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IMPRESSUM Herausgeber und Fotos: EUROBUS AG, 5210 Windisch Texte: Philipp Probst, Annina Sommer Layout: Adrian Cambensy | Gestaltung: Annina Sommer Projektkoordination: Céline Schärli Bildquellen: Wo nicht ausdrücklich im Magazin erwähnt: shutterstock.com EUROBUS Busreisen eurobus.ch Rivage Premium Flussreisen rivage-flussreisen.ch Car Rouge Premium Busreisen car-rouge.ch 2019 / 01 BORDMAGAZIN Ihr persönliches Exemplar zum Mitnehmen EUROBUS Busreisen Rivage Premium Flussreisen Car Rouge Premium Busreisen THEODOR FONTANE 200-Jahr-Jubiläum BALTIKUM Estland, Lettland, Litauen GEWÄSSER WELTWEIT Von der Kreuzfahrt zum Segeltörn

2019 / 01 BORDMAGAZIN€¦ · Kurze Domberg ist eine der blank geputzten Gas-sen von Tallinn. Wer von unten hinaufsteigt, wird sehr bald ins Schwitzen kommen, doch die schö-nen,

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IMPRESSUMHerausgeber und Fotos: EUROBUS AG, 5210 WindischTexte: Philipp Probst, Annina SommerLayout: Adrian Cambensy | Gestaltung: Annina SommerProjektkoordination: Céline SchärliBildquellen: Wo nicht ausdrücklich im Magazin erwähnt: shutterstock.com

EUROBUSBusreisen

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2019 / 01

BORDMAGAZINIhr persönliches Exemplar zum Mitnehmen

EUROBUSBusreisen

RivagePremium Flussreisen

Car RougePremium Busreisen

THEODOR FONTANE200-Jahr-Jubiläum

BALTIKUMEstland, Lettland, Litauen

GEWÄSSER WELTWEITVon der Kreuzfahrt zum Segeltörn

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Mussten Sie auch schon jemandem erklären, was ein Fax ist? Mir passierte dies erst kürzlich, als ich meiner Tochter erzählt habe, dass wir früher Dokumente hin und her gefaxt haben. «Du hast was gemacht?», fragte sie und schaute mich mit grossen Augen an.

Dabei ist früher gar nicht so lange her. Aber im digitalen Zeitalter geht eben alles rasend schnell. Auch in der Reisebranche. Doch eines bleibt gleich

– und erst noch analog: Wir Menschen reisen gerne.Aber wir reisen anders. Zum Beispiel mit den preiswerten Fernbus-sen. Deshalb ist EUROBUS im Sommer 2018 als Pionier in diesen Markt eingestiegen und bietet diverse Linien in der Schweiz an. Ich habe selbst gestaunt: Für ausländische Touristen ist es längst selbstverständlich, mit Fernbussen kreuz und quer durch Europa zu

reisen. Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer nutzen ebenfalls dieses Angebot.

Wir haben auch unser Firmenlogo angepasst und beschränken uns auf die Farben rot und weiss – die Farben der Schweiz. Damit zeigen wir, dass wir ein Schweizer Unternehmen sind und mit unseren Bussen durch Europa fahren – EUROBUS. Manchmal ist modern eben auch ganz einfach.

Auch unseren Reiseangeboten verpassen wir regelmässig ein Update: Ver-mehrt bieten wir Themenreisen an. Ob Musik-, Wein-, Natur- oder Kunstrei-sen – Gleichgesinnte treffen sich im EUROBUS, im Car Rouge oder auf ei-nem Rivage-Schiff. Und natürlich auch Wanderer und Velofahrer sollen bei uns zusammenfinden.

Schlussendlich dürfen sich unsere Gäste über ein erweitertes Angebot von Flug- & Busreisen freuen. Denn oft ist die Anreise zur Wunschdestination via Strasse sehr lange. Manchmal wegen Staus zu lange. Denn der Verkehr nimmt weiter zu. Wer heutzutage unterwegs ist, muss planen und rechnen. Ich fahre mal schnell von A nach B, wie wir es früher gemacht haben, ist nicht mehr. Und auch dabei ist früher noch gar nicht so lange her.

Ich wünsche Ihnen eine unterhaltsame und informative Lektüre und spannende, schöne und entspannte Reisen.

Andreas MeierGeschäftsführer EUROBUS-Gruppe

Editorial

Neue Herausforderungen

| Schloss Bauska in Lettland 3

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| Philipp Probst, Autor

Der baltische Weg

Eine kleine Region mit grosser Geschichte: Vor 30 Jahren bildeten die Esten, Letten und Litauer die längste Menschenkette der Welt. Und machten sich damit auf den Weg in die Freiheit.

| Heissluftballone über Vilnius

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Unterdrückte Völker

Es geschah am 23. August 1989, einem windigen Spätsommertag. Rund zwei Millionen Menschen der drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen hatten einen Plan. Sie waren gut organi-siert. Und das notabene ohne Smartphones.Die Menschen kamen zu Fuss, mit dem Velo, mit Bussen, auch mit Autos. Keine einfache Sache, denn das Baltikum ist teilweise sehr dünn besie-delt. Also war eine logistische Meisterleistung ge-fragt, um die Menschen in allen drei Ländern zu verteilen. Doch jeder fand seinen Platz in der über 600 Kilometer langen Reihe. Um 19 Uhr gaben sich alle die Hände und bildeten so die längste Menschenkette, die es auf der Welt je gegeben hat. Von Vilnius in Litauen über Riga in Lettland bis nach Tallinn in Estland. Aus den mitgebrach-ten Transistorradios erklang die Ballade der drei Schwestern, die am Meeresufer erwachen, um ihre Ehre zu verteidigen. Die Menschen begannen mitzusingen.Diese Menschenkette ging als «Der Baltische Weg» in die Geschichte ein und steht für den Aufbruch des Baltikums in die Unabhängigkeit. Bis dato waren Estland, Lettland und Litauen Teil der So-wjetunion, mit allen bekannten Nebenwirkungen der von Moskau unterdrückten Völker. Doch dann zerbröselte das Regime immer mehr, die osteuro-päischen Staaten lechzten nach Freiheit, der Kalte Krieg ging zu Ende, die Mauer fiel, die Grenzen wurden geöffnet. Endlich!

Dass sich die baltischen Völker ausgerechnet an jenem 23. August 1989 auf den Weg in diese Frei-heit machten, ist alles andere als Zufall. Denn ihr Schicksal als unterjochte Menschen war auf den Tag genau vor 50 Jahren von zwei Diktatoren be-siegelt worden: Adolf Hitler und Josef Stalin hatten am 23. August 1939 einen deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt beschlossen: Im Falle eines Krie-ges der Deutschen gegen Polen oder die West-mächte würden sich die Sowjets neutral verhalten. In einem geheimen Zusatzprotokoll wurde festge-legt, dass neben Finnland und Ostpolen auch Est-land und Lettland, später zusätzlich Litauen, zum sowjetischen Territorium gehören. Die Rote Armee besetzte also das Baltikum, 65'000 Balten wurden in die UdSSR deportiert.

Erst deutsch, dann russisch

Aber keine zwei Jahre später war der Hitler-Sta-lin-Pakt bereits Makulatur, denn Hitler überfiel in seinem wahnwitzigen Barbarossa-Feldzug die Sowjetunion. Ein Krieg voller Leid und Elend, un-beschreiblichen Qualen, Millionen von Toten. Das Baltikum wurde durch die deutsche Wehrmacht besetzt und im Herbst 1944 von den Russen wie-der zurückerobert. Nach dem Krieg wurde Europa aufgeteilt, jeglicher Widerstand, jedes Aufbegehren nach Freiheit in Osteuropa wurde gnadenlos unter-bunden. Im Baltikum wurden erneut Zehntausende von Menschen deportiert.

| Symbolisches Foto für die Menschenkette

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Europas Musterknaben

Erst ab 1985 kam dank Michail Gorbatschow, dem neuen Generalsekretär der Kommunistischen Par-tei, wieder Bewegung in den Ostblock. Doch es brauchte noch Jahre und kostete abermals Blut, bis die osteuropäischen Staaten ihre Unabhängig-keit zurückerlangten. Auch der baltische Weg war kein einfacher, kein gewaltloser. Aber schliesslich erlangten 1991 Estland, Lettland und Litauen ihre Unabhängigkeit. Seit 2004 sind alle drei Staaten Mitglieder der EU und der NATO.Und die drei Staaten wussten, was sie mit ihrer neuen Freiheit anfangen wollten. Gas geben! Die drei ehemaligen Länder des Ostblocks entwickel-ten sich rasch zu europäischen Musterknaben und kurbelten die Wirtschaft an. Selbst die grosse Fi-nanzkrise konnte den Aufwärtstrend nicht stop-pen. Laut der deutsch-baltischen Handelskam-mer lassen das florierende Exportgeschäft, neue Grossprojekte und die Finanzunterstützung aus der EU Estland, Lettland und Litauen nach wie vor über dem EU-Durchschnitt wachsen. Zwar sei die Dynamik etwas am Abflauen. Vor allem auch we-gen dem steigenden Fachkräftemangel. Und der Abwanderung. Denn viele junge Balten würden ihr Glück im europäischen Ausland suchen.

Eine neue Trenddestination

Dafür entwickelt sich das Baltikum immer mehr zur Trenddestination der Reisebranche. Denn neben der grossen Geschichte dieser Region gibt es viel zu entdecken. Wirklich tolle und gemütliche Städte. Nette, fröhliche Menschen. Und eine umwerfende Natur. Kilometerlange Sandstrände, riesige Dünen in der Kurischen Nehrung, romantische Inseln in Estland. Und all die sagenhaften Wälder!«Der Baltische Weg» hat Estland, Lettland und Li-tauen vor 30 Jahren in die Unabhängigkeit und in die Europäische Union geführt. Gerade in Zeiten, in der die EU in der Krise steckt, erinnert dieses Jubiläum vielleicht an das, was Europa ausmacht und wozu sich die vielen Völker einst zusammen-geschlossen haben: Für Frieden und Freiheit.

Drei Länder, drei Sprachen und drei Kulturen ent-decken Sie bei dieser Deluxe Busreise. Die Haupt-städte Vilnius, Riga und Tallinn blicken mit Stolz auf ihr UNESCO Weltkulturerbe. Die Kurische Nehrung: ein schmaler Landstreifen mit duftenden Wäldern und riesigen, leuchtend weissen Wanderdünen.

12 Tage ab CHF 2'410.–

ABREISEDATUMSa. 10.08. - Mi. 21.08.2019

Baltikum - mit Zeit und Musse

INBEGRIFFEN• Fahrt im Deluxe-Bus• Unterkunft in guten 4* Hotels,

Basis Doppelzimmer• 8 x HP (Nachtessen/Frühstücksbuffet)• Fährüberfahrten Kiel - Klaipeda mit DFDS und

Tallinn - Stockholm mit Tallink und Malmö - Travemünde mit Finnlines, Doppelkabinen innen mit Dusche/WC und Frühstücksbuffet

• Stadtbesichtigungen in Klaipeda, Riga, Tartu, Vilnius, Tallinn

• Wasserburg Trakai, Bischofsburg Turaida, Thomas Mann Haus

• EUROBUS Audiosystem

Auch als kombinierte Flug- & Busreise buchbar.

eurobus.ch/eriga

Entdeckungen in Europas neuer Mitte

| Tallinn in der Dämmerung

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Nach einer Stunde gemütlichem Stadtbummel mit Reiseleiter Marius ist es Zeit für eine Pause, nicht irgendwo, sondern im Maiasmokk. An der Gabe-lung Pikk – Pühavaimu (Lange Strasse - Heiliggeist-strasse) erhebt sich das stolze Haus. Die Fassade ist in hellem Ocker getüncht, weisse Bögen über-spannen die Fenster, den Abschluss bildet ein ge-schwungener Giebel. Schon beim Eintreten strömt uns ein verführerischer Duft von frischem Gebäck entgegen. Das älteste Café in Tallinn überzeugt nicht nur mit grossartigem Kaffee, sondern auch mit einem leckeren Kuchenbuffet, handgemach-

ter Schokolade und einer unglaublich charman-ten Atmosphäre. Das Café macht seinem Namen «Maiasmokk», zu Deutsch Schleckmaul, alle Ehre.Marius fragt im Lokal nach dessen Geschichte, worauf die Verkäuferin flugs den längst pensio-nierten Mitarbeiter Otto Kubo hervorzaubert, der bereitwillig in bestem Deutsch vom Café erzählt. Meinen Hinweis, dass ich aus der Heimat des Gründers stamme, quittiert er freudig mit der Fest-stellung, dann müsse ich ja aus Graubünden sein. Martin Simon Caviezel war vom winzigen Zillis-Reischen ins preussische Anklam ausgewandert

und übernahm dort eine Konditorei. Vier Söhne folgten ihm und zogen nach Riga weiter, um dort eine erfolgreiche Zuckerbäckergesellschaft zu star-ten. Hilarius Caviezel, genannt Lorenz, expandier-te nach Tallinn/Reval, wo er 1806 seine eigene Konditorei gründete. 1864 wurde das Geschäft an den Deutschen Georg Stude verkauft, welcher das bis heute kaum veränderte Caféhaus Maiasmokk baute. Von Stude ging dieses im 20. Jahrhundert an Kalev, dem grössten Süsswarenunternehmen Estlands über. An die erfolgreichen Caviezels er-innert in der Stadt Chur bis heute das Riga Haus. Mit Marius geht es nun hoch zum Domberg. Der Kurze Domberg ist eine der blank geputzten Gas-sen von Tallinn. Wer von unten hinaufsteigt, wird sehr bald ins Schwitzen kommen, doch die schö-nen, eng beieinanderstehenden Häuser und die malerischen Tore entschädigen für die Mühe. Ma-rius kann unterwegs Einblicke eröffnen, die ich al-leine nie gefunden hätte. Dass er hauptberuflich eigentlich Restaurator ist, macht den Rundgang noch spannender – überall gibt es Geschichten zu all den verborgenen Preziosen. Die Einwohner Tallinns rühmen sich gerne ihrer mittelalterlichen Superlativen, sind sehr stolz auf den Turm der Olai-kirche, der im ausgehenden Mittelalter angeblich das höchste Gebäude der Welt war, und auf die älteste Apotheke Europas. Mit viel Liebe haben die Stadtväter ihre Altstadt restauriert, die im 13. Jahr-hundert von dänischen Eroberern gegründet wurde und später unter der Herrschaft des Deutschen Ordens, der Schweden und des Zarenreichs stand. Uns verzaubern aber nicht nur die geschichtsträch-tigen Bauten aus dem Mittelalter, das historische Flair und die malerische Altstadt, die einem Bilder-buch gleichen. Es sind die spannenden Gegensät-ze und Kontraste: eine Stadt irgendwo zwischen Skandinavien und Russland, zwischen Mittelalter und digitaler Moderne – die mit nur wenig Fantasie auch an eine ferne, ferne Märchenwelt erinnert.Wir landen auf dem Domberg (Toompea) direkt

Tallinn – kleine Stadt der grossen Gegensätze

vor der prachtvollen Alexander-Newski-Kathedrale, einer russisch-orthodoxen Kirche mit fünf XXXL-Zwiebeltürmen, die nicht ganz so alt ist, wie es scheinen mag. Der goldene Prunk im Inneren über-wältigt jeden Besucher. Direkt gegenüber steht das Herzstück des Dombergs, das Schloss Toompea mit seiner schmucken Barockfassade, hinter wel-cher die estnische Regierung ihren Sitz hat. Ein paar Schritte weiter erhebt sich die Domkirche, ein spätgotischer Bau, die im Gegensatz zur mittelal-terlichen Burg die Jahrhunderte überstanden hat. Sehenswert sind die Grabmäler im Inneren, die mit Skulpturen und Wappen verziert sind.Ein Tipp: An der Nordseite des Schlosses findet sich etwas versteckt die Piiskopi Aussichtsplatt-form, von der man einen gigantischen Blick über vier Ziegel-Wachtürme und den finnischen Meer-busen mit den zahlreichen Fähren hat. Von der 16 Meter hohen Stadtmauer und den einst 30 Wach-türmen ist glücklicherweise – weil die Zeit stehen blieb und das Geld fehlte – der Grossteil bis heute erhalten. An der Ostseite des Dombergs stossen wir auf eine weitere Aussichtsplattform – Koh-tuotsa – mit unvergesslichen Ausblicken auf die mittelalterliche Altstadt mit dem modernen Stadtteil im Hintergrund. Von hier aus können wir die meis-ten Türme und sogar den höchsten, den Tallinner Fernsehturm, sehen.Wer nun glaubt, in Estland in einem liebenswerten, leicht verstaubten, mittelalterlichen Staat gelandet zu sein, irrt gewaltig. Estland garantiert seinen Bür-gern kostenlosen Zugang zum Internet – per Ge-setz –, die Regierung arbeitet seit 2002 papierlos und gewählt wird per e-voting. In der Technologie ist Estland der Schweiz, wie fast ganz Westeuropa, weit voraus.

