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KINDERTAGESSTÄTTE KRABBELMÄUSE

2015-08-25 SOW KiTa-Konzeption Krabbelmäuse€¦ · KRABBELMÄUSE 4 5 Kindertagesstätte Krabbelmäuse Flandernstraße 101 73732 Esslingen Telefon: +49 711 / 35 88 29 21 Fax: +49

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KINDERTAGESSTÄTTEKRABBELMÄUSE

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VORWORT

Mit der vorliegenden Konzeption wird die Einrichtung vorge-stellt und der Inhalt unserer pädagogischen Arbeit vermittelt. Unsere Tätigkeit ist geprägt durch den täglichen Umgang mit den Kindern und ihren Familien. Die Kompetenzen und Stärken der einzelnen Mitarbeiter/innen tragen zusätzlich zur Atmosphäre des Hauses bei. Somit ergeben sich unter-schiedliche Schwerpunkte, die sich verändern und sich den jeweiligen Bedingungen anpassen. Die Konzeption sichert unsere Haltung, vergleichbar mit einem „sichernden Gerüst“, ohne dabei starr und unbeweglich zu sein. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und sind für Anregungen jederzeit aufgeschlossen.

1. Das Studierendenwerk Stuttgart als Träger

2. Wir über uns – Beschreibung der Kindertagesstätte

3. Die Grundlagen unserer Arbeit

4. Unser Eingewöhnungsmodell

5. Die pädagogische Arbeit im Alltag

5.1. Die Bildung und Betreuung der Kinder

5.2. Förderung der Kinder

5.3. Partizipation und Kinderkonferenzen

5.4. Beobachtung und Dokumentation

5.5. Erziehungspartnerschaften zwischen Eltern und Erzieher/innen

5.6. Die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen

5.7. Die Rolle des/der Erziehers/in

6. Unser Tagesablauf

7. Besonderheiten und Projekte unserer Einrichtung

8. Allgemeine Aufgabenbeschreibung der Fachkräfte im Studierendenwerk Stuttgart

9. Inklusion, und was das beim Studierendenwerk Stuttgart bedeutet

10. Kinderschutz im Studierendenwerk Stuttgart

11. Qualitätsentwicklung in unserer Kita und Qualitätszirkel

12. Beschwerdemanagement – eine Chance der Evaluation

13. Schlusswort

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Konzeption Stand I April 2015

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Kindertagesstätte KrabbelmäuseFlandernstraße 101 73732 EsslingenTelefon: +49 711 / 35 88 29 21Fax: +49 711 / 35 88 29 20

1. DAS STUDIERENDENWERK STUTTGART ALS TRÄGER

Das Studierendenwerk Stuttgart erleichtert den Studierenden von 13 Hochschulen in Stuttgart, Ludwigsburg, Esslingen und Göppingen mit seinem breiten Dienstleistungsangebot das Leben rund um das Studium. Außerdem unterstützt es sie in wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bereichen durch die Bewirtschaftung von Mensen und Cafeterien, den Bau und die Verwaltung einer Vielzahl an Wohngebäuden, die Bearbei-tung der BAföG-Anträge, die Betreuung von Kindern und die Bereitstellung verschiedener Beratungsangeboten.

Im Rahmen dieser Aufgaben werden in Hochschulnähe in insgesamt acht Kindertagesstätten in erster Linie Kinder von studierenden Eltern betreut. Wir, das Studierendenwerk Stuttgart, möchten so die studierenden Eltern darin unter-stützen, ihren familiären Aufgaben und den Anforderungen des Studiums gerecht zu werden.

Unsere Kindertagesstätten verstehen wir als Räume, in denen Kindern durch Geborgenheit und Sicherheit die Möglichkeit gegeben wird, die Welt zu entdecken und zu begreifen. Das bedeutet, dass es in unseren Kindertagestätten verschiedene Bildungs- und Entwicklungsbereiche gibt, in denen Kinder ihre Erfahrungen sammeln können.

Um diesen hohen Qualitätsstandard kontinuierlich gewähr-leisten zu können, ist uns die Weiterqualifizierung unserer pädagogischen Fachkräfte sehr wichtig. In Verbindung mit einer hohen Zufriedenheit unserer Mitarbeiter/innen schafft dies – unserer Erfahrung nach – in den Kindertagesstätten ein gutes Klima. Davon profitieren sowohl die Kinder als auch die Eltern.

In der Zusammenarbeit mit den Eltern legen wir als Träger großen Wert auf einen regelmäßigen Austausch mit denElternbeiräten als Vertreter aller Eltern. Hierzu findet imStudierendenwerk auf Trägerebene zweimal jährlich ein Elternbeiratsabend statt.

WEITERE INFORMATIONEN KONTAKTSTELLEN:

Studierendenwerk StuttgartSozialwesenFachberatung KinderbetreuungBettina MatissekRosenbergstraße 1870174 StuttgartTelefon: +49 711 / 95 74-477E-Mail: [email protected]

Stadt Esslingen am NeckarAmt für SozialwesenBeblingerstraße 373726 EsslingenTelefon: +49 711 / 35 12-24 38E-Mail: [email protected]

2. WIR ÜBER UNS – BESCHREIBUNG DERKINDERTAGESSTÄTTE

1987 wurde an der Fachhochschule der Verein Kinderstube e.V. von Studierenden gegründet, die nach Möglichkeiten suchten, Kind und Studium zu vereinbaren. Bis 1993 organisierte der Verein die Kinderbetreuung an der Hochschule selbst. Danach übernahm das damalige Studentenwerk Hohenheim die altersgemischte Gruppe mit 15 Kindern von ein bis sechs Jahren und zog in die jetzigen Räume ein. Ab dem Jahr 2002 wurde die Kita in eine Kleinkindgruppe für Kinder von ein bis drei Jahren umgewandelt.

