altsystemlandschaft verifi zieren: So-genannte „gewachsene” Systemlandschaften sind in der Regel ein „Gemisch” aus Stan-dardsystemen, zahlreichen mehr oder weni-ger individuell angepassten und weiterentwi-ckelten Modulen und Komponenten, voll-ständigen Eigenentwicklungen und einer kaum überschaubaren Zahl von Excel- und Access-Applikationen mit sehr individuel-lem Charakter.

Was heißt Standardisierung?

Doch was heißt nun Standardisierung? Die Vereinheitlichung der eigenen Prozesse im Unternehmen über alle Abteilungen, Seg-mente, Standorte und Gesellschaften hinweg oder die Anpassung an den „System-Stan-dard” eines externen Anbieters? Um die An-ziehungskraft des „System-Standards” zu er-höhen, nennen immer mehr Anbieter ihren jeweiligen Standard „Best Practise”, was in vielen Fällen auch stimmen mag. Nur ist die-

ser „Best Practise Anbieter-Standard” immer das Richtige für mein Unternehmen?

Hier gewinnt ein Lösungsprinzip an Be-deutung, das in vielen Projekten leider zu kurz kommt: Das Prinzip der „Diff erenzie-rung”. Ja, es ist richtig und absolut sinnvoll, sich in weiten Teilen des eigenen Unterneh-mens und der Unternehmensprozesse am System-Standard zu orientieren - erliegen Sie dem „Charme des Standards”!

Aber es ist auch wichtig zu diff erenzieren! In welchen Funktionsbereichen würde eine einseitige Umsetzung des Standards zu Inef-fi zienz oder sogar zur Bedrohung der eigenen Marktstellung führen? Um diese Frage zu be-antworten, muss man sich seiner Wettbe-werbstellung und den Alleinstellungsmerk-malen am Markt bewusst sein. In aller Regel wird aus dieser Frage schon klar: Die Allein-stellungsmerkmale liegen eher in den markt-orientierten Geschäftsbereichen - aber nicht zwingend und ausschließlich.

Hier spielen taktische ERP-Investitionen eine bedeutende Rolle. Ein Unternehmen hat sich vor Jahren auf einen Standard festge-legt, hat aber jetzt einen Bereich für sich ent-deckt, in dem das aktuelle System keine be-friedigende Lösung off erieren kann. Folglich muss es möglichst schnell ergänzt werden.

Um dieses Phänomen der taktischen ERP-Investitionen näher zu beleuchten, hat das Zürcher Analysten- und Beratungshaus i2s im deutschsprachigen Raum eine Befragung durchgeführt. Insgesamt haben 389 Unter-nehmen an der Befragung teilgenommen, ein Drittel davon aus der Schweiz. Von den Unternehmen stammen 62 % aus dem Seg-

Wenn die Funktionalität

nicht reichtAnwenderunternehmen ergänzen ihre ERP-Systeme auch zukünftig durch taktische ERP-Investitionen.

Frank Naujoks, Christoph Weiss

I2S-ERP-ZUFRIEDENHEITSSTUDIE 2010

Ab 19. April startet die sechste

i2s-ERP-Zufriedenheitsstudie.

In Österreich, Deutschland, Schweiz und

Südtirol haben Anwender wieder die

Möglichkeit, ihr ERP-System unter

www.erp-z.info zu bewerten und damit zur

wohl umfangreichsten Anwenderzufrie-

denheitsbefragung beizutragen.

Seit 2003 führt das Zürcher Beratungs-

haus i2s diese Umfrage zusammen mit

namhaften Partnern durch. In Österreich:

ADV, Wirtschaftsuniversität Wien und

Monitor.

Weitere Informationen erhalten Sie auf

der Homepage oder direkt von Mag.

Christoph Weiss, Büroleiter Wien der i2s,

E-Mail: [email protected]

Page 29: 2 | März 2010 | MONITOR

ERP STRATEGIEN | 29 |

ment Industrie, 24 % aus dem Dienstleis-tungsbereich und 14 % aus dem Handel. Mehr als die Hälfte der Befragten (51 %) stammen aus Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern, knapp ein Drittel der Be-fragten stammt aus Unternehmen mit 100 bis 499 Mitarbeitern. Weitere 8 % sind dem gehobenen Mittelstand mit 500 bis 999 Be-schäftigten zuzurechnen, in Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden sind 9 % der Befragten beschäftigt.