Unterwegs mit Claudio Zortea, stv. Leiter Pauschalreisen |

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«Wir haben mit dem Fernbus bereits ein sehr hohes Qualitäts-Niveau erreicht»

Mit dem Einstieg in den Schweizer Fernbus-Markt hat EUROBUS einen Meilenstein gesetzt. Im grossen Interview zieht Andreas Meier eine erste Bilanz. Der 57-jährige EUROBUS-Geschäftsführer über den neuen swiss-express, über die Veränderungen in der Busbranche – und über das neue Logo.

Auf den neuen swiss-express-Fahrzeugen, den Fernbussen von EUROBUS, prangt auch das Flixbus-Logo. Fährt EUROBUS also für Flixbus?Nein. Die Konzession, das Angebot, die Linienfüh-rung und die Preisgestaltung werden von EURO-BUS gehalten und bestimmt. Für den Vertrieb un-seres Angebots haben wir verschiedene Systeme evaluiert und uns für jenes von Flixbus entschieden.

Sind Sie zufrieden damit?Ja. Viele internationale Gäste buchen ganze Stre-cken, zum Beispiel von Amsterdam nach Biel, reisen mit Flixbus nach Zürich und steigen da in unseren swiss-express um. Zudem wird das Bu-chungssystem laufend weiterentwickelt. Heute können die Gäste in unseren Bussen bestimmte Sitze oder einen leeren Nachbar-Sitzplatz zur Al-leinbenutzung gegen Zuschlag reservieren.

Trotzdem: Flixbus steht oft in der Kritik, sei es wegen Unfällen oder durch Fahrer, die am Handy herumspielen. Ist das ein Problem für EUROBUS?Wir meinen nicht. Unfälle sind natürlich schreck-lich. Aber man muss die Grössenordnung sehen: In Europa fahren über 1000 Fernbus-Fahrzeuge. Und dass die Passagiere die Fahrerinnen und Fahrer beobachten und jeden Verstoss melden, kommt bei allen Unternehmen vor, die Menschen transportieren.

Welche Erfahrungen haben Sie mit den Fernbus-sen bisher gemacht?Der Betrieb läuft stabil. Wir haben es in kurzer Zeit geschafft, die Kundenzufriedenheit auf ein sehr hohes Niveau zu heben – über den Durchschnitt im Fernbusmarkt. Unsere Chauffeure und auch die Ausstattung der Busse mit Internet-Zugang erzielen bei den Fahrgästen sehr gute Noten. Zu unserer Flotte gehören auch die neusten und mo-dernsten Doppelstockbusse.

Wie sieht es wegen der vielen Staus mit der Ein-haltung des Fahrplans aus?Gut. Wir werten die Daten regelmässig aus und passen die Fahrpläne bei Bedarf an.

Wie ist die Auslastung der Busse?Sie steigt, ist aber noch nicht da, wo wir sie haben wollen. Verkehrsprofis sagen, dass die Etablierung eines solch neuen Angebotes mit einem komplett neuen Verkehrsträger, den es bis zum 10. Juni 2018 in der Schweiz noch nicht gab, sehr viel Zeit braucht.

Wer nutzt das Angebot?In den ersten Wochen waren es primär internatio-nale Gäste, die die Schweiz bereisten und so die bequeme, sichere und preiswerte Reiseart Fernbus wählten. Wir stellen jedoch fest, dass auch immer mehr Schweizer mit dem swiss-express unterwegs sind.

Benutzen viele Gäste mit Halbtax oder GA die Fernbusse?GA-Benutzer sind es wenige, die Zahlen bei den Halbtax-Abo steigen von Monat zu Monat. Ab Dezember 2018 sind unsere Angebote ausser-dem über die SBB und über andere ÖV-Kanäle buchbar.

In der Schweiz gilt das Behindertengleichstel-lungsgesetz. Das heisst, auch die Fernbusse müssen für Personen mit Behinderung prob-lemlos zugänglich sein. Wie funktioniert das bei EUROBUS?In unseren neuen Doppelstockbussen gibt es zwei Rollstuhlplätze, die mit einer Rampe einfach und be-quem angefahren werden können. Zudem sind die Fahrzeuge mit einer behindertengerechten Toilette ausgestattet, die von beiden Rollstuhlplätzen aus individuell erreichbar ist. Solche Busse gibt es bis zum heutigen Tag in ganz Europa noch nicht und wir werden hier sicher einen neuen Standard setzen.

| Neuer Fernbus: Seit Juni 2018 betreibt EUROBUS mit dem swiss-express das erste Fernbusnetz innerhalb der Schweiz. Das Netz soll weiter ausgebaut werden. Weitere Informationen auf www.swiss-express.ch

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Die gesetzlichen Bestimmungen für Fernbusse sind in der Schweiz hoch. Ist der Betrieb von Fernbuslinien ein Risikogeschäft?Es ist sehr anspruchsvoll. Ein neues Geschäfts-feld birgt immer Risiken. Aber es beinhaltet auch Chancen. Wir glauben daran, dass ein beschränk-tes Angebot an Fernbuslinien eine Berechtigung hat und kommerziell erfolgreich betrieben werden kann. Aus unserer Sicht bewährt sich das Schwei-zer System mit der Konzessionierungspflicht beim Bundesamt für Verkehr. Es ermöglicht neue An-gebote, ohne dass das integrierte und funktionie-rende System gefährdet wird. Wir betreiben die Linien ohne jegliche finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand.

Im Ausland ist oft von schlechten Arbeitsbedin-gungen der Fahrerinnen und Fahrer zu lesen. Sind bei EUROBUS Fernbus-Fahrer Chauffeure zweiter Klasse?Dem ist absolut nicht so. Die Chauffeure, die die swiss-express-Linien fahren, sind mit branchenüb-lichen Schweizer Löhnen angestellt und machen, wie schon erwähnt, einen sehr guten Job.

Die Branche stöhnt unter Fahrermangel. Wie sieht es bei EUROBUS aus?Auch das ist anspruchsvoll. Ja, wir spüren den Fachkräftemangel. Wir versuchen mit neuen Ideen für Nachwuchs zu sorgen. Ein Beispiel: Wir betrei-ben ein eigenes Aus- und Weiterbildungszentrum. Hier können sich Interessenten in einem Monat zum Linien- oder Reisebus-Chauffeur ausbilden lassen, also von der Kategorie B auf D. Es ist ein einmonatiger Intensivkurs und kostet 12'500 Fran-ken. Wir haben bereits mehrere Kurse erfolgreich durchgeführt und einige Chauffeusen und Chauf-feure fahren aktuell für EUROBUS, was uns sehr freut.

EUROBUS ist heute schon ein grosser privater Anbieter im öffentlichen Verkehr. Will EUROBUS weiterwachsen?Wir halten Augen und Ohren offen. Wenn sich Möglichkeiten ergeben, dann prüfen wir diese.

EUROBUS ist auch im Patiententransport tätig. Wie sind hier die Erfahrungen?Seit gut einem Jahr betreiben wir an zwei Standor-ten Patiententransporte. Es passt gut zu unseren anderen Geschäftsfeldern, denn auch dabei geht es um Personentransporte von A nach B in ho-her Qualität. Viele der Hilfsmittel wie eine App für die Chauffeure, elektronische Disposition, Einsatz von Fahrzeugen und so weiter sind sehr ähnlich zu unseren angestammten Aktivitäten. Wir sind überzeugt, dass Patiententransporte eine gute Er-gänzung zu unseren Aktivitäten im ÖV- und Reise-busverkehr sind.

Passt der Name EUROBUS noch zur Firma?Ja. Er sagt aus, was wir machen. Unsere Reise-busse sind in ganz Europa unterwegs. Vom Nord-kap über Island nach Griechenland, Russland und Südspanien.

Trotzdem wollten Sie mehr Swissness und haben deshalb das Erscheinungsbild angepasst. Warum wurde der Name nicht auch gleich gewechselt?Weil er bekannt ist und seit 1986, also seit über 30 Jahren, für Schweizer Qualität steht. EUROBUS gehört heute zur Knecht-Gruppe, einer Familienun-ternehmung, die seit über 100 Jahren im Perso-nentransport tätig ist.

Es gibt andere Unternehmen mit gleichen oder ähnlichen Namen. Ist die Verwechslungsgefahr nicht gross?In Europa gibt es zwei, drei Unternehmen, die auch mit dem Namen EUROBUS unterwegs sind. Bis jetzt kam es selten zu Verwechslungen. In der Schweiz ist unsere Marke beim Institut für geistiges Eigentum geschützt.

Das neue Erscheinungsbild ist nur noch rot und weiss mit Schweizer Flagge. Wie kommt das an?Gut! Wir wollen damit zeigen, dass wir ein Schwei-zer Reisespezialist sind. Das ist uns gelungen. Selbstverständlich gibt es aber auch Leute, die finden, das alte Logo sei besser gewesen. Das ist für mich in Ordnung, denn ein Logo darf ja Emo-| Andreas Meier im Interview mit Philipp Probst

Neues Logo: Seit der Saison 2018 sind et-liche EUROBUS-Fahrzeuge mit dem neu-en Logo unterwegs. Das modernisierte Er-scheinungsbild ist in den Farben rot und weiss gehalten und soll zeigen, dass die Wurzeln von EUROBUS in der Schweiz liegen.

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tionen auslösen. Und natürlich muss man sich an eine solche Veränderung auch erst gewöhnen.

Kritiker sagen, das neue Logo sei langweilig.Schauen Sie heute die Logos von vielen grossen Unternehmen wie Migros, Coop, Swiss oder Goog-le an. Sie sind einfach gehalten und beschränken sich auf einen einfachen, einprägsamen Schriftzug.

Ist dieser eckige Schriftzug im amerikanischen College-Stil heute noch aktuell?Unser Schriftzug hat einen klaren Wiedererken-nungswert. Deshalb wollten wir daran festhalten.

Trotz bekanntem Namen und hohem Wieder-erkennungswert des Logos: Es fällt auf, dass EUROBUS seit einiger Zeit weniger Werbung für die Pauschalreisen macht als die Mitbewerber. Warum?Wir werben nur auf den ersten Blick deutlich we-niger. Wir setzen unsere Mittel anders ein als frü-her, das heisst, den Anteil von Printwerbung, also klassische Inserate in Zeitungen und Zeitschriften, haben wir reduziert und dafür deutlich mehr Mittel in andere Kanäle investiert.

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Warum?Die Welt verändert sich. Online-Kanäle werden zu-nehmend wichtiger. Interessierte sich jemand vor zehn Jahren für eine Busreise, so hat er sich via Tageszeitung oder Zeitschrift informiert. Heute wird gegoogelt oder es werden andere digitale Hilfs-mittel verwendet. Dies hat zwangsläufig zu einer Umlagerung der Marketingmittel geführt.

Sind Ferien mit dem Bus ein Auslaufmodell?Nein, aber die Kundenbedürfnisse ändern sich. Ein Beispiel: Vor vielleicht fünfzehn Jahren haben wir eine Reise in die Toskana angeboten: Bus, Ho-tel und Ausflüge. Heute bieten wir vielfältige The-menreisen in drei Komfortstufen an. Der eine Gast interessiert sich für das Thema Wein, der andere will aktiv unterwegs sein, also Velo fahren oder wandern. Dann gibt es Gäste, die es gemütlich nehmen wollen, Stichwort «Slow Travel», oder jene, die ein Flair für klassische Musik, Literatur oder Kunst haben. Wir müssen also für all diese Ziel-gruppen spannende Themenreisen kreieren, wel-che die Gäste begeistern.

Dann ist also auch hier das Geschäft anspruchs-voller geworden?Definitiv! Die Menschen sind heute individueller un-terwegs. Dem müssen wir mit unseren Angeboten bei den Comfort-, Deluxe- und Premium-Reisen Rechnung tragen.

Wie sehr leidet EUROBUS unter der Konkurrenz des boomenden Kreuzfahrttourismus?Die Busbranche merkt dies, da das Angebot an Kreuzfahrten deutlich ausgebaut wurde. Die Kun-den von heute reisen vielseitig, sie machen mal eine Busreise, dann eine Fernreise und später eine Kreuzfahrt. Wir selber bieten mit Rivage auch viele Flusskreuzfahrten an und dies mit den modernsten Flussschiffen auf dem Schweizer Markt.

Wenn man die touristischen Hot-Spots der Schweiz besucht, fällt einem auf, dass auf den Parkplätzen vor allem Busse aus Osteuropa ste-hen. Tut Ihnen das nicht weh?Natürlich. Aber im internationalen Personentrans-port kann ein Schweizer Unternehmen mit seiner

Zur Person

Andreas Meier ist 57 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Der gelernte Kaufmann arbeitet schon über 40 Jahre für EUROBUS, seit 1988 ist er Geschäftsführer des Unternehmens. Er selbst er-warb den Bus-Führerschein im Jahr 1987: «Ich fahre noch heute gerne Bus», sagt Andreas Meier. «Allerdings komme ich viel zu sel-ten dazu.» Seine Freizeit verbringt er am liebsten in der Natur, zum Beispiel auf ausgedehnten Velotouren.

Kostenstruktur nicht mit ausländischen Anbietern mithalten. Andererseits freut es mich, dass so viele Touristen die Schweiz besuchen. Und zunehmend kommen ausländische Gäste ein zweites oder drit-tes Mal in die Schweiz und besuchen dann nicht nur die weltbekannten, sondern auch kleinere De-stinationen. Das ist doch eine positive Entwicklung.

Sie haben den grössten Teil Ihres Berufslebens bei EUROBUS, beziehungsweise bei Knecht ver-bracht. Was sind die markantesten Veränderun-gen in dieser langen Zeit?Ich darf nun seit über 40 Jahren für dasselbe Un-ternehmen arbeiten. Als ich angefangen habe, gab es noch kein Handy, keinen PC, keine Mail, nicht einmal Fax. Wenn ich dies heute meinen beiden Kindern erzähle, dann können sie das kaum glau-ben. Sie wissen nicht einmal, was ein Faxgerät ist. Aber es ging auch. Die Chauffeure waren auch dazumal in ganz Europa unterwegs und riefen vielleicht einmal pro Woche an, weil das Telefo-nieren aus einem Hotelzimmer viel zu teuer war. Heute wird immer und überall sofort zum Han-dy gegriffen und telefoniert. Dies hat viele Vortei-

le, aber auch Nachteile. Insgesamt ist heute alles viel schneller, weniger geplant und oft auch etwas oberflächlicher. Aber ich will mich nicht beklagen. Zeiten ändern sich und gerade die digitale Welt wird auch unsere Branche, wie viele andere, nach-haltig verändern. Also nach vorne schauen und nicht zurück!