Im Oktober 2006 übernahm das Studierendenwerk Stuttgart die Einrichtung. Die Krippengruppe bekam den Namen „Krabbelmäuse“. Im Sommer 2007 wurden die Räume komplett renoviert.

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag von 7:30 – 17:30 Uhr.

Bring- und Abholzeiten:

Bringzeiten:Zwischen 7:30 und 9:00 Uhr können die Kinder vor dem Frühstück (9:00 – 9:30 Uhr) gebracht werden. Kann ein Kind an einem Tag nicht kommen (wegen Erkrankung, etc.), sollte es bis 9:00 Uhr telefonisch entschuldigt werden.

Ausnahme:Ankunft bis 9.30 Uhr. Hier hat das Kind bereits zuhause gefrühstückt.

Abholzeiten:- Nach dem Mittagessen um 12:15 Uhr.- Nach der Mittagsruhe um 14:15 Uhr.- Nach dem Vesper ab 15:00 bis 17:30 Uhr.

Während der Eingewöhnungszeit ist die Bring- und Abholzeit klar definiert und strukturiert (siehe Kapitel 4).

Generell ist es uns wichtig, gemeinsam mit den Eltern für jedes Kind einen entsprechenden zeitlichen Wochenrhythmus festzulegen. Dieser richtet sich nach dem jeweiligen täglichen Betreuungsbedarf der Familie.

Schließtage:

Wir haben in den Ferien oder an Brückentagen 23 Schließtage im Jahr.

Räumlichkeiten:

Die Kita hat einen Gruppenraum, in dem sich die Kinder und Erzieher/innen hauptsächlich aufhalten. Er ist so ausgestattet, dass er den unterschiedlichen Bedürfnissen und Anforderungen seiner großen und kleinen Nutzer gerecht wird.

Neben den einzelnen Spielbereichen bietet er genügend Platz für das Bewegungsbedürfnis der Kinder. Zusätzlich gibt es eine zweite Ebene in Form eines Spielhauses. Die klar ge-gliederte und strukturierte Einteilung bietet eine gute Übersicht und Orientierung.

Der Nebenraum wird vielseitig genutzt. Er ist Schlafraum für die Kinder, Zimmer für Einzel- oder Kleingruppenaktionen, Besprechungsraum (zum Beispiel für Elterngespräche), sowie Raum für die Vor- und Nachbereitungszeit der Erzieher/innen.

Im Flur gibt es einen Garderobenbereich mit gegenüber-liegender Elternecke. Außerdem dient er als Aktionsfläche für viele Bewegungsformen (Fangen, Springen, Toben, mit Fahrzeugen unterwegs sein) und Entdeckungen (Spiegel, Haltestange und ein Spielbaum an der Wand mit beweglichen Elementen).

Der Wickelraum ist mit Wickeltisch und Duschbecken, einer Kleinkind-Toilette, Ablage für Wickelutensilien und einem Kinderhandwaschbecken ausgestattet.

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Die Küche dient zur Zubereitung von Vesper und Mahlzeiten, Aufbewahrung von Lebensmitteln und Geschirr, sowie dessen Reinigung. Sie ist dazu mit den entsprechenden Vorrichtungen und Geräten ausgestattet.

Im kleinen Mehrzweckraum (zwischen Küche und Wickelraum) gibt es eine Lagerfläche für die Putz- und Reinigungsuten-silien, eine Waschmaschine und einen Trockner, sowie ein Personal-WC.

3. DIE GRUNDLAGEN UNSERER ARBEIT

Der baden-württembergische Orientierungsplan für Bildung und Erziehung definiert und verankert, auf Basis der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die drei Grundpfeiler Be-treuung, Erziehung und Bildung. Sie bilden die wesentliche Grundlage unserer pädagogischen Haltung. Diese Faktoren greifen fließend ineinander, so dass das eine jeweils das andere bedingt.

Betreuung:Die Größe und Struktur unserer Einrichtung ermöglicht eine individuelle Betreuung und Pflege. Klar im Vordergrund steht die Berücksichtigung der einzelnen Grundbedürfnisse der Kinder, gemessen an ihrem Alter und Entwicklungsstand. Wir können den Kindern dadurch Sicherheit und Geborgenheit in einem beziehungs- und vertrauensvollen, sowie verlässlichen Rahmen bieten. Eine behutsame Eingewöhnung, die stets das Kind im Mittelpunkt sieht, ist durch das „Berliner Modell“ gewährleistet. So wird das bisher gewachsene Urvertrauen Ihres Kindes positiv unterstützt.

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist uns wichtig. Die Mahlzeiten werden zu gleichbleibenden Zeiten gemeinsam eingenommen. Die Kinder können die Tischgemeinschaft genießen. Sie ist eingebunden in Rituale (Händewaschen, Tischspruch), die Orientierung geben.

Erziehung:Die Gestaltung des Raumes bietet genügend freien Raum für Bewegung und Spiel. Der tägliche Aufenthalt im Freien ist uns wichtig. Durch achtsame Begleitung und einen strukturierten Tagesablauf mit Regeln und Ritualen (zum Beispiel der Morgenkreis) können sich die Kinder persönlich entfalten und in einer Atmosphäre des sozialen Miteinanders gegenseitig erleben. Die sozial-emotionale Kompetenz wird gestärkt. Unser Ziel ist es, bei den Kindern zu erkennen, welches Interesse gerade im Vordergrund steht und was sie beschäftigt. Außer-dem sind die Veränderungen der Natur im Jahresverlauf, sowie besondere Anlässe (zum Beispiel Geburtstag) Themen, die wir vermitteln und erfahrbar machen. Die kontinuierlich wachsende Selbstständigkeit ist für Kinder eine motivierende Grundlage für eine gesunde Entwicklung, die sie mit Freude erfüllt. Darin unterstützen wir sie, indem Anreize, Unterstützung und die nötige Zeit gegeben werden.