Bedarf an Anpassungen steigt

Da sich die Anforderungen an ERP-Systeme einerseits immer schneller ändern und ande-rerseits die ERP-Systeme im Schnitt acht bis zwölf Jahre eingesetzt werden bevor über eine große Neuimplementierung entschie-den wird, steigt der Bedarf nach Anpassun-gen bei den Unternehmen. Entsprechend häufi g werden taktische ERP-Investitionen auch getätigt. In 9 % der Fälle sind sie „sehr etabliert”, in mehr als einem Viertel „etab-liert”. Allerdings geben auch 40 % der Be-fragten an, dass sie nur sehr selten oder sogar gar nicht auf taktische ERP-Investitionen setzen.

Dieser verhältnismäßig hohe Anteil kann unter Umständen damit zusammenhängen, dass Unternehmen keine zentralistische IT-Strategie verfolgen, in der sehr genaue Vor-gaben bezüglich der einzusetzenden Systeme und Software gemacht werden, sodass es in dem Sinne keine taktischen ERP-Investitio-nen gibt. Betrachtet man die Bereiche, in de-

nen Anwenderunternehmen taktisch inves-tieren, ergeben sich einige Überraschungen. Denn in den eigentlichen Kernbereich von ERP-Systemen, die Buchhaltung, wird in mehr als jedem dritten Unternehmen inves-tiert. Auf dem zweiten Platz liegt der Bereich Vertrieb/Auftragsabwicklung. Dies legt den Schluss nahe, dass es sich um nicht voll inte-grierte Systeme handelt, bei denen der Schwerpunkt auf der Produktionsplanung liegt.

Der Hauptgründe für taktische ERP-In-vestitionen mit 58 % der Nennungen sind funktionale Erweiterungen der bestehenden ERP-Systeme, gefolgt von den Wünschen der Fachabteilungen nach einer schnellen Lösung ihrer Anforderungen (39 %). Offi zi-ell keine Rolle spielt der Punkt, dass die stra-tegisch gewählte Lösung zu langsam einge-

führt wird und die Abteilungen deshalb sich anderweitig behelfen müssen. Allerdings steht dieser Punkt im Widerspruch zu den Wünschen der Fachabteilung nach schneller Problemlösung.

Anwender werden auch in Zukunft nicht um taktische ERP-Investitionen herum-kommen, wenn sie ein wettbewerbsfähiges ERP-System betreiben wollen. Die Investiti-onsschwerpunkte werden in den Bereichen liegen, die von ERP-Systemen noch nicht umfassend abgedeckt werden, beispielsweise CRM, Dokumentenmanagement und Con-trolling / Business Intelligence.

Weitere Details zu den Studien der i2s fi n-den sie unter www.i2s-consulting.com

Frank Naujoks ist Research Leiter bei i2s-con-sulting GmbH, Zürich; Christoph Weiss leitet das Büro von i2s-consulting GmbH in Wien.

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%

9%

26%

25%

25%

15%

sehr etabliert

etabliert

teil / teils

selten angewandt

überhaupt nicht etabliert

Etablierungsgrad taktischer ERP-Investitionen

N = 357 © i2s research 2010

Page 30: 2 | März 2010 | MONITOR

30 | NETZ & TELEKOM Verkabelung

monitor | 2-2010 | März

Die neueste Fassung des ISO/IEC 11801 hat die bisher auf 90 Meter beschränkte Linklänge zwischen Verteiler und Anschlussdose auf 300 Meter angehoben. Der Standard ermöglicht es, die Anschluss-dose direkt an den Gebäude- oder Campus-Verteiler anzuschließen. Diese Collapsed-Backbone-Verdrahtung senkt den Verkabe-lungssaufwand enorm und spart eine Menge Verteiler und Räume.

Für eine angepeilte Low-Cost-10-GBit/s Übertragung mit einer Segmentlänge von 300 Metern musste ein neuer 50-μm-

Fasertyp entwickelt werden, der für die Ver-wendung eines 850-nm-Lasers optimiert ist. Dieser Faser-Typ hat die Bezeichnung OM3. Er ist leicht an der Mantelfarbe des Kabels erkennbar, die üblicherweise türkis (aqua) ist. In der DIN EN 50173-1 zweite Ausgabe, wird diese Multimodefaser defi-niert.

Das Besondere an OM3-Fasern: Die Grenzwerte für die Differential-Mode- Delay (DMD) sind sehr eng, damit 10-GBit/s-Anwendungen realisierbar sind. Mit dem verwendeten Gradientenprofil er-reicht man einen Laufzeitausgleich der un-terschiedlichen Moden, was den Effekt der Modendispersion verringert.

„Modendispersion” ist der Begriff dafür, dass sich die Moden auf unterschiedlichen Wegen durch das Kernglas bewegen und so-mit zeitlich versetzt am anderen Ende an-

kommen, also Laufzeitunterschiede aufwei-sen. Als DMD zugelassen sind maximal 100 ps (Picosekunden) auf 300 Meter. Dieser neue Fasertyp eignet sich für die Campus- und die Gebäude-Vernetzung. Steigleitungen und Fiber-to-the-Desk sind möglich.