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Hedi und Roland überreden ihre Freunde Georg und Lisa zu einer Reise nach Osteuropa. Im Baltikum kommt es dann zu einem unheilvollen Vorfall: Ausgerechnet der ängstlichen Lisa wird das ganze Geld gestohlen. Ob-wohl sie es am sichersten Ort der Welt aufbewahrt hatte, wie sie zumin-dest glaubte…

«Baltikum!»Roland sitzt auf dem Sofa und guckt nun von sei-nem Tablet auf. «Bitte?»«Ich habe gesagt: Baltikum!» Hedi stemmt ihre Hände in die Hüfte und schaut Roland erwartungs-froh an.«Klar», sagt Roland etwas verlegen. Fügt dann aber entschlossen hinzu: «Klingt gut. Und wenn du es kochst, wird es natürlich formidable!» Das «formidable» hat Roland mit einem stark französi-schen Akzent ausgesprochen.«Aha», kommentiert Hedi nur.Roland schaut verdattert: «Wann können wir denn essen? Ich möchte noch schnell die Sportresultate auf dem Tablet…»«Sportresultate? Aha!»«Ja. Wie lange brauchst du denn für dein Baltidingsbums?»«Baltikum!» Hedi macht zwei grosse Schritte auf Roland zu. Dieser versinkt regelrecht im Sofa. «Jetzt pass mal gut auf, Roland Schwertfeger, du intellektueller Tiefflieger: Statt dich mit Sportresul-taten zuzumüllen könntest du mal etwas für deine Bildung tun. Es gibt an der Volkshochschule aus-gezeichnete Geografie-Kurse!»«Hedi, Schatz, das war doch ein Spässchen. Ich weiss, dass das Baltikum ein Land ist.»«Falsch! Das ist eine Region. Estland, Lettland, Litauen. Und genau da fahren wir hin!»«Aha. Wir fahren da hin?»«Jawoll. Mit dem Bus. Und die Rengglis kommen auch mit.»«Echt?»«Ja. Ich freue mich so! Mit dir und Lisa und Georg. Das wird einfach traumhaft.»«Schatz! Mit dir wird das sicher traumhaft.» Roland

macht eine kleine Kunstpause und hofft, dass sei-ne Charmeoffensive Wirkung zeigt. Und tatsäch-lich, Hedi lächelt. «Aber mit Lisa... Du weisst doch, wie ängstlich sie ist. Das Baltikum liegt in Osteu-ropa. Weisst du noch, als wir nach Polen reisen wollten?»«Hmm.»«Da kamen die Rengglis nicht mit. Weil Lisa solche Angst hatte, weil sie meinte, es würde ihr alles ge-klaut. Dabei wurde es eine wunderschöne Reise, und wir haben nur nette Menschen getroffen.»«Ja, ja, aber Schorsch hat der Lisa erzählt, das Baltikum gehöre zu Skandinavien. Ist ja auch nicht ganz falsch. Jedenfalls sind die Rengglis dabei. Schorsch ist schon jetzt ganz begeistert!»«Ach, der Georg, der freut sich auf das gute Bier und die vielen blonden, langbeinigen Frauen.»«Bitte?»«Mein liebster Schatz», säuselt Roland. «Ich habe mich auf die Reise bereits vorbereitet. Schliesslich weiss ich schon lange, dass wir ins Baltikum fah-ren werden.»«Wieso weisst du das?»«Weil seit Wochen auf der Toilette der Reisekatalog liegt und die Eselsohren bei der Baltikum-Reise nicht zu übersehen sind.»«Ich gehe jetzt kochen. Es gibt Gemüsesuppe. Wir müssen sparen!»

Die Reise im luxuriösen Car-Rouge verläuft am An-fang völlig entspannt. Doch bereits am zweiten Tag ist eine Mitreisende alles andere als entspannt: Lisa. Seit der Bus die Grenze nach Polen passiert hat, hält Lisa ihre Handtasche fest. Die presst sie nicht nur während den Pausen oder in Danzig fest an ihre Brust, sondern auch im Bus.

In Kaliningrad, einer russischen Exklave, will sie den Bus schon gar nicht verlassen. Es braucht die Überredungskünste der Schwertfegers und ein Treuegelübde ihres Ehemannes Georg, damit Lisa sich überhaupt vom Bus ins Hotel wagt.Doch alles geht gut. Niemand wird bestohlen oder überfallen, auch der Bus wird nicht aufgebrochen. In der wunderschönen Landschaft der Kurischen Nehrung stellt die gesamte Reisegruppe fest, dass Lisa doch auch mal Augen für die traumhafte Landschaft hat. Und nicht nur für ihre Handtasche. Allerdings erwähnt Georg immer wieder, dass doch alles ähnlich sei wie in Schweden. Was auch im-mer die Reiseleiterin erklärt – Georg flüstert seiner Frau immer zu: «Siehst du, das ist hier alles genau gleich wie in Schweden. Und unsere Schwedenrei-se war doch wunderbar und so friedlich.»

In Vilnius, der litauischen Hauptstadt, machen Ro-land und Georg vor dem Abendessen einen Spa-ziergang durch die Stadt. Das haben sie zumindest ihren Frauen gesagt. In Tat und Wahrheit suchen sie sich eine gemütliche Gaststube und trinken ein Bier.«Herrlich!», sagt Georg nach dem ersten Schluck. «Du hast recht gehabt mit dem Bier. Aber mit den Frauen, also ich weiss nicht…»«Wir sind ja erst angekommen im Baltikum. Ich sage dir, in Estland sind alle Frauen blond.» Und dann äfft er seinen Freund nach: «Ganz genau wie in Schweden.»Georg verpasst seinem Kumpel eine Kopfnuss und sagt: «Ach, die Lisa wird sich schon beruhigen.»«Dann hör mal auf mit deinem Schweden. Wir sind im Baltikum und das gehört nun mal zu Osteuropa.»«Ja, aber die Lisa hat solche Angst…»«Die Schweden waren mal in Estland, ja. Und dann gab es bis Ende des Zweiten Weltkriegs auch noch die Estlandschweden. Aber hallo, das ist alles schon ein paar Jahre her.»«Meine Güte, bist du ein Klugscheisser!»«Du kennst ja meine Hedi. Ich armer Kerl darf keine Ferien machen. Ich mache Bildungsurlaub.»«Und du kennst meine Lisa. Ich darf auch kei-ne Ferien machen. Ich mache mit ihr ein Überlebenstraining.»

Die beiden Männer lachen und bestellen sich noch zwei Grosse.

In Riga, der Hauptstadt Lettlands, passiert es.Und Jörg weiss, dass es passiert ist. Denn der erfahrene Chauffeur sieht, wie am Morgen Lisa mit schnellen, kleinen Schritten zu seinem Bus stie-felt. Entschlossen, ihm gleich zu erzählen, dass es passiert ist. Und dass das, was passiert ist, eine Katastrophe ist. Und Jörg weiss, dass diese Kata-strophe nun auf direktestem Weg auf ihn zukommt.«Es ist passiert!»«Einen schönen guten Morgen», antwortet Jörg erst mal gespielt gelassen.«Ich wurde bestohlen. Ich habe es gewusst! Es ist eine Katastrophe! Mein ganzes Geld ist weg! Wir müssen auf die Botschaft. Sofort! Dann will ich nach Hause. Mit der Rega! Rufen Sie an. Jetzt!»«Moment, Moment. Der Reihe nach. Sie wurden also bestohlen?»«Genau. Alles Geld ist weg. Alles. Und es war viel Geld. Sehr viel Geld. Wir müssen den Schwei-zer Botschafter informieren. Und den Bundesrat. Wir sind in einer Notsituation und müssen gerettet werden!»«Sind Sie denn sicher, dass Sie bestohlen worden sind?»«Passen Sie mal auf, Jörg: Mein BH ist weg!»«Ihr BH?» Jörg konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.«Genau. Mein BH.»«Sie wollen also sagen, dass in Ihrem BH…»«Das ganze Geld versteckt war. Genau. Eingenäht. Für alle Fälle. Dieser wurde mir gestohlen, als ich unter der Dusche war.»«Und Ihr Mann…»«Der war bereits beim Frühstück. Die dreisten Gangster haben also gewartet, bis der Schorsch das Zimmer verlassen hat und haben mich dann überfallen. Ein Glück, dass ich überhaupt noch lebe. Wir fahren jetzt sofort zur Schweizer Botschaft!»«Vielleicht haben Sie den BH nur verlegt. Sie haben ja sicher nicht nur einen BH…»«Also bitte! Das geht Sie nichts an. Fakt ist, dass der BH mit dem Geld gestohlen worden ist!»

Die rote SündeEUROBUS-Roman:

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«Sind Sie sich denn auch wirklich sicher, dass Sie Ihren BH nicht verlegt haben? Vielleicht liegt er ja unter dem Bett!»«Unter dem Bett?», fragt Lisa entsetzt. «Warum sollte der unter dem Bett liegen?»«Na ja, weil er im Bett in einer gewissen Situation gestört hat…»«Sie wollen meinem Schorsch doch nicht un-terstellen, dass er mir in der Nacht… das ist unverschämt!»Zum Glück kommen nun Georg und die Schwert-fegers zum Bus und können die Situation entschär-fen. Während sich Georg um seine Frau kümmert und ihr versichert, dass der BH schon wieder zum Vorschein kommen würde, nehmen Hedi und Ro-land den Buschauffeur zur Seite: «Wissen Sie, Lisa ist so schrecklich ängstlich. Dabei ist auf unseren Reisen noch nie etwas passiert», berichtet Hedi.«Aber jetzt ist ihr BH gestohlen worden. Ich kann das fast nicht glauben», meint Jörg.Und Roland ergänzt: «Und ich kann fast nicht glau-ben, dass jemand sein Geld in den BH einnäht. Also wenn es viel Geld ist, das sie da eingenäht hat, dann war das ja ein ziemlicher Push-up-BH.» Roland lacht laut heraus. «Ist mir gar nicht aufge-fallen. Und vor allem, was für einen BH trägt sie denn jetzt?»«Roli, das ist zwar eine gute Frage», sagt Hedi, «aber das geht dich nichts an. Ich werde das herausfinden!»Bevor die Reisegruppe zur ausführlichen Stadtbe-sichtigung in Riga starten kann, setzen Jörg und Georg im Hotel alle Hebel in Bewegung. Sogar der Direktor wird aufgeboten. Und dieser verspricht, sich persönlich um die Angelegenheit zu kümmern. Sie sollen jetzt ganz beruhigt den Tag in der letti-schen Hauptstadt geniessen. Erst als er von Georg darüber informiert wird, dass in Lisas BH 2000 Euro eingenäht seien, entgleiten ihm kurz die Ge-sichtszüge. Auch Jörg muss um Fassung kämp-fen. Der Hoteldirektor verspricht, sein Haus auf den Kopf zu stellen und notfalls die Polizei zu rufen.Während Jörg zum Bus zurückkehrt, spricht Georg noch eine ganze Weile mit dem Direktor alleine weiter. Als Georg schliesslich ebenfalls zum Bus kommt, glaubt Jörg, ein Lächeln in Georgs Gesicht

festgesellt zu haben…Die Reisegruppe ist von Riga begeistert. Selbst Lisa scheint die Führung zu geniessen. Als die beiden Ehepaare zu Mittag essen und sich Lisa danach entschuldigt, um die Toilette aufzusuchen, fasst sich Hedi ein Herz und geht mit. Vor dem Waschbecken beginnt Hedi ihre Bluse aufzuknöp-fen und an ihrem BH zu zupfen.«Mein BH stört mich schon den ganzen Tag», sagt Hedi zu ihrer Freundin. «Das blöde Ding ist zwar schön, aber schrecklich unbequem.»«Ach, das geht mir heute genauso», klagt Lisa. «Weisst du, der Verlust der 2000 Euro würde ich vielleicht noch verkraften, aber dass mein Lieb-lings-BH geklaut wurde, werde ich nicht verzeihen. Ich werde den Gauner nicht nur wegen Diebstahl verklagen, sondern wegen Körperverletzung. We-gen schwerer Körperverletzung und psychischer Gewalt!»«Was trägst du denn heute für einen BH?», fragt Hedi vorsichtig.Lisa zieht ihr Jäckchen aus und hebt das Unter-hemd an, und Hedi kann nicht glauben, was sie zu sehen bekommt.«Wow!», sagt sie nur.«Wow? Gefällt er dir?»«Der ist ja super sexy!» Tatsächlich: Lisas Büs-tenhalter ist ein äusserst raffiniert geschnittenes Dessous aus roter Spitze.«Findest du, der BH steht mir?»«Absolut.»«Bin ich nicht zu alt…?»«Hör doch auf! Für so etwas ist man nie zu alt. Du siehst umwerfend aus, ein bisschen verrucht, was? Eine rote Sünde! Damit verdrehst du dem Schorsch den Kopf, der wird keine Augen mehr für all die schönen Frauen des Baltikums haben! Aber ich wusste gar nicht, dass du dir solche Sa-chen kaufst.»«Das würde ich doch nie kaufen. Schorsch hat mir den BH gekauft.»«Nein! Wie romantisch! Auf diese Idee käme mein Roli nie im Leben.»Lisa zieht ihr Unterhemd wieder nach unten und knöpft die Jacke zu. Dann flüstert sie Hedi ins Ohr: «Schorsch hat mir diesen gestern geschenkt.»

«Wie schön!», meint Hedi ganz entzückt.«Schön? Ha! Ich war entsetzt und habe Schorsch klargemacht, dass ich diesen BH niemals anzie-hen werde. Aber dann wurde ja mein Lieblings-BH geklaut…»Hedi lächelt. Sie hat einen ziemlich aufregenden Verdacht…

Als der Bus am Abend zum Hotel zurückkehrt, bie-tet sich der Reisegruppe ein äusserst bizarres Bild: Die halbe Belegschaft des Hauses trägt Gummi-handschuhe und wühlt in Abfallsäcken. Der Hotel-direktor steht in einer grossen Mülltonne und winkt verlegen den Schweizer Reisenden zu.Zwei Stunden später, kurz vor dem Abendes-sen, wird die Gruppe vom Hotel zu einem Apéro eingeladen.Der Direktor wirkt ein bisschen zerzaust, hebt dann aber galant das Sektglas und verkündet: «Wir möchten Ihnen ganz herzlich danken, dass Sie unser Haus beehren. Leider gab es einen klei-nen Zwischenfall, für den wir uns entschuldigen möchten. Der vermeintliche Diebstahl hat sich…», er räuspert sich mehrmals. «Er hat sich als Miss-verständnis herausgestellt.» Er geht zu Lisa und prostet ihr zu. «Sie können das vermisste Objekt an der Rezeption abholen.»Lisa drückt dem Direktor einen Kuss auf die Wange und geht sofort zur Rezeption. Mit dem kleinen Pa-ket in der Hand marschiert sie aufs Zimmer. Georg folgt ihr wenig später.Er tritt ein und sieht seine Frau, wie sie mit der Na-gelschere an ihrem wiederaufgetauchten Lieblings-BH herumschnippelt.«Lisa, was machst du da? Jetzt ist er ja kaputt!»«Egal, wir müssen das Geld zählen!»2000 Euro. Nichts fehlt.

