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20. deutsch-polnische Jubiläumsradtour von Drebkau nach Czerwiensk In diesem Jahr fand zum 20. Mal unsere traditionelle Dreitagesradtour der deutsch-polnischen Städtepartnerschaft statt. Vom 17.05. 19.05.2019 radelten wir bei schönsten Sonnenschein von Drebkau nach Czerwiensk. Durch diese Fahrt möchten wir unsere partnerschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen weiterhin festigen und ausbauen. Am 17.05.2019 war der Startschuss unserer 20. deutsch-polnischen Radtour auf dem Marktplatz in Drebkau. Ab 9.30 Uhr erwarteten wir unsere polnischen Freunde aus Czerwiensk, die mit dem Bus pünktlich anreisten. Die Begrüßung war wie immer sehr herzlich, da die meisten Radler schon viele Jahre an der Tour teilnahmen. Der Bürgermeister der Stadt Drebkau Herr Köhne begrüßte alle Teilnehmer und Gäste mit einer kurzen Ansprache und konnten jedem ein kleines Begrüßungs- geschenk überreichen. Von Dieter Klante erhielten wir die ersten Informationen zum Streckenabschnitt der ersten Etappe. Diese soll uns am ersten Tag durch verschiedene Zeitzonen führen. Unsere nette Dolmetscherin Magda musste gleich den Tourenplan ins Polnische übersetzen. Wir waren froh, dass sie uns wieder begleiten konnte und uns so vor mancher sprachlichen Hürde rettete. Auch in diesem Jahr verabschiedeten uns die Schüler der Drebkauer Schule mit einem kleinen Ständchen. Natürlich hatten unsere polnischen Freunde für die Kinder wieder Süßigkeiten mitgebracht, die super ankamen. Unsere erste Tagesetappe führte uns über Neuhausen bis nach Klinge. Nach 20 km machten wir unsere erste Rast im „Klinger Freilichtmuseum“ erreicht. Hier erlebten wir unseren ersten geschichtlichen Zeitsprung bis in die zweite Eiszeit. Bei der Besichtigung des Geländes konnte man viele interessante Dinge entdecken. Das nachgebaute Mammutbaby sowie das Feuchtbiotop war nur ein kleiner Teil. Das in Vorfeld geplante Picknick konnten wir hier auf dem Gelände einnehmen, so waren wir gestärkt für die nächsten Kilometer, die uns ein Stück auf dem Pückler- Radweg entlangführte. Hier mussten wir auch etwas schneller radeln, denn unser nächstes Überraschungs- ziel musste pünktlich erreicht werden.

20. deutsch-polnische Jubiläumsradtour von Drebkau nach … · 2020. 6. 10. · Von Dieter Klante erhielten wir die ersten Informationen zum Streckenabschnitt der ersten Etappe

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  • 20. deutsch-polnische Jubiläumsradtour von

    Drebkau nach Czerwiensk

    In diesem Jahr fand zum 20. Mal unsere traditionelle Dreitagesradtour der deutsch-polnischen Städtepartnerschaft statt.

    Vom 17.05. – 19.05.2019 radelten wir bei schönsten Sonnenschein von Drebkau nach Czerwiensk. Durch diese Fahrt möchten wir unsere partnerschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen weiterhin festigen und ausbauen.

    Am 17.05.2019 war der Startschuss unserer 20. deutsch-polnischen Radtour auf dem Marktplatz in Drebkau. Ab 9.30 Uhr erwarteten wir unsere polnischen Freunde aus Czerwiensk, die mit dem Bus pünktlich anreisten. Die Begrüßung war wie immer sehr herzlich, da die meisten Radler schon viele Jahre an der Tour teilnahmen.

    Der Bürgermeister der Stadt Drebkau Herr Köhne begrüßte alle Teilnehmer und Gäste mit einer kurzen Ansprache und konnten jedem ein kleines Begrüßungs-geschenk überreichen. Von Dieter Klante erhielten wir die ersten Informationen zum Streckenabschnitt der ersten Etappe. Diese soll uns am ersten Tag durch verschiedene Zeitzonen führen. Unsere nette Dolmetscherin Magda musste gleich den Tourenplan ins Polnische übersetzen. Wir waren froh, dass sie uns wieder begleiten konnte und uns so vor mancher sprachlichen Hürde rettete.