Die KSI GmbH ist ein Unternehmen, das sich auf LWL (Lichtwellenleiter) spezia-lisiert hat. Entsprechende Materialien wer-den prompt ab Lager Wien geliefert.

Welche Glasfaser soll ins LAN?

OM3-Glasfaser ist jetzt die bevor-zugte Wahl für eine „strukturierte optische Verkabelung” innerhalb von Gebäuden.

Kontakt-Systeme Inter Ges.m.b.H.

A-1230 Wien, Richard-Strauss-Str. 39

Tel.: +43/(0)1/61096-0

www.ksi.at

Bandbreite / Faser OM1 (62,5μm) OM2 (50μm) OM3 (50μm)

100 MBit/s 300/2000m 300/2000m 300/2000m

1 GBit/s 275m 550m 900m

10 GBit/s 33m 84m 300m

Es ist für Netzwerkverantwortliche immer eine Herausforderung, den nötigen Überblick und den nötigen Einblick in die aktuellen und histori-schen Vorgänge eines High-Speed Netzwerkes zu haben, ohne das IT-Budget übermäßig zu belasten.

Das neue High-Performance-Network-Mo-nitoring System von Cace, das „Shark Dis-tributed Monitoring System”, soll genau das möglich machen. Der Anwender kann damit Netzwerkdaten unternehmensweit mit der jeweils anliegenden Übertragungs-rate bis in den Multi-GBit/s-Bereich hinein aufzeichnen, überwachen und analysieren.

Der beliebte und weltweit millionenfach im Einsatz befindliche Wireshark-Netz-werk-Analysator wird nun um das kom-merziell verfügbare Shark Distributed Mo-nitoring System erweitert. Dieses besteht aus der Shark Appliance Hardware, dem Shark Appliance Hardware Kit und einer Pilot-Software-Konsole.

Cace Technologies, die sowohl für die Pflege der weiterhin als Open-Source-Pro-dukt kostenlos verfügbaren Wireshark-Software als auch für die neue Entwicklung des Shark Distributed Monitoring Systems verantwortlich zeichnet, ermöglicht damit einen neuen Anwendungsbereich für seine Wireshark-User.

Dabei werden so viele der neuen Shark Appliances wie notwendig in den wichtigen Knotenpunkten des Unternehmensnetz-werkes installiert. Das heißt, es lassen sich flexibel individuelle und vor allem kosten-günstige Lösungen realisieren, die nur ei-nen Bruchteil der herkömmlichen Monito-ring-Systeme kosten.

Die Shark Appliances übernehmen die Remote-Netzwerkanalyse sowie die konti-nuierliche Überwachung und Aufzeich-nung des Netzwerkverkehrs, um im Falle ei-nes auftretenden Problems genaue Untersu-chungen durchführen zu können.

Dem Netzwerkverantwortlichen werden über eine oder mehrere Pilot-Konsolen frei definierbare Performance-Reports und Alarmierungen angeboten. Der integrierte

Wireshark-Protokoll-Analysator decodiert die meisten auch noch so proprietären Kommunikationsprotokolle bis ins letzte Detail.

Das Aufzeichnungssystem besitzt eine Speichertiefe von 4 bis 8 TB. Die Harddri-ves im RAID-Verbund bieten eine Auf-zeichnungsrate von weit über 2 GBit/s ohne Paketverlust und ermöglichen eine Lang-zeitdatenaufzeichnung in einem großen Ringpuffer. Dies vereinfacht die Fehlersu-che enorm, da somit mehrere Stunden bis Tage (je nach Verkehrslast) im Aufzeich-nungspuffer quasi als Rückblick zur Analy-se zur Verfügung stehen. So werden Fehler-situationen beim ersten Auftreten erfasst. Auf diese Weise kann viel Zeit bei der Feh-lersuche gespart werden, da nicht auf ein wiederholtes Auftreten eines Fehlerbildes gewartet werden muss.

Das Shark-Appliance-Kit mit einem oder zwei TurboCap Interfaces und der SDMS-Software bietet die Möglichkeit, ein SDMS auf der eigenen Server-Hardware unter Linux zu integrieren.www.schoeller.at

Troubleshooting und Performance Monitoring

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Page 31: 2 | März 2010 | MONITOR

monitor | 2-2010 | März

Impressum AUS DER REDAKTION | 31I

IMPRESSUM

Medieninhaber, Verleger und Herausgeber: Bohmann Druck und Verlag Ges.mbH & Co KG, Leberstr. 122,

A-1110 Wien, Telefon 01/74095-410, Telefax 01/74095-425, E-Mail: offi [email protected], www.monitor.co.at -