Bildung:Es ist uns ein Anliegen, dass jedes Kind mit allen Sinnen forschend und neugierig seine Umgebung erfahren und erleben kann. So wird das Explorationsverhalten gestärkt. Die Phasen zwischen Kleinkind und Kindergartenkind mit den entsprechenden Entwicklungsfenstern werden beobachtet und im Portfolio dokumentiert. Wir tauschen uns regelmäßig mit den Eltern aus, um der individuellen Persönlichkeit jedes Kindes gerecht werden zu können. Die Sprache ist ein Instru-ment, das wir bewusst einsetzen und fördern.

4. UNSER EINGEWÖHNUNGSMODELL

Der Übergang aus der Familie in die noch unbekannte Kinder-tagesstätte (Kita) bedeutet für Kind und Eltern eine große Herausforderung. Das Kind wird neue Wege gehen, neue Beziehungen zu Erwachsenen aufbauen und andere Kinder kennenlernen. Die Eltern begleiten das Kind, bis es eine trag-fähige, eigenständige Beziehung zum/r Erzieher/in aufgebaut hat. Trennungserfahrung ist für die Entwicklung des Kindes zur Selbstständigkeit nötig. Es gewinnt mehr Vertrauen in sich, aber auch zu seinen wichtigsten Bezugspersonen. Das sind in der Regel Mutter und Vater. Dadurch, dass sich Eltern für einen gewissen Zeitraum entfernen und anschließend garantiert wiederkommen, gewinnt das Kind an Sicherheit. Diese Übergänge brauchen Geduld und viel Zeit. Grundlegende Erkenntnisse aus der Transitionsforschung, die sich mit der Gestaltung von Übergängen auseinandersetzt, kommen an dieser Stelle professionell zum Tragen.

Die Kinder müssen sich zunächst an den neuen Ort und die Situation gewöhnen, um Vertrauen in die Umgebung und zur neuen Betreuungsperson (Bezugserzieher/in) entwickeln zu können. Die Ergebnisse aus der Bindungsforschung haben gezeigt, dass eine behutsame Eingewöhnung ohne zeitlichen Druck dazu führt, dass Kinder sich in der Kindertagesstätte wohler fühlen.

Aus diesen genannten Gründen gilt eine schrittweise und durch die Eltern begleitete Eingewöhnung heute als ein grundlegender Qualitätsstandard in der Kinderbetreuung.

Die Eingewöhnung wird nach dem „Berliner Modell“ durchge-führt. Den genauen Ablauf und die Beschreibung der einzelnen Schritte bekommen die Eltern bei einem Aufnahmegespräch erklärt. Jedes Kind erhält während der Eingewöhnungsphase eine/n Bezugserzieher/in. Er/sie nimmt das Kind in Empfang und baut den Kontakt zu den anderen Kindern und Erziehern/innen auf. Er/sie ist der/die Hauptansprechpartner/in während der Eingewöhnungszeit. Für die behutsame Eingewöhnung nehmen wir uns vier Wochen Zeit. Je nach Alter und in-dividuellem Entwicklungsstand des Kindes kann diese Zeit auch verkürzt oder verlängert werden. Ist die Eingewöhnung abgeschlossen, erfolgt ein reflektierendes Gespräch („Rück-blick der Eingewöhnung“) zwischen den Eltern und dem/der Bezugserzieher/in.

Das Eingewöhnungsmodell für 1-3 jährige Kinder

1. Trennungsversuch (4.+ 5. Tag)

Ziel:vorläufige Entscheidung über Dauer der Eingewöhnungsphase:Einige Minuten nach der Ankunft im Gruppenraum verab-schieden sich die Eltern vom Kind, verlassen den Raum und bleiben in unmittelbarer Nähe der Kita.

Reaktionen des Kindes sind der Maßstab für die Fortsetzung oder den Abbruch des Trennungsversuches:

gleichmütige, weiter an der Umwelt interessierte Reaktionen > bis 30 min. Ausdehnung der Trennung.Dies gilt auch dann, wenn das Kind zu weinen beginnt, sich aber rasch trösten lässt.Wirkt das Kind nach dem Weggang der Eltern verstört oder beginnt untröstlich zu weinen, so müssen die Eltern zurückgeholt werden.

Bei abgebrochenem Trennungsversuch

Mit dem nächsten Trennungsversuch muss einige Tage (mindestens 3 Tage) gewartet werden.

Stabilisierungsphase 2. + 3. Woche (in der Regel)

Nur wenn das Kind sich beim Trennungsversuch von der Erzieherin trösten ließ bzw. gelassen auf die Trennung reagierte, sollte die Trennungszeit ausgedehnt werden. In den ersten Tagen ist die Anwesenheit der Eltern in der Kita notwendig, damit sie bei Bedarf in den Gruppenraum geholt werden können.

Steigerung der Anwesenheitszeit2. Woche 9:30 - 11:30 Uhr3. Woche 9:00 - 12:00 Uhr

Eltern sind bei Problemen schnell erreichbar.Das Kind sollte in der Eingewöhnungszeit die Kita nur halbtags besuchen! (bis 12:00 Uhr)

Schlussphase 4. Woche (in der Regel)

Die Eltern halten sich nicht mehr im Kinderhaus auf, sind jedoch jederzeit erreichbar, falls die Tragfähigkeit der neuen Beziehung zur Erzieherin noch nicht ausreicht um das Kind in besonderen Fällen aufzufangen.

Die Eingewöhnung ist beendet, wenn das Kind die Erzieherin als „sichere Basis“ akzeptiert hat und sich von ihr trösten lässt.

Dies ist z.B. dann der Fall, wenn das Kind gegen den Weggang der Eltern protestiert (Bindungsverhalten zeigt), sich aber schnell von der Erzieherin trösten lässt und in guter Stimmung spielt.