«Uff, was bin ich erleichtert», seufzt Lisa.«Aber dein BH…?»«Komm her, mein Lieber!» Sie nimmt Georg in die Arme. «Deine rote Sünde gefällt mir eigentlich ganz gut.»

Den Rest der Reise können jetzt alle wieder ganz entspannt geniessen. Auf der langen Fährüberfahrt nach Travemünde Richtung Heimat sitzen dann die beiden Ehepaare gemütlich beim Abendessen.«Auf unsere Freundschaft!», sagt Georg und hebt sein Weinglas. «Und auf unsere schöne Reise und…», er zwinkert seiner Frau zu, «auf unsere gemeinsamen Abenteuer.»«Halt, halt!», sagt Roland. «Jetzt müsst ihr schon noch erklären, was mit dem BH passiert ist.»Hedi verpasst ihm einen Stoss in die Rippen. Doch Roland lässt nicht locker: «Na los, raus mit der Sprache!»«Okay», beginnt Georg. «Ich habe ja nicht geahnt, dass Lisa 2000 Euro in ihren blöden Liebestöter eingenäht hat. Deshalb habe ich diesen irgendwo im Hotel in einem Mülleimer entsorgt, damit Hedi ihn garantiert nicht findet, und ihr einen anderen BH hingelegt.»«Die rote Sünde…», haucht Hedi.«Deshalb haben die Hotelangestellten im Müll ge-wühlt», sinniert Roland.Die vier lachen herzhaft.«Eine Frage hätte ich aber noch», sagt Roland plötzlich. «Wo habt ihr denn jetzt die 2000 Euro versteckt?»Wieder erhält er von Hedi einen Stoss in die Rippen.«Meine lieben Freunde», sagt Georg. «Ich habe das Geld nun natürlich in meine Unterhose eingenäht!»Nun prusten alle drauflos.

Eine Kurzgeschichte von Philipp Probst, Schriftsteller und Buschauffeur

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Nikolai Fritz, Produkt-Manager Premium Busreisen & Produzent der Fontane-Reise |

«Es ist ein zu weites Feld»Zu Besuch bei Theodor Fontane

Eine Reise zurück ins 19. Jahrhundert. Oder doch mitten in die Gegenwart? Die Car Rouge-Reise zum 200-Jahr-Jubiläum des Schriftstellers Theodor Fontane nach Brandenburg ist nicht nur für Literatur-Liebhaber spannend. Sondern für alle, die sich für moralische und gesellschaftliche Fragen der heutigen Zeit interessieren.

Heute würde man Theodor Fontane wohl als «In-fluencer» bezeichnen. Als einen also, der auf Fa-cebook, Twitter, Youtube und allen anderen Kanä-len der virtuellen Social-Media-Welt seine Meinung äussern würde. Und damit eine unbestimmte Zahl von Menschen beeinflussen könnte.Doch damals im 19. Jahrhundert konnte man nicht einfach einen Account eröffnen, ein Profilbild hoch-laden, Unmengen von Posts raushauen und dann auf ein Millionenpublikum hoffen. Nein, die Ein-flussnahme auf die Gesellschaft musste man sich hart erarbeiten.

Genau das hat Theodor Fontane, nachdem er den Apothekerberuf aufgegeben hatte, gemacht: Er beobachtete, recherchierte, dachte nach und schrieb, schrieb, schrieb. Als Journalist, Korres-pondent, Kriegsreporter, Theater- und Literaturkriti-ker, als Schriftsteller, Essayist oder Autobiograf – er war unermüdlich. Zudem hat er rege «gechattet», wie man heute sagen würde: Er unterhielt nämlich viele Briefwechsel.

| Schloss Rheinsberg

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2019 ist ein Fontane-Jahr. Denn sein Geburtstag jährt sich am 30. Dezember zum zweihunderts-ten Mal. Seine Heimat, das deutsche Bundesland Brandenburg rund um Berlin, feiert dieses Jubilä-um mit vielen Veranstaltungen und Ausstellungen. Die Car Rouge-Reisenden werden einen Teil die-ser Ehrungen für den grossen Dichter und Den-ker besuchen. Beispielsweise die Villa Quandt auf dem Pfingstberg in Potsdam, in dem das Fontane-Archiv untergebracht ist. Oder Fontanes Heimat-stadt Neuruppin, die «Fontanestadt». Und natür-lich werden die Reisenden auch die Schönheiten Brandenburgs kennenlernen, die Theodor Fontane in seinem Werk «Wanderungen durch die Mark Brandenburg» aufgezeichnet hat.Fontane gilt als Vertreter des poetischen Rea-lismus. Als Vorbereiter des Genres des Gesell-schaftsromans, mit dem Thomas Mann mit Wer-ken wie «Die Buddenbrooks» Weltruhm erlangte. Und selbst auf die literarische Neuzeit hatte Fon-tane Einfluss: Günter Grass veröffentlichte 1995 seinen Wiedervereinigungsroman «Ein weites Feld» – ein sehr umstrittenes Werk – und verwendete für den Titel einen Leitsatz aus Theodor Fontanes Buch «Effi Briest». Es ist der Satz, den Effis Vater gerne verwendet und so auch die Gedanken von Effis Mutter an einer Mitschuld am frühen Tod ihrer Tochter wegwischt: «Ach Luise, lass... das ist ein zu weites Feld.»

| Schloss Ribbeck

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Effi Briest ist natürlich der Klassiker von Theodor Fontane, der noch heute in den literarischen Unter-richt gehört. Fontane hat ihn in seinen letzten Jah-ren geschrieben, veröffentlicht wurde er zwischen 1894 bis 1895 als Fortsetzungsroman in der da-maligen Literaturzeitschrift «Deutsche Rundschau» und als Buch erstmals 1896. Zwei Jahre später starb Theodor Fontane im Alter von 78 Jahren.Effi Briest – die tragische Geschichte eines Mäd-chens, einer jungen Frau, deren Leben erst von den Eltern, vor allem von der Mutter, bestimmt wird, dann in unendlicher Langeweile an der Sei-te ihres nicht selbstgewählten Ehemannes «ab-gesessen» werden muss und schliesslich durch den Ausbruch aus diesem Käfig auf sehr traurige Weise im Alter von 30 Jahren endet. Fontane griff mit diesem Werk eine Geschichte auf, die tatsäch-lich passiert war, und hielt der Gesellschaft einen Spiegel vor die Nase. Ja, es geht um Moral, Ehre, Schuld und Sühne, all jenen grossen Menschheits-themen, die oft so falsch ausgelegt und gelebt werden. Bis heute.

Effi wird im Alter von 17 Jahren mit einem zwan-zig Jahre älteren Baron verheiratet und bringt eine Tochter zur Welt. Doch mit dem eintönigen, regle-mentierten Alltag des ländlichen Adels kommt sie niemals klar und flüchtet sich in eine Affäre. Als ihr Mann davon erfährt, fordert er den Liebhaber zum Duell und tötet ihn. Trotzdem trennt er sich auch von seiner Effi, die jetzt ganz aus dieser «besseren» Gesellschaft fällt und deswegen auch von ihren Eltern abgewiesen wird. Sie wohnt in Berlin und bekommt eines Tages Besuch von ihrer Tochter, die sie lange nicht hat sehen dürfen. Doch der Be-such ist enttäuschend, zu sehr hat sich die Tochter entfremdet. Effi erleidet einen Zusammenbruch. Erst jetzt wird sie von den Eltern wieder aufgenom-men. Doch ihr Zustand verbessert sich nicht mehr. Kurz vor ihrem Tod spricht sie ihren Gatten von jeglicher Schuld an ihrem Schicksal frei. Und Effis Mutter wird nun gejagt von den Gedanken, dass die Zwangsheirat vielleicht doch nicht richtig war.Verkupplung, Zwang, Missbrauch – und das ist es letztlich aus heutiger Sicht – finden auch in der modernen Gesellschaft statt. Und vor allem die Haltung von Effis Vater: Lass das Nachdenken, die Welt ist zu kompliziert, wir können sie nicht verstehen, müssen es nicht. Wollen es nicht. So hat Fontanes Leitmotiv in diesem Roman einen höchst aktuellen Bezug.Es ist ein zu weites Feld ...

2019 jährt sich Theodor Fontanes Geburtstag zum 200. Mal. Besonders das Land Brandenburg feiert mit einer Vielzahl von Ausstellungen und Veranstal-tungen den grossen Autor. Seinen Roman «Effi Bri-est» kennen wohl die meisten, aber wussten Sie, dass die Popularität Fontanes um 1870 so gross war wie die eines Tagesschausprechers heute?

6 Tage HP ab CHF 1'890.–

ABREISEDATUMSa. 11.05. - Do. 16.05.2019

Brandenburg

INBEGRIFFEN• 4 x HP (Abendessen/Frühstücksbuffet)• 1 x Erlebnis-Abendessen mit Lesung• Eintritte und Führungen zum Fontanejahr• Szenischer Rundgang durch Ribbeck• Schifffahrt auf dem Ruppiner See• Stadtführungen Potsdam und Neuruppin• Lokale Reiseleitung vom 2. bis 4. Tag

car-rouge.ch/rfontane

200-Jahr-Jubiläum Theodor Fontane

| Werder an der Havel

| Das Fontane-Geburtshaus in Neuruppin

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Ein imposantes Schloss, wunderbare Rebberge, tolle Gäste und ein neuer, glänzender Bus – alles bereit für einen tollen Dreh über eine exklusive Bor-deaux-Weinreise von Car Rouge. Doch Regisseur und Kameramann Dave Henzmann winkt ab: Der Himmel ist bedeckt, die Sonne fehlt.Neuer Tag, neues Glück. Wieder ein herrliches Château, Rebberge, gutgelaunte Weinliebhaber, auch die Sonne scheint – doch jetzt glänzt der Bus nicht mehr, weil die Anfahrt zum Schloss über eine staubige Strasse führte. Dave Henzmann bringt sich trotzdem in Position, Daumen nach oben, Klappe, die erste. Der neue Car Rouge-Bus fährt langsam vor das edle Weingut, die Gäste steigen aus. Szene im Kasten?Denkste! Während die Reisenden das Weingut be-sichtigen und die edlen Tropfen degustieren, prüft Filmer Dave Henzmann die Aufnahme. Auf seiner Stirn bilden sich Sorgenfalten. Alles wäre gut, doch der Bus ist einfach schmutzig. Was tun?Die Gäste sitzen mittlerweile im Speisesaal des Châteaus und geniessen ein exquisites Mittages-sen. Der Car Rouge-Chauffeur schrubbt dagegen seinen Bus. Bis er strahlt. Und mit ihm der Re-gisseur. So heisst es am Nachmittag: Klappe, die zweite. Und dieses Mal stimmt alles: Glänzender Bus, strahlende Sonne, tolles Château, zufriedene Gäste. Nun ist die Szene definitiv im Kasten.Dave Henzmann und sein Team von den Avarel Studios produzieren für EUROBUS Filme über di-verse Reisen. Obwohl es Kurzfilme sind, ist der Aufwand enorm. Denn schliesslich muss jedes Detail stimmen. Die Kunden, die diese Clips auf der EUROBUS-Webseite anklicken können, sol-len schliesslich den besten Eindruck einer Reise gewinnen und sich auf ihre Ferien freuen dürfen. Und obwohl die technischen Mittel alles Mögliche kaschieren und wegzaubern können: Die Sonne lässt sich nicht ersetzen und ein schmutziger Bus bleibt eben ein unschöner Anblick.

Die diversen Kurzfilme sind abrufbar über die In-ternetseiten: www.eurobus.ch, www.car-rouge.ch und www.rivage-flussreisen.ch.

Grosses Kino

So wird die Vorfreude auf eine Reise noch grösser: EUROBUS produziert für ausgewählte Angebote Kurzfilme. Zu sehen sind diese auf der EUROBUS-Internetseite.

| Filmaufnahme mit Statisten und Château im

Bordeaux-Weingebiet

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Wo die Welt zu schön scheint, um wahr zu sein. Die schönsten Inseln im Indischen Ozean und Ost-Atlantik. Entspannt abtauchen

Wasserwelten der Malediven

Für viele sind die Malediven das Paradies auf Erden. Palmen gesäumte Sandstrände, in allen Blautönen schimmernde Lagunen, bunte Korallenriffe und Weltklasse-Resorts. Für Taucher aber liegt das wahre Paradies unter Wasser.

Ein Beitrag aus dem knecht-Reisemagazin REISEWELTEN, Autorin: Brigita Krieger

Zwischen bunten Weichkorallen huschen Clownfi-sche umher, am Boden des Riffs schlummert ein Ammenhai unter einem von Tafelkorallen bewach-senen Überhang. Eine Schildkröte beäugt die aus unseren Pressluftflaschen aufsteigenden Bläschen. Grosse Schulen von Fischen tanzen im kristallkla-ren, badewannenwarmen Wasser des Indischen Ozeans um uns herum. Bis in grosse Tiefen dringt das Licht vor und beleuchtet die Szenerie. Das far-benfrohe Spektakel ist überwältigend und dennoch Alltag auf den Malediven.Die Tauchspots der Malediven gehören zu den schönsten der Welt, und das nicht nur wegen der artenreichen Riffe mit mehr als 200 Korallen- und 2000 Fischarten. Nördlich des Äquators reihen sich über 800 Kilometer hinweg fast 1200 Inseln anei-nander. Getrennt werden sie in den 26 Atollen von tiefen Kanälen, durch die imposante Grossfische wie Napoleons, Haie und sogar die riesigen Wal-

haie ziehen. Beeindruckend sind auch die majes-tätischen «Adler der Meere». In der Hanifaru Bay im Baa-Atoll kann man mit freilebenden Mantas schnorcheln.Jede Ferieninsel beheimatet Tauchcenter. Die Ein-richtungen bieten Tauchgänge und Kurse an, die sich sowohl an Einsteiger richten als auch an Ex-perten. Fast jede Insel hat ein schönes Hausriff und Dutzende Tauchspots drumherum. Wer noch mehr Abwechslung sucht, bucht eine Tauchkreuz-fahrt ab Malé.Um die Unterwasserwelt der Malediven zu genies-sen, muss man allerdings nicht unbedingt tauchen können. Vieles lässt sich schon beim Schnorcheln entdecken. Ausserdem ist der Inselstaat nicht nur ein Ziel für Taucher, sondern dank der Vielfalt der Resorts und Gästehäuser ein Traum für alle: für Hochzeitsreisende, Familien, Bade- und Aktivur-lauber sowie für Geniesser.

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Vielfalt in InselformMauritius und Seychellen

Während Mauritius alle Voraussetzungen für einen Traumurlaub in sich vereint, scheint jede Insel der Seychellen für andere Vorlieben gemacht. Wassersportler finden an beiden Orten ihren Garten Eden.

Aus der Luft wirkt Mauritius wie ein grüner Edel-stein, eingefasst in ein feines Band weisser Sand-strände, der aus dem tiefblauen Meer aufragt. Treffen im Norden die Sonnenanbeter auf die Nachtschwärmer im Ort Grand Baie, zieht es Gol-fer und Naturfreunde an die bewaldeten Hänge im Osten oder in den Süden, wo die Erde in sat-ten Blau-, Grün-, Rot- und Gelbschattierungen schimmert. Und Taucher finden überall fantasti-sche Spots.Bunte Riffe direkt vor der Haustür, atemberauben-de Tauchreviere mit mystischen Schiffswracks und dramatischen Steilwänden: Hätte die Natur im Indi-schen Ozean nicht bereits vollkommene Taucher-paradiese geschaffen, man müsste Orte wie Mau-ritius und die Seychellen extra für Wassersportler erfinden.