Geschäftsführer: Dr. Gabriele Ambros, Gerhard Milletich - Chefredakteur: Dominik Troger - Autoren: Alfred

Bankhamer, Markus Charwat, Philipp Gohmann, Conrad Gruber, Achim Himmelreich, Thomas Hohenauer, Frank

Naujoks, Christian Plaichner, Carl-Markus Piswanger, Alexandra Riegler, Christine Wahlmüller, Christoph Weiss

- Anzeigenleitung: Katharina Lützelberger - Technischer Leiter & Layout: Gerhard Hegedüs - Aboverwaltung:

Bohmann Aboservice: Tel.: 01-74095-466, E-Mail: [email protected] - Druck: Leykam Druck GmbH und Co.

KG, Bickford Str. 21, 7201 Neudörfl . - Verlags und Herstellungsort: Wien - Erscheinungsweise: 9 x im Jahr

- Einzelverkaufspreise: 3,80 Euro - Monitor-Jahresabo: 30,- Euro - Auslands abo: 51,60 Euro - Anzeigen-

preise: Es gilt die Anzeigenpreisliste laut Mediadaten 2010 - Bankverbindung: Bank Austria Creditanstalt AG

- Blz.: 12000, Kto.: 653 092 700, Österr. PSK - Blz.: 60000, Kto.: 1732.755 - DVR: 0408689 - FBNR: 9642f/FB -

Gericht: HG Wien - ARA Liz.-Nr.: 1214 - UID ATU10940909 Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos

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Nachdruck oder Übersetzung sind ebenso wie die Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und das Bieten

über Online-Dienste nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages erlaubt. Mit „Promotion“ gekennzeichnete Beiträge sind entgeltli-

che Einschaltungen. MONITOR bekennt sich selbstverständlich zur gesellschaftlichen Gleichstellung von Frau und Mann. Bei allen

Bezeichnungen, die auf Personen bezogen sind, meint die gewählte Formulierung beide Geschlechter.

Druckaufl age

2. Halbjahr 2009:

14.500

Inserentenverzeichnis

Alpha Select ....................................... 20

ARP Datacon ...................................... 15

Business Circle ................................... 21

KSI ..................................................... 30

Linbit .................................................. 27

Microsoft ...........................................4.U

ÖBB .................................................... 11

ÖCI ..................................................... 19

Plaut ..................................................... 4

Qenta ................................................... 7

Snom .................................................. 25

Sophos ............................................... 23

T-Systems ........................................... 22

Tieto ................................................. 9,17

So erreichen sie uns: Abohotline: 01-74095-466

E-Mail: [email protected], MONITOR im Internet: www.monitor.co.at

Allgemeine E-Mail-Adresse: ............................................................................... offi [email protected]

Chefredakteur: Mag. Dominik Troger .................................................................. [email protected]

Anzeigenleitung: Katharina Lützelberger .................................................. [email protected]

Mediaberatung: Dominik Müllner .................................................................... [email protected]

Teamassistenz: Jennifer Falmbigl ..................................................................... [email protected]

Technischer Leiter & Layout: Gerhard Hegedüs ............................................hegedues@monitor.co.at

VORSCHAU MONITOR 03|2010

IKT-FACHMESSEN IN DER KRISE?

MOBILE BUSINESS-LÖSUNGEN

Page 32: 2 | März 2010 | MONITOR

RobertCFO

MartinCTO

SilviaIT Managerin

Effi zienz. Virtuell, aber deutlich spürbar.

Nehmen Sie Ihre IT-Infrastruktur in die Hand. Nicht wörtlich natürlich, sondern rein virtuell. Denn Virtualisierung verbindet vieles, was bisher unvereinbar schien: Komplexität und Transparenz zum Beispiel. Oder investieren und sparen.

Ihre konsolidierte, dynamisch verfügbare IT-Umgebung beginnt mit Windows Server 2008 R2. Darin ist die zukunftsweisende Hyper-V-Technologie bereits enthalten – ohne Extrasoftware, ohne Aufpreis. So können Sie verfügbare Speicher- und Rechen-Kapazitäten von Anfang an frei zuweisen. Genau das ermöglicht auch SQL Server Enterprise Edition: Bei Bedarf lassen sich ungenutzte Ressourcen einfach verschieben oder ausgliedern. Und mit System Center behalten Sie all diese Prozesse fest im Griff, bis hinunter zur Anwendungsebene.

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Scannen Sie dieses Tag mit Ihrem Handy, um jederzeit die neuesten Informationen abzurufen. Die dafür benötigte Software können Sie unter http://gettag.mobi herunterladen.Es entstehen lediglich GPRS-Kosten für die Verbindung ins (mobile) Internet laut Ihrem Vertrag.© 2009 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.