1 Mal Mittagsschlaf Elternteil in unmittelbarer Nähe.

Grundphase (1.-3. Tag)

Ein Elternteil (Bezugsperson) kommt mit dem Kind zusam-men in die Kita (immer zur gleichen Zeit), bleibt ca. 1 Stunde mit dem Kind im Gruppenraum und nimmt danach das Kind wieder mit nach Hause.

Eltern:eher passivdas Kind auf keinen Fall drängen, sich von ihm zu entfernenimmer akzeptieren, wenn das Kind ihre Nähe sucht.

Die Aufgabe der Eltern ist es „Sicherer Hafen“ zu sein.Möglichst nicht lesen, stricken oder mit anderen Kindern spielen. Das Kind muss das Gefühl haben, dass die Auf- merksamkeit der Bezugsperson jederzeit da ist.

In dieser ersten Zeit kein Trennungsversuch.

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5. DIE PÄDAGOGISCHE ARBEIT IM ALLTAG

In diesem Kapitel möchten wir die praktische Umsetzung unserer pädagogischen Haltung beschreiben.

5.1. Die Bildung und Betreuung der Kinder

Ein wertschätzender und freundlicher Umgang ist der Rahmen, in dem sich die Kinder sicher und geborgen fühlen können. Eine gestaltete Umgebung und Spielangebote verschiedener Art sind fester Bestandteil unserer Bildungsangebote. Kinder lernen ganzheitlich und mit allen Sinnen.

Das freie Spiel nimmt viel Raum ein. Es findet bis 10:30 Uhr am Vormittag und am Nachmittag nach der Vesperzeit statt. Die Kinder können sich einzeln oder in selbst gewählten Spielgemeinschaften beschäftigen und die vorhandenen, vielfältigen Angebote nutzen. Wiederholungen sind dabei für die Kinder ein unersetzlicher Motivations- und Lernanreiz.

Die Erzieher/innen begleiten das Freispiel beobachtend, anregend und unterstützend. Wenige, einfach zu verstehende Regeln schaffen weitere Voraussetzungen für eine positive Atmosphäre.

Im täglich stattfindenden Morgenkreis wird gesungen. Es gibt Sing-, Kreis- oder Fingerspiele zu Themenschwerpunkten (beispielsweise an der jeweiligen Jahreszeit orientiert). Die Wiederholung ist hier von großer Bedeutung. Das Gruppen-gefühl wird gestärkt, und die Kinder genießen das Zusammen-sein. Auch bei den gemeinsamen Mahlzeiten nehmen sich die Kinder als Gruppe bewusst wahr. Der Tag bekommt eine sichernde Struktur.

5.2. Förderung der Kinder

Durch verschiedene, bereits angesprochene Möglichkeiten der Wahrnehmung in den unterschiedlichen Sinnesbereichen können die Kinder entwicklungsfördernde Tätigkeiten erfahren, ausprobieren und schließlich als neu erworbene Fähigkeiten in ihrem individuellen Verhaltensmuster verankern. Im Folgenden werden die einzelnen Sinne aufgeführt und mit praktischen Beispielen versehen:

Tasten und Fühlen – der taktile Sinn

Umgang mit unterschiedlichen Materialien aus Natur (selbst ge-sammelte Steine, Rinde, etc.) und Umwelt (Alltagsgegenstände – Geschirr, Fahrzeuge, etc.). Knete, verschiedene Papiersorten, eine kleine Tastwand bieten weitere Möglichkeiten.

Sprechen/ Sprache

Die Entwicklung der Sprache wird unterstützt durch sprach-förderliche Anlässe. Das bedeutet, dass sämtliche Handlungen durch Worte begleitet werden. Außerdem begünstigt die vielfältige Möglichkeit zur Bewegung (klettern, springen, etc.) eine positive Ausbildung der Sprache. Durch die einzelnen Bewegungsanreize im Gehirn werden wichtige Verbindungen zum Sprachzentrum hergestellt. Die Raumgestaltung mit ihren einzelnen Elementen lässt dies umfangreich zu.

Bücher, Reime, Geschichten, Singen, Finger- und Tischspiele, sowie einzelne Pflegesituationen (Wickeln, Händewaschen, etc.) vermitteln motivierende und fantasievolle sprachliche Inhalte.

Riechen und Schmecken

Kräuterpflanzen im Zimmer, hauswirtschaftliche Tätigkeiten (zum Beispiel Plätzchen backen), die Mahlzeiten selbst, sowie das Kennenlernen von Naturgerüchen bei Spaziergängen oder beim Spielplatzaufenthalt stärken die sensorische Erfahrung.

Sehen

Bilderbücher, Spielmaterialien unterschiedlicher Optik und Beschaffenheit, Spiegelflächen, Bilder, Fotos und Dekorations-elemente, sowie der Aufenthalt im Freien erweitern und bereichern die Beobachtungsgabe der Kinder. Wichtig ist hier, dass der Raum in seiner Ausgestaltung eine klare und über-schaubare Umgebung bietet.

Hören

Lieder, Geschichten hören oder Vorlesen, sowie das Gespräch untereinander vermitteln Elemente der Akustik (zum Beispiel laut-leise) und sensibilisieren das Gehör.

Des Weiteren fördert und ermöglicht der spielerische Umgang mit Rhythmus- und Musikinstrumenten das bewusste Hören (Gefühl für Takt).

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5.3. Partizipation und Kinderkonferenzen

Diese beiden Aspekte beziehen sich in erster Linie auf das Kindergartenalter und darüber hinaus. Kleinkinder wären mit den Inhalten und Themen einer Kinderkonferenz noch überfordert.