Der Inselstaat der Seychellen liegt 1000 Kilometer vom nächsten Festland, von der Schweiz aus aber weniger als zehn Flugstunden entfernt. Seine 115 Eilande sprenkeln den Ozean wie winzige Tropfen und bieten sich an für ein Insel-Hopping.Und dann gibt es noch die wertvollen Geheim-tipps, die aus einem wundervollen Urlaub etwas Spezielles machen. Wer hatte schon die Gelegen-heit, von seinem Aufenthalt auf den abgelegenen Seychellen-Atollen und Inseln wie Alphonse Island, den Amiranten, dem Cosmoledo oder dem Astove Atoll zu berichten? Wer konnte schon Bilder zeigen vom unberührten Naturparadies Saint Brandon? Und wer ist bereits mit der SV Sea Pearl in See gestochen, einem traditionellen holländischen Se-gelschiff, das auf Tauchsafari zwölf Inseln in sieben Nächten ansteuert?

Autoren: Andreas Hottenrott und Bernhard Krieger

Mehr als nur Kaffee und GewürzeSansibar für Wassersportler

Vor Ostafrikas Küste liegt eine Insel, deren Gewürze schon vor Jahrhunder-ten in Häfen am Indischen Ozean gehandelt wurden. Sansibar verspricht kulinarische Höhenflüge – genauso wie sportliche. Es sei denn, man taucht ab in faszinierende Wasserwelten.

Das Wasser ist angenehm warm, die Sonne steht beinahe im Zenit und Wolken verdecken nur ver-einzelt den strahlend blauen Himmel. In diesem Moment erfasst eine Windböe den Kite-Schirm und lässt ihn in die Höhe steigen. Beim Kitesurfen ist dies der kritische Moment, in dem sich ent-scheidet, ob der Startversuch glückt oder man doch ohne Brett unter den Füssen im Wasser lan-det. Kitesurf-Einsteiger finden am Paje-Strand an der Dongwe-Küste ideale Bedingungen vor, um den Sport von Grund auf von professionellen Kite-surf-Lehrern zu lernen. Wer Schirm und Board be-reits unter Kontrolle hat, wird Sansibars Ostküste ebenso verfallen.Beinahe totenstill ist es dagegen unter Wasser, wenn allein das Gluckern der Luftblasen aus dem Mundstück zu hören ist und ansonsten die Stille des Ozeans alles übertönt. In Bwejuu, nur wenige

Autor: Lukas Scheid

Kilometer nördlich von Paje, liegt das Dive Cen-ter «Rising Sun». Besitzer Adriano meint, dass es kaum einen besseren Ort gibt, um das Tauchen zu lernen: «Wer noch nie vorher getaucht ist, kann durch unsere PADI-zertifizierten Kurse an zwei bis drei Tagen erste Erfahrungen im Pool und dann im offenen Gewässer machen und direkt die unglaub-liche Unterwasserwelt von Sansibar bestaunen», erzählt er in fliessendem Deutsch. Sein Lieblings-Tauchspot ist Ukwehli. Weisse Riffhaie, Napoleon-Lippfische und Rochen bevölkern die bunten Ko-rallen, die bis in eine Tiefe von 40 Metern reichen – ein atemberaubendes Erlebnis.Die Dongwe-Region liegt etwa eine Autostunde von der Inselhauptstadt Stone Town entfernt. Die Fahrt verläuft vorbei an Palmen, Kaffee- und Ge-würzplantagen, am Ende der Strasse liegt der fei-ne, weisse Sandstrand von Paje.

| Le Morne Peninsula, Mauritius

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Von São Tomé und Príncipe haben sicherlich noch nicht allzu viele Menschen gehört. Vielleicht aber etwas gesehen oder geschmeckt: Angeblich soll der Werbespot eines bekannten Rumherstellers am traumhaften Banana Beach gedreht worden sein, ganz sicher sogar gehört die im Land herge-stellte Schokolade zu den besten der Welt. Und der zweitkleinste Staat Afrikas hat noch mehr zu bieten als Sonne und Süsses.Vulkanische Aktivitäten haben die beiden Inseln am Äquator vor Urzeiten aus dem Ozean gehoben. Heute ragt der Berg Pico São Tomé auf der Haup-tinsel São Tomé wie ein Obelisk mehr als 2000

Inseln für EntdeckerSão Tomé und Príncipe

Traumstrände und ein ikonischer Berg, unberührte Natur und eine aufre-gende Tierwelt, entspannte Einheimische und herrliche Ruhe: An Afrikas Westküste geniessen Reisende die Vorzüge eines echten Geheimtipps.

Autor: Andreas Hottenrott

Meter über den Meeresspiegel empor. Wanderer finden in seinem Schatten herausfordernde Pfade, Naturfreunde im dichten Urwald seltene Vogel- und Pflanzenarten. Vor der Küste tummeln sich ver-spielte Delfine und Buckelwale. Das Lebensmotto der Einheimischen – «leve leve», sinngemäss: im-mer mit der Ruhe – überträgt sich schnell auf Rei-sende. Zumal Liegeplätze am Strand nicht gegen andere Urlauber verteidigt werden müssen, dafür kommen zu wenige auf die Inseln. Der Tourismus auf São Tomé und Príncipe steht eben noch am Anfang. Genau das macht den Inselstaat für Neu-gierige und Abenteuerlustige so reizvoll.

Kap Verde ist ein grossartiger Ort, um im goldgel-ben Sand und bei 25 Grad Celsius Wassertem-peratur einfach mal zu faulenzen. Oder sich beim Surfen und Kiten von den Wellen tragen zu lassen. Oder um zu tauchen, zu wandern, sich aufs Moun-tainbike zu schwingen, tropische Wälder in tiefen Tälern zu erkunden und steinige Pfade an kargen Vulkankratern. Wie wäre es mit Historie und Kul-tur? Bei 500 Jahren Kolonialgeschichte unter por-tugiesischer Herrschaft kein Problem. Insgesamt 15 Inseln bilden den Staat im Atlantik – jede ein-zelne von ihnen hat ihren ganz eigenen Charakter.Gemeinsam haben sie rund 330 Sonnentage pro Jahr. Die beste Zeit für eine Reise können Urlau-ber praktisch frei wählen, über ihr Ziel entscheiden dann die jeweiligen Vorlieben. Santo Antão ist ein grünes Naturparadies und ideal für Wanderer und Radfahrer, für die der Schwierigkeitsgrad ihrer Tou-

Kap Verde

Unzählige Reiseziele in einem Land

Die Frage nach dem passenden Urlaubsziel ist eigentlich schnell beant-wortet – Kap Verde. Doch passend wofür eigentlich? Auf den facettenrei-chen Inseln lautet die Antwort: für fast jede Reisevorliebe.

Autor: Andreas Hottenrott

ren mit jedem Höhenmeter steigt. Fogo wird vom Vulkan Pico de Fogo dominiert. Der Feuerberg hat seine Umgebung in eine imposante Mondland-schaft aus erkalteter Lava und Wanderdünen aus schwarzer Asche verwandelt. Auf São Vicente fei-ern sie im lebhaften Örtchen Mindelo einen fröhli-chen Karneval fast wie in Brasilien und auf Sant-iago ein riesiges Musikfestival am Praia Gamboa. Touristisch am besten erschlossen sind die Inseln Boavista mit dem 20 Kilometer langen Badestrand Praia de Santa Monica und Sal, die Surfer und Segler mit idealen Passatwinden lockt.Bei so viel Auswahl fällt die Entscheidung nicht leicht. Oder doch? Mit einem Inselhopping lassen sich alle Vorzüge der Kapverden auf einer Reise verbinden.

| Santo Antao Island, Kap Verdische Inseln

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Reisen auf den schönsten Gewässern dieser Welt

Mike Papritz, Geschäftsführer Rivage Flussreisen |

Reisen auf den schönsten Gewässern dieser Welt

«Wir bieten im Premium-Bereich alles an, was mit Schiffen zu tun hat», sagt Mike Papritz. Der Rivage-Geschäftsführer ist deshalb stolz auf seine neuen Boutique-Angebote: Exklusive und teilweise exotische Reisen auf den schönsten Gewässern der Welt.

Einmal mit einem Windjammer durch den Ärmel-kanal und die Irische See nach Irland kreuzen? Oder quer durch Schweden in einem kleinen, his-torischen Schiff auf dem Göta-Kanal tuckern? Mit einer eleganten und luxuriösen Motoryacht durch die Fjorde der Adria-Küste gleiten? Oder gar eine ganze Weltreise vom Schiff aus erleben und in je-dem Ozean baden?

All diese Träume macht Rivage Boutique möglich. «Wir wollen uns mit diesem neuen Angebot als Spezialist für Schiffsreisen auf der ganzen Welt po-sitionieren», erklärt Mike Papritz, Geschäftsführer von Rivage. «Dabei wollen wir, wie bei unseren bekannten und beliebten Flussreisen, die besten oder exklusivsten Schiffe anbieten. Wir arbeiten zwar mit verschiedenen Partnern zusammen, blei-ben für unsere Kunden aber stets der Ansprech-

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partner. Ebenso achten wir darauf, dass bei den meisten Reisen, auch wenn sie in den abgelegens-ten Regionen der Erde stattfinden, deutschsprachi-ge Reiseleiter dabei sind.» Selbstverständlich sei auch, so Mike Papritz, dass sich Rivage um alle An- und Abreiseformalitäten und sonstige Transfers kümmert: «Mit einer Boutique-Reise bekommt man immer ein Gesamtpaket.»Die Bezeichnung «Boutique» für ein Reiseangebot mag ungewöhnlich sein. Doch für Mike Papritz trifft sie perfekt zu: «In einer tollen Boutique findet man keine Massenware und keinen Ramsch. Man entdeckt Dinge, die man so vielleicht noch nie ge-sehen hat, Trouvaillen, die einen überraschen und faszinieren, Angebote, die einen verzaubern und nicht mehr loslassen. Genau so wollen wir unsere Rivage-Kunden überraschen.»Zum Beispiel mit einer Reise auf der Lena. Das ist einer der mächtigsten Ströme der Erde und fliesst über 4265 Kilometer durch die Republik Jakutien im Nordosten Sibiriens bis zum Eismeer, Reisende können so den Übergang von Taiga zu Tundra er-leben und die atemberaubende Natur geniessen. Oder wie wäre es mal mit einem Segelturn? Die imposante Sea Cloud lässt sich vom Wind für die Boutique-Gäste durch die Ägäis treiben… Oder vielleicht eine Schiffsreise in Senegal mit fantas-tischen Ausflügen in Tierreservate? «Auf unseren Boutique-Reisen sind die meisten Ausflüge bereits im Preis inbegriffen», erklärt Mike Papritz. «Zudem kann man an Bord noch weitere dazu buchen.»

| MS Bou El Mogdad auf dem Senegal

| MS Diana auf dem Göta-Kanal

| Der Lena-Felsen

| Sea Cloud II

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Insgesamt 32 Reisen auf der ganzen Welt laufen aktuell unter dem Rivage-Boutique-Label. Das kön-nen aber noch mehr werden. «Wir hatten die Bou-tique-Reisen schon 2018 in unserem Programm», sagt Mike Papritz. «Das war unsere Testphase. Weil sie so erfolgreich war, haben wir nun auf die Saison 2019 und bereits auch schon für 2020 ei-nen eigenen Katalog zusammengestellt. Wir wollen damit auch jüngere Leute ansprechen, die wirklich etwas Exklusives, vielleicht auch etwas Abenteu-erliches in ihren Ferien erleben wollen. Oder auch Menschen, die die riesigen Ozeandampfer mit Tau-senden von Leuten meiden und lieber auf kleineren Schiffen unterwegs sind.»

| MS Europa 2 Pooldeck

Bei Rivage-Boutique gibt es viele Schiffe, die ledig-lich zwischen 25 bis 70 Passagiere beherbergen. Das grösste Schiff im aktuellen Angebot ist die MS Europa 2 mit maximal 516 Passagieren. Die MS Europa 2 ist für Boutique-Reisende in der Karibik unterwegs und gilt in Fachkreisen als eines der besten Kreuzfahrtschiffe der Welt.Die Boutique-Angebote sind vielversprechend – und äusserst reizvoll. Gegenüber den Luxus-Reisen im Standardprogramm von Rivage gar zu reizvoll? «Nein», wehrt Mike Papritz ab. «Mit Rivage haben wir eine Marke und eine Qualität geschafft, die von unseren Kunden sehr geschätzt wird. Die Boutique-Reisen sehen wir als attraktives Zusatz-angebot.» Und schmunzelnd fügt er hinzu: «Viele unserer Gäste wollen auf einer Flusskreuzfahrt vor allem ausspannen. Und weil wir jedes Jahr für Ri-vage die modernsten Schiffe organisieren können, bieten wir wirklich fahrende Wohlfühloasen an!»

| Sea Cloud II auf Deck

| MS Europa 2 Ocean-Suite

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Das Saarland –

Momente, die in Erinnerung bleiben

Das Saarland liegt im Südwesten Deutschlands in direkter Nachbarschaft zu Frankreich und Luxem-burg. Auf kleinem Raum gibt es viel zu erleben, neben der aussergewöhnlichen Kulturgeschichte und der formidablen Küche spielt die Natur die beeindruckende Hauptrolle.

Naturtankstelle mit Weitblick

Der vierte deutsche Baumwipfelpfad steht an Deutschlands schönster Flussschleife, der Saar-schleife! Circa 800 Meter schlängelt sich der Pfad durch Buchen, Eichen und Douglasien und erreicht dabei eine Höhe von 23 Metern und mündet auf in den 42 Meter hohen Aussichtsturm, der einen atemberaubenden Blick ins Tal der Saarschleife frei gibt. Die Sicht öffnet sich auch auf die grünen Hü-gel des Naturparks Saar-Hunsrück und bei klarer Sicht sogar bis hin zu den Vogesen. Die maximale Steigung von 6% ermöglicht es auch Rollstuhl-fahrern, Familien mit Kinderwagen und Menschen mit Gehbehinderung das einzigartige Erlebnis zu geniessen.

Weltkultur!

Etliche Relikte der vergangenen Montanzeit sind noch erhalten, zum Teil auch beeindruckend von der Natur überwuchert oder aber als Museum mit spektakulären Inszenierungen zu erleben. Das wichtigste Objekt der saarländischen Industriekul-tur ist sicherlich die Völklinger Hütte. Das weltweit einzig erhaltene Eisenwerk aus der Blütezeit der

Eisen- und Stahlindustrie gehört seit 1994 zu den UNESCO Weltkulturerben und gilt heute als ei-ner der spannendsten Orte der Welt. Hochöfen, Schrägaufzüge, das Paradies, der sieben Kilome-ter lange Rundgang, gigantische Schwungräder in der 6000 qm grossen Gebläsehalle bieten heute Raum für einzigartige Ausstellungen, Konzerte und Inszenierungen.