    Auch in diesem Jahr verabschiedeten uns die Schüler der Drebkauer Schule mit einem kleinen Ständchen. Natürlich hatten unsere polnischen Freunde für die Kinder wieder Süßigkeiten mitgebracht, die super ankamen.

    Unsere erste Tagesetappe führte uns über Neuhausen bis nach Klinge. Nach 20 km machten wir unsere erste Rast im „Klinger Freilichtmuseum“ erreicht. Hier erlebten

    wir unseren ersten geschichtlichen Zeitsprung bis in die zweite Eiszeit. Bei der Besichtigung des Geländes konnte man viele interessante Dinge entdecken. Das nachgebaute Mammutbaby sowie das Feuchtbiotop war nur ein kleiner Teil.

    Das in Vorfeld geplante Picknick konnten wir hier auf dem Gelände einnehmen, so waren wir gestärkt für die nächsten Kilometer, die uns ein Stück auf dem Pückler- Radweg entlangführte.

    Hier mussten wir auch etwas schneller radeln, denn unser nächstes Überraschungs-ziel musste pünktlich erreicht werden.

  • Alle staunten nicht schlecht als wir vor dem Haus des Landkreises Spree-Neiße hielten. Hier war ein Besuch beim Landrat Herrn Harald Altekrüger gebucht, von dem er allerdings nichts wusste. So war unsere Überraschung ein voller Erfolg. Freundlich wurden wir von Herrn Alterkrüger empfangen. Nach seiner Begrüßungsrede hatten wir die

    Möglichkeit, im großen Sitzungssaal des Kreistages die Plätze der Abgeordneten einzunehmen. Unser Gastgeschenk an den Landrat war ein T-Shirt der diesjährigen 20. Radtour, das er schon am Sonntag benötigt. Er wollte uns mit dem Rad am dritten Etappentag von Bytnica bis nach Czerwiensk begleiten.

    Unseren nächsten bestellten Programmpunkt hatten wir in der Forster Bieberstein-straße. Hier wartete schon Herr Andreck auf uns, ums sein nostalgisches „Museum

    der alten Puppen“ vorzustellen. In liebevoller Handarbeit wurden alle 125 mannshohe Puppen von Familie Andreck selbst gebaut und künstlerisch gestaltet. Viele kleinen und große Utensilien wurden für das Haus gesammelt und in verschiedenen Details verarbeitet.

    Unsere Strecke führte weiter entlang des Grenzradweges bis zum Grenzübergang, den wir überquerten. Ab jetzt führten unsere Wege nur noch über polnisches Gebiet. Nach 65 km erreichten wir den Ort Brody. Hier verbrachten wir unsere erste Nacht, auf dem schönen „Schloss Pförten“. Das Schloss wurde 1680 als Burg erbaut und 1741 im Rokoko-Stiel umgebaut. In den vielen Jahren danach fiel es Bränden und Zerstörung zum Opfer, allerdings wurde es immer wieder aufgebaut. Das Schloss Brody gehört seit 2010 zum „Europäischen Parkverbund Lausitz“. So konnte die große Sanierung 2013 mit dem

  • Nebengebäude und dem Park beginnen. Nun muss nur noch das „Alte Schloss“ seinen neuen Glänz erhalten.

    Nachdem jeder sein Zimmer bezogen hatte, trafen wir uns auf dem Innenhof zum Abendessen. Hier wurde schon ein riesiges Grillbuffet vorbereitet, das sehr lecker war.

    Da wir auf einer kleinen Zeitreise unterwegs waren, gab es nun den letzten Zeitsprung in die Rokokozeit. Dafür bot sich ringherum die wunderschöne Kulisse des Schlosses direkt an. Dieter Klante hatte alles perfekt vorbereitet. Unsere Reise

    zog uns ins Jahr 1760 zurück und wir spielten eine kleine Geschichte zur Huldigung des Königs. Zum König haben Ryszard aus der polnischen Gruppe bestimmt. Er war, in den 20. Jahren der Radtouren, immer unser Ansprechpartner und für Planung und Durchführung auf der polnischen Grenzseite verantwortlich. Das Theaterstück sollte ein kleiner Dank von uns sein. Es war eine sehr schöne Aufführung aller Beteiligten und Ryszard war in seiner königlichen Garderobe sichtlich gerührt von der kleinen Überraschung. „Es lebe der König“, so riefen alle am ganzen Abend.