Partizipation heißt, das Anliegen, Kinder in eine aktive Teilhabe an der Alltagsgestaltung einzubeziehen. Dies geschieht in gewissem Umfang bereits im Kita-Bereich (null bis drei Jahre). Die einzelnen Aspekte sind:

Kindgerechte Umgebung:

Verwendung von speziellem und geeignetem Geschirr und Besteck für das jeweilige Alter des Kindes. Die Kinder können somit rasch eigenständig Essen oder Trinken und sich so stufenweise die jeweiligen Kulturtechniken aneignen. Für die älteren Kinder gehört auch dazu, dass sie sich beispiels-weise beim Tischdecken beteiligen.

Die Raumgestaltung und das Mobiliar werden den Bedürf-nissen der Kinder angepasst und gegebenenfalls verändert. Ideen und Interessen der Kinder werden wahrgenommen und mit aufgenommen.

Unterschiedliches Spielmaterial sorgt dafür, dass dem jeweiligen Alter und Entwicklungsstand der Kinder ent-sprochen wird.

Pädagogische Haltung:

Es ist uns ein Anliegen, den Kindern eigenständiges Han-deln zuzutrauen und die Erledigung einzelner Aufgaben im Sinne der Selbstständigkeit im positiven Sinn zuzumuten. Die Eigenwirksamkeit findet dadurch eine wertgeschätzte und motivierende Basis.

5.4. Beobachtung und Dokumentation

Der/die Bezugserzieher/in beobachtet das Kind regelmäßig und dokumentiert einzelne Entwicklungsschritte im soge-nannten Portfolio. Dieses dient, beispielsweise bei den jähr-lichen Entwicklungsgesprächen, als Ausgangspunkt für die Gesprächsinhalte. Beobachtungen und Dokumentationen unterstützen die Erzieher/innen im Feststellen des individu-ellen Entwicklungsstandes und der Interessen des Kindes. Weitere Schritte können dadurch fundiert geplant und umge-setzt werden. Außerdem ist eine fachliche Reflexion gesichert.

Das Portfolio verbleibt über die gesamte Kita-Zeit in der Einrichtung. Im Sinne des Datenschutzes ist es nur den Erzie-hern/innen, dem jeweiligen Kind und seinen Eltern zugänglich und wird deshalb unter Verschluss aufbewahrt. Nach Beendi-gung der Kita-Zeit bekommt die Familie das Portfolio ihres Kindes zur eigenen Aufbewahrung ausgehändigt.

5.5. Erziehungspartnerschaften zwischen Eltern undErzieher/innen

Eine aktiv gelebte, respektvolle und freundliche Umgangs-weise ist die Basis für eine gelingende Kooperation zwischen Eltern und Erziehern/innen. Das Kind und seine zu fördernde Entwicklung stehen stets im Mittelpunkt sämtlicher Überle-gungen, Aktionen und Gespräche.

Faktoren: Aufnahmegespräch und Eingewöhnung Kurze „Tür- und Angelgespräche“ beim Bringen oder Abholen Entwicklungsgespräche Elterncafés (von den Eltern/ dem Elternbeirat mitorganisiert) Thematische Elternabende Sämtliche Feste und Feiern

(zum Beispiel das jährliche Sommerfest)

5.6. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen

Wir streben eine kooperative Wahrnehmung zwischen Kita und Hochschule an. Insbesondere die Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege bietet hier viele praktische Möglich-keiten der Umsetzung, beispielsweise durch Praktika von Studierenden bei uns in der Kita.

Mit der Mensa gibt es einen regelmäßigen Austausch zum Thema kleinkindgerechtes Essen. Täglich beziehen wir unser Mittagessen von der hochschulinternen Mensa. Eine gesun-de, ausgewogene und dem Alter der Kinder entsprechende Auswahl, bzw. Zusammenstellung der Speisen ist uns ein wichtiges Anliegen.

Auf Wunsch der Eltern kann eine Beratung hinsichtlich der Einbeziehung anderer Institutionen erfolgen (zum Beispiel Ergotherapie).

5.7. Die Rolle des/der Erziehers/in

Dieser Aspekt spiegelt sich in der Haltung und Arbeit der ein-zelnen Erzieher/innen wider. In erster Linie sehen wir uns als Begleiter und Unterstützer für Kinder und Eltern hinsichtlich Betreuung, Erziehung und Bildung der Kinder. Durch unsere jeweils unterschiedlichen Fähigkeiten und Interessen ist die Vielfalt im Team ein bereichernder Faktor mit Synergie-Effekt im positiven Sinn.

Wiederholungen sind für Kinder etwas ganz wichtiges. Deshalb garantiert das Erzieher/innen-Team eine förderlich gestaltete Tagesstruktur des Kita-Alltags durch Rituale und Regeln, die professionell fundiert und reflektiert sind. Jede/r Erzieher/in besucht regelmäßig Fortbildungen. Die behandelten Inhalte werden bei wiederkehrenden Dienstbesprechungen im Team weitergegeben. Ziel ist, dass diese in die gemeinsame Arbeit einfließen. (Siehe auch Punkt 8)

Pro Kita-Jahr finden zwei Pädagogische Tage statt. Hier kann das Erzieher/innen-Team einzelne, pädagogische Aspekte fachlich reflektieren und bearbeiten.

6. UNSER TAGESABLAUF

07:30 Uhr Ankommen – Gespräche – Spiel 09:00 Uhr gemeinsames Frühstück 09:30 Uhr freies Spiel mit kreativen Angeboten und

Bewegung 10:30 Uhr Morgenkreis – Aufenthalt im Freien oder in

der Turnhalle 11:30 Uhr Mittagessen bis 12:15 Uhr Abholen (Kinder die nicht in der Kita schlafen) 12:30 - 14:00 Uhr Mittagsruhe 14:30 Uhr Vesper 15:00 - 17:30 Uhr Freispiel und Abholen

Die Zeitangaben sind Fixpunkte, die je nach Bedürfnis einzel-ner Kinder variieren können.