Max Slevogt und Frankreich

Kunst- und Ausstellungsbegeisterte sollten auf kei-nen Fall einen Besuch der neu eröffneten Moder-nen Galerie in Saarbrücken verpassen. Die Mo-derne Galerie zählt zu den führenden Museen in Südwestdeutschland und ist die museale Leitinsti-tution des Saarlandes. Geprägt durch ihre grenz-nahe Lage, entfalten sich ihre reichen Bestände vom Impressionismus bis zur Gegenwart im Dialog insbesondere zwischen französischen und deut-schen Strömungen. Im Oktober 2018 jährt sich zum 150. Mal der Geburtstag des grossen deut-schen Impressionisten Max Slevogt (1868-1932). Die Moderne Galerie nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, mit einer umfassenden Werkschau einen neuen Blick auf Slevogts vielgestaltiges Schaffen zu richten: Max Slevogt und Frankreich vom 1. September 2018 bis 13. Januar 2019. Ab dem 22. März 2019 ist einer die bedeutendsten Vertre-ter der italienischen Gegenwartskunst Giuseppe Penone in einer Ausstellung zu sehen.

www.urlaub.saarland

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Comedy-Cruise auf Rhein, Main und MoselEine Schifffahrt, die ist lustig! Vor allem, wenn drei Comedians mit an Bord sind. Im Mai 2019 legt die 9. knecht-Comedy-Kreuzfahrt ab. Diesmal geht es mit Rivage Flussreisen von Bamberg bis Trier.

Tagsüber historische Kulturstädte entlang Deutsch-lands Wasserstrassen entdecken, abends in ge-mütlicher Atmosphäre über einige der besten Komiker der Schweiz lachen – so unterhaltsam wie mit Kliby & Caroline, Fredy Schär und Marcel Dogor sind Flusskreuzfahrten selten. Mit seinem Improvisationstalent hat sich Kliby einen Namen als Weltklasse-Bauchredner gemacht. An seiner Seite: Die altkluge Caroline. Fredy Schär unterhält sein Publikum mit eigenen Chansons und witzi-gen Parodien bekannter Lieder. Und das Basler Komiker-Original Marcel Dogor schlüpft in die Rolle der Anneliese Roggenmoser oder in die des HD-Soldat «Läppli».

Die Reise mit der MS Emerald Sky startet in Bam-berg mit seiner zum UNESCO-Welterbe gehören-den Altstadt. In Würzburg erwartet die Flussrei-

senden eine besonders heitere Stadtführung mit lustigen Würzburger Geschichten. Hinter dem Loreley-Felsen und dem Binger Loch erwartet die Gäste eine der ältesten Städte Deutschlands: Ko-blenz. Die schmucken Orte Cochem und Bernkas-tel laden zu hervorragenden Wein-Degustationen an der Mosel ein. Zum Abschluss geht es nach Trier, wo die Porta Nigra und die Kaiserthermen noch immer an die Ära der römischen Kaiserzeit erinnern. (ls/ah)

| 8 Tage ab CHF 1690.–

ABREISEDATUM Do. 23.05. bis Do. 30.05.2019

rivage-flussreisen.ch/dabatrco

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Nur wer unbesorgt reist, geniesst die Ferien

Publireportage Allianz Global Assistance

Die Schweizer sind reisefreudig und zugleich sicherheitsbedacht. Für den vollen Feriengenuss ist somit eine richtige Vorbereitung erforderlich, wozu auch der Abschluss einer passenden Reiseversicherung gehört.

Gemäss einer Studie von Allianz Partners Schweiz unternimmt die Schweizer Bevölkerung jährlich durchschnittlich rund drei Reisen mit mindestens drei auswärtigen Übernachtungen im In- und Aus-land. Dabei ist die Sicherheit auf Reisen ein zentra-les Thema und entsprechend gross die Nachfrage nach Assistance- und Reiseversicherungen.

Benjamin Kocher, Head of Market Management von Allianz Partners Schweiz, sagt dazu: «Wer nicht unbesorgt in die Ferien reist, kann diese nicht richtig geniessen. Mit der Police einer passenden Reiseversicherung im Gepäck hat man die beru-higende Gewissheit, dass einem im Notfall Exper-ten mit Rat und Tat zur Seite stehen. Darüber hin-aus ist man gegen finanzielle Verluste abgesichert, falls eine Reise aus versicherten Gründen annulliert oder abgebrochen werden muss».

Die Reiseversicherungsgruppe Allianz Partners erbringt in der Schweiz unter der Marke Allianz Global Assistance jährlich in rund 26‘000 Fällen Dienstleistungen für Kundinnen und Kunden. Rei-seschutz- und Assistance-Leistungen zählen zu den ausgewiesenen Stärken des Unternehmens – seit 1950.

Über den Online-Prämienrechner der Allianz Global Assistance finden Sie auf unkomplizierte Weise die für Sie individuell passende Reiseversicherung und können diese einfach online abschliessen unter www.allianz-assistance.ch.

EUROBUS und Allianz Global Assistance offerieren Ihnen 10% Sonderrabatt beim Online-Abschluss einer Jahresreiseversicherung Ihrer Wahl. Profitie-ren Sie jetzt und geniessen Sie sorgenfrei Ihre Fe-rien und Ausflüge!

Die Premium Reiseversicherungen von Allianz Glo-bal Assistance schützen Sie – je nach Produkt Ihrer Wahl – unter anderem gegen folgende Risiken:

• Annullierungskosten Für den Fall, dass Sie aus unvorhergesehenen Gründen nicht reisen können.

• Heilungskosten im Ausland Falls Sie während Ihren Ferien erkranken oder sich eine Verletzung zuziehen.

• Pannen und UnfälleWenn Ihr Auto Sie im Stich lässt oder Sie in einen Unfall verwickelt werden.

• Turbulenzen mit Ihrem Reisegepäck Wenn Ihr auf Reisen mitgeführtes Hab und Gut beschädigt wird oder abhandenkommt – inkl. Diebstahldeckung für Smartphone, Laptop und Fotokamera.

Wer richtig versichert ist, kann sich voll und ganz aufs Reisen konzentrieren. Es lohnt sich also in jedem Fall, eine kombinierte Annullierungskosten- und Assistance-Versicherung abzuschliessen.

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Unter den Einsendungen verlosen wir:1. Platz Reisegutschein im Wert von CHF 1000.–2. Platz Reisegutschein im Wert von CHF 500.–3. Platz Reisegutschein im Wert von CHF 200.– Einsendeschluss ist der 31. März 2019 Lösungswort senden an: EUROBUS, Bordmagazin, Kreuzworträtsel, Schwimmbadstrasse 1, 5210 Windischoder per E-Mail an [email protected] Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der/Die Gewinner/-in wird schriftlich benachrichtigt.

Rätseln und Gewinnen Sudoku Mittel

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Haupt-stadt Saarland

OzeanErzählung,Geschich-te

Meerengein Däne-mark

Laub-baum

baltischerStaat

Schreit-vogel in Nord-europa

gründlich,intensiv,sorgfältig

altkelt. Gott

holländ.Insel

Länder-kenn-zeichenSchweden

span.:Fluss

Index, Register

Gegenteil von Tag

baltischer Staat

Kaufmanns-vereinigung

Werkzeugzum Schneiden

dt. Bau-meister

Landform in Nord-deutsch-land

span. Artikel Kontinent

Land im Meer

EntdeckerMarco...

Wagen in Bergwerk

dt. Maler

chin. Herr-scher-Dynastie

Dativ von wir

Länder-kennzeichenNiederlande

persönl. Fürwort

engl.: Kugel, Gestirn

Vorstel-lung, Auf-führung

männl. Vorname

Wüste in Asien

Haupt-Stadt von Estland

Meer in Nord-Europa

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Z E A S V B N I R T B A L T I K U M

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A P I K E T T D I E N S T H I J Z B

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Suchwort-Rätsel20 Wörter wurden hier horizontal und vertikal, teilweise auch rückwärtsgeschrieben, versteckt. Kleiner Hinweis: alle Wörter haben mit den Artikeln in dieser Ausgabe des Bordmagazins zu tun.

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Blumen für Zuhause-

Gebliebene

Verschenken Sie eine blumige Überraschung.

Unter www.fleurop.ch/Eurobus finden Sie attraktive Angebote

und sparen CHF 5.–.

Was 1908 noch fast als «Schnapsidee» begann, ist heute eine Erfolgsstory sondergleichen: Die welt-weit tätige Fleurop. Und wer hat sie «erfunden»? Die Schweizer natürlich! Wie kann ein Strauss, den man in Zürich bestellt, möglichst rasch in Berlin oder New York ausge-liefert werden? Heute scheint das keine Frage zu sein. Aber als 1908 in Zürich die europäische Fleurop das Licht der Welt erblickte, war das eine bahnbrechende Idee. Damals mussten die Auf-träge der Floristen noch via Telegraf oder Telefon übermittelt werden, was vor allem kleinen Ge-schäftsinhabern als teuer und kompliziert erschien. Der Erfolg war indes gross. Deshalb wurde 1946 in Kopenhagen die weltweit operierende Fleurop-In-terflora gegründet. Ihr gehören heute rund 50‘000 der profiliertesten Blumenfachgeschäften in mehr als 150 Ländern dieser Welt an.Mittlerweile bedient man sich natürlich des Inter-nets, und auch hier war die Schweiz wieder feder-führend. Denn die hiesige Fleurop bot 1996 als

erste und einzige Blumenvermittlung einen Online-Shop an. Seither hat sich vieles getan: Der Web-shop wird stetig weiterentwickelt und Blumenliefe-rungen können sogar auf eine bestimmte Zeit oder innert 90 Minuten überbracht werden. Zudem sind bei Fleurop längst nicht mehr «nur» Blumen und Pflanzen zu finden, sondern auch Vasen, Süssig-keiten, Honig, Prosecco, Rotwein, Modeschmuck und sogar Teddys. Nicht zuletzt bietet Fleurops Webshop einen LiveChat, der einem auf Wunsch beim Einkaufen hilft. Und noch etwas: Fleurop ist auch im Firmengeschäft stark. Denn wenn Pro-dukte lanciert, Kunden verwöhnt oder Mitarbei-tende belohnt werden sollen, steht ein speziali-siertes Fleurop-Team bereit, wartet mit originellen Ideen auf und sorgt dann dafür, dass die bestell-ten Blumengrüsse samt Botschaft oder Give-away pünktlich bei den Empfängern sind, ganz egal, ob es sich nun um 10, 100 oder gar 1000 handelt. Erfolg? Fleurop hat auch ihn praktisch erfunden und bleibt am Ball.

Erfolgsstory Fleurop

Es ist schön, bei Fleurop zu arbeiten und Momente zu erleben, die zu Herzen gehen oder ein Schmun-zeln auslösen. So bestellte ein Mann rote Rosen für eine junge Frau, die in einer Bäckerei arbeitete, und schrieb ihr in seiner Grusskarte «Jeden Morgen sammle ich den Mut, um Dich anzusprechen. Aber kaum stehst Du vor mir, fehlen mir die Worte. Das Einzige, was ich sagen kann, ist: Bitte drei Schog-gigipfeli und ein grosses Comella! Ich würde Dich sehr gerne kennen lernen.» Mit Vergnügen würden wir wissen, wie diese Geschichte ausging, aber wir hoffen, dass nicht nur unser Fleurop-Team über diese Charme-Offensive gerührt war.

Auch im Altersheim entzücken blumige Botschaf-ten die Menschen. Dorthin liess ein männlicher Auftraggeber einen Strauss an eine Bewohnerin überbringen und teilte ihr als Botschaft lediglich mit: «Von Deinem Valentin». Natürlich wollte die Dame wissen, wer denn nun dieser Valentin sei und rief kurzerhand die Fleurop an. Leider durften wir ihr keinen Namen nennen, weil dem Blumen-empfänger nur das mitgeteilt werden darf, was der Auftraggeber in seiner Botschaft selber preis-gibt. Unsere Fleurop-Mitarbeiterin merkte aber, wie

Fleurop und Blumen: Emotion pur!

wichtig es dieser Dame war, den Namen heraus-zufinden, deshalb fragte sie: «Wissen Sie denn gar nicht, von wem der Rosenstrauss stammen könn-te?» «Vielleicht schon», antwortete die Beschenkte. «Aber ich bin mir nicht sicher, da mehrere Herren in Frage kommen!»

Das Blumengeschenk an eine Amerikanerin rührt uns noch heute. Sie schrieb uns: Mein Mann John und ich waren 46 Jahre verheiratet. Jeden Valen-tinstag liess er mir Blumen überbringen und eine Karte, auf welcher stand: «Meine Liebe zu Dir wächst ständig». Dann starb er. Am ersten Va-lentinstag, den ich allein verbrachte, war ich über-rascht, als man mir einen wunderbaren Strauss überbrachte…von John. Traurig rief ich den Floris-ten an, um ihm zu sagen, dass ein Missverständnis vorliege. Doch der Florist antwortete: «Es ist kein Irrtum. Bevor Ihr Mann starb, bezahlte er Sträusse für viele weitere Jahre und liess sich von uns ver-sprechen, Ihnen jedes Jahr zum Valentinstag ei-nen Strauss zu überbringen.» Ich hatte einen Kloss im Hals, als ich den Hörer auflegte und die zum Strauss gehörende Karte las. Dort stand: «Meine Liebe für Dich währt ewig.»

Freundschaft, Trost, Liebe, Leidenschaft: Das Blumenschenken ist immer mit Emotionen verbunden. Denn Blumen sind wie Worte zwischen den Zeilen, Blumen sind Emotion pur.

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Annina Sommer, Autorin und freie Mitarbeiterin |

Eine Blume erobert die Welt

Holland im Tulpenrausch

Wie bunte Blütenteppiche breiten sich die Tulpenfelder aus. Die ursprünglich aus der Türkei stammenden Blumen ziehen jedes Jahr Touristen aus aller Welt an. Finden Sie heraus, wie mit Tulpen an der Börse gehandelt wird und weshalb sie bereits seit Mitte des 16. Jahrhunderts so popular sind.

Holland ist das Blumenland schlechthin.

Schon seit Jahrhunderten züchten Holländer Tul-pen in den unterschiedlichsten Farben und For-men. Hier sind die Bedingungen optimal für die Tul-penzucht: ein langer Frühling mit kühlen Nächten und eingedeichtes Gelände, das für einen feuchten Boden sorgt.

Die endlos scheinenden Felder mit bunten Tulpen erfreuen das Auge, doch eigentlich geht es gar nicht um das was oberhalb der Erde zu sehen ist. Hier geht es um die Zwiebel. Im Mai, am Ende der Tulpensaison, werden die Blüten abgemäht, damit die ganze Kraft in die Tulpenzwiebel wandert. Im Sommer werden sie ausgegraben, gereinigt, ge-trocknet und schliesslich zum Verkauf angeboten.

Selbstverständlich werden in Holland auch Tulpen für den Blumen-Verkauf gezüchtet. Diese werden aber im Normalfall in grossen Gewächshäusern angepflanzt, wo sie vor Wind und Wetter geschützt sind.

Wie kamen die Tulpen nach Holland?

Die Laleh (Türkisch für Tulpe) wächst wild in der Türkei. Die osmanischen Sultane liebten die Tulpe

und liessen ihre Palastgärten mit diesen Blumen reich schmücken. Diese Blumen wurde zum Sym-bol für Macht und Reichtum und Sultan Ahmed III schenkte wichtigen Gästen Tulpenzwiebeln. Ein Gesandter der österreichischen Habsburger am Hof des Süleyman I gehörte zu den Beschenkten. Er schickte einige Blumenzwiebeln Carolus Clusi-us, Hofbotaniker des Kaisers von Österreich. Als Clusius Professor in Leiden wurde, nahm er die Tulpenzwiebeln mit in die Niederlande. Er wollte seine exotischen Blumen verkaufen, aber er forder-te einen zu hohen Betrag. Einige geschäftstüch-tige Herren schlichen sich deshalb eines Nachts in seinen Garten und nahmen die Blumenzwie-beln mit. Diese gestohlenen Exemplare sollen das Ausgangsmaterial für die Tulpenzucht in Holland bilden.