    Traditionell haben wir den schönen Abend mit polnischen und deutschen Liedern ausklingen lassen. Einige wagten sogar noch ein Tänzchen und andere fielen müde ins Bett. Am nächsten Morgen begrüßte uns der Sonnenschein. Nach dem Frühstück sattelten wir alle unsere Räder und die Tour konnte weitergehen. Allerding begann der Tag schon mit der ersten Fahrradreparatur. Zu unserer Überraschung hatten wir einen neuen Mitradler. Herr Fiedorowicz, Präsident der Euroregion „Sprewa-Nysa-Bobr“ hat uns am Vormittag begleitt und seine Heimatregion der „Woiwotschaft Lebuser Land“ vorgestellt. Unsere Wege führte durch Straßen, die noch gebaut werden müssen. Es ging über Berg und Tal, durch sandige Waldwege „richtige sandige Waldwege“. Nach gefühlten 50 km waren wir dann doch nur 5 km geradelt. Diese Strecke wollte einfach nicht enden und trotz unserem Gemecker auch nicht besser werden. Zu unserer Erleichterung kam nun ein kleiner Zwischenstopp in dem kleinen Ort Gebice . Hier stand eine alte restaurierte Kirche, die wir besichtigten. Im Kirchpark war eine kleine Erfrischung für alle Radler vorbereitet.

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/97/Palac_Bruhlow_i_oficyny.jpg

  • Als wir den Wald endlich verlassen konnten, wurden die Straßen auch etwas besser. Die Strecke führte entlang den Bober bis zum Ort Krosnow, den wir mit etwas Verspätung nach zwei weiteren Fahrradpannen erreichten. Nach der Besichtigung des Museums, der Stadtmauer und einem leckeren Picknick, ging es Richtung Bytnica, im Ortsteil Gyzyna. Dort war unsere Unterkunft für die zweite Nacht.

    Nach 78 km hatten wir unser zweites Tagesziel erreicht. Nachdem jeder seinen Schlafplatz im Bungalow zugewiesen bekommen hatte, konnten wir die Gegend erkunden. Die Anlage lag idyllisch an einem großen See, ringsherum nur Wald.

    Nach der Erkundungstour des Areals, dem Saunabesuch oder einem kleinen Schläfchen, trafen wir uns um 19.00 Uhr zum Abendessen im Haupthaus. Hier

    begrüßten wir unseren nächsten Gast, Herrn Harald Altekrüger, Landrat und Präsident der Spree-Neiße-Bober e.V. Wie am Vortag angekündigt, wird er uns auf der 3. Etappe bis Czerwiensk begleiten.

    Nach dem Abendessen schwelgten wir alle in Erinnerungen. Ryszard zeigte uns eine Fotoshow aus den vergangenen Jahren der Radtouren. Hier konnte man gut erkennen, wer schon vor 20 Jahren

    an dieser Radtour teilnahm. Zu erkennen war auch, dass die Gruppe jedes Jahr mehr Teilnehmer zählte und nun eine stattliche Teilnehmerzahl von 50 Personen erreicht hat. Es war ein sehr gelungener Vortrag.

    Am nächsten Morgen wachten wir bei Regenwetter auf. Nach dem gemeinsamen Frühstück strahlte allerdings die Sonne wieder. So konnten wir unsere letzte Etappe bis Czerwiensk auch bei schönem Sonnenschein antreten.