Im Freispiel finden Angebote zur individuellen Förderung mit einzelnen Kindern oder in Kleingruppen statt.

Bei uns haben die Kinder…

Zeit zum Ankommen:

Bei Kindern unter drei Jahren ist es für den weiteren Tages-ablauf ganz entscheidend, ihnen einen sanften Übergang von der Familie in die Einrichtung zu gewährleisten. Dabei nehmen wir uns Zeit zur Begrüßung – zum Empfang des Kindes und zur Verabschiedung des Kindes von den Eltern und umgekehrt.

Zeit für Gemeinsamkeit:

Wir treffen uns täglich zum gemeinsamen Morgenkreis mit Liedern und Spielen. Gemeinschaft ist uns wichtig. Mahlzeiten sind ein wichtiger Bestandteil unseres Tagesablaufes, da sie dem Tag Struktur geben und das „Wir – Gefühl“ stärken.

Zeit zum Essen:

Die gemeinsamen Mahlzeiten von Frühstück und Mittagessen bis hin zum Vesper am Nachmittag dienen nicht nur als Nahrungsaufnahme. Dazu gehört außerdem, dass sich alle wohlfühlen dass man füreinander sorgt dass man sich unterhält dass man miteinander teilt dass andere Kinder und Erzieher/innen Vorbild sind eine altersgemäße Esskultur vorherrscht

Zeit zum Spielen:

Sind alle angekommen, entscheiden die Kinder, wo, mit wem, wie lange und was sie spielen wollen. Wir sehen unsere Auf-gabe hierbei, alle Kinder im Blick zu haben und ihre Bedürfnisse zu erspüren. Wir sind dabei der „ sichere Hafen“, „die Arbeits-berater/in“ oder der/die „aktive Mitspieler/in“ in Augenhöhe.

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Zeit für Körperpflege:

Pflege ist immer auch gleichzeitig Einzelzuwendung mit Zeit für nette Worte, Gesten und absolutem Respekt vor der Intimsphä-re des Kindes. Je nach Bedarf werden die Kleineren gewickelt. Den Größeren geben wir da Unterstützung, wo sie die Unter-stützung benötigen (zum Beispiel bei der Sauberkeitserziehung).

Wir pflegen einen wertschätzenden Umgang miteinander, wobei sich die Kinder frei entfalten können und durch Erfolgs-erlebnisse positiv gestärkt werden.

7. BESONDERHEITEN UND PROJEKTE UNSERER

EINRICHTUNG

Wir orientieren uns generell durchs Jahr an den unterschied-lichen Jahres- und Festzeiten. Das ist für unsere Kinder zwischen sechs Monaten und drei Jahren entwicklungs-entsprechend. Denn der Bezug zur Natur ist für Kinder ein elementares Grundbedürfnis. Diesem möchten wir durch unsere Angebote gerecht werden. Einzelne Besonderheiten ergeben sich daraus: Im Frühling oder Sommer haben wir beispielsweise in unserem großen Beobachtungsbehälter zeitweise Kleintiere aus der Umgebung „zu Gast“ (Kaul-quappen, Raupen). Die Kinder können die Entwicklung und Veränderungen unmittelbar beobachten, und so wird die Wahrnehmung sensibilisiert.

Kinder ab zwei Jahren erhalten eine eigene Sammelschachtel, die sie selbst individuell gestalten. Beim Aufenthalt im Freien können Dinge gesammelt werden (Steine und andere Natur-materialien), die darin aufbewahrt werden können. Außerdem werden für alle Kinder Gegenstände und Pflanzen aus der Natur in Behältern zugänglich gemacht. So kann beispielsweise Baumrinde betastet, bearbeitet und auf weitere Eigenschaften untersucht werden.

Derselbe Ansatz ist uns im Kreativbereich wichtig. Kleinkinder möchten Erfahrungen mit unterschiedlichen Materialien und Oberflächen sammeln, sowie ihre eigenen Spuren hinterlassen. So bieten wir regelmäßig den Umgang mit Farben und wei-teren geeigneten Materialien an. Für Kinder ab zwei Jahren gibt es eine Mal-Mappe für die selbst gemalten Bilder. Diese nehmen sie am Ende ihrer Kita-Zeit mit nach Hause.

Sollte die Gruppenzusammensetzung hinsichtlich Alter dafür geeignet sein, entstehen gezielt Projekte, in denen beispiels-weise einzelne Grundfarben ganzheitlich erfahrbar gemacht werden.

Eine weitere Besonderheit unserer Einrichtung ist, dass wir täglich das Dessert, bzw. den Nachtisch für die Kinder selbst zubereiten oder fertig besorgen (z.B. Joghurt). Ein gemeinsa-mes Frühstück wird an einem bestimmten, gleichbleibenden Wochentag von der Kita organisiert. Das Gemeinschaftsgefühl wird so zusätzlich gestärkt und unterstützt.

8. ALLGEMEINE AUFGABENBESCHREIBUNG DER PÄDAGOGISCHENFACHKRÄFTE IM STUDIERENDENWERK

Betreuung, Erziehung und Bildung der Kinder

aktive Umsetzung der in der Konzeption festgelegten Ziele und Aufgaben in der täglichen Praxis Verantwortung für das Wohl des Kindes und der Kindergruppe

in allen Situationen des Tagesablaufs unter Berücksichtigung der Aufsichtspflicht flexible Gestaltung des Tagesablaufs unter Beachtung der

Bedürfnisse der Kinder nach Orientierung und Freiraum sowie Spannung und Entspannung Gestaltung der gemeinsamen Mahlzeiten mit den Kindern

in einer Atmosphäre von Ruhe, Genuss und Kommunikation ganzheitliche Förderung des Kindes im kognitiven,

emotionalen, sinnlichen, motorischen und kreativen Bereich durch Anregungen für die Spieltätigkeit der Kinder regelmäßige Beobachtung und Dokumentation der

individuellen Entwicklung sowie der Interessen und Fähigkeiten jedes Kindes, für das der/die einzelne Erzieher/ in als Bezugsperson zuständig ist anregende Gestaltung der Räume und Bereitstellen von