Je mehr sich das Goldene Zeitalter in den Nie-derlanden entwickelte, nahm auch die Bedeutung der farbenprächtigen Blumen zu. Von Gemälden bis hin zu Tulpenfesten – alles drehte sich um Tul-pen. Mitte des 17. Jahrhunderts waren die Tulpen so populär, dass die erste Spekulationsblase ent-stand, die «Tulpenmanie». Je grösser die Nachfra-ge nach den Zwiebeln war, umso teurer wurden sie. Sie wurden als Währung gehandelt, bis der Markt crashte.

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Folgende Daten werden von Fleurop begleitet:Sa. 06.04. - Mi. 10.04.19 (5 Tage) mit Ueli Müller, Experte der Qualitätskontrolle bei Fleurop

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Mi. 24.04. - So. 28.04.19 - (5 Tage) mit Tobias Sigrist, Fleurop VR-Vize-Präsident

eurobus.ch/ehol4/5

Blumen als «Währung»?

Heute wird pro Jahr mit 1,7 Milliarden Tulpen im weltweit grössten Handelszentrum für Blumen und Pflanzen gehandelt. Die Royal FloraHolland ist ein genossenschaftlicher Zusammenschluss von 5000 Blumenproduzenten hauptsächlich aus den Nie-derlanden, Belgien, Frankreich und Afrika.

Was in 1912 in einer Kneipe begann, findet heute auf über 715‘000 m2 statt. Jeden Morgen, von Montag bis Freitag, werden die Tore in Aalsmeer für ein paar Stunden geöffnet und die grösste Blu-menversteigerung der Welt beginnt. Die zu ver-steigernden Blumen und Pflanzen werden zur Be-urteilung auf Wagen durch den Raum gefahren. Gleichzeitig wird in den Auktionssälen die Ware angepriesen. Die rund 1500 Händler konzentrieren sich auf die zehn grossen Uhren und verfolgen nervös die Preise. Die Uhrzeiger laufen rückwärts. Die Partie wechselt den Besitzer, sobald einer der Käufer per Knopfdruck zuschlägt.

«Die beeindruckende Grösse verschlägt einem fast die Sprache: Millionen von Blumen werden täglich versteigert. Es ist zu vergleichen mit der Aktien-börse, je grösser die Nachfrage, je stärker steigt der Preis.»EUROBUS Fleurop-Reisebegleiter Peter Fleischli

Da der Logistikaufwand dieses Verfahrens an Gren-zen stösst, können die Käufer seit einiger Zeit sich die Ware als Foto auf Bildschirmen zeigen lassen (Bildversteigerung) oder sogar online von irgend-einem Punkt der Welt aus mitbieten. In Aalsmeer werden bereits rund ein Drittel der Blumen digital (und ungesehen) gehandelt.

Nicht nur am Morgen herrscht grosse Betriebsam-keit in dem Handelsgebäude. In der Nacht werden die frisch angelieferten Blumen und Pflanzen in den Kühlhallen abgestellt. Hier warten sie bis zur kom-menden Versteigerung am nächsten Tag. Doch auch am Nachmittag kehrt keine Ruhe ein, denn dann werden die ersteigerten Blumen umgepackt und zusammengestellt und zu den Verladezonen für die Kühllaster gebracht. Nach aussen scheint es chaotisch und planlos, doch die Transport-wagen sind mit Labeln versehen. Die Mitarbeiter scannen diese ein und werden über Kopfhörer in-formiert, zu welchem Lastwagen-Tor die Sendung gebracht werden muss. So gelangt jede Blume an den richtigen Bestimmungsort.

«Schnittblumen sind wie ein feines Essen – man geniesst sie im Moment und behält das Glücks-gefühl in langer Erinnerung.»EUROBUS Fleurop-Reisebegleiter Peter Fleischli

Sieben Millionen Blumenzwiebeln

Von Mitte März bis Mitte Mai ist der 32 Hektar grosse Park geöffnet. In dieser Zeit kommen etwa 800'000 Besucher aus aller Welt. Die Gärten und vier Pavillons zeigen eine fantastische Kollektion von Tulpen, Hyazinthen, Narzissen, Orchideen, Ro-sen, Nelken, Iris, Lilien und vielen anderen Blumen.Mit zehn Züchtern, Blumenexporteuren und dem Bürgermeister von Lisse beginnt die Erfolgsge-schichte des Keukenhofes. 1950 fand die erste Ausstellung in dem historischen Park statt und seither steht der Keukenhof jedes Jahr ganz im Zeichen eines neuen Themas und sieht deshalb immer wieder anders aus.

Peter FleischliDer Floristmeister und Fachlehrer Peter Fleischli ist in einer Gärtnerfamilie aufgewachsen und hat seine Leidenschaft für Blumen und Pflanzen schon früh entdeckt. Seit 1979 ist er ein fester Bestandteil der Fleurop-Interflora und er liebt es, seine Kunden mit frischen Kompositionen nicht alltäglicher Natur zu überraschen. Auf die Frage, ob er sich auf die Reise speziell vorbereitet meint er nur: «Mit Sicherheit! Mit interessanten und lustigen Anekdoten zu Blumen möchte ich dem Publikum, die Floristik näher bringen.»

| Keukenhof in Lisse

Holland - Tulpenparadies4 oder 5 Tage: Blumen - Grachten - Strände - Windmühlen

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Mit dem Orient Silk Road Express auf EntdeckungsreiseAuf Schienen entlang der Seidenstrasse

Die Seidenstrasse ist ein Mythos. Entlang der legendären Handelsstrasse lässt sich viel entdecken: Kultur, Geschichte und Architektur – aber auch jede Menge Abenteuer. In Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan, wo sich farbenprächtige Bauten wie im Märchen aneinanderreihen, kamen Yasmin und Sandro Mandelz aus dem Staunen nicht mehr heraus. In ihrem Gastbeitrag für die REISEWELTEN, dem Magazin von knecht reisen, berichten die Kunden von Kira Reisen über ihre Erlebnisse.

Unsere Expedition mit dem Orient Silk Road Ex-press beginnt in Almaty, der ehemaligen Haupt-stadt Kasachstans, und endet mehr als 4000 Kilometer weiter westlich in Aschgabad, dem weiss-goldenen Disneyland Turkmenistans.

KasachstanAuch wenn das hypermoderne Astana seit nun schon mehr als 20 Jahren die Hauptstadt Kasach-stans ist, bleibt die ehemalige Hauptstadt Alma-ty das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Landes – eine Stadt voller Kontraste. Zwischen den verglasten Fassaden der Wolkenkratzer stehen noch immer alte sowjetische Gebäudekomplexe. Hinter dieser schillernden Skyline türmt sich eine gewaltige Bergkette mit schneebedeckten Gipfeln auf. Einen ungewohnten Anblick bietet auch die berühmte Christi Himmelfahrt-Kathedrale inmitten der grünen Parkanlage «28 Panfilowzy». Klar, der etwa 56 Meter hohe Kirchturm oder die gelbweisse Fassade stechen sofort ins Auge, aber das wirklich beeindruckende an der Kirche ist nicht sofort sicht-bar – es ist das Baumaterial. Denn der Sakralbau ist aus Holz konstruiert!Die schönste Aussicht über Almaty geniessen wir vom Tobe Kok, einem mächtigen Fernsehturm auf dem Berg am Rande des Kungei Altau Gebirges. Hier kommen wir erstmals mit der lokalen Küche in Berührung. Die vielfältigen und farbenfrohen ka-sachischen Köstlichkeiten verzichten auf jeglichen Schnickschnack und Gewürze, um sich auf den Geschmack der Zutaten zu konzentrieren. Wir kosten auch die landestypischen Sauermilcher-zeugnisse. Sie gehören in Kasachstan zum Alltag, an den Geschmack muss sich unser westeuropä-ischer Gaumen allerdings gewöhnen.Nun gehts aber endlich auf die Schienen. Die Crew des Orient Silk Road Express heisst uns auf dem Bahnsteig willkommen. Die Farbenpracht und Ver-spieltheit der Muster der Innenausstattung des Zu-ges erweckt sofort orientalische Reiselust. Auch die Decken, Wände und Teppiche in den Kabi-nen sind verschnörkelt – die Abteile aber höchst

komfortabel. Nach einem ersten Wodka startet die eiserne Karawane zur Reise von Ost nach West. Nächster Halt: Taschkent.

UsbekistanDie Sauberkeit und das viele Grün in der usbe-kischen Hauptstadt fallen sofort auf. Das Stadt-bild ist ein Mix aus sehr alten Bauten und neuen, modernen Komplexen, ausladenden Strassen und pompösen Plätzen. Die Metropole ist sichtlich im Wandel, doch sie bewahrt sich ihren orientalischen Charme. Der hektische Bazar mit hunderten Händ-lern und all den bunten Waren wirkt auf uns wie aus einer anderen Zeit. Von Brot, Süssigkeiten, Ge-müse, Fleisch, Trockenobst und Nüssen bis hin zu Hühnern, Vögeln und Hasen reicht das Angebot. Auch Kleidung und Haushaltsgegenstände wer-den feilgeboten. Die Einheimischen verweilen hier, flanieren, kaufen oder verkaufen. Das Markttreiben ist laut, die Vielzahl der Düfte in der Luft betörend.

| Usbekistan, Taschkent

| Orient Silk Road Express 5554

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Kira Reisen, der Spezialist für Zentralasien, Russland, Mongolei, Osteuropa und die Trans-sibirische Eisenbahn, führt den Sonderzug «Ori-ent Silk Road Express» und zahlreiche andere Zug- und Schiffsreisen im Sortiment.

Alle Fotos zu diesem Artikel stammen von Yasmin Mandelz

Kamashi, Region Boysun und SchachrisabzZwar müssen wir die Nächte aufgrund der anstren-genden Tage zum Erholen nutzen, doch kommen wir nicht umhin, so manche Abendstunde damit zu verbringen, an den grossen Zugfenstern zu ver-weilen und die vorbeiziehende Landschaft auf uns wirken zu lassen. Wir reisen weiter durch ein un-wirtliches Gebirge in den Regionen Kamashi und Boysun.Am Morgen führt uns ein Tagesauflug durch erdfar-benes Hinterland. In der kargen Landschaft leben usbekische Familien in einfachen Lehmhäusern. Es sind meist Kleinbauern, die Kühe, Esel, Hühner, Pferde und Schafe halten. Kleine Dörfer sind von braunen, steinigen Hügeln umgeben. Unmengen von Pappeln sind das einzige Grün, das die Land-schaft ziert. Es scheint, als wäre man mit einer Zeitmaschine um Jahrzehnte in die Vergangen-heit befördert worden. Touristen sind hier offenbar höchst selten, aber sehr willkommen. Die neugieri-gen Bewohner der Gegend winken uns von überall freudig zu und schenken uns ihr Lächeln.

Samarkand – Schnittpunkt der WeltkulturenSchon bei der Fahrt zum Hotel in der ostusbeki-schen Stadt Samarkand wird uns klar, dass man dieses grandiose Fleckchen Erde einfach entde-cken muss. Man möchte sofort am regen Trei-ben der Stadt teilnehmen und das eindrucksvolls-te Bauensemble Zentralasiens – den grandiosen Registanplatz – bestaunen. Alle Sinne werden hier verzaubert. Es dauert einen Moment, bis man die drei mächtigen Medressen, die Prunkportale mit ihren farbenprächtigen Verzierungen und das pul-sierende Leben auf diesem Platz einfangen kann. Doch damit nicht genug: üppig bewachsene Alle-en, unzählige Springbrunnen, kleine Parkanlagen, Cafés, Bars und Restaurants verleiten einen dazu, gemächlich zu schlendern und zu geniessen.

Chiwa und Buchara – Märchen aus 1001 NachtDie Oase Chiwa ist mächtig. Das Märchen der Stadt beginnt bei der grossen Stadtmauer mit ihren Toren und Bastionen aus Lehmziegeln. Der mit-

| Oase Chiwa, Usbekistan

| Registan Platz, Samarkand, Usbekistan

telalterliche Städtebau zieht einen förmlich in sei-nen Bann. In Chiwa kann man unzählige prächti-ge Gebäude bestaunen, in Parkanlagen verweilen, Souvenir-Shops besuchen, sich einfach irgendwo hinsetzen und dem Treiben zusehen oder stunden-lang fotografieren – Motive finden sich genügend.Durch die Wüste Kyzilkum geht unsere Reise wei-ter nach Buchara. Auf dem grossen Bazar mit sei-nen unzähligen Marktständen bekommen Käufer alles, was ihr Herz begehrt. Stundenlang verweilen wir hier und versuchen – sehr zum Spass der Ein-heimischen –, die uns völlig unbekannten Esswa-ren irgendwie einzuordnen. Auch ausserhalb des Marktes reihen sich in der Altstadt Geschäfte an-einander. Wer Gewürze, Schmuck, Pelze, Seiden-stoffe oder handgeschliffene Messer und Scheren sucht, wird hier fündig. Buchara erscheint uns wie ein Aushängeschild der Glanzzeiten der grossen Seidenstrasse.

TurkmenistanDirekt hinter der Grenze wird uns eines sofort klar: In Turkmenistan ist alles anders. Wenig bis keine Menschen, dafür unzählige Monumente, Denkmä-ler und Statuen. Die UNESCO-Welterbe Denkmä-ler von Merw sind atemberaubend. Es ist für uns unfassbar, wie eine so grosse Stadt von Dschingis Khans Sohn fast dem Erdboden gleichgemacht werden konnte. Noch unglaublicher jedoch, dass die lehmigen Ruinen noch heute gut erkennbar sind.

Aschgabad – Architektur der SuperlativeDie turkmenische Hauptstadt ist surreal: Prunk-volle, überdimensionale Gebäude, breite Boule-vards mit ausschliesslich weissen Autos und rie-sigen Skulpturen an jedem Verkehrsknotenpunkt. Überall strahlt weisser Marmor und schimmerndes Gold in der grellen Wüstensonne. Soll man La-chen oder den Kopf schütteln beim Anblick dieser neureichen Stadtkulisse eines Erdölstaates? Die Entscheidung fällt schwer, denn Aschgabad wirkt wie eine Mischung aus Disneyland, Las Vegas und 1001 Nacht. Die örtliche Zahnklinik ist einem Ba-ckenzahn nachgeformt, ein riesiger Pferdekopf – natürlich in Weiss gehalten – thront auf dem Natio-nalstadion, das grösste Indoor-Riesenrad der Welt hat es ins Guinness Buch der Rekorde geschafft, um nur ein paar wenige Beispiele verrückter Bau-

ten in Aschgabad zu nennen. Beleuchtete Zebra-streifen und klimatisierte Bushaltestellen erscheinen dagegen wie unwichtige Details.Die zwölf Kilometer entfernten Ruinen von Nisa sind allesamt aus Stampflehm gebaut. Gegen die künstliche Welt Aschgabads ist Nisa geradezu eine Wohltat für unsere Augen. Es ist die letzte Station unserer zweiwöchigen Reise entlang der alten Sei-denstrasse. Tief beeindruckt von den Kontrasten einer uns bisher unbekannten Welt geht es wieder Richtung Heimat.

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Bremen feiert den Stadt-musikanten-sommer!