    Diese Strecke führte uns wieder mal über holprige Straßen, allerdings auch durch einige Ortsteile unserer Partnerstädte, bis

  • zur Fähre. Mit dieser mussten wir die Oder überqueren. Unser letztes Ziel war fast zum Greifen nah. Die große Spitze vom Kirchturm war schon zu sehen und zeigte uns das Ziel „Czerwiensk“. Die letzte Straße war zum Glück die Kürzeste und auch die Beste von allen. Nach 35 km kamen wir in Czerwiensk am Rathaus an. Dort wurden wir von einer riesigen Menschenmenge feierlich empfangen. Auch unsere Teilnehmer, die zu den Festtagen in Czerwiensk eingeladen waren, begrüßten uns dort. Dazu gehörten unsere Ortsvorsteher und auch Sportler. Diese waren am Vormittag angereist und hatten einige Wettkämpfe in Volleyball, Fußball und Schach absolviert. Das Fußballspiel war noch im Gange.

    Als unsere Fahrräder im Busanhänger verstaut waren, versammelten wir uns im Rathaus zur großen Festansprache. „20 Jahre gemeinsame Familienradtour“ ist eine Aktion die besondere Ehre verdient. So erhielten in der Feierstunde viele Beteiligte der Radtour Danksagungen und kleine Geschenke. Man kann gar nicht alle Personen aufzählen, denn auch jeder Teilnehmer bekam eine Urkunde. Eine große Überraschung war die große Partnerschafts-torte, von der jeder ein Stück abbekam.

    „Festtage in Czerwiensk“

    Ein weiteres großes Ereignis in Czerwiensk war am gleichen Wochenende das große Stadtfest. Dafür haben im Vorfeld der Bürgermeister Herr Köhne, die Abgeordneten der Stadt Drebkau sowie auch Sportmannschaften eine Einladung erhalten.

    Leider meldeten nur Leuthener Mannschaften ihre Teilnahme zu den „Festtagen in Czerwiensk“ an. Darunter waren Fußballer, Volleyballer und auch Schachspieler, die mit den polnischen Mannschaften in einen sportlichen Vergleich treten wollten. Ein herzliches Dankeschön dafür.

    Nach der Begrüßung durch den polnischen Bürgermeister Piotr Iwanus und einem ausgiebigen Frühstück wurden die Mannschaften zu ihren Wettkampfstätten begleitet. Die Spieler begrüßten sich untereinander sehr herzlich, denn viele kannten sich schon aus den vielen vorangegangenen Treffen. Die polnischen Volleyballer und

  • auch die Fußballer gingen als Siegermannschaften aus ihren Matches. Die Schach-spieler spielten viele spannende Partien. Es waren alles sehr freundschaftliche Spiele.

    Die mitgereisten Ortsvorsteher aus den Drebkauer Ortsteilen freuten sich auf ein Wiedersehen mit den polnischen Ortsvorstehern. Hier konnten sie gleich die Gelegenheit nutzen und die nächsten geplanten Treffen genauer besprechen.

    An Nachmittag saßen alle Teilnehmer in gemütlicher Runde auf dem Festplatz zusammen. Bis zum späten Nachmittag wurden freundschaftliche Gespräche geführt, Ereignisse ausgewertet und neue Pläne geschmiedet.

    Für alle war nun die Zeit des Abschieds gekommen, leider hatte nur unsere Radlergruppe die Möglichkeit die Heimreise anzutreten, denn der zweite Bus war nicht gekommen. Nach langen Telefonaten stellte sich heraus, dass er in Drebkau auf den Markplatz stand und auf die Teilnehmer wartete. Das polnische Busunternehmen, das wir für diese Fahrt buchen konnten, hatte leider den Plan nicht richtig gelesen. So mussten die Teilnehmer von den „Festtagen“ noch einige Stunden bleiben.

    Den polnischen Verantwortlichen war diese Panne sehr peinlich, aber im Handumdrehen wurden im Festzelt Essen und Getränke bereitgestellt, um allen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Zwei Stunden später war der Bus zur Abfahrt bereit. Alle aus der Gruppe waren sich einig, die letzten beiden Stunden waren die Schönsten vom ganzen Tag.

    Nun sind die ersten beiden großen Veranstaltungen mit unseren polnischen Partnern vorbei. Allen Beteiligten und vor allem dem Planungsteam einen herzlichen Dank für die gute Zusammenarbeit. Auf zur Planung für die nächste Tour im Jahr 2020.

    Ramona Jurisch Städtepartnerschaft