Materialien für die Selbsttätigkeit der Kinder unter Berücksichtigung ihrer Interessen und kulturellen Unterschiede Planung, Durchführung und Reflexion pädagogischer

Angebote und Projekte, die der Lebenssituation der Kinder und ihren Bildungsinteressen entsprechen Dokumentation und Präsentation der pädagogischen Arbeit Überprüfen des eigenen Verhaltens und dessen Wirkung

auf das Kind eigenverantwortliche Vor- und Nachbereitung der

pädagogischen Arbeit durch die einzelnen Erzieher/innen im Rahmen ihrer Dienstzeit und in Absprache mit der Einrichtungsleitung

Zusammenarbeit mit den Eltern

Zusammenarbeit mit den Eltern auf der Grundlage der Erziehungspartnerschaft Gestaltung einer vertrauensvollen, von gegenseitiger

Achtung und Wertschätzung geprägten Zusammenarbeit unter Beachtung dieser Konzeption Information der Eltern durch den/die Erzieher/in über alle

wesentlichen Belange der Einrichtung und die Besonderheiten ihres Kindes Interesse an den Wünschen und Meinungen der Eltern;

konstruktiver Umgang mit Elternbeschwerden mindestens einmal jährlich Durchführung von Elterngesprächen

über den Entwicklungsstand ihres Kindes Elterngespräche und Beratung in Erziehungsfragen auf

Wunsch und nach Vereinbarung Planung und Durchführung von Elternabenden, Festen und

anderen Formen des Kontakts mit Eltern Zusammenarbeit mit den Elternvertretern

organisatorische und hauswirtschaftliche bzw.pflegerische Aufgaben

Unterstützung der Leitung/ Fachberatung bei allen organisatorischen Tätigkeiten pflegerische Betreuung und Fürsorge der Kinder Organisation und Vorbereiten der täglichen Mahlzeiten Einkäufe von Spiel- und Beschäftigungsmaterialien und

Verpflegung im Rahmen der betrieblichen Regelungen Verantwortung für Ordnung und Sauberkeit in der Kita unter

Beachtung der Sicherheits- und Hygienevorschriften und pfleglicher Umgang mit Spielmitteln und Inventar Anleitung von Praktikant/innen

Kooperation und Öffentlichkeitsarbeit

Kenntnisse über andere Einrichtungen oder Institutionen, die für Kinder und Familien von Bedeutung sind Einbeziehung von kooperierenden Stellen, z.B. hinsichtlich

Frühförderung und Erziehungsberatung Engagement im Umfeld der Kita, z.B. Vernetzen mit anderen

Einrichtungen und Vereinen, die im selben Stadtteil liegen Unterstützung der Kitaleitung bei der Präsentation der

Einrichtung in der Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und in der Öffentlichkeit

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9. INKLUSION, UND WAS DAS BEIM STUDIERENDENWERK STUTTGART BEDEUTET

Wie bereits unter Punkt 1 „Das Studierendenwerk Stuttgart als Träger“ beschrieben, bietet das Studierendenwerk neben den Serviceleistungen in den Mensen und Wohngebäuden, bei der Kinderbetreuung und der Bearbeitung der BAföG-Anträge, zusätzlich ein umfangreiche Beratungsleistungen an.So vielfältig wie die Studierenden selbst sind auch die zu betreuenden Kinder in dessen Kindertagesstätten. Für uns sind diese vielen Kulturen eine Bereicherung – sowohl für das Erfahrungspotenzial der Kinder als auch für die pädagogische Arbeit. Für uns ist es selbstverständlich, alle Kinder gleicher-maßen zu integrieren. Dabei legen wir großen Wert darauf, dass die Kinder die vielfältigen Gelegenheiten nützen, sich im Umgang mit Unterschiedlichkeit in gegenseitiger Achtung und Respekt zu üben.

Vor diesem Hintergrund ist „Integration in der Kita“ bei uns kein theoretischer Begriff, sondern sie wird in vielen Facetten gelebt. Dazu gehören für uns natürlich auch Kinder mit erhöhtem Förderbedarf, Kinder mit Behinderung oder solche, die von einer Behinderung bedroht sind.

Die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes zu berücksichtigen, steht hierbei im Vordergrund.

Wir arbeiten eng mit verschiedenen regionalen Fachdiensten, Beratungsstellen und Ärzten zusammen und haben uns dabei das Ziel gesetzt, zum Wohle des Kindes den besten Lösungsansatz zu finden. Dies gilt dann, wenn alle Beteiligten gemeinsam feststellen, dass diese Form der Betreuung für das einzelne Kind förderlich ist und dabei für die Mitarbeiter/innen umsetzbar bleibt.

Aktuell wird in den Einrichtungen des Studierendenwerks Stuttgarts nur eine sehr geringe Anzahl von Kindern integrativ betreut und begleitet, weshalb wir uns neben unseren origi-nären Aufgaben in naher Zukunft intensiv mit dem Thema der Inklusion befassen werden.

10. KINDERSCHUTZ IM STUDIERENDENWERK STUTTGART

Durch § 8 a SGB VIII und den damit in Zusammenhang ste-henden Vereinbarungen zwischen den Jugendämtern und den freien Trägern ist das Studierendenwerk Stuttgart als Träger von Kindertageseinrichtungen verpflichtet, den Schutzauftragbei Kindeswohlgefährdung wahrzunehmen und bei der Abschätzung des Gefährdungsrisikos eine „insoweit erfahrene Fachkraft“ hinzuzuziehen.