«Kommt zu uns nach Bremen, etwas Besseres fin-det ihr so leicht nirgends.» So schwärmten damals die vier Stadtmusikanten aus Grimms Märchen. Noch immer geniesst die Geschichte nicht nur weltweite Bekanntheit, sondern ist nach wie vor aktuell: Ein unverwechselbares Quartett aus vier höchst unterschiedlichen Individuen macht sich unerschrocken auf den Weg und jeder trägt mit dem dazu bei, was er am besten kann – echtes Teamwork.

Die Bremer sind stolz auf Ihre Märchentiere, die ne-ben Rathaus und Roland (UNESCO-Welterbe) als das heimliche Wahrzeichen der Hansestadt gelten.

Im Sommer 2019 jährt sich die Veröffentlichung der 2. Auflage der Grimm’s Kinder- und Hausmärchen zum 200sten Mal. Hier erschien erstmals die Ge-schichte der furchtlosen Vier und das will gefeiert werden!

Von März bis Oktober finden die Festlichkeiten rund um die Märchenfiguren statt. Die Kunsthalle Bremen zeigt eine Sonderausstellung mit Expona-ten von bildender Kunst über Malerei und Grafik bis hin zum Auftritt der vier Tiere in Marketing und Souvenirgeschäft. Esel, Katze, Hund und Hahn gibt es live zu erleben beim Stadtmusikanten-spiel auf dem Domshof in der Innenstadt, es gibt Sonderführungen und die Planungen für ein gros-ses Stadtmusikantenfest an der Weser laufen auf Hochtouren.Auf unserer Sonderseite im Internet finden Sie stets

die aktuellsten Informationen rund um den grossen Geburtstag: www.stadtmusikantensommer.de

PS: Wenn Sie mehr über die Hintergründe der ke-cken Bande erfahren möchten, ihre Herkunft, ihre Geschichte und wo Sie sie in Bremen entdecken können, werfen Sie doch mal einen Blick in unser Stadtmusikantenarchiv: www.stadtmusikantenarchiv.de

Bremer Touristik-Zentrale GmbHFindorffstrasse 105, DE-28215 Bremen

Weitere Informationen unter www.bremen-tourismus.deTel.: +49 421-30 800 10

| Aussicht auf Neuen Hafen vom Atlantic Hotel Sail City

Maritimes Erleben in BremerhavenBremerhaven – Hier erwarten Sie Gastlichkeit, Schiffe, Fisch und eine maritime Atmosphäre. In der Innenstadt, den Havenwelten, liegen Erlebnis-welten, Zoo, Shopping und Deich fussläufigbeieinander.Im Klimahaus Bremerhaven 8° Ost folgen Sie dem 8. Längengrad Ost und durchqueren die Klimazo-nen unserer Erde. Begeben Sie sich im Deutschen Auswandererhaus auf die Spuren der Auswande-rer. Bestaunen Sie im Deutschen Schifffahrtsmuse-um eine Hansekogge aus dem Jahr 1380, krie-chen Sie durch das U-Boot «Wilhelm Bauer» und sehen Sie Eisbären und Pinguine über als auch unter Wasser im Zoo am Meer zu.

Nebenan laden das Mediterraneo, das Columbus Shopping Center und die überdachte Fussgän-gerzone zum Bummeln und Shoppen ein, und am Deich geniessen Sie die frische Brise und den weiten Blick. Wer mag, kann von hier aus in der Saison mit dem Seebäderschiff zu Deutschlands

einziger Hochseeinsel Helgoland fahren oder im Weser-Strandbad das traditionell norddeutsche Strandleben mit Strandkörben und vorbeiziehen-den Schiffen erleben.

Geniesser kommen im Schaufenster Fischereiha-fen auf ihre Kosten. In einer ehemaligen Fischpack-halle liegen gehobene Restaurants und gemütliche Hafenkneipen Tür an Tür. Selbstverständlich gibt es Fisch in allen Variationen – frisch und appetitlich präsentiert. Auf unterhaltsame Art zeigen die Kö-che im Seefischkochstudio, wie vielfältig Neptuns Reich ist. Die Profis verraten Tipps & Tricks, lassen sich dabei tief in die Pfanne gucken und laden an-schliessend zum gemeinsamen Buffet ein.

Erlebnis Bremerhaven GmbHH.-H.-Meier-Strasse 6, DE-27568 BremerhavenWeitere Informationen unter www.bremerhaven.de/tourismusTel.: +49 471-80 936 100

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| Bremer Stadtmusikanten

| Der Marktplatz

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Die BuslotsinOb in der Adventszeit oder in der Sommer-Hochsaison: Heidi Baumann lotst alle Fahrzeuge der EUROBUS-Pauschalreisen so geschickt zur richtigen Zeit an den richtigen Ort, damit alle Gäste möglichst schnell zu ihren Destinationen gelangen. Und falls doch mal etwas dazwischen-kommt, gibt es immer noch den Pikettdienst.

Stau auf der deutschen Autobahn A5. Auch vor dem Gotthard-Südportal klemmt’s. Und von Bern her stockt der Verkehr sowieso. Rund um Zürich dagegen läuft für einmal alles gut.Mit dem Ortungssystem, auf dem die Standorte und sämtliche relevanten Daten aller EUROBUS-Fahrzeuge abgerufen werden können, kann der Pikettdienst schon mal mit der Planung anfangen. «Das Ortungssystem ist wirklich eine grosse Hilfe», sagt Heidi Baumann, die sämtliche Hin- und Rück-reisen von EUROBUS- und Car-Rouge minutiös plant. «Trotzdem rufen wir dann die Fahrerinnen und Fahrer an. Sie können besser einschätzen, wann sie in Windisch eintreffen werden.»Der EUROBUS-Betrieb am Hauptsitz in Windisch funktioniert ganz ähnlich wie der Flughafen Zü-rich-Kloten: Das Reisezentrum ist der Hub, also der Dreh- und Angelpunkt aller abreisenden oder ankommenden Passagiere. Hier kommen in der Hauptreisezeit im Advent und im Sommer/Herbst Hunderte von Menschen an und wollen möglichst schnell umsteigen und weiterreisen.Ziel ist es, dass die Busse in kurzen Abständen nacheinander in Windisch eintreffen, die Gäste in aller Ruhe umsteigen, noch kurz die Toiletten aufsuchen und dann pünktlich zu ihren Endde-stinationen weiterfahren können. Verantwortlich dafür ist die 33-jährige Heidi Baumann von der Pauschalreise-Abteilung: «Das ist sehr aufwän-dig. Ich brauche dazu sechzig bis achtzig Prozent meiner Arbeitszeit. Je nach Saison.» An erster Li-nie steht natürlich die Kundenzufriedenheit. Aber auch wirtschaftliche Aspekte sind wichtig. So gilt es beispielsweise, möglichst wenige Leerkilometer mit einem grossen Bus zurückzulegen. Und die gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten der Fahrerin-nen und Fahrer müssen auch noch eingehalten werden. Es geht also nicht, wenn ein Bus aus Win-disch in St. Gallen die letzten Gäste auslädt, der Chauffeur aber nicht mehr zurückfahren kann, weil seine Schichtzeit zu Ende ist.

| Heidi Baumann

| Den Überblick behalten ...

| ... und einen kühlen Kopf bewahren.

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Eine knifflige Aufgabe, an der Heidi Baumann viel Spass hat. «Man könnte ja meinen, die Abläufe seien immer gleich. Aber das stimmt nicht. Jeder Tag ist anders. Das ist eine Herausforderung!»Hat Heidi Baumann also den Fahrplan für einen Rückreisetag wie ein Uhrwerk geplant, ist für sie die Arbeit erstmal erledigt. Ausser sie hat Pikett-dienst. «Wenn nun die Fahrzeuge aus Deutsch-land, Italien und Frankreich wegen Staus Ver-spätungen haben, kann ich schauen, dass diese einigermassen gleichzeitig eintreffen», erklärt Heidi Baumann. «Der eine Bus muss dann vielleicht ein bisschen langsamer fahren oder noch eine Pause einlegen. Aber was mache ich mit den Gästen aus Österreich, die pünktlich sind und dann lange auf ihre Anschlüsse warten müssen?»Pech gehabt? «Nein», sagt Heidi Baumann vehe-ment, «länger als 45 Minuten soll niemand warten müssen. Ist die Verspätung grösser, muss man als Pikettdienst eben neu planen.» Und das geht so: Wo gibt es Busse, die man zusätzlich einsetzen kann? Und: Gibt es überhaupt Fahrerinnen und Fahrer, die einspringen können? «Dann wird telefo-niert. Manchmal viel, manchmal weniger. Aber wir finden immer eine Lösung. Das ist wirklich gross-artig», freut sich Heidi Baumann.Der Pikettdienst ist das ganze Jahr während 24 Stunden erreichbar. Jeder Büro-Mitarbeitende kommt etwa vier Mal pro Jahr während einer Wo-

che zum Einsatz. Sie müssen allerdings nicht im Reisezentrum in Windisch sitzen. «Dank Handy und Tablet haben wir alle Werkzeuge immer da-bei und können am Wochenende von zu Hause arbeiten», erklärt Heidi Baumann. Es gibt ja auch ruhigere Zeiten als die Hochsaison oder die Fahr-ten zu den Weihnachtsmärkten.» Ganz entspannt ist man trotzdem nie: «Wenn das Telefon klingelt, weiss man, jetzt kann es richtig abgehen. Das ist Adrenalin pur.»Natürlich gibt es auch Situationen, über die man lachen kann. «Allerdings erst später. Ich wur-de tatsächlich einmal um 2 Uhr morgens auf-geweckt», erzählt Heidi Baumann. «Es war eine Dame am Telefon, die eine Reise für den nächsten Tag buchen wollte! Aber das Pikett ist nicht das Buchungsbüro.»Auch Fahrerinnen und Fahrer, die einen langen Tag oder eine lange Nacht hinter sich haben, mel-den sich schon mal mit Dingen, die der Pikett-dienst dann auch nicht lösen kann. «Ein Schei-benwischerblatt kann ich nicht morgens um 3 Uhr ersetzen.»

Trotzdem: das Pikett ist immer da. Es ist keine Maschine, kein Roboter, es ist ein Mensch. Das ist nicht nur für die Kundinnen und Kunden wichtig, sondern auch für die Fahrerinnen und Fahrer.Ein bisschen Psychologie gehört eben auch dazu.

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1. Appenzellerland – sönd wöllkomm auf dem Kronberg, im Schnuggebock, beim Zäuerle

2. Rheinschifffahrt – Schleusenfahrt mit Besuch im Läckerlihuus, der Rheinsalinen oder der Basler Altstadt

3. CabriOlen – hinauf auf’s Stanserhorn

4. Chaplins World – auf Du und Du mit dem Künstler und Menschen Charly Chaplin

5. Wasserzauber am Saut du Doubs – Schifffahrt im Jura

6. Wolle und Meringue – Meringue backen und selber filzen im Berner Oberland

7. Val de Travers

8. Eindrückliche Greifvogelschau in Malbun

9. 693 Gipfel entdecken auf dem Brienzer Rothorn

10. Anno dazumal – das Freilichtmuseum Ballenberg bietet unzählige Programme für Gruppen

11. Tunnel-Erlebnis – Führung beim Gotthard-Basistunnel

12. Im urchigen Muotatal dem Wetter- schmöcker lauschen

13. Insel Mainau – Führung durch das Blumenparadies

14. Stoos – zu herrlicher Aussicht mit der steilsten Standseilbahn der Welt

15. Schaffhauserland – trutziger Munot, tosender Rheinfall und perlender Rimuss

16. Kaviar unter Palmen – Exotisches im Tropenhaus

17. Vielseitiges Entlebuch – mit dem Marbach-cart von der Marbachegg heruntersausen, die Wasserbüffel besuchen und Kambly-guetsli naschen

18. Wallis – 2 Tage voller Gegensätze: Gletscher und Gipfel, Rebberge und Aprikosenplantagen

19. Tessin – 2 Tage Bekanntes und Unbekan-ntes in der Sonnenstube der Schweiz

20. Engadin – 2 Tage Wandern und Geniessen beim Festsaal der Alpen

Die schönsten Gruppenausflüge 2019Unsere Gruppenreisen Spezialisten präsentieren die zwanzig schönsten Ausflugsziele für Vereine, Firmen oder private Gruppen auf einen Blick – viele weitere Ausflugsziele für Gruppen in der Schweiz und im näheren Ausland sind auf der neuen Homepage www.eurobus.ch/busmiete aufgeschaltet.

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Die steilste Standseilbahn der Welt110% Steigung, 1740 m Länge, 744 Höhenmeter und das gerade mal in knapp 4 Minuten. Doch so bequem war ein Aufstieg noch selten. Die futuristi-schen Kabinen passen sich der extremen Neigung an. Dadurch stehen die Fahrgäste jederzeit waa-gerecht. Im autofreien Bergdorf Stoos angekom-men, geht es dann mit der Komfort-Sesselbahn auf den schönsten Aussichtspunkt der Urschweiz, den Fronalpstock. Von hier aus geniesst man einen Blick auf 10 Seen, unzählige Berggipfel und die historische Rütliwiese.

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Wolle und MeringueIn der Heimat der berühmten Meringues und der drolligen Schwarznasenschafe im Haslital gibt es so einiges zu entdecken. Die Farmerfamilie zeigt voller Leidenschaft und Begeisterung ihr Wollreich und bietet eine exklusive Führung durch den Fa-milienbetrieb an. Hautnah erlebt man den Weg der Schafwolle vom Geschorenen bis zum fertigen Produkt und ist live dabei, wenn ein Duvet ent-steht. Im Anschluss heisst es ran an den Filz. Aus vielen bunten Farben dürfen selber ganz individu-elle Filzteilchen kreiert werden. Der krönende Ab-schluss dieses Tages ist ein Besuch in der Back-stube der Frutal Meringues, wo der Bäckermeister höchst persönlich seine Gäste empfängt.

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Wasserzauber am Saut du DoubsMit einer Höhe von 27 Metern ist der Wasserfalls Saut-du-Doubs die bedeutendste Naturattrak-tion der französischen Franche-Comté und der Neuenburger Berge. Er erweckt den Anschein zu leben ,und jede Bewegung des Wassers ist wie ein Atemzug. Er vermittelt Ruhe und Frieden, dann aber auch Energie spendende Kraft. Kom-biniert mit einer Schifffahrt auf dem Zauberfluss Doubs und einem delikaten Mittagessen in Les Brenets steht dieser Ausflug ganz im Zeichen der Gemütlichkeit. Weitere Programme aus der Kategorie «Genuss & Gemütlichkeit» unter eurobus.ch/busmiete/ausflugsideen/genuss

Insel MainauAuf einem facettenreichen Rundgang über die Insel Mainau lernt man alles Wissenswerte über Blumen und Pflanzen und wird von bunten Blütenmeeren und traumhaft schönen Gartenanlagen überrascht. Kombiniert mit Geschichte, Botanik und Kulinarik erfüllt dieser Gruppen-Ausflug alle Ansprüche. Und wer aufmerksam zuhört, nimmt bestimmt auch den einen oder anderen Tipp für den privaten grünen Daumen mit nach Hause.

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Einige der auf den Seiten 64 und 65 abgebildeten Gruppenausflugszielen zählen zu unseren absoluten Ver-kaufsschlagern und das erstaunt ganz und gar nicht. Die bunte Mischung aus Plausch, aktivem Erleben, Genuss und Gemütlichkeit wird jedem Geschmack gerecht und mit einem solchen Ausflug kann man als Organisator garantiert nie falsch liegen.

Jetzt unseren neuen Katalog 2019 mit vielen weiteren Angeboten und Ausflügen für Gruppen kostenlos nach Hause bestellen.eurobus.ch/busmiete

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