Fälle von Gesundheitsgefährdung, Gewalt gegen Kinder und Vernachlässigung werden grundsätzlich – sofern es nicht zum Nachteil des Kindes ist – mit den Eltern thematisiert. Wir weisen dabei auf Unterstützungsmöglichkeiten und verschiedene Hilfsangebote hin, halten weitere Schritte in Vereinbarungen fest und überprüfen diese in regelmäßigen Abständen.

Die „insoweit erfahrene Fachkraft“, die das Studierendenwerk durch die in diesem Bereich ausgebildete Fachberatung vorhält, berät und unterstützt die Kita-Teams in Fällen von Kindes-wohlgefährdung. In Einzelfällen können wir eine externe „insoweit erfahrene Fachkraft“ hinzuziehen.

Allen Kindertagesstätten des Studierendenwerks Stuttgarts liegt eine Vereinbarung zum Schutzauftrag vor, in dem die genauen Verfahrensabläufe beschrieben sind.

11. QUALITÄTSENTWICKLUNG IN UNSERER KITA UND QUALITÄTSZIRKEL

Nach der Einführung des Orientierungsplans und den Schulungen unserer Erzieher/innen haben wir uns 2012 entschieden, die erreichte Qualität in unseren Einrichtungen mit Hilfe eines Qualitätshandbuchs zu sichern.

Im Rahmen einer Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Silberburg wird dieses Qualitätshandbuch gemeinsam mit allen Erzieher/innen erstellt.

Während der Erstellung setzen sich die Erzieher/innen mit den verschiedenen Abläufen, Prozessen und Leistungen in ihren Einrichtungen intensiv auseinander. Sie beschreiben alle Kernprozesse nach genau festgelegten Vorgaben. Kern-prozesse sind zum Beispiel der Ablauf der Eingewöhnung und des Frühstücks.

Die Arbeitsabläufe, die sich wiederholen und zentrale Bedeutung für die Dienstleistung unserer Kindertageseinrichtungen haben, sind im Qualitätshandbuch dokumentiert. Der Prozess sollte nach den festgelegten Regeln fehlerfrei durchführbar sein. Das Qualitätshandbuch dient als Grundlage zur ständigen Weiterentwicklung und Verbesserung der Arbeit in unseren Kindertageseinrichtungen und ist Teil des Organisations-handbuchs des Studierendenwerks Stuttgart.

Sie klären Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten und entlastet den Träger und die Mitarbeiter/innen. Durch diese Optimierung der Organisationsabläufe haben wir mehr Zeit für die inhaltliche Arbeit. Denn wir nutzen unsere Ressourcen effizienter. Die Qualitätszirkel überprüfen die Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsqualität regelmäßig mittels Selbstevaluation und entwickeln diese systematisch weiter.Das Handbuch unterstützt uns grundsätzlich bei unserer täglichen Arbeit.

12. BESCHWERDEMANAGEMENT – EINE CHANCE DER EVALUATION

Erst die Art und Weise, wie die Betroffenen mit diesen Unterschieden umgehen, macht, ob es zum Konflikt oder zu einer innovativen Bewältigung der Differenz kommt.

(o. V. 2.3.2010, www.konflikt.de)

Eltern, Kinder und Erzieher/innen stehen in einem Beziehungs-verhältnis, was teilweise Spannungen und Konfliktpotenzial bergen kann. Unzufriedenheit von Eltern entsteht möglicher-weise, wenn eine Leistung anders als erwartet erlebt oder negativ wahrgenommen wurde.

Lob, Anregungen, Beanstandungen, kritische Äußerungen und konkrete Beschwerden gehören zum Kita- wie zu jedem beruflichen und privaten Alltag.

Wir sehen diese Rückmeldungen als Chance, unser tägliches Handeln zu reflektieren. Daher gilt es, sich mit folgenden Fragen konstruktiv auseinanderzusetzen: Wie gehen wir mit Beschwerden um? Welche Bedeutung und welchen Nutzen kann Kritik für

unsere Arbeit haben? Welche Schritte leiten wir daraufhin ein?

Wenn wir Beschwerden von Eltern als Chance zur Verbesserung sehen, offen zu unseren Fehlern stehen und sie korrigieren, sind unsere Ziele einer Leistungsverbesserung, des Wunsches nach einem stetigen Dialog mit den Eltern und die Wiederherstellung der Zufriedenheit der Eltern erreicht.

Konkret bedeutet dies für uns: Eltern haben die Möglichkeit sich mit ihren Beschwerden an die Mitarbeiter/innen, die Leitung sowie die Elternvertreter/innen zu wenden.

Hier werden sie mit ihren Anliegen ernst genommen und es wird gemeinsam nach Lösungen gesucht. Die Bearbeitung der Beschwerde wird nach einem einheitlichen und übersicht-lichen Verfahren dokumentiert. Dieses ist im Qualitätshand-buch verankert. Den Eltern machen wir den Ablauf in einer geeigneten Form transparent.

Daran beteiligt sind sowohl alle Mitarbeiter/innen der Einrich-tung, als auch das Studierendenwerk Stuttgart deren Träger.

13. SCHLUSSWORT

Unsere pädagogische Haltung ist geprägt durch einen wert-schätzenden Umgang, sowie die Förderung der Selbstständig-keit des Kindes, entsprechend seiner persönlichen Entwicklung und individuellen Voraussetzungen. Das Zitat der bekannten Pädagogin und Ärztin Maria Montessori unterstreicht diese Zielsetzung treffend:

Hilf mir, es selbst zu tun.Zeig mir, wie es geht.Tu es nicht für mich.Ich kann und will es alleine tun.Hab Geduld,meine Wege zu begreifen.Vielleicht brauche ich mehr Zeit,weil ich mehrere Versuche machen will.Mute mir auch Fehler zu,denn aus ihnen kann ich lernen.

(aus: „Kinder lernen schöpferisch“ 1995